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8 i Leuer. f ? Grzälilnng von ° z A. Ranha. Erster Theil. 1. Kapitel. Di große Tragödin Isabella Ra benhorst hatte ihr Gastspiel in Dill burg beendet. Sie rüstete sich zur Ab reise. In ihren Zimmern sah es bunt aus. Zahllose Koffer und Pakete stan den und lagen umher, dazwischen eine Fülle von Blumen, die einen starken Geruch im Zimmer verbrei teten. „Wünschen gnädige Frau tnen mitzunohmen?" sragte dieJung ser jetzt ihre Herrin, welche erschöpft vuf einer Chaiselongue lag. einen of fenen Brief in der Hand haltend. „O bewahre," war die ungeduldige Antwort. „Die Veilchen von Fräulein von Woxleben sind aber noch so schön, es wäre doch schade." „Woxleben, hm." sagte die Schau- Spielerin nachdenklich, „sie schreibt mir eben, ich kami mir noch' kein kla res Bild von dieser meiner jüngsten Verehrerin machen, nach diesen lächerlich übertriebenen Briefen ist sie entweder ein Backfisch von dreizehn lahren, oder das Ganzeist der schlech lte Witz eines Studenten, oder ober es ist etwas recht Interessantes, nämlich wahre Kunstbegeistevung, woran ich nicht recht glaube: Sophie lassen wir die Veilchen hier verblühen, und jetzt möchte ich zur Bahn fahren. Be sorgen Sie mir einen aber einen geschlossenen, bitt?: cs ist etn eisiger Novembcrtag heute." Bald darauf langte die Künstlerin mit ihrer Begleitung am Bahnhof an, sie Hatte ihr? Abreise geheimgehal ten, um sich etwaigen Ovationen, die ihr lästig waren, zu entziehen. Es war noch sehr früh, ihr Zug ging erst in einer halben Stunde. Sie ließ sich in einer der Nischen des großen Wa rtesaals nieder, und als der Raum sich allmählich mit Menscknn zu füllen begann, zog sie einen japanischen Schirm der als Ofenschirm diente, vor sich und entzog sich so den unbe scheidenen Blicken der Neugierigen. Immer neue Menschen strömten Herein, drängten sich durch die Thü ren und ans Busselt, lautcS Stim mengewirr erfüllte die Lsist. Jetzt hörte Isabella plötzlich eine scharfe Stimme dicht hinter sich sa gen: „Aber.Gitta. die alte Nabenhorst Hat doch kolossal abgenommen, ich be greife nicht, rvättim Du sie so an schwärmst. " Isabella hob die Augenbrauen und wartete lächelnd die Antwort. Sie war dergleichen gewöhnt. ES machte ihr Spaß. „O," erwiderte eine andere leiden schaftliche Stinnue, „sie ist die größte Küm'tlkrin, die es je gegeben hat und geben wird." „Angenehmes, brauchbares Or gon." dachte die aljo Beurtheilte, „und Gitta? das ist ja meine Veil chenfreundin, das amüsiert mich." Sie rückte unmerklich den abnungS loS Sprechenden näher und nahm so an der Unterhaltung der beiden Da men theil. Die erstere. Fran von Packwitz, war eine starke, kluge und ''wusich aussehende Dame, die andere ein jun ges Mädchen von austollender Er scheinung. In ihrem schmalen, blas sen Gesicht glühten ein Paar dunkler Augen, die, durch lange Wimpern verdeckt, einen verschleierten Blick hat ten, um dann plötzlich weit geöffnet in die Ferne zu starren: ihre biegsame Figur drückte in jeder Bewegung die Erregtheit ibrer Seele aus: jetzt blick te sie vorwurfsvoll aus ihre Freundin. „Du bist immer so furchtbar ernst haft. Gitta." lachte diese, „waS hast Du nun wieder für Dummheiten ge macht. Du weißt doch, daß Dein On kel Deine Theaterpassion haßt." „Nicht einmal Blumen darf ich ihr schicken," sagte Gitta zornig, „und was sind diese wenigen armseligen Blumen für das, was sie mir giebt!" „Ach. Hot sie Dir etwas geschenkt, ihre Photographie?" „Gisela, ich meine. WaS sie mir in ihrer Kunst gibt, das ist für mich eine ganze Welt, das ist das Größte und Schönste, was man überhaupt erle be kann." „Dich mit Deinen achtzehn lahren so sprechen zu hören! Du ahnst ja nichts von Kunst, Du sckiwärmst eben für Isabella, ich glaube. Tu wärst imstande, ihr um de Hals zu fallen und sie zu küssen. Eine Schauspiele rin, Kind, Kind!" „Warum nicht? Wenn ich sie jähe. Würde ich vor Dankbarkeit gar nicht anders können, als ihr die Hand küs sen. sie hat mich gelehrt, was wahre jKunst ist, ich —" „Aber was willst Du denn mit die- Is wahren Kunst?" gab Gisela unge mein belustigt zurück, „willst Du zu? Bühne gehen?" Gitta sck?wankte einen Augenblick. Dann sagte sie mit zitternder Ttim m: „Ja, ich will." „Äl bist zu amüsant, mein Herz! Bravo, da gibt einen Hauptspaß, eine junge Dame ans der besten Fa milie, wohlhabend und hübsch zur Bühne! Ich freue mich schon auk On kel Rolfs Gesicht und Deiner Geschwi- ster ln Polle, Du jährst doch heute zu Bentheims, nicht wahr?" „Ja. Onkel Rolf hat mich hinge schickt. er ist so bange, daß ich Isabella aussuche, übrigens ist sie beute früh abgereist, und denk? Dir, damit ich nicht allein fahre, muß ich mich der al ten Gräsiii Katowskn anschließen und mit ihr erster Klasse fahren. Sie wird wohl nächstens antreten." „Ich glaube, wir können schon ein steigen." sagte Gisela, „komm, da ist die Gräfin, ich sehe sie draußen!" „Gewiß" wollte Gitta antwor ten. als Gisela sie plötzlich am Arm faßte. „Die Nabenhorstl" flüsterte sie auf geregt. „Was, wo", gab Gitta ebenso zu rück. „Da geht sie. hat hinter uns geses sen, alles gehört: danke, die Geschichte ist gut!" Giselas Augen funkelten vor Ver gnügen. Gitta begriff noch gar nicht, sie sah nur dicht neben sich eine im posante Frauencrschcinling, schvar zes Haar und ein Gesicht wie aus Stein gemeißelt, so klassisch schön die Züge, sie sab die wunderbaren grauen Augen, die jetzt leuchteird und fragend auf sie gerichtet waren, dann wurde sie von der nachdrängenden Menge durch die Thür geschoben, und dann half sie der alten Gräsin Katowsktz, die den Damen vorangefchrittcn war. ins Kupee. „Also nicht abgereist heute früh." war alles, was sie dachte. In der Thür des Kupees stand Gisela und lachte vor sich hin. „Glaubst Du nicht, daß wir noch im Zuchthaus endeu. Gitta, für un vorsichtiges Sprechen Himmel, da ist die Person schon wieder Gitta, sieh siL Dir dock, an da kommt sie." „Erlauben Sie!" sagte in demsel ben Augenblick Isabellas tiefe Stim me neben Gisela. Diese trat zur Seite, vor Gittas Augen verdunkelte sich jetzt der Ein gang des Kupees. dann sah sie einen kostbaren Pelz, allerlei Decken und Schachteln, die von einer ältlichen Jungfer hineingelegt wurden, ein Geruch von Blumen verbreitete sich, und Gitta bemühte sich mit Ostenta tiv. um die Gräsin Katowsky, die längst ans ibrcni Sitzplatz zur Ruhe gekommen war. „Gitta!" rief Fran von Packwitz, der die ganze Sache ungeheuren Spaß machte, „sag mir dock Adieu glückliche Reife. Adieu, Frau Grä fin, wenn Sie Theaternachrichten ha ben wollen, so fragen Sie nur Gitta, sie weiß Alles und schwärmt für Frau Rabenhorst." Da setzte sich der Zug in Bewe gung. Frau von Packwitz winkte mit dem Taschentuch, bis er ihren Blicken entschwand. „Ausgezeichnet!" murmelte sie vor sich hin. „daS war sehr scherzhaft." In der Thür oes Wartesaals traf sie mit einem sehr vornehm aussehen den Herrn zusammen, der sie ernst grüßte. „Guten Tag. Graf Siweden. Sie sehen "r 0 feierlich ans. daß ich in: neoen Ihnen nech frivoler vorkomme, als ich bin: reisen Lue ab?" „Ich habe den Zug verpaßt," sagte er lächelnd. „Und das sagt der Mensch so rnbig! Ist es Ihnen denn ganz gleich?" ..Durchaus nickt, aber ich fahre nun eben mit dem nächsten Zuge." „Eben hätten Sst interesfanle Da mcnbet'anntschafle machen können, da muß ich Ihnen erzählen, begleiten Sie mich ein wenig?" „Gewiß, sehr gern, ich wollte ge rade fragen, wer die interessante Er scheinung war. die ich vorhin schon mit Ihnen zusammen sah." „Das ist ein Hanptniädel. Gitta Voxlccken. apropos. Graf, die sollten Sic nur ichnell heiratden." ..Warum soll ich denn Heiratben?" gab er mit seiner unerschütterlichen Höflichkeil zurück. „O, Sie wären der rechte Mann für Gitta, sie ist übrigens in zwei Jahren, wenn sie mündig nt. eine gute Parthic, keine Schwiegermutter, statt dessen —" „Statt dessen?" sragte Siweden freundlich. „Ja. ich dachte eben an meine letzte Unterhaltung mit ihr sie bat nämlich augenblicklich die Theaterpas sion und schwärmt in einer Weise für Frau Rabenhorst. daß „Ah, Frau Rabenhorst. eine vor zügliche Künstlerin, ich habe keines ihrer Gastspiele versäumt, da würde ick wohl mit Fräulein von Woxleben übereinstimmen." „Herrlich, lassen Sie sich von Git ta erzählen, wie sie beabsichtgt. auch Schauspielerin zn werden. eS ist zu reizend! Dabei hat das Mädchen ein großes Talent, ich habe sie ost bewun dert." „Junge Mädchen haben manchmal wunderbare Ideen," jagte Graf Si , wedcn milde, „daS gibt sich nachher, j Ich werde sehen, ob ich Zeit finde, WoxlcbcnS aufzusticken: da ich erst einige Wochen an der hiesigen Ge sandtschast bin, so war es mir bisher ! unmöglich " „Natürlich, lieber Graf. Haupt mann Bentheim in Völle ist Gittas . Schwager, den kennen Sie doch?" „Gewiß, und nun muß ich mich > Ihnen empfehlen." Sie blieben stehen. Gisela blickte j hm nach. „Er sieht ja ausgezeichnet aus," ! dachte sie. „aber er ist beinahe zu nett. Ich muß die beiden zusamineu i bringen." Ter Deutsche Correspondciit, Baltimore. Md.. Sonntag, den 5). Mai 191 Z. ,n- a Pit? l. Das war eine merkwürdige Fahrt. Tie Gräfin und Isabella Raben borst hatten sich so ausgebreitet auf der einen Seite deS Kupees, daß Git l ta den beiden Damen gegenüber sitzen ! mußte. ! Sofort begann die Gräfin mit al- lcr Harmlosigkeit: s „Also Sie schwärmen so für dieNa ! bcnhorst, liebes Kind?" „Was sang ich an?" dachte Gitta i verzweifelt, Sie war zn jung, um sich an? die ! ser verlegenen Lage herauszuhelfen. Unwillkürlich blickte sie angstvoll zu " Frau Rabenhorst hinüber. Dieie inck ! le ihr belustigt zn und machte ihr ein rasches Zeichen, sie nicht zu verrathen, und dabei sah sie so freundlich anS. daß Gitta wieder Muth faßte. Sic fnblt-e sich plötzlich im EinVerständniß niit der Schauspielerin und hatte die Empfindung, daß diese Fahrt ent scheidend für ibr Leben sein würde. Nun galt eS. die eben nur durch Vincke angebahnten Beziehungen fest zuhalten und weiter zu führe, und i so begann sie der Gräjin mit Lebhaf tigkeit van ihren Eindrücken zu er zählen, sie beschrieb die Stücke, die sie in der vergangenen Weih? gesehen hatte, uno ließ mit jugendlichem En thusiasmus ihrer Begeisterung für die Größe von Isabcllas Kunst freien Laut. Amüsiert hörte Gräfin Katowskn zu, es that ihr wohl, eiu so frisches, natürliches Mädchen zu sehen, voller Lebendigkeit und Feuer. Isabella saß unbeweglich in ihrer Ecke. Was sie sah und hörte er regle ihr gespanntes Int.iesse aber sie japvieg vor läufig. Dann hielt der Zug. die Gräfin stieg aus, und dann waren sie allein. Eine augenblickliche Stille ent stand. Mit dem ihr eigenen Charme, der in einem Gemisch von Befangenheit und impulsiver Offenherzigkeit lag. trat Gitta vor sie hin und sagte: „Sie sind mir böse, Frau Rabenhorst? Ich konnte nicht anders!" Isabella ergriff ihre Hände und hielt sie sehr fest in den ihren. „Böse?" antwort'te sie mit ibrer tiefen Stimme, die wie Musik klang. „Wie sollte ich? Ich lstn gerührt, ich bin dankbar >ck habe nicht um sonst gespielt in Dillburg." Gitta sah sie wertlos an. „Nun. bekomme ich meinen ver sprochenen Kuß?" ..Ich liebe Sie wirklich!" betheuer te Gitta und küßte sie. .Isabella lächelte. „Sie kennen mich ja gar nicht, aber ich fühle mich vielleicht ebenso zu Ihnen hingezogen, wie Sie zu mir. Sie möchten also gern Künstlerin werden? Was hindert Sic denn daran? „O," antwortete Gitta leidenschaft lich, „ich kann nicht, ich bin ja nicht frei." iz „Nun, dann nwcht man sich eben frei," sagte Isabella mit einem hin reißenden Lächein. „Helsen Sie mir. Frau Raben- Horst. ich will Ilmen ewig danken!" „Dazu muß ich Sie erst prüfen und sehen, ob das Talent derLnst ent spricht und nnn erzählen Sie mir von Ihrem Leben und Ihrem Stre ben I" Gitta war es. als ob die Pforten des Glückes sich ihr öffneten. Hier saß sie der großen Künstlerin, die ihr Vorbild und Ideal war, gegenüber und durste ihr Herz derselben öffnen! Sie that eS rückhaltlos. F.xau Rabenhorst ließ ihr Auge fest aus Gitta ruhen Sie fühlt,, sich an gezogen. sie war gerührt über daS wahrhast begeisterte Vor tränen, mit dem diests ibr bis heute völlig unbe kannte Meiifchrntind sich in ihreHan de gab. Aber melir noch, sie fühlte instink tiv, daß es sich hier um etwas Wah reS. Bedeutendes handle. Spürte sie in Gittas Seele Flinken von der eige nen ihr innewohnenden Feuerkraft des Genies? ES war ein blitzartiges Erkennen und Verstellen. Sie hatte Gitta schon auf dem Bahnhof? scharf beobachtet, sie fand sie schon nd voller Tempera ment uüd Natürlichkeit: sie kannte ihre eigene Mackit über die Menschen zur Genügc. vielleicht war ihr die weitere Entwickelung eine? großen Talent? jetzt in die Hand gegeben sollte sie es unbeachtet lassen, oder war sie dazu bestimmt, aus dein glim menden Fnnte ein Helles Feuer an zufachen? Ihr Interesse war im höchsten Maße angeregt, sie überschaute die Lage. „Ja." iagte sie jetzt plötzlich, „ich will Ihnen beistehen! Suchen Sie mich im Februar in Berlin aus. ich gastiere daselbst dann und werde Sie prüfen. Bis dahin arbeiten Sie, studieren Sie die Klassiker und vergessen Tie mich nickt!" „O. niemals. Darf ich Ihnen schreiben?" „Sclb-'tverchändlich, der Bund ist nn geschlossen, ich! wahr?" Der-Zug pfiff. Nur eine halbe ! Stund? hatte diese Fahrt gadanwt, ! aber wie bedeutungsvoll kann eine einzige halbe Stunde, ein einziges Gespräch sein für zwei Menschen, die sich finden und darin die Entschei dung ihres Lebens ahnen. „Auf Wied.riehen!" Da? war das , letzte Wort, das Gitta vc Isabella ! hörte dann sauste der Zug weiter. I und sie starrte mit glänzenden, träu ! inenden Augen ibni nach. Wonlos und zerstreut begrüßte sie , ihren Schivag,r den Hauptmann Denkheim, den Gatten ihrer einzigen älteren Schwester, der jetzt eilig herankam, um sie zu begrüßen. Zu Bentheims hatte der Onkel sie ge schickt. damit diese sie zur Vernunft brächten, wie er'sagte. Wenn er ge ahnt hätte, wie sich diese Reise nun gestaltet statte! Bentheim-? waren ausgezeichnete, verständige Leute. Andrea, der voll ! kommene Gegensatz z.u ihrer Schwe ! ster, nüchtern, praktisch, wohlerzogen. Gitta verstand sich init ihrem Schwa ger besser als mit Andrea; er war Wohl der einzige, von dem sie sich als Kind manchmal hatte leiten lassen, j Seit ihrem füntten Jahre nmr sie el ternlos. Der Bruder ihrer Mutter hatte sie zu sich genommen, ein när rischer, alter Funggestlle. der das Kind ganz einer abwechielungsreichen Sä)var von Gouvernanten überließ, deren keine mit Gitta fertig werden konnte. Ein trotziges, stilles Kuck, spater iiberinüthig bis zur Wildheit, voller Pläne und Abenteuerlust, der ganzen Welt ein Schnippclzen schla gend, um dann in der ersten Jugend, einsam und verkannt, eingeengt von den Vorurtheilen ihrer Familie und den strengen Sitten ihrer Zeit, dazu ! stehen. Das war Gitta Woxleben. ! Theaterspielen war seit jeher ihre ! liebste Beschäitigung, sie dichtete, sie schrieb Theaterstücke und rezitierte zum Entzücken ihrer Kameradinnen, aber seit sie Frau Nastenhorst zuerst al-s Iphigenie gehört hatte, gährte es ganz gewaltig in chr. und ihre Idee und Wünsche nahmen eine bestimmte Gestalt an. „Wer war die ausfallende Dame in Deinem Kupee?" fragte ihr Schwa ger, während sie durch die engen Straße von Völle dem Bentheim'- schen Hanse zuschritten. Gitta war noch wie im Traun. „DaS ivvr -Ijapstla Rabenhorst!" „Die Rabenhorst? Ich gratuliere! To bist Tu ja eine interessante Per sönlichkeit. Du bist wostl ganz von Sinnen vor Glück, was?" „Niemand 'darf meinen Bund mit Isabella erfahren!" hatte Gitta in zwischen überlegt, „selbst Rudolf noch nicht." „Es war zu interessant!" sagte sie „ich habe mit ihr gesprochen. Rudi!" „Bravo, bravo na. bat sie nicht in der Nähe ihren ganzen Bübnen i zoicker verloren? Ä't. g.lb. asjekliert. ! wie?" „Nein, Rudolf, sie ist nnn doch > einmal alt. warum sollte sie nicht io , aussehen? Al>er sie war reizend, j lrcuickiich und —" „Und der reine Engel natürlich. Fielst Du ihr denn nicht schluchzend UN! drn Hals? Was wird Andrea ja gen! Wußtest T. daß sie mit dem seibeil Zuge fuhr?" „Keine Ahnung. er Abend i noch Iphigenie. O, Rudi, wie war ! es schön!" „Glaub' ich! Ich bi auch großer Anhänger von ihr die hättest Du sehen sollen, als sie jung war das paar kolossal ich. junger Leutnant, habe geheult, wenn sie die liiiigjrau gab und da die letzte Rede hielt ! wie heißt es noch?" „Nein, ich bin keine Zauberin —" ! sing Gitta an. „gewiß —" ! „Jawohl, jawohl —Du sagst es auch gut na. das sagte sie mir läuft cs jetzt noch kalt den Rücken herunter, und dann war sie schön, sage ick Dir schade, daß sie iin Abmarsch ist. ein paar Jahre kann iie'S noch machen, dann ist's anS mit ihrer Größe." „Was einmal groß war. bleibt groß. Rudolf ich linde es empö rend. eine große Künstlerin wie sie. überhaupt zu bekritteln! Was ma che die Kinder?" „Danke: D-inPäthch-en. der Schlin ge!. ist selig, daß Du kommst da j sind wir ja." Gitta blieb einige Tage bei Bent heims. Ihr Sckwager fand sie dies mal io merknnirdig und zerstreut, daß > er zu seiner vpau sagte: „Gitta hat i Pläne. Was mag eS sein? Ich glau ! be. sie will nicht zugeben, daß ne von l der RaNnborst bei näherer Bekannt ' schalt gründlich enttäuscht ist. denn j sie spricht pr kaum von ihr. Aber ! etwas ist da los. wahrscheinlich eine ! Liebesgcschichte, unvermei-dlich hei junge Mädchen in ihrem Alter: ich kriege es schon Hera-?." „Ach. wenn sie doch erst glücklich verh-.'iratbet wäre." seufzte Andrea, „aber sie ist so wählerisch!" „Zum Heiratheu taugt sie eigent lich nicht, da ist ctwaS fremdartiges in ihrem Charakter, was uns armen Kerls bange macht Otto Stratten ! möchte sie Heirathen, oder richtiger ihr Geld, aber den nimmt sie nicht ich weiß wahrhaftig niemand für Gitta." „Graf Siwodsn". antwortete An drea. „Dieser alte Philister und Weiber feind? Der tchnt's nicht, den kenne j ich noch von srülzer her diese Par tie dürste Gitta übrigens nicht ans ; schlagen komisch warum seid ihr olle so verliebt in Sm^den?" „Astr liebt Siweden?" fragte Git- ta. ins Zimmer tretend, neugierig. „Ich" antwortete Rudolf mit Nac h „Du vielleicht auch?" „Ich kenne ihn noch gap nicht, ' aber er interessiert nnch, ist er so nett. ' wie man jagt?" E:n greulich langweiliger Kerl mit Kiinstintcressen. schöngeistig Di? n-'wd er nickt gefallen, er ixt zu eingebildet!" wors Rudolf nachlässig hin. um ihren Widerspruch zu rei xen. MS Gitta abgereist war, sagte An drea: „Möchte der Hjmmel doch disseEhe beschlossen haben, für Gitta wäre es den sie." „Lo darin ihr Glück liegen wird?" meinte Rudolf nachdenklich. „Aber natürlich wie kannst Du mir fragen?" war die Antwort. Zn Haufe angekommen, schlich Gitta in ihr Manjardenstübchen hin auf. Es war so heiß in der Sticke, sie trat anS Fenster und schaute in den Wintertag hinaus. „Freiheit. Frei heit!" dachte sie. „ich ersticke, ich ster be, wenn sie mich nicht loslassen." Draußen war alles weiß beschneit, regungslos reckten die Bäume ihr todtes Gezweig zum Hummel anst als sichten sie um Sonnenschein. Regen. Wärme, aber das eherne Antlitz des Himmels gab keine Antwort. Eine todte, beklemmende Stelle lag über allem. Auch über ihrem Her zen? Nein, da regte sich etwas, das ihre angenblicklickfeßerstiminung bald überwand. Irgendwo in der Ferne 'da war es. daS Große, das Wun derbare ibre Hände uiitstwintt'en den Fenstergriff, sie stand regungs los. als lauschte sie aus die Stille, aber in ihr gärte es, und um sie war ein Rauschen und Brausen, der Ge nius streifte sie mit feinem Flügel, und durch die dämmernde Zukunft sah sie ihr Ziel. 3. Kapitel. Gitta saß in ihrem Zimmer. Auf geschlagene Bücher und Schriften la gen um sie herum, ihre dunklen Augen glühten. Sie blätterte ziemlich planlos in Goethes Iphigenie herum, denn sie wußte es längst alles auswendig Da klopfte es an ihre Thür und Frau von Packwitz trat herein. ~'n Tag, altes Kind blaß und abgespannt natürlich warum stu dierst Du Dich zu Tode? Tu kannst Deinen Letz ja jchon längst, und bis zur Aufführung ist es doch noch lan ge hin." Gitta schob ihr einen Stuhl hin. Gisela zündete sich eine Zigarette an. „Also, weswegen ich kam wir müssen die heutige Probe auf morgen verschieben " „Schade, warum?" „Ach. es thut weiter nichts, ick bin schon bei Allen gewesen es geht morgen, und Du kannst natürlich kommen?" „Ich kann immer." „Gut, das wäre erledigt " Fran von Packwitz bcsias; neben großer Unternehmungslust ein aus gezeichnetes Organisationstalent.lhr augenblickliche? Unternehmen halte allerdings mit großen Schwierigkei ten zn kämpien gehabt. ab?r sie hatte ihren Willen erreicht. Es sollte in ihrem Hanse gleich nnch Weihnachten eine große Dilettanten-Theateranf sisiniing stattfinden. Ihr äußerer Zweck war Wohlthätigkeit, ibre geheime Absicht dabei: Gitta und Gra' Siweden zniainmen zu bringen. Gitta kam nichts envüii'chter. als dieie Annorderiing zur Mitwirkung Grat Siweden aber statte lange hart näckigen Widerstand geleistet. Ersten-? warum sollte es etivas Klassisches sein eine junge Dame aus der Gcstllücha't „Iphigenie"? Haarsträu bend. Ai dem „Klassischen" bestand aber Gisela. Gitta io.'lte wirken, und ge rade als Iphigenie mußte sie wir ken. So wurde Gra' Snveden. der „zu leinen! Unglück" einmal die Rol le des ..Liest" iedr schön geleien hal te. so lange qeau sit bis er aus Hin lickkeit nachgab. Herr von Stratten. Gittas Vetter der ihr Herz zu ge winnen ho'sie aah iick die größte Mühe, au? PnladeS" etwa? recht „Fires" zu machen. ..Tboas" über nahm Herr neu Packmitz selbst, und seit estügen Woche bereits ianden jede Weclce nve mal die Proben !'? Fran von Packnst; statt Hier war es wo Gitta Grat Siweden kennen lernte. Er .w'wl ih" Er machte ibr eniee sympathischen Eindruck Sebr herab las'end betrachtete er d>e ..kleine ta lentvc'üe Werst.'l'c'n" an'anzs. - aber Gistsia batt' dock r ch!: z tariert schon der Menclea wi'i'de genügen Als G tta si: sprach, wurde Siwe den ansinark'stun er konnte sich der Wirkung nicht entziehen, und nach der ersten Le-evrebe war ar pvlle! Euer für die S '' ' - , '-.fp 'fists Können bildet mrl ein. „Wir werden ien." sagte er zn Fran von Lack e s Teck: seine ganze Sieie zennßaeit 'ckfvgnd dahin, als Gitta ihm zum er!tst,mal aus der Bühne gegenübertrat. Was war das? Das war lein gewöhnliches Spiel, das Mädchen hatte wahrhaf tig Talent, mehr nech es hatte Genie er fühlte sich befangen, un geschickt ihr gegenüber, die so in ihrer stelle aufging, daß die Personen ganz für sie zurücktraten und ihre Bvgeistbrung alle Mitspielenden fort riß. Auch ihn. Er war ein bedkiitender Mensch, und venu es ihm der Mühe werth war. so leistete er auch Bedeu tendes. Bei dieser Gelegenheit schien er nur sein Bestes geben zn wollen. Fran von Packwitz strahlte. „Wie findest Tu Siweden-Z Spiel?" sragte sie und blickte von ihrer Zigarette auf Gitta. „Ausgezeichnet. Giiela. und wie ernst er die Sache aufsaßt!" „Du spielst ja auch ganz nett wenn die Ausführung gelingt, ver helfe ich Dir zu Deiner Künstlerlauf babn." lachte Gisela in der sicheren Uc'ster.zeugung. daß. dst Verlobung Gittas und Siwedcns de effektvol len Schluß der Komödie bilden würde. Für Gittas geheime Pläne und Ideen konnte gar nichts günstiger sein, als diese Proben unter Anlei tung eines der tüchtigsten Schau spieler der Stadt. Sie fühlte sicb 10 stolz und frei, wie noch nie im Le ben. Und dann kam die Aufführung. Sic verlief glänzend. Es war Gittas erster öffentlicher Erfolg. Natürlich ein vollendetes Spiel hatte Niemand erwartet. eS fehlte ihr die schauspielerische Reut:- ne. die richtige Anwendung und Be herrschung ihrer Stimmmittel, aber der Liebreiz ihrer Erscheinung, ihre vollständige Hingabe an ibre Rolle und ihre Auffassung riefen den lau ten Beifall der Zuschauer hervor, und über ihr Talent war nur eins Stimme. Jetzt stand sie. Hochauf athm end, beide Hände aus die Biusl gepreßt, im wallenden weißen Gewand der Pricsterin. ans der kunstvoll arran gierten Dilettanteiibühne. Der Vorhang war endgültig gefal len. Vor ihr stand „Liest". Er wollte ihr etwas sagen. Ihr danken. Aber sein Herz klopfte so. daß er kein Wort hervorbrachte. Er war bezaubert. Endlich wiederholte er leise: „Darf ich wissen, wer mir gleich einer Himmlischen begegnet?" Sie sah ihn an doch galt das Leuchten ihrer Augen nicht ihm. als sie sagte: „Nicht wahr, es ist schön, groß 0. es muß mir gelingen!" „Orcst" kam zn sich und war in einem Augenblick wieder Gras Siwe den. „Es ist Ihnen ja gelungen, gnä diges Fräulein." antwortete er, er staunt in ihr strahlendes Gesicht blickend. Sie snbr zusammen. „Ja so verzeihen Sie ich bin noch ganz benommen davon ich —" Ein leichtes, stolzes Neigen des Kopfes, und fort war sie. Die ganze Stadt sprach von der Aufführung: man wollte, daß sie im Theater selbst wiederholt würde. Das icheiterte jedoch an dem eigensinnigen Widerstand von Onkel Rolf, der nun von der Sache genug halte. Seine Nickte würde ihm ja total verrückt gemacht, sagte er, höchste Zeit, daß sie heiratde das wäre das vernünf tigste. Auch er hoffte aus Graf Si weden. Man war es jetzt schon ganz gewohnt, die Heiden als Paar zu be trachten. Die einzigen Harmlosen nmren das „Paar" selbst. Gras Siwe den allerdings gefesselt. aber noch völlig nnentschlossen. und Gitta ahnungslos. Ziemlich erichövit ruhte sie einige Tage nach der Fesworstellung. in ihrem Zimmer ans der Chaiselongue liegend, aus. Sie erwartete Graf Siweden. der ihr ein Buch bringen wollte, über das sie gesprochen bat !en. Da klingelte es schon. Sic sprang auf und wollte in das Wohnzimmer hinuntergehen, als Gisela ohne wei teres hereintrat. „Neuigkeiten." ries sie vergnügt, „hier lies!" Gitta nahm ihr sine Zeitung anS der Hand und las joiort in großen Leitern die Worte „Isabella Raben- Horst." Sie wurde ganz blaß. „Famos, nicht wahr?" fuhr Gisela fort, „einmaliges Gaststüel schon übermorgen. Da müssen wir alle zu sammen hin. sie ist ans der Durch reise nach Berlin und will ant allge meinen Wunsch hier eine Wiederha lung der „Sappho" geben. Fronst Du Dich nickt?" „Sehr!" antwortete Gitta gepreßt. Sie war tief überrascht. Niemand wußte, baß sie in stetein Briefwechsel mit Isabella stand. Va nun batte dieie ihr nicht mitgetheilt, daß sie. aus dem Wege nach Berlin. Dill'lmrg berühren würde?" „Gras Siweden wartet im meldete daS Mädchen. Die Dame begaben sich Arm in Arm hinunter. Da stand er. m>t einem dicken Bück m der Hand. „L du meine Güte, nur lein? tief sinnigen Gespräche am frühen Vor mittag." bat Gi'cG. „'vir haben Bes sere: vor. Grai S:weden. Sie kön-' neu gle,ck Z>>> Tbeater laust und uns Billets nie übermorgen bewegen hie Rabenhorit im?!! " Siweden war zu Allem bereit. Gitta die liebe? allein gegangen wäre, konnte doch nick? reckst nein sa gen und so geschah es. Am Nachmittag des lt. Januar lief der Kurierzug aus dem Süden in Dilllmrg ei, welcher die sehn suchtsvoll erwartete Frau Rabenhorst iiut sich führte. Als die Tragödin bald daran? ihr Zimmer im Hotel betrat, strömte ihr ein Tust von Veilchen entgegen. „Ich wußte es. das l:ebe .Kind," sagte sie. „Was schreib: sie denn?" In einem Korbe voll der schönsten Veilchen lag ein Brief Gittas. Isa bella las und antwortete fosort: „Wenn Sie morgen am Tage nicht kommen können, so kommen Sie Abends, sieben Uhr, ich fahre mit 'dem Nackstzng weiter um 12 Uhr." Uni sieben Uhr an demfelheiiAbcnd war das Theater bereits gefüllt, trotz dem die Vorstellung erst um halb acht Uhr begann. In der Profzeniumslo ge. der Bühne so nahe wie möglich, saß Gitta zwischen Fran Packwitz und Siweden, DasHans war ausverkauft. Gittas ganzer Bekanntenkreis war vertreten. Niemand wollte das Gast spiel der Fran Rabenhorst versäu men, Ans den Gesichtern lag freudige Erregung. Tie Opernglüstr waren in voller Thätigkeit, und die allaememe Konversation schwirrte und summte durch das Theater. Der Vorhang ging ans. Das Stück begann, und bald ertonten hinter der Bühne die Rufe: „Heil, Heil, Sappho Heil!" ..Jetzt kommt sie gleich," dache Gitta. To mar sie schon, strah lend, königlich grüßend nach allen selten, im Pupurmantel, die golde ne Leier in der Hand Todten stille. Und dann die tvciche, tiefe Stim me: „Ich grüß' euch Unwillkürlich beugte Gitta sich vor. Der Gruß der Dichterin an ihr Volk mar auch ein Gruß an sie, wie ein Ruf, dem sie folgen würde, mußte das wußte sie jetzt, Sie gehörte mit dazu, es mar ein Unding, daß sie noch hier oben saß unter den Zu schauern, ausgestoßen, srcmd. Kein Auge wandte sie von der Vühne, Und neben ihr. zurückgelehnt, saß Graf Siweden. seine Augen hingen an Gittas feinem Profil wie schön sie war. Liebte er sie? Das Spie! nahm feinen Fortgang. Als es zn Ende war. tobte ein wah rer Beifallssturm durch das Haus. Gitta saß wie eine Statue, und „Sappho" grüßte und dankte mit ihrem unbeschreiblichen Lächeln. „Teufel, muß die Fran schön ge wesen sein." sagte ein Litigier in Gittas Näbe. Sic sah sich um. Freilich. Verständ niß für ihre innersten Empfindun gen würde sie wohl kaum finden. Da begegnete ihr Ange Tstvedens Blick. Unwillkürlich streckte ne ihm die Hand entgegen, er ergriff si:, und aus einem Munde sagten beide: „Es war schön." So belebt hatte sie seine ernsten Züge noch nie gesehen. „Wollen w:r auch Schansvieler werden?" tagte sie leite mit einem hellen Lächeln, während er ibr den Mantel über die Schultern legte. ..Rein." antwortete er mit einer Bestimmtheit, die sie srappirte, „das wollen mir nicht, aber zutamme - " „Fertig, altes Kind?" Gisela stand neben ihnen. „Ja. ich bin tertig Adieu, Gras Siweden." „Leben Sic wohl, dart ich morgen noch einmal mit den Büchern zu Ihnen kommen?" „Morgen? Ja, am Vormittag, wenn Sie wollen —?" „Ich werde es versuchen." Er verbeugte sich. und der Wagen mit Packwitzens. Gitta nd Herrn von Stratten rollte durch die Straße. „Siweoen sah ganz entzückt ans. Ich glaube, er will die Rabenhorst Heirathen." spottete Gisela. „Famoser Gedanke!" rief Strei ten. „Uevrigens kennen Sie ihn schlecht. Baronin, der beiratbet ine und nimmer eine Schauspielerin." „Ist er so hochmiübig?" fragte Gitta, fast gegen ibren Willen. „Altes Kind deine Begeisterung in Eimen aber deine Ansichten sind kindlich man kann sich drei mal in eine Schauspielerin verlieben, aber heirathcn? 's wäre auch ein Jammer um Siweden, seine diplo matische Karriere, sein 'chönes Erbe in Schlesien, alles —" „Alles iut'ck!" benätigte Stratten. Eine Panie folgte. „Kolossal angreifend so'n geistiger Genuß." begann Stratten ans? neue, einen Seitenblick auf Gitta werfend. „Uebrigens. unsere Iphigenie war besser, wie Fräulein von Worleben ?" „Eine Rabenhorit kann überhaupt nie erreicht werden. Herr von Strat ten." „Nanu mein gnädw-eS Fräulein erstens mal ist sie zu groß ko lossal groß, die Nabcnlwrsr. die an dern neben ibr sehen aus wie. wie Insekten, überhaupt so klein." „Grasaiivwr uuaF'.äiw", lachte seht Gi'ela ans vollem Halie. „sie hätte sie alle in die Tasche stecken lönnen - mir war den ganzen Abend Angst um die eine Kulme, die so fürchterlich wackelte eigentlich müssen wir Tan. te Ralnnhortt zur Wiederholung von Iphigenie einladen Gitta, soll ich? Laßt doch die IG'i .enic cndi-ch einmal niben!" riet Gitta gere '!. „Da sind nur gute Nacht." Am nöi'-ilen Vornintaz erwartete sie Siweden. Was hatte er gemeint mit dem „zu'ammcn"? N R Schau spieler, aber zusammen? Eigentlich gehörten sie auch zusam men. das fühlte sie. Sie kannten Bch jetzt recht gut g> genseitig: das war eine wnndertchäne Kameradschaft gewesen während des Ziitamnienspiels er war der erste Man, der ihr imponiert hatte, gleich beim ersten Sehen, und da? war so geblieben: sie rechnete ihn zu ihren Freunden nein, er war ihr bester Freund, und warum sollte da-Z nicht so bleiben? „Alles drängt jetzt zur Entschei dung." sagte sie sich. „Aber zu wel cher? Ich hätte ihn ganz gern gespro chen. warum kommt er nicht?" ' Ja. da saß er in seiner Stube, den Kopf in die Hände gestützt und grü belte. Was hatte er doch die vergange ne Nacht geträumt? Immer dieselbe Geschichte sie. als Iphigenie, stand vor ihm und wollte leine Ketten lö sen. aber eS ging nicht, und dann mar. sie es. die die Ketten hatte, ganz um wunden war sie damit, es klirrte und rasselte bei jeder Bewegung. „So geht cS nicht!" hatte er traurig ge sagt, und sie hatte gcantworte.: „Nein, wir können sie gar nickt lösen, wir müssen warten, bis sie von selbst abfallen." Krack fielen sie zur Er de. Mit jähem Schreck erwachte er und war allein (Forlsrtzun,, folgt.) VUlk flu s Äiilnd clor . kein, ,z >>