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M NelWle i>k Meiis. Ein Handcls-Ccntrum an der Chesapeakr-Bai. Phänomen!? Entwicklung der Schifffichrt. Baltimore als Getraide-Export-Hafen. KZonl keiner Stadt der Welt übertroffen. Kaffee - Einfuhr und Kohlen- Ausfuhr über die ganze Welt bekannt. Stahlichienen für alle Erd theilc werden von hier verschifft. Ein Jahrhundert der Ent wickelung von Baltimore's riesigen Hülfsquellm. Tchon vor hundert Jahren wurde Baltimore die Metropole des Sü dens genannt, und seitdem hat man die Handelsstadt am Patapsco auch schon das „Liverpool der neuen Welt" getaust. Daß Baltimore auch wirt lich Anspruch erheben kann auf diese Benennungen, zeigen die weiter unten in dieser Ausgabe des „Deutschen Corresponoenten" publizirten Tabellen in Bezug auf Baltimore's Handel in den letzten zwei Jahren. Baltimore ist und war stets eine konservative Stadt; seine Handelsherren machten nie mals unbesonnene Sprünge, sondern schritten ruhig und besonnen aus der Kahn zur höchsten commerziellen Entwickelung von Stadt und Staat wei ter, von der richtigen Ansicht ausgehend, daß nur die gesunde natürliche Entwickelung, des Handelswesens zum bleibenden Wohlstand des Gemein wesens sühren kann. Es bedurfte für Baltimore's Aufschwung auch keines künstlichen „Boms," denn durch ihre natürliche Lage an einem der Hunderte von Meilen weit in's Land einschneidenden Meeresarme, in der Nachbar schaft reicher Kohlenlager und Holzländereien und durch mehrere große Ei senbahn-Systeme mit dem Westen, der Kornkammer des Landes, verbunden, mußte sie sich zu einem Welthandelsplatze entwickeln. New-?)ork ist gewohnt, oon Baltimore als einem Nebenhasen an der atlantischen Küste zu sprechen, dabei aber ereifert die Metropole am Hudson sich seit mehrer?!'. Jahren ganz gewaltig darüber, daß Baltimore in Folge der naturgemäß niedrigeren Raten der Bahnen für Frackt vom Westen es bei der überflügelt habe und den ganzen Außenhandel mit diesem Prooutt ihr zu entreißen drohte, bis es ihr endlich im verflossenen Jahre gelang, die Bahngesellschaften zu be>wegen, den bestehenden Unter schied in den Frachtraten um die Hälfte zu reduziren. Wie gesagt, Baltimore bat ganz wohl das Recht, Anspruch darauf zu machen, unter den großen Handelsplätzen der Welt genant zu werden. Al lerdings ist die Zahl der ein- und auslaufenden Schiffe bei Weitem nicht so groß, wie sie im Zeitalter der Klipper war, aber elf Dampfer-Gesellschaf ien unterhalten regelmäßigen Verkehr zwischen der Stadt der Monumente und den verschiedenen großen Handelshäfen Europa's, und außerdem gehö ren Hunderte von „Trampdampfern"und Schoonern und zu halb regelmäßigen Besuchern dieses Hafens. Die elf großen Dampfer-Gesellschaften, welche allwöchentlichen Dam pfer verkehr zwischen Baltimore und Europa unterhalten, sind: der „Nord deutsche Lloyd," die älteste Linie von Allen, welch? bereits seit LI Jahren den Passagier- und Handelsverkehr zwischen Baltimore und Bremen ver mittelt; die „Hamburg - Amerikanisch: Packetsahrt - Aktien-Gesellschaft." die auch schon seit einer Reihe von Jahren eine regelmäßige Linie zwischen Baltimore und Hamburg unterhält, und wie der „Nordd. Lloyd." eine spezielle Klasse Dampfer für die Linie gebaut hat; die „Neptun-Linie" nach Rotterdam; die „Johnston-Linie" nach Liverpool; die „Donaldson - Linie" nach Glasgow; die Puritan-Linie" nach Antwerpen; die „Atlantic Trans port-Linie" nach London; die „Lord-Linie" nach Belfast und Dublin; die ~Blue Croß-Linie" nach Havre, und die „South - American Linie" nach Grasilim. Außer den regelmäßigen Dampfern dieser elf Linien kommen auch noch unzählige „Tramp-Dampfer" und Segelschiffe nach Baltimore, welch? d'.e Frachten nach allen Theilen der Welt befördern. So zum Beispiel Stahl schien.en nach Rußland und Australien. Getreide nach allen Hasenplatzen Euiopa's. Kohlen nach Italien und Westindien, sowie Mittel- und Süd- Amerika, den Neu-England-Staaten und San Franzisco. Nach Italien und Westindien allein gingen im Februar 40 mit Kohlen beladene Dampfer ab; Segelschiffe, mit Kohlen beladen, verlassen jeden Tag den Hasen für die Neu-England-Staaten. zwei Kohlenschiffe gehen jeden Tag nach Süd- Amerika ab, und San Franzisco bezog im verflossenen Jahre wenigstens 60,000 Tonnen Kohlen von Baltimore. Die „Merchants und Miners' Linie" läßt in jeder Woche zwei Dam pfer nach Savannah, Ga., fahren. Dieselben befördern Fracht und Passa giere. Drei Firmen, die „C. Morton Stewart C 0.," Thornton Rellins u. W. Wilson Söhne, vermitteln mit zusammen 14 Segelschiffen Bal iimore's Kaffeebandel. Die nach Westindien fahrenden Kohlenfahrzeug? bringen Baubolz und Phosphat mit zurück. Ferner hat Baltimore mehrere Dampfer-Linien, welche den Personen verkehr auf der Ebefapeake-Bai. zwischen Baltimore und Philadelphia und Baltimore und Boston unterhalten. Außerdem hat Baltimore'eine Auster-Flotte, welche ihres Gleichen sucht. Dieselbe hat allerdings nicht direkt, aber doch indirekt mit dem Han del der Stadt zu thun. Baltimore's Schifffahrt. Die nachstehende Tabelle zeigt die Zahl und den Tonnengehalt der in den letzten zwei Jahren in dem Baltimore? Hasen ein- und ausfahrenden Fahrzeuge: Abgefahren nach fremden Häfen in 1899: Anzahl. Tonnengehalt. Amerikanische Segler 85 35.59 L Amerikanische Dampfer 2 Ausländische Segler 24 Ausländische Dampfer 855 1,745,084 Total 966 1,797,689 Küstenfahrer! 2,086 2,218.964 Abgefahren nach fremden Häfen in 1898: Anzahl. Tonnengehalt. Amerikanische Segler 106 Amerikanische Dampfer 9 6.855 Ausländische Segler 39 19.0Ü3 Ausländische Dampfer 881 5,733,608 Total 1,035 1,806.965 Küstenfahrer 1,980 2,008,042 Angelangt von fremden Häfen in 1899: Anzahl. Tonnengehalt. Ainerikanische Segler 89 33,560 Amerikanische Dampfer 2 694 Ausländische Segler 26 16,097 Ausländische Dampfer 817 1,618,254 Total 934 1,668.605 Küstenfahrer 1,438 1,837,970 Angelangt von fremden Häfen in 1898: Anzahl. Tonnengehalt. Amerikanische Segler 98 39,196 Amerikanische Dampfer 8 5,772 Ausländische Segler 46 18.520 Ausländische Dampser 819 1.583.078 Total - 971 1.646.566 Küstenfahrer 1,353 1.674,821 Baltimvre's Handelsflotte. Die Handelsflotte Baltimore's ist zwar nicht so zahlreich, wie pe war. dls unsere Klipper alle Meere durchpflügten und die Metropole des Südens als Handelsplatz noch weit über New-Dork stand, aber Baltimorer eignen doch 1108 Fahrzeuge mit einem Gesammt--Tonnengehalt von 167.032. Im verflossenen Jahre wurden 12 Segelschisse mit einem Total-Tonnengehalt von 4547 gebaut, und repräsentiren dieselben einen Werth von §1.153.025. Im hiesigen Zollamte wurden im letzten Jahre 83 Schiffsunfälle, die im Baltimorer Distrikt stattgefunden, berichtet. Es büßten dabei 47 Personen ihr Leben ein. Der Verlust an Schiffseigenthum betrug 5125,555 und an Ladung §52.670. Baltimore's Schiffsbau. Die Baltimorer Schiffsbauer können mit dem Jahre 1899 wohl zu frieden sein; sie waren stets vollauf beschäftigt und sogar im Stande, ihren Arbeitern eine nicht unbedeutende Lohnzulage zu gewähren. Es wurden hier tz 4 neue Fahrzeuge aller Art fertig gestellt, mit einem Gesammt-Tonnenge halt von 18,364 Gros-Tonnen und einem Werth von §1,633,300. Von den 44 neuen Schiffen wurden gebaut: in den „Columbia-Eisen werken" der Doppelschrauben-Dampfer „Hartford," der Budes-Zollkutter „Seminole." die Schleppdampfer der „Consolidirten Kohlen - Compagnie" ..Piedmont" und „Savage." die sämmtlich von Stahl sind; auf der Werfte von Wm. E. Woodall u. Comp, der Dampfer „Brockway" und in Wag xon-Floß für die Ver. Staaten-Flotte; auf der Werfte von Thos. Mc- Coskr u. Co. die Schlepper „Peerleß" und „Sarah;" auf dev Werfte von Charles Rohde dreizehn Hafen-Lichterschiffe und eine Sandpumpe; auf der Werfte dr „R. M. Spedden-Compagnie" der Schlepper „Joseph Mc- Clart" und der Bundes-Quartiermeister-Dampfer „General Hunl;" auf der Werfte von David Thursby ein Hafen-Lichterschiff; auf der Werfte von Charles Reeder u. Söhnen der Raddampfer „Queen Ann;" auf der Werfte der „Maryländer Stahl-Co." der Doppelschrauben-Dampfer „Ehester W. Chopin," der Schlepper „Britannia" und der Dampfer „Pleiades;" auf der Werste der .Wilson, Nacht Building Co." die Jachten ..Marguerite" und „Water-Nymph;" auf der Werste de? „Wm. Skinner Shipbuilding und Drydock Co." drei auf der Werste von Sandsord u. Brooks ine Baggermaschine und zwei Lastkähne; auf der Werfte von Jos. Thomas u. Söhnen die Schooner-Jacht „Lucille" und eine Schaluppe; auf der Werfte der „E. I. Codd Co." der Fischerdampfer „E. Warren Reed," der Schlepper „I. H. Riehl," zwei Baggermaschincn und eine Pumpma schine. Außerdem waren sämmtliche Schisfsbauhöse mit Reparamraröei ten überhäuft, wie seit Jahren nicht. Das Jahr 1900 verspricht ein eben so geschäftiges Jahr M werden. Wm. E. Woodall u. Co. bauen einen großen Beu-Schooner. Booz Bros ein großes Hafen-Lichterschifs, Charles Rohde hat zwei Lichterschnfe in Angriff genommen, die „Maryländer Stahl-Co." baut an einem kleinen Dampfer, drei Torpedv-Zerstörern für die Vundesflotte und an einem rie sigen schwimmenden Trockendock, ebenfalls für das Flotten-Departement be stimmt. Die „E. I. Codd Co." baut eine Baggermaschine und macht den Fischerdampfer „Elisabeth M. Fröhlich" 15 Fuß länger; die „Wm. Skinner u. Söhne Shipbuilding u. Drydcck Co." baut drei Lichterschisse für die „Baltimore-Ohio-Eisenbahn" und eine große Barle von 1800 Tonnen Ge halt. Eine interessante Uebersicht, wie der Schiffsbau sich in Baltimore in den letzten 18 Jahren entwickelt hat, bietet die folgende Tabelle: Fahrzeuae. Tonnengehalt. Werth. 1882 24 3,152 §334,000 1883.... 19 3.116 331,200 1883 16 2.342 238.250 1884 16 2.342 238.250 1885 8 2,514 287,000 1886 - 7 648 104,500 1887 7 2.500 340.000 1888 8 4.388 728.72^ 1889 10 4.679 561.375 189 - 16 7.307 986,800 1891 20 6.734 1.591.000 1892 - 61 17.277 1.000.000 1893 36 5.656 639,200 1894 17 2,901 303.800 1895 12 2,033 166,900 1896 19 5.683 327.799 1897 41 8427 645.175 1898 42 9.185 689.385 1.899 44 18,364 1.638.300 Total 419 106,248 §11,146,659 Ausfuhr und Einfuhr. Baltimore's Ausfuhr hielt sich in 1899 im Allgemeinen auf der Höhe, welche 1898 erreicht ward. Der einzige nennenswerthe Rückgang war in der Waizenaussuhr. Dies bedeutet aber nicht einen Rückschlag für Balti more als Exporthafen, sondern ist auf den niedrigen Marli in Europa zu rückzuführen. Ein nicht ganz unempfindlicher Schlag für Baltimore war in letzter Zeit die Beschneiduna der Unterschieds - Frachtraten der Eisen bahnen um die Hälste. Das heißt, dcr Unterschied in den Frachtraten zwi schen dem Westen und Baltimore und Westen und New-Uork und an deren nördlichen Hasenplätzen wurde um die Hälfte verringert, und in Folge dessen ging wieder mehr sür den Expon vestimmtes Getreide nach New- Pork. Die folgende Tabelle zeigt eine Uebersicht der Ein- uni? Ausfuhr Baltimore's in den letzten fünszehnJälvren: Jahr. Einfuhr, Ausfuhr. 1885 §11.193.695 §34.748.264 1886 11.785.113 46.810,870 1887 13.055,880 49 545.970 1888 12.098,629 45.099,334 1889 15.409,234 62.077,610 1890 15.339.312 72.120.083 ,891 18.270.000 79.475.125 1892 14.258,570 93.126.289 14.858,621 73,153.487 '894 11.749,927 63.961,279 1895 14.000,531 60.171,591 1896 10,326.594 81,508,836 1897 11,126.557 98.560,604 1898 8.206,764 115.820,274 1899 14,024,099 109,165,260 Ausf u h e de r letz t e n zweilahre. 1899. 1898. Rogen, Büschel 1.262,131 4,581.406 Mais, Büschel 46,788,925 45,096,477 Hafer'. Büschel 4.005,107 4,859,486 Waizen, Büschel 9,569,270 18,542,034 Mcbl Nässer 3,366,674 2,813,166 Kleie,' Tonn? 46,684 15,073 Conserven. Werth §1,117,121 §1,165,962 Baumwolle, Ballen 183,795 259,003 Kleesaamen, Büschel 70,107 67,735 Baumwollsaamenöl, Gallonen 2,560,692 1,482,321 Kohlen und Koke, Tonnen 364,343 163,997 Rinoieh., Stück 43,357 47,802 Kupferstangen u. s. w., Pfund 91,386,813 87,027,133 Glukose. Psund 53,219,408 -14,336,374 Stahlschienen. Tonnen 41,846 29,846 Stahlstangen, Tonnen 78,010 61,892 Eisen- und Stahlsabrikate, Werth §1,325,919 §855,650 Fleisch, frisch und geräuchert, Pfund 21.650,532 19,197,918 Talg, Psund 2.279,767 14.582,149 Salzfleisch. Speck. Schinken, Pfund 70.822,635 107,371.955 Oleomargarine, Pfund 35,905,279 46,458,012 Oelkuchen, Tonnen 61.440 Harz, Fässer 182,545 131,153 Schmalz, Pfund 106.400,i)i7 131,307,91.1 Stärke. Psuno 25,094.189 26.613.009 Petroleum, grein igt, Gallonen 38,354,496 48,725,751 Blättertabak. Psund 83.228,021 73,879,518 Baubolz. Fuß 74,821,000 64,494.000 Faßdauben, Werth 5151,595 5130,765 Möbeln u. s. w., Werth §530,346 §339,826 Ausfuhr verletzten zwei Jahre. 1899. 1898. Eisenerz, Tonnen 134,853 530,510 Blechtafeln, Psund 614,467 4,300.204 Salz, Tonnen / 2,386 6.258 Reis. Pfund 5,349.833 10,679,023 Kaffee. Psund 22,094,145 27.094,410 Cement, Psund 95,836,189 113,706,922 Bananen, Werth §462,488 §800,166 Salzsaures Salz 17,990,131 19,322,342 Phosphate, Tonnen 848 800 Kainit, Tonnen > 36,168 31,205 Zucker, Psund 12,451,26ü 2,871,089 Schwefel. Tonnen 15,361 12,595 Malz. Werth §227,865 §276,974 Süßholz. Psund 12,377,656 7,043,500 Chlorkalk. Pfund 12,582,678 21,473,450 Thee. Pfund 162,404 60,190 Kaustische Soda. Psund' 2,440,828 1,2<8.900 Aschensaliz, Pfund 3,025.970 6,834,835 Salzkuchen, Tonnen 2,315 1,246 Weiße Töpserwaaren. Werth §85,181 §62,115 Bemalte Töpferwaaren. Werth 394,254 §700.376 Mangan-Erz, Tonnen 38,404 80,006 Schwefel-Erz, Tonnen 28,763 58,000 Tags. Werth §254,581 §277.933 Apfelsinen, Psund 15,371,858 M o n a t l i ch e E i n- und Ausfuhr. 1899. 1899. Monat. Import. Export. Januar §957,478 §10,190,753 Februar 745,033 7,894,745 März 942.124 9.214,876 April 987,142 9,471,967 Mae 965.513 7,628,943 Juni 913,852 7.798,606 Juli 1.026,408 7.818,788 August 953.422 10.769,990 September 1,457,622 9,508,027 Oktober 1,684,996 8,826,297 November 2,009,719 9,667,408 Dezember 1,380,730 10,375,000 Total 514,024,039 §109,165,400 Getreide und Mehl. Die Handelsbehörde hat die folgende Zusammenstellung des Getreide- und Mehlhandels Baltimore's in den letzten beiden Jahren gemacht: Empfangen. 1899. 1898. Mehl, Fässer 4.265,763 3.282.776 Waizen. Büschel 10,373.699 20.209,316 Mais, Büschel 49.386,692 47.527,356 Hafer, Büschel 7,324,418 7,874,301 Gerste und Malz, Büschel 654,071 791,058 Roggen, Busche! 654.071 791.058 Kleesaamen, Büschel 100,269 81,543 Grassaamen, Büschel 117,800 100,903 Heu, Tonnen 46,365 49,490 Stroh, Tonnen 4,442 4,112 Kleie u. s. w.. Tonnen 45.137 26,185 Exportirt. 1899. 1898. Mehl, Fässer 2.449,260 2,812,166 Waizen. Büschel 3.749,734 10.542,034 Mais, Büschel 45,991,810 45,096,471 Hafer, Büschel 4,018,004 4,859,686 Roggen. Büschel 1.262,131 4,581,406 Gerste und Malz, Büschel 19,910 Kleesaamen, Busches 63,774 61,942 Grassaamen, Büschel 48,909 40'565 Heu, Tonnen 11,679 12^204 B a ltimore's Viehhandel. In den verflossenen zwei Jahren wurden in den hiesigen Union-Vieh höfen oon der „Union Stock Aard Co." empfangen: In 1899 Hornvieh 157,542. Schaafe 324,371, Schwein: 827.873; in 1898 Hornvieh 156.W8, Schaafe 371,640, Schweine 863,682. Hiervon waren für den Export bestimmt: in 1899 Hornvieh 43 - 018, Schaase 20,066; in 1898 Hornvieh 40,856, Schaafe 31,178. Baltimore's Einwanderung. Die letztjährige Einwanderung in Baltimore oder vielmehr die Zahl dcr hier gelandeten Einwanderer war die größte seit 1892; sie betruq 20,- 233, gegen 12.853 im Jahre 1898. In der folgenden Tabelle ist sie nach den verschiedenen Nationalitäteten zusammen gestellt: Nationalität. Männer. Frauen. Total. Oestreich-Ungarn 8.347 2.216 10.563 Belgien 1 ' Frankreich 2 Z Z Deutschland 1.288 1,205 2,493 Italien 3 ' z Niederlande 1 1 Norwegen 12 1' 1Z Portugal 2 2 Rumänien ZZ 8 41 Rußland 4,781 2,242 7,023 Spanien 1 1 Schweden 1 1 Schtveiz i Z 4 England 48 10 68 Irland 1 1 Schottland Z 1 4 Afrika 1 1 Südamerika 3 3 Westindien 9 6 15 Total 1899 14.537 5.696 20.233 Total 1898 7.803 5.055 12,853 Die Einnahmen des Zollamtes. Die Einnahmen des Baltimorer Zollamtes waren im letzt'n Jahre §679.687.09 größer, wie in 1898. Die folgende Tabelle zeigt die monatli chen Einnahmen in den beiden Jahren: 1898. 1899. Januar ' §154.960.44 §172.551.81 'Februar 1)2.471.77 135.054.74 März 161.502.59 209.515.94 April - 129,305.80 157.081.57 Mai 164.427.56 207.150.17 Juni 138.419.26 210.479.02 Juli 167.406.41 234.945.95 August 179.173.93 253.675.55 September 172.857.46 200,230.33 Oktober 192.116.14 141,070.40 November 166,062.34 266.361.77 Dezember 131.334.15 252.589.84 Total 1,870,038.00 2,440,709.09 l t?ine Tzene zn Tvarrows Point. Mailtic Transport-Compagnie. Eine der größten Ozean-Dampfer- Linien ist diejenige der „Atlantic Transport - Compagnie," die oon klei nen Anfängen in 1881 sich zu einem solchen Umfange ausdehnte, daß sie jetzt eine große Flotte von Ozean- Dampsern unterhält, die von Balti more. New-York und Philadelphia nach London fahren. Die Linie wurde ursprünglich in Baltimore gegründet und sollte deren phänomenaler Erfolg von den Baltimorern als eine Angele genheit speziellen Stolzes betrachtet werden. Die Compagnie wurde im Jahre ÜBBl mit einem eingezahlten Kapital von etwas §so . als die „Rohrer Scow Company" incorporirt. von welcher die Herren Bernar'd N. Baker und James S. Whitely je zur Hälste die Eigenthü mer waren. Im Ja.hr 1883 wurde t Eine andere Szene zu Tparrows Point der 'Name der Compagnie in „Balti more Storage <8: Lighterage Com pany" umgeändert und das Kapital aus §200,000 erhöht, nachdem ein sub stantieller Pier und Lagerhaus in Canton errichtet worden waren. Das Dampser-Geschäfi wurde nach und nach aufgenommen, anfänglich durch das Chartern von Schöffen und später durch direkten Ankauf. Im No vembev 1886 wurde tdie „Maryland," der erste speziell für die Compagnie gebaute Dampfer, vom Stapel gelas sen. wonach das Kapital der Compag nie vergrößert und von Zeit zu Zeit Schiffe gebaut wurden, bis die Com pagnie gegenwärtig die folgenden Dampfer erster Klasse in ihren Dien sten hat: „Maryland." „Montana," „Maine." „Marquette," „Mesaba." „Minnesota." „Mackinaw," „Mani tou," „Menominee" und „Mohawk," die sämmtlich mit einem Gehalt von 4000 bis 8000 Register-Tonnen ran giren. Die Compagnie controlirt fer ner die „Nativnal-Linie." die von New- Dork aus operirt. mit folgenden Dam pfern: „Europe," „America." „Man hattan" und „Michigan." Außer den oben erwähnten Dampfern sind jetzt für die Compagnie vier Ozean-Le viathans von je über 12,000 Tonnen im Bau begriffen, die. wie folgt, ge nannt werden sollen: „Minneapolis," „Minnehaha." „Minatoka" und „Mi newaska." und von denen man erwar tet, daß sie die Fahrt von New-Dork noch London in neun Tagen oder in noch kürzerer Zeit zurücklegen werden. Der Bau dieser neuen Dampfer wurde zur Nothwendigkeit durch das stetig zunehmende Passagier- und Frachtgeschäft der Compagnie, welches sich dieser Linie in Folge der den Kun den gewidmeten Fürsorge, Comfort und Zuvorkomenheit zuwandte. Die Dampfer sind durchgängig bequem eingerichtet und speziell für Diejenigen geeignet, welche nicht gezwungen sind, die „Ozean-Windhunde" zu benutzen. In Baltimore erstrecken sich die Schienen der „Pennsylvanier Eisen bahn" direkt nach dem 500 Fuß langen Pier der Compagnie, wodurch für dte Landung von Fracht und Passagieren die größten Facilitäten geboten wer den. Ferner wurden von hier aus Vev bindungen mit der „Merchanls' K MinerS' Line/ der „York-River Line" und den Dampfern der „Old and New Bay Lines" hergestellt, um nach dem Süden und Osten zu gelangen. Die „Missouri" dieser Linie hat sich einen Namen gemacht, indem sie in 1889 mitten aus <dem Ozean 700 Personen von dem Dampser „Danmart" ohne irgend welchen Lcbensoerlust rettere. Diese That wurde zum Gegenstande des Gemäldes „Und jede Seele wurde gerettet" gemacht. Während des Krie ges mit Spanien wurde der Dampfer der Ver. StaatenMegierung bere twil lig geliehen, welch' Letztere denselben späten ankaufte. D'.e „Mame," ein Schwesterschiff, wurde d-er englischen Regierung als Hoip'.talschifs während der Dauer des Transvaal- Krieges geliehen. Die Büreaux der Compagnie in Baltimore bef.nden 'sich im „Rialto- ! Gebäude," Nr. Water- Straße. Die Beamten sind die Her ren: Bernard N. Baker. Präsident; James S. Whitely. Vice-Prästdent; Charles G. Heim. Schatzmeister; Waldo Newcomer, Sekretär, und P. A. S. Franklin. sührer. A. Schumacher l?o. !Die Gründung dieser alten, lei stungsfähigen! und zuverlässigen Firma erfolgte gleichzeitig mit der Eröffnung der Dampser-Linie des „Norddeutschen Lloyd" nach Baltimore; seit jener Zeit waren die Herren A. Schumacher Ä Co. ohne Unterbrechung" als beooll- HOOOOOOOOOOOOOOOOVOOOOOOOO OOOOO<>l>O<X>>^<>^^^. Waltimore Sicam Kalket Ko. ! 8 (OI.V I^ItlL). 8 M? Mz. lj 8 p Is-" s Ter neue Terminus, Piers Nr. Ii) 11, IS und I.?. Light-Ttrastc. ,NV.. wo die nach scm 8 > Tüden reisenden Passagiere sich elnschmc. x 8 Die Routen der „O ldß a y Lin e" bieten den Geschäfts- oder Vergnügungs - Reisend.n vielerlei an 8 8 genehme Abwechselungen. Sie berührn viele Punkte von historischem Interesse. und das ewig abw.ck'elungs- F S reiche Marinebild, welches der große Jnlandsee die Chesapeake - Bai dem Reisenden vorführt. macht S 8 die Reise mit den.Dampfen der „Baltimore Steam Packet Comp." nach Old Point. Norfolk Ports- 6 8 mouih im vollen Sinne des Wortes zu einer höchst anziehenden. Zu allen Jahreszeiten, sowohl im Winter. H S wie im Sommer haben diese Touren für den Reisenden ihren Reiz. In diesen südlichen Breitegraden werden Z 8 die eisigen Nordwinde zu leichten Brisen gemildert, wogegen in der Mitie der Monate Juli und August die S 8 vom Ocean kommenden Luftwellen, welche über diese Massermassen dahin streifen, die Temperatur angenehm X S abkühlen und den Geist und Körper mit gesunder Kraft erfüllen. Wenn man diesen Annebmlichkeiten noch S 8 den Comfort und Lurus der elegant ausgestatteten Dampfer der „Old mit ihren bequemen ttasü- S 8 leniäumen und herrlichen Mahlzeiten hinzufügt, so hat man all? Erfordern.ne für vollkommei c.'. Genus;. Die A S Dampfer „Alabama." „Georgia" und „Tennen?-" verlassen die Li-gbistraßen-Werften täglich (Sonntags aus- H 0 genommen) um z? Uhr Abends direkt nach Old Point Comfort. Norfolk. Portsmouth und Virginia Beach. 0 8 Anschluß an Bahnzüge nach allen Theilen des Südens. x SXXX>XXXXXX>OO<X> VXXXXSOSO(X>OXXXXS)V(XX)B Die "Mtimore-, Chesaprakc - Aichmond - Dampfschiff Compagnie" 8 wurde in 1874 incorporirt für den Betrieb einer Dampfer - Linie z'.vi- F schen Baltimore und West - Point. Va., inVerbindung mit der „South- 8 ern Railway" (zu jener Zeit die Richmond. 7)ork - River u. Chcsapeake- A Eisenbahn" und „Richmond u. Darwille - Eisenbahn"). 8 Am 1. Juli 1896 begann die Compagnie den Betrieb der Dampser- S Linie zwischen Baltimore und Old-Pomt - Comfort und Nonoü. Va.. A die als „Chesapeake-Linie" bekannt ist. Diese Linie hat sich als ein gro- 8 Ber Ersolg für den Fracht- und Passagier - Verkehr erwiesen. D Dieselbe ist die offizielle Verbindung zwischen der „Southern 8 Railway" und der „Atlantischen Küsten - Linie" bei Norsolk, Va. Die Compagnie befördert ihre Dampser von ihren prächtigen Wersten Nr. 18 8 und 19, Ligbtstraße, aus. Die Flotte besteht aus solaenden Dampfern 8 „Augusta," „Atlanta." „Charlotte," „Baltimore" und „Danville." 'Die „Atlanta" und Augusta" vermitteln den Verkehr zwisch-n Bal!>- D more und Norsolk, und die „Charlotte" u.„Baltimore" zwischen Balti- Z more und West - Point, Va. Der Dampfer „Danville" wird in Re- S serve gehalten. Der in Verbindung mit der „Atlanta" den Verkehr zwischen Balti- X more und Norsolk vermittelnde Dampser „Augusta." welcher die „neue A Königin der Bay" genannt wird, ist ein wirklicher schwimmender Pal ist. A Dcr Dampfer wurde von der „Neasle u. Lcvy Schiffsbau- und Maschi- nen - Co." in Philadelphia mit einem Kostenauswand? von §l'o,ooo s gebaut. Derselbe hat eine Länge von 260 Fuß. die Breite des Haupt- A deckes beträgt 46 Fuß. die Breite an der Wasserlinie 42 Fuß. die Tiefe S des Rumpfes 17 Fuß 4 Zoll, und die Tiefe vom Kiel bis zum Haufe des Sturmdecks 43 Fuß. Der Rumpf ist aus dem besten Stahl hergestellt und größer, als nach v. den Regeln des Schisssahrts - Büreaus sür den Minimalsatz vorge- schrieben ist. Das Schiff ist ein Schraubendampfer u. wird durch eine Maschine mit 3400 Pferdekräficn getrieben, so daß derselbe eine Ge- v schwindigkeit von 20 Meilen pro Stunde entwickeln kann. Der Dam- pser wird durch Elektrizität erleuchtet und aus dem Steuerbause ist ein Scheinwerfer angebracht. Keine Kosten wurden für die innere Einrieb tung zur Bequemlichkeit der Passagiere gescheut. Dcr Eß - Salon bat v Platz für 70 Personen, ist auf dem Hauptdeck belegen und hell und lus- 8 tig. Der Haupt - Salon ist prächtig mit Mahagony surnirt und luru Z riös möblirt. Die Kajüten sind geräumig und bequem eingerichtet mit Dampf, elektrischem Licht und Glocken. Das Rauchzimmer ist aus dem Sturmdeck angebracht, hell und gut ventilirt und elegant einqerichtet. Die Beamten der Compagnie sind: Hr. Rouben Foster, Präsident u. General - Geschäftsführer, und Hr. E. I. Chism, General - Fracht und A Biller - Agent. sch-en 'Lloyd" tdätig. Außer dem Dampfer - Agenturgeschäfte fällt auf Rechnung dieser Firma vielleicht der größte Theil des Erportis von Mary iänder und auswärtigen ten; ferner betreibt dieselbe ein bedeu tendes Wechselgeschäft nach auswärts. Die gegenwärtigen Mitglieder der Firma bestehen aus: Hrn. G. A. von Lin gen. tvelcher gleichzeitig deutscher Konsul ist. und dessen Büreau sich in demselben Gebäude, Nr. 5, Tüd-Gay- Straße, befindet; Hrn. William G. Atkinfon und .Hrn. H. G. H.lkcn, die sämmtlich an anderen geschäftlichen Unternehmungen interessirt sind, welche > Letzteren der materiellen Prosperität der Stadt und des Staate förderlich wirken. Die DaiNpser des „Norddeutschen Lloyd" machten ihre ersten Reisen von Bremen nach Baltimore n 1868. seit welcher Zeit dieselben Tausende, viel- ! mächtigte Agenten für den ! leicht Millionen von Passagieren glück ! lich von Deutschland nach dem Balti- I morer Halfen brachten/ und zwar in einer so komfortablen Weise, welche mit don überfüllten und langsamen ' Segelschffsen. mittelst welchen die Be ! sörderung bis zu jener Zeit geschah, ! in günstigem Gegensatz steht. Das erste ' Schiff "dieser Linie nach Baltimore ! war der Dampfer „Baltimore"; die Auswahl desselben war in Bezug auf die Namensverwandtschaft mit der gewiß eine geeig- nete zu nennen. 'Der Dampfer brach'<? außer einer Anzahl von Passagieren einen großen Eargo. und aab 'dessen Ankunft die Veranlassung zu alä" Gli ben öffentlichein Festlichkeiten. nenschüsse beivilltmnnmeicii dasselbe und eine der größten Paraden, die je in Baltimore stattfand, wurde zur Feier des Ereignisses veranstaltet, gleichsam den Anfang u>n'd die Eröff nung einer neuen Handels->Aera be zeichnend, die sich in der gegenwärt'gd Zeit bbs zu so bedeutenden Proportion nen entwickelt hat. Die „Baltimore" wurde später von der „Berlin," „ip zig" und „Obio" gefolgt, sämmii'ch Schüfe von ungeifahr 3000 Tonnen Die Dampfer wurden während einer Reihe von lahren ununterbrochen in Dienste erhalten, bis die zunehmenden Ansprüche an die Linie größere und feinere Schiffe erforderlich machten, so daß denselben von Zeit zu Zeit den Anforderungen entsprechende verbesser te 'Dampfer hinzugefügt wurden, bis jetzt kürzlich verschiedene Doppelschrau-- von enormem Tonnen-- gehalt. im Vergleich zu den Pionier- Dämpfern der Linie, zwischen Balti more unv Bremen in Dienst gestellt wurden. Die Namen derselben sind, wie folgt: „Main" und „Rhein" von je 10.000 Register-Tonnen, in 1899 und 1900 erbaut, mit Beföroerungs-Gelegenhc t für Passagiere ersber und zweiter Ka jüte. „Hannover," „Köln" und „Frank furt" von je 7500 Tonnen Register, in i 1899 und 1900 erbaut, mit Raum süc eine beschränkte Anzahl von Passagie ren nur in einer Klasse. Außer diesen Schiffen werden die wohlbekannten und beliebten Doppel schraulvn - Dampfer „H. H. Meier" und „Witiekind" von 6000 Tonnen- Register in Dienst bleiben, die mit vor züglichen Accommodaiionen für Pas sagiere oon nur einer Klasse versehen sinio. Außer den obigen nach Balti more kommenden schwimmenden Pa lästen find ferner die folgenden Dam pfer zu erwähnen: „München." „Cllen Rickmers." „Dresden," „Rolan'd" und „Frankfurt." Die Linie des „NorddeutschenLloyd" hat sich durch ihre bewunderungswür dige Mschäftslcitung, oorstigl-.cheir Dampifer, vorsorglichen und er'lrenen Offiziere, brillante Küche und viele anderen Einrichtungen für den Com sort und die Sicherheit der Passagier unter dem reisenden Publikum einen benei'Lenswerthcn Ruf erworben, der hinter keiner der großen transatlanti schen Dampfer-Linien zurück steht. Mluhlichtcr. Von Iu >l iu s Stettenheim. ES giebt Menschen, welche Weltver besserer sind, aber es giebt keine WeU, welche die Menschen verbessert. Die Kunst, Gold zu machen, ist längst entdeckt. Es ist die Gesangs tunst der gastirenden Sängerinnen. Wenn man einer schönen Frau nach läust, so behauptet sie, man käme ihr entgegen.