OCR Interpretation


Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918, September 04, 1902, Image 6

Image and text provided by University of Maryland, College Park, MD

Persistent link: https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn83045081/1902-09-04/ed-1/seq-6/

What is OCR?


Thumbnail for

An Deutslke Korrespondent.
Donnerstag, 4. September
Itnterdaltnnao-LLcaweiier.
„Hollidaystraßen-Theater."— Diese
„Auditorium - Musik - Halle."
Diese Woche: .vunling for Täglich zwei
Vorstellungen.
„Electric-Park." Jeden Abend
und SamftagS-Nachlnittags Vauveville-Vorstcllun
gen.
Shady Side Park (früher Meeter's).
.Täglich freie Baudeville-Bvrstellnnae und Tanz-
Musik.
Baltimore-County- und Maryland-
Staats-Fair. Dienstag, Mittwoch, Donnerstag,
Freitag, Samstag, den 2., 3., 4., 5. und 6. Scp
„Oestreicher - Bund." Sonntag.
den 7. September, grokcr Ausslug nach Willax-
Park an der Harsord-Road.
Park - Conzerte sinden statt:
Montag Abend „Patterson-Park."
Dienstag Abend .R.versidc-Barl."
Mittwoch Abend Carroll-Park '
Freitag Abend Cüston-Parl
Samstag Abend ..„Paltcrson-Park.'
Sonntag Nachmittag Truis-^lll-Par!.
Stadt Baltimore.
An die Leser.
Personen, welche die Stadt während
der Sommermonate verlassen, können
den „Deutschen Korrespondenten" pe:
Post zugeschickt erhalten. Rechtzeitige
Anmeldung der Adresse für den Som
mer, ebenso des etwaigen Wechsels
derselben, sind im Interesse der Leser
erwünscht, um Unterbrechung in der
Zusendung des Blattes zu verhüten.
Brikflirfördernng nach dem Auslande.
Die auswärtige Post für die mit
dem 6. Sept. endende Woche schließt
(in allen Fällen pünktlich) im hiesigen
Postamte wie folgt:
Die Post ist offen für Packet-Stücke
von 9 Uhr Vormittags bis 5 Uhr
Nachmittags, ausgenommen Sonn
tags.
Trans-Atlar. tic-Post.
Freitag 7 Uhr Abends, für Eu
ropa, per Dampfer „Etruria," via
Queenstown."
für Süd-und Centra l-
Amerika, Westindien
u. s. w.
Donnerstag 1 Uhr Nachmittags,
für Jamaica, per Dampfer von Bo
ston; 12 Uhr Nachts, für Brasilien,
per Dampfer „Byron," via Pernam
buco, Bahia, Rio Janeiro und San
tos; für Haiti, per Dampfer „Prins
Willem der Dritte."
Freitag 1 Uhr Nachmittags, für
Bermuda, per Dampfer von Halifax;
12 Uhr Nachts, sür Neufundland, per
Dampfer von Philadelphia; für La
Plata - Staaten, per Dampfer „Ho
race;" sür Porto Rico, Curacao und
Venezuela, per Dampfer „Philadel
phia;" für Jamaica und Cartagena,
per Dampfer „Alene;" für Haiti und
Santa Marta, per Dampfer „Aviron
dack;" für Grenada und Trinidad,
per Dampfer „Grenada."
Post für Neufundland via North
, Sydney und für Miguelon via Bo
ston schließt hier täglich um 3 Uhr
Nachmittags; für Euba via Florida
täglich um 1 Uhr Nachm.; für Hon
duras, Costa Rica und Guatemala
via New - Orleans, täglich um 8 Uhr
Abends.
Trans Pacific- Post.
Samstag 7 Uhr Abends, für
Hawaii, China und Japan und die
Philippinen, via San Franzisco.
Die Post für Australien und Fiji-
Jnseln, via Vancouver, schließt hier
täglich bis zum 13. September 7 Uhr
Abends.
Trans - Pacific - Post wird täg
lich zum Abgangshafen befördert und
Arrangements sind getroffen für de
ren ununterbrochene Ueberland - Be
förderung.
S. Davies Warfiel d,
Postmeister.
Reisende nach Europa, Saison INV2
können 1. und 2. Klasse-Kajüten auf
irgend einer Dampfer-Linie durch uns
belegen. Schiffsplan, Abfahrtsplan
u. f. w. auf Verlangen zugeschickt.
Theo. H. Diener <8: Co., Passa
gier-Agenten, Nr. 415, Water-Straße.
Ausländisches Geld, Wechsel und Cre
dit-Briefe. Deutsches Geld zu ver
kaufen; 24 Cents pro Mark.
Aus dem Inneren Marylands und
den angrenzenden Staaten.
Im Irren-Asyl gestorben.
Im Irren - Asyl bei Sykesville,
Carroll - County, stürzte die 60
Jahre alte Frau Sophia Struben in
einem Schwäche - Anfalle von einer
Terrasse und starb an den Folgen.
Die Coroners - Geschworenen gaben
ein Verdikt auf „zufälligen Tod" ab.
Selbstmord eines jungen
Mädchens.
Bei Meyersdale, nicht weit von
Cumberland, die 18 Jahre alte
Mary Brunton spazieren und nahm
eine Meile von der elterlichen Woh
nung zwei Unzen Lauvanum ein, die
den Tod des Mädchens verursachten,
ehe Hülfe herbeikam.
Löwenbändigerin starb in
Folge des Schreckens.
Madame Cecilia Neishali, eine Lö
wenbändigerin, erlag im Hospital zu
Waynesboro, Pa., den Folgen eines
ausgestandenen heftigen Schreckens.
Die Frau wurde in letzter Woche
während einer Vorstellung im Löwen
käfig von den Bestien attackirt, und
obwohl sie unverletzt davon kam, Hatte
sie doch inen derartigen Schrecken be
kommen, daß sie zwei Tage später, an
Nervenzerrüttung leidend, in's Hospi
tal gebracht werden mußte. Sie war
35 Jahre alt. Da sie keine Verwandten
im Lande hatte und arm starb, ließ
die katholische St. Peters - Gemeinde
sie beerdigen.
Billige Farmen.
In Annapolis wurde der Nachlaß
des verstorbenen Jas. Owens, sen.,
versteigert. Die verschiedenen Farmen
brachten folgende Preise: 150 Acker in
Calvert - County, verkaust an R.
Bowie Owens für 51150; 297 Acker
in Prince George's County, verkauft
an Edward R. Owens für 54650;
187j Acker, bekannt als„Brick Houfe,"
verkauft an William F. Owens für
56700 (dies Eigenthum liegt in Anne
Arundel - County); 193 Acker in
diesem County, als Theil von „Port
land Manor" bekannt, verkaust an
Frau Jennie I. Owens für 55025;
370 Acker in Calvert - County, ver
kauft an John W. Armiger für
51080.
In Washington gestorben.
Hr. Albert Dammeyer, der 24 Jahre
alte Sohn des Hrn. Heinrich Dam
meyer von Annapolis, ist im „Gar
field - Hospital" in Annapolis an
Appen'dicitis gestorben. Er hinterläßt
eine Frau mit einem sieben Wochen
-Meli Lind. ,
Zu Tode getreten.
In Wheaton bei Rockville wurde
der zehn Jahre alte Maurice Lamb,
Sohn des Hrn. Roscoe Lamb, von
einem Pferde mit dem Hinterhufe zu
Tode getreten.
Elektrokutionirt.
Milton Degler aus Holmesburg,
Pa., ein Drahtspanner der Telephon-
Gesellschaft, kam, als er in der Höhe
von 40 Fuß auf einem Pfosten arbei
tete, mit einem geladenen Drahte in
Berührung und stürzte herab, fiel
aber in die Arme des unten stehenden
Vormannes William Tracy. Obwohl
der Fall dadurch gebrochen wurde und
Degler's Mitarbeiter durch fortwäh
rende Bewegung seiner Arme seinHerz
zwei Stunden lang in Thätigkeit er
hielten, erlag Degler kurz nach seiner
Ankunft im Hospital den Wirkungen
des elektrischen Schlages. Der Ver
storbene war ein Freund von John
Sterner, welcher vor etwa zwei Mo
naten von einem ähnlichen Tode ereilt
wurde.
Ein Vielfraß.
Frank T. Bechel, der Champion-
Esser von Hanover, Pa., nicht, weil
er Champions ißt, denn er hält sich an
compaktere Dinge hat seinen eige
nen „Record" gebrochen. Innerhalb
vier Stunden aß er 42 gesottene Eier,
zwei Oyster - Stews und trank 17
Glas Bier.
G e st o r b e n.
In Frostburg, Allegany - Coun.'y.
ist Georg Schramm von Barton bei
einem Besuche bei seiner Tochter, Frau
James Campbell, im Alter von 66
Jahren gestorben. Außer ihr hinter
läßt er noch vier erwachsene Kinder in
Barton.
Der Mutter Liebesthat
brachte ihr den Tod.
Als Frau Cdward Baumgärtner,
eine 55-jährige Frau aus Marburg,
vor einigen Wochen einige Blumen.auf
das Grab ihres Sohnes bei Hanooer,
Pa., pflanzte, fügte sie sich mit der
rostigen kleinen Schaufel, welche sie
dazu benutzte, eine kleine Verletzung
an der Hand zu. Sie achtete nicht
weiter darauf, doch trat später Blut
vergiftung ein, und es erfolgte ihr
Tod-nach furchtbarem Leiden.
Noch ein Wolf in Schafs
kleidern.
Pastor Robert McWilliams, ein be
kannter Baptistenprediger von Vine
land, hat eine Scheidungsklage gegen
seine junge Frau anhängig gemacht.
Als Grund giebt er böswilliges Ver
lassen an. Frau McWilliams hat
eine Gegenklage eingeleitet, in welcher
sie den Prediger der Grausamkeit be
schuldigt. Sie oerlangt Scheidung.
Alimente und Bewilligung für Advo
katengebühren. Der Pastor, welcher
wüshlhabend sein soll, ist 42 Jahre alt
und war vor einiger Zeit zur Stär
kung seiner Gesundheit nach Vinelan)
gekommen. Er war bei den jungen
Damen sehr beliebt, bevorzugte aber
Frl. Hettie Fisher, ein sehr hübsches
Mädchen von South - Vineland, wel
che er auch heirathete. In ihrer Ge
genklage sagt Frau McWilliams:
„Von dem Moment an. in welchem ich
in das Haus des Rev. Robert Mc-
Williams als seine Frau eintrat, än
derte sich sein Benehmen wie mit einem
Schlage. Anstatt gütig und liebens
würdig zu sein, war er besehlshabe
risch und anmaßend, und sobald ich
meinen Hut abgelegt hatte, befahl er
mir, das Hochzeitsmahl zu machen,
welches aus trockenem Brod, Weizen
grütze und Milch bestand. Er sagte,
das sei meine zukünftige Diät. Da
ich weder Weizengrütze, noch frische
Milch genießen kann, ohne zu erkran
ken, bestand mein Hochzeitsmahl aus
trockenemßrod, und während der fünf
Tage, die ich in seinem Hause ver
brachte, habe ich auch nichts Anderes
erhalten. Meine Bitten um Fleisch,
Eier, Thee oder Kaffee schlug er runo
weg ab, und ich würde verhungert
sein, wenn ich noch länger bei ihm ge
blieben wäre. Seine Behandlung war
grausam und unmenschlich. Als ich
erklärte, ich würde zu meinen Eltern
zurückkehren, drohte er mir mit Miß
handlungen. Einmal faßte er mich in
seine Arme und bedeckte mein Gesicht
mit einem Lappen, der mit einem Be
täubungsmittel getränkt war. Ich
verlor das Bewußtsein, und da er in
Angst gerieth. brachte er mich in einer
Kutsche nach meiner elterlichen Woh
nung. Meine Eltern waren gezwun
gen. mich in das Haus zu tragen.
Wegen der brutalen Behandlung in
seinem Hause mußte ich mehrere Wo
chen das Bett hüten."
Zurückziehung des „Atlan
tic City Spezialzuges."
Die „Pennsylvanier Eisenbahn-
Compagnie" bringt hiermit die Auße
rdienststellung des „Atlantic City Spe
zialzuges" zur Anzeige; der letzte Zug
verläßt Baltimore am Samstag, den
6. September, während der letzte Zug
von Atlantic City am Montag, den 8.
September, abfährt.
Von Montag, den 8. September,
anfangend, wird der durchlaufende
Parlor-Waggon-Dienst über die De
laware-River-Bridge-Route auf dem
Zuge, welcher an Wochentagen um
1.46 Nachmittags vom Union-Bahn
hof abfährt und sür die Rückfahrt um
10 Uhr Vormittags an Wochentagen
Atlantic City verläßt, wieder aufge
nommen. (247,9)
Wetterbericht.
Baltimore, den 3. SePtembkrlSo2.
L.VV M. 70 7 N-O.! 7 iTrüb
73 88 S. ! 8 Trüb
tttti.SarvmctcrN i Höwst.Termometerst...BÜ
willtl.Tdermumclerkl, ,74 ! Medrxmer , 6>j
Tlt böchstc SchnelliaNt de WlvdeS m einer Stimte
betrug i 8 Meilen von Südosten.
Das gestrige Wetter. Die höchste Tem
peratur des gestrigen TageS (bis S IHr Äbenosi war
Stationen. L Stationen. ! L
Atlanta Lg Memphis
Alpena 70 Montgomery -
Albany 78 New-Lrlean- ! Ug
Bismarck 24 New-'i)vrk 76
Boston 78 Norsolt
Busfalo 74 Ronh-Platte 6
Cleveland iLmaha !
Charlotte 86 Lswego 0
Chicago 7!Z 88
Cincinnati 84 Philadelphia ! 8V
Detroit d Pittsburg i 8S
Castport 74 St. Loui- Btj
Galvefton t>B St. Paul til)
Hallcraß -- Favannah 88
Jacksonville 86 Washington 8
Key-West Wilmington I 86
Heute:
Soovcnaufoalii,..'...,'? > Monduvterganz ...7.K2
d K Zg Ad . dZ
Wetter aussichten. Für
Maryland und den Distrikt Columbia
sich klärendes, kühleres Wetter am
Donnerstag, klar am Freitag, leichte
oder frische westliche Winde.
Trinkt Kenny'S Thee und Kaffee
Wegen Qualität und Preis seit 30
Jahren berühmt.
C. D. Kenny Co. 55 Läden.
Thee. KaWe. Zucker.
Tic Primärnmhlen.
Republikaner müssen ihre Congreß-
Distriktv - Conventionen verschie
ben. Regeln für die Wahl.
Verschiedenes.
Für die erste Probe des neuen
Wahlgesetzes bei der Primärwahl am
heutigen Tage ist Alles in bester Ord
nung. Zun: ersten Male in der Ge
schichte der Stadt halten Republikaner
und Demokraten des dritten und vier
ten Distrikts ihre Primärwahlen ge
meinschaftlich und im selben Lokale
ab. Die Staats - Wahlaufsichtsbe
hörde führt die Controle über die g -
sammten Primärwahlen, welche genau
so geführt werden, wie die allgemeine
Wahl. Die Wahllokale werden um 6
Uhr früh geöffnet und Abends 6 Uhr
geschlossen. Das Resultat der Wahl
wird Abends nach der Polizeibehörde
im Gerichtsgebäude gesandt. Zum
besseren Verständniß für unsere Leser
bringen wir folgende Regeln zur
Kenntniß derselben:
Regeln für die Primär
wahl.
Ein Kreuz hinter dem Namen eines
Candidaten zählt für sämmtliche 12
Delegaten desselben.
Wenn hinter dem Namen eines
Candidaten und auch hinter den Na
men seiner Delegaten Kreuzzeichen
sind, müssen die Delegaten, welche ge
zeichnet sind, gezählt werden.
Wenn Delegaten von Zwei Candi
daten gezeichnet sind, müssen die ge
zeichneten Delegaten für beide Candi
daten gezählt werden, vorausgesetzt,
es sind nicht mehr als 12 Kreuze vor
handen, in welchem Falle der Stimm
zettel verworfen werden muß.
Wenn mehr als ein Candidat ge
zeichnet ist, muß der Stimmzettel
verworfen werden, weil eine solche
Zeichnung anzeigt, daß für mehr als
12 Delegaten gestimmt worden ist.
Wenn ein Candidat und Delegaten
eines anderen gezeichnet sind, muß der
Stimmzettel verworfen werden, weil
für mehr als 12 Delegaten gestimmt
ist.
Wenn zwei Candidaten und Dele
gaten beider gezeichnet sind, müssen
die gezeichneten Delegaten für beide
Candidaten gezählt werden, voraus
gesetzt, es sind nicht mehr als 12 De
legaten mit Kreuzen gezeichnet, wi
drigenfalls der Stimmzettel verwor
fen werden muß.
Jeder Stimmgeber ist zu drei
Stimmzetteln berechtigt, wenn er die
ersten ruinirt, er muß die ruinirten
aber zurück erstatten.
Alle registrirten Stimmgeber sind
zum Stimmen berechtigt. Wer bean
standet wird, muß schwören, daß er
bei der eigentlichen Wahl sür den No
minirten der Partei stimmen will.
Junge Männer, die vor dem 4.
November 21 Jahre alt werden, kön
nen stimmen, und ihre Namen müssen
von den Wahlrichtern in die Bücher
eingetragen werden.
Die demokratischen Stimmzettel
sind grün und der demokratische
Stimmkasten ist mit grünen Papier
streisen beklebt. Der republikanische
Stimmzettel ist weiß und die Wahl
urne dieser Partei hat keine Abzeichnn.
Wenn ein repüblikanischer Stimm
zettel in die demokratische Wahlurne
geräth oder ein demokratischer in die
republikanische Wahlurne, dann wird
der betreffende Zettel nicht gezählt. Es
ist deshalb angebracht, daß der
Stimmgeber darauf achtet, daß der
Richter, dem er seinen markirten
Stimmzettel überreicht, denselben
nicht in den unrichtigen Kasten steckt.
Conventionen verschoben.
Die republikanischen Conventionen
im dritten und vierten Congreß-Di
strikt, welche auf Donnerstag, den 11.
September, ftstgesetzt waren, werden
bis zur dritten Septemberwoche ver
schoben werden müssen, weil derßoard
of Canvassers nach dem Gesetz erst am
11. September, dem ersten Donnerstag
nach der Primärwahl, mit der offiziel
len Zählung der abgegebenen Stim
men beginnt, die erwählten Delegaten
ihre Mandate also nicht schon am 11.
September erhalten können. Hr. Jas.
McClellan. das republikanische Mit
glied der Wahlaufsichts-Behörde, sagte
gestern, die republikanischen Nomina
tions - Conventionen in den beiden
Distrikten würden wahrscheinlich am
Dienstag, den 16., oder Mittwoch, den
17. September, stattfinden.
Hr. McClellan ist zuversichtlich, daß
Hr. Wachter in der Primärwahl siegen
wird; er glaubt nicht an das vor ein
paar Wochen aufgetauchte Gerücht,
daß Hr. Fred. Reinheiler zum Rück
tritt von der Bewerbung um die demo
kratische Nomination im dritten Di
strikt veranlaßt wurde, damit kein de
mokratischer Contest in dem Distrikt
stattfinde und eine gewisse Klasse De
mokraten in der Primärwahl Ex-
Marschall Airey helfen könne, Hrn.
Albert M. Sprösser zu nominiren.
Polizei instruirt.
Die Polizei hat die umfassendsten
Vorbereitungen für die Primärwahl
getroffen. Aus den Polizeidistrikten,
die im vierten, zweiten und fünften
Eongreßdiftrikt liegen, werden Poli
zisten nach 'dem dritten Congreß
distrikt, wo der Hauptkampf stattfin
det, abcommandirt. und die Polizeibe
hörde gab gestern Befehl, daß die Po
lizisten jegliche Beeinflussung unter
lassen sollen, damit keine Gelegenheit
geboten wird, das Polizeidepartement
zu kritisiren.
Prohibitionisten.
In der Staats - Convention der
Prohibitionisten in Hazazer's Halle
wurde folgendes Exekutiv'- Comite
ausgewählt:
Allegany - County George W.
Little.
Anne Arundel-County Edward
Collinson.
Baltimore - County Michael
Wright.
Stadt Baltimore erster Legis
lativ-Distrikt: Dr. E. B.Fenby; zwei
ter Legislativ - Distrikt: Marshall E.
Reddick' dritter Legislativ - Distrikt:
G. Edwin Swain; vierter Legislativ-
Distrikt: nicht organisirt.
Calvert-County John W. Fow
ler.
Caroline - County keine Reprä
sentation.
Carroll - County Pastor I. E.
Wiegand.
Cecil-County Wm. T. Weldon.
Charles-County I. E. Wethe
rald.
Dorchester-County —L. K. Hackett.
Frederick-County —Frank B. Sap
pington.
Garrett-County—G. H. Pritchard.
Harford-County Eugene Tucker.
Howard-County Geo. R. Leach.
Kent-County E. W. Spear.
Montgomery-County —C. C. Law
son.
Prince George's County Wm.
E. Johnson.
- Queen Anne's County James
T. Anthony.
St. Mary's County Dr. G. W.
Petherbridge.
Somerfet-County D. W. Miles.
Talbot-County keine Repräsen
tation.
Washington-County —P. E. Daw
son.
Wcomico-County John H. Du
laney.
Worcester - County Lawrence
Hastings.
Zur ewigen Nuhe.
Die sterblichen Ueberreste von Frau
Sophie Reinhardt auf der „Lou
don Park - Cemetery" beigesetzt.
George Bayer. Anton
Bohn. Frieda Volkert.
Das Leichenbegängniß von Frau
Sophia Reinhardt, Gattin von Hrn.
Melchior Reinhardt, welche am Mon
tag im Alter von 69 Jahren aus dem
Leben schied, fand gestern Nachmittag
vom Trauerhause aus auf der „Lou
don Park - Cemetery" statt. Pastor
Timotheus Stiemke von der evang.-
luth. Immanuels - Gemeinde hielt
den Trauergottesdienst ab, und als
Vahrtuchträger fungirten die HH.
John P. Lauber, John F. Ermold,
Henry C. Garthe, Wm. O. Mace, M.
Bians und John Hoffäß. Unter den
zahlreichen Blumenspenden, welche
am Sarge der Entschlafenen niederge
legt waren, befanden sich eine Sarg
decke von ihrem Sohne Charles, ein
Kranz von Dr. Otto M. Reinhardt,
eine Himmelspforte von Hrn. Chas.
Steinbach und Frau, ein Kreuz von
Hrn. Albert W. Reinhardt, ein Kissen
von den Enkeln, ein Rosenkissen von
Frau Emma Hoffmann. Palmzweige
von Frl. Flora Ludwig, einKreuz von
den Direktoren des „Dover Bau- und
Sparvereins", ein Kranz von Hrn.
Percy Hennighausen, ein Bouquet von
dem Damen - Verein der St. Ste
phan! - Gemeinde, ein Kreuz von
Hrn. John P. Lauber, Palmblätter
von Frau Roßbach, do. von FrauSo
phie Schroeder, Garbe von Frau A.
Haas, Kranz von Capitän Wheeler,
ein Bouquet von Frau C. Ludwig,
Kreuz von Hrn. Budnitz, ein Kranz
von Hrn. Jokel, Kranz von Hrn.
Haupt, ein Kissen von Hrn. Aug. De
sor und Frau, ein Kissen von Hrn.
Marschmüller und Frau, eine Garbe
von Hrn. Melchior Weidmann, Kranz
von Hrn. Chas. Heinzelmann und
Frau und ein Kranz von Hrn. Wm.
Pacy und Frau.
George Bayer.
Die irdische Hülle von Hrn. George
Bayer, welcher am Montag in seiner
Wohnung Nr. 324, Süd - Fremont-
Avenue, starb, wurde gestern Nach
mittag unter zählreicher Betheiligung
von Leidtragenden vom Trauerhause
aus aus der „Loudon Park-Cemetery"
zur ewigen Ruhe gebettet. Pastor G.
Miller von der 2. engl. luth. Kirche
an der West - Lombardstraße hielt
den Trauergottesdienst ab, und als
Bahrtuchträger sungirten die HH. W.
Weickel, I. Albright, Wm. Meyer, R.
Weil, Paul R.Lamp und J.Birming
ham. Der Verblichene ist in Bayern
geboren und kam im Alter von 14
Jahren nach Amerika. Er betrieb bis
vor zwei Jahren, als er sich vom Ge
schäft zurückzog, eine Conditorei. Au
ßer seiner Gattin hinterläßt der Ent
schlafene sechs Kinder, 19 Enkel und
einen Urenkel.
Anton Bohn
Der Leichnam des Hrn. Anton
Bohn wurde gestern Morgen vom
Trauerhause, Nr. 14, Süd-Patterson-
Park-Avenue, aus auf der „Bonnie
Brae Cemetery" zur letzten Ruhe be
stattet. nachdem Pater Englert in der
St. Michaels-Kirche, Ecke Lombard-
und Wolfe-Straße, ein feierliches Re
quiem für sein Seelenheil gelesen.
Als Bahrtuchträger fungirten Freun
de des Verstorbenen, und ein großes
Trauergefolge fand sich ein.
Frieda Volker t.
Welche Theilnahme der Familie
von Hrn. Ferdinand Volkert, Nr.
2153, Calverton - Road. für den her
ben Schicksalsschlag entgegengebracht
wird, indem am Montag Hrn. Vol
kert's Töchterlein Frieda im „Stadt-
Hospital" starb, während sie einer
Operation sürAppendicitis unterwor
fen wurde, starb, bewiesen das unge
mein große Trauergefolge, welches
sich gestern zu dem Leichenbegängniß
einfand und die zahlreichen und
prachtvollen Blumenspenden, welche
am Sarge niedergelegt waren. Pa
stor Richard Stave von der ev.-luth.
St. Johannis - Gemeinde an der Verl.
West - Lombardstraße hielt den Tra
uergottesdienst ab.und alsßahrtuchträ
ger fungirten sechs Sonntagsschul-
Kameraden der Todten. Die Beise
tzung erfolgte auf der „Loudon Park-
Cemetery."
SchiffSkarten
von und nach Bremen zu billigen
Preisen, Nr. 526, Süd-Broadway,
unter der „German-American Bank."
G. Leimbach, Agent.
Ein n e u e r P ro fe ff o r für
das „Pe ab od Y-Institut."
Als einer der Piano - Professoren am
„Peabody-Conservatorium" ist Prof.
Alfred Cowell Goodwin, ein geborener
Engländer, der seine Ausbildung im
„Leipziger Conservatorium" genossen
hat, vom Direktor Randolph engagirt
worden. Prof. Goodwin studirte zwei
Jahre mit dem großen Leschetizky,
conzertirte dann zwei Jahre lang in
England, erhielt ein Diplom erster
Klasse als Pianist der „Königlichen
Musik-Akademie" in London. Er gab
drei Jahre Musikunterricht in Ame
rika; seine Stelle tritt er am 1. Okto
ber an.
Tomatoes in Masse.
Im Lause der letzten zwei Tage trafen
gegen 50,000 Kisten Tomatoes hier
mit den Baidampsern ein. Auch die
Zufuhr der Austern hat zugenommen.
Man schätzt, daß gegen 20,000 Busck>el
gestern eintrafen. Die Einmachege
schäfte in Canton erhalten täglich
Dutzende von Waggonladungen von
Tomatoes aus Delaware.
Büffet - Mahlzeiten i n
Tages - Waggons zwischen Balti
more und Buffalo, via Pennsyl
vania-Bahn.
Die Pennsylvania - Bahn macht
bekannt, daß in Verbindung mit den
„Broiler" Büffet Mahlzeiten in den
Pullman Parlor - Waggons auf den
Tages - Expreßzügen zwischen Balti
more und Buffalo auch Mahlzeiten
vom Büffet in den Tages-Waggons
servirt werden.
(luni22.jSo^Dy
5 Munnipal-Angelegenheiten.
Der Kanalisations-iPlan findet über
all Anklang. Von Hrn. Men
dts Cohen indossirt. Steuer-
Collektion. Sitzung der Hasen-
und Contrakt-Behörde.
Der Kanalisations-Plan des May
ors Hayes, den er am Dienstag Abend
dem Stadtrath in Form einer Verord
nung zusandte, scheint in alleirL-chich
ten der Stadtbevölkerung Anklang zu
finden. Der „Verein der Kaufleute
und Fabrikanten" hat denselben be
reits herzhaft indofsirt, und ohne
Zweifel werden alle übrigenGeschäfts
leute-Äereinigungen dem Beispiele je
nes Vereins folgen.
Zweifel wird allerdings häufig
laut, daß das septische System nicht
für eine große Stadt wie Baltimore
anwendbar ist, die städtischen Inge
nieure Fendall. Quick und Phelps und
auch Hr. Mendts Cohen. Baltimore's
eminentester Ingenieur, glauben je
doch, daß das System hier mit Erfolg
angewendet weroen kann, da Balti
more nicht viele Fabriken hat. durch
welche das Abzugswasser mit Säuren
vermischt werde, die dem septischen
Prozeß entgegen arbeiten.
Herr Phelps sagt, die Arbeiten soll
ten von der Stadt selbst gethan wer
den; der unter seiner Leitung stehende
beweise, daß die Stadt
solche Arbeiten billiger und besser ver
richten könnte, als ein Contraktor.
denn ein solcher verlange immer 50
Prozent mehr, als die thatsächlichen
Kosten betragen würden. Zudem,
sagte er, gebe es nur wenige Contrak
toren im Lande, welche ein solches
Werk unternehmen könnten, dieselben
würden ihre Angebote so einrichten,
daß ein guter Profit abfalle und den
selben unter einander theilen. Wenn
die Stadt die Abzugskanäle bei Tag
arbeit baue, würden auch nur Balti
more? und Maryländer Arbeiter an
gestellt werden, während Contraktoren
billige Arbeiter vom Süden importi
ren und hier als Stimmgeber regi
striren lassen würden.
Herr Phelps, welcher große Erfah
rungen in Untergrund-Arbeiten be
sitzt. glaubt nicht, daß mit den
Millionen, die zur Verfügung stehen,
die Kanalisirung der Stadt vollendet
werden kann, aber das Geld würde
für den Haupttheil ausreichen, und
wenn einmal der Anfang gemacht sei.
würde das Werk auch zu Ende ge
führt werden. Er sagt ferner, es
würde wenigstens fünf Jahre in An
spruch nehmen, jene Summe in vor
sichtiger Weise in Abzugskanalbauten
zu verausgaben,denn es ginge nicht an,
alle Straßen auf einmal aufzureißen,
die Hauptkanäle müßten erst gebaut
werden, gerade wie die Haupt-Sub
way-Linien zuerst gelegt worden seien.
Herr Phelps und auch Herr Fendall
befürworten Concret als Material
für die Kanäle, da es billiger und auch
dauerhafter sei, als Ziegelsteine.
Mayor Hayes sagte gestern in Be
zug auf die Zusammensetzung der
Commission, daß dieselbe aus zwei
Demokraten, zwei Republikanern und
zwei Unabhängigen bestehen sollte,
und nur Männer von unzweifelhaf
tem Charakter sollten ernannt wer
den.
Die Schulbauten.
Gebäude-iJnspektor Preston wil
ligte gestern ein, daß der Contraktor
John Hughes mit dem Bau der beiden
neuen Schulen im nördlichen Annex
fortfahren sollte, vorausgesetzt, er be
eile sich damit. Herr Preston hat
übrigens alle Contraktoren, welche
Schulen für die Stadt bauen, benach
richtigt, daß sie ein schnelleres Tempo
einschlagen müssen. Die Verzögerung
ist nicht in allen Fällen die Schuld der
Contraktoren, es liegt auch viel daran,
daß Ziegelsteinmaurer rar sind.
Geht gerichtlich vor.
Gebäude-Inspektor Preston ersuchte
gestern das städtische juristische Bü
reau, gegen die Besitzer des Mt.Royal-
Appartementshaufes gerichtlich vorzu
gehen, da dieselben seinem Besehl,
Feuerrettungs - Apparate an dem
Hause anzubringen, nicht nachgekom
men seien.
Die Steuereinnahme.
Steuereinnehmer Gorter sandte dem
Mayor Hayes gestern Morgen einen
Bericht zu über die Steuereinnahme
vom 1. Januar bis zum 1. Septem
ber. Es gingen in den acht Monaten
§5,827.641.54 an städtischen Steuern
ein. und da für die Deckung der Aus
gaben des städtischen Haushalts §6.-
451.129.17 an direkten Steuern ein
gehen müssen, sind in den letzten vier
Monaten dieses Jahres noch §623,--
487.53 zu collektiren. Von der be
reits collektirten Summe waren §4,-
863.406.91 Steuern für das laufende
Jahr auf Grundeigenthum und per
sönliches Eigenthum, §262,156.37
auf Securitäten, §6704.42 auf Hy
potheken, Annexsteuern u.
5621,120.73 rückständige Steuern.
Von den Steuern für das laufende
Jahr sind 76.9 Prozent collektirbar u.
83 Prozent werden für collektirbar ge
halten. Im vorigen Jahre waren am
1. September auch bereits 76Prozent
collektirt.
Aus der Contrakt-Be-
Hörde.
Die Contrakt - Behörde öffnete ge
stern die folgenden Forderungs - An
gebote für Straßenpflasterungen,wel
che dem Stadt - Ingenieur Fendall
Zwecks Tabulirung überwiesen wur
den: Pflasterung der Careystraße, von
Columbia-Avenue zur Wardstr., mit
Wackensteinen Wm. N. Elder 88
Cents, Daniel Sullivan 87 Cts., Pa
trick Keelty §l.lO und Ferguson u.
MCollough 95 Cents pro Quadrat-
Uard; Pflasterung der Rosestraße,von
der Fairmount - Avenue zur Fayet
testraße, mit Wackensteinen Fergu
son u. McCollough §1.02, Patrick
Keelty §l. 20 und W. N. Elder
51.05 pro Quadratyard; Pflasterung
der Henrhstraße, von Warren - Ave.
zur Hamburgstraße, mit belgischen
Blöcken Filbert Paving and Con
struction Co. §2.30 pro Quadrat-
Aard.
Sitzung der Hafen-
Behörde.
Die regelmäßige Sitzung der Ha
fenbehörde fand gestern Nachmittag
während einer Fahrt aus dem städti
schen Dampfer „Baltimore" den Ha
fen hinab, an welcher auch Mayor
Hayes Theil nahm, statt. Der Ha
sard Werfte - Co. wurde erlaubt, bei
ihrer Werfte eine schwimmende Platt
form anzulegen. Der Sekretär be
richtete, daß die Ausbaggerungs-Ar
beiten für dieses Jahr vollendet und
im verflossenen Monat 81,000Kubik-
Aards Morast und Erde aus dem An
kerplatze Nr. 3 bei Canton, wo die
großen Dampfer ankern, ausgebag
gert worden seien. Die Ausbagge-
rungsarbeiten haben in diesem Jahre
§30,000 gekostet.
Besteuerung der Aktien-
Börse.
Gestern sollte die Frage der Besteue
rung der Sitze in der Aktienbörse vor
dem Steuer - Appellations - Gerichte
znrVerhandlung kommen, jedoch wur
de die Angelegenheit bis Samstag
verschoben. Hr. Wm. B. Trundle er
schien für die Aktienbörse und Hr.
Olin Bryan, der zweite Stadt - Pro
kurator. repräfentirte die Stadt.
Karte von Tacoma.
Der munizipale Statistiker James
R. Horner bekam gestern vom Hafen
meister von Tacoma, Wash., eine
prächtige Karte des dortigen Hafens
zugesandt. Jener Hafen ist einer der
besten in Amerika.
Die Bauthätigkeit.
Mary Fear erlangte gestern im Vü
reau des Gebäude - Inspektors dieEr
laubniß zum Bau von 10 zweistöcki
gen Wohnungen an der Ludlowstr.,
zwischen Fort - Avenue und Clemens
straße.
Aus der Polizeibehörde.
Die Polizei - Commissäre beförder
ten gestern den Probepolizisten F. P.
Cafey vom 'mittleren Distrikt zum
Range eines regulären Polizisten und
E. I. Cain von Nr. 1009, Valleystr.,
wurde zum Pwbepolizisten ernannt.
Die Resignation des Polizisten Geo.
W. Hisley vom östlichen Distrikt wur
de angenommen.
Erlag seinen Verletzun
ge n. Wm. Glenn, der 23 Jahre
alte Mann, welcher am MontagAoend
von James A. Livingston in dessen
Laden zufällig in den Unterleib ge
schossen ward, starb gestern Morgen
im „Stadt - Hospital." Livingston
wurde gestern Abend von einer Coro
ners - Jury von aller Verantwortlich
keit freigesprochen.
Aus den Gerichtshöfen.
Wohlthätige Vermächtnisse einer alten
Dame. §25,000 für den Tod
von John M. Hein verlangt.
Jncorporationen.
Die am 30. August gestorbene
Bridget McPhillips hat folgende Ver
mächtnisse gemacht: an Katharine
Riggin das Wohnhaus Nr. 905, Weft-
Lombardstraße, sür Lebenszeit und
nach ihrem Tode an Mary Riggin;
an das „St. Agnes - Hospital" §2OO
zum Besten ihres Neffen Jas. Mc-
Phillips; an den Pater Jas. P. Hol
den P2OOO zum Besten ihres Neffen
John McPhillips, der die Zinsen
während seines Lebens erhalten soll;
an ihre Großneffen Harry, Eddie und
John Riggin je an Lizzie Boyle
§200; an Vater William A. Reordon
§3OO für die St. Peters - Knaben-
und Mädchenschule; an die Schwester
Josephs für das „House os Jnoustry",
Carey- und Lexingtonstraße, §200;
an das „House of good Shepherd"
§200; an die „Little Sisters of the
Poor" §200; an die „Protectors of
St. Marys Orphanline Female
School" §200; an das Säuglings-
Asyl an Divisionstraße §200; an den
Vater Wm. A. Reardon §3OO für ihr
Seelenheil; an die „Sisters of Bon
Secours" für die Fürsorge von Kran
ken §200; an den Vater Wm. A.
Reordon §5OO. Der Rest fällt der
Nichte Katharine Riggin zu.
Unter Bürgschaft ent
lassen.
Alfred Fenkernagle, der unter der
Anschuldigung verhaftet worden war,
am 11. August einen Angriff auf die
19 Jahre alte Susan McLaughlin in
Nr. 1818, Belt-Avenue, gemacht zu
haben, wurde gestern im Kriminalge
richt gegen 53000 Bürgschaft bis zu
seinem Prozeß entlassen.
Schadenersatzklage.
Frau.Emma C. Hein, die Wittwe,
und Elmer I. Hein, der Sohn von
John M. Hein, haben im Stadtge
richt eine Klage durch den Anwalt
Wm.-Colton um 525,000 Entschädi
gung gegen die Straßenbahn-Gesell
schaft wegen Tödtens des Gatten und
Vaters einreichen lassen. Hr. I. M.
Hein wurde am 13. August an der
Ecke von Eastern - Avenue und Lu
zernestraße von einem Straßenbahn-
Waggon getroffen und getödtet.
Scheidungsklagen.
Im Kreisgericht Nr. 2 will Saml.
E. Rothage von Bertha M. Rothage
geschieden werden. Das Paar hei
rathete am 6. Februar 1900.
Desgleichen will Israel Theal im
Kreisgericht von Mary Ann Theal ge
schieden werden. Das Paar heirathete
am 5. Dezember 1872 und hat sieben
Kinder, von denen das jüngste 17
Jahre alt ist.
Jncorporationen.
Die „Workmens Mutual Benesit
Fraternity" wurde von Richmond T.
Maycumber, I. Allen Bailey. Edward
Kaufman, Eugene I. Cassidy und B.
F. P. Wolfe incorporirt.
Der „Fifth Ward Democratic Or
ganization Club" wurde von Barney
Carp, David Pimes, Jacob Cohen,
Jos. Pimes und Jsaac Leon Mans
bach incorporirt.
Bei einem Schach-Tur
nier, welches am 31. August abge
schlossen ward, erhielt Hr. John Hin
richs den ersten Preis und Prof. D.
Melamet den zweiten. Folgendes war
der Stand der theilnehmenden Spie
ler.
Ranz. Name. Gew. Verl. Praz.
1. Hinrichs 47 13 .76?
2. Melamet 18 6 .750
3. AdamZ ö8 21 .7M
4. W. Garsine 32 I? .711
Z. SchosiclS 83 N .703
6. Evans 45 21
7. Tor'sch 2 t .667
8. Kusf 133 71 .2
ö. Carson 19 II .1!33
10. Karner 22 7 .s>>t
11. R. Macht 11 9 .555
12. Uklhoff S 3 83 .528
13. M-rshall 14 14 .500
14. Stadn 14 14 .500
15. Cohen 18 19 .487
Il>. Jackson -. 2 29 .473
17. M. Gorfine 32 40 .444
18. Levinson 27 40 .403
19. Motz 41 kl .402
20. Coe 15 26
21. Arbach 20 37 .351
22. Fitch 27 50 .350
23. Gallagher 47 100 .319
24. Pope 28 69 .318
25. L. Macht 16 35 .314
26. Brusf 9 25 .265
27. Schmidt 19 61 .237
28. Scott 0 5 .000
29. Rogers 0 6 .000
Per beste Ireund auf Brden.
Seit dreißig Jahren haben sich
Tutt's Pillen als ein Segen für einen
jeden Invaliden erwiesen. Sie sind
mit Recht ein Freund des Kranken zu
nennen.
Ejne bekannte Thatsache -
ist es, daß durch die Galle verursachte
Kopfschmerzen, Dysvepsie, Magen
säure, Malaria. Verstopfung und
sämmtliche damit verbundene Krank
heiten durch
Tutt's Leber-Pille
oSstiiudig kurirt werden
Wieder Nichts.
Herbe Enttäuschung des Clären.
Hoffnung anfeinen Thronerben aber
mals fehlgeschlagen. Düstere
Stimmung in Petersburg.
Czarina hatte eine Fehlgeburt, und
ihr Zustand war eine Zeitlang be
denklich. Fortdauer des Auf
ruhrs in Agram. Erst nach
Proklamirung des Kriegsrechts
und Conzentrirung großer Trup
penmassen wurde die Ruhe noth
dürftig hergestellt. Dockarbei
ter-Strikes verursachen Unruhen
in Frankreich und Spanien.
Persien, Frankreich und Rußland
erheben Anleihen.
Petersburg, 3. Sept. Das
offizielle „Petersburger Journal"
bringt heute folgende Ankündigung:
„Vor etlichen Monaten traten ge
wisse Veränderungen im Zustande der
Czarin ein, welche auf Schwanger
schaft deuteten. Jetzt hat Ihre Maje
stät in Folge eines Abweichens von
normalem Verlaufe der Schwanger
schaft eine Fehlgeburt gehabt. Es exi
stiren keinerlei Complizirungen. Tem
peratur und Puls sind normal.
(Gez.) der Hof - Accoucheur Prof.
Ott, der Hof - Chirurg Hirsch."
Kopenhagen. 3. September.—
Heute dem dänischen Hofe zugegange
ne Nachrichten geben an, die Czarina
habe sich in bedenklichem Zustande be
funden, doch fürchte man jetzt keine
weitere Gefahr. Man hielt es für
möglich, daß die Kaiserin - Mutter
von Rußland, welche am 7. d. M. von
Petersburg mit dem König von Grie
chenland hierher abreisen sollte, ihre
Reise in Folge der Krankheit derCza
rina ausschieben dürste.
Die Entbindung der Czarin war
im Lause dieser Woche erwartet wor
den, und die Nachricht über die Fehl
geburt gereicht dem dänischen Hofe zur
großen Enttäuschung. Der Czar und
die Czarin - Mutter sind sehr nieder
geschlagen. Kürzlich war das Gerücht
im Umlause, daß der Czar mit der
Absicht umgehe, abzudanken, allein
in dänischen Kreisen sindet das Ge
rücht keinen Glauben.
Der Aufruhr zu A gram.
A g r a m, Ungarn. 3. September.
Viele Häuser wurden während der
vergangenen Nacht von Mobs demo
lirt und geplündert. Die Wuth des
Pöbels richtete sich zuerst gegen den
Hauptmann Vitas, einen pensionirten
Armee - Ossizier, welcher gestern auf
einen Haufen Aufrührer gefeuert und
einen Mann verwundet hatte. Die
Aufrührer errichteten eine Barrikade
vor der Wohnung des Hauptmannes,
rissen den Zaun um, warfen die Fen
ster ein, und waren im Begriff, das
Haus zu stürmen, als sie durch Mili
tär zerstreut wurden. Bald darauf
rotteten sich jedoch die Tumultuanten
auf's Neue zusammen, erzwangen den
Eintritt in das Haus und schlugen
Alles kurz und klein. Vitas und seine
Gattin entkamen. Die Aufrührer
plünderten alsdann die Wohnungen
etlicher Serben und zerstörten das
Haus eines Kaufmanns.
Auch heute dauern die Unruhen fort.
Der Belagerungszustand ist über die
Stadt verhängt worden und Truppen
besetzen die öffentlichen Plätze und
hauptsächlichen Gebäude. Viele Auf
rührer sind verhaftet worden.
(Später.) Trotzdem das Kriegs
recht jetzt hier herrscht, sind die Un
ruhen dennoch im Zunehmen. Bauern
aus der Umgegend kommen stündlich
in hellen Haufen an, um sich an dem
Krakehl zu betheiligen. Die Vorräthe
der Läden vieler Serben sind auf der
Straße aufgehäuft und verbrannt
worden. Hauptmann Vitas fiel, als
er nach den oben geschilderten Vor
gängen in seine Wohnung zurückkeh
ren wollte, einem Mob in die Hände
und wurde trotz seines Flehens um
Schonung so schrecklich geschlagen und
mißhandelt, vaß er jetzt in kritischem
Zustande in einem Hospital darnie
derliegt. Er ist bereits in vorgerückten
Jahren. Weitere Truppen sind hier
angekommen.
Heute Abend ist die Ruhe nothdürs
tig hergestellt. Die Ankunft der vielen
Truppen scheint die Aufrührer einge
schüchtert zu haben. Verschiedene Op
positionsblätter, deren Aeußerungen
zu der Verbreitung des Aufruhrs bei
trugen, sind confiszirt worden.
In dem Dorfe Vrahoe feuerte ein
Detachement Gendarmen heute aus ei
nen Mob, welcher die Gendarmen
durch Steinwürse angegriffen hatte.
Einer der Tumultuanten wurde ge
tödtet und mehrere andere verwundet.
Dockarbeiter -Strikes in
Frankreich und Spanien.
Barcelona, Spanien, 3. Sept.
In Folge des hier ausgebrochenen
Dockarbeiter - Strikes verlassen viele
Schiffe den Hafen, da sie ihre Kargos
nicht löschen können. Ein General-
Strike ist zu Denia, in der Provinz
Alicante, proklamirt worden.
Paris, 3. September. Ein
Regiment Infanterie wurde heute
nach Rochefort - für - Mer geschickt,
um die Arbeiter, welche dort Schiffe
ausladen, gegen Gewaltthätigkeit sei
tens der Striker zu schützen.
Schah pumpt Geld.
London, 3. September. Hier
verlautet, daß der- Schah von Persien
in Warschau eine persönliche Anleihe
zum Betrage von 5 Millionen Psund
Sterling ausgenommen hat. Die
ganze Sache sollte geheim gehalten
werden. In England herrscht die
Ansicht vor, daß Rußland die Anleihe
garantirt haben muß und daß der
Schah Rußland dafür Vorrechte am
persischen Meerbusen eingeräumt ha
ben wird.
Großer französischer
Pump.
Paris, 3. September. Aus
Grund von häusigen Konsultationen,
welche das Finanz-Ministerium mit
den Leitern der größten Finanz-Insti
tute des Landes abhält, behauptet
man, daß eine neue Regierungs-An
leihe von großem Umfange aufgenom
men werden soll. Die Geldleute sol
len die Einführung neuer Steuern
vorgeschlagen haben, welche wiederum
zur Deckung der neuen Anleihe dienen
sollen. Die Regierung bezweifelt, in
der Lage zu sein, die Annahme des
vorgeschlagenen Steuerprojekts durch
setzen zu können weshalb die ganze
Angelegenheit vorläufig in der Luft
schwebt.
Auch Rußland braucht
Geld.
London. 3. September. Der
„Daily Telegraph" erfährt von seinem
Korrespondenten in Brüssel, daß eine
russische Anleihe in der Höhe don
§200,000.000 zu 35 Prozent dem
nächst in Frankreich, Belgien undHol
lanv aufgelegt werden würde. Der
russische Finanzminister Hr. Witte hat
die Petitionen der Besitzer von Petro
leumquellen in Baku und der Webe
reibesitzer in Odessa um die Bildung
von Trusts zurückgewiesen.
Französische Dreibunds-
Glossen.
P a r i s, 3. September. Bezug
nehmend aus die Freundschasts - Be
theurungen Kaiser Wilhelm's und
des Königs von Italien bei dem neu
lichen Bankett in Potsdam meint der
„Temps," Frankreich brauche sich über
die Behauptung Kaiser Wilhelm's,
daß der Dreibund in vollerKraft fort
bestände, nicht zu erregen. Moltke habe
einst gesagt: „Der Werth unserer Ar
mee wird erst dann zu Tage treten, l
wenn sie geschlagen worden." So sei
es auch mit dem Dreibunde; seine in
nere Kraft werde sich erst offenbaren,
wenn er auf die Probe gestellt wor
den. Eines sei jedenfalls sehr bezeich
nend, sagt der „Temps", König Vik
tor Emanuel sei in Petersburg, nicht
aber in Wien gewesen.
! Cambon und sein Nachfol-
g e r.
Paris, 3. September. DaZ
„Journal des Debats" erklärt in ei
nem Leitartikel über den Diplomaten-
Wechsel, daß wenige Botschafter grö
ßere Erfolge in Washington erzielt
haben, als Herr Cambon. Er habe
unzweifelhaft das lange zwischen
Frankreich und den Ver. Staaten be
stehende freundschaftliche Verhältniß
noch befestigt und mit Takt und Ge
schick die schwierige Ausgabe gelöst, als
Vermittler bei den Frieoens-Verhand
lungen zwischen Frankreich und den
Ver. Staaten zu sungiren. Herr Jus
serand, der Nachfolger Hrn. Cam
bon's, ist einer der gewiegtesten fran
zösischen Diplomaten. Er ist nicht
allein Diplomat, sondern auch ein
Gelehrter und Geschichtsforscher. Nie
mand sei mehr geeignet, Frankreich bei
der großen amerikanischen Nation zu
vertreten, deren Fortschritt die alte
Welt mit staunender, Bewunderung
erfüllt.
Das Ursprungs - At te st.
Hambur g, 3. Sept. Nachfra
gen in amtlichen Kreisen haben erge
ben, daß die Mittheilung der „Ham
burger Börsenhalle" vom 29. August,
wonach Getraide - Transporte, welche
jetzt von New - Uork. Philadelphia,
Boston, Baltimore, Buffalo, Newport
News, Cleoeland. Chicago, Milwau
kee, Duluth, Montreal, Quebec, Port
land, Toronto und Manitoba unter
wegs sind, der neuen Getraide - Im
port - Regulation, welche für alle Ge
traidesendungen aus genannten Hä
fen die Erbringung eines Ursprungs-
Attestes nothwendig macht, nicht un
terworfen seien, unrichtig ist. Bereits
schwimmende Ladungen sind nicht
ausgenommen.
Der fünfte Schiedsrichter.
Haag, 3. Sept. Die amerika
nisch - mexikanischen Schiedsrichter im
„Pius Fund-"Fall haben Dr. H.
Matzen, den Präsidenten des dänischen
Landsthing, als fünften Schiedsrich
ter erwählt; derselbe hat die Wahl
angenommen.
Schreckliche Familien-
Tragödie inLondon.
London, 3. September.— Frank
Cavilla, ein Tapezirer von New-
Crook, London, schnitt seiner Frau
und seinen vier Kindern die Hälse ab
und bewerkstelligte dann seine Flucht.
Als die Polizei eintraf, sah das Haus
einem Schlachthause ähnlich.
„Frithjos" kehrt zurück.
Christi a n i a, Norwegen, 3.
September. Der Dampser „Frith
jos" von der Baldwin - Ziegler'schen
Expedition, welcher Vorräthe sür die
Expedition nach Franz Joseph's Land
bringen sollte, kam heute auf dem
Rückwege nach Tromfoe an Honnings
vang vorbei.
Es scheint dem „Frithjof" nicht ge
lungen zu sein, Franz Joseph's Lanä
zu erreichen.
Sperren sich ab.
London, 3. September. Den?
„Standard" wird von Odessa berich
tet, daß der russische Kriegsminister
General Kuropatki soeben einen Er
laß an die Militär- und Civilbehör
den gerichtet habe, in dem er ihnen
strikt untersagt, Ausländern den Be
such von Russisch - Central - Asien
oder auch nur die Durchreise dort zu
gestatten. Dieser Erlaß sei unzwei
felhaft gegen die allzu große Wißbe
gierde der britisch - indischen und af
ghanischen Nachbarn Rußland's ge
richtet.
Baldwin's Expedition.
Trom s o e, Norwegen, 3. Sept.
Evelyn B. Balowin von der Bald
win - Ziegler'fchen Nordpol - Expe
dition errichtet in der Nähe der Stadt
Winterquartiere für die Ponies und
Hunde der Expedition. Ein Theil der
geheuerten Schiffsmannschaft ver
bleibt hier, um die Thiere zu Pflegen.
Der Ver. Staaten - Konsul in Ber
gen, Victor E. Nelson, ist noch immer
damit beschäftigt, den Streit zwischen
Baldwin und dem Capitän der „Ame
rica," Johannsen, zu entscheiden oder,
wenn möglich, beizulegen.
Lipton will's noch einmal
versuchen.
Belfast, 3. September. Car
michael, der Prioatsekretär von Sir
Thomas Lipton, gab heute bekannt,
daß Sir Thomas nochmals um den
amerikanischen Becher zu conkurriren
gedenkt. Die Herausforderung wird
durch den „Royal Ulster Mcht Club"
ersolgen.
Kurze Kabeld e p e f che n.
Lord Connemarra (Rober!
Bourke), welcher zweimal Untersekre
tär des britischen Auswärtigen Amtes
war, ist gestern zu London im Alter
von 75 Jahren gestorben.
Katastrophe auf einer NewHorler
Hochbahn.
New - Aork, 3. September.
Ein Mann, Namens John Mangan,
kam heute auf der 6. Avenue-Hoch
bahn um's Leben und drei andere
wurden verletzt. Die Männer waren
auf dem Bahngerüste an der Äroeit.
Mangan trug ein langes Brett,
von einer heranbrausenden Lokomotive
getroffen und getödtet wurde, sei
nem Niederstürzen traf das Brett die
drei anderen Arbeiter, welche in die
Straße hinab geworfen wurden und
schmerzhafte, jedoch nicht lebensge
fährliche Verletzungen davon trugen,

xml | txt