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Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918, December 31, 1900, Image 3

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Sechs Seite.
60. Jahrgang
FesttaqSAn;?iflcn.
Petze-
GriHtrZ Lager von
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228—230 Nord-Eutaw-Ttr.,
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vrei Scksrni're. schwere? Meising-
so lnllij wie iiO.
Militär-PürsttN. Manicure- un!>
To.letten-S?n?ice. Börsen, ch-n, Porie-
Briefe iins K:a^n-
Geschcnkc für Damen
C. Z. Dnnn ck Co.
Nr. 321. Nord - Calvertstraße.
Nr. 23. West - Baltimorestra^e.
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Wird Akren Hinter verderben!
Sin ftilmsses Trenchir-Meffer auf Ihrem
wird Ihnen die
Tranchir Messer, die schneiden
Meffer. nur bis
V.'efier und G-dcl bis "><
Messer, edel nd Stchl V 7S bis
Wir stkleifen Traiiciiir-Messer, Speeren,
Rasirnresier usw.. die stumos sind
Messer, die schneiden!
Geo. H. Buchheimer.
Nr. Zv t, West Lexington-Straße
neben Hchschild, Kehn t l.
Feiertagö-schmucksaöien.
?ie neueste ?esstn oorrätdig.
Tr?fsen Sie j?tzt Ihre Auslvehl,
wir weisen dieselben für Sie juritckleoe.
Nhren, Tiamanten, Schmucksachen.
Lilb-r- uns Äois - Pcr>ji'ruiizen zu inneh:dar!n
Preiien.
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Geeignete und wiinschenöwerthe
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- rerinqton-. nahe SbarieS-,
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Tiamanten.
Diamant und emaillirte Cbatelaine-Uhre.
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Torfiiizer's oeschüffene Gla?waaren.
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verzolvete n. Porz'llan-Stan<<ubrei.
DrcZdeüer. Serres und andere feine Voriellan
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Wir erhalten tätlich neue Sendunaen.
Unsere Waaren sind höchster Qualität.
Unsere Preise sind die niedrigsten.
Welw k Ar-..
Nr.Qst Baltimore Strafe.
<NovI6,TLCId) östlich n Charles-Str.
Kalteö Wetter erfordert Z
warmes Nntcrzeug. Z
eine Garantie gegen Frösteln,
t Irgend ein Nachfolgende? ist ein solches: t
? Merino-Natnrwolle. Terbv-gerippt, T
? Wrizht's Gesundheits-Uuterzeug. V
Norfolk und New - BrunZwick,
<? Bei Aosst'
IK. C. Kossett Sohn, l
4SI Baltimore Lra>e.
<Novl7.T^S-)
—vQ't —v
Santa ClauS
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Riefig vutwabi der^
son)ie eine Aiille andirer Novitäten zur
Freud? der Kinder ausgestellt. Sm
wirtliches Jee'nland. Das einzige
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in der Siadt. Läden
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I Wir laden Sie ein, H
uni u besuchen und unser Lager tn
Augenschein ,u nehmen. v
Taschenuhren, I
R Diamanten, 5
I Schmucksachen, H
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I Wanduhren.
I Bronzeartikel A
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P J.G.Gehriiig ä-Soh' -
HSV Rord-Savstrak
LNS <snsor-Strake. H
Weihnacht -
-fUr-
Kerren, Damen, Knaben
nnd kleine Mädchen.
Wir fferiren eine reich ?l'wahl
Uhren, arantirt gut? Zeilmesier uns
.zu kervorrazki billi?ei> Preisen!.
lZtjileixiln-llhi'en aller Art im zolen>
Die R. Co.
Ost Baltimore stranc.
S "
T— K Rilder
Di neuen !
M die /ciertage.
Tieselben eignen sich ganz besonder? al?
Geschenke wir meinen jedoch keine Ge
men denn dieselben find eine stetige
L.liel7e der Freude für den Empfänger und
alle Anderen, welche dieselben sehen.
Franke (kvans Co.,
Nord - Howard - Straße,
gerade oberhalb Hutzle'.
<NovI6,TLS—)
K. S. Deirson ß0.,
S!r 2Kl>, West Biddle Strafe,
Händler mit seinen Groceric lind Meinen.
fskinlter Aara. .Blend" Kasfee, 2Ä. vre Pfund:
er. meisten iiie gZc. verkauften gleichkommend.
Deinste Meli! zu den niedrigste Preisen.
Reiner Port- u. Skerrv-Wein pro Gallone.
Jahre aller Sherwood Whülid, KI 5!) vr
Gallon?.
Marniant-Telcpbo LijZZ.
<Sedt?i^s>Mt,iaT)
Stets ein sicherer Mg.
Ein Dollar ei
gen angebracht haben, Werve
- vamit die Hälfte Zdrer
Gasrechnung fvaren und erhal
ten dabei ein stärkeres und hes
V seres Lichl.
lvärtZ
Schlichte Mantles 10'.
Euajhine Mantles (garan
>irl> -<>
neue ?amde. die .20.
Aakrhiindert, tamve' genannt,
M) Kcr>enftärke.
Preise verkaiiit und vernnetbet
Parlor-Lamven und Onvr-Tische während der
Feiertags-Siiison zu sehr niedrigen Preisen.
Co.,
Nr Qst Baltimore Ttrake
? L Pi ° ' 'Ttjl^2;>
It a 6rass
KkraLZ
Orass Hopperv.
Wir es nicht. Wir g?dkn et aus. Aber
Weine und Spirituosen
ive-k. ' ' ' " '
Heiner Nozgen-Wb ?l?t) pro Gallone
Port. Sverry. Eztzisba Wein . <>"' pro i^aUeae
R'iner ???. pro Hzllone
n>ich irgeiiv eii:::n Zheile er Stadt a.bg!!iefrrt,
Tchülidt's -"^...LäSrn,
S!r. -ZZ2S Light Strafte,
<i.-vcic>g?,chäfl Nr. 4LV, Rorl>-Hiz!)-S:rabe.
Telephon 1473—^2.
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I g>w>che Sherrywein, 1 glafche B!ackvcrrvt,
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Tllne. Mchen Sie uns einen Besuch liis defich.
Ngen Sie uajer Ltger on Spirituosen, Wünea
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„Kauft jetzt?" „Zögert nicht!"
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kkö"Spiele und Puppen -O
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zer, Range-, Furnaces, Hsushalls- F
F Artikel etc T
8 u Zdre eiencll Bcdiiigungc F
8 (Baar vder <srrd>l ei dc. Ä
8 sk undSZ? s
Arrest. S,ra,. T
F s P. Trl. Als. ,OUL.3!I)ct.T6S> L
Lvtiicsle
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Glükstrüüipsen und ,'jnbckör. Vergebt nicht die
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Alles neu.
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Höhe der Zeit. Nequisitcu
'VValslOninNiiiis Lo.,
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(Z!ob!B,T4Llü—i
Ll'illki-U-N'tkrs
Wei^uü^
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liä7
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Vovitcindii!. je ?<>'
'°!w?i Gallone Aquarium,
Pzr,lig!i.i,>!e Airräthe. Nie-
Pislzop's Vogcl-Qdtn
?kord-Euta>-S>r.
Vst-Baltimore-Slr.
Vretse in beiden Läden die
selben. Sichere Adlieferunz
Zanl)
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Für Weihnachten bereit.
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sllr 1901.
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in allen Farben und FaconZ.
Cttshing ä: Co.,
Nr. S 4, Wett. Baltimore Straße.
Baltimore. Md., Montag, den 31. Tezcmbc. ISVO.
Ein Angebot
Auf die dänischen Antillen.
Unele Sam offerirt zwölf Millionen
Kronen durch seinen Gesandten
in Kopenhagen.
Es scheint jetzt, daß man in Washing
ton den Kauf der Inseln abzu
schließen gesonnen ist. Neuer
Packet - Postvertrag mit England.
Gefährliche Moskitobiffe.
von Malaria und
Gelbfieber durch dieselben. An
erkennung sür den Muth eines
wackeven Seemanns. Notizen
aus der Nun des Hauptstadt.
Washington, D. 'C., 30. Dez.
Bezüglich der gestrigen Nachricht
aus Kopenhagen, der dortige amerika
nische Gesandte L. S. Swcnson, habe
der dänischen Regierung mitgetheilt,
daß die Ver. Staaten öls Kaufpreis
für die dänischen Antillen St. Thomas
und St. John 12 Millionen Kronen
(etwa H 3,240,000) und nich! mehr of
feriren. wsrden hier fo-lgen.de Angaben
veröffentlicht:
Die Unterhandlungen zwischen den
B>er. Staaten und der dänischen Regie
rung bezüglich eines Ankaufs der dä
nischen Inseln in West-Indien sind
mit größeren Zwischenpausen seit
den letzten z>wei Jahren im Gange. In
i>em ersten Thsil der Verhandlungen
thaten sich hier der hiesige dänische Ge
sandte Brun und ein dänischer Capi
tän, Namens Dirks-ldt, besonders her
vor, aber diese Verhandlungen wa-.en
blos das Vorspiel zu den Unterhand
lungen, 'welche'dann Seitens der Ver.
Staaten durch den am dänischen Hofe
accredrticlen Ver. Staaten-Gesandten
Slvenson in Kopenhagen geführt wur
den.
He>rr Swsnson. welcher ausgedehnte
Vollmachten erhaltn habe, war mit
seinen Unterhandlungen sehr erfolg
reich. und man stand im letzten Früh
jahr dicht vor einom günstigen Ab
schluß der als plötzlich
in Dänemark ine Mnisterkri'sis ein
trat und der dänische Minister des
Aeußeren seine Demission geben mußte.
Das Programm des neuen dänischen
Ministers des Aeußeim war einem Vcr
tauf der Inseln feindlich gesinnt, und
außerdem machte sich das Nationalge
fichl unter dem dänischen Volke aus
einmal mi't so elementarer Gewalt gel-
Pend. daß an eine Wetterführung der
Verhandlungen vor der Hand gar nicht
zu denken war. Inzwischen haben sich
jedoch die Leidenschaften des dänischen
Volkes bedenklich abgekühlt, und auch
der dänische Mmister des Aeußern ist.
wenn auch vielleicht mit schwerem Her
zen, zu der Einsicht gelangt, daß aus
finanziellen Gründen ein längeres
Festhalten an den westindischen Inseln
vom U-bel sei. Der Exporthandel der-
welcher fast nur nach den Ver.
Staaten geht, ist in der letzkn Zeit sehr
zurückgegangen, und die Inseln sind
dadurch, statt eine Einnahmequelle zu
sein, eine große Last für das kleine
Dänemark geworden und haben merk
lich zur Anschwellung des dänischen
Defizits beigetragen.
Die in der Kopenhagener Depesche
erwähnte Summe von 12 Millionen
Kronen macht ungefähr 53,240,000
aus. 'Ob diese Summe wirtlich das
Höchstgebot der hiesigen Regierung re
präsentirt, war nicht in Erfahrung zu
bringen.
Es ist ja auch ganz natürlich, daß
man hierüber Schweigen beobachtet,
schon aus Geschäftsrücksichten. Mög
licherweise har unser Gesandter Swen
son in seinen geheimen Instruktionen
doch die Erlaubniß erhalten, eventuell
das Angebot zu erhöhen.
Mit der Annahme dieser Offerte
Seitens der dänischen Regierung wäre
allerdings diese Transaktion noch kei
neswegs zum Schluß gediehen, denn
die Uebertragung t>?r Jnftln kann nur
durch einen formellen Vertrag ge
schehen, welcher vom Bundesrat ra
tifizirt werden muß. Und auch das
Repräsentantenhaus hat ein Wort mit
zusprechen. indem dasselbe von der Re
gierung um Bewilligung der Kaussum
me ersucht werden muß. Da der Se
nat sich gewöhnlich zur Ratifizirung
von Verträgen ziemlich viel Zeit nimmt
und die jetzige Session nur noch zwei
Monate dauert, so ist es norhlvendig,
daß die Unterhandlungen in Kopenha
gen mit größter Schnelligkeit betrieben
werden, >wenn die Absicht besteht, das
Resultat derse'lb>en dem jetzigen Eon
greß vorzulegen.
Ein Packetpo st-Vertrag.
Der britische Botschafter Lord
Pauncefote hatte gestern mit dem 2.
Hülfs - General - Postmeister eine län
gere Conferenz bezüglich des Abschluss
ses eines Packelpost-Vertrages zwischen
Großbritannien und den Ver. Staaten.
Das hiesige Post-Depavtemeni ist
jetzt eifrig damit beschäftigt, bezüglich
der Wirksamkeit der mit Deutschland
gewissermaßen experimentell abge
schlossenen Packetpost - Convention
Daten zu sammeln. Die Zusammen
stellung derselben dürfte Mitte Januar
beendet sein, und das Ergebniß dersel
ben wird wahrscheinlich darüber ent
scheiden, ob die Ver. Staaten mit an
deren europäischen Ländern Packetpost-
Verträge abschließen.
Moskitos als Krankheits-
Verbreiter.
In einer von Generalmajor Wood
in Hanana erlassenen Gemeralordre
wird gesagt, nach dem Bericht, welchen
der Chefarzt des Departements Euba
erstattet, bestehe kein Zweifel m:hr dar
über, daß durch Bisse der Moskitos
Malaria.- und Gelbfieber und ähnliche
Krankheiten verbreit': werden. Es wird
daher allen Truppen eingeschärft, als
Voesichisnahme in allen Kasernen, Ho
spitälern und im Jelddienste Moskito-
Netze zu gebrauchen, wo immer Dies
möglich ist. und die in der Entwickelung
begriffenen jungen Moskitos durch
Aufgießen von Petroleum auf das
Wasser, in dn 'sich Brutstätten des
Insekts befinden, zu zerstören.
Ändere Vorsichtsmaßnahmen wer
den vovgeschvxben uno bemerkt, daß
TrinkwafftL durch den Aufguß von
Petroleum nicht ungenießbar wird,
vorausgesetzt, daß dasselbe dem Gründe
der Brunnen. Quellen u. s. w. entnom
men und nicht a>n der Oberfläche aus
geschöpft wird.
Postreform für die Phi
lippinen.
Der General - Postmeister ist vcn
öem General-Direktor des Postwesens
auf den Philippinen gelegentlich der
Klagen, daß so viele an Soldaten ab
geschickte Zeitungen verloren gehen, da
hin benachrichtigt worden, daß die in
Bündeln zusammen geschnürten Zei
tungen in Manila geöffnet und dann
ohne Umschlag an die Adressaten weiter
befördert werden. 'Der General-Dir-ek
tor krittet in Zukunft alle für Soldaten
bestimmte Zeüiungsn einzeln in Um
schläge zu thun.
Nach dem Berickt der Jnsular-Ab
iheilung des Krkgs-Departements'sind
aus den Philippinen in den mit vem
31. Mai 1900 beendeten 11 Monaten
im Ganzen Waaren (einschließlich der
Gold- und Silber-Sendungen) im
Werthe von imporcir!
worden. Aus die Ver. Staaten fällt
davon Der Erport in
derselben Zeit betrug H19.4Z9.903.
wovon P3,394.!)7? nach den Ver.Staa
ten gingen. In dem gleicksn Zeitraum
wurden 64.000 Tonnen Manila-Hanf
im Werthe von 510,582,173 exportirt,
wovon H 3.405.808 nach den Ver.Staa
ten gingen.
Ehrenvolle Anerkennung.
In einer Generalordre des Flotten-
Departements wird dem Muth und der
Tapferkeit von Anton Jtrich. des ersten
Schiffzimmermanns - Maats in der
Bundes-Marine, öffentliches Lob ge
zollt und demselben eine Medaille, so
wie eine Gratifikation von §lOO ver
liehen. Diese ehrenvolle Anerkennung
gründet'sich aus einen dem Flotten-De
pariement von Commander E. P.
Wood von der „Petrel" erstatteten Be
richt. auf welchem Fahrzeug Jirich sei
ner Zeit gedient hat. Dieser gehörte
ursprünglich zu der Bemannung des
Malfischfahrers, welche die spanischen
Fahrzeuge in Brand steckte, die sich am
Tage der großen Seeschlacht vom 1.
Mai 1898 im Hasen von Eaoite be
fanden.
Vermischtes.
Samuel McDonald, der vor einer
Wockje seinen Vorgesetzten, den Auditor
Moris erschoß und sich dann in selb-st
mörderischer Absicht eine Schußwunde
beibrachte, ist im Hospital der Ver
letzung erlegen.
Der 70 Jahre alte Hy. W. Howga'e,
ehemaliger Zahlungsbeamter des Sig
nalbüreaus, welcher hier vor etlichen
Jahren einerAnzahl Fälschungen schul
dig befunden worden war, ist nach 6-
jähriger Haft aus dem Zuchthaus in
Albann, N.-A-. emlafsen worden.
Steht über dem Gericht.
Mform-Gouverneur Pingree im Kon
flikt mit der Justiz. Hat keine
Zeit, einer Vorladung Folge zu
leisten.
Detroit. Mich.. 30. Dez.—Gou
verneur Pingree. welcher auf gestern
Vormittag vor das Kreisgericht von
Jngham-.'Co'Uniy vorgeladen war. um
anläßlich seiner Angriffe auf den
Richter und den Staatsanwalt wegen
Mißachtung des Gerichts zur Verant
wortung gezogen zu werden, Hai sein
Erscheinen verweigert. Er schickte ein
Telegramm, worin er die Eompetenz
des Gerichts, ihn, den Gouverneur des
Staates, in einer solchen Sacke vorzu
laden, in Frage stellt uni) außerdem,
sagt, bei oer Ueberhäufung mit Arnls
geschäften kurz vor dem Jahresschluß
seiner Aoministration habe er auch
keine Zeit, zu erscheinen.
Lansin g, Mich., 30. Dez. Als
gestern der Fall gegen Gouverneur
Pingree wegen Mißachtung des Ge
richts vor Richter Wisner vor überfüll
tem Gerichtssaale aufgenommen wur
de, las der Richter das Telegramm
Pingree's vor und bemerkte dazu, das
Vorgehen sei nicht gegen den Gouver
neur von Michigan, sondern gegen Ha
zen S. Pingree individuell gerichtet.
Der Fall wurde bis zum 9. Januar
vertagt. Wenn Pingree bis dahin
nicht erscheint, so will Richter Wisner
einen Haftbefehl gegen Pingree erlas
sen.
Polnischer „Graf" beschwindeltTieust
mädcheu.
New-York, 30. Dez. Eway
sert von Rouer. angeblich ein polnischer
Gras, stand gestern als Gefangener vor
den Schranken im Uorkville Polizeige
richt, angeklagt, eine Anzahl Dienst
mädchen beschwindelt zu haben. Drei
hübsche Dienstmädcken. Valentina
Stawowick von Nr. 169. Susfolkstr..
welche Rouer <im H4oo betrogen haben
soll; Katharine Apit von Nr. 222, 2.
Straße, die H 125 einbüßte, und Jczefa
Zainolek von Nr. 220, 2. Straße, oie
ihre Bekanntschaft mit dem Grasen
mit 525 bezahlen mußte, waren im
Gerichte anwesend, um dem angeblich
blaublütigen Hochstapler oie Hölle heiß
zu machen. Der Bursche lernte seine
Opfer, deren Zahl Legion fein soll, im
Stellenvermittelungs -Bureau kennen,
erzählte ihnen von seinen ingeniösen
Erfinoungen unh lockte ihnen ihre Er
sparnisse ab. Letzten Juli frequentirte
er mit einer schönen Frau die Eases im
Mokkaviertel und an der Goulace-
Avenue, tauchte später auf der Pariser
Weltausstellung, sowie in St. Peters
burg auf und kehrte dann nach New-
Jork zurück, wo er verhaftet wurde.
Der Richttr hielt ihn unter Dl.ooo
Bürgschaft zum Verhör fest.
Z Bei'm Frühstück ß
8 8
Z breche Sie einen Laib von A
ß Wllite s ß
Z Krod.
8 Das nahrhafteste,
und schmackhafteste, X
Z leichteste und beste A
8 je gebacken? Brod. 8
8 Allenthalben verkauft. Z
Aus Deutschland.
Anndreise des Reichskanzlers.
Tie lehte Tvnr von Neichsverdros
senheit an den süddeutschen Hö
sen verschiunnden.
Französische Intriguen gegen den
Dreibund. Nachwehen des Ber-
liner Bankkrachs. Das eiwrme
Wachsthum der Bevöikemng der
Neichshauptstad! verursacht Man
gel an Wohnungen und Steigen
der Miethspreise. Urtheile der
deutschen Presse über den Hay-
Pauncefole-Venrag. Löbtauer
Striker begnadigt. Allerlei In
teressantes.
V e r l i n. 30. Dez. Ohne Zwei
fel war Graf Bülow's Reise zu den
Höfen ein politischer Er
folg. Der offiziöse „Schwäbische
Merkur" in Stuttgart meint, die Be
ziehungen zwischen dei'Reichsregierüng
und Württemberg hätten sich in letzter
Zeit etwas zugespitzt; Graf Bülow sei
es aber geglückt, das frühere herzliche
Verhältniß wieder herzustellen, und die
süddeutschen Regierungen würden in
der Folge den ihnen zustehenden Ein
fluß auf die Reichspolitii ausüben
lärmen.
Nichtsdestoweniger setzt v!e alldeut
sche Presse ihre Angrisfe auf Greif
low fort. Auch die
„RheinischMeftphälisch-e Zeitung" be
schuldigt den Reichskanzler ver zu gro
ßen Hinneigung zi England, und
sürchtet aus diesem Grunde, daß da
durch Deutschland in einen Gegensah
zu Frankreich und Rußland gedrangt
wei'de.
Da der Reichskanzler in Bezug auf
die innere Politik noch ein „unbeschrie
benes Blatt." eine „Sphynx" ist, haben
die Blätter um so mehr Gelegenheit,
Eonjekturalpolitik zu treiben und alles
Mögliche zu orakeln. So meinen die
Einen, daß es die Absicht des Grafen
Bülow fei, unter allen Umständen e ne
Krisis im Innern zu vermeiden, und
daß der Reichskanzler deshalb sich ge
gen das Centrum und selbst gegen die
Sozialisten nachgiebig zeigen werbe.
Diese Ansicht stützt sich hauptsächlich
auf einen Artikel der „Münchmer All
gemeinen Zeitung," in welchem gesagt
wird, Graf Bülow habe ausdrücklich
erklärt: „Vor allen Dingen leine in
neren Krisen." Andere dagegen pro
phezeien eine energische uno kraftvolle
Politik, die sich z. B. darin zeigen
werde, daß Graf Bülow nicht davor
zurückschrecken wird, den Grafen Po
sadowsky zu opfern.
Das sind eben lauter Eonjekturen.
So viel steht fest, daß Graf Bülow die
inneren Fragen an sich herankommen
läßt, aber daran ist gar nicht zu den
ken, daß er dem Centrum das Zuge
ständniß der Zurückberusung der Je
suiten machen wird. Auch die Agra
rier werden sich entschieden irren, wenn
sie glauben, daß sie mit ihren hochge
schraubten 'Forderungen Betreffs des
neuen Zolltarifs bei'm Graben Bülow
durchdringen werden. Düs Wahr
scheinliche ist vielmehr, daß man sich
auf iner mittleren Lin!e verständigen
wird. In diesem Sinne wird von den
liberalen Blättern auch die KönigSber
ger Rede des Reichstags - Abgeord
neten Grafen von Klinckowström aus
gelegt, wobei darauf hingewiesen wird,
daß Graf Klinckowström es war, der
bei Berathung .s Fleisch-bescha-u-Ge
setzes die Ertremen unter den Agra
riern zu zügeln wußte. Auch bezüglich
der netten Kanalvorlage, welche de n
Landtage, wie die „Kölnische Zeitung"
als sicher meldet, gleich nach seinem
Wiederzusammentritt am 8. Januar
zugehen wird, werden die Herren
Agrarier wohl mit sich reden lassen,
wenn ihre Presse jetzt auch surchibar
entrüstet über das Wiederaustauchen
der Vorlage ist und deren abermalige
Verwerfung prophezeit. Die „Berliner
Politischen Nachrichten" und andere
dem Fmanzm'mister Dr. von Miquel
nahestehende Blätter versichern aller
dings. daß di Vortlage erst späier
kommen werde, aber Dies soll jeden
falls nur ein Beruhigungsbalsam sür
die Agrarier sein. In Verbindung
hiermit ist es interessant, daß die Mel'
oung der „Kreuzzeitung," Dr. von
Miquel leide an Neuralgie und werde
voraussichtlich längere an das
Zimmr gefesselt sein, von Neuem das
Gerücht, die Stellung des Finemzmi
nifters sei erschüttert, hervorgerufen
hat.
Im Allgemeinen muß gesagt wer
den. daß der Ausblick in die Zukunft
auch Betreffs der inneren Poliii! ein
günstiger ist. zumal die Rundreise des
Grafen Bülow kie letzte Spur von
„Reichsverdrossenbeit" in den süddeut
schen Hauptstädten hat verschwinden
lassen.
Der Dreibund und die
orientalische Frage.
Die Meldung französischer
daß ius Anregung des Reichskanzlers
Grasen Bülow Rumänien und die
Türkei ein Trutzbündniß gegen Die
jenigen. welche gern den frieden im
Orient stören möchten, geschlossen hät
ten. und daß darauf Rußland als
Contrc'coup eine Vereinbarung zwi
schen Bulgarien und Serbien herbeige
führt habe, ist einfach Unsinn. Allein
richtig an der ganzen Geschichte ist nur,
daß Anstrengung-en gemacht worden
sind. Rumänien von seiner freund
lichen Hinneigung zum Dreibund- ab
zubringen und auf die französische
Seite zu locken. Frankreich such die
Thatsache auszunützen, daß die Fi
nanzen Rumänien's ungünstig, wenn
auch nicht hoffnungslos sind, denn es
fühlt sich an Rumänien deshalb lnter
essirt, weil es dasselbe als ein 'Außen
werk des Dreibundes betrachtet, und
hosst, daß. wenn das Außenwer! ab
gesprengt 'ist. die Erschütterung viel
leicht auch in das Innere des Dreibun
des dringen werde.
Zum Berliner Bankkrach.
Die Beunruhigung. welche der Ban
kerott der Tpie!hag<n->Banken auf dem
Psanvbriesmarlt hat.
fängt an. sich zu legen. Die zahlrei
chen Anmeldungen, welche für die ein-
berufenen Versammlung-n der Pfand
brief- u. scnstiger iÄrundeistenthums-
crsolgk sind, v-er
bürgen eine B<schlußsähialeit. so deist
es wahrscheinlich noch möglich ist. die
Einteilung eines
z<s oermcid>.'n.
Die Besil;er von Obligationen der
„Deutschen Grundschuldbank" hielien
gestern eine Versammlung ab uno be
schlossen, um den Conkurs zu oerme:-
d-en, die Zinsz.ihlun.g-en zu stunden.
unZer der Bedingung j<"dl7ch, das; die
Altionäre in eine Liejuidal'ivn de:' Ge
sellschaft willigen. In einer unmiüel
bar dar.'<lf abgebalkenen Versamm
lung erklärten sick oie At-ionäre h'.er
mit einverstanden.
'Die Vertheidigung des Just'.-zraths
Munck<l dlirch die „Fieisii-nige Zei
tung" wird allgemein sär ungeniigene
erachtet. Die Blätter weisen diraaf
hin, daß Munckel nicht nur Syndikus
der „Hnpotheken-Attier.banl" war und
als solcher auch di>e Pfandbriefe der
Bant m'ii unterzeichnete, sondern daß
er auch Mitglied des A>ufsichtsraths
der „Aktiengesellschaft für Grundbe
sitz" war. obne jedoch gegen die bedenk
lichen Transaktionen dieser Gesell
schaft mit d-er „Hypotheken-Aktien
bank" Widerspruch zu erheb.n.
Das „Kleine Journal" äußer! den
Verdacht, daß aus der Bilanz der
„Aktiengesellschaft für Grundbesitz"
ein Petzcld'fckxs Conweorrent-Enga
gement mit 12 Mtlionm Mark einfach
verschwunden sei. Pflicht der SlaeNs
anwaltsck.ist sei es. gegen die Direkto
ren Otlo Sanden und Haenschke einzu
schreiten.
Der schwedisch: Generalkonsul (5.
Schmidt, Inhaber der ebenfalls ver
krachten Vankfirma Antalt W.igner
Nachfolger, ist verlostet worden.
W? hnungs m a n g e l in Be r
l i n.
Das ungeheure Anwachsen der Be
völkerung Berlin's bat einen chroni
schen Mangel an Wobnungen und e.n
durchgängiges Steigen der Miethen
erzeugt. Eine Versammlung von ?0
sozialistischen Stad'verordnet-en der
Vrandenburgischen Siädte schlug ver
schiedene Maßregeln zur Abhülfe vor.
Die dem Minister Miquel nahestehen
den „Bertinec Politischen Nachrichten"
besprechen gleichfalls die Seche und
trelen dabei gegen eine etwaige Ein
schränkung der Freizügigkeit ein. S>e
theilen zugleich mit, daß sich die Regie
rung auch inil demselben Gegenstand
beschäftige.
De r icara g u a - Kanal.
Die Behandlung ses Hay - Paance
foie - Lertraeles im WafdingionerSe
nat wird hier .evt>aft besprochen. Die
„National - Zeituna" widmel ihr ei
nen längten Leitartikel. '.'lllge
meinen veruriheül der größte Theil
der Biäiter das Verhalten des Se
nates, ohne jedoch irgend welche Sym
pathie für Englano zu zeigen.
Die „Hrenzzeitung" koinml Un
falls auf den Nicaragua zlana.-<Ver
trog zu sprechen und sagt, das gegen
seitige Mißtrauen Amerika's u. Eng
land's mache den Einoruä. als ob
zwei polnische Juden miteinander han
delten. Jeder von ihnen sei überzeugt,
daß der andere ihn betrügen wolle.
Sollte sich Präsident McKinley auf
den Standpunkt des Bundessenates
stellen, so sei England moralisch be
rechtigt,'den Ver. Staaten ein Zascho
da zu bereiten, aber dies werde es na
türlich nicht thun, denn gegen Ame
rika führe England eine ganz andere
Sprach als Frankreich gegenüber.
'Von derE h i n a - Fra g e.
Ueber das jetzige.Stadium der chi
nesischen Frage äußerte sich ein offi
ziöser Gewährsmann im Auswärti
gen Amt folgendermaßen:
„Bisher ist nichts darüber bekannt,
was Ehina auf vie gemeinsame Note
oer Mächte antworten wiro. Die Er
klärung ves Prinzen <shing bei Ent
gegennahme der Note, er erblicke da
rin eine Anbahnung zur Wiederher
stellung normaler Beziehungen zwi
schen China und den Mächten, wird
von lins als loyal angesehen. DieVcr
bedingung es Erfolges ist aber das
Fcstballen an Dem, was jetzt unter
schrieben ist. Die Mächte müssen un
ter allen Umständen den Eindruck ver
meiden, baß sie innerlich doch nicht
miteinander einverstanden sind. Es
gilt, den chinesischen Hof zu überzeu
gen, daß eine Ablehnung der Bedin
gungen leine Abänderung derselben
herbeiführen werde, sondern daß höch
stens bei schleuniger Zustimmung eine
Milderung einiger Nebenpunkte mög
lich wäre.
„Apropos Schleifung dr Taku-
Forls! So lange die Mächte genö
thigt sind, zum Schutze der Gesandt
schaften Truppen in Peking zu unter
boten. kann auch Amerika nach Dein,
was vorgefallen ist. nicht gestatten,
daß zwischen Peking und de- Meeres
küste verthe.digungssähig: Festungs
werke bestehen."
Di Meldung des Londoner „Stan
dard," die Kaiserin - Negentin habe
einen fünfzehnjährigen Prinzen zum
„neuen Kaiserlein" ernan.it, wird hier
stark bezweifelt.
Wieder im Dienst.
Eriminal - Schutzmann Stierstäd
ier, dessen Au-sagen im Sternberg-
Prozeß den Anstoß zu den sensatio
nellen Enthüllungen über die Beste
chung des Eriminal - Tommissärs
Thiel u. s. w. gaben und der oomAmte
suspenvirt wurde, iveil er zugestande
nermaßen mit zwei von den in den
Prozeß vernickelten Frauenspersonen
unsittlich oerkehrt hatte, hat seinen
Dienst wieder aufgenommen. Er wird
mit einer leichten Disziplinarstrafe
davonkommen, da sich herausgestellt
hat, oaß die beiden Weiber von Agen
ten Sternberg's je hundert Mark zu
cein ausdrücklichen Zweck erhalten hat
ten, ihn zu verführen.
Vom König begnadigt.
Wie aus Dresden gemeldet wird,
sind die Zimmergesellen Pfeiffer und
Leiber, welche in Verbindung mit den
Löbtauer Strike - Krawallen zu 6
Jahren Zuchthaus verurtheilt wurden,
vom König von Sachsen begna'vigt
worden. Füns andere Bauhandwer
ker befinden 'sich noch im Gefängniß.
(Im Juli v. I. striklen bei ei.iem
Neubau in Löbtau bei Dresden vie
Bauhandwerter. Als der Bauherr
dazu kam uno zwei blini>e Schüsse aus
einem Revolver abgab, glaubten die
Excedenten. einer der Ihrigen sei ver
wundet worden, und fielen mit oem
Rufe: „Schlagt cen Hund todt!" über
den B-auherrn her, der gelyncht wor-
Sechs Seiten.
Nr.
den wäre. Härten ihn nicht zwei Po
liere in Schutz genommen. Die Exce
denten wurden w?gen LandfriedenH
bruch.s uno versuchten Todtschlagl
und Die Höhe
der Strafen erregte so
sehen, 'daß die Sacke sogar im Reichs
tage zur Sprache kam.)
Muß wieder einmal
bru m m e n.
Maximilian Hürden, der Herausge
ber der..Zukunft." ist von verSiaals
anwalischaN aufgefordert worden, sich
zur Absitzung der sechs Monate F-e
-st'un'göhafr. zu denen er wegen des Ar
tikels ..Der Kampf mit dem Drachen"
verurtkeikt wurde, auf der FeMng
Weich.'ekmündl' zu stellen. (Haiden hat
in Weichsclmünoe schon einmal wegen
eine mehrmonat
liche Festung Gräfe vergißt.)
Stürme an oerKüste.
Der furchtbare Sturm, der in den
letzten Tagen im englischen Kanal wü
thete, hat sich auch in der Elbmün
dung bemerkbar gemacht. 'Viele Dam
pfer verlvren durch die hochgehenden
Wogen ibre Decklaoungen, welche jetzt
auf der Elbe umher treiben. Bei Wyk
an der holländischen 'Küste sind eine
Mnge Vaunkwollballen angetrieben
worden, die wahrscheinlich von dem ge
strandeten 'Dampser „Crom'wcll" her
rühren.
Verhaftung von Anarchi
st e n.
Die Berliner Polizei hat mehrere
Fremde, welche in Berlin anlamen.um
an dem ..allgemeinen deutschen Anar
chisten - Congreß" Theil zu nehmen,
verhafte!. Die Polizei, welche tx'n
Kongreß natürlich verboten hat,glaubt
bei den Verhaftungen einen guten
Fang gemacht zu haben.
Deutsch- russische Preß
fehde.
Die veutschländischen Blätter sind
sehr schlecht aus die russische Presse zu
sprechen, veil diese forigeschtDcuisch
land angreisl und Gerücht von
der Bestechung Kölner uno Berliner
Blätter durch die De Beers - Compa
ny zu fruktifiziren.sucht.
Allerlei au S Deutsch l a n d.
In Darms.'a.dt ist 'der Kammersän
ger Ludwig Bcer aus dem Leben ge
schieden.
'Während der Ausführung von Gou
nod's „Faust" in Darmstadt empfing
der Großherzog von Hessen die schtve
dische Sängerin Sigrid Arnolson.
welch? oas „Gretchen" sang, in seiner
Loge uri'd ernannte dieselbe zur Kam
mersängerin.
Die Wiener Blätter gedachten ge
stern des W. Geburtstages des Dich
ters Franzkeim, der sich hauptsächlich
durch sein Drama ..Sulamith" einen
Namen gemacht hat.
Brunnen am 'BierwaldstätterSee
ist"das bekannte Hotel Axclstein abge
brannt. Man vermuthe: Brandstif
tung.
Aus Äxmnitz ist der Inhaber der
Großfirma Hero!) stach Begehung be
trächtlicher Wechselfälschungen' ve?-
schwl'.nden.
Tnrchgcbrannter verhaftet.
Neiv -?) ork. 30. Dez. Der 21
Jahre alte John Minnogue. früher il
Nr. 149, Brook
lyn. wohnhaft, wurde gestern unter der
Anklage der Unterschlagung verhaftet.
Minnogue war am l. November Bote
de? „Bankers' 6 Brokers' Messenger
Co." von Nr. 46 und 48. Nassau-Str..
als er von der „Continental Trust
Co." von Nr. 30. Broad-Straße. zum
Collektiren ausgesandt wurde. lZr.soll
baar und PILVL in Checks
collcklirt, die Letzteren an die Trust-
Compagnie gesandt und das Baargelv
behalten haben, womit er dann durch
brannte. Man verfolgte seine Spur
nach Harrisburugu, Pa.. wo er in Un
geiegenlxiten gerielh, und gestern kehrte
er nach New-Uvr! zurück. Die Ge
heimpolizisten faßten ihn bei'm Verlas
sen des Zuges ab.
Als Tefraudant angeklagt.
St. Lou i s. 30. Dez. Chas.
I. Brenner, seit lahren Kassirer der
Wa'mwright - Brauerei, ist ivegen an
geblicher Unterschlagung von PBOOO
verhaftet wordm. Brenner hatte sich
in verbälinißmäßig kurzer Zeit vom
untergeordneten Bureauschreiber bis
zum Kassirer empor gearbeitet. Lange
Zeit genoß er das unbedingte Ver
trauen seiner Vorgesetztem, bis er be
gann, durch seine verschwenderische
Lebensweise Verdacht zu erregen. Wie
der Geschäftsführer der Brauerei an
gab, hat Brenner bereits seine Schuld
eingestanden und war bis zur Stunde
''einer Verhaftung den Sachverständi
gen kxi der Ordnung der Bücher be
hülsüch. Brenner ist 48 Jahre alt und
bat eine aus Gattin und zw-i Söhnen
bestehende Familie. In deutschen
Kreisen erfreute er sich bis jetzt großer
Beliebtbeil, uno sein.? Verhaftung hat
deshalb überall peinliches Aufsehen er
regt.
Als verloren aufgegeben.
Seattle, Wash.. 30. Dez. Die
Dampfer „Bertha" und „Dolphin."
welche von Alaska hier eingetroffen
sind, bringen die Nachricht, daß der
schon seit langer Zeil überfällige Re
gi-erungs - Postdampser „Tilamock"
c-ls verloren ausgegeben worden ist.
Aus der Rückfahrt von Dutch Harbor,
Alaska, nach San Franzisco ist der
Dampfer spurlos abhanden gekom
men, vermuthlich mit Mann u. Maus
untergegangen.
Der Dampfer „City of Topeka,"
welcher im Lynn-Kanal auf die Klip
pen von Sullivan's Island gerieth,
wird wieder flott gemacht und in Si
cherheit gebrackt werden.
(shinesen-Hetle in Kalifornien.
Riverfide, Cal., 30. Dez. —In
der Ortschaft Cafa Bianca wurden
von einer Schaar amerikanischer und
mexikanischer Arbeiier 8 chinesische Ku
lis aus ihren Behausungen geholt uno
schwer mißhandelt. Die Erbitterung
der Weißen gegen die Chinesen entstand
infolge der Entlassung von mexikani
schen Arbeiterinnen, deren Plätze mit
chinesischen Kulis besetzt wurden.
QKS7-OM4
:ür SäuFliüxs unä Xinäer.
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