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2 e-S--.--:- ! WsWes LMö!! ; 5 Roman von v Hedda von SHmid. (Fortsthung? Tante u.riie Ivai keineswegs ber rascht, aber die helle Fronde ickau-i aus ihren alten Augen. „Ick w'i'z. ich weiß." nickte sie. „Deine Frau bat Doktor Rica! art zwar zum i-ta mei gen verpflichtet, aber ick- habe trotz dem nicht fehlgeschossen mir ine-ney Vermuthungen. Ob Du Asta setzt mit ganz besonderer Zartbeit auf Winden trägst, danach brauche ich Dich n>- türlich üicht zu fragen, mein iie!."'r Harry. Frauen in Astas Zmianll müssen sich nickt nur körperlich, son der auch seelisch nach Möglich!? schonen, jede Gemüthsbewc'gnna vec meiden. Doch darüber lohnt f:ck ja nickt, ein Wort zu verlieren. Im weiß doch, wie lieb Du Deine Frau hast. Offen gestanden, glaubte ich eine Zeitlang, mich in As!a getänickt zu haben. Ich hatte sie gern von jener Stunde an. wo sie vorzweiielt zu mir kam und mich um meine Hilfe bat." Harrn hatte bei Tante Ulriken? cttilcheinend ganz harmlosem Bian dern wie ein ertappter Sünder dage sessen. Nun fragte er interessirt: „Wie war es denn damals. Tanre Ulrike?" „Ach so. Tn weißt nichts davon ? Nun ja. ich begreife allerdings, oay Atta Tir nichts davon erzählt bat. aus Rück'ichl auf ihre Mutter. La ich einmal davon angefangen yaro kann ich Dir dem Sachverhalt ja auck kurz berichten. AUo meine Nickte Thilde wollte ihre Tochter damai? im jeden Preis mit einem Na men tlmn bier nichts zur Sacke älteren Herrn verheiratben. Asta im benetzte sich dem. es kam zu ein-oc k?s tigen Szene .zwüchen ihr und de' Mutter, nachdem sie ihrem Bem">-- ber einen Korb geieven Halle. Uni den Aonviinen ihrer Mutter z ein gehen. wollte ?ksta Hapsa! oerlassen und au? eigenen Füeßn stehen. Da verschaffte ich ihr die Stelle bei Dei ner Tante Lisa. Asta ahnte nicht, daß sie in Petersburg mit ihrem Vetter Ralf zusammentreffen winde' es war ihr auch sicherlich gar nicht liem ihm zu begegnen, denn meine Nicht? Mathilde hätte Ralf sehr gern zum Schwiegersohn gehabt, erst als sich diese Hoffnung als aussicht.loS er wies, prolegirte sie energisch bei Asta die Beiveebuiigeii eines Man nes, den das junge Geschöpf, das ?n einer Backlischschwärmerei siir Ralf be angen war, nicht liebte." Tanre Ulrike legte ans daS Wort „vacksischschwärmerei" besonderen Nachdtziick. „Siehst Tu. Harry." fuhr sie dann fort, ,Haß Asta tieberErzieberin wur de, anstatt die Frau eines ihr unfyui pathischcu ManueS. den die Muttor ihr aufdrängte, das gefiel mir au! ihr. und wenn daS Wettlcbeii sie spä-! tcrhin auch verflachen lieg, es steckt doch ein guter Kern in ihrem Wesen. Ich hörte zu meiner Freude, daß Aila sich jetzt viel um ihren Hci-.-- halt kümmert von Eurer einsa men Halbinsel dringt ja so manche Kunde bis zu mir. Daß Asta eine gute Hausfrau geworden ist, mußt Tu ja au ihr ganz besonders schätzen, lieber Harry Tu tbust es natürlich auch, davon bin ich völlig dnrchdrnn gen denn Tu weißt ja wohl, daß Asia gar nickt wirthschastlich erzogen worden ist. Nun sieht sie es aber ein. daß ein jeder Mensch dazu verpslich tet ist. auf den Platz, aus welchen ibn die Vorsehung gestellt hat, nach bester Krait zu wirken." Wiederum kam Harry sich wie ein ertappter armer Sünder vor. Auch das hat mir an Asta so sehr gefallen,'tz rodete. Tante lllrike wei ter, „daß sie, als Tu krank warst, sich so sehr T-eiiietwegen sorgte. Rais un-d Doktor Riob'harl haben mir bei de von Ast-aS Angst und Verzweiflung erzählt. Sie thut ja nur so. als ob sie kalt und gleichgültig wäre, sie hat ein warmes Herz. Daß der licbc Gott Euch nun cm Kindchen scheute will, ist eine wunderbare Fügung: tveil Ihr endlich heiingelonmleii seid, sollt Ihr auch gleich erfahre", iven Ihr Tlrietberg zu erhalten habt. Reichthum isl ja kein Freibrief zum Nichtsthun. daS weißt Tu sehr genau Harry, und handelst auch danack. Und der kleine Tlmre so wird d. - Kleine ja wohl nach seinem Urgroß onkel heißen, wenn es ein Junge ist knüpft daS Band zwischen Tir und Deiner Frau noch viel fester. Und nun noch eins, che ich cS vergesse: ich gebe Tir cm paar Kleinigketteii s-u Asta mit. Tergleichen habe ich im-, mer vorräthig. Wozu sind denn d.. vielen Wohlthätigk.'itsbasare da. ans. denen man so etwas kaust?" Tante Ulrike entnahm einem Schubfach einer Kommode ein ianbee j verschnürtes Paket, denen Papicrhü! s le Astas Address? trug. „So, Harry, da hast Tu daS Pack chen. und grüße mir Deine liebcZ Krau herzlich von mir. iaae rbr. das. üb sie uock ebenso herzlich tteb hüls wie früher, lind nun mochte ick wst sen, wie es mit Deiner neue Bren nerei geht und wieviel Mastocbien Tu ausgestellt hast? Ick habe Tick ja noch überhaupt nicht zu Wort kom men lassen, mein Inna-." Als Harry gegangen 'war. saß Tan te Ulrike ein Weilck.n in tiefe Godau ken versiink. !i. „Ich bälte nicht ge glaubt," lautete i. r Selbstgespräch', daß der Harr solch e n Racker ist. Ich denke, nun wirÄ er ncb ein wenig ans sein besseres Ich besinnen. Dabei bil dete er sich noch ein. daß es ein G?. beimniß geblieben, wie es zwischen ihm nd Asla kl-bt. Wenn andere sich auch vielleicht ttni'cken lassen, mich sübrl man nickt so leicht hinters- Licht. Nun, Gott helfe auch in Strietbcrg zum Guten." Tie Heimfahrt dünkte Harry end kos. Er iini'äst' nnablüsiig an das. WaS Tante Ulrike über Asta gesagt hatte, denken. Er hatte seiner Frau also -doch eine viel größere Schuld bei gemessen, a!S wie sie eS verdiente. Er hatte ficb sckon est gesagt, daß er ihr- Handliingsweise in einem milderen Licht betrachten mußte, aber ansTrotz und in seiner Liebe zu Atta ans da: tiefste gekränkt, hatte er nicht den ;r slen Schritt iinin wollen. Ter ältere Herr, dem Asla einen Korb gegeben, war nienianid anders, als wie sei!' Vater, min erklärte er sich auch ihr. spätere abwcisewoe Haltung gez.w ibn. Harry Hütt sich vor, -daß cr nie ernstlich Hedacht hatte, wieviel an AsraS Erziehung gefrevelt worden war, er kannte seine Schwiegermutter sa zur Genüge nd hätte wi n mm sen. wie d-er Einfluß gen en mar den die eitle.stolze Fron am ibre Tochter ausgeübt b. /e. An dei Mutter hatte Asta j.d II? nie neu moralischen Halt g abl. Anck cr hatte es nicht verstanden, mit st er jungen Frau iimznz.. -n. Elwas mohr Ewer.gl" ' - "ü'. ein ..Nein" zur rechten Zeit h. :te Wunder g> wirkt. Jetzt, wo zu st'ät war. ge langte Harry zu . Wer weistnEinn.! 1 Seme.Verliebt.et ". j häusig lba richt und lbcher! / ' "est.?. Asta ba! te es zuweilen geraaezn daraus ange setzt, seinen Widerspruch heraiiSzuior der. Und stets war er ibr willig?-- Sklave geblieben. Aber nun halte er sich ihr gegenüber wie ein Barbar be nommen. Sie bedni'fte doch gegen wärtig mehr denn je der Rücksicht und der zarteste Pflege. Zu seineiEnt schuldigung sagte er sich, daß der Ge danke, daß Asta ihn nicht liebe, ihn davon znrückgehalst'n hatte, sich ihr wieder z nähern. Dabei hatte er geslissenlüch übersehen, daß sie unter seiner Härle litt. Mit dem Sturm in eineiig Tchueeslockengowinimet flog der leichte Schlitten, vor dem die lvidcn Rappen trabten, über das Eis. Ter Schnee sie! so dicht, daß Harry die Lichter von Stnetborg erst dann änsölitzen sah. als daS Ge jäbrt i-ii den Gasthof einbog. Das Liod des Schneesturmes über tönte d' . . . fi i'hl che Geläut der Schlttst'ngtocken. Ana. -die in Har ry? Zinnner mit glühenden Wangen und 1 athenilo'st'r Spannung St Brigitten laS. ahnte nicht, daß ihr Gatte bereit? die Treppe empor-'ilte. Im nächsten Augenblick stand er in der Thür des Kabinetts. Er tr.ntte seinen Augen nicht. War es wirt lich Asta, die neben seinem Schreib tisch saß? Beim Anblick des ManneS entglitt das Buch Asta's Händen. Mit einem strahlenden und dabei fast schnldbe ivußten Gesichtc-ausdruck erhob sie sich schnell. „Harry." rief sie, und in ihrer Stimme vibrirte ein tiefer warme? Herzenston, den Harry niemals von ihren Lippen vernommen hatte. Mit ein paar Schritten stand er neben ihr. „Asta. kannst Du mir verzeihen?" „Ich, Harrn? Nein, Tu bist es. der mir vergeben muß." „Ich war ja zu hart gegen Dich, viel zu bart nuS Verzweiflung darüber, daß ich Deine Liebe, an die ich geglaubt, doch nie besessen hatte Versuche es, Asta, mir nur ein ganz klein wenig gut z sein." „Nein, das geht nicht, Harry." , „Asta," rief er traurig. „Ich brauche es gar nicht mehr zu versuchen. Dich liob zu gewinnen. - Harry, ich habe Dich lieb, viel mehr, wie ich ahnte, und seit längerer Zeit, wie ich's wußte, denn " Asta konnte ihren Satz nicht voll enden. denn Harry niiifchlang sie stürmisch, lind zum ersten Male hatte er die wonnige Enipjiiidiing. daß seine Frau seine heißen .Kusse nicht nur duldete, sondern sie ebenso heiß erwiderte. .Damals. Harrn, in jenen furcht baren Stunden, als Du init -dem To de rängest, er'onnte ich deutlich, das; ich es mir nur eingebildet hatte. Ralf zu lieben. Ich zitterte um Dein Le ben und alles übrige nxir nur gleich gültig. Ich glaubte aber, daß es nur der Selbstvonvnvs imir. Dich in direkt in den Tod getrieben zu haben. Später nabm ich Deine Härte als eine wohlverdiente Strafe hin. llnd doch konnte ich mich nicht so schuldig finden." „Vergib mir, Asta, nun ist ja alles wieder gut." sagte Harrn slahend. und streichelte Asta's Köpfchen, das an keiner Schulter lehnte. Sie saßeii jetzt beide auf einem kleinen Eckdiwan und Havry hielt seilte Frau um saßt. „Und dann." fuhr Asta fort, ,tt'a' ich immer klarer, daß Du mir v es mehr bist, als wie ich in ineii.B Biindheit geglaubt hatte. Ich siu z Ter Teutsche Eorrespouvent, Bnltiiilvre, Md., Ssuulug, drn LI. Min; lültt ! an, nur Vorwurfe darüber ?n ma- ! ! chen, daß ich Dir lein Gluck gefck>en!l. ! Deine Liebe. Deine Giitc hatte ich als. etwas Selbstverständliches hin ! genommen. Heute Nachmittag fand i ! ich an' Deinem Schreibti'ch Dein j Epos St. Brigitten, das Dein Ver> , leger Tir zmw'andt bat. Bei je'er > ! Zeile, die ich las. bei dein Tie'- > ! emp'tli'.denen. das ans Deiner Dich ' tuii'g stufte ich mir. daß ich i Tich I alle liebe! . . . Was ich s mir bst heilte eigensinnig veillehl: ! hatte, tonnle ich nicht mehr leugnen. ! lind dann war es mir. als tonne - noch alias zu i'chen u.iS gut worden. ! als müßtest Tu mir verzeihen, daß j ' ich stets nur an mich gedacht, isuiner - nur genommen und Dir gar nich's ' gegeben habe Ich überhab mich :n i thörichter Selbstüberschätzung, ich , w<fr verblcndcl genug, zu glauben. . daß e. Tich ck'o bealücke. mich Dein zu nenne. Nach Testier Seele frag te ich nickst. Harr, und wie sehr ?n seelisch gedarbt hast an meiner Seite, das verrieth nur Dein 'Buch, //vi jch i den Zeile habe ich iiiici'.dlich viel gelesen." Wie eine weiche, virnie Welle überrieselte es Harrn. So vis! Glück, viel mehr, als er zu Hoisten ge wagt. Asta mußte ibn wiederholt erinnern, sich fein Alle:-, das iiboach et vor ib n an' dem Schi .nbt-jch lag. i doch wenigsten' anzn'.'hen. „Ich ieie viel lieber u, Temen ! Augen", sagte er. nd tüßte sie im- mer wieder. „Tn darfst mich nickt verwöhnen. ! Harrn, das habe >ck gar nicht ver dient." Harrn fiel plötzlich die Rede ein. die Tante Ulrike ihm beute gehalten und er erinnerte sich auch, daß er hei seinem Eintritt ins Zimmer das Päckchen, welches die alte T.une Asta ' gastindt. achtlos hcisoste geworfen hatt? „Ich soll Tir ein? schönen Gruß van Tante Ulrike heslellen und die Versicherung, daß ihre liebevolle Ge sinnung vir Dich die alte st". Außer dem hat sie mir noch etwas für Dich mitgegeben." Mit die'en Worten legte Harrn das Päckchen seiner F.au in den Schoß. Wösten wir e- zustimmen öffnen?" 'Lch'bc.i kiuete er vor Asta nieder. „Harrp. wen ich d!' Sckmur lösen ! soll, so darist Du mir nicht die Hände küssep, sonst erfahren wir nie, was Tanke Milte mir gestund! hat." SchlieMch wurde der Inhalt des Päckchen? doch zutage befördert, eine Sache nach der andern kain zum Vor schein. alles schien für eine große Weihnacht: pupp? bestimmt Zu sein: weiße nd hellblaue Jäckchen, win zige Söckchen und spitzenbefetzLe Häubchen. „Tante Ulrike setzt voraus, daß unier Sobn Thüre heißen wird nach meinem Großonkel." sagte Harrp. und zog. noch immer vor Ana aus dem Teppich kniend, ein Söckchen be hntstu.i über Zeigefinger und Tau men sestierWlstilc'n. Da fchlanöslütta ihre Arme um sei nen Hals: „Harry. Harry, wie bin ich glücklich!" .... Und sst>. küßten einander. Dm Stttttm ninbranste da? alte Herrenlm >d schwang sich über die schweigende See. Harrn und Asta erlebten im Weihnachtt wouat den sonnigsten Lenz, der zwei lieben den Menschenkindern erblühen tanu. Lst. Kapite „Irina, seit wann korrespondirst Du mit Tir f.'U'er?" fragte ettics Morgens kurz vor dem Weihnachts abend Rats scherzend, und wies ans ein heltroia Kmoeit. das neben Iri nas 'Platz auf dein Frühsrückstisch lag. „Der Brief ist von Nina." ..Eure Hanll'chlnsten gleichen sich ja außeroideatt'ck." bemerkst' Ralf. „Und dabei sind Eure Charaktere grundverschieden." „Nina fand meine Handschrift hüb scher. als wst' ihre eigene, und bat sich solange Mühe gegeben, meine Art zu schreiben, nachzuahmen, bis eS ihr glückte." „Die Kleine hat viel Energie," sagte Rals. „Sie ist extravagant und viel zu impulsiv für eine junge Davis aus unseren.Kreisen," äußerte die Gräfin, welche in gewohnter selbstbe wußter Haltung den Verfitz an der kleinen Frühstückstafel führte. „Nina ist eine aufrichtige uiT> treue Natur," verthcüdigte. Irina ihre Freundin. „Theures Kind. Aufrichtigkeit ist nicht immer schicklich," erwiderst' di? Gräfin milde. L-eonid blickte schweigend aus sein- Teller. Zwischen seinen schön gezei netten dunklen Brauen stand ei Falte. Irina entschuldigte sich, daß sie die Lektüre des Brieses am Frühstücks ! tisch vornehme und rief dann, nach- dem sie die kurze Epistel überflogen hatte: „Nina schreibt mir verzwci ell. ! daß sie gleich nach Neujabr in die ! Schweizer Pennon soll. Bckannst' von Salldorfs reistzu nach Genf und ha ben versprochen. Nina auf der Reise unter ihren Schlitz zu nehmen." „Nina sollte danlbar sein, daß ihre Verwandten die Ausgabe für ihre wettere AusbiDung nickt scheuen,," ! sagte die Gröjäil dozirend. t'bder Nina wird ja gar nicht in eine Pension, wo sie ihr Lehrcrinncn ! crom?!! abseiwvon könnle. sondern zu ! eucer .eemal 1 en Erzietzeriu vvi-Irau M 'z. ' m mI- -Am ~! kMinnen. Sie soll sich nur u? k Französi schen vervollkommnen Nina möchte > aber mehr lernen, um jelbstständig . zu werden." „Tarin kann ich . r nur - men." nahm Ralf d, Wort. „Sic i besitzt kein Vermögen anst ist, so viel > mir bekannt, auch 11. Me Eröin der Salldorffs." Sie Grast setzte > n .' etwas pikirte M ene anst als Irin reu Vormund fragte, ob sie sich Ni ' für die Weih-' nachls'stiertage nach nkor einladen! dür e. Sie fand, -dcu m m sie viel zu i wenig nach ihrer M. amig fragte. j ..Selbstverständlich 'ordere Deine l Freundin ans," lmittie Ralfs Ant-! wert auf Irinas Bitte. Nachher, als beide miällig allein i waren, schob Irina i re Wind in die-, ! jenige stires Vormun? und sagte! leist: „Wenn ich der .men Nina doch! Helsen tonnte. Tu w i mir gewiß ' z'.motten, ihr von m m Gelde so s viel zu geben, um cm Lehrerinnen-! , senstnar bo'nclfeii zu i wen. Viel lie-s i ber noch möchte Nina n Zürich stu > dieren." „Weder das eine 0 0 das andere i würden Salldorffs g e sehen." er > widerte Ralf. „Ach. das leidige d." Irina. ..'wäre Nina re 11. so brauchte i 5 sie aus SalldorjjS n tt'an'st keine' ! Rücksicht zu nehmen - könnte, falls ' ! ihr Herr von Salldoi das Studie- > re verbieten sollte, dunst warten, i > bis sie mündig geworden." „Tu bist ein lieber, l. uier. plianta- ! stischer Kindskops", n Ii ' Ralf ent- ! gogncn. aber er that e: nicht der i alte nbe/ingene Ton wallte sich fr jenem Gespräch mit Irina? Oheim ! sellianieiweise kxu ihr cht so recht z ! rinsiellen. Irina war für ihn nicht mehr „die s Kleine." AIS am Weihnachtsabend nach denp Souper der Christbaum zum zweiten ! Male angezündet wurde, bat Irina i Leonid um ein Paar Walgaliedcr und ! fetzte sich, um den, GS ng zu lau ! ichen, dicht an Ralfs 0o te. Er fühlte, wie sein Herz heftiger s an zu pochen begann Es war ihm. ! als liistere ihm jemand ins Ohr: ! „Varuiii heirathest Du Irina nicht sell'er?" ' Weich eine T'horheit. immer tvie ! der an die von Irinas Oheim vegan ! gcne Taktlosigkeit zu denken. Sonfl löste er die Hand des jun > gen Pfädchens anS seiner Rechten. Ein Tannenzweig, der Feuer ge ! sangen hatte, knisterte leicht, und Leonids Stimme schwebte durch den ! Hollen Saal: i tzßie schwermnthig sie klangen, ! diost Walgaliedcr: i Mutter Wolga. Deinen Finthen ! Ruf ich zu manch' klagend Wort, Ach. daS Herz will mir verbinten. Meinen Liebsten tnigst Du fort. Ralf blickte unwillkürlich Irina j an. stire reizenden Züge hatten einen ! verträumten Ausdruck, mehr denn je i ähnelte sie in diesem Moment ihrer Mutter. I Manche rothe Blüta' der Heide > l Sich e/schlosz dem Soniieiijchein, j ! Dach ich sterb' in b-lt'rem Leide, ! Vin Verlanen und allein ! ' ! s erklang Leonids weicher Tenor. Da war es Natt, als erblicke er in Irinas Augen plötzlich jenen hilflo- s - fem klagenden Ausdruck sliimmcu > 'chnldlofen Leiden der ihn ehedem so 'ehr gerührt hatte. Bor seinem inneren Blick tauchte ! die Wolga auf und das Steppcngrab. in dem Irinas Mutter den letzten ! Schlaf schlief. Sie hatte die Liebe, i die er ihr einst geweiht, -nicht so. wie ! er es ersehnt, erwidert, ihm jedoch - etwas .Köstliches geschenkt, ihr Kind, j an dem, das fühlte er, seine ganze ! Seele noch mniger wie früher hing. „Tu wirft nie verlassen und allein I sein. Irina, so lange ich lebe." dachte j er, „ich will nur Dein Glück, und > werde alle-s dazu thun, um Dich i glücklich zu wisstn." Am ersten Weiimachtsfcstrtag traf - Nina in Lenkor ein. Zum Abend kam s zahlreicher Bell ist aus der Nachbar ! fchaft, viel Jugend, es wurde muji > ziert und sogar getanzt. Ralf saß natüttich bei den Alten. > Mau merkte es ihm nicht im gering sten an. daß er zerstreut war. Sein Blick immer wieder mit cigeiithüniliG forstbendem Ausdruck i zum jungen Volt binübcr. Vor kur l zeni hatte er de Salon auf einige , Minuten verlaust, um aus seinem Zimmer ein Killcken besonders gu ter Zigarre Wttcllziibolen: als er ! die anstoßenden GesellfchastSräuine dnrckckchritt. war es ihm. als höre er ein Flüstern in einer der F-enster ! nlsckjcn. Er glanste Leonids Stimme . zu erkennen. Al er an? seinemZim ! iner gurückköbrt:. verschwand eine ! 'eingekleidete Mstdchcngcitalt in der Sstloiiti'nr. Iz-11 schien es. als sei es Irina er öl eb jedoch iin Zivei- stl darüber, wer hinter den berab- 'allenden schweren F-enstcrvorhäiigen ! mit Leonid so leise und eindringlich geredet hatte fa ihm war e-S. als hätte er sogar ein unterdrücktes i Schluchzen vernommen. Zii'äUig trug an diesem Abend nicht nur Irina, soii'dern die Mobr ! ">bl der anwesenden jungen Damen ! Weiß. Nach zwei Tagen kebrto Nina zu ihren Verwandtt'n zurück. ES galt diesmal einen langen Mschied von Lenkor. Wie iä nvr es ihr fiel, das verrieth verrieth ihr blaüeS Gesichtchen. Aber äußerlich hielt ste sich tapstr. Sic j fand stgar noch eine Art von Gal genhumor. „Ml? bl-uvt immer noch ein Aus weg". versicherte sie Rats, „durch al lerhand Ungezogenheiten mache ich mich bei Madame Bonnet dermaßen unmöglich, daß Madame sich ge zwungen sehen wird. Onkel Heinz zu ' bitten, istin „rangenliastes" Mündel schleunigst beiinzilholen." „Wollen wie bafstn. daß Sie es gar nicbt so schlimm finden werden in der Schweiz", entgegnete Ralf, dem stmge Mädchen warm die Hand drückend. Ganz zuletzt verabschiedete sib Nina von Leonid. Stumm reichten sie einander die Hände. Tanu ichlug die Hausthür, welche legor ozsen aioit. hinter Nina zu. Ein Paar Tage daraüf machte s Ralf Irina den Vorschlug, mit ihm nach Louistnau z fahren. In Abwesenheit des Landrath? l stand da? Herrenhaus dort mit vor-! schlossonen Thüren und Fensterläden! da. wo er Irina konnte sich doch 'oines l>mgobi:-g, den Park und den Glitt- l Hof anzohen. Sie halt? die Geburt/-! statte ihrer Mutter bisher noch nicht! kennen gelernt eine Epidemie hat te im Sommer und Herbst auf Loui- Juaner G-.-mei geherrscht, daher war die Fahrt dorthin immer wieder von Woche zu Woche verschoben worden, st lange, bis die Erkrankungen am Segarlach vollständig aufhören wür den. To dies nun der Fall war, so wollte Rats Irina endlich mit der Besitzung, welche ihr Großvater niut l"'icherseits gekanst halte, bekannt machen. Allerdings prästniierte sich daS Gut unter dem Schnee lange nicht ja vortbeilhaft. als wie zur schönen Jahreszeit, wenn sich dichtes Wem laub in bellen, Grün, oder in unzäh ligen rothen Schattierungen pran gend. um die Pstiler der Veranda, auf welcher Frau Lisa so gern geses sen hatte, rankte. Der kleine, leichte Schlitten, dm Aals selbst lenkte, der Ko.ttclfer fobtte in einem zweiten einspännigen Gr fährt, glitt pfeilgeschwind über die glatte Schneebahn dahin. Die Sonne warf funkelnde Strahlen auf tue blüthenweiße Schneedecke der Felder, welche sich zu beiden Seiten des We ges dahinzogen. Ratt und Irina re deten nicht viel miteinander, aber als sie. in Loui'enali angelangt, über den verschneiten Guishof dem Hause zn schritt.m, da wollte Irina von jenem Sommer hören, den sie mit ihrer Mutter als kleines Mädchen hier ver bracht hatte. Sie stieg.', durch den flockigen I Schnee waiend, die Stufen zur Ve randa empor. „Hier faß Deine Mutter am lsth sten." jagte Ralf. „Sie ging gewöhn lich in Weiß gekleidet und trug gern eine friichgep'lüctte Blume im Gür tel: ein Maßliebchen, oder eine dun kel rol he N:cke. Und wenn ich dann, was täglich ge'chah. angeritten kam. dann Istuost Du. Irina, mir entge gen. Du trugst ebenfalls ein weißes Kleidchen und kleine gelbe s-chuh chen. Tann wolltest Du durchaus mein P'erd streicheln und ich hob Dich zu, mir in den Sattel. IDu warst von jeher gut gegen Mick. Onkel Rai'. Ich kann Dir nie inais genug danken für DestieGütc." „Still. Irina, werde nicht senti mental." Sie schaute ihn vorwurfsvoll an. „Das jagst Tu mir immer, On kel Natt, sobald ich an fange, von mei ner Dankbarkeit zu reden. Ohne Dei nen Schiitz wäre ich doch vielleicht zu Fremden gekommen, bei denen ich liiclck so mel Liobc gesunden hätte, wie bei Tante lllrike und st, St. Pe ter. So gut wie Tri ist jedoch iuc niand. Ich weiß doch, daß ich 'riiher immer krank war und gar nicht so wie andere Kinder, und daß man viel Geduld mit mir hat mibe müssen. Ich habe Dir das schon est gesagt. Du lässest mich aber nie ordentlich zu Ende reden. Zu keinem Menschen habe ick, soviel Vertrauen, wie Z>> Dir. Alles darf ich mit Tir bespre cl>en. iiiil alle-s darf ich Dich bitten. Noch hcnto '.verde ich mit einer sehr großen Bitte zu Dir komme. Darf ich, Onkel Rai??" „Es soll mir lieb sein, wenn ich Tir einen Wnn'ch erfülle kann." „Ja. Du kannst ibn sicherlich ersiil len. wenn Du eS willst, aber ich darf Dir noch nicht erzählen, um was es sich bandelt, ich >nß eigentlich noch die Erlaubniß dazu einholen."^ Nach ein?lii durch hotten Scbnee bald vereitelten Versuch, in denPael zu gelangen, traten die beiden den Heimweg an. Ralf dachte während der Rückfahrt unablässig daran, vw was Irina ihn lütten würde? In Lenkor begrüßte ihn die Gräun mit den Worten: „Ich habe Wichtiges mit Dir zu be'vrechen. Rals. die Augele genlwit duldet keinen An^chub." Der Gesichtsausöruck der Gräfin war stbr feierlich, als sie ihrem Nef fen. aus deisen Aufforderung hi, auf sein Zimmer folgte. „Lieber Ralf." begann sie, nach dem sie ihm gegenüber Platz genom men hatte, „ich schenke mir iede Ein leitung. Kurz gesagt, es besteht eine Neigimg zwischen Leonid undlrina." Das zu hören, darauf war Ralf nickst vorbereitet gewesen. Ader es war barer lliifinn. den Tante Ma thilde redete. Ihre Einbildungskraft trieb wieder einmal kräftig wuchern de Blüthen. „Das unmöglich." erwidcr-te er rstsch- . . „Aber durchaus nicht .Zviderfprach aufgeregt die Grä'm. „Es ist leider nur zu wahr. Das verblendete Kind bat sich mit diestm jungen Menschen der nist ts isl und nichts hat. verlobt." Rast fühlte, da? stnn Herz hestig zu pochen begann. „Pardon. Tante Mathilde," erwi derte er. sich zur Ruhe zwingend, „ick bin trotzdem davon überzeugt, daß ' ein Irrthum vorliegt." „Ich habe schriftliche Beweise." rief die Gräfin, „lies diestn Brief, der durch einen Zufall in mc-nieHän de gefallen isl." Dl? Gräfin sagte natürlich nicht daß sie ein wenig Spion..ze getrie ben Hatto. Vor einer halben Stund? hatte ne Leonid mit der Flinte über der Schulter das Haus verlassen 'eben und kurz vorher war sie es laa in ihrer Art. zu horchen nicht z zu'ällig Ohreirzeilgin eines Gesvrä ! ches zwischen Iran Müller, der Haus hälterin. und Annette, der Kaniiner ! zofe. gewonnn i „Das arme junge Fräulein. ich I habe das Schluchzen ganz deiitl.ch j gehört, ich ichl.ist ,a im Zimmer ne i benan." vatle Annette ge'agi. und i Iran Müller, d e bisweilen Romane ! las. Halle erwiderti „lind der arme ! junge Herr von Adel in er mcht. da kann im Leben nichts daraus wer den. Nun fährt er übermorgen fort mit gebrochenem Herzen." Die Grä'in vernahm nichls mehr, st stbr sie auch ihr Gehör anstrengte. Aber sie wußte genug. Ohne Besin nen ver'ngte sie steh, als sie gleich darauf die Gewißheit hatte. Leonid nicht in seiner Logierttiibe anzutref fen. dorthin. Auf dem Schreibtisch lag eine verschließbare Schreibmappe. allein ihr Besitzer hatte vergessen, den Schlüssel abzuziehen. Im nächsten Moment hielt die Gräsin einen stark zerknitterten Briachogen in Händen. Einige Zeilen waren kaum leserlich, sie schienen mit bebender Hand eilig ans das Papier geworfen zu sein. Doch aus dem. was sie entziffern konnte, -sah die Gräfin voller Ent rüstung, daß sie es mit einem von Irina verfaßten Liebesbrief zu thun hatte. Ganz unten in der Ecke des Blattes stand der Name, halb ver wischt. aber das „ina" war deutlich zu erkennen. Glühende LiebeSbetheucrnngen wa ren eS, Schwüre unerschütterlicher Treue, das Gelöhiiiß. allen widri gen Verhältnissen Trotz bieten zu wollen. Ter Vormund würde ja wohl nie lind nimmer seine Einwilligung zu einer Heirath geben, im schlimm sten Zoll bliebe immer noch dieFluchtt. vielleicht nach Stanjewo, dem Gut im Orel'ckM Gouvernement, wo Leonid im nächsten Sommer einen kleinen Bau leiten sollte. „Das ist Ninas Einfluß." dachte die Gräsin empört. ES siel ihr plötz lich ein. daß Leonid in den letzten Tagen still und gedrückt gewesen, auch war eS nicht zu leugnen, daß Irina bisweilen verträumt ausge sehen hatte. Der Entschluß, Ralf das Geheimniß der Liebenden zu ent decken, stand sofort bei ihr fest. Moch te er, der Vormund, Irina den Kops zurechtsetzen und diesem Monsieur Leonid. der sich wie ein Marder in einen Taubenschlag hineingesto-hlen hatte, die Thür iveisen. Es war ja ein Assront, den der dreiste junge Mensch dem Haust Lenkor angethan hatte. Nun redeten sogar schon die Dienstboten über diest Liebesaffäre. Gespannt forschte die Gräsin in den Gesichtszügen ihres Neffen, wäh rend er das verrätherische Briefblatt aufmerksam las. Allein seine Miene blieb unverändert. Tann blickte er auf und sagte langsam: „Wenn die Beiden einander wirklich lieben . . Die Gräfin meinte anfangs, sich verhört zu habe. „Aber so etwas ist doch ganz unmöglich." rief sie dann entsetzt. „Das wäre ja eine Mesal liance. Theurer Ralf, mit solchen Dingen scherzt man doch nicht." „Es ist mein voller Ernst. Irinas. Glück stellt im Vordergrund nieineiZ Estwägungkii. Danach werde ich hon- deln. Bitte. Tante Mathilde, . ich : mächte iiioine Pflegetochter sosori sprechen/ Tic Gräsin war sprachlos vor Uoberraschmig üöor dio Weadnag. f welche die Tinge uabnien, D Abniing. daß ihre Tage in Lenker vielleicht -fcziiblt waren, versmrtte sich ininier nnbr i ihr, Wenn Irina hoirattntto. so würde sie ihrer angeneh men Stellung hier enthoben werde Rolf, dstier unverbesserliche Phan tast. war sa dazu iabig. Z>> dicker nnht Nande. gemäßen Verbindung iei neu Segen zu gecvn. Des bennrulug! verließ die Grünn das Zimmer iyre.' Nen'cn, Rais saß. mit der Rechten 'eine. Augen beschattend, in der v.'cklung eines woginüden Meirichen und war tete auf Irina. In dienn Minuten zag sein bisheriges Lebe vor icm.'ni inneren Auge vorüber, und er sich, daß das Schönste und Reichste in il ieine sorgende Lieoe 'ist Irma BriäuwN war. Und während er Iri nas Zeilen an Leonid gelesen hatt?, warou vor seiner Seele die letzten Schleier ge'allen er wußte, daß er Irina nun mit einer anderen Liebe umfaßte, daß er sie. deren schuldloses Leiden es ihm vor lahren angethan hatte, iem nennen möchte sür's Le ben. Doch ihr Herz gehört? dem jun ge, schönen Menschen, den er mit fast väterlicher Güte in seine Nähe gezo- gen hatte. Tie Thür wurde leise geöffnet j Irina stand vor ihrem Vorimmd. 5 „Setze Dich zu mir, Kind, ich Habs über etwas sehr Ernstes mit Dir zu roden." „WaS ist denn geschehen. Onkel Ralf?" „Du erwähntest vorhin in Low- Knau einer Bitte, die Tu an Mick rickttcn möchtest. Th'üe es nur getrost, Irina." „Es geht eben noch nicht, Onkel Ralf." entgegnete das junge Mädchen zögernd, „weil es nicht mein Geheim niß allein ist." „Ich habe Deine Bitte errathen, Irina." Sie blickt? ihn in banger Frage an. „Warum sind Deine Augen so furcht bar traurig, Onkel Rats?" sagte sie dann leise. „Zürnst Du mir, weil ich etwas vor Dir verborge halte? Ich darf em fremdes Geheimnis; nicht preisgeben, nachdem ich mein Wort gegeben, zu schweigen über Alles, was man mir anvertraut hat." „Ein fremdes Geheimniß? Ich verstehe Dich nicht." „Ja. Onkel Ralf, dann weißt Du auch gar nicht, um was ich Dich bitten will." „Doch weiß ich es. Ich weiß Alles, nachdem ich diese Zeilen, die Du ge schrieben hast, gelesen." erwiderte Ralf, Irina den zerknitterten Brief bogen reichend. „Mein über Alles geliebter Leo nid". las sie lind erröthete heftig. „Und daS soll ich geschrieben haben?" rief sie dann in schmerzlicher Erre gung mit vorwurfsvoller, bebender Stimme, „wie konntest Du das von mir glauben. Onkel Ralf?" „So erkläre mir den Sachverhalt", rief er. und ein Hoffnungsstrahl zuckte nn ihm auf. „Da Du diesen Brief, den Nina an ihren Verlobten gerichtet hat. gelesen hast, so brauch? auch ich Dir nicht län ger die Wahrheit zu versäpveigeu. Tie Beeden lieben sich seit dem Som mer, jetzt, in den Weihnachtstagen, . gestanden sie einander ihre Liebe. Nina saß eine halbe Nacht an memem Bett, erzählte mir Alles, und schluchzte und jammerte über ihre große Ab bängigkeit von den Salldorfs S! isl aber entschlossen, so lange zu war ten. bis sie mündig geworden, denn daß ibr Onkel Heinz niemals seine ! Einwilligung zu dieser Heirath geben ! wird, daran zweifelt sie nicht. Ich ! Habs viel darüber nachgegrübelt, wie > ich den Beiden helfen könnte. Heute ! unterwegs faßte ich den Entschluß. Dich. Onkel Ralf, mit Leonids Ein willigung darum zu bitten, inst zu gestatten, eine Summe von meinem Vermögen Nina zum Studium oder zum Besuch eines Lehrerinnenjemi narS zur Verfügung zu stellen. Tu nieintest allerdings, als ich einmal diesen Wonsch aussprach, daß der alte Herr von Sattdors es nicht gern sehen l würde, aber wenn Tu mit ihm reden ! wolltest, Onkel Ralf, so würde er > vielleicht seine Einwilligung dazu ge ! ben. daß Nina sich mit Hilfe meinem l Geldes ein? selbstständige Stellung erringt. Wenn Nina dann mündig ! geworden ist. so heirathet sie Leonid. Ein paar Jahre Wartezeit das ist gar nichts, wenn man sich lieb hat." Irina trat dicht an Rais heran, er griff seine Hand mit ihren beiden Händen und bat: „Lieber, lieber On kel Ralf, thue es doch mir zu Gefallen, sprich mit Herrn von Dalldorf." I In Ralfs Zügen zuckte es. „Und ich glaubte", murmelte er. „daß Tu Leo s nid liebtest/' ..Ich? Aber das ist ja ganz un möglich." „Warum unmöglich, sag'. Irina, ivarum?" Seine Stimme klang undeutlich vor Aufregung, in seine Augen lag eine Welt van Liebe. Sie blickten einander ein paar Herzschläge lang an. dann murmelte Irina: „Weil ich Sich viel zu lieb habe, meil ich immer bei Dir bleiben will . . . weil " Dann nahm er sie in seine Arme und sliistrrte in tiefer Bewegung: „Mein Kind. mein Weib, mein sonni ges Glück." AIS der nordische Fnihling in's Land kam. wurde auf Strietbcrg an statt deS Inngen. der Thüre heiszea sollte, ein Mädchen geboren. Tante lllrike wurde Tanspathm und nach ihr erhielt die Kleine ihren Rusna men. Tie Gräfin fand, das; „Ulla" sebr altmodisch klinge, aber aus ihre Meinung legte Niemand Gewicht. Sie war jedoch überraschender Weise eine so zärtliche Gros'.mnller. däß sie Asta dadurch ein wenig naher trat. Nach Ralfe Hochzeit. welche Ende Fe bruar stattgefunden hatte, war sie nach Renal übergesiedelt. Rais halte ihr eine lalirrsrente ausgesetzt, dank welcher sie behaglich leben konnte, wo es ihr gefiel Num besuchte im Aus lande ein Lehrerinneinemmar. Rais hatte die Bitte seiner jungen Braut erfüllt und mit Herrn von Saltdorf gesprochen, und zwar nnt überaus schnellem Erfolg. Herr von Salldvrf hatte jedoch nichts davon hören wollen, das; Irina ibrer Freundin das nöthige Geld zur Bei fügung stelle. „Dazu haben wir es denn dock auch noch", halte er ein we nig protzenhaft gemeint. Mit Leomd halte Rais eine ernste, aber herzliche Aussprache. Lconid gestand, daß er gegen seine Liebe vergeblich ange kämpft und sich dann gesagt. da>; Nina, wenn sie ihn wirklich liebe, sich nicht an seine Herkunft stoßen würde. Er halte sie rückhaltlos in Alles ein geweiht. und sie 'hatte ihm erwidert: „Wenn Tu von den einstigen armem scheu Königinnen abstammen wär dest, ich könnte Dich nicht mehr lieben, wie ich es jetzt thue." Leonids hlzö ne. schwermüthige Augen hatten vor Stolz über seine kleine Braut ge glänzt. als er Ralf ihre Worte wider holt hatte. Rais hatte sich das Wort gegeben, das Wohl und Wehe diejeS