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Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918, March 23, 1913, Image 14

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Der KeibZDtiordversuch.
Eine Sludintcngcschichlc von Adolf
Thiele.
„Du mutz! der Teutonia Ehre machen,
LeibfuchS!" sagte der StudtasuS Kern
beim Frühschoppen zn seinem Leibfuchse.
„DaS Gesicht mutzt du ihm zu einem
Hasehe zusammenhacken, dem Fuchse
von der Saxonia!"
„Die Mensur lässt mich natürlich
riesig kalt, aber das Examen! Der
Alte rückt schon nicht mehr so bereit
willig die Kröten raus wie sonst, er will
etwas sehen für sein Geld."
„Nun, du steigst ja nächstens ins
Examen. Wann ist'S denn?"
„Zn vierzehn Tagen!" erwiderte Max.
„Aber, da soll jn deine Mensur auch
miSgevaukt werden!"
„Auf eins kann ich mich doch nur vor
bereiten!" seufzte Max.
„Am besten wohl aufs Examen, ich
habe zu elend gebummelt. Schad ist's
ja freilich, datz ich die schöne Zeil mit
dem blöden Ochsen vertrödeln mutz!"
Mar vertrödelte wirklich die nach
sie 14 Tage, indem er am Born des
Wissens schöpfte, stieg aber dennoch
„mit Heulen und Zälmeklappcrn", wie
er sich ausdrückte, ins Examen.
Ztvei Tage vorher hatte ihn sein
Leihburschc auf seiner „Bude" besucht,
denn zur Kneipe kam der so plötzlich
Strebsame nicht m-hr.
„Du, Leibfucks," sagte er, „ich mutz
dir mitteilen, daß deine Mensur über
morgen steigt."
„Wie?" rief Max. Hcbermorgcn,,
ist ja Examen!"
doch schnuppe!" sagte Kern.
„Du machst einfach früh das Examen
und nachmittags stichst du den Saxonia
fuchs ab!"
Max machte ein wenig rertranen-r
-weckendeS Gesicht. „Nellingens," sagte
er beNommen, „mein Aster will mich
übermorgen besuchen."
„Na, das kamt ja gut iverdcn!" sagte
Kern. „Aber latz uns nur machen, wir
nehmen den Asten in Beschlag."!
Der gefürchtete Tag schlich heran.
In Frack, Herzensangst und weißen
Handschuhen begab sich Mar in die
Zwickmühle des Examens und um
es kurz zu machen er „rasiclte".
„Latz dm Mut nicht sinke*.!" tröstete
Kern. „Heute nachmittag stichst du den
Saxopcn desto schneidiger ab!"
„Aber mein Aster!" seufzte Max.
„Wenn cr mich nur nickt mit nach
Hause nimmt, datz ich Gummischuhe
machen mutz!"
„Ach, datz er dich in sein Fabri'a
tionsgeschaft steckt?" fragte Kern. „Latz
nur, den Alten nehmen wir auf uns!
Wann kommt cr denn an?"
„Nachmittags 4 Uhr."
Max wurde „ane eschirrt".
„Auf die Mensur!" tönte c?. „Fertig!
Los!"
Die Schläger klemgen aneinander.
Max, dar iusolgc.des. Ermnenrewialls
selir aufgeregt war, schlug mit dem Mute
der Verzweiflung dreint sein Gegner
zeigte weit mcbr Nuhe.
Max legte jetzt mächtig aus und ver
setzte seinem Gegner einen Hieb, der
tödlich gewesen ivare, wenn—ja wenn
Max einen krummen St.lel gehabt und
den Gegner iu den Leih getrok-cn liiittet
so sauste aber der dünne Schläger nur
auf die Foäitslulpe de-S Gegners. Dieser
benutzte die Sekunde der Erschlaffung
nach dem Merdsliiebe, eine mächtige
Quart fuhr in Maxens Visage, und
zwar aus den erhabensten Punkt, der
zwar nie von Dichtern besungen wird,
aber doch von cmiu-nl-r Wichtigt-tt ist:
di- Nase.
Es war ein kompleter Abfuhrschmttz.
Tie Paukeret war aus, der Paukarzt
flieste an Maxens Niemorgan mit großer
Em üst'st. Mar bis; die Zähne zusam
men: sei 1 cibbursche und ein anderer
Freund begleiteten ihn in einer Droschke
nack Hause.
„Gerasselt und abgestochen!" mur
melte der Unglückliche. „Ich bin ver
loren, ich mutz Gummischuhe machen!"
„Sei nur unverzagt, wir werden öS
schon deixsln!"
Als Maxens Phtlcuse, eine ältere
Frau, die Korridortür öffnete und Max
mit seinem Verbände sah, an dem zwei
bilfesiebende Augen herausblickten, stieß
sie einen Sckreckensruf an.
„Ruhig, flüsterte Kern. „Regen Sie
den ischwerverwundeten nicht aus, wir
bringen ihn sofort zu Bett."
Nickt lange darauf ertönte die Klingel,
und Maxens Vater erschien in der Tür.
von beiden Stiid-nt-ii mit einer Per
beilssung begrüßt, Becke stellten sich
vor. und Kern begann mit halblauter
Stimme: Verehrter Herr, bitte er
schrecken Sie nicht, eS wird alles wieder
gut werden! —Ein Akt der Verzweiflung.
„WaS ist mit meinem Sohn?" rief
der Vater erschreckt.
„Er bat leider dje Prüfung nicht be
standen."
„Ein--Selbstmordversuch.'" ergänzte
Kern.
„Ist mein Sohn in Gefahr? Ich mutz
ihn sehen!"
„Sein größter Kummer ist, datz Sie
bhili zürnen könnten."
„O nein, nein! All-S ist v-rgeben
und vergessen!"
Nun führten die beiden den Erschüt
terten an das Krankenlager.
„Kannst du mir verzeihen?" sagte
Max mit schwacher Stimme.
„Aber, lieber Junge, natürlich! Was
sagt der Arzt?"
Man beruhigte ihn endlich, und die
beiden Stickenten bemühten sich, ihn
so bald wie möglich wieder fortzubringen.
Am nächsten Tage reist der besorgte
A usdo iu Woge z u in B a Ii n
li o i.—„ln der Bahnhofsivirthschafl
giebt's übrigens ein vorzügliches
„Pilienor": wenn uüe <>ln,a den Zug
Powe wieder ab. Seinem Wunsch,
tüglich Nachricht ;u erhalten, wurde
Erfüllung zugesagt.
Zu Haust stattete er seiner Frau Be
, Achtgab. - Beide besprachen den Fall
s c'wzeli'eZit, und endlich sagte der Vater
nachdenklich: „Nur eins verstehe ich
nicht: , datz Max, um seinen schrecklich?
Einschlich auszuführen, s!-ti gerade die
Nase entzweischneiden inutzlcl"
Dichtungen einer ägyptischen Prin
zessin vor 3300 Jahren.
Tie ägyptische Abteilung des Bri
lish-Museum in London ist jüngst
um ein wertvolles Stück bereichert
worden, nämlich um eine thebanische
Version des Totenbuches. Ter Papy
rus hat eine Länge von 123 Futz
und eine Breite von etwa 18 Zollt sr
enthält autzer Dingen, die schon aus
andere Papyri wohlbekannt sind,
eine ganze Neil? von Hymnen und
Litaneien, die vollkommen neu sind-
Bislang (er ist vor dem Jahre 1881
in der königlichen Grabstätte Teir
el-Bahari gefunden worden) gehörte
er einer Frau Mary Greenfeldt diese
hatte ihn dem Museum geschenkt,
und jetzt hat sich Dr, Budge von der
äavp:nck>en Abteilung des Museums
mit dem Texte näher besatzt, Die
Texte sind von einer ägyptischen
Prinzessin, vielleicht jedoch nur nir
sie ahgefatzt worden. Es handelt sich
um die Prinzessin Nesi-ta-nelst Ashe
ni. eine Tochter des tctzten Priester
königs der 21, Dynastie, Painetchem
der Zweite, Der ganze Papyrus ist
von einer Hand geschrieben, wie der
TuktuS zeigt, von einer weibliche
Hand, Durckyveg ist die hieratische
Schritt angewendet: nur einzelne
Kapitel sind gleichzeitig auch in
Hieroglyphen ahgefatzt, ferner zeich
net sich der PapyruS durch sehr fein
ausgeführt? Vignetten aus. Ter In
halt der Hymnen und anderer Dich
tungen ist den älteren thebanischen
Versionen des Totenbuches entnom
men, und die Verfasserin mutz eine
gründliche Kenntnis der Tcheolvgie
des neuen Reiches gehabt haben. Im
Text selbst wird die Schreiben als
„Arbeiter oder Verfasser der „Rol
len" (Biiäier) Amen-Ras, des Kö
nigs der Götter", bezeichnet. Ferner
verrät her Text, datz sie auch bei dem
musikalischen Teile des Kultes zu tun
hatte, Man kennt die Prinzessin nicht
nur as diesem Schriftstück, sondern
ihre Mumie ist ausgesunden worden
und ist im Museum zn Kairo ausge
stellt, Bei der Auswicklnng zeigte sich,!
das-, sie ein schmales Gesicht und eine ;
woklgesormte Stirn hattet das Haar!
war dunkelbraun und wellig, die
Augen üchtbrann. wenn nämlich die
eingesetzten Glasaugen lebenswahr
sind. Nach dein Erhaltungszustände
der Zähne ist auf ein Alter zwischen
35 und 43 Jahren zu schließen Die
ganze Körperlänge der Prinzessin be
trug beinahe 1,70 Meter.
Unterschlagungen eines Hamburger
Notars.
Nach großen Unterschlagungen ist
der Hamburger Notar Dr, Becker,
der seine Amtsräume au der Börsen
brücke hatte, aus- Hamburg geflohen.
Die Unterschlagungen sollen bedeu
tend sein, doch ist die Höhe der Sum
me noch nicht festgestellt. Die
Staatsanwaltschaft hat das Büro des
Flüchtigen geschlossen. Notar Dr.
Becker war Mitinhaber der Notar:-
atsfirma Dr. Becker öd Oppen, Er
war verheiratet und Vater mehrerer
Kinder, Seine Wohnung hatte er im
Stadtteil Eilbeck, In einem Briefe,
den er an seinen Sozius aus Dres
den schrieb, kündigt er an, datz er sich
in der Elb? ertränken werde. Außer >
Unterschlagungen hat Becker umfang-!
reiche Urkundenfälschungen began-!
gen. Sein Verschwinden erregt in
Hamburg großes Aufsahen, da er sich
in luristenkretsen allgemeiner Wert-:
schätzung erfreute.
StantShilfc für die kanadischen Far
mer.
Um den dringenden Notschreien i
ser kanadischen Farmer, die mitten im
Ueverflutz ihrer Ernteprodukte Hun- j
ger leiden müssen, weil sie das Ge-
ireide nicht aufspeichern und Versen-
ven können, gerecht zu werden, hat
sich die Regierung der Provinz Al
berto entschlossen, der genossenschast
lichen Farmewereini'gung eine An
leihe von ? 1,330.033 zu garantieren.
Für diesen Betrag wird die Genos
senschast 83 Elevatoren in der Pro
vtnz errichten und damit in der Lage
sein, den diesjährigen Andrang von
Ernteprodukten zu bewältigen. Der
Wan hat in ganz Kanada
Interesse erregt und dürste auch in
-nnderen Provinzen zur Durchsüh-
rung gelangen, da die Schwierigket
ten in der Verwertung der Ernte den
kanadischen Fannerstand geradezu,
wie ine Kalamität bedrohen.
Ursache und Wirkung.
Karlchen: „Mama, wie hast Du
Papa kenn gelernt?"
Mamat „Ich fiel in einen Teich
und Papa rettete mich!"
Karlchen t „So, so! Das ist aber
spatzig Papa will mich nicht
schwimmen lernen lassen!"
vcrsäiuneii sollten, bleiben wir rubig
sitzen, trinken einige Liier und ivarlcn
den nächsten ab." „Nicht übel. ~,
geben wir doch etwas langsanier!"
Der Teutsche' Etirrcspviident, Basiiinore,' Md., Sviiiitiig, de 23. Müs, I!! 3,
Die deutsche Siidpolfakrt.
Ihr Leite erstattet über deren Resuh
tat? eingehende:! Bericht.
Seki,ln Hit tckiZck Nrscln? er.iktl lind wies
im näcktin, Aotrr !? giosch-nn- PnUzt,
'Oberleutnant filchner bercktete
der Gesellschaft für Erdkunde zu Ber
lin folgendes über die von ihm ge
leitete deutsche Südpolexpedition
1311—12:
Am 11, Dezember begann die
„Deutschland" ihre Sudsahrt von
Südgeorgien aus. Bis zum >, Ja
nuar mutzte sich das Schiff seinen
Weg unter wechselnde Eisverhält
nisse erzwingen und würd? bei 13
Grad 17 'Min. 'S. und 28 Grad l>
Min, W, bis- zum IG Januar durch
schweres Packeis festgehalten. Es
folgte gute fahrt südlich südsüdwesl
lich bis zum 14, Januar, und zwar
zu der Position 73 Grad 17 Min, So
und 28 Grad 38 Min W,. wo wir
wieder in dichtem Eis festsatzen. Erst
am 24, Januar wurden die Eisver
hältnisse ganz unerwartet bessere, und
ani 27. Januar stellten sich die ersten
Anzeichen von Land in den Boden
proben des Meeres ein. Die Meeres
itief? war geriiiger geworden, von
3432 Meter ans mir noch l>W bis
733 Meter. Am 33, Januar nach
mittags wurde bei 7! Grad 18 Min,
S. und 33 Grad 25 Mi, W, In
landeis gesichtet, Es bot sich dar als
eine 233 bis 333 Meter hohe Erhe
bung, die in sanfter Böschung gegen
das Meer zu ziemlich gleichmätzig ab
fällt und dort in senkrechter, 23 bis
33 Meter hoher Eiswand abbricht.
Eine Landung war hier unmöglich.
Wir folgten deshalb mit dem Schiff
dem Perlauf des Steilabhruch? nach
Südwesten unter gleichzeitiger fest
legung der Küste, Am 31. Januar
gelangten wir in eine kleine Bucht,
deren Position zu 77 Grad 48 Min.
S, und 34 Grad 33 Min, W, be
stimmt wurde, Sie erhielt den Na
men „Pahselbiicht", Mehrere Kilo
meter südlich dieser Bucht biegt das
Inlandeis nach Westen auf mehrere
Kilometer ah, um dann im allgcmei
nen die vorherige Streichrichlung
etwa nach Süden wieder einzuhalten.
Au dieser Streek? erreichte das In
landeis grötzer? Höhen, doch sielen
auch diese in sanfter Böschung meer
abwarts. Südlich der Bahsolbucht
zeigen sich unzweifelhafte Anzeichen
der Existenz des von der gewaltigen
Eismasse überdeckten neuen Landes.
Aehiilich wie das Inlandeis fällt auch
die Eismasse im Westen der Vahsel
huckt senkrecht gegen das Meer in ei
nen Steilabhruch von 13 Eis 25 Me
ter Höhe ah. Diese Eisinasse dehnt
sich unabsehbar weit nach Westen und
Südwesten aus. ist anscheinend völ
lig ebs und dürste eine Ei-sbarriere
vorstelle, ähnlich der in der Rotzsoe,
Um nun Gewitzheit zu haben, oh wir
es hier tatsächlich mit einer Eishar
riere zu tun haben, lies; ich noch
an demselben Taizn die fahrt längs
dieser Barriere nach Westen hin fort
setzen, Dies tat ich um so lieber, als
die ersten Erkundigungen in- der
Pahselbiicht keine günstigen Nachrich
ten nir di? Anlage der Station ge
bracht hatteiu Ich bossle, weiter im
Westen einen besseren Platz zu lin
den, Diese fahrt ergab durch ihre
Lotungen neif?? dem Barriereabbruch,
datz wir es bier tatsächlich mit einem
Analogen ier Rotzbarricre zu tun
batten. Am I. fobruar 1312 ver
hinderten schwere Packeismassen hei
77 Grad 12 Minuten S, und 33
Grad 5 Minuten W, die jt'eitere
fahrt. Wir kehrlen dann zurück.
Am 2, und 3, fehruar wurde die
Pahselbucht nochmals erkundet und
dem neuentdeckte Lande der Name
„Prinzregent Luitpold Land,, .beige
legt, Di? Erkundigungen ergaben
solgend-s: Die erwähnte Eismasse
westlich der Bahselhucht erwies sich
als schwimmend und nur stellenweise
anscheinend aus dem Untergrund aus
ruhend, Weder nach der Barriere,
noch nach dem Inlandeis befand sich
eine brauchbare Perbindiing. Der
Platz eignete sich somit scvlcchl für
eine Stationsanlage aui diesen
schwimmenden Eismassen, Ein Her
angehen mit dem Schiff an das In
landeis selbst oder den Eistbariier?-
rand verwebrle der Kavitän anS
Gründen der Schisfsgesährdnng. Es
blio-o somit nichts anderes übrig, als
die Errichtung einer Station aus dem
schwimmenden Eiskomplex, Zur
Sidzerung der Station beschsotz ich.
die „Deutschland" nicht nach der
Stationserrichtung nach Südgeor
gien zurückzusenden, sondern in der
Pahselbucht überwintern z lassen
Am 3, fehruar traten unvermutet
sehr günstige fahrtverhältnisse nach
Westen ein und in der Hoffnung,
diesmals der Eisharriere folgen zu
können, entschlotz ich mich zu einer
zweiten Rekognoszierung des EiS
barrierenlandeS, Vielleicht zeigte sich
doch noch ein besserer Landungsplatz,
Bereits am 4. fehruar tedoch trafen
wir viel Packeis und grotze Eisberge,
Nach dem Endpunkt des ersten Por
stotzes mutzten wir auch diesmal um
kehren und es gelang gerade noch zur
rechten Zeit, das Schiff aus dem dich
ten Packeis herauszubekommen. Am
5. fehruar traf das Schiff wieder in
der Pahselbucht ein. Erst am 3, fe
hruar konnten wegen heftigen Stur
mes an den vorhergehenden Tagen
Gute Bekannte.-- „Meine
Beziehuugeit zu Fräulein Meuer wer
de ich wollt abbrechen müssen,"
„Aber warum denn?" „tß'sieru
die Hns!ad:uig°arbeiieii ernstlich in
Angriss genommen werde Äm 17
Icbrnar war dao stationshaus im
Ncbbau vollendet.
An den folgenden Tagen mutzte
die „Deutschland" wegen des schweren
Sturmes dw Hobe See aussuchen.
Am 23. lebruar konnten wir wieder
nach unserer alten Stelle sunückkeb
ni. Doch die Paliseltbuch: hatte lue
Lage schon am 22, Icbruar sehr
ungünstig beurteilt C.avitän Vabsei
bosstv, datz bald Joost einsetzen
möchte, damit das Schiss jn der neu
ge'chasfenen Herzog Urnst Bucht sest.
sröre und somit liicr einen Neberwin
terungsplatz fände. Ich entiäilotz
mich aber, mit der Anlage von De
pot-:' aut dem Inlandew baldigst ,n
beginnen, um den Schkilt.'nreisendeii
Nückäalt schaffen und die Station
aulage dort eröffnen zu sönnen. Am
2,">. lebruar wurde da Devot unter
meiner Leitung ans dem Inlandeis
angelegt und am 28, lebruar das
zweite gröbere Depot,
Am 2, März hatt? sich die Eisdecke
bereits soweit oerstärkt, datz sie einen
einen einzelnen Menschen trug. Es
gelang, die einige Tage zuvor nach
dem Inlandeis all,gesetzten Herren
wieder a Bord zn kringen nd das
Schift ans dem Inngeispanzer zu
be'reien. Das offene Meer mutzte
aufgesucht werden. Ein? Landung
war nickt niebr ausführbar, und ich
ordnete deshalb im Einverständnis
mit dem Kapitän am t März an.
die Jährt nach Südgeorgicn unver
züglich anzutreten, um im nächsten
Jahr? die Landung zu einer trübe
ren Zeit, und zwar gleich ans oem
Inlandeis vorzunehmen. Schon am
5, März wurde die Nordsahrt durch
rasch wachsendes lungeio verzögert.
Am 8, März satzen wir hei "k! Grad
-13 Minuten 5, und ttl Grud C> Mi
nuten W, definitiv fest.
Pom 23, bis 31, Juni unternahm
ich mit Dr, König und Kling vom
eingeiroreneii Schnf au? eine Schlit
tenreise nach dem sogenannten Mo
reiiand, die dessen Nichteristcnz, wie
schon angenommen, nachwies. Leider
starb nahe dem Polarkreis am 8,
August unier Kapitän Richard Pah
sei nach längerer Krankheit, Die
Erpedition verliert in dem Perstor
henen den Mann, dessen hervorra
gender nautischer Tüchtigkeit es ge
lungen ist, den südlichsten Punkt im
Weddelmeer mit dem Schis' zu er
reichen, Nach dem Tode des .Kapi
täns betraute ich den ersten Ossi zier
Herrn Lorenz? mit dessen Stellver
tretung, Nach dem freikommen
aus dem Eise waren die Eisverliält
nisse im wesentlichen die gleichen wie
aui der Ausreise,' Ausiälüg war die
autzerordentlich grotze Halst veu Eis
berge, zeitweise waren mehr als
2KI) Stück gleichseitig sichtbar. Aus
etwa dem 57, Grade überfuhren wir
die Eisgrenze ur.d> am Ik. Dezember
ebrbichten wir Siidgeorgien, wo' ick
krait meiner Poilmacht die Erpedi
tio sür unterbrachen erklärte, und
von wo aus die.Herren, die die zweit?
Reise nicht mehr mitmachen konnten,
stire Heimreise nack Deutschland an
traten. An ein, ' sos'rtige Rückkehr
in das Eismeer könnte nickt gedacht
werden aus lelgenden Gründen: l.
Eine so lange Ei-sialirt ertord-ert?
nach dem Urteil meiner verantwort
licken Ratgeber den Ersatz des beschä
digten Ruderst 2. An der Maschine
mutzten mehrere kleine Reparaturen
vorgenommen werden, die nach An
ficht eine? Sachverständigen nur in
einer Werst ausführbar waren, und
3, der Proviant bedurste einer Er
gänzung. ebenso bei dem inzwstchen
in Südgeorgien ausgetretenen K'b
leii.itangel mein Koblenvorrat,
Das Schiff „Deutschland" trat des
halb unverzüglich die Reise nach
Buenos Aires an. während die ver
schiedenen Herren aus dem Trans
portdamp'er „Harpen" folgten, Iu
Buenos Aires stellte ich das Schist
der argentinischen Regierung zurVer
sügung. um die der Regierung gehö
rende Station Ofizjua Meteoroiogica
Argentina in Süd-Orkne abzulösen.
Auf der Rückreise nach Buenos Aires
wird das Schiff wieder Südgeorgien
anlaufen, wo mein gesamtes Ervedi
tionsmateriai und die Tiere statin
niert sind, und dort den Proviant
deponieren, um ichiietzüch die Dink
lagenutiese abzuloten und Buenos
Aires wieder zuzustreben, Das
Schi'f soll dann in Dock gehe und
schlich!ich so rechtzeitig nach Süd
georgien fahren, um noch dieses Jahr
eine Reise nach den Semdwichinsein
zu machen und im Dezember 1313
die Südfahrt mach dem neu en!
deckten Lande nachmals anzutreten,
wo wir die forichüngen in der
Antarktis sortzn'ühren beabsichtigen.
Der erreichte Erfolg war nur möglich
dank des gratzen fleitzes sämtlicher
Erpedittansteilnebmer,
Die Reinigung von Holzwannen
geschieht ain besten mit 'Sand, Nach
her wird gut mit warmein Wasser
nachgeprüft, Eingetrecknet? Holzbade
wannen werden wieder wasserdicht,
wenn man darin eine Lage Stroh
ausbreitet. Steine darauf legt und
Wasser darüber gi?tzt, flietzt auch
ein großer Teil desselben gleich wie
der ab, so ist dock einNachststlen über,
slüssig. weil das Strob nach feuch
tigkeit geinig behalt, um das Aus
quellen des Gesotz. - zu bewirken.
ging der iNri V-vollziehet' ant Hause
vorüber, und da iüiirte der fax inei
es Zchmiegervalers wnbre Freuden
siiuze um ilm am'"
5

For I Love Only' You.
The great duet introduced .with tremendous"success by
Elsie Cawthornc
In Clias B Dillingham's Production
w i>tn hv "The Slim Princess!'
Written by Confoosed bv
.GEORGE ARTHURS urov.vY uuhnvVT m
. T HERMANN E.DAREVVSKJ, JR.
American \orston by Elsie Jams/)
.
x Moderate . -'T . ; ♦ S; T>H READ,/. ,
(Ii" hiifi rwr MpP M 1 ik§s
) " f I ,„/• Li—d *
J f I
fly H rlf.f || TtlJi* jt If -t-j-J
£ J) J.L J'4-|
(MOM) Oiice I loved a pretty lit-tie Deutsch-cr girl, (Girl) A. blonde or a brun-cUe?(lV'dWell,
(Mattel hen there was an-oth -er one, a Span - ish Miss, o>irt) You were an aw-ful flirt, (.Mat) but
(Mat) Once up - on, a-time I met a Yan - kee maid/ffir/J A sweet A-mdr-i - can,f.Vrt'o My
j jj. ij j j jtags
P 'l ''l . f—
$ j*> ■ Ji-iA j ~J; A-J
real-ly I for-get„- fOVnO but, of course,she sets your fool - ish chend ,a- whirl (Afnn) there's no doubt of
flirt-ing does not liurt, (Girt) and, of courseyou thought you'd die for 'just one kiss (A fan) Well, I ncar-ly
trou-bles then be-gan, fffir/) did you sing to her that same old Ser - en-ude? (Af<m) ■No ■ j not quite the
hi |f r i"l|f M[ f I"f* j
that. (Girt) And tv'-ry night be-neathher win- dow, you.i/ciMould sing and I could play— ti.c_ _
died. (&/>.') Why? was she of that span-ish tcm-pera-mert?ff/d)She had an aw-ful, tem-per, but would
niHU. (Girj) You sang her sweet est love songs too and mush - y^'tur-tle dove - songs
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'•* ' * •• ' - *1
I i .KKKI. -
ban-jo too, 9 tell rnc, dear, just what you said, (Mm) this is hew.l asked that gi;l to cd
soon re-lrrt/Sirsthow did you woo'.tills maid of used to say to h< r this sweet re-frain ;
could she see,!tT>:;how did youplease this Yan-kee Miss?fA///;i sang a rag time tunc that Vent like this-.
l -ffri : 'f "i ol#sg|||ipp :
MJI j I
.CHORUS 7' Z'f timrf, .
J, r * i j j t'l
Oh,my lit - tledeutsclicrijinid Cn,mypoor la-den with love for you, I am so blue. s -
Oh,my lit - lie se - no-ri - ta, mygui-tar 1 bcat-a for you to-night, st.ws shir.c so bright.
Oh,my stick of lass-c5 can-dy, min-is-ter Is handy, I like your style your sun-*i y siri'c
I 't ** i '1 ! 1 i ; j ' j
I smile on me do, please,now don't be hes -i - tat --.ing, dar-ling, I amwait-ing, my heart is
and ii's moon-light, my heart is pal-pi-tat-ing, dar-ling, I amwait-ing, I am tri"
i makes life worthwhile, so come down and dance a, two-step,. lov-ing bill and coo-stcp, hon-cy, pica:, a
j __ j Ij . j [j j...
true ? And there is rho cih-cr that can sav, I Ic.ve her,for I love on -ly you. Oh,my you.,
blue, And there is tno oth-cr that can say, I low her,for I love on-ly you. Oh,my you. c
do,. Babe,there ain't no oth cr tlut can say, I Lie her,for I love on- ly yoli. Oh,my you.
Mo 213

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