Die Pavnlarität von Seide, beson
ders Taileta. 'indel in dieser Saison
Ausdruck in jeder Form von Klei
dern wie in Hüten. Letztere sind von
Tasseta und damit garnirt Paletots
sind von Taiicta. sind damit garnirt
und gefüttert. Kleider weisen Tas
seta ans von der Halslinic bis aus den
Fußsaum. Selbst eztueme Moden m
Schuhen lind im oberen Theil von
Tasseta von der Färbn des- KsindeS. '
In eleganten Tockne? gibt es ri-!
zende Eremvlare in Tafteta. übe?
'eichen prächtige Spie gelegt ist. j
und -ivar Spike von sebr oiwiiem
Mutier.. Tognes mit hohe:! Kronen.'
rund, svib vierec ig oder von irgend j
einer aemünschten Fornc, mit Nän- j
der, die an den Seiten und im Riß!
>len ausgerollt sind, gelten siir das
Hoclnäe an Ebie und das Neueste in
Hutinoden. Dieselben sind garnirt!
mit Schteiftn von Tafteta oder mit
Mal ine in zwei Schaktirniigen
Sckwarze und meißeMaline Schlei- j
'eil, mit Trabt gestreift, sind reizend j
ftir Frühjahrsbiile, nur ist sicr die
Gefahr der Ueberpopulariiät vor
banden. da diese Garnitnr nicht nur
sehr hübsch, sondern anch billig ist.
Die Idee des Neberdecken? von
Tafsi'ta mir scluverer Svike ist eine
sebr hiilssche und der Eftelst ii immer
höchst eleaanl. Manche der hsibichen.
kleinen Frühjahr- Paletot-? basten
Garnituren von groster Spike die an
den Seiten, über den Husten sowohl
wie am Hals und an den Aerinelii
N e i c s P a rise r M odellin !
Ta ' j eta !ii d Spitze.
angebracht skn?' Besonders chsie isl ein !
Paletot von Hstangirendem Tafteta. >
orchideen und dunkelblau. An Stelle
von Taschen- ist ein Apvliguee von
schwerer Spike von den, Blau der!
Seide vorhanden Tics ist der Seide
oberhalb der Taillenlinie ansge l
steppt. Ter obere Tbeic des laeiets!
ist leicht, in Blouse Manier, einge j
kraust und e!sig"nommen in diesen j
Svikciihesatz. diese Fülle deh.tt sich
jedoch nicht weiter ans nsie die Sviue
sich erstreckte. Tie Revers sind eben
falls von Spitze, der Klagen dagegen
von dem Tafteta. Hiermit in innig-u'
Uebereinstimmung baben die Aermel
Untermanschc'tten von Spitze.
Tliniks von wsichem Tafteta über!
Robe van Spitze gehören zn den ln
ruriösen Tinge oift dem Kleiderge
biet.
Ein Toilette dieser Art etat dw
erst? unserer heutigen Abbildungen.
Ebampagneiftarbige Seide in Verstin
düng mit ecrufarstiger Stütze bildet
da? sebr nsirknngs-nille Material. Ten
oberen Tbeil de? Rockes bildet dw
Tiinik non weichem Tafteta. dir imt
der Taille in Einem geschnitten ist.
Tie Hüfte garnirt eine, sebr tleidsa
nie Spitzen Avolignee. den unteren
Theil der Tnnik eine sehr breite Blen
de vom eigenen Material, passepo!-
lirt lieft Braun und verziert mit
Knöpfen und Sescm in originell-' ;
Weise. Tiefe Tunik fällt über ein j
Fond, dem unten eine breite Spitzen- -
I'sistlde aiu'gcsetzt ift.
Bon sebr Imbscher und kleidsainer.
Form 'st die Weste, die zum Tbeil!
noch den runden !
Mit ihr harniomren die-Aern-el i
Der runde Aussttmitt und die knr- i
zen Aermel machen das Kleid ebenso-
wobt für Aben dt rächt, wie siir Roch-
inittag-szweckc. geeignet. Für letzter' j
Fall muß natürlich eine Guimpr da- '
runter getragen werden
Tie Oberherrschaft des Taftete. >
anßer Frage, giebt es aber doch noch
viele reizende Geivet'e in den großen j
Läden, die entzückende Frühjahrsllei
der machen, sowohl Taclor Kostüme, j
wie leichte Nachmittagstoiletten.
Schwere Elamine wird einer der
bevorzugten Frühjahrsftoffe sein. Für
tailor-mades sst derselbe garnirt mft
und großen Perlniutter
knöpfen nd die Wirkung i't überaus
Aeuc fiir Danion.
! N a ch will a g s t v i ! e t t e inj
! sch>varze in E t a in ine, j
' „ckie" Für Nachmittagslracht wird
die Etaniine selbst in unzähligen klei j
ndn Pn'ic'n >iid Kraiisen zum Gar l
liiren verwandt. Etamine aar vor >
I oder Jahren stari im Vorder
gründe und sie wird sicherlich auch in
diesem labre große Pepnlarttät er
ringe. Auch Wol! Etamine wird!
! zu den modischen Geweben gehören.
I ebenso ei Banmwolt Material das -
drin echten Elamine ähnlich sievl.
Unsi-re zweite Illnsiratioi, zei
den Leserimie! ein eliensi' einlaches,
wie avai'tes stsi'odell in s.!m".'>c'r Eta
mine. Ter Nock ist garnirt mit Vo
lants von weicher Seide oder Atta?
' und ist iinUc'hrigen vollkommen glatt,
j Tie sebr einfache Taille hat ans de''
i einen Teile ein laöot von Sptt-e, das
durch ein Eabachon von Borte ant der
Schulter sesigebaltri' wird. Tsi' ande
! re Seite der Taille ist nmrandct nur
' Borte, die auch siir den 'Ksii ici e fiel t
! bennlzt in. Eine eigenartig hübsche
> Form Häven die kurze' Aermel. die
mir mit dem eigenen Mciterig! ggr
iiirt sind.
Tos?>oke und der sich dgrnnschlie j
Beilde Krg.geii sind neu Sinke
Ein gnderes Mglericil bel.mnt al
! „Sponge Esitth" wird arosie Vertnei
j Hing 'inden. nicht nr rür taiior'.Ko
j sliinie. sondern ebenson'os ft-r Nacli
! mittags Kleider. Tas sponge Tuch
ist keineswegs leickn denn mir der
, grieselige Sberiläche t inn es dg?
l nicht sein, aber ebenso wenig -' es
j dick. Tci? Material stellt Natale s -oe!
j ähnlich, iinr daß es nickn dsi sammet !
artige Lvi rftäche hat Eher ist es j
sie Erasb Elotli nur etz'.'a? glatter, j
Konil'inationen "erschiedener Klei-!
j dersroite sind Nim einmal an der Ta-!
! gesordmina Tie Popnlariial de?'
! Scidensloisi !mt so zngeiiommcn. dast
man nicht zn viele Kleider eon diesem
! Materiol haben kann In unserer >
! dritten Aobftdimg nsird den veserii' !
! neu ein M"dell von glatte: cid ge !
! sireiftci 3eide vorae'iinrt nämlich ii'
c'iu'arl'igeni Fonlard und ai'sli'c'iitc'N' j
Tasseta. Tas Kleid, da- in einen: j
Stück g''orl'eitet in. erscheint ans de" -
ersten Blick, wie ein Rock und si van,
! /<--st'-si-Zß
Glatte? !> ü V ae^lrei ' to? M'a le tal 'ü r an e Piere
Kleider.
Ter Teutsche Eonespondent, Md, Sviuitog, de 21 März I'ttl!'
to? Ja ket eine oig -n i: ige Idee dl-
oder gerade 'ür Proinc'iwdaiizwo.l,'
B'l " aoc'ignci c'r'c"cüoi. Wo.-'- a lPrr
!i!t"r vorsia-idon ssr dein glatten Pia
terial ausgcksttzt und besteht aus Strft
fe hübscher Zierdorte. Ein Orua !
i nt. >'".! ''er Lehtorei! angoiertigr.
l"!''''t ein.- R>'s?llc' nnt?' om Saillc-n
scl'lnß ''hci'l'glh des GsirloE
"laitc- und ooistroi.it?-!- Leinen.
Gambin? od-r Pj-'n-.''.' tppiw, nach die
sc'Nl Modc'ü in gleiche? Weis v'.'MMt
worden. .
Besonder: oleoa! in dies? la>'?e
find die farnigoii Lcnm'N'sto'l.'. goni.lt
in Weiß od? im ?ia?i!?n Faidenton.
Auel) Weiß mir far'ngcn' St-clc'rc'i sit
ontschic'd? ?!c'aani Tel ! Blau. G'.nni
in allon Scl'atk'i'iiiigc'N end du Htm
t'c'c'!' Töne sind besonders zablreich j
iinicr dem g?si'ckt?m, N'ascl'i'grzni Ma j
torsiil vortreten.
Ein? B'ode. die sichres Jahr schon -
l'ingc'iiilwt wurde, und die in der
' ommondon Saison wettere Perbnn
tiing sindon wird, in die Verbindung j
von Eni'so,' und Seide mir .Koslüm.'n
"on Leinen und Lingene. Nalürück'
muß bei einem Kleide von Wasch Ma
Ic'iial. das mit Seide oder Cbift'on
garnirt wird diese Garnitur in solcher
Ucisr angebracht sein, daß sie leicht
entfernt wenden kann. Häufig sind zwei ,
oacr mehr Garnituren von verschiede !
er FarVr für ein Kleid vorgesehen, so
das; man so gut wie zwei verschiedene
Kleider dadurch erhält. Mit Ausnah- I
nie von Kleidern für ganz besondere !
Gelegenheiten, wie formelle Luneoeons >
oder Gartenfeste, berühren alle Kleider
von idaschbarem Material kaum den !
Bode ringsum.
Eine sehr hübscheManier, Ueberbeiv
sel von feiner Spitze zu verwenden, ist
kürzlich von einem Musterzeichner er j
funden worden. Wenn die Spitze auch !
aus Ueverdleibseln und Flickchen besteh:.
so müssen diese doch Harmoniren. nicht j
nur in Bezug aus Qualität, sondern:
auch auf Muster, oder, wenn sie einan I
der ungleich sind, so darf der Kontrast '
doch nicht derart sein, daß er häßlich
wirkt. T:e Idee, um die es sich handelt
ist ei Keiner Spitzeptheil, von Schür j
zensori. der die Stelle eines geraden j
Froiu Paneels eines Kleides cinnnnt. l
Tic Umrandung kann von verschiede
neiSpitze istin, und es tonnen auch tou- !
lrastirendeZwischensätze verwandt wer '
den. Wen?' man zum Beispiel einStück :
all over Zwischensatz von hübscherGrö !
Be. doch nicht genug für ein Schürzen j
theil, so kann man diesem Stück da
durch rinki, größeren Umfang v:rle!
hcn, daß ma Zwischensatzstreifen von !
verschsidenkniMuster ringsum setzt, bis
die erforderliche Größe erreicht ist. Ter
änscre Rand kann dann ans Kanten,
Rüschen von Ehii'cu oder irgend einer >
Streifen Garnitur bestehcn.
Die während des Winter-, "io mcdi j
scheu Fichuo von Spitze, Netz und Ehis
sc machen nun denen von gesticktem
Baliist und Taschentuch Lcinen Platz,
Reizende, kleine Novitäten werden offe
rirt, von denen eins immer hübscher ist
als das andere, so daß mancher Frau
die sich nicht mehr als eines dieser zier
lichtn Tinger leisten lann, vi? Wahl
recht schwer werden dürste. Wer so
glücklich ist ssch mehrere zulcgcn zu kön j
neu. wird gewiß nicht zögern, dies zu.
thun. Wanden
A n z ugli ch
Aettere lungier häßlich): „Senken >
Sie ich. inc'iiiAmi i'i vlönlich .viithenh. !
geworden!"
Herr: „Hahen Sie ihn vielleicht
abg'lst'ßt
Sein Kii teri u >.
„Eine nnange.ieinne sieielticha"
hier heute. Spund. Miterahle Gesell
lchast." „Ak'cr vicso. sind doch ganz
nette Leute." „Na, ich schaue laute'
Leute, die ich schon angepumpt habe."
Dir Iruttr'N nn! der schnurr
lmrt.
Anläßlich der Train., .vgcng des
Manvaisanticheii Roma! BelAuu."
die gegenwärtig das M ölikinn de-.-
! Pariier Vaudevüle T. .!. an ziel't.
! wachten einige scharisiiu g- Berichter
statter. die der P'emi.! beiwohnten.
Bemerkungen über die ..ndelbarkeit
weiblicher Ideäle. Tas Stück, das
ach dem bekannten Roman die Schick
I jale nd Erfolge des ge! mdlen Stre
Vers George Turw schildert, der alles
durch die Frauen erreich:, war in sei
ner äußern. Ansinachun-. nnv auch in
den Männertrachten ein ' ißchcii im
Stile seiner Entstehung-.-zeit, der acht
ziaer Jahre de? vorigen Jahrhunderts,
gehalten, lind da schlwsini jene scharf
j sinnigen Herren, daß s:r Held Herne
! schwerlich auf solch große Erfolge bei
! Fran-ii rechnen könne, p.-. 'einSchnur?
- hart iyn wirklich etwas altmodisch '?
scheinen lasse, wohlverstanden ein rich
siger Sckiiinrrbarl in der alten Weise,
, der ki'bn gedrc't und gespitzt den Blick
und die Geste eine? Ewberes beglei
tet. Es ist betrnbsam. daß in dieser
wandelbaren Welt mcht einmal die
Ideale von Männlichkeit dem Zahne
der Zeit trotzen, aber aas wenigstens
Paris und die doriige Gesellschaft be
, tlifft. so dürften jene Beobachter rccbi
haben. Das Ideal iß dort das breite,
s glatt rasierte amerilaw'che Gesicht, die
solide untersetzte Gesta t her man den
I Sport und die gute Nahrung ansieht.
Dieser Crewerer flirte! und schmeichelt
I euch nicht mehr wie in ser allen Zeit.
er äußert seine Gefüisi sachlich, selbst
bewußt, otmc Romaniit und ohne Zi?
j iäsmus! im geeignete Augenblick ziept
j er sein Checkbuch heranivomit man
in Paris immer recht weit kommt. Den
! Franzosen schmeichelt' daß dieses ihr
j neues Männlichteilsideal äußerlich
Napoleon gleicht, den Amerilanecn
j schmeichelt das, venu man es ihnen
sogt, noch mehr, da dadurch die Illn
! sion entsteht, als ob sie auch innerlich
'Aehnlichkeit mit Napoleon hätte. Ter
- Amerilaner gerade als dramatisches
, Ideal ist in der französischen Lilcra
j tnr teinesivegs neu, schon der jünger
j Dumas Tie Fremdei und Viciorien
Sardon hatten eS, aber erst in den letz
! ten zwanzig Jahren hat es sich durch
> g-setzt. Das ist dK neue Ideal, das
' sich dem ältern, dem aristotralrsch.'li
> Engländer mit dem schmalen Bart
! über der Oberlippe an die Seile stellt,
j und nach nd nach haben diese beiden
j die Obrhanv in er männlichen Bar:
. moc von ganz Europa bekommen. Da
j gegen taun der aißne George Dr-'p
mit seine! chillftchMS chisiftrßäri nicht
aiiskommen. Er paßi sich! mehr in
das lühl? Zeiigltcr der Thatsächlich
! lcit! er pchmeckt nach Romantik, nach
- der längst vergangenen, oft rechc brn
! taten Ritterlichleit der alten Zeit, in
eigentlich nach den Schnauzbärten der
alten Kelten, die über die Lippen her
abhingen. Und davon wollen die
Frauen nichts mehr wisse. Ja, "er
englische Schnurrbart, diese Keine
i Bürste von Haaren über einer mehr
! oder weniger sein aeschwungenrn Ober
lippe, die erfreut sich noch allgemeiner
Ginnst! Dieser kleine Schnurrbitt !.i
j di trete Männlichkeit, ohne protzen!'
> ti! Erodererthum, ohne die Ausdrinz
l lichleit. mit der der sogenannte ..orr
! fluchte Kerl" seinen Schnnrrbml
! streicht. Er paßt vor allein zu dem mo
! dernen Ideal, dem Sportmann, auch
zum Soldaten, zum Gesellschaftsmann,
überhaupt, er nlerscheidet diesen vom
Geistlichen, vom Schauspieler, von je
dem, der berufsmäßig zur Bartlos.g
Kit orrurtheilt ist. Natürlich ist dies
neue Ideal kein ästhetischer Verdienst
der beiden aiigelsächsischen Rassen, auch
gar nicht einmal bewußte Absicht, son
der sie haben einfach aus der Noth
eine Tugeno gemacht, indem Haario
ssgteit des Gesichts zu den wesentlichen
körperlichen Merkmalen dieses Stammes
gehört. Der Snobismus erst der Frau.
. zosen. dann der Deutschen hat dem eng
j I'.schcn Schnurrbart seine Eroberer
laufbam eröffnet. Wir Deutsche Ixit
tr mit dem Hobh Schnurrbart vor
i zwanzig lahren eine Spezialität, d"
! aber, wie es scheint, jetzt auch schon wie
der verlassen ist. In der Zeit unsercr
! Großväter und Urgroßväter, etwa nach
' den napoteonischen Freiheitskriegen,
j bildete der Schnurrbart ganz weseat
ließ ein militärisches Unterscheidung?
' zeichen und stand darum in der sinnst
j der Frauen hoch, war aber auch nur
eine Auswahl beschränkt. Damals
j trug ma noch in Teutschland allge
mein den Vollbart, und wenn wir ein'
! Sammlung von Porträts etwa "on
' Mitgliedern des Frinkfurier Parl
j niekits mustern, so sehen wir. daß min
j destens die Hätsle mit stattlichen Voll
dorten prangte. Die nachfolgend:
kriegerische Ze:l ließ wieder den
! Tckmurrbari im Werthe steigen, und
da die Frauen immer dem Kriegi-goN
! folgen wofür die mythologische G:
i schichte von Mars und Venus ein
sprechende, wenngleich nicht sehr mo
ralische Surnbol ist —, so würde ein?
j neue Kriegsperiodc in Europa auch die
?liissschleii des Schnurrbarts wieder
! steigen lassen, statt daß sie wie jetzt dem
bartlosen Amer'ckonerthum ergeben. Es
: gibt aber noch andere recht interessant:
! 'Abarten, die der Wiederbelebung werth
l sind. Im lE. Jahrhundert bestand bei
j Landsknechten und Soldaten eine
j Mode, den Schnurrbart in drei Thei
! !>n herzurichten, eine rechte Hälfte rich
! >ete sich spitz in die Höhe, eine lin'e
> lief geradeaus, und die Mitte
unten üvcr den Mund herab. Wie
wär's wenll man da? w:e?c? e'nftibrre!
üitll lU'M.'t Nolls.
Vo E vo ii Osie n.
Sternen!.,-:- si'ittte sich die Nacht
über die normannische Kiisle.
Ter ganze Himmel bis zum äußer
neu Horizonte eine stumpfe, düster
grauc Fläche. Die Lust erfüllt von
wehenden, iiurmgepeilschten Regen
trovien.
Einen Moment rissen die dunkle
Wollen auseinander. Ein fahler
Mondstrabl zitterte übeck das drül
lende Meer,
Wie euie plötzlich vorgehaltene
LeilclUe blune er- in da? Gesicht des
Mannes, der lautlos einen Kalm vom
liier abstieß.
Ter Schiffer mochte das Licht
scheuen, denn er machte eine unwirsche
Bewegima. als woue er den bellen
Schein verübe che.
Tas Tmilel vaßte auch besser zn
dem. was Pierre le Grand vorhatte.
Unruhig schweifte sein Blick über
die wogende Flntb.
Wie die Augen von Todien starrten
die Fenster des schtiiimneriiden Fi
'cherdoric's ibn a. Nur in einem ein
-.ige, viele Meter vom Strande eilt
iernten-Hanse schjuimerle Liebt.
Nach diewin Lichte schäme Pierre
inil einem b neu. tück scheu Ausdrucke.
Um seine iüuiliehen Lippen spielte
ein trininphirende? Lächeln, während
er sich mit herkulischer Kraft den Wel
len eulgegenwari.
Immer näher z dem einsamen
Game zwang er den Kahn.
K . ii! ein armseliges Gebäude, Je
der der sauber gehaltene Räume
spricht von den dürftigen Verhält
nisse 'einer Bewohner. Eine Kofi
barteil aber birgt es deckn ein Kdn
zisir, tünstlcrisch aus Marmor ge
nieißell.
Es ii! der Stolz des greisen Du
mout der sich in die Einsamkeit ge
ilüchtet. weil er da? Lebe in einer
?tadt ich! mehr bezahlen kann, seit
dein er gelähmt und am den' Mm
dienst seiner Enkelin angewiesen ist.
Ter Erlös der iiiüheseligen Sticke
reien. "'lch? die siebzehn übrige
Marguerite sür ein Geschaststi Bckgiiwn
anfertigt, in gering: aber istssß da?
Brot auch noch so knapp fein, von ih
ren Schlitz trennen sich die Tumonts
deshalb nicht. - .
Marguerite? Vater hat da? Kzizist
werk geschaffen: unter Hungern und
Tarhen, aber in seliger, nicht zn ent
täm'chender Hoffnung.
Als die liirh der Pariser Aussiel
liing die Statue zurückn'ies. war der
imigw Bildhauer gestorben. Sein
lurch allzu Harle Enthehrnngeii ge-,
ichwächter .Körper hcitte nicht die Kraft
geiiabr. eine an sich geringfügige
Krantlieil zn besiegen.
Seiiie Wittwe folgte ilnn bald.
„Halte Vater? Werk heilig. E?
wird Tir wach einmal Glück bringen."
sagte sie in ihrer Sterbeslnude„zu.))cr
min ganz verwaisten ZoHlc.tzl,'.Z ,
tzsi !?"> ivar das tsiknck nicbt zn
Marguerite Tnmont gekommen.
Ter Weg armer Mädchen siibrt
über Toi neu. ganz besonder^,st'emz sie
siböi. sind. .
Uiid Marguerite Tnni.iii! lvar
schön, schön jede Linie der schmucken,
cnegiani -n Genalt. h-rön jedcr!lng des
sinn a.-'ckmitlenen Ke'ücht?.
letzl it'racki hilflose Angst au? den
i'laueii Augen, die ans die trüben Was
'er ftarrlinl. welche ivie ein dnnUes
>äel'eiiNiiisi au den Fenilern vorüber
zogen.
Seit zmcn !age waren sie von ie
dem Vertebr ahgc"'chnitiei!, Ihr klei
nerMündvorratb mußte bald erichovil
sein und die Ftnili schien noch zu nei
gen. Immer neue Regenwolke trieb
der Trkan heran .der in Pfei'cniden
Stößen über das Meer segte.
In dem Ranchsang des Kami?
beulte der Wind. Es klang wie Wim
merii und Ac'chzen.
Mit tarnend gespennigeii Stimmen
sprach die Ztnrmiiacht zu dem ejnsa
nie Mädchen.
Ter Kranke, der im Innern der
Stühe am' einer eisornenßettsielle lag.
hob lauschend den Kops.
„Isis nicht, als ob ein Kalni ange
legt würde'!"' fragte er.
Auch Marguerite bäte dasAufschla
geu der Ruder vernommen.
„Sicher läßt uns der Maire in sein
Hans holen, oder er schickt uns Le.
beiismittel." mntvliiaßte der Greis.
„Ter Maire iit so gut, er verläßt Kei
nen in der Nestu"
Tie Enkelin nickte stumm, während
sie beklommen ans die schwere Tritte
lauschte, welche die Stiege smpor
stürmteii.
Sie konnte den Glauben de? Groß
vaters nicht theilen. Ihr graute vor
dein Retter, der im Dunkel der Nacht
kam.
Eine unklare Furcht trieb sie. den
Riegel vor die Thür zu schieben, schon
aber wurde diese von außen aufgeito
gen.
Mit einem bösen Blick sah Pierre
le Grand ans das vor Entsetzen-leblose
Antlitz des Mädchens.
„Sie scheinen sich nicht zu freuen
daß ick Sie vor dem Ertrinken rel
ten will. Mademoiselle, oder dachten
Sie. die morsche Baracke hier würde
den Wellen noch lange standhalten !"'
fragte er rauh.
Marguerite antwortete nicht! in
siinklw nur wich sie vor dem Manne
zurück, bis vor die Statue ihres Vc>-
ters.
Von draußen klang das Toben der
Blasier N cid. „Haben Sie
gehört, dem Willberger eine Frau
hat vor Schreck die Sprache verlo-
Brandung in da.) Zimmer. An den
Fenstern rütrolte terStiirm. als volle !
er lie '.erbrechen.
Wie um Verzeihung flehend, sah
Margneriie am den Großvater.
„Verzeih' ni-i ' stammelte sie. „ich
kann nicht iiii: Pierre te Grand ge
ben "
„So bleiben vir. bis der Herr
Maue uns Hilst' lendei " antwortete
der Kranke ergebe.
„Mein Tutel schickt mich. Ich
werd') schon w einrichte, daß er kei
nen Zweiten sendet." rie' le Grand
drohend.
..Und ich sterbe lieber, als daß ich
mich, van Ihnen retten lasse." stieß
Marguerite bebend hervor. „Schon
al!' Sie dos ersle Mal um mich war
ben. habe ich Ihnen gesagt, daß ich !
Sie verabscheue."
„Jetzt aber geborst Tu mir."
Wie eim'Wildkatze hatte sich le
Grand auf die Wehrlose gestürzt. !
Mit der Kraft der Verzweiflung
rang Tiiniont. die gelähmten Glieder
zu bewege, gber eS wgr umsonst. >
Starr schwer wie Ketten hielten sie
ihn an das Lager gefesselt.
Marguerite? vor Giguen und
Furcht um irrer Blick lebt zu dem
Marniorantsitz de? Erlösers auf.
Ibre Arme umklammerlen das Kreil',. !
Wie eine eiserne Faust ipaiiiile sich
le Grands Faun in ibr Handgelenk,
um sie empor z reißen. Sie aber
kramvste sich nr noch fester an ibre
einzige Stütze.
Tie Stalne schwaukle Le Grand
bemerkte es nickn. Er iah aus Mar
guerite. die mit geschlossenen Augen
ibr Schicksal erwartete, dem, ihre
Kräfte versagte.
Plötzlich füblte sie wie der Trink
von ihrem Arm sich löste. Mit einem
röchelnden Schrei grift le Graiid in
die Lnsk. Eine der scharfe Kanten
der Statue hatte im Fallen mit
wuchtigem Anprall seine Stirn getros
te.
Selbst halb leblos vor Schreck und
Entsetzen starrte Marguerite aus den
mitor dem Kreuze Begrabenen
Am Morgen batte nch-die Kran de?
Unwetters gebrochen.
Marguerite vermochte es. in l?
Grands Kah nach der Mairie zu fah
re.
Verstört hörte Pierre? Oheim den
traurigen Bericht des Mädchen?.
Finster forschend ruhte sei Blick
lange ans ihren blasse, in ihrem
Jammer zu rührend lieblichen Zügen.
Tann sagte er mit einem schweren
Athemzuge!
„Ich glaub' Ihnen obwohl es
mich hart aiikoinmt, zn denken, daß
mein Zchwesiersolin ei Lump war.
Ich hatte ilm gestern Früh beaustragt.
Sie und Ihren Großvater mit Mund
verrathe zu versorgen und Ihnen bei
mir ein Obdach anzubieten, falls Sie
'ich ängstigen. Ich bin ein ernster
Mmm. dem ein arbeitsreiche? Leben
feine Zeit ließ, sich um Liebeshändel
zu kümmern. Ich wlsstte es nicht, daß
er Ihnen nachstellte nd daß der Bube
so freien würde, zn einer Stunde, wo
er gilt Teich die Wacht halten sollte. —-
Nun. er ist todt, sonsl
Ter Maire brach ab. In seinem
bärligen Gesicht zuckte der Schmerz.
Es kostete ibm eine Anstrengung, wei
ter zu svrechen. „Ich komme gleich mit
Ihnen, um die Leiche zn holen."
Nach wenigen Minuten kehrte er.
zur Ausfahrt gerüstet, z Marguerite
zurück.
Während sie nebeneinander dem
Strande zuschritte, sagte er leise!
„Ich glaube, meine Schwester kann im
Grobe keine Ruhe haben, wenn ibre?
Sohnes Name imTors geschändet ist."
Mit festem Truck iimfaßte sie die
hranne. hartgearbeitete Hand von
Pierres Obeim
„Ich schweige."
Tie Blicke der Beiden tauchten in
einander. Lange schauten sie sich in die
Auge, die Beiden, die jahrelang nn
ememOrte gewohnt und sich doch nicht
gekannt hatten.
'Ahnte das Mädchen, daß. die Pro
phezeiung seiner Mutter sich erfüllen,
daß ans höchster Noth ihr das Glück
erblühen würde?
Was er lieber tbäte.
„Da beute mein Namenstag nt. so >
schenk ich Ihne einen Gulden. Tri- !
'ei, Sie auch ein Glas Wein auf mei- >
ne Gesundheit!"
„Vergelt'-s Gott tausend Mal. gna
> dige Frau aber wenn's Ihrer Ge
sundheit nicht schaden tböt. dann kau
fet ich mir lieber g. Gläschen Schnaps
dafür!"
Aus dem Stadtparlament.'
„Unsere ganze tommuncile Herrlich-!
Kit. die sich wie ein rother Faden !
in allen Etatsredcn de? Herrn Ober-
büraermeistcrs wicderspiegeit, ist in j
Wirklichkeit nur der bekannle Koloß. l
dessen tönerne Füße uns seit lahren -
auf dft Hühneraugen treten."
lm Eifer.
„Dieser operative Eingriff verläuft j
mciit günstig, meine Herren. In zebn '
von neun Fällen können Sic auf dau
ernde .Heilung rechnen."
Ersatz
Fremder im ZoologischenGarten): !
„Emen großen Thierbestand haben j
Eie aber nicht "
Anfteber. „Nein, aber dgftir liegt
im Restaurant „Brehms Thierleben"
auf."
Ren?" „Unglaublich., der Mensch
hat immer Glück bei den Weibern ge
habt!"
Schnitzel.
Emma Goldmann erklärt? sich zu
gunsten der Kandidatur La Follcttes.
Was mag er ihr getan haben?
Ein Washingtoner Gelehrter be
hauptet. sich mit dem Eleflügel ver
ständigen zu können. Hoffentlich be
nutzt er seine Kenntnisse dazu, die
Hühner von der Wichtigkeit des flei
ßigen Eierlegens zu überzeugen.
Brttannia. die Beherrscherin der
Meere. La belle France, die Beherr
scherin der Lieft, lind Germania?
Nun. Germaniens Söhne ziehen nö
ligenü'tls den Bubsn der beiden, an
der, n Tomen die Hosen stramm.
ViSiugtausend Tote und zwei Mil
lionen Verletzte stehen aus der Ver
lustliste der amerikanischen Industrie
sür IUI! Läßt sich die Forderung
eines angemessenen Hastpslichtge.
setzes wirksanier begründen, als durch
diese Zählen?
Alio jetzt ist? heran?! der „Colone!"
von Ovsterbay wollte voriges lahe
an der Spitze eines rauhen Reiterre
giments Meeiko „pazisizieren" und
das wollte Präsident Tast nicht er
lauben. Tann freilich ist ja manches
jetzt begreiflich!
Tie Steuer von zahn Cent? auf
da? Pfund gelbgefärbter Margarine
m über alle Gebühr hoch. Wer die
himmelschreienden Butterpreise nicht
erschwingen kann, sollte von llncle
Sam nicbt dafür gebüßt werden, daß
er ein möglichst älmlicheS Ersatzmittel
sucht.
Ter Landtag de? Fürstentums
Schwarzbnrg Rudolstadt in Thürin
gen erwählte zn seinem Präsidenten
und Vizepräsidenten je einen Sozia
listen und das hübsche Stamm
schloß der Schwarzbiiraer Fürsten
droben am Berge ist nicht einge
stürzt!
Ein französischer Botaniker (!>,
Professor Perier. hat ausgerechnet,
daß die Marsbewohner mindestens
12 Fuß groß sein müßten. Als
Botaniker bat der Professor in sei
ner Zerstreutheit wahrscheinlich die
Bäume auf dem Mars mit Menschen
verwechselt.
Auch in Rußlastd drüben finden
im Sommer Wählen statt aber
nach sehr vereinfachten echt russischen
Methoden! wer gegen dießegierungs
kandjdatcii stimmt, wird einsgch nach
Sibirien verschickt: dann wählt er
das nächste mal ganz sicher nicht
mehr wieder!
Im „Kaiserlichen Landklub" zu
Nizza, dem Sammelplatz? der vor
nehmsten und reichsten Gesellschaft
der weltberühmten Badestadt, ver
knüppelte der Markgraf von Monte-
Hella den Baron und die Baronesse
Mevronnct de Saint Marc vor den'
Augen von HG) Gästen.
Tie Universität bat ihr
12.'. Stiflungssest unter großen Fest
lichkeiten gefeiert, wobei unter ande
ren dem deutschen Botschafter Gra
fen Bermtorss der Titel „Tr. suris
bonori? caiiia" verliehen wurde. Der
llniversftä Pittsburg ein kräftiges
Bwat. creseat, sloreat!
In Bankers, N. ?).. hat sich ein
„TeutscherKliiv" gebildet, der bereits
s>o Mitglieder zählt nd daraus hin
arbeiten will, daß Paukers eine ehr
liclv Sladtoerwaltiing in deutschem
Sinne erhält. Wer je in dem freund
lichen Hiidsonstädtchen (das vielfach
in seiner Lage an den Rhein erin
nert) längere Zeit gelebt, den muß
dies herzlich freuen!
Ter berühmte Nortveger Ibsen soll
sich sehr oft die Hoi'enknöpse selber an
genäht huben, ohne das; dies seinen:
Ruinne etwas schadete! Im Geqsil
teil: er Hut damit vielleicht Frau Ib
sen zeigen ivollen. bah er die Hosen
an habe. nid daß er nicht, wenn auch
mir zettwellig. seine Frau die Hosen
„tragen" lelisn wolle, lind duS sähe
auch dem großen Skuttdinavier ähn
lich!
Eigentlich darf man sich ja kaum
darüber wundern, daß Millionen von
Stuhltrustarbeitern sich sieben Tage
in der Woche 12 Stuirden täglich ge
gen kargen Lohn abrackern müssen,
um die fette Twideilds der Aktionäre
und die PBsivK.EHK Kammission zu
sammenziikriegcn. welch? I. P. Mor
gan sür Orgaiiisicrung jener jetzt als
„Trust" erklärten Korporation er
hielt ! .
Emen b'ib'chen Vergleich mir histo
rischen! Hintergrund? imitet slchSpre
cher Clark wie folgt! Tie republika
nische Konventten it an? den 15.
Juni. Jahrestag der -Schlacht von
Waterloo, einberufen Roosevelt gibt
ant 2U Februar. lahreLtcrg des Ent
rinnen? Napoleons von der In'e!
Elba, die ErklärniiÄ ab, das? er Prä
sidcntscha'iekondidat nt. Nun sollte
imNovemster nacht nur Noosevelt, son
dern die ganze republikam'che Par
tei nach 3t. Helena geschickt wer
den.—Tast die Aussichten der Demo
kraten durch Rsosevelt? Auftreten
gegen Tast gestiegen sind, kann nicht
geleugnet werden, ob sie aber die
republikaimche Partei schlagen und
au? den Aemtern verbannen werden,
bleibt vorläufig fraglich.
Eva. „Also er will mich durch's
Leben 'übren wie einen Engel: du)
beißt nicht) zu essen und nicht) anzit
ziehen du dank' ich schönstens!"
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