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6 M KID MW. Roman von Hellmuth Wille. (16. Fortsetzung.) Sie sind offenbar nicht sehr erbaut davon, daß sie „Zuwachs" erhalten ha ben; aber sie machen bald gute Acic? dazu. Der Aelterc, also dcr Dieb, ist ein schlankes hübsches Kerlchcn mit dunklem, jetzt freilich kurz geschorenen Kraushaar, mit einer feinen, römischer. Nase, einem zierlichen, nicht übel ge pflegten Sckmurrbärlchen, das noch vortheilhafter wirkt,, wiül der halbge öffnete Mund sehr schone Zähne zeig!. Der Mensch stecht lii'seiner verwasche nen, bielfach, geflickten, blauen Leinen jacke wie in einer Verkleidung. Er grüßt nicht ohne Anstand und läßt sich crttiUdct aus einen der drei plumpen Schemel fallen. Sein Genosse mach te einen unheimlichen Eindruck. Ein hoher, grobknochiger, breitschultriger Gesell, ursprünglich wohl von herkuli scher Kraft, jetzt aber in sichtlichem Verfall. Der schmutzige Anstaltsan zng sckckottert ibm am Leibe, seine Hal tung ist die eines Lattträgers. Auf kurzem Halse sitzt ein breiter, kantiger, jetzt fast kahl geschorener Schädel; un ter dcr niedrigen Stirn ein paar bu schiger, röthlicher, fast gradliniger Brauen, die flackernde, grünblaue Au gen beschatten. Die Nase ist besonders gemein, sie zeigt überdies eine Narbe, die sie in zwei ungleiche Hälften theilt. Roh und häßlich der Mund mit sei nem lückenhaften Gebiß: cin Stoppel bart von unbestimmter Farbe läßt das Gesicht wie ungewaschen erscheinen. Herrn Wasilewskis schwere Faust saust zu wuchtigem Schlage auf den Tisch nieder. „Donnerschlag," gurgelt er, „schon wieder einer!" Dieser Gruß gült dem Eindring ling, dcr sich scheu in eine Ecke gesetzt hatte. „Wieviel haben Sie denn mitge bracht?" frsgte Wasilewski, den Mit gekommenen anschielend. Gerold versiebt nicht gleich und deshalb wiederholt Tomazek die Frage: „Wie lange Strafe haben Sie denn?" „Ich bleibe nur kurze Zeit hier; ich gehe nach Berlin." Wasilewskis Gesicht hellt sich ein we nig auf. „Nach Berlin! Da werden Sie's besser haben wie hier! Da ist es im Zuchthausc besser wie hier. . . Hier brennen sie einem das Mark aus den Knochen! Weil sie sich fürchten, die Hunde!" Und er ballte drohend die Fäuste. „Sei gut. Jochen? der Herr kann ja nicht dafür, begütigte Tomazek. Draußen auf dem Gange wurde es wieder lebhafter; die Abeudsuppe kam. Die Thür ging auf, draußen stand der Aufseher und überwachte zwei Gefan gene, die aus einem ungeheuren, übri gens blitzsauberen Kübel eine dicke, graubraune Flüssigkeit in die blanken Zinnnäpfe füllten. Gefällig ließ To mazek Gerolds Napf vollschöpfen, wo bei er übrigens Gelegenheit fand, dem „Kalefaltor", dem Gefangenen am Suppenkllbel, etwas zuzuflüstern. Sehr bald zeigte sich das Resultat: der Kalefaktor kehrte nach einigen Minu ten zurück die Thür war noch nicht wieder verschlossen und schob zwei wettere, bis an den Rand mit Suppe gefüllte Näpfe herein. Einen Augen blick später schoben sich die Riegel vor ' —jetzt wärs nicht mehr gegangen. . . Wirllicki, die beiden Strolche bewältiz ten auch die Reservenäpfe. Solch cin Gefäß mochte reichlich einen und einen halben Liter enthalten. Gerold hatte mit Mühe einige Löffel voll herabge wiirgt und war nun in Verlegenheit, wohin mit dem Rest. „Her damit! Nur immer her", machte Wasilewski mit vollem Mun de. . . . Es dunkelte schon stark, als die bei den mit sonderbaren Hantirungen de gannen. Zur Einleitung sagte Toma zek: „Sie sind ein feiner Herr! Seb'n auch nicht dumm aus! Also thun Sie. als ob Sie nichts merkten. Man muß sich hier helfen, wie man kann!" Während Wasilewski mit allen vor handelten Hand- und Wischtüchern die Thürspalten verstopfte, auch einen nas sen Lappen auf geniale Weise vor 'i ner Lustabzugsklappe angebracht hat te. fing Tomazek an. seine Taschen zu entleeren. „An sich" besaß die Jacke nur eine und die Hose gar kein? Tasche. Aber die Noth macht erfin Verisch, nd so erwies sich denn, daß dit Kleider Tomazeks, ähnlich den Fracks dtt Zauberkünstler, mit reich lich einem Dutzend geschickt angebrach ten Verstecken ausgestattet war. Fli cke, auf das Futter gesetzt an ei ner Seite unbefestigt Falten, die in das Hemd eingenäht waren, ein Loch in der Wade des Strumpfs alles das diente zum Verbergen von Contrebande, In wenigen Minuten hatte der Schlanke mehr als fünfund zwanzig Cigarren zum Vorschein ge bracht, daneben eine Reihe von kleinen und kleinsten Päckchen, die er nun auf einem der inzwischen aufgeschlagenen Betten so ausbreite, daß sie von dem in der Thür angebrachten Guckloch aus nickt zu sehen waren. Wasilewski wandte sich mit einer Erklärung an Gerold: „Das ist nur, weil es so zieht", sagte Brigham's Vermächtnis. B o st o n, 7, ?lugnst.—Obwohl die Erben Peier B. Prighaiii's das To- er, auf die verstopst'n Thürspatte beutend. „Und weil der Nachtaiifseher riechen vürde, daß wir hier rauchen", ergänz le Tomazek. Gerold begriff zwar, daß die beiden in der Tabalfabrik arbeiteten; daß'eZ aber möglich war, dort in solchem Maße zu stebleu, ging über seinen Ver stand. Tomazek bemerite sein Stau - nen und lachte: „Ja! Dabei müssen ivir uns split ternackt ausziehen, ehe wir einrücken und die Sachen werden scharf visi ert?" „Und dennoch. . .?" „Gerade darum", polterte Wasilews ki. „Vielleicht wenn sie uns zwei, drei Cigarren gäben meinetwegen Sonntags noch einmal so viel viel leicht fiel es dann keinem cin. Aber so. . ." Jetzt hatte Tomazek an der Wand zu thun. Da saß in Tischhöhe eine durchlochte Eisenplatte zum Abschluß eines Ventilationsschachtes. Mittels eines irgendwoher aufgetauchten Mes sers löste er die vier Schrauben, die sie hielten. „Das ist unser Magazin", meinte >r zu Gerold, „da sehen Sie: Vorrath für sechs Wochen! Aber wir müssen zuerst die Kundschaft bedienen. Dann werden wir uns auch eine anstecken Sie natürlich auch!" Gerold versicherte, Nichtraucher zu sein. „Ach —das gibt sich! Soll' mal erst gewahr werden, was für seines Kraut wir uns zurechtmachen! Mehr Deck blatt als Einlage!" Die beiden machten jetzt kleine Biin delchen zurecht, je zwei bis sechs Ci garren und einige Schwefelhölzchen enthaltend. Den Zwirn, mit dem cin jedes umwickelt wurde, hatte Toma zek einem der kleinen Päckchen enlnom mcn. „Sehen Sie", sagte er, „das krieg ich aus der Schneiderei und die paar Streichhölzer aus der Küche. Ich habe Lieferanten, im ganzen Hause. Da zum Beispiel hab' ich Bartwichse; die gibt der Barbier einem Kameraden und kriegt durch denselben ein halbes Du tzend Cigarren dafür. . . " „Sie machen sich's eben erträglich", sagte Gerold, der klug genug war, nicht etwa den Entrüsteten zu zeigen. „Aber gefährlich ist es doch wohl wie?" „Nicht sehr! Höchstens Diebstahl Gelegenheitsdiebstahl noch drei Monate Zusatzstrafe. Freilich, außer dem die Hausstrafen! Die sind schon schlimmer! Entziehung des Tages lichts, der Matratze, der warmen Kost! Dabei können sie einem noch eiserne HNanschetten anlegen oder einen Gür tel von Eisen, an den die Hände ange schlössen werden! Und das dürfen sie bis auf sechs Wochen aiisdchnen, solch? Hausstrafc. Der Staatsanwalt, der die Aufsicht führt über solches Gefäng niß, sagt Ja und Amen dazu!" „Aber vorher muß der Doktor erst nachsehen, ob der Gefangen? es aus hält", erläuterte Wasilewski und er schloß ingrimmig: „ob einer nicht schon drei Viertel todt ist, bevor er ins Lech gesperrt wird." Gerold überlief es kalt. „Und trotz alldem haben Sie den Muth. . .?" „Der geistliche Herr sagt: ..Sühne macht den Menschen besser!" Nun ich möchte sehr viel besser werden!" Tomazek hatte, während er Gerolds Frage beantwortete, mit kahenhafter Geschicklichkeit das hohe Fenster r klommen, indeß sein Genosse an dcr Wand, an den Leitungsrohren, auf dem gedielten Fußboden allerlei Klopf zeichen gab. Gegenzeichen wurden ver nehmbar, manche so leise, daß Gerold sie unter anderen Umständen sich?? überhört haben würde. Dann erfolgte die „Bedienung der Kundschaft". An gedrehtem Zwirn wurden die einzel nen Päckchen zum Fenster hinabgelas sen, oder auch kam ein Faden von oben her, an dem sie befestigt wurden. Mor gen früh, beim Wasserholen, wo man sich auf den Gängen begegnete, erfolgte dann die Weiterbeförderung von Hand zu Hand. Heute schon nahm Tomazek ein arößeres Päckchen entgegen, das ein Stück recht appetitlich aussehender Wurst enthielt. „Das schickt mir ein Kamerad, der als Holzhauer außerhalb der Anstalt beschäftigt wird. Heute scheint er bei einem Schlächter gearbeitet zu haben. Natürlich kriegt er 'was Feines z rau che dafür." Die Versandgeschäfte waren besorgt. Man ging zu Bett. Und nun erst be gann das Rauch-Sbmposion der bei den Genossen. Sie hatten das Fenster weit offen aelasscn und schmauchten mit einem Behagen, daß Gerold sich sebr zusammennehmen mußte,um nicht schließlich doch eine Cigarre zu erbit ten: sie wurde ihm übrigens wieder holt angeboten. Aber er blieb stand haft, er durfte mit diesen Leuten nichts gemein haben. Mit innigem Genuß die duftigen, blauen Wolken gegen das Fenster paf fend, begannen sie auf Gerolds diskrete Fragen zu antworten. Und bald er zäblte Tomazek im Zusammenhange. Er war der einzige Sohn eines gut situirten Schornsteinfegcrmeisters. de: hier ganz in der Nähe einen weitaus gcdehnten Betriebskreis hatte. Natür lich hatte er d-s Vaters Handwerk er lernt. „Aber sehen Sie das ist ein schlechtes Geschäft! Zuviel Gele genheit zum Siebten! Und dann ein Trinkgeld Geschäft! Sie werden es i:aiet des Veislorbeneii. worin die ser !s!.x>N,>xn seiner Hinterlassen schaft für den Vau nd den Unter- Dcr Tcntsche Cvrrrspvndent, Baltiiss'ore, Md., Dienstag, den 8. August 1611 s lber finden: die Lenie, die haupk sockilich Nebcnettinahmcn haben das sind die, die zu allermeist ins Gefäng niß kommen. Kellner, Friseure, Die ner, Musikanten, Lohnlittscher lau ter Menschen, die auf Triulgelder an gewiesen sind. Ist ja auch ganz natür lich! Geht es gut mit de Trinkgel dern. da gewöhnt man sich eine Menge Bedürfnisse an; und >vnn es nicht recht klappt mit den Nebeneinnahmen das Gehalt reicht nicht einmal für das Nothwendigste hin. . ." Für ihn selbst, der ja versorgt war, mochte wohl die Trinkgeldfrage nicht sebr mitgewirkt haben, ihn hierherzu bringen, als andere Umstände. Er war ein hübscher Bursche, bandelte in jeder Küche an, sah überall die Gele genheit winken, liebte es auch wohl, auf irgendwie halsbrecherische Art über die Vorsicht der Philister zu trium phiren. Und so hatte er von seinen zweiunddreißig Jahren bisher vier zehn im Gefängniß zugebracht. „Da? nächste Mal gibt's Zuchthaus", schloß er in einer Art bon heiterer Resigna tion. Er lvar eine jener topischen Verbre chernaturen, für die unsere Gefäng nisse die Zuchthäuser mit einge schlossen keine eigentliche Strafe sind. Die schlimmsten Entbehrungen weiß ein solcher Mensch sich überall vom Halse zu halten, koste es, was immer. Die Freiheit selbst entbehrt er am wenigsten, ja er rechnet schon vor Verlassen des Gefängnisses damit, daß er bald wiederkehrt. So nützt er denn die kurze Pause, die ihm beschieden ist, gründlich aus, ähnlich dem Matrosen, der nach langer Seereise sich in der Hafenstadt austobt. Die Strafe bes sert nichts an diesen Verlorenen, sie kürzt auch nicht etwa ihr Leben ab, eher das Gegentheil, denn gröbere Ge nuß Ercesse sind ja im Gefängniß un möglich. Der einzige Zweck, den die Strafe erfüllt, ist daß sie den Spitzbu ben seinem Beruf entzieht. Das ge schähe aber, wo es sich wirklich um ei nen „Beruf" handelt, zweifellos besser dauernd, nd das wiederum scheint nur in Eolonien möglich. Wer inner halb fünf Jahren die dritte Bestra fung wegen Diebstahls auf sich zog nur fort mit ihm, weit weg, von wo's kein Wederkehren gibt! Und wenn dort drüben unter ungleich härterer Arbeit und sehr viel strengerer Zucht den Herren Spitzbuben der Humor ausginge, die Kulturwelt hätte nichts zu beklagen! So dachte Gerold und er sah sich in seiner Meinung nur be stärkt. als nun auch Wasilewski. be haglich grinsend, seine Geschichte zum besten gab. Die Gefängnißcarriere die ses neunlindzwanzigjährigen Rowdys umfaßte auch schon über ein Jahrzehnt, dabei waren Zuchthausstrafen einge schlossen. Er haßte die blanken Knö pfe. Wo ein Gensdari. ein Polizist ihm in die Nähe kam, schlug er ihn nieder. Die Uniform war ihm, waS dem Stier dcr rothe Lappen ist. Als man ihn zum ershen Male ins Zucht haus einlieferte, ward er in den ersten fünf Minuten handgemein mit einem Aufseher, den er schwer verletzte, ob wohl er, dcr Sträfling, di- Hände in Fesseln hatte. Vierzig Peitschenhieb? hatte er dafür zudiktirt erhalten, eine Strafe, die so furchtbar ist. daß man sie auf zlvei Wochen vertheilte. . . Aber wenn er nun herauskommen würde, dann würde er ein Wörtchen mit dem Polizeisergeanten reden, dcr ihn zur Haft gebracht hatte. . . Gerold tonnte vor Grauen keinen Schlaf finden, auch als die beiden Zellengenossen längst dem Sonntag entgegenschlummcrten. Immer wieder empörte sich sein Rechtsgefühl, Ver dienten Diebe und Strolche wie diese da, behandelt zu werden, wie Men schen? Und war es nicht eine uner hörte Strafverschärfung für ihn, Ge rold, daß er auch nur eine Stunde lang die Luft mit ihnen theilen mußte? Hat te das Gesetz keine anderen Bestim mungen für iene, die offenbare, unver besserliche, gefährliche Feinde der menschlichen Gesellschaft waren wie wahrscheinlich die llcberzahl aller rück fälligen Verbrecher! als für ihn, dessen Verschuldung sogar der Anwalt des Reichsgerichtes in Zweifel ziehen konnte? Nein, hier in diesem Hause stand er jenen nahezu gleich, bis auf ganz unwesentliche Unterschiede: man konnte ihm seine eigenen Kleider be lassen, konnte ihm gcstailen, sich nach eigenem Ermessen zu beschäftigen, konnte auch sonst einiges ihm nachse hen. Aber dies alles nur in der Form von Vergünstigungen, auf die er kei nerlei Anspruch hgtte. Sein Anspruch, sein „gutes Recht" war, behandelt zu werden, wie jene ihnen gleichgestellt zu werden in jeder Beziehung, bis her ab zu der Art, wie der subalterne Be amte mit jenen dort zu reden für gut fand. Am nächsten Morgen, während die beiden als Katholiken zum Gottes dienst abgeholt wurden, wandte Gerold sich an den Aufseher, um in sehr be stimmter Form seine sofortige Jsoli rung zu verlangen, die denn auch ohne weiteres bewilligt wurde. Aber auch die Unterbringung in einer Einzelzelle erwies sich als eine halbe Maßregel. Um acht Uhr wurde Gerold zur „Frei stunde" commandirt, zu dem gebotenen täglichen Spaziergange. Gemeinsam mit etwa dreißig „Jsolirten" umschritt er in langsamem Gänsemarsch einen kahlen, von hohen Mauern umschlosse nen Hof, Man sollte einen Abstand von drei Schritten halten, damit ein Gespräch unmöglich wurde. Jnmit- palt eines Hoipiials beiiiiinul liat, bis in die Iwchnen törichte dc>S!> Landes belämpst bade, wird beule mit den? Bau der Hospitalgebände begonnen ten deS Hofes stand der Aufseher. Sehr bald sah Gerold, daß die Gefangenen aller Aufsicht ungeachtet heimlich mit einander verkehrten, sich durch Worte und Zeichen Mittheilungen machten, ja sogar sich allerlei zuzustecken schie nen. Auch an ihm wurden verstohlene Anfragen gerichtet; er that, als höre oder verstehe er nicht. Aber ihm war doch unheimlich zu Muthe bei dcr un mittelbaren Berührung mit Menschen, denen das Verbrecherthum nicht selten deutlich aufgeprägt war. Hierzu trug allerdings die Anstaltskleidung, das kurz geschorene Haar, sowie das vor sichtige, versteckte Wesen, das jeder zeigte, nicht wenig bei. Aber es gab doch Gesichter darunter, die er. Gerold, in jeder Umgebung und unter allen Umständen als Gebrandmarktc erkannt haben würde. Ihm war's wie cine Befreiung, als er wieder mit sich allein war. Was aber sollte morgen werden, wo er mit diesem Gesindel gemeinsam arbeiten, zehn Stunden lang mit ihnen zubrin gen sollte? Ihm graute. Glücklicher weise betrat am Nachmittage der Auf seher die Zelle, um den Neuling über mancherlei zu unterweisen. Cr zeigte sich, so rauh und schroff er auch zuerst erschien, als ein zugänglicher Mann, dem er, Gerold, schon seine Befürch tungen vortragen durfte. Sehr be reitwillig versprach der Aufseher, noch heute zu melden, daß der Häftling auch für sich allein beschäftigt zu werden verlange. Und am Montag früh brach te er den Bescheid: Gerold sollte in seiner Zelle verbleiben, sollte dort Ha ken und Oesen auf steine Karten fest nähen. Er hatte schon Arbeitsmaterial mitgebracht, zeigte umständlich, wieviel und in welcher Ordnung die winzigen Drahlkörperchen auf jeder Karte an zubringen seien und verhieß seinem Schützling, daß er es bis auf einen Tagesverdienst von acht Pfennigen bringen könne, wenn er täglich sechs Dutzend Karten mit je zwei Dutzend Paar Haken nd Oesen benähe. Von diesen acht Pfennige würde er bei guter Führung sehr bald die Hälfte zur Verfügung gestellt bekommen in der Weise, daß er sich davon man cherlei anschaffen könnte: Feit zum Brot, Wurst, Hering und ähnliche Le ckerbissen. Gerold lachte still in sich hinein, während er seine Klavierfinger an die Nähnadel zu gewöhnen oersuchte. Wie viel mal würde er sich nech blutig ste chen müssen, um nur den Grund stock für sein künftiges Sybarytenle den, nur die ersten wer Pfennige ver dient zu haben! Ader er trugs nicht ohne Humor. Das gab allerlei rechne rische Combinationen, Wieviel Zahlen gewandtheit gehörte dazu, im Kopfe auszurechnen, welchen Bruchtheil einer Wurstscheibe er jetzt erworben hatt, un die xrsje, mit ehrlichen vierund zwanzig Paar Haken und Oesen be setzte Karten vor ihm lag. Allerdings, die Vorstellung, sich neun Monate hindurch, Tag für Tag, Stunde für Stunde, ja jede Minute mit diesen Rechcuerempeln zu beschäf tigen, indeß die Finger mechanisch ihr Werk verrichteten diese Vorstellung führte geradenwegs zum Wahnsinn. Und da kroch eines von den Ungeheu ren heran, die der Advokat damals heraufbeschworen hatte: verrückt wer den konnte man hier ohne besonderen Anlaß. Dies uhrwerkmäßige Einer lei der Tageseintheilung, der Mangel an Bewegung, die Unmöglichkeit, seine Gedanken auf etwas anderes, als auf das unbeschreiblich monotone Werk der Hände zu concentriren, das alles wirkte lähmend, beklemmend auf ihn ein. Doch tröstete ihn die Hoffnung, daß man ihn nach Berlin bringen, ihn dort vielleicht anders beschäftigen wer de. Vielleicht fand er Unterkunft im Bureau der Berliner Anstalt; vielleicht auch wurde ihm gestattet, zu schreiben er lvar nach alledem, was er erlebt hatte, längst reif fiir einen literari schen Versuch. Hier, in dem kleinstädtischen Ge fängniß, war an dergleichen nicht zu denken. Der Vorsteher, ersichtlich ein vormaliger Feldwebel, erklärte rund heraus: „Das fehlte mir auch noch, daß ich lesen müßte, was Sie schreiben! Und natürlich dürfte doch nicht eine Zeile hier geschrieben werden, die ich nicht zn lesen bekäme! Nein ich habe mei nen Kopf ohnebin voll in dem Hause! Für zweihundert Personen ist es be stimmt und mit über dreihundertfünf zig ist es belegt! Und da soll ich noch Romane lesen sozialdemokratische, womöglich fällt mir nicht ein! Sie können ja Ihren Antrag stellen beim Herrn Oberstaatsanwalt. Aber der fragt zum Schluß doch bei mir an; und ich denke nicht daran!. . ." Nach vierzehn Tagen brach Gerold zusammen. Wüthende Kopfschmerzen raubten ihm den Schlaf? von der gebo tenen Nahrung konnte er nur das Brod und hie und da einige Löffel Suppe genießen. Aber das schwere, schwarze Brot, von dem er eßbare Stücke abbre chen mußte ein Messer ist unstatt haft! verursachte ihm Magenkräm pfe, die Suppe „ohne Salz und Schmalz" gekocht, machte ihn nicht satt. Aus den Rath des Aufse hers ließ er sich zum Arzt melden. c Wieder dies Zusammentreffen mit zwanzig auf gleichem Wege befindli chen Sträflingen, von denen viele sol chen Anlaß nur benutzten oder herbei führten, um Durchstechereien zu trei ben. Wie es Abends durch seine Zelle klopfte und wisperte und flüsterte, als werden, Das Hospital, nach seinen? Stifter benanui ivird nach seiner Vollendung, nste Crperten erklären, dos größte allgeincine Hospital des Ware sie eine telegraphische Centrale, so sah er auch hier wieder ein Nicken und Minken, ein Deuten und Zustecken, das aller Beaufsichtigung Hohn sprach. Der Arzt war schnell mit ihm fer tig. „Ins Lazareth! dekretirte er, ohne weiter zu untersuchen. De: Mann kannte das schon: man will nicht arbeiten, mag auch die Kost nicht, da meldet man sich krank. Nun, dage gen ist das Lazareth das Universal mittcl. Das sollte Gerold bald erfahren. Zunächst war es wieder aus mit der Jsolirtheit. Der Krantensaal enthielt ein Dutzend Betten, die bis auf zwei belegt waren. Aeußerlich erschien alles recht sauber; dcr Fußboden, die ku pferne Füllkelle, das zinnerne Geräth blinkte nur so. Aber die Strohsäcke waren zermürbt, und die alte Holz hettstellen beherzten allerlei Ungezie fer. Von den Kranken litten die meisten an demselben Uebel, wie Gerold, und dem entsprach auch die Behandlung vor allem die „Diät", das heißt: der Hunger. Statt des Brotes wenig schlechtes Weißgebäck, statt der allzu schweren Kost Wassersuppen. Erst, wenn der Kranke bei dieser Behand lung nach einer Woche nicht genas, begann der Arzt, ihn ein wenig ernst zu nehmen. Er gehörte zu jenen Heiltünst lern, die nur sichtbare Krankheiten gel ten lassen. Alle übrigen nahm er in folge seiner jahrelangen, üblen Erfah rungen für Simulation. Auch hier im Lazarcth hatten die eigentlichen Verbrecher es besser, als andere. Der Kalefaktor, ein feister, fauler Bursche, der den Arzt damit täuschte, daß er das Metallzeug und den gestrichenen Fußboden blank erhielt, der aber die Verbände nur unregelmäßig und wi derwillig erneuerte, und in Bezug auf das Verabreichen der Medizin ein Skeptiker war, brachte den ihm „be ruflich" Näherstehenden allerhand ver botene Dinge; da ein Stückchen Fleisch, da einen Topf Milch, wohl auch einen Napf dicker Erbsen... Gerold litt unsäglich. Er hungert: und ekelte sich zugleich vor seiner Um gebung. Bis auf einen Mann, der schrägüber lag. Der hatte eine zwei monatliche Gcfängnißstrafe zu verbü ßen, weil er einen Gerichtsvollzieher zur Thür hinausgeworfen hatte. Es schien ein entgleister Gelehrter, halb Privatlehrcr, halb Winkeladvokat. Der arme Mann bewies mit schneidender Logik, daß man ihm schändlich unrecht thue. „Wird man einen Menschen, der den Arm gebrochen hat, im Spital zusammenthun mit einem Aussätzi gen? Mit einem Pockenkranken? Mich aber pfercht man mit diesen Strol chen in einen Stall, behandelt mich wie jene. . . " Er war übrigens froh, in Gerold einen Leidensgenossen zu erkennen und begann bald, ihn zu trösten. „O, Sie Glücklicher! Sie gehen nach Berlin! Ja, das ist ganz etwas ande res! Natürlich, die Subalternen sind dieselben wie hier, und die gesetzlichen Bestimmungen sind auch die gleichen. Aber in diesen großen Anstatten sind wenigstens die Oberbeamtcn zumeist gebildete, einsichtige, manchesmal ge radezu gütige Menschen. Die können einen manches vergessen machen. Frei lich es ist nur ihr guter Willer. . . Zu fordern hat der Gefangene nichts! Es ist, gemessen an den berechtigten Ansprüchen der Menschen, gerade so schlimm, wie vor zweihundert Jah ren!. . So begann Gerold sich auf Berlin zu freuen, als er dem Lazareth ent ronnen war. Er kam sich selbst kleinlich, engher zig vor, wenn ihn die Befürchtung packte, es könne ihm auf dem Trans port nach Berlin wieder genau so erge hen, wie auf seiner Reise hierher. Wie nun, wenn die preußischen Behörden ähnliche Transportverordnungen hat ten, wie die österreichischen? Wenn an die Stelle jenes Justizfeldwebels ein Gendarm oder etwas dergleichen träte? Der brave Aufseher, der auf den ersten Blick erkannt hatte, daß er hier keinem Berbrecher gegenüberstand der vielleicht auch den angeborenen Re spekt kleiner Leute vor dem Reichthum hegte, half Gerold über die schlimm sten Besorgnisse hinweg. Wenn nur erst die Bewilligung da wäre, daß der Gefangene nach Berlin gebracht werd: das übrige werde nicht halb so schlimm werden. Zunächst bediene man sich in solchem Falle, wo der Trans port nicht auf Kosten des Staates ge schehe, überhaupt keines uniformirten Beamten zur Ueberführung nach ent fernteren Punkten. Diese werde viel mehr einem vertrauenswürdigen Bür ger aus der Stadt übertragen, der pro Tag vierundiinehalbe Mark dafür be komme, auch seine Fahrt bezahlt erhal te. Für den Gefangenen selbst würden allerdings nur fünfzig Pfennige ange wiesen Aber, so ließ der Aufseher durchblicken, es gibt ja immer Mög lichkeiten. sich rechtzeitig Geld zu be schaffen der Transporteur würde gewiß nichts dagegen haben, wenn ?r. Gerold, sich unterwegs für sein Geld gehörig sattesse. Das klang ja nun Wohl recht tröst lich bis auf den einen Punkt, daß dcr Millionär und ehemalige Bankier nicht die entfernteste Möglichkeit sah, sich hier in den Besitz von auch nur einer Mark zu setzen. Natürlich —in Berlin gab eS eine Stelle, an der man jede mit Bleistift geschriebene Anwei sung Gerolds sofort honoriren würde. Aber er besaß weder Papier asch Tin. Landes sein. Cs wird ans 11 Ge bänden, bestehe, wovon vier iiiner ttialb 11 Monaten fertig werden sol le. i te oder Stift, noch hatte er jemanden, j solch' eine Anweisung zu Präsentiren, l Dem Aufscher derlei zuzumuthen, s schien ihm mit gutem Grund gefährlich, j Das tonnte den Mann, wenn er sich etwa durch ein Trinkgeld blenden ließ, ' uins Brot bringen, ihn schwerer Be- I strafung entgegenführen. Irgendwel chen anderen Verkehr, als mit dem Aufseher aber gab es hier nicht. We nigstens nicht für ihn, obwohl er sich i überzeugt hatte, das; hier alles möglich j war. Und der Mann, der, wenn er frei gewesen wäre, jeden Augenblick über Hunderttausende hätte verfügen können, zerquälte sich jetzt das Hirn, wie bis zu dem Transport ein Fünf markschein anzuschaffen wäre, i Mehr als sechs Wochen waren so vergangen. Eines Nachmittags wurde Gerold hinuntergerufen in das Jnspek tionsbureau. Man theilte ihm mit, daß die Weisung, ihn nach Berlin zn senden, endlich eingelaufen, auch die Einzahlung des dafür eingeforderten Betrages erfolgt sei. Man habe hier bereits einen Transporteur beauftragt, der ihn morgen früh um 6 Uhr abholen würde. „Es ist ein anständiger, ver j nünftiger Mann, der Sie mit möglich ! ster Rücksicht behandeln wird", fügte ! der Inspektor wohlwollend hinzu. Schon wollte der halb erfreute, halb verlegene Gerold sich dankend ent fernen, als der Inspektor ihn zurück hielt: „Daß ich's nicht vergesse da ist jemand, der Sie zu sprechen wünscht!" Jetzt erst gewahrte Gerold einen in der Fensternische lehnenden Herrn, der ihm zwar sehr bekannt erschien, den er aber nicht gleich zu placiren wußte. Wer in sller Welt konnte ihn hier be suchen? „Sie erkennen mich nicht, Schwager mein großer Vollbart hat mich ge waltig verändert!" „Wahrhaftig Egbert von En gern!" Was alles in diesem Augen blick auf den ganz verwirrten Gerold einstürmte, läßt sich nicht in Worte fassen. Seine ganze Vergangenheit stand vor ihm die Zeit seines höch sten Glückes, seines Sturzes Fran cis selber hätte das alles nicht lebhafter erwecken können. Der Inspektor war ein Mann von Takt und guter Art. Zudem handelte es sich hier nicht um einen Sträfling, von dem etwas zu befürchten war. So vertiefte der humane Beamte sich in seine Arbeit und ließ die beiden sich aussprechen. Das Wunder, wie Egbert hierher kaiy, war bald erklärt. Er hatte ! gleich damals nach jener Szene mit Francis um seinen Abschied gebeten und fand sehr bald einen Posten als Verwalter auf einem großen böhnv ! sehen Gute. Jetzt reiste er in dienstli chen Angelegenheiten er wollte Maschinen kaufen nach Berlin. Von Gerolds Verhaftung wußte er aus den Zeitungen, auch, daß er hier in ternirt sei. So hielt er es für seine Pflicht, seine Fahrt hier zu unterbre chen, sich dem Schwager zur Verfü gung zu stellen. Schon während er das klarstellt, hatte er leicht Gelegenheit gefunden, dem hocherfreuten Gerold ein bereit gehaltenes Zwanzigmarkstück in die Hand zu praktiziren. „Was wissen Sie von von Francis?" fragte Gerold in ängstlicher Spannung. „Nicht viel mehr, als nichts. Mit der Mutter hat sie sich damals völlig entzweit. Die alte Frau hat es ihr nie verziehen, daß sie so undankbar ge gen Sie handelte. Francis war in der ersten Zeit bei einer reichen Familie in England und soll jetzt bei einer Grä fin Reventlow Gesellschafterin sein. Wo diese Gräfin wohnt, weiß ich nicht hatte aber ohnehin vor, mich danach zu erkundigen, wenn ich nach Berlin komme." „Werd' ich's dann auch erfahren?" fragte Gerold bittend. „Sofort, Schwager! Ich verspreche es Ihnen!" Egbert zog die Uhr und blinzelte Gerold bedeutsam an. „Tausend!" sagte er, „ich glaube, ich habe meinen Zug versäumt! Werde richtig erst mor gen früh fahren können!" Gerold hatte verstanden. Man wür de sich auf der Reise noch weiter aus sprechen können. Glücklich lächelnd kam er auf seiner „Station" an. „Na", meinte der Aufseher schmun zelnd, „das waren wohl gute Nachrich ten, die es da unten gab?" „Morgen früh bringt man mich nach Berlin", berichtete Gerold beinahe freudestrahlend. „Und unterwegs. . .?" Der Gefangene hatte den Muth, dem Aufseher sein Goldstück zu zei gen. „Ich habe nichts gesehen", mein'e der gutherzige Mann und schloß den Häftling ein. Frau Koch stand, wie sie daS ganze Jahr hindurch zu thun pflegte, am Waschfaß. Sie war die beliebteste Feinwäscherin in dem Städtchen, wie ihre Tochter Minna die geschickteste Blumenmacherin war. Die letztere ar beitete in einer Fabrik, half in den freien Stunden der Mutter plätten und fälteln. (Fortsetzung folgt.) 1 Unter College n. „Ich habe meine thierärztliche Praxis auf gegeben." „Na. da könnten Sie jetzt ja auch dem Thierschutzverein beitre ten." . Pässe ,znr Reise in'S Ausland be sorgt E. Raine, Nr. 413, Ost-?alti mvrestrahe, nahe Cnstom Honse Ave. Loknlberichtr aS Washington. C i n wah r e r Wolilth ä t e r. Tie Tlialsache, daß von bemal' dreiinindert kleinen Kindern, welche ivre Nabrniig in seinen pyttanthropi ichen Milch Stationen erlnelten, kein einziges gestorben ist, bat Hrn. Geo. Oosler. in., derart erfreut, daß er sich entschlossen hat, auch wälirend des Winters die Stationen ossen zu hol ten, mit arnien Kindern Gelegenheit zu geben, reine Milch zu erlwlle. Ja, er gebt noch weiter, indem er ge stern ankündtgteZdaß er nach-eine wei lere Station prpsfiien.stMsse, wodurch die ;saol der Stationen ans stchs ge bracht ivird. Tie Lage der,sechsten Stolion ist noch nicht festgestellt. Pe rk sli eg t aberin a l s. Paul Pect, der Waslnncstviier Avia Itter, welcher am Sonntag vom Po tomoc Port mit dem in Washington bergeilettten Aeroplan noch College Park zurückfliegen wollte, tonnte den Flug erst gestern Abend nnternebmen, da bei dein Ausstieg seine Maschine beschädigt wurde. Cine an ltt.iiix Personen zahlende Menschenmenge, welche sich eingefunden hatte, zog ent täuscht von damien. P o iäb e in Tod e ereil t. James M. Watson von Nr SMck, H Str.. ein Angestellter in der Re giernngsdrnckerei, erkrankte, als er sich in Begleitung eines Freundes ans dein Heimweg befand, plötzlich und ninßle in die Apotheke von Pbilipp A. Laden, Ccke von l>. nd H Straße, gebracht werden, woselbst er kurze .'seit nach seiner Anknnsl starb. Cin berbeigernsener Arzt eonslalirte ei neu Schlagslnß als Todesursache. Ter Berblichene war sl> Favre alt und binterläßc mir seine Galtin. Cin L e ij et ret e r. Fudern sie angiebt, daß ihr Galle, gegen welchen sie eine Scheidungs klage angestrengt bat, bei jeder Gele genbeit sich barfuß in ibr Hans schlei che, nni z seben, was sie und ibre Töchter treiben, suchte gestern Frau lache Nandall Kall von Nr. l>l7. Fto iida Avenue. Nordwest, im Tberge richte des Tislrikts Colninbia in ei nen Cinbaltsbefebl nach, nni densel ' zu veranlossen, von ibrer Wob iinng kern zu bleiben. Geg e n S cl> ieds geri cht sve r t r a g. Tie Mitglieder der ersten Abtbei !ng der Hibernier bielten am Sonn tag i der Potoniae Bank Halle eine llersamnilmig ab. in tvelcher energisch gegen die Ralinkalion des Schiedsge 'ichtsvertrages inil Caglaod prote lirt ivurde. Cs ivnrde geltend ge macht, daß ein solcher Vertrag even tuell zu einem Vertrag mit Fapan 'übren ivürde. in welchem Falle die Bereiniglen Staaten bald mit villi zer japanncher Arbeit überslutbet vürde. Auch wurde beschlossen, die Convention des Dentsch-Aiiieritani chen National - Verbandes, tvelche mi >. bis!>. Ottober in Washington lallsindel, zu niilerstiitzen. Mehr Auto Lpi'rr Ne in Bedf o r d, Mass.. 7. Aug. Ans der Brücke von Fairyaveii ließ ei Automobil, worin sich sechs linder und zwei Männer besandeu, uit einem elektrische Balmwagen zu nmneii, wobei die 15 Fahre alte ,'lliee Wright ihre Tod fand und !eu andere Insassen des Autos nehr oder minder schwere Verletznn zen davontrugen. .Bereinigte Sänger von Baltimore," gegründet 1885. Hauptguartier: Germcmia-Mäinie Hor-Halle, Nr. Uli—4l2, West-Lom lard-Straße. Henry ThomaS, Präsident, Nr. Ull, West-Saratoga-Straße. Henry L. Wienefeld, 1. Vice-Pni ident, Nr. 26U1, West-Pratt-Ztraße. Ltto Briiggeinann, 2. Vice-Prä ident, Nr. 21, Washington-Straße. Hoiiiestead. Theodor Hembcrger, Dirigent, Nr. 1616, Edmoiidsoii-Apcnue. George Himmelheber, protak. und orresp. Sekretär, Nr. 315, Nvrd- Zdcn-Straße. G. W. Ißbrücker, Finaiizsekretär. l!r. 8. Süd-Curley-Straße. Hermann Micklich, Schatzmeister, Ir. 713. Warner-Straße.' I. M. GreiSz, BibliotsW. Nr. >O7. Nord-Schröder-Straße. „Arion-Gesangvercin." . „Harmonie." „Gerinailia-Mäniicrchvr," „Frohsinn. „Thalia." „Mozart-Männerchor.' „Melodie." „Germatiia-Oliartett Club." „Gesang - Verein Eichenkranz" —- yöbel'S Halle, 3. und Gongh Straße. „Metzger-Gesangverein." „Baltimore Mäniicrchor." BereinS-Kaleuder. „Väcker-Gesangverci n." Dirigent: Prof. F. KaroluS. Hauptguartier: A. Wagener'sHalle, 116 Nord-Paca-Str., jeden Samstag Zbend, mit Ausnahme deS dritten Samstags im Monat, Singstunde.