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Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918, June 18, 1903, Image 6

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Per Jeutsche Borrespondent.
Tonnerstag. de 18. Juni
llNtcrhalttlnqs-Svcqweiser.
„Pabst - Garten und Hotel," Nr.
WV jeden Abens Konzert.
Baseball, Oriole-Park. Heute
Nachmittag um 4 Uhr Baltimore gegen Newark.
Stadt Baltimore.
Baseball. Die Baltimorer
verloren gestern das zweite Spiel Hier
selbst. Die Score war wie solgt:
In Baltimore.
Baltimore (> 0 0 2
Aochester t I <) 0 V <> h l-i
Rocheftcr.
Toronto 0 I 2 < ! 0 l^'>
Pufjolo <) 1 l 0
Wertester 1 < 4 2 I 12
Prooivence > ) 0 0 <) <) >— 0
Achtung?
Versäumt nicht. VtbbN's elegant eingerichtetes
Z?ltotogravkisches Atelier, Rr. !i2l, Noro-t?jay-Ltr..
Vorzügliche, garantirt dauerhaft-
für PI a§ Tutz?nl>.
Emaille- uno Platins,loer, sowie künstlerisch
.zusgeiiikrte lebensgroße Porträts finz cdbel Z
Jiir gute Bcvicnunz bürgt der Rus dez AtelicrZ.
Märjl'Z.lli
Baron v. Rhein-baben, der
Finanzminister von Preußen, ist in
ser Stadt zusammen mit Hrn. Fried
rich von Versen, der für eine lange
Zeit ein Bürger dieser Stadt und mit
dem „Norddeutschen Lloyd" verbun
den war. Die beiden Herren wohnen
im „Stasford-Hotel." Baron v.Rhein
baben kam am 12. Mai nach Amerika
und hat seitdem die hauptsächlichsten
Städte der Union besucht, um sich mit
amerikanischen Geschäftsmethoden ver
traut zu machen. Während seines
Hierseins ist er mit I. P. Morgan
Co., Hrn. Frick von Pittsburg. Sena
tor Hanna und mit anderen promi
nenten Personen in der politischen und
Geschäftswelt zusammen gekommen.
Der Baron hat in seiner Eigenschaft
als Finanzminister die deutschen Ei
senbahnlinien unter seiner Verwal
tung und benutzt deshalb auch jede
Gelegenheit, unser Transportations
wesen zu studiren. Der distinguirte
Gast und sein Freund. Hr. v. Versen,
werden am Dienstag mit dem „Kaiser
Wilhelm dem Zweiten" den Weg nach
Hause antreten.
Tanger und Fremde
verfehlt, wenn Ihr in der Stadt seid,
die Fahrt auf der Ehefapeake-Bai
oder Exkursionen auf den feinsten
Dampfern „Louise," „Emma Giles"
und „Susquehanna" nicht. Besucht
Tolchester Beach, Annapolis und die
Marine-Akademie an der Chesapeake-
Bai und am West-River, Betterton,
Port Deposit und den pittoresken
Susquehanna-Fluß; Ansichten des
Sehens werth. Diese Touren sind sür
Euch Besucher arrangirt, alle begin
nen vom Pier Nr. 16, Light-Straße.
(164—70)
Sucht ihren Mann. Frau
Emma Fischer, eine junge Frau, kam
am letzten Samstag mit ihrem sieben
Monate alten Kinde hier an auf der
Suche nach ihrem Manne Lawrence
Fischer, den sie im Jahre 1902 in
Bridgeport, N.-J., kennen lernte. Sie
war zur Zeit erst 18 Jahre alt. Kurze
Zeit nach der Heirath oerließ Fischer,
der ein Glasbläser von Beruf ist,
Bridgeport, um nach Chicago zu ge
hen, wo er auch Stellung fand. Die
junge Frau erhielt regelmäßig Briefe
von ihm, bis einige Wochen zurück alle
Nachricht von ihm ausblieb. Aengst
lich geworden, begab sie sich nach Chi
cago und erfuhr, daß ihl; Mann nach
San Franzisco, Cal., gereist sei. Vor
ungefähr einer Woche hörte Frau Fi
scher. daß ihr Mann in Baltimore be
schäftigt sei, und kam deshalb hierher,
um ihn zu suchen, worin sie von der
Polizei unterstützt werden wird.
Eine Reise nach Teutschland,
um die Welt oder nach irgend einem
Theile der Welt arrangirt. Rcise
billete über alle Bahn- und Dampfer-
Linien. Theo. H. Diener <5:
Co., 415 Water-Str. (266 —)
Durch Vergiftung gestor
ben. Gestern Morgen 8.10 Uhr
wurde ein Neger. Namens William
Lee, aus Hullsville, Baltimorc-Coun
ty, in besinnungslosem Zustande an
der Ecke von Fulton - Avenue und
Prattstraße ausgefunden. Er wurde
in das „Franklin - Square - Hospi
tal" gebracht, wo er drei Stunden
später verschied. Die Doktoren Mc-
Nemar und Johnson vom Hospital
führten den Tod auf Strychnin-Ver
giftung zurück. Lee kam nicht mehr
zum Bewußtsein, und bis zur späten
Stunde war es der Polizei noch nicht
gelungen, etwas über den Mann aus
findig zu macken. Coroner Jones
wurde vom Tode des Mannes benach
richtigt und wird eine Untersuchung
anstrengen.
Ein gesunder Tängerdurst
muß mit Vorsicht gelöscht werden.
Als bestes Löschmaterial ist Frank
Steil's Bier bekannt. —Sänger, merkt
Euch Das! (164 —70)
Ein eigenthümlicher Un
fall. Dem im Dienst der Stadt
stehenden Straßenkarren - Fuhrmann
Thomas McJiltvn fiel gestern Mittag
an Bond-, nahe Eagerstraße, der ab
gesprungene Kops einer Telegraphen-
welcher aus einer Höhe
von 40 Fuß herunter kam, auf den
Kopf, ihm eine böse Wunde zusügend.
Der Pfosten gehörte der „Chesapeake-
Potomac Telephon - Comp."
Wetterbericht.
Ver. Staatcn-Wetter?ürcau, >
Baltimore, den 17. Zu! /
.vo sc, ,<z 10 Trül'.
Ä. .'i SS l.i 54 L. ITrül).
MiM. Barouieterii. 2U.L 5 .vo.ime Temperatur. i
Mlttl. ZlierrioiXllcrft.. i i > Ziieonaire Temperst. >iU
Tie höchste Schnellizkctt de? lindes tn einer
Eliiuoe belnig 14 Aieuen vom Lsten.
Da- gcstr i g e Wet t e r Tie höchlte
Zempeeatur dt- gesie gt Tage- tdi 8 Uhr Adeno-j
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Galvcsto >S! Paul
I acks/n V'.1ie..'.'.'...! vu Washington !"4
Kev-Wcv I Wilminglou
Wetteraussichten. Für
Maryland und den Distrikt Columbia
klar am Donnerstag und Freitag,
wärmeres Wetter, veränderliche
Winde.
Tie PrciSvertheilung.
Der „Junge Männerchor" von Phila
delphia hat den Kaiserpreis.
Newark erhält den ersten und
Washington den zweiten Städte
preis. Die „Concordia" von
Wilkesbarre hat die höchste Zahl
von Punkten. Die lokalen
Preise. „Arion" erhält das
Knabe-Piano. Gerechtes Ur
theil. Keine Verstimmung un
ter den Sängern.
Der Sängerkrieg ist vorüber und
die Sieger erhielten gestern die ihnen
gebührenden Ehren zugesprochen.
Der Kaiserpreis, welchen Baltimore
seit anderthalb Jahren im Besitz hatte,
fiel dem „Jungen Männerchor" von
Philadelphia zu. Derselbe erhielt au
ßer der „Concordia" von Wilkesbarre,
ivelche sich nicht um den Kaiserpreis
bewarb, die höchstmögliche Zahl von
Punkten.
Die prächtige Büste Mendelssohn's,
welche von der hiesigen Künstlersirma
Joseph Didusch & Sohn hergestellt
wurde, erhält als ersten Städte
preis Newark, N.-J., mit 59 Punkten.
Philadelphia hatte 58 und Brooklyn
und New-Uork je 54.
Die Büste Händel's als Preis der
Vereine zweiter Klasse erhält der
„Washingtoner Sängerbund," welcher
55 Punkte erhielt. Long Island-City
hatte 48, Camden 47 und Hudson-
County 45 Punkte.
Diplome erhielten in dcr ersten
Klasse des Vereinssingens die „Con
cordia" von Wilkesbarre mit 60
Punkten den ersten Preis, der„Eichen
kranz" von New-Aork mit 56 Punkten
den zweiten und der „Kreutzer-Quar
tett-Club" von New-Aork den dritten
Preis.
In der zweiten Klasse: „Allemania"
von Philadelphia den ersten und
„Arion" von Jersey-City den zweiten
Preis.
In der dritten Klasse: der „Or
pheus-Liederkranz" von Newark den
ersten und der „Krcuznachcr Sänger
bund" den zweiten Preis.
Ein Piano der New-Aorker Piano-
Firma Wißner für den Dirigenten
des Vereins, der den Kaiserpreis ge
winnt, an Prof. Koemmenich in Phi
ladelphia.
Ein Piano der Firma Wm. Knabe
Kliii.'r-Prti-siiigcii, Verein?: Neimens Richter. Kern. Ehrhorn. Reese. Zus.
1. „Columbia." Philadelphia......s 4 65 56 56 56 53
2. „Sängerbund." Brooklyn.../... 4 4 64 54 5 5 55 47
3. „Quartett - Club." Philadelphia 44 53 54 54 56 45
4. „Arion." Brooklyn 56 65 66 56 66 57
5. „Junger Männerchor." Phila.... 6 6 66 66 66 66 60
tt-iagvtrtin v.-r ersten Klzsse: Keimend. Richter, er. Ehrhorn. Reese. Zns.
1. „Eichenkranz." New-York 65 65 65 56 66 56
2. „Concordia." Wilkesbarre 66 66 66 66 66 60
3. „Kreutzer - Quartett-Club, N.-Y. 55 65 55 54 56 51
4. „Quartett - Club," Philadelphia 44 64 54 53 56 46
5. „Harmonie." Philadelphia 45 64 64 55 54 48
<>>tianzserej„ der ,w ile A!as,'e: ocinieiil.. Richter. K.r. (jhrhorn. R.ese.
1. „Allemania," Philadelphia 65 56 55 66 55 54
2. „Frohsinn," Pittsburg 65 65 54 55 46 51
3. „Arion." Jersey-City 55 65 65 54 66 53
4. „Delaware Sängerbund," Wilm. 64 45 55 54 45 47
Ä.,cingo.-reuie er vritt'n lasse: Ehrhorn. Kern. Heiniens. Richl.r. Reese. Zus.
„Fairmount Liedertafel," Phila... 5 4 44 44 54 45 43
„Kreuznacher Sängerbund." Phila. 65 55 44 55 55 49
„Saxonia-Männerchor," Phila 34 43 34 34 45 37
„Orpheus - Liederkranz." Newark.. 66 66 56 56 66 58
„Frohsinn." Long Island 34 33 34 32 44 33
„Eintracht." Union Hill. 4 2 45 35 54 54 41
Scr crst.n Klasse: Richter, istern. Ehrhorn. Reese. Zus.
1. Brooklyn 65 65 55 65 56 54
2. Newark 66 66 66 65 66 59
3. New - Dork 65 66 56 55 55 54
4. Philadelphia 56 66 66 66 56 58
Stadlevereiniziing der ,we:ten Klasse: Keimend. Richter. Kern. Ehrhorn. R.ese. <jus.
1. Long Island-City 65 64 44 45 55 48
2. Hudson - County 54 53 44 56 45 45
3. Camden 55 64 45 54 54 47
4. Washington 5 5 66 56 56 56 55
Zum besseren Verständniß der Markirungen sei hier erwähnt, daß die
höckste mögliche Zahl Punkte eines Preisrichter 6 war. Die fünf Preis
richter waren wie folgt vertheilt:
Ed. Heimendahl für Intonation und allgemeinen Eindruck.
Otto Richter für Präzision und allgemeinen Eindruck.
W. A. Kern sür Nuancirung und allgemeinen Eindruck.
Gustav Ehrhorn sür Aussprache und allgemeinen Eindruck.
Theo. Rud. Reese für Auffassung des Dirigenten und allgemeinen
Eindruck.
Ueberreichung der Preise.
Hr. Carl Lentz. der Präsident des
Nordöstlichen Sängerbundes, umge
ben von den Direktoren und mehreren
der Präsidenten der contestirenden
Vereine, rief Abends die Sänger, die
sich vor dem Kasino in großer Zahl
mit ihren Fahnen eingefunden hatten,
zur Ordnung, die herzustellen ihm
nach einiger Zeit gelang. Die Ent
scheidungen der Richter waren halb
ossiziell schon bekannt geworden und
die Masse der Sänger sah der offiziel
len Verkündigung derselben deshalb
mit Ungeduld entgegen. Hr. Lentz er
klärte, die Leistungen der Vereine seien
großartig und es deshalb schwierig
gewesen, das Beste zu wählen. Die
Vereine, die keine Preise erhielten,
könnten sich jedoch mit dem Bewußt
sein nach Hause begeben. Vorzügliches
vollbracht zu haben. Er verlas dann
die Liste der Preisvertheilung und
forderte die Präsidenten oder Vertre
ter der Vereine auf. die Di
plome in Empfang zu nehmen. Letz
teres geschah in folgender Reihensolge
durch die resp. Präsidenten:
Vereine erst e r Klas s e.
„Concordia," Wilkesbarre. Ignatz
Ellkrast;
„Eichenkranz," New - Jork, Theo.
Krüger;
„Kreutzer - Quartett - Club,"Frank
Mutige.
Vereine zweiter K l a s s e.
„Allemania", Philadelphia, Georg
Wagenbauer;
„Arion." Jersey - City. Charles
Schenk; .
„Frohsinn," Pittsburg, Chas.Host.
Vereine dritter Klasse.
„Orpheus - Liederkranz," Newark,
Aug. Neuschäfer;
„Kreuznacher Sängerbund," Phila
delphia, Mitglied Max Gastadt;
„Fairmount - Liedertafel," Phila
delphia, Mitglied Albert Schmidtlin.
Diese Entscheidungen wurden mit
lautem Applaus begrüßt und beson
ders Die. welche den Kaiserpreis dem
Verein in Philadelphia zuweist.
Hr. Lentz michte dann das Resultat
des Contestes des Lokal - Sängerkrie
ges bekannt. Der „Arion" erhält das
Knabe - Piano; der „Frohsinn" das
Bild des Kaisers und der „Mozart-
Männerchor" den Stuhl" der vom Pr
äsidenten Rooseoelt während desMon
tags - C?nzertes eingenommen wurde.
Ein Preis für Dirigent
K ö m m e n i ch.
EinPiano, das von der FirmaWiß
ner in Brooklyn für den Dirigenten
des erfolgreichen Vereins im Kaiscr-
Preiesingen gestiftet wurde, fällt na
türlich Hrn. L. Kömmenich vom
„Junger Männerchor" von Philadel
phia zu.
<8: Co. für das beste Singen eines
Baltimorer Vereins erhält der„Arion"
von Baltimore.
Eine prachtvolle lebensgroße Pho
tographie des deutschen Kaisers Wil
helm von der Firma Franke L: Pur
nell als zweiter Preis an den „Froh
sinn" von Baltimore.
Den Becher der „Sängerfest - Ge
sellschaft" sür den besten Besuch der
Proben erhielt der „Mozart-Männer
chor" von Baltimore.
Den Stuhl, in welchem Präsident
Roosevelt bei dem ersten Conzert saß.
als dritten Preis für Singen, erhielt
der „Mozart" ebenfalls.
Der „Thalia-Männerchor" hatte ei
ne gleichgroße Anzahl Punkte, erlag
aber bei dem Loosen um den Preis.
Die Beamten des „Nordöstlichen
Sängerbundes" und das Bundes-
Musik-Comite versammelten sich gc
stcrn Nachmittag mit den Beamten der
„Vereinigten Sänger von Baltimore"
und den Präsidenten der Vereine, die
an dem Preissingen Theil nahmen,
sowie mit den Preisrichtern W. Edw.
Heimendahl von Baltimore, Otto W.
Richter und Ehrhorn von Chicago und
Theodore Rudolph Reese von Daven
port, Ja., im „Hotel Rennert." um die
versiegelten Cvuverte zu össnen und
die Gewinner sestzustellen. Der fünfte
Preisrichter Friedrich Kern von Chi
cago war bereits zu dem Feste in St.
Louis abgereist.
Major Carl Lentz, der Bundes-
Präsident, rief die Anwesenden zur
Ordnung und erklärte, daß er in Ue
bereinstimmung mit einem Beschlusse
des Bundcs-Musik-Comite's bereit
sei, die Couverte aus dem Geldschrank
des Hotels zu nehmen und öffnen zu
lassen. Er ersuchte alle Anwesenden,
während des Oesfnens der Couverte
die Zimmer nicht zu verlassen. Des
gleichen ersuchte er, während der Ar
beit nicht zu trinken; zugleich lud er
alle Anwesenden ein, mit ihm nach der
Arbeit zu essen und dann mit ihm nach
dem Parke zu fahren, wo er den Kai
serpreis dem siegreichen Vereine über
geben wolle.
Dr. Weyland, der Vorsitzer des
Musik-Comite's, übernahm dann den
Vorsitz und prüste die Siegel der Cou
verte, welche er darauf erbrach.
Zuerst wurden die Entscheidungen
über das Preissingen der Vereine der
dritten Klasse geössnet. In dieser
Klasse sangen sechs Vereine in folgen
der Reihenfolge:
Resultat desLokal-
Preissingens.
Nach dem von dem Comite, den HH.
Gustav Siegmund. L. H. Wieman u.
Henry G'>i>king. ausgearbeiteten Be
richt über die Betheiligung dcr hiesi
gen Vereine an den Sängerfest - Pro
ben ergaben sich die Durchschnittszah
len sür dieselben wie folgt:
„Mozart - Männerchor" . . . 70.28
„Frohsinn" 67.49
„Thalia 62.50
„Arbeiter - Männerchor . . . 60.21
„Metzger - Gesangverein" . . 57.39
„Harmonie" 43.13
„Arion" 45.04
„Eichenkranz" 36.91
„Germania - Männerchor" . . 35.93
„Locust - Point - Männerchor 32.92
„Edelweiß" 29.92
„Melodie" 13.33
Preise im Lokal-Preis
singen.
Das Hauptinteresse der hiesigen
Sänger war aus das Resultat des
Preissingens sür das Knabe - Piano,
das Portrait des deutschen Kaisers
und den Stuhl, aus welchem Präsi
dent Rooseoelt am letzten Montag bei
dem Conzert im Wassensaale des 5.
Regiments saß, gerichtet. Die Frage,
wer diese Preise gewonnen, lag in
Aller Munde, und sie konnten kaum
die Zeit erwarten, zu welcher das Re
sultat des Preissingens bekannt ge
macht wurde. Die Preisrichter, wel
che die Namen der preissingenden Ver
eine nicht kannten, sondern nur nach
Nummern gingen, kamen zu folgen
dem Resultate: Verein Nr. 1, 22
Punkte; Nr. 2, 20 Punkte; Nr. 3, 23
Punkte; Nr. 4, 24 Punkte; Nr. 5, 14
Punkte; Nr. 6, 13 Punkte; Nr. 7, 20
Punkte; Nr. 8, 28 Punkte; Nr. 9, 24
Punkte; Nr. 10, 31 Punkte. Dieser
Entscheidung zufolge erhielten fol
gende Vereine Preise:
1. Preis, Knabe - Piano, Gesang
verein „Arion." 31 Punkte;
2. Preis, Porträt des Kaisers, Ge
sangverein „Frohsinn," 28 Punkte;
3. Preis, Stuhl des Präsidenten,
„Mozart-Männerchor" und „Thalia-
Männerchor, je 24 Punkte. Eine Lo
sung um den dritten Preis fand so
dann zwischen den Repräsentanten
des „Mozart - Männerchors" und des
„Thalia-Männerchors" statt mit dem
Resultate, daß der „Mozart - Män
nerchor" den Preis erhielt. Den Preis
für den besten Besuch der Singstunden
erhielt der „Mozart - Männerchor"
ebenfalls. Es ist dies ein silberner
Liebesbecher.
Die Verkündigung der Preise für
die Baltimorer Sänger wurde von
diesen mit schallendem Applaus auf
genommen. und nach derselben wur-
den den siegenden Vereinen die herz
lichsten Gratulationen nicht nur Sei
tens der Baltimore, sondern auch
Seitens der auswärtigen Sänger zu
Theil.
Zum Schlüsse der Vertheilung hielt
noch Präsident Leopold H. Vieman
von Ver Sängerfest - Gesellschaft eine
Ansprache, In tvelcher er den siegenden
Vereinen zu ihrem Erfolge gratulirte
und die Hoffnung aussprach, daß sie
noch einige glückliche Stunden in dem
Parke verleben mögen, während Hr.
Carl Lentz erklärte, er hosfe, daß die
Sänger in 1906 in Newark bei'm
Sängerfeste ebenfalls so angenehm
die Zeit zubringen würden, wie hier.
Hr. Karl Kühl von Philadelphia,
einer der Sekretäre des Musik-Comi
te's des „Nordöstlichen Sängerbun
des" gab seiner Ansicht in ossener
Weise Ausdruck. Er sagte, er sei voll
ständig zufrieden mit dem Resultate
des Preissingens und der Entschei
dung der Preisrichter. Die Preisrich
ter hätten gehandelt, wie es ihnen an
geordnet war, und sicher sei es, daß sie
in keiner Weise beeinflußt wurden.
Hr. Edw. Böckner, der Dirigent des
„Germania - Männerchors." erklärte,
die Entscheidungen der Preisrichter
seien vollständig correkt. Ein gewis
ser Verein, der „Arion" von New-
Aork, habe alle Gelegenheit gehabt,
den Kaiserpreis zu gewinnen.
Die ersten zwei Verse habe der Verein
ganz unübertrefflich gesungen und
wenn er den dritten so gut gesungen
hätte, so hätte er mindestens 90
Punkte erhalten sollen. Unglücklicher
Weise sei dieser Vers aber nicht gut
gegangen, obgleich sich Pros.A.Claas
sen alle Mühe gegeben.
Die Philadelphia Sänger waren
ziemlich verstimmt darüber, daß New
ark und Washington die Preise errun
gen hatten, doch sprachen mehrere der
Sänger die Ueberzeugung aus, daß sie
in Newark die Scharte auswetzen
würden.
Geldsendungen nach Teutschland
24 Cents pro Mark und Commission.
Theo. H. Diener A Co., 415
Water-Straße. Ausländisches Geld,
Wechsel und Credit-Briefe. Schiffs
karten von und nack Europa. (266 —)
Oestliche höhere Töchter
schule. Die Schluß-Feierlichkei
ten der östlichen höheren Töchterschule
sanden gestern Abend unter großer
Betheiligung statt. Die folgenden
jungen Damen erhielten ihre Diplome:
Celeste Marguerite Barker. Margaret
Irene Leonard, Elsie Vechtel, Edna
Little, Bertha Celina Behrens, Ina
May Marriott, Harriet Blankfard,
Agnes Irene MacWhirter, Ethel
Brown, Mary Elizabeth McCuen,
Helen Taylor Burch. Ruby Frances
Mister. Carrie Burgeß. Annie Mar
garet Nelson. Eurith Grace Burton,
Edna Walmsley Olwine, Laura Belle
Chapman, Mabel Pearce, Lillian
Claire Clarke, May Elizabeth Phil
bin, Ethel Lee Callenberg, Maud Re
gester, Katherine Viola Creamer, Jo
hanna Wilhelmina Reiman, Agnes
Stewart Cunningham, Irene Reiner,
Clara Blaine Daneker, Katherine F.
Reynolds, Pearl Mountain, Jennie R.
Roddy, Emma Sophia Fowler, Mar
garet F. Ryan, Frances B. Fox, Mary
Frances Sanders, Emma Slagle,
Anna Jsabelle Friedel. Clara Emma
Friedel, Annie Dena Siscovick, Anna
Lee Gladselter. Agnes Catherine Sny
der, Elizabeth Ida Hackney, Helen
Stewart, Sarah Bertha Hillman,
Edna M. Sumwalt. Irene JdaHirsch
man, Minnie Elizabeth Taylor, Ka
therine Hook, Zelma Teal, Georgie
Tustin, Anita Jones, Ruth Jones.
Augusta C. Utermohle, Cynthia Hazel
King, Sara Jnez Whittington, Grace
Adelaide King, Katie May Williams.
Eva Adele Kirwan. Nettie Elizabeth
Wrightsvn. Edna Steen Lappe, Bessie
Rose Aursik und Mary Winifred
Zirkler.
Die Peabody-Medaillen erhielten:
ersten Grad Johanna Wilhelmina
Reiman, Eurith Grace Burton, Irene
Reiner. Emma Sagle und Katie May
Williams; zweiten Grad Lillian
Claire Clarke, Laura Belle Chapman,
Clara Emma Friedel, Emma Sophia
Fowler, Cynthia Hazel King, Agnes
Stewart Cunningham, Mary Fran
ces Sanders, Agnes Irene MacWhir
ter. Nettie Elizabeth Wrightfon und
Edna Steen Lappe.
Ehrenvolle Erwähnung Anita
Jones, Margaret M. Ryan, Agnes
Catherine Snyder. Annie Terra >L?is
covick, Helen Stewart, Annie Marga
ret Nelson, Mabel Pearce, Anna Jsa
belle Friedel, Ruby Frances Mister
und Ethel Lee Callenberg.
Reisen nach Deutschland.
Folgende Baltimorer reisen mit
dem Dampfer „Königin Louife" von
Ncw-Aork nach Bremen: Frl. Kate
Baltzell. Frl. Buddecke. Frl. F. Bud
decke, Hr. und Frau Fred. Bergner,
Frl. Hilda M. Bergner, Frl. Ruth
Eobb. Frls. Edith und Grace Davi
fon, Hr. und Frau Jos. R. Foard
und Zose, Frl. Elsie B. Foard. Hr.
und Frau Ernst Fleischmann, Edwin
I. Fleischmann. Hr. Alsred J.Fleisch
mann. Frl. Florence Hobson, Frl.
Kathryn Jones. Frls. Kremelberg,
Frl. Sallie B. Miles, Frl. C. Rosalie
Morris. Frau C. M. Morris, Frl.
Elis. M. Morris. Frau S. E. Poult
ney, Frl. Bettie Reiffnider, Frl. Lota
R. Robinson. Hr. Max Schloß. Frau
Wesley A. Tucker und Zofe. Frl. M.
Thompson. Frls. Lizzie und Julia
Weinberg. Frau H. P. Ward. Frl.
Ward, Frl. Alice Wardlaw. Frl. B.
Woodville, Hr. Henry C. Wall, Frau
Wall und Frl. Annie Wall.
Zweitä gige E x k u r s i o n s-
Billete von Baltimore nach Wash
ington, D. C.. und zurück bei Ge
legenheit des Sängerfesies aus der
„Pennsylvania - Eisenbahn."
. 51-60 für die Rundreise. Billete
werden am 18. und 19. Juni verkaust,
für die Rückfahrt resp, bis zum 19.
und 20. Juni gültig. Alle Züge, den
„Congressional Limited" ausgenom
men. (168 —70)
Unordentliches Betra
gen. James H. Kivell, 28 Jahre
alt, wurde gestern Morgen in der süd
lichen Polizeistation zu §25 Strafe
und Kosten wegen unordentlichen Be
tragens verurtheilt. Kivell stand mit
einer Anzahl junger Männer an der
Ecke von Beason- und Haubertstraße,
als Polizist Blair den Männern be
fahl, weiter zu gehen. Kivell weigerte
sich, und man sagt, daß der Polizist
ziemlich unsanft von den jungen Leu
ten hantirt wurde. Es gelang Blair
jedoch. Kivell und Sewell Riley zu
verhaften und nach der Station zu
bringen. Riley wurde entlassen, da
man ihm nichts beweisen konnte. Ki
vell war nicht im Stande, zu bezah
len. und wanderte in's Gefängniß.
Ein echtes Volksfest.
Unübertroffener Besuch des Picnics
im „River - View - Park."
Schnelle Beförderung. Feuer
werk, Gesang und Tanz. Ver
theilung der Preise.
Das deutsche Lied, deutsche Sitten
und deutsche Lebenslust feierten ge
stern Nachmittag im „River - View-
Park" ihren größten Triumph. Seit
Jahren fand in Baltimore kein der
artiges Fest statt. Nicht nur hatte sich
eine riesige Menschenmenge zu dem
Volksfeste der Sänger eingefunden,
sondern es oerlief auch, wie es eben
nur bei deutschen Festen geschieht: mit
Sang und Klang, mit dem größten
Enthusiasmus, aber auch zugleich
ohne den geringsten Mißton. Fröh
liche und ernste Chöre erschollen über
all, lauter Festesjubel tönte durch den
Park, und die Verbrüderung der
Sänger wurde durch das Fest nur
noch eine engere, festere.
Die Beförderung.
Die Beförderung der Passagiere
war besser, als je zuvor bei derartigen
Festen in Baltimore, und die auswär
tigen Sänger konnten speziell die
Schnelligkeit, mit welcher die „Stra
ßenbahn-Co." die vielen Passagiere
beförderte, nicht genug loben. Von
Mittags nach Schluß der Parade an
bis fpät am Abend waren die Wag
gons bis zum Erdrücken besetzt, kamen
jedoch rasch hinter einander am Fest
platze an. Alle Waggons der Madi
son-Avenue-Linie und der Roland-
Park-Linie liefen direkt durch nach
dem Parke. An den Eisenbahn-
Kreuzungen waren spezielle Wärter
Seitens der „Str-aßenbahn-Co." an
gestellt. wodurch die Gesahr eines Zu
sammenstoßes mit einem Bahnzuge
aus ein Minimum reduzirt wurde.
Beginn des Festes.
Die ersten Waggons, in denen sich
die Sänger befanden, kamen bereits
gegen 1 Uhr Nachmittags auf dem
Festplatze an. Unterwegs sangen die
Sänger in höchst fröhlicher Stim
mung deutsche Volkslieder, und lau
tes Hurrahrufen begrüßte dieselben
von den Bewohnern der Straßen,
durch welche sie fuhren. Im Parke
selbst waren die Mitglieder der ver
schiedenen zuständigen Comite'n be
reits rüstig an der Arbeit, und bald
erschallten Gläserklang und sroher
Sang. Schnell füllten sich die den
verschiedenen Vereinen angewiesenen
Plätze mit den Sängern und ihren
Damen. Die Caroussels. die scenische
Bahn, das Ferris-Rad, das Zelt ei
ner Zigeunerbande, der „Tintype
Photograph," kurz, Alles was Unter
haltung bot, waren bald vollständig
besetzt. Nichtsänger sprachen den vier
im Parke aufgestellten Bars kräslig
zu, und selbst der am Nachmittag ein
getretene kurze Regen veranlaßte nur
Wenige dazu, den Park zu verlassen
und sich nach Hause zu begeben. Diese
wurden durch die Menschenmengen
ersetzt, welche nach dem Regen in
Waggon aus Waggon nach dem Fest
platze kamen. So währte das schöne
Fest im besten Einklänge fort bis ge
gen Mitternacht.
Die gegen acht Uhr erfolgte Prcis
vertheilung fand vor dem Cafino des
Parks statt.
Eine gute Lehre.
Den Herren von der Baltimorer
Geistlichkeit, welche seit mehreren Mo
naten gegen das Sängerfest eiferten
und den Deutschen des Landes die in
fame Beleidigung in's Gesicht sagten,
sie würden die Stadt der Monumente
in eine Stadt der Trunksucht, Un
ordnung und Unmoralität verwan
deln. sei es angerathen. sich nach dem
mittleren Stationshause zu begeben
und die offizielle Liste der Verhaftun
gen durchzusehen. Sie würden da fin
den, daß bei all der Aufregung, und
all den Menfchenmassen. welche in den
letzten vier Tagen nach dem mittleren
Stadttheile kamen, um die Beleuch
tung zu besichtigen, nur 11 mehr
Verhaftungen vorkamen, als in der
gleichlaufenden Zeitperiode der vor
hergehenden Woche, und dabei würden
sie auch die Wahrnehmung machen,
daß unter den Verhafteten der letzten
vier Tage sich nur ein einziger Deut
scher befand. Die Zahl der Verhaftun
gen betrug in dem Zeitraum von
Sonntag Vormittag 11 Uhr bis ge
stern Abend 5 Uhr 56, gegen 45 in der
gleichlausenden Zeitperiode der vor
hergehenden Woche.
Unter den am Dienstag Abend Ar
retirten befand sich ein gewisser Ran
dolph Dulancy von Nr. 1215, Bat
tery-Avenue, welcher sich zwei Damen
gegenüber nicht ganz anständig be
nahm und deshalb gestern vom Poli
zeirichter Fechtig um H5O und Kosten
gestrast wurde.
Ein Washingtoner. Namens James
Kenny. betrat am Dienstag Abend in
sehr stark angeheitertem Zustande das
mittlere Stationshaus und verlangte,
eingelocht zu werden. Der wachtha
bende Lieutenant Scott wollte ihm
den Gefallen aber nicht thun, worauf
er wieder hinaustorkelte und einem
der vor dem Stationshause stehenden
Polizisten einen derben Schlag versetz
te. Sein Wunsch wurde jetzt erfüllt,
und Kadi Fechtig verurtheilte ihn ge
stern zur Zahlung von §1 und Kosten,
die er im Gefängniß durch siebentägi
ges Sitzen abverdienen wird.
Notizen.
Die Turnsektion des „Labor Ly
ceums" sang, als sie den Park betrat,
das Turnerlied „Frisch, stark, treu"
und ließ sich an ihrem Tische nieder.
Die „Steuben-Loge, K. Os P.," war
eine der ersten Vereinigungen, die aus
dem Festplatze erschienen, und es ging
an ihrem Tische den ganzen Abend
hindurch recht gemüthlich zu. Die Loge
zahlte allein für ihre Kapelle bei der
Parade, die 5. Regiments - Kapelle.
§B4.
Der Turnverein „Vorwärts" er
freute sich des Besuches vieler Vereine
und Gesellschaften, und diese sanden
alle gastfreundliche Aufnahme.
Während der Parade ereignete sich
auf der Baltimoreftraßen-Brücke über
Jones-Fälle eine hübsche Scene. Aus
derselben hatten sich die Knaben und
Mädchen des „St. Antonius-Waisen
hauses" aufgestellt und als die Kut
schen vorbeifuhren, in denen sich die
Direktoren des „Allgemeinen Deut
schen Waisenhauses" befanden, zogen
die Knaben ihre Kappen ab und sie so
wohl. wie die Mädchen riefen „Hur
rah für's Deutsche Waisenhaus." Die
Direktoren zogen die Hüte und grüß
ten die kleinen Insassen der Anstalt.
Herabgesetzte Preise nach
Washington am 18. und 19. Juni
auf dcr „Pennsylvania - Eisen
bahn."
H 1.60 für die Rundreise. Billete
zur Rückfahrt für zwei Tage gültig,
einschließlich des Verkaufstages. Alle
Züge, den „Congrefsional Limited"
ausgenommen- (163 —70)
Tie Sängcrfcst-Parade.
Ein glorreicher Triumphzug der
Wettbewerb in dem Liederstreite.
Von Tausenden und Tausen
den bewundert. Enthusiastische
Demonstration für den „Deutschen
Correspondenten." Die Parade
überall herzlich bewillkommnet.
Bundcstruppen und Matrosen in
der Parade.
„Es war die schönste Parade, welche
Baltimore je gesehen! Nichts Ueber
triebenes, nichts allzu Prunkvolles,
aber mit einer Exaktheit und genauen
Einhaltung der Marscheintheilung,
die alles Lob oerdient." Das waren
die verschiedenen Ansichten, wclchc
man von dcn meisten Derjenigen hören
konnte, welche gestern Vormittag Zeu
gen der großen Sängerfeft - Parade
waren. Eine riesige Menschenmenge
war es, welche die Straßen der
Marschroute anfüllte und es that sich
ein Enthusiasmus kund, wie er wohl
selten in unserer. Stadt beobachtet
wurde. Fast aus jedem Haus in den
Straßen der Stadt, durch welche die
Parade sich bewegte, erschollen den
Sängern und anderen Theilnehmern
Hurrahruse entgegen, während die
Vertreter des schönen Geschlechts durch
Schwenken ihrer Taschentücher oder
amerikanischer Flaggen ihren Enthu
siasmus an den Tag legten. Von Her
zen kommende Ovationen wurden dem
Präsidenten L. H. Wieman und den
übrigen Mitgliedern des Fest - Comi
te's zu Theil. Sobald der Ruf er
tönte „Da ist Wieman!" so solgte auch
ein kaum endenwollendes Hurrahru
fen der Menge. Nicht geringere Ova
tionen wurden dem Major Carl Lentz
zu Theil.
Am frühen Morgen.
Es war eine bemerkenswerthe That
sache. daß sich die Sänger schon so
srüh gestern Morgen, nach einer bei
Commersen bis lange nach Mitter
nacht zugebrachten Nacht, an dem
Platze einfanden, wo sich die Parade
sormirte, zu verwundern ist es jedoch
nicht, denn nach den erfolgreichen
Conzerten wollten sie auch mit der
Parade und dem Picnic im „River
View Park" einen passenden Abschluß
ausweisen sür das Fest. Doch nicht
nur die Sänger, sondern auch die
Mitglieder der anderen an der Parade
theilnehmenden Vereine verdienen Lob
für ihr promptes Eintreffen am Ver
sammlungsplatze, denn auch viele von
ihnen waren gezwungen, sast die ganze
Nacht hindurch zu arbeiten, um sich
sür gestern einen freien Tag zu ver
schaffen. So hatten z. B. die Metzger
schon gegen 11 Uhr am Dienstag
Abend begonnen und waren um 8 Uhr
Morgens sertig geworden, woraus sie
sich eiligst nach dem Versammlungsort
begaben. Nichts konnte die Theilneh
mer an der Parade abhalten. Das
drohende Wetter verlachten sie und
selbst wenn es stark geregnet hätte, so
hätten sich die meisten wohl nicht ge
scheut und wären doch mitgegangen
zur Ehre des deutschen Sängerthums
und zu Ehren der gastfreien Stadt
Baltimore.
Aufstellung der Parade.
Chef-Marschall Nik. Tegges und
sein Stab waren schon früh gegen
Uhr vor dem Waffensaale des fünften
Regiments und jeder ankommende
Verein wurde prompt an seinen Auf
stellungsplatz verwiesen. Und während
sich die Vereine aufstellten, wanderten
Tausende und Abertausende nach den
Straßen, durch welche die Parade pas
siren mußte, die Madison - Avenue,
Eutaw - Straße, Baltimore - Straße
und den Broadway. Bald war es
schwer für die Fußgänger, sich einen
Weg durch die Menschenmenge zu bah
nen und so Mancher sah sich gezwun
gen, stille zu stehen und zu warten, bis
die Parade vorüber war. Es schien,
als ob jeder einzelne Bewohner Balti
more's sein Heim verlassen hätte, um
Augenzeuge der deutschen Parade zu
sein.
Die verschiedenen Divisionen sor
mirten sich in verhältnißmäßig kurzer
Zeit.
1. Division Hoffmanstr., rechter
Flügel anlehnend an Linden-Ave.
2. Division Boltonstraße, rechter
Flügel anlehnend an Nordost - Ecke
von Hofsmanstraße.
3. Division Boltonstraße, rechter
Flügel anlehnend an Nordwest - Ecke
von Hosfmanstraße.
4. Division Eutawstraße. rechter
Flügel anlehnend an Nordwest - Ecke
von Hosfmanstraße.
5. Division Eutawstraße, rech
ter Flügel anlehnend an Nordwest-
Ecke von Hosfmanstraße.
6. Division Rechter Flügel an
lehnend an Südost - Ecke von Hosf
manstraße.
7. Division Eutawstraße, rechter
Flügel anlehnend an Südwest - Ecke
von Hosfmanstraße.
Die Parade.
Es war nur wenige Minuten nach
der festgesetzten Zeit, als sich die Pa
rade in Bewegung setzte. An der
Spitze ritt eine Abtheilung Polizei,
daranf folgte der Ches - Marschall N.
Tegges, der durch seine stramme Hal
tung aus dem Pserde bewies, daß er
zum Marschall ivie geboren war. Ihm
schlag sich sein Stab'an. Derselbe be
stand aus den HH. Louis Krauß, C.
Stapf, R. Johnson, Max Schönwieß
ner, C. Bau, sen., Ferd. Kaiser, Geo.
Haser, Wm. Schräge, C. E. Bau, jr.,
Ferdinand Kaiser. Justus Hobel
mann, Aug. Brüggemann, Albert
Trader, Conrad Braun, Berthold Vo
gel, I. E. Baumgarten, C. F. Rüth,
A. Völker, I. H. Ackermann, Irwin
Stump und John Strohmer;
Daran schlössen sich der Stabsches
Henry Bishop. die Adjutanten I. Fr.
Baßler und John Buttersield und die
Fahnenträger Adam Laumann und
H. W. Laumann.
Erste Division.
In der ersten Division folgten so
dann ein Trommlercorps, an welches
sich 450 Mann von Fort McHenry u.
von den Bundesschisfen „Prairie" u.
„Topeka" anschlössen. Capt. W. E.
Ellis, Commandeur von Fort Mc-
Henry, hatte das Obercommando
über alle diese Truppen, deren Theil
nahme an der Parade derselben einen
recht militärischen Anstrich gab. Vom
Fort McHenry marschirten dreiCom
pagnien mit, nämlich Compagnie 90,
Lieut. Bowman; Compagnie 39,
Lieutenant Connolly, und Compag
nie 103, Capt. Applewhite; zusam
men 220 Mann. Dann folgten etwa
300 Mann pon den Bundesschissen
unter Commando von Capt. Duman
Ellicott. Die Letzteren führten auch
eine volle Hospital - Einrichtung, wie
Ambulanzen. Tragbahren u.s.w., mit
sich, sowie die zwei Bundes-Marine-
Flaggen der beiden Schiffe. Ihr
Austreten fand an der ganzenMarsch-.
Route entlang den größten Applaus,
und sie vollzogen einige schwierige
Marsch - Evolutionen in glatter feh
lerloser Weise.
Zweite Division.
Der zweiten Division schritt Prof.
Weber's Kaoclle vorc-n. worauf Dr.
H. A. Myer als Marschall, mit den
Hülfs - Marschällen John Blöcher,
C. Neuenhahn und Louis P. Korn
mann folgten. Jhnei schlössen sich
berittene Metzger als Escorte der Be
ami:n und Direktoren des Nordöstli
chen Sängerbundes an. Die Letzteren
waren in den v.'r,chi(denen Kutschen:
Erste Equipage —Major CarlLentz.
Leopold H. Wieman, D.Melamet und
C. L. Wagner.
Zweite Equipage Dr. L. Wey
land. L. Schneider, Aug. Goeitz und
John Hoffmeister.
Dritte Equipage —Peter I. Camp
bell. Bernh. Klein, Rich. C. Sandlaß
und Adam Obst.
Vi.erie Equipage Frank C.Wach
ter. F;anz Faltl, Giefeking u.
Carl A. M. Scholtz. .
Fünfte Equipage Fred.Gottlieb,
Aug. Tiemann, S. Steinmüller und
Henip Dcsraux.
Sechste Equ!vage Herm.Baden
hoop. Theo. Heüninger, Max Walther
und Jobn C. Baetjer.
Siebente Equipage F. Scheidt,
Hermann Koch, C. C. Rabbe und W.
Sanginatti.
Achte Equipage I. Woldmann,
Cbas. Koch, R. A. Ewing und Geo.
Himmelhcber.
Neunte Equipage I. L. Kraft,
H. Zimmermann, Geo. König, jun.,
und Wm. T. Gudenius.
Zehnte Equipage Louis Wacht
meister, W. H. Zimmermann, Igna
tius Zorn und Michael Schäfer.
Einige der für diese Kutschen be
stimmten Herren fehlten zwar, doch
war der Gefammt - Eindruck, den die
schön mit Fahnen geschmückten Ge
fährte machten, ein imposanter. Hier
aus folgten die Ver. Sänger vonßal
timore. An der Spitze befand sich der
„Arion" mit etwa 60 Mann und den
Beamten in drei Kutfchen. Hieran
fch!oß sich die „Harmonie" mit etwa
50 Mann zu und in Kutschen;
der „Thalia - Männerchor" mit 60
Mann und Mitgliedern in Kutschen;
der „Frohsinn" mit 40 Mann, „Ar
beiter - Männerchor" „Arbeiter - Lie
dertafel," der „Locust - Point - Män
nerchor," dessen Mitglieder weiße
Kappen trugen, der „Eichenkranz."
Gesangverein „Melodie", „Mozart-
Männerchor," „Metzger - Gesangver
ein," „Germania - Quartett - Club"
und Gesangverein „Edelweiß." Diese
Sänger wurden von allen Seiten mit
Hochrusen begrüßt und jedem einzel
nen Verein wurde hier und da eine
spezielle Anerkennung durch lautes
Hochrusen zu Theil.
Dritte Division.
Hr. Chas. Seybold war Marschall
der dritten Division, und seine Assi
stenten waren: Aug. Otterbein, Chas.
Delp, John Danzeglock und I. F.
Reich.
Hieraus folgte die Columbia - Ka
pelle und dann der „Gcrmania-Män
nerchor," „Junger Männerchor" von
Philadelphia, „Eichenkranz" von
New - Aork, „Concordia", Brooklyn,
Ver. Sänger von New-Aork.
Kapelle. Ver. Sänger von Brook
lyn. N.-?).. Ver. Sänger von New
ark, N.-J., Ver. Sänger von Cam
den, N.-J.
Neben dem Fahnenträger der New
arker Sänger - Vereinigung mar
fchirte ein Mitglied, welches einen
etwa zwei Fuß langen Mosquito an
einer Stange trug. Der „Stechbold"
war bewegbar und gab den Balti
morern einen Begriff von der Größe,
welche diese Plage der Menschheit im
idyllischen Staate New - Jersey er
reicht.
Vierte Division.
August Miller war Marschall der
vierten Division und seine Assistenten
warerf die HH. Henry Miller. George
Breyer und Dr. E. C. Lehnert. Ihnen
folgten die ..Ver. Sänger von Phila
delphia" unter Vorantritt einer Mu
sik-Kapelle. dann die „Ver. Sänger
von Philadelphia," „Ver. Sänger von
Hudfon-County." „Ver. Sänger von
Long-Island-City." „Ver. Sänger
von Lancaster. Pa.." „Ver. Sänger
von Washington," „Delaware Sän
gerbund" von Wilmington. „Concor
dia" von Wilkesbarre, Pa., ..Froh
sinn" von Pittsburg, „Virginia" von
Richmond. „Harmonie" von Reading
und „Einigkeit" von Stapelton.
Diese Division erregte besonderen
Anklang, nicht nur durch die starke
Vertretung der einzelnen Vereine, son
dern auch durch die lustige Art. in
welcher sie die Zuruse der Zuschauer
entgegen nahmen und beantworteten.
Fünfte Division.
Die fünfte Division. Marschall
Thos. Horst und Assistenten A. Frank.
Chas. Schüler und H. Holtgreve,
zeichnete sich durch Verschiedenheit der
Dekorationen aus. Hinter der Kapelle
sah man die kleinen Steuben-Cadet
ten, welche unter Commando des Hrn.
A. Laufs tüchtig mitmarschirten. Sie
trugen kleine Stöcke und nahmen mit
diesen während des Marsches mehrere
Uebungen vor. Ihnen schlössen sich
die Mitglieder der „Steuben-Loge Nr.
87, K. of P." an. Dann folgte der
„Deutsche Kriegerbund" unter Com
mando des Hauptmanns Hrn. Adolf
Willing. Die deutschen Vereine sahen
in ihrer Unisorm recht adrett aus und
ihr strammer militärischer Schritt
wurde allgemein belobt.
Der sodann folgende „Schwaben-
Verein von Baltimore" machte gleich
falls einen guten Eindruck. Sein Prä
sident, Hr. Franz Sauter, cvmman
dirte die wackeren Schwaben, die in
ihrer schwarzen Kleidung mit Schär
pen sehr nett aussahen. Der „Gustav
Adolph-Verein" schloß sich dem
„Schwabenverein" an. und daraus
folgten der „Ost-Baltimore Metzger-
Unterstützungs - Verein" und die
„Metzger-Union Nt. 90". Diefe Mit
glieder trugen dunkle Anzüge, weiße
Kappen und weiße Handschuhe und
nahmen sich sehr ansehnlick aus.
Dann solgte das „Canton-Eonklaoe
Nr. 445. I. O. H." und eine Anzahl
Ehrenrit'ter. Hieraus solgte eine Ka
pelle und dann der „Bayern-Verein
von Baltimore" mit einem Transpa
rent „Wir sind die tapferen Bayern."
die ..Wittelsbach-Sektion" in Kut
schen. der „Bayern-Männerchor" in
Kutschen und eine Compagnie bayeri
scher Jäger. Sodann der Turnverein
„Vorwärts" mit einem Prunkwagen,
den „Turnvater Jahn" vorstellend.
Man sah den Vater des deutschen
Turnens im Hinteren Theil: des
„Floats" sitzen. Neben ihm standen
zwei Turner in Turnkleidung und eine
Anzahl Mädchen saßen vor ihm.
Dann schlössen sich die Mitglieder des
„Germania - Turnvereins" und der
„Turnsektion desLabor-Lyceums" an.
Die „Hessen-Darmstädter" hatten ein
Unicum bei sich. Ein kleines Kerlchen
in echter Schornsteinfeger - Uniform,
mit einem großen Cylinder auf dem
Kopfe, ritt an der Spitze der Kutschen
der „Hessen-Darmstädter", und zwar
hatte er sich als Beförderungsmittel'
einen Maulesel angeschafft, der hier
und da seinem Mißbehagen über die
Anstrengung des Marsches durch einen
Tritt nach Hinten Luft machte. Die
„Hessen-Darmstädter" waren in zeHk
Kutschen erschienen. An der' Spitz
befanden sich die Beamten des Vereins.
Hieran schloß sich die Spritzen-Comp.
Nr. 23 mit dem Schlauchwagen und
der Spritze. Letztere war schön mit
Flaggen geschmückt und blitzblank po
lirt. so daß man seine Freude darüber
hatte. Die „Stiess Piano Co." hatte
ein „Float" gestellt, aus welchem ein
Piano, das von der Firma fabrizirt
worden, zu sehen war. Der „Deutsche
Unterstützungs-Bund" machte einen
vortrefflichen Eindruck. Eine Anzahl
Mitglieder fuhr in Kutschen, andere
wieder waren M Fuß und ihnen voran
ritt Hr. L. G.aser als Herold.
Sechste Division.
Hr. Christ. Mutschler war Marschall
der sechsten Division, assistirt von den
HH. Dr. L. Nolan, F. Einschütz und
H. Schulz. Diese Division bestand
aus den „Rosalet Pleasure Socials"
und dem „Unkel Bräsig-Vereen". Letz
terer war in acht Kutschen erschienen,
und voran konnte man „Unkel Brä
sig" in plattdeutscher Tracht sehen,
wie er seinen biederen Landsleuten
vorausfuhr. Hr. F. Wehrenberg gab
einen vorzüglichen „Unkel Bräsig" üb.
Siebente Division.
Wm. Wehr. Marschall. Anton Lu
ster, Geo. Schneiden und Jul. Hos
mann. Assistenten. In dieser Divi
sion sah man den hiesigen italienischen
Unterstützungs-Verein, dessen Mitglie
der in ihrer geschmackvollen Unisorm
hoch zu Roß erschienen, ferner ein
„Float." die „Ausstellung der Eagles"
darstellend, mit dem dort conzertir-en
den Damen-Orchester.
Am Broadway und Eastern-Aoenue
angelangt ging der Zug auseinander,
und zwar ging die Auslösung so glatt
von Statten, wie die ganze Parade.
Eine Anzahl der Delegaten des ..Nord
östlichen Sängerbundes" und eine An
zahl Ehrengäste begaben sich nach dem
Schluß der Parade nach der Commer
cial-Werste. nahe Broadway, woselbst
sie den städtischen Dampser „Latrobe"
bestiegen und den „Maryland Stahl
werken" einen Besuch abstatteten. Hr.
Wm. A. Eisenbrandt eskortirle die
Gäste nach dem Dampser. und auf
Sparrows Point wurden,sie von den
HH. F. W. Wood und R. K. Woos
empsangen, welch: ihnen ersahrene
Führer zur Besichtigung der Werke
mitgaben. Von dort aus begab man
sich nach dem „Rioer-View-Park".
Die übrigen Theilnehmer an dcr
Parade fuhren sodann hinaus nach
River-View, wo sich bald ein reges
Leben entspann.
Ovationen für de n „D e u t -
fchen Corres ponden t".
Rufe, wie ..Hurrah für den Deut
schen Korrespondent!" Schwenken mit
Hüten und Flaggen. Begrüßungs-
Signale durch Trompeter und spielen
der deutschen Kriegshymne „Es braust
ein Rus wie Donnerhall." Das waren
die Ovationen, welche dem „Deutschen
Korrespondent" von den Sängern und
Anderen zu Theil wurden, als diesel
ben am „Correspondent"-Gebäude.
Ecke Baltimore-Straße u. Postoffice-
Avenue. vorbeizogen. Eine jede der
auswärtigen Städte Vereinigungen
ließ, als sie das Gebäude passirtc.
Hockrufe auf den „Deutschen Korre
spondent" erschallen: der „Bayern-
Verein" schwenkte seine Fabne und die
Mitglieder stimmten in ein „Hoch!"
ein. Die „Hessen - Darmstädter"
schwenkten vor dem Gebäude die klei
nen Fahnen, welche sie in den Händen
trugen, nnd Prof. Steinwald's Ka
pelle, welche an der Spitze der Arbei
ter von Stiefs's Pianosabrik marfckir
te, spielte, als Hr. Steinwald das
Zeichen gab. die deutsche Kriegshymne
braust ein Ruf wie Donnerhall."
und Hr. E. Raine, der Herausgeber
der Zeitung, der zufällig am Eingange
des Gebäudes stand, bedankte sich für
diese Ovation durch Abnehmen seines
Hutes. Die Hornisten, welche an der
Spitze der „Steuben-Loge, K. of P."
marschirten. bliesen, als sie das Ge
bäude passirten, einen Tusch, und von
allen anderen hiesigen Vereinen wur
den der Zeitung Ovationen zu Theil.
§1.60 Von Baltimore §l-60
nach Washington und zurück auf
der „Pennsylvania-Eisenbahn."
Am 18. und 19. Juni, für zwei
Tage, einschließlich des Verkaufstags,
gültig. Alle Züge, den „Congressional
Limited" ausgenommen. (168 —70)
Eine Baltimore? Barge
gesu n k e n—Die Barge „Gaston"
von der „Red Star Line." von Balti
more mit einer Ladung von 1800
Tonnen Kohlen, liegt, wie aus Provi
dence, R.-J., telegraphirt wird, in 18
Fuß Wasser in der Nähe von Ohio
Ledge. Die Barge ..Gaston" war mit.
dem Schlepper „Tormentor" von
Baltimore auf dem Wege nach Provi
dence, als sie plötzlich leck wurde. Die
Pumpen waren nicht im Stande, das
eindringende Wasser heraus zu halten,
und der Capitän des Schleppers sah
sich gezwungen, die Barge an die
Küste zu bringen.
Tauchte wieder aus.
John Amer. der 16-jährige Junge von
Nr. 203, Ost-Hamburgstraße, welcher
am 8. Juni verschwand, kehrte gestern
wieder zurück: er hatte sür einen Far
mer in Anne Arunoel - County Erd
beeren gepflückt.
P e r s o n a l n o t i z. Professor
Bohumil Simek von lowa-City. Ja.,
wird in der „Böhmen-Halle" an der
Gay- und Prestonstraße eine Rede für
die Baltimore? Böhmen halten. Prof.
Bohumil ist anerkannt einer der ersten
böhmischen Gelehrten dieses Landes;
er ist nach Baltimore gekommen, um
die hiesigen Böhmen zu organisiren.
Bei Hrn. Stone zu Be
such. Hülss-Sekretär des Schatz
amts Robert B. Armstrong und Hr.
I. H. Edwards, Sekretär des Mini
sters Shaw, waren beule die Gäste
des Hrn. William F. Stone im ~Balt
imore? Jacht - Club" Hauptquar
tier zu Curtis - Bay und auf der
Jacht „Jvanhoe." Heute Abend wer
den Hr. Stone und seine Gäste sich die
Illumination in der Stadt ansehen.
Angegriffen. AntonHum
burg will 55000 von Martin L.Meme
haben, weil er ihn am 17. Dezember
1902 angearissen haben foll. King u.
Behn und T. C. Ruddell sind seine
Anwälte.
Schüttelfrost. Schmerzen. Mal,
rla, La Mrivvc nd schlimme 0 rkal
tnnqcu knrirt durch ..Vlancn'S Ätgne
Pills" auch in flüssiger Frm).
Preis Ssc. AUeutbalbe verkauft

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