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Per Jeutsche Borrespondent. Tonnerstag. de 18. Juni llNtcrhalttlnqs-Svcqweiser. „Pabst - Garten und Hotel," Nr. WV jeden Abens Konzert. Baseball, Oriole-Park. Heute Nachmittag um 4 Uhr Baltimore gegen Newark. Stadt Baltimore. Baseball. Die Baltimorer verloren gestern das zweite Spiel Hier selbst. Die Score war wie solgt: In Baltimore. Baltimore (> 0 0 2 Aochester t I <) 0 V <> h l-i Rocheftcr. Toronto 0 I 2 < ! 0 l^'> Pufjolo <) 1 l 0 Wertester 1 < 4 2 I 12 Prooivence > ) 0 0 <) <) >— 0 Achtung? Versäumt nicht. VtbbN's elegant eingerichtetes Z?ltotogravkisches Atelier, Rr. !i2l, Noro-t?jay-Ltr.. Vorzügliche, garantirt dauerhaft- für PI a§ Tutz?nl>. Emaille- uno Platins,loer, sowie künstlerisch .zusgeiiikrte lebensgroße Porträts finz cdbel Z Jiir gute Bcvicnunz bürgt der Rus dez AtelicrZ. Märjl'Z.lli Baron v. Rhein-baben, der Finanzminister von Preußen, ist in ser Stadt zusammen mit Hrn. Fried rich von Versen, der für eine lange Zeit ein Bürger dieser Stadt und mit dem „Norddeutschen Lloyd" verbun den war. Die beiden Herren wohnen im „Stasford-Hotel." Baron v.Rhein baben kam am 12. Mai nach Amerika und hat seitdem die hauptsächlichsten Städte der Union besucht, um sich mit amerikanischen Geschäftsmethoden ver traut zu machen. Während seines Hierseins ist er mit I. P. Morgan Co., Hrn. Frick von Pittsburg. Sena tor Hanna und mit anderen promi nenten Personen in der politischen und Geschäftswelt zusammen gekommen. Der Baron hat in seiner Eigenschaft als Finanzminister die deutschen Ei senbahnlinien unter seiner Verwal tung und benutzt deshalb auch jede Gelegenheit, unser Transportations wesen zu studiren. Der distinguirte Gast und sein Freund. Hr. v. Versen, werden am Dienstag mit dem „Kaiser Wilhelm dem Zweiten" den Weg nach Hause antreten. Tanger und Fremde verfehlt, wenn Ihr in der Stadt seid, die Fahrt auf der Ehefapeake-Bai oder Exkursionen auf den feinsten Dampfern „Louise," „Emma Giles" und „Susquehanna" nicht. Besucht Tolchester Beach, Annapolis und die Marine-Akademie an der Chesapeake- Bai und am West-River, Betterton, Port Deposit und den pittoresken Susquehanna-Fluß; Ansichten des Sehens werth. Diese Touren sind sür Euch Besucher arrangirt, alle begin nen vom Pier Nr. 16, Light-Straße. (164—70) Sucht ihren Mann. Frau Emma Fischer, eine junge Frau, kam am letzten Samstag mit ihrem sieben Monate alten Kinde hier an auf der Suche nach ihrem Manne Lawrence Fischer, den sie im Jahre 1902 in Bridgeport, N.-J., kennen lernte. Sie war zur Zeit erst 18 Jahre alt. Kurze Zeit nach der Heirath oerließ Fischer, der ein Glasbläser von Beruf ist, Bridgeport, um nach Chicago zu ge hen, wo er auch Stellung fand. Die junge Frau erhielt regelmäßig Briefe von ihm, bis einige Wochen zurück alle Nachricht von ihm ausblieb. Aengst lich geworden, begab sie sich nach Chi cago und erfuhr, daß ihl; Mann nach San Franzisco, Cal., gereist sei. Vor ungefähr einer Woche hörte Frau Fi scher. daß ihr Mann in Baltimore be schäftigt sei, und kam deshalb hierher, um ihn zu suchen, worin sie von der Polizei unterstützt werden wird. Eine Reise nach Teutschland, um die Welt oder nach irgend einem Theile der Welt arrangirt. Rcise billete über alle Bahn- und Dampfer- Linien. Theo. H. Diener <5: Co., 415 Water-Str. (266 —) Durch Vergiftung gestor ben. Gestern Morgen 8.10 Uhr wurde ein Neger. Namens William Lee, aus Hullsville, Baltimorc-Coun ty, in besinnungslosem Zustande an der Ecke von Fulton - Avenue und Prattstraße ausgefunden. Er wurde in das „Franklin - Square - Hospi tal" gebracht, wo er drei Stunden später verschied. Die Doktoren Mc- Nemar und Johnson vom Hospital führten den Tod auf Strychnin-Ver giftung zurück. Lee kam nicht mehr zum Bewußtsein, und bis zur späten Stunde war es der Polizei noch nicht gelungen, etwas über den Mann aus findig zu macken. Coroner Jones wurde vom Tode des Mannes benach richtigt und wird eine Untersuchung anstrengen. Ein gesunder Tängerdurst muß mit Vorsicht gelöscht werden. Als bestes Löschmaterial ist Frank Steil's Bier bekannt. —Sänger, merkt Euch Das! (164 —70) Ein eigenthümlicher Un fall. Dem im Dienst der Stadt stehenden Straßenkarren - Fuhrmann Thomas McJiltvn fiel gestern Mittag an Bond-, nahe Eagerstraße, der ab gesprungene Kops einer Telegraphen- welcher aus einer Höhe von 40 Fuß herunter kam, auf den Kopf, ihm eine böse Wunde zusügend. Der Pfosten gehörte der „Chesapeake- Potomac Telephon - Comp." Wetterbericht. Ver. Staatcn-Wetter?ürcau, > Baltimore, den 17. Zu! / .vo sc, ,<z 10 Trül'. Ä. .'i SS l.i 54 L. ITrül). MiM. Barouieterii. 2U.L 5 .vo.ime Temperatur. i Mlttl. ZlierrioiXllcrft.. i i > Ziieonaire Temperst. >iU Tie höchste Schnellizkctt de? lindes tn einer Eliiuoe belnig 14 Aieuen vom Lsten. Da- gcstr i g e Wet t e r Tie höchlte Zempeeatur dt- gesie gt Tage- tdi 8 Uhr Adeno-j vir aus nachgeuannlen Ltationcu, wic jolzti T ' S Llattonen. L StaNoneu. Z vtUanta ! tjtt Memphis Almena Biiu"aick.'vti kw-Aorl."i 5 'Korjoll 84 Buisalo i 6U Horth-Platte d> t?'ltvelaiil> l ' tjh-rlone L-weg vi tldicago ! Paleftinc > 8v Linciniiati i Phllaoelphia Terroit j Pin-burg v 6-iiii>ur bt Sl Xouit 75 Galvcsto >S! Paul I acks/n V'.1ie..'.'.'...! vu Washington !"4 Kev-Wcv I Wilminglou Wetteraussichten. Für Maryland und den Distrikt Columbia klar am Donnerstag und Freitag, wärmeres Wetter, veränderliche Winde. Tie PrciSvertheilung. Der „Junge Männerchor" von Phila delphia hat den Kaiserpreis. Newark erhält den ersten und Washington den zweiten Städte preis. Die „Concordia" von Wilkesbarre hat die höchste Zahl von Punkten. Die lokalen Preise. „Arion" erhält das Knabe-Piano. Gerechtes Ur theil. Keine Verstimmung un ter den Sängern. Der Sängerkrieg ist vorüber und die Sieger erhielten gestern die ihnen gebührenden Ehren zugesprochen. Der Kaiserpreis, welchen Baltimore seit anderthalb Jahren im Besitz hatte, fiel dem „Jungen Männerchor" von Philadelphia zu. Derselbe erhielt au ßer der „Concordia" von Wilkesbarre, ivelche sich nicht um den Kaiserpreis bewarb, die höchstmögliche Zahl von Punkten. Die prächtige Büste Mendelssohn's, welche von der hiesigen Künstlersirma Joseph Didusch & Sohn hergestellt wurde, erhält als ersten Städte preis Newark, N.-J., mit 59 Punkten. Philadelphia hatte 58 und Brooklyn und New-Uork je 54. Die Büste Händel's als Preis der Vereine zweiter Klasse erhält der „Washingtoner Sängerbund," welcher 55 Punkte erhielt. Long Island-City hatte 48, Camden 47 und Hudson- County 45 Punkte. Diplome erhielten in dcr ersten Klasse des Vereinssingens die „Con cordia" von Wilkesbarre mit 60 Punkten den ersten Preis, der„Eichen kranz" von New-Aork mit 56 Punkten den zweiten und der „Kreutzer-Quar tett-Club" von New-Aork den dritten Preis. In der zweiten Klasse: „Allemania" von Philadelphia den ersten und „Arion" von Jersey-City den zweiten Preis. In der dritten Klasse: der „Or pheus-Liederkranz" von Newark den ersten und der „Krcuznachcr Sänger bund" den zweiten Preis. Ein Piano der New-Aorker Piano- Firma Wißner für den Dirigenten des Vereins, der den Kaiserpreis ge winnt, an Prof. Koemmenich in Phi ladelphia. Ein Piano der Firma Wm. Knabe Kliii.'r-Prti-siiigcii, Verein?: Neimens Richter. Kern. Ehrhorn. Reese. Zus. 1. „Columbia." Philadelphia......s 4 65 56 56 56 53 2. „Sängerbund." Brooklyn.../... 4 4 64 54 5 5 55 47 3. „Quartett - Club." Philadelphia 44 53 54 54 56 45 4. „Arion." Brooklyn 56 65 66 56 66 57 5. „Junger Männerchor." Phila.... 6 6 66 66 66 66 60 tt-iagvtrtin v.-r ersten Klzsse: Keimend. Richter, er. Ehrhorn. Reese. Zns. 1. „Eichenkranz." New-York 65 65 65 56 66 56 2. „Concordia." Wilkesbarre 66 66 66 66 66 60 3. „Kreutzer - Quartett-Club, N.-Y. 55 65 55 54 56 51 4. „Quartett - Club," Philadelphia 44 64 54 53 56 46 5. „Harmonie." Philadelphia 45 64 64 55 54 48 <>>tianzserej„ der ,w ile A!as,'e: ocinieiil.. Richter. K.r. (jhrhorn. R.ese. 1. „Allemania," Philadelphia 65 56 55 66 55 54 2. „Frohsinn," Pittsburg 65 65 54 55 46 51 3. „Arion." Jersey-City 55 65 65 54 66 53 4. „Delaware Sängerbund," Wilm. 64 45 55 54 45 47 Ä.,cingo.-reuie er vritt'n lasse: Ehrhorn. Kern. Heiniens. Richl.r. Reese. Zus. „Fairmount Liedertafel," Phila... 5 4 44 44 54 45 43 „Kreuznacher Sängerbund." Phila. 65 55 44 55 55 49 „Saxonia-Männerchor," Phila 34 43 34 34 45 37 „Orpheus - Liederkranz." Newark.. 66 66 56 56 66 58 „Frohsinn." Long Island 34 33 34 32 44 33 „Eintracht." Union Hill. 4 2 45 35 54 54 41 Scr crst.n Klasse: Richter, istern. Ehrhorn. Reese. Zus. 1. Brooklyn 65 65 55 65 56 54 2. Newark 66 66 66 65 66 59 3. New - Dork 65 66 56 55 55 54 4. Philadelphia 56 66 66 66 56 58 Stadlevereiniziing der ,we:ten Klasse: Keimend. Richter. Kern. Ehrhorn. R.ese. <jus. 1. Long Island-City 65 64 44 45 55 48 2. Hudson - County 54 53 44 56 45 45 3. Camden 55 64 45 54 54 47 4. Washington 5 5 66 56 56 56 55 Zum besseren Verständniß der Markirungen sei hier erwähnt, daß die höckste mögliche Zahl Punkte eines Preisrichter 6 war. Die fünf Preis richter waren wie folgt vertheilt: Ed. Heimendahl für Intonation und allgemeinen Eindruck. Otto Richter für Präzision und allgemeinen Eindruck. W. A. Kern sür Nuancirung und allgemeinen Eindruck. Gustav Ehrhorn sür Aussprache und allgemeinen Eindruck. Theo. Rud. Reese für Auffassung des Dirigenten und allgemeinen Eindruck. Ueberreichung der Preise. Hr. Carl Lentz. der Präsident des Nordöstlichen Sängerbundes, umge ben von den Direktoren und mehreren der Präsidenten der contestirenden Vereine, rief Abends die Sänger, die sich vor dem Kasino in großer Zahl mit ihren Fahnen eingefunden hatten, zur Ordnung, die herzustellen ihm nach einiger Zeit gelang. Die Ent scheidungen der Richter waren halb ossiziell schon bekannt geworden und die Masse der Sänger sah der offiziel len Verkündigung derselben deshalb mit Ungeduld entgegen. Hr. Lentz er klärte, die Leistungen der Vereine seien großartig und es deshalb schwierig gewesen, das Beste zu wählen. Die Vereine, die keine Preise erhielten, könnten sich jedoch mit dem Bewußt sein nach Hause begeben. Vorzügliches vollbracht zu haben. Er verlas dann die Liste der Preisvertheilung und forderte die Präsidenten oder Vertre ter der Vereine auf. die Di plome in Empfang zu nehmen. Letz teres geschah in folgender Reihensolge durch die resp. Präsidenten: Vereine erst e r Klas s e. „Concordia," Wilkesbarre. Ignatz Ellkrast; „Eichenkranz," New - Jork, Theo. Krüger; „Kreutzer - Quartett - Club,"Frank Mutige. Vereine zweiter K l a s s e. „Allemania", Philadelphia, Georg Wagenbauer; „Arion." Jersey - City. Charles Schenk; . „Frohsinn," Pittsburg, Chas.Host. Vereine dritter Klasse. „Orpheus - Liederkranz," Newark, Aug. Neuschäfer; „Kreuznacher Sängerbund," Phila delphia, Mitglied Max Gastadt; „Fairmount - Liedertafel," Phila delphia, Mitglied Albert Schmidtlin. Diese Entscheidungen wurden mit lautem Applaus begrüßt und beson ders Die. welche den Kaiserpreis dem Verein in Philadelphia zuweist. Hr. Lentz michte dann das Resultat des Contestes des Lokal - Sängerkrie ges bekannt. Der „Arion" erhält das Knabe - Piano; der „Frohsinn" das Bild des Kaisers und der „Mozart- Männerchor" den Stuhl" der vom Pr äsidenten Rooseoelt während desMon tags - C?nzertes eingenommen wurde. Ein Preis für Dirigent K ö m m e n i ch. EinPiano, das von der FirmaWiß ner in Brooklyn für den Dirigenten des erfolgreichen Vereins im Kaiscr- Preiesingen gestiftet wurde, fällt na türlich Hrn. L. Kömmenich vom „Junger Männerchor" von Philadel phia zu. <8: Co. für das beste Singen eines Baltimorer Vereins erhält der„Arion" von Baltimore. Eine prachtvolle lebensgroße Pho tographie des deutschen Kaisers Wil helm von der Firma Franke L: Pur nell als zweiter Preis an den „Froh sinn" von Baltimore. Den Becher der „Sängerfest - Ge sellschaft" sür den besten Besuch der Proben erhielt der „Mozart-Männer chor" von Baltimore. Den Stuhl, in welchem Präsident Roosevelt bei dem ersten Conzert saß. als dritten Preis für Singen, erhielt der „Mozart" ebenfalls. Der „Thalia-Männerchor" hatte ei ne gleichgroße Anzahl Punkte, erlag aber bei dem Loosen um den Preis. Die Beamten des „Nordöstlichen Sängerbundes" und das Bundes- Musik-Comite versammelten sich gc stcrn Nachmittag mit den Beamten der „Vereinigten Sänger von Baltimore" und den Präsidenten der Vereine, die an dem Preissingen Theil nahmen, sowie mit den Preisrichtern W. Edw. Heimendahl von Baltimore, Otto W. Richter und Ehrhorn von Chicago und Theodore Rudolph Reese von Daven port, Ja., im „Hotel Rennert." um die versiegelten Cvuverte zu össnen und die Gewinner sestzustellen. Der fünfte Preisrichter Friedrich Kern von Chi cago war bereits zu dem Feste in St. Louis abgereist. Major Carl Lentz, der Bundes- Präsident, rief die Anwesenden zur Ordnung und erklärte, daß er in Ue bereinstimmung mit einem Beschlusse des Bundcs-Musik-Comite's bereit sei, die Couverte aus dem Geldschrank des Hotels zu nehmen und öffnen zu lassen. Er ersuchte alle Anwesenden, während des Oesfnens der Couverte die Zimmer nicht zu verlassen. Des gleichen ersuchte er, während der Ar beit nicht zu trinken; zugleich lud er alle Anwesenden ein, mit ihm nach der Arbeit zu essen und dann mit ihm nach dem Parke zu fahren, wo er den Kai serpreis dem siegreichen Vereine über geben wolle. Dr. Weyland, der Vorsitzer des Musik-Comite's, übernahm dann den Vorsitz und prüste die Siegel der Cou verte, welche er darauf erbrach. Zuerst wurden die Entscheidungen über das Preissingen der Vereine der dritten Klasse geössnet. In dieser Klasse sangen sechs Vereine in folgen der Reihenfolge: Resultat desLokal- Preissingens. Nach dem von dem Comite, den HH. Gustav Siegmund. L. H. Wieman u. Henry G'>i>king. ausgearbeiteten Be richt über die Betheiligung dcr hiesi gen Vereine an den Sängerfest - Pro ben ergaben sich die Durchschnittszah len sür dieselben wie folgt: „Mozart - Männerchor" . . . 70.28 „Frohsinn" 67.49 „Thalia 62.50 „Arbeiter - Männerchor . . . 60.21 „Metzger - Gesangverein" . . 57.39 „Harmonie" 43.13 „Arion" 45.04 „Eichenkranz" 36.91 „Germania - Männerchor" . . 35.93 „Locust - Point - Männerchor 32.92 „Edelweiß" 29.92 „Melodie" 13.33 Preise im Lokal-Preis singen. Das Hauptinteresse der hiesigen Sänger war aus das Resultat des Preissingens sür das Knabe - Piano, das Portrait des deutschen Kaisers und den Stuhl, aus welchem Präsi dent Rooseoelt am letzten Montag bei dem Conzert im Wassensaale des 5. Regiments saß, gerichtet. Die Frage, wer diese Preise gewonnen, lag in Aller Munde, und sie konnten kaum die Zeit erwarten, zu welcher das Re sultat des Preissingens bekannt ge macht wurde. Die Preisrichter, wel che die Namen der preissingenden Ver eine nicht kannten, sondern nur nach Nummern gingen, kamen zu folgen dem Resultate: Verein Nr. 1, 22 Punkte; Nr. 2, 20 Punkte; Nr. 3, 23 Punkte; Nr. 4, 24 Punkte; Nr. 5, 14 Punkte; Nr. 6, 13 Punkte; Nr. 7, 20 Punkte; Nr. 8, 28 Punkte; Nr. 9, 24 Punkte; Nr. 10, 31 Punkte. Dieser Entscheidung zufolge erhielten fol gende Vereine Preise: 1. Preis, Knabe - Piano, Gesang verein „Arion." 31 Punkte; 2. Preis, Porträt des Kaisers, Ge sangverein „Frohsinn," 28 Punkte; 3. Preis, Stuhl des Präsidenten, „Mozart-Männerchor" und „Thalia- Männerchor, je 24 Punkte. Eine Lo sung um den dritten Preis fand so dann zwischen den Repräsentanten des „Mozart - Männerchors" und des „Thalia-Männerchors" statt mit dem Resultate, daß der „Mozart - Män nerchor" den Preis erhielt. Den Preis für den besten Besuch der Singstunden erhielt der „Mozart - Männerchor" ebenfalls. Es ist dies ein silberner Liebesbecher. Die Verkündigung der Preise für die Baltimorer Sänger wurde von diesen mit schallendem Applaus auf genommen. und nach derselben wur- den den siegenden Vereinen die herz lichsten Gratulationen nicht nur Sei tens der Baltimore, sondern auch Seitens der auswärtigen Sänger zu Theil. Zum Schlüsse der Vertheilung hielt noch Präsident Leopold H. Vieman von Ver Sängerfest - Gesellschaft eine Ansprache, In tvelcher er den siegenden Vereinen zu ihrem Erfolge gratulirte und die Hoffnung aussprach, daß sie noch einige glückliche Stunden in dem Parke verleben mögen, während Hr. Carl Lentz erklärte, er hosfe, daß die Sänger in 1906 in Newark bei'm Sängerfeste ebenfalls so angenehm die Zeit zubringen würden, wie hier. Hr. Karl Kühl von Philadelphia, einer der Sekretäre des Musik-Comi te's des „Nordöstlichen Sängerbun des" gab seiner Ansicht in ossener Weise Ausdruck. Er sagte, er sei voll ständig zufrieden mit dem Resultate des Preissingens und der Entschei dung der Preisrichter. Die Preisrich ter hätten gehandelt, wie es ihnen an geordnet war, und sicher sei es, daß sie in keiner Weise beeinflußt wurden. Hr. Edw. Böckner, der Dirigent des „Germania - Männerchors." erklärte, die Entscheidungen der Preisrichter seien vollständig correkt. Ein gewis ser Verein, der „Arion" von New- Aork, habe alle Gelegenheit gehabt, den Kaiserpreis zu gewinnen. Die ersten zwei Verse habe der Verein ganz unübertrefflich gesungen und wenn er den dritten so gut gesungen hätte, so hätte er mindestens 90 Punkte erhalten sollen. Unglücklicher Weise sei dieser Vers aber nicht gut gegangen, obgleich sich Pros.A.Claas sen alle Mühe gegeben. Die Philadelphia Sänger waren ziemlich verstimmt darüber, daß New ark und Washington die Preise errun gen hatten, doch sprachen mehrere der Sänger die Ueberzeugung aus, daß sie in Newark die Scharte auswetzen würden. Geldsendungen nach Teutschland 24 Cents pro Mark und Commission. Theo. H. Diener A Co., 415 Water-Straße. Ausländisches Geld, Wechsel und Credit-Briefe. Schiffs karten von und nack Europa. (266 —) Oestliche höhere Töchter schule. Die Schluß-Feierlichkei ten der östlichen höheren Töchterschule sanden gestern Abend unter großer Betheiligung statt. Die folgenden jungen Damen erhielten ihre Diplome: Celeste Marguerite Barker. Margaret Irene Leonard, Elsie Vechtel, Edna Little, Bertha Celina Behrens, Ina May Marriott, Harriet Blankfard, Agnes Irene MacWhirter, Ethel Brown, Mary Elizabeth McCuen, Helen Taylor Burch. Ruby Frances Mister. Carrie Burgeß. Annie Mar garet Nelson. Eurith Grace Burton, Edna Walmsley Olwine, Laura Belle Chapman, Mabel Pearce, Lillian Claire Clarke, May Elizabeth Phil bin, Ethel Lee Callenberg, Maud Re gester, Katherine Viola Creamer, Jo hanna Wilhelmina Reiman, Agnes Stewart Cunningham, Irene Reiner, Clara Blaine Daneker, Katherine F. Reynolds, Pearl Mountain, Jennie R. Roddy, Emma Sophia Fowler, Mar garet F. Ryan, Frances B. Fox, Mary Frances Sanders, Emma Slagle, Anna Jsabelle Friedel. Clara Emma Friedel, Annie Dena Siscovick, Anna Lee Gladselter. Agnes Catherine Sny der, Elizabeth Ida Hackney, Helen Stewart, Sarah Bertha Hillman, Edna M. Sumwalt. Irene JdaHirsch man, Minnie Elizabeth Taylor, Ka therine Hook, Zelma Teal, Georgie Tustin, Anita Jones, Ruth Jones. Augusta C. Utermohle, Cynthia Hazel King, Sara Jnez Whittington, Grace Adelaide King, Katie May Williams. Eva Adele Kirwan. Nettie Elizabeth Wrightsvn. Edna Steen Lappe, Bessie Rose Aursik und Mary Winifred Zirkler. Die Peabody-Medaillen erhielten: ersten Grad Johanna Wilhelmina Reiman, Eurith Grace Burton, Irene Reiner. Emma Sagle und Katie May Williams; zweiten Grad Lillian Claire Clarke, Laura Belle Chapman, Clara Emma Friedel, Emma Sophia Fowler, Cynthia Hazel King, Agnes Stewart Cunningham, Mary Fran ces Sanders, Agnes Irene MacWhir ter. Nettie Elizabeth Wrightfon und Edna Steen Lappe. Ehrenvolle Erwähnung Anita Jones, Margaret M. Ryan, Agnes Catherine Snyder. Annie Terra >L?is covick, Helen Stewart, Annie Marga ret Nelson, Mabel Pearce, Anna Jsa belle Friedel, Ruby Frances Mister und Ethel Lee Callenberg. Reisen nach Deutschland. Folgende Baltimorer reisen mit dem Dampfer „Königin Louife" von Ncw-Aork nach Bremen: Frl. Kate Baltzell. Frl. Buddecke. Frl. F. Bud decke, Hr. und Frau Fred. Bergner, Frl. Hilda M. Bergner, Frl. Ruth Eobb. Frls. Edith und Grace Davi fon, Hr. und Frau Jos. R. Foard und Zose, Frl. Elsie B. Foard. Hr. und Frau Ernst Fleischmann, Edwin I. Fleischmann. Hr. Alsred J.Fleisch mann. Frl. Florence Hobson, Frl. Kathryn Jones. Frls. Kremelberg, Frl. Sallie B. Miles, Frl. C. Rosalie Morris. Frau C. M. Morris, Frl. Elis. M. Morris. Frau S. E. Poult ney, Frl. Bettie Reiffnider, Frl. Lota R. Robinson. Hr. Max Schloß. Frau Wesley A. Tucker und Zofe. Frl. M. Thompson. Frls. Lizzie und Julia Weinberg. Frau H. P. Ward. Frl. Ward, Frl. Alice Wardlaw. Frl. B. Woodville, Hr. Henry C. Wall, Frau Wall und Frl. Annie Wall. Zweitä gige E x k u r s i o n s- Billete von Baltimore nach Wash ington, D. C.. und zurück bei Ge legenheit des Sängerfesies aus der „Pennsylvania - Eisenbahn." . 51-60 für die Rundreise. Billete werden am 18. und 19. Juni verkaust, für die Rückfahrt resp, bis zum 19. und 20. Juni gültig. Alle Züge, den „Congressional Limited" ausgenom men. (168 —70) Unordentliches Betra gen. James H. Kivell, 28 Jahre alt, wurde gestern Morgen in der süd lichen Polizeistation zu §25 Strafe und Kosten wegen unordentlichen Be tragens verurtheilt. Kivell stand mit einer Anzahl junger Männer an der Ecke von Beason- und Haubertstraße, als Polizist Blair den Männern be fahl, weiter zu gehen. Kivell weigerte sich, und man sagt, daß der Polizist ziemlich unsanft von den jungen Leu ten hantirt wurde. Es gelang Blair jedoch. Kivell und Sewell Riley zu verhaften und nach der Station zu bringen. Riley wurde entlassen, da man ihm nichts beweisen konnte. Ki vell war nicht im Stande, zu bezah len. und wanderte in's Gefängniß. Ein echtes Volksfest. Unübertroffener Besuch des Picnics im „River - View - Park." Schnelle Beförderung. Feuer werk, Gesang und Tanz. Ver theilung der Preise. Das deutsche Lied, deutsche Sitten und deutsche Lebenslust feierten ge stern Nachmittag im „River - View- Park" ihren größten Triumph. Seit Jahren fand in Baltimore kein der artiges Fest statt. Nicht nur hatte sich eine riesige Menschenmenge zu dem Volksfeste der Sänger eingefunden, sondern es oerlief auch, wie es eben nur bei deutschen Festen geschieht: mit Sang und Klang, mit dem größten Enthusiasmus, aber auch zugleich ohne den geringsten Mißton. Fröh liche und ernste Chöre erschollen über all, lauter Festesjubel tönte durch den Park, und die Verbrüderung der Sänger wurde durch das Fest nur noch eine engere, festere. Die Beförderung. Die Beförderung der Passagiere war besser, als je zuvor bei derartigen Festen in Baltimore, und die auswär tigen Sänger konnten speziell die Schnelligkeit, mit welcher die „Stra ßenbahn-Co." die vielen Passagiere beförderte, nicht genug loben. Von Mittags nach Schluß der Parade an bis fpät am Abend waren die Wag gons bis zum Erdrücken besetzt, kamen jedoch rasch hinter einander am Fest platze an. Alle Waggons der Madi son-Avenue-Linie und der Roland- Park-Linie liefen direkt durch nach dem Parke. An den Eisenbahn- Kreuzungen waren spezielle Wärter Seitens der „Str-aßenbahn-Co." an gestellt. wodurch die Gesahr eines Zu sammenstoßes mit einem Bahnzuge aus ein Minimum reduzirt wurde. Beginn des Festes. Die ersten Waggons, in denen sich die Sänger befanden, kamen bereits gegen 1 Uhr Nachmittags auf dem Festplatze an. Unterwegs sangen die Sänger in höchst fröhlicher Stim mung deutsche Volkslieder, und lau tes Hurrahrufen begrüßte dieselben von den Bewohnern der Straßen, durch welche sie fuhren. Im Parke selbst waren die Mitglieder der ver schiedenen zuständigen Comite'n be reits rüstig an der Arbeit, und bald erschallten Gläserklang und sroher Sang. Schnell füllten sich die den verschiedenen Vereinen angewiesenen Plätze mit den Sängern und ihren Damen. Die Caroussels. die scenische Bahn, das Ferris-Rad, das Zelt ei ner Zigeunerbande, der „Tintype Photograph," kurz, Alles was Unter haltung bot, waren bald vollständig besetzt. Nichtsänger sprachen den vier im Parke aufgestellten Bars kräslig zu, und selbst der am Nachmittag ein getretene kurze Regen veranlaßte nur Wenige dazu, den Park zu verlassen und sich nach Hause zu begeben. Diese wurden durch die Menschenmengen ersetzt, welche nach dem Regen in Waggon aus Waggon nach dem Fest platze kamen. So währte das schöne Fest im besten Einklänge fort bis ge gen Mitternacht. Die gegen acht Uhr erfolgte Prcis vertheilung fand vor dem Cafino des Parks statt. Eine gute Lehre. Den Herren von der Baltimorer Geistlichkeit, welche seit mehreren Mo naten gegen das Sängerfest eiferten und den Deutschen des Landes die in fame Beleidigung in's Gesicht sagten, sie würden die Stadt der Monumente in eine Stadt der Trunksucht, Un ordnung und Unmoralität verwan deln. sei es angerathen. sich nach dem mittleren Stationshause zu begeben und die offizielle Liste der Verhaftun gen durchzusehen. Sie würden da fin den, daß bei all der Aufregung, und all den Menfchenmassen. welche in den letzten vier Tagen nach dem mittleren Stadttheile kamen, um die Beleuch tung zu besichtigen, nur 11 mehr Verhaftungen vorkamen, als in der gleichlaufenden Zeitperiode der vor hergehenden Woche, und dabei würden sie auch die Wahrnehmung machen, daß unter den Verhafteten der letzten vier Tage sich nur ein einziger Deut scher befand. Die Zahl der Verhaftun gen betrug in dem Zeitraum von Sonntag Vormittag 11 Uhr bis ge stern Abend 5 Uhr 56, gegen 45 in der gleichlausenden Zeitperiode der vor hergehenden Woche. Unter den am Dienstag Abend Ar retirten befand sich ein gewisser Ran dolph Dulancy von Nr. 1215, Bat tery-Avenue, welcher sich zwei Damen gegenüber nicht ganz anständig be nahm und deshalb gestern vom Poli zeirichter Fechtig um H5O und Kosten gestrast wurde. Ein Washingtoner. Namens James Kenny. betrat am Dienstag Abend in sehr stark angeheitertem Zustande das mittlere Stationshaus und verlangte, eingelocht zu werden. Der wachtha bende Lieutenant Scott wollte ihm den Gefallen aber nicht thun, worauf er wieder hinaustorkelte und einem der vor dem Stationshause stehenden Polizisten einen derben Schlag versetz te. Sein Wunsch wurde jetzt erfüllt, und Kadi Fechtig verurtheilte ihn ge stern zur Zahlung von §1 und Kosten, die er im Gefängniß durch siebentägi ges Sitzen abverdienen wird. Notizen. Die Turnsektion des „Labor Ly ceums" sang, als sie den Park betrat, das Turnerlied „Frisch, stark, treu" und ließ sich an ihrem Tische nieder. Die „Steuben-Loge, K. Os P.," war eine der ersten Vereinigungen, die aus dem Festplatze erschienen, und es ging an ihrem Tische den ganzen Abend hindurch recht gemüthlich zu. Die Loge zahlte allein für ihre Kapelle bei der Parade, die 5. Regiments - Kapelle. §B4. Der Turnverein „Vorwärts" er freute sich des Besuches vieler Vereine und Gesellschaften, und diese sanden alle gastfreundliche Aufnahme. Während der Parade ereignete sich auf der Baltimoreftraßen-Brücke über Jones-Fälle eine hübsche Scene. Aus derselben hatten sich die Knaben und Mädchen des „St. Antonius-Waisen hauses" aufgestellt und als die Kut schen vorbeifuhren, in denen sich die Direktoren des „Allgemeinen Deut schen Waisenhauses" befanden, zogen die Knaben ihre Kappen ab und sie so wohl. wie die Mädchen riefen „Hur rah für's Deutsche Waisenhaus." Die Direktoren zogen die Hüte und grüß ten die kleinen Insassen der Anstalt. Herabgesetzte Preise nach Washington am 18. und 19. Juni auf dcr „Pennsylvania - Eisen bahn." H 1.60 für die Rundreise. Billete zur Rückfahrt für zwei Tage gültig, einschließlich des Verkaufstages. Alle Züge, den „Congrefsional Limited" ausgenommen- (163 —70) Tie Sängcrfcst-Parade. Ein glorreicher Triumphzug der Wettbewerb in dem Liederstreite. Von Tausenden und Tausen den bewundert. Enthusiastische Demonstration für den „Deutschen Correspondenten." Die Parade überall herzlich bewillkommnet. Bundcstruppen und Matrosen in der Parade. „Es war die schönste Parade, welche Baltimore je gesehen! Nichts Ueber triebenes, nichts allzu Prunkvolles, aber mit einer Exaktheit und genauen Einhaltung der Marscheintheilung, die alles Lob oerdient." Das waren die verschiedenen Ansichten, wclchc man von dcn meisten Derjenigen hören konnte, welche gestern Vormittag Zeu gen der großen Sängerfeft - Parade waren. Eine riesige Menschenmenge war es, welche die Straßen der Marschroute anfüllte und es that sich ein Enthusiasmus kund, wie er wohl selten in unserer. Stadt beobachtet wurde. Fast aus jedem Haus in den Straßen der Stadt, durch welche die Parade sich bewegte, erschollen den Sängern und anderen Theilnehmern Hurrahruse entgegen, während die Vertreter des schönen Geschlechts durch Schwenken ihrer Taschentücher oder amerikanischer Flaggen ihren Enthu siasmus an den Tag legten. Von Her zen kommende Ovationen wurden dem Präsidenten L. H. Wieman und den übrigen Mitgliedern des Fest - Comi te's zu Theil. Sobald der Ruf er tönte „Da ist Wieman!" so solgte auch ein kaum endenwollendes Hurrahru fen der Menge. Nicht geringere Ova tionen wurden dem Major Carl Lentz zu Theil. Am frühen Morgen. Es war eine bemerkenswerthe That sache. daß sich die Sänger schon so srüh gestern Morgen, nach einer bei Commersen bis lange nach Mitter nacht zugebrachten Nacht, an dem Platze einfanden, wo sich die Parade sormirte, zu verwundern ist es jedoch nicht, denn nach den erfolgreichen Conzerten wollten sie auch mit der Parade und dem Picnic im „River View Park" einen passenden Abschluß ausweisen sür das Fest. Doch nicht nur die Sänger, sondern auch die Mitglieder der anderen an der Parade theilnehmenden Vereine verdienen Lob für ihr promptes Eintreffen am Ver sammlungsplatze, denn auch viele von ihnen waren gezwungen, sast die ganze Nacht hindurch zu arbeiten, um sich sür gestern einen freien Tag zu ver schaffen. So hatten z. B. die Metzger schon gegen 11 Uhr am Dienstag Abend begonnen und waren um 8 Uhr Morgens sertig geworden, woraus sie sich eiligst nach dem Versammlungsort begaben. Nichts konnte die Theilneh mer an der Parade abhalten. Das drohende Wetter verlachten sie und selbst wenn es stark geregnet hätte, so hätten sich die meisten wohl nicht ge scheut und wären doch mitgegangen zur Ehre des deutschen Sängerthums und zu Ehren der gastfreien Stadt Baltimore. Aufstellung der Parade. Chef-Marschall Nik. Tegges und sein Stab waren schon früh gegen Uhr vor dem Waffensaale des fünften Regiments und jeder ankommende Verein wurde prompt an seinen Auf stellungsplatz verwiesen. Und während sich die Vereine aufstellten, wanderten Tausende und Abertausende nach den Straßen, durch welche die Parade pas siren mußte, die Madison - Avenue, Eutaw - Straße, Baltimore - Straße und den Broadway. Bald war es schwer für die Fußgänger, sich einen Weg durch die Menschenmenge zu bah nen und so Mancher sah sich gezwun gen, stille zu stehen und zu warten, bis die Parade vorüber war. Es schien, als ob jeder einzelne Bewohner Balti more's sein Heim verlassen hätte, um Augenzeuge der deutschen Parade zu sein. Die verschiedenen Divisionen sor mirten sich in verhältnißmäßig kurzer Zeit. 1. Division Hoffmanstr., rechter Flügel anlehnend an Linden-Ave. 2. Division Boltonstraße, rechter Flügel anlehnend an Nordost - Ecke von Hofsmanstraße. 3. Division Boltonstraße, rechter Flügel anlehnend an Nordwest - Ecke von Hosfmanstraße. 4. Division Eutawstraße. rechter Flügel anlehnend an Nordwest - Ecke von Hosfmanstraße. 5. Division Eutawstraße, rech ter Flügel anlehnend an Nordwest- Ecke von Hosfmanstraße. 6. Division Rechter Flügel an lehnend an Südost - Ecke von Hosf manstraße. 7. Division Eutawstraße, rechter Flügel anlehnend an Südwest - Ecke von Hosfmanstraße. Die Parade. Es war nur wenige Minuten nach der festgesetzten Zeit, als sich die Pa rade in Bewegung setzte. An der Spitze ritt eine Abtheilung Polizei, daranf folgte der Ches - Marschall N. Tegges, der durch seine stramme Hal tung aus dem Pserde bewies, daß er zum Marschall ivie geboren war. Ihm schlag sich sein Stab'an. Derselbe be stand aus den HH. Louis Krauß, C. Stapf, R. Johnson, Max Schönwieß ner, C. Bau, sen., Ferd. Kaiser, Geo. Haser, Wm. Schräge, C. E. Bau, jr., Ferdinand Kaiser. Justus Hobel mann, Aug. Brüggemann, Albert Trader, Conrad Braun, Berthold Vo gel, I. E. Baumgarten, C. F. Rüth, A. Völker, I. H. Ackermann, Irwin Stump und John Strohmer; Daran schlössen sich der Stabsches Henry Bishop. die Adjutanten I. Fr. Baßler und John Buttersield und die Fahnenträger Adam Laumann und H. W. Laumann. Erste Division. In der ersten Division folgten so dann ein Trommlercorps, an welches sich 450 Mann von Fort McHenry u. von den Bundesschisfen „Prairie" u. „Topeka" anschlössen. Capt. W. E. Ellis, Commandeur von Fort Mc- Henry, hatte das Obercommando über alle diese Truppen, deren Theil nahme an der Parade derselben einen recht militärischen Anstrich gab. Vom Fort McHenry marschirten dreiCom pagnien mit, nämlich Compagnie 90, Lieut. Bowman; Compagnie 39, Lieutenant Connolly, und Compag nie 103, Capt. Applewhite; zusam men 220 Mann. Dann folgten etwa 300 Mann pon den Bundesschissen unter Commando von Capt. Duman Ellicott. Die Letzteren führten auch eine volle Hospital - Einrichtung, wie Ambulanzen. Tragbahren u.s.w., mit sich, sowie die zwei Bundes-Marine- Flaggen der beiden Schiffe. Ihr Austreten fand an der ganzenMarsch-. Route entlang den größten Applaus, und sie vollzogen einige schwierige Marsch - Evolutionen in glatter feh lerloser Weise. Zweite Division. Der zweiten Division schritt Prof. Weber's Kaoclle vorc-n. worauf Dr. H. A. Myer als Marschall, mit den Hülfs - Marschällen John Blöcher, C. Neuenhahn und Louis P. Korn mann folgten. Jhnei schlössen sich berittene Metzger als Escorte der Be ami:n und Direktoren des Nordöstli chen Sängerbundes an. Die Letzteren waren in den v.'r,chi(denen Kutschen: Erste Equipage —Major CarlLentz. Leopold H. Wieman, D.Melamet und C. L. Wagner. Zweite Equipage Dr. L. Wey land. L. Schneider, Aug. Goeitz und John Hoffmeister. Dritte Equipage —Peter I. Camp bell. Bernh. Klein, Rich. C. Sandlaß und Adam Obst. Vi.erie Equipage Frank C.Wach ter. F;anz Faltl, Giefeking u. Carl A. M. Scholtz. . Fünfte Equipage Fred.Gottlieb, Aug. Tiemann, S. Steinmüller und Henip Dcsraux. Sechste Equ!vage Herm.Baden hoop. Theo. Heüninger, Max Walther und Jobn C. Baetjer. Siebente Equipage F. Scheidt, Hermann Koch, C. C. Rabbe und W. Sanginatti. Achte Equipage I. Woldmann, Cbas. Koch, R. A. Ewing und Geo. Himmelhcber. Neunte Equipage I. L. Kraft, H. Zimmermann, Geo. König, jun., und Wm. T. Gudenius. Zehnte Equipage Louis Wacht meister, W. H. Zimmermann, Igna tius Zorn und Michael Schäfer. Einige der für diese Kutschen be stimmten Herren fehlten zwar, doch war der Gefammt - Eindruck, den die schön mit Fahnen geschmückten Ge fährte machten, ein imposanter. Hier aus folgten die Ver. Sänger vonßal timore. An der Spitze befand sich der „Arion" mit etwa 60 Mann und den Beamten in drei Kutfchen. Hieran fch!oß sich die „Harmonie" mit etwa 50 Mann zu und in Kutschen; der „Thalia - Männerchor" mit 60 Mann und Mitgliedern in Kutschen; der „Frohsinn" mit 40 Mann, „Ar beiter - Männerchor" „Arbeiter - Lie dertafel," der „Locust - Point - Män nerchor," dessen Mitglieder weiße Kappen trugen, der „Eichenkranz." Gesangverein „Melodie", „Mozart- Männerchor," „Metzger - Gesangver ein," „Germania - Quartett - Club" und Gesangverein „Edelweiß." Diese Sänger wurden von allen Seiten mit Hochrusen begrüßt und jedem einzel nen Verein wurde hier und da eine spezielle Anerkennung durch lautes Hochrusen zu Theil. Dritte Division. Hr. Chas. Seybold war Marschall der dritten Division, und seine Assi stenten waren: Aug. Otterbein, Chas. Delp, John Danzeglock und I. F. Reich. Hieraus folgte die Columbia - Ka pelle und dann der „Gcrmania-Män nerchor," „Junger Männerchor" von Philadelphia, „Eichenkranz" von New - Aork, „Concordia", Brooklyn, Ver. Sänger von New-Aork. Kapelle. Ver. Sänger von Brook lyn. N.-?).. Ver. Sänger von New ark, N.-J., Ver. Sänger von Cam den, N.-J. Neben dem Fahnenträger der New arker Sänger - Vereinigung mar fchirte ein Mitglied, welches einen etwa zwei Fuß langen Mosquito an einer Stange trug. Der „Stechbold" war bewegbar und gab den Balti morern einen Begriff von der Größe, welche diese Plage der Menschheit im idyllischen Staate New - Jersey er reicht. Vierte Division. August Miller war Marschall der vierten Division und seine Assistenten warerf die HH. Henry Miller. George Breyer und Dr. E. C. Lehnert. Ihnen folgten die ..Ver. Sänger von Phila delphia" unter Vorantritt einer Mu sik-Kapelle. dann die „Ver. Sänger von Philadelphia," „Ver. Sänger von Hudfon-County." „Ver. Sänger von Long-Island-City." „Ver. Sänger von Lancaster. Pa.." „Ver. Sänger von Washington," „Delaware Sän gerbund" von Wilmington. „Concor dia" von Wilkesbarre, Pa., ..Froh sinn" von Pittsburg, „Virginia" von Richmond. „Harmonie" von Reading und „Einigkeit" von Stapelton. Diese Division erregte besonderen Anklang, nicht nur durch die starke Vertretung der einzelnen Vereine, son dern auch durch die lustige Art. in welcher sie die Zuruse der Zuschauer entgegen nahmen und beantworteten. Fünfte Division. Die fünfte Division. Marschall Thos. Horst und Assistenten A. Frank. Chas. Schüler und H. Holtgreve, zeichnete sich durch Verschiedenheit der Dekorationen aus. Hinter der Kapelle sah man die kleinen Steuben-Cadet ten, welche unter Commando des Hrn. A. Laufs tüchtig mitmarschirten. Sie trugen kleine Stöcke und nahmen mit diesen während des Marsches mehrere Uebungen vor. Ihnen schlössen sich die Mitglieder der „Steuben-Loge Nr. 87, K. of P." an. Dann folgte der „Deutsche Kriegerbund" unter Com mando des Hauptmanns Hrn. Adolf Willing. Die deutschen Vereine sahen in ihrer Unisorm recht adrett aus und ihr strammer militärischer Schritt wurde allgemein belobt. Der sodann folgende „Schwaben- Verein von Baltimore" machte gleich falls einen guten Eindruck. Sein Prä sident, Hr. Franz Sauter, cvmman dirte die wackeren Schwaben, die in ihrer schwarzen Kleidung mit Schär pen sehr nett aussahen. Der „Gustav Adolph-Verein" schloß sich dem „Schwabenverein" an. und daraus folgten der „Ost-Baltimore Metzger- Unterstützungs - Verein" und die „Metzger-Union Nt. 90". Diefe Mit glieder trugen dunkle Anzüge, weiße Kappen und weiße Handschuhe und nahmen sich sehr ansehnlick aus. Dann solgte das „Canton-Eonklaoe Nr. 445. I. O. H." und eine Anzahl Ehrenrit'ter. Hieraus solgte eine Ka pelle und dann der „Bayern-Verein von Baltimore" mit einem Transpa rent „Wir sind die tapferen Bayern." die ..Wittelsbach-Sektion" in Kut schen. der „Bayern-Männerchor" in Kutschen und eine Compagnie bayeri scher Jäger. Sodann der Turnverein „Vorwärts" mit einem Prunkwagen, den „Turnvater Jahn" vorstellend. Man sah den Vater des deutschen Turnens im Hinteren Theil: des „Floats" sitzen. Neben ihm standen zwei Turner in Turnkleidung und eine Anzahl Mädchen saßen vor ihm. Dann schlössen sich die Mitglieder des „Germania - Turnvereins" und der „Turnsektion desLabor-Lyceums" an. Die „Hessen-Darmstädter" hatten ein Unicum bei sich. Ein kleines Kerlchen in echter Schornsteinfeger - Uniform, mit einem großen Cylinder auf dem Kopfe, ritt an der Spitze der Kutschen der „Hessen-Darmstädter", und zwar hatte er sich als Beförderungsmittel' einen Maulesel angeschafft, der hier und da seinem Mißbehagen über die Anstrengung des Marsches durch einen Tritt nach Hinten Luft machte. Die „Hessen-Darmstädter" waren in zeHk Kutschen erschienen. An der' Spitz befanden sich die Beamten des Vereins. Hieran schloß sich die Spritzen-Comp. Nr. 23 mit dem Schlauchwagen und der Spritze. Letztere war schön mit Flaggen geschmückt und blitzblank po lirt. so daß man seine Freude darüber hatte. Die „Stiess Piano Co." hatte ein „Float" gestellt, aus welchem ein Piano, das von der Firma fabrizirt worden, zu sehen war. Der „Deutsche Unterstützungs-Bund" machte einen vortrefflichen Eindruck. Eine Anzahl Mitglieder fuhr in Kutschen, andere wieder waren M Fuß und ihnen voran ritt Hr. L. G.aser als Herold. Sechste Division. Hr. Christ. Mutschler war Marschall der sechsten Division, assistirt von den HH. Dr. L. Nolan, F. Einschütz und H. Schulz. Diese Division bestand aus den „Rosalet Pleasure Socials" und dem „Unkel Bräsig-Vereen". Letz terer war in acht Kutschen erschienen, und voran konnte man „Unkel Brä sig" in plattdeutscher Tracht sehen, wie er seinen biederen Landsleuten vorausfuhr. Hr. F. Wehrenberg gab einen vorzüglichen „Unkel Bräsig" üb. Siebente Division. Wm. Wehr. Marschall. Anton Lu ster, Geo. Schneiden und Jul. Hos mann. Assistenten. In dieser Divi sion sah man den hiesigen italienischen Unterstützungs-Verein, dessen Mitglie der in ihrer geschmackvollen Unisorm hoch zu Roß erschienen, ferner ein „Float." die „Ausstellung der Eagles" darstellend, mit dem dort conzertir-en den Damen-Orchester. Am Broadway und Eastern-Aoenue angelangt ging der Zug auseinander, und zwar ging die Auslösung so glatt von Statten, wie die ganze Parade. Eine Anzahl der Delegaten des ..Nord östlichen Sängerbundes" und eine An zahl Ehrengäste begaben sich nach dem Schluß der Parade nach der Commer cial-Werste. nahe Broadway, woselbst sie den städtischen Dampser „Latrobe" bestiegen und den „Maryland Stahl werken" einen Besuch abstatteten. Hr. Wm. A. Eisenbrandt eskortirle die Gäste nach dem Dampser. und auf Sparrows Point wurden,sie von den HH. F. W. Wood und R. K. Woos empsangen, welch: ihnen ersahrene Führer zur Besichtigung der Werke mitgaben. Von dort aus begab man sich nach dem „Rioer-View-Park". Die übrigen Theilnehmer an dcr Parade fuhren sodann hinaus nach River-View, wo sich bald ein reges Leben entspann. Ovationen für de n „D e u t - fchen Corres ponden t". Rufe, wie ..Hurrah für den Deut schen Korrespondent!" Schwenken mit Hüten und Flaggen. Begrüßungs- Signale durch Trompeter und spielen der deutschen Kriegshymne „Es braust ein Rus wie Donnerhall." Das waren die Ovationen, welche dem „Deutschen Korrespondent" von den Sängern und Anderen zu Theil wurden, als diesel ben am „Correspondent"-Gebäude. Ecke Baltimore-Straße u. Postoffice- Avenue. vorbeizogen. Eine jede der auswärtigen Städte Vereinigungen ließ, als sie das Gebäude passirtc. Hockrufe auf den „Deutschen Korre spondent" erschallen: der „Bayern- Verein" schwenkte seine Fabne und die Mitglieder stimmten in ein „Hoch!" ein. Die „Hessen - Darmstädter" schwenkten vor dem Gebäude die klei nen Fahnen, welche sie in den Händen trugen, nnd Prof. Steinwald's Ka pelle, welche an der Spitze der Arbei ter von Stiefs's Pianosabrik marfckir te, spielte, als Hr. Steinwald das Zeichen gab. die deutsche Kriegshymne braust ein Ruf wie Donnerhall." und Hr. E. Raine, der Herausgeber der Zeitung, der zufällig am Eingange des Gebäudes stand, bedankte sich für diese Ovation durch Abnehmen seines Hutes. Die Hornisten, welche an der Spitze der „Steuben-Loge, K. of P." marschirten. bliesen, als sie das Ge bäude passirten, einen Tusch, und von allen anderen hiesigen Vereinen wur den der Zeitung Ovationen zu Theil. §1.60 Von Baltimore §l-60 nach Washington und zurück auf der „Pennsylvania-Eisenbahn." Am 18. und 19. Juni, für zwei Tage, einschließlich des Verkaufstags, gültig. Alle Züge, den „Congressional Limited" ausgenommen. (168 —70) Eine Baltimore? Barge gesu n k e n—Die Barge „Gaston" von der „Red Star Line." von Balti more mit einer Ladung von 1800 Tonnen Kohlen, liegt, wie aus Provi dence, R.-J., telegraphirt wird, in 18 Fuß Wasser in der Nähe von Ohio Ledge. Die Barge ..Gaston" war mit. dem Schlepper „Tormentor" von Baltimore auf dem Wege nach Provi dence, als sie plötzlich leck wurde. Die Pumpen waren nicht im Stande, das eindringende Wasser heraus zu halten, und der Capitän des Schleppers sah sich gezwungen, die Barge an die Küste zu bringen. Tauchte wieder aus. John Amer. der 16-jährige Junge von Nr. 203, Ost-Hamburgstraße, welcher am 8. Juni verschwand, kehrte gestern wieder zurück: er hatte sür einen Far mer in Anne Arunoel - County Erd beeren gepflückt. P e r s o n a l n o t i z. Professor Bohumil Simek von lowa-City. Ja., wird in der „Böhmen-Halle" an der Gay- und Prestonstraße eine Rede für die Baltimore? Böhmen halten. Prof. Bohumil ist anerkannt einer der ersten böhmischen Gelehrten dieses Landes; er ist nach Baltimore gekommen, um die hiesigen Böhmen zu organisiren. Bei Hrn. Stone zu Be such. Hülss-Sekretär des Schatz amts Robert B. Armstrong und Hr. I. H. Edwards, Sekretär des Mini sters Shaw, waren beule die Gäste des Hrn. William F. Stone im ~Balt imore? Jacht - Club" Hauptquar tier zu Curtis - Bay und auf der Jacht „Jvanhoe." Heute Abend wer den Hr. Stone und seine Gäste sich die Illumination in der Stadt ansehen. Angegriffen. AntonHum burg will 55000 von Martin L.Meme haben, weil er ihn am 17. Dezember 1902 angearissen haben foll. King u. Behn und T. C. Ruddell sind seine Anwälte. Schüttelfrost. Schmerzen. Mal, rla, La Mrivvc nd schlimme 0 rkal tnnqcu knrirt durch ..Vlancn'S Ätgne Pills" auch in flüssiger Frm). Preis Ssc. AUeutbalbe verkauft