Der Deutsche correspondent. [volume], August 12, 1913, Image 1

About Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918

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Dr. George Heller.
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(Au.il—
Paul Johannsen,
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2. Distrikt,
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dic -AuswalU ans Mcfte ucrllcincrt ist.
Anzüge van PIZ.SU an.
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nahc ülech.
<Mr2,jTi.To.Eo— >
Baltimore, M„ Dienstag, den 12. August I!U3.
Günstig.
Die Ausnahme der Wiih
rnngsbill.
Im demokratischen Hans
(sankns.
Befiirworter der Maßnahme glauben,
daß dieselbe ohne wesentliche Ver
änderungen ratisizirt werden
wird. Eol. Martin M. Mul
hall beginnt die Erzählung seiner
Geschichte vor dem Haus - Lobby
Comite. Tie Taris Revision.
Washin g t 0 n. 11. August.
Eine wanne Vertheidigung der Ad
ministiations - Währungsbill durch
einen ihrer Autoren, Repräsentant
Carter Glaß, wurde hente in der er
sten Sitzung des demokratischen Ean
lns mit allgemeinem Beifall ansge
nomine.
Tie Rede des Repräsentanten
Glas folgte einem erfolglosen Ver
suche der „Fnsnrgenten," unter den
Mitglieder des Hans-Eoniite's für
Bankwesen die Thore des uaukns
dem Publikum zu öffnen. Geführt
von den RePräsentanten Reeln von
kiansas und Ragsdale von Süd Ca
rolina, Mitgliedern des Comite's,
Repräsentant Henry von Teras und
Anderen gelang es den Befürworter
deS „öffentlichen" ktonkiis, !!Z Stim
men für ihre Seite cnifziil'rmgeni
doch Ill> erklärten sich gegen de
Antrag,
Tie Freunde der Administraiions-
Bill machten heute Angesichts der
günstigen Aufnahme, welche die Vor
lage im Cmilns fgnd, die Voraus
sage, daß die Bill mit geringen Ab
änderniigen vom Cankus ratisizirt
werden dürste.
Ter ktaiitns setzte hente acht Stun
den für allgemeine Debatte aus, von
welcher Zeil die Häl'te vom Vorsitzer
Glaß und Glaß und Genossen, die
andere Hälfte von den „Fiisnrzen
ten"-Forcen in Anspruch genommen
werden darf. Cs wird geglaubt, daß
der Cankus die ganze Woche hin
durch danern wird, da die Vill nach
der allgemeinen Debatte Abschnitt
für Abschnitt distutirt werde wird.
M nll, all .Wied e r auf de in
Z c n g e n st a n d e.
W a s h i n g t 0 , l >. Aug. Col.
Martin M. Mulhall von Baltimore
begann heute zum zweiten Male mit
der Erzählung seiner Crsahrmigen
als Lobbyist, dieses Mal vor dem lln
lersiichimgs - Comite des Hauses, Ter
bei weitem größte Theil feiner Aus
sagen war eine Wiederholung dessen,
was er schon dem Senats - Comite
unterbreitet hatte.
Das HanS - Comite Plaut, snsteiua
tich die Anschuldigungen Mulhall's,
soweit sie sich auf einzelne Mitglieder
und Angestellte des Congresses und
andere im öffentlichen T'eben stehende
Männer beziehen, der Reihe nach vor
zunehmen, sowie sie in den Briefen
erwähnt sind, und den Zeugen über
jeden der Genannten separat zu befra
gen.
Fi Einklang mit diesem Plan wnr
den heute alle vorgenommen,
welche sich auf Repräsentant Bartholdt
von Missouri bezogen, Tie Briefe
sprechen von der Aktivität Mull,all's,
um sich Herrn Bartholdt's Beistand
zu dem Zweck zu sichern, die Einrei
chung eines Berichtes über eine Acht
Stunden Arbeitsbill zu verhindern,
und UNI für die KUttlesield Ann Pilo
tage Bill zu arbeiten, F den Brieten
und mündlich gab Col, Mulhall an,
wie er Herrn Bartholdt's und anderer
Mitglieder Unterstützung für die Anti
Pilotage Bill damit zu erlange ge
sucht habe, daß er seinerseits Einflüsse
aufbot, eine Bill, welche den zwischen
staatliche Versandt von Spirituosen
verbot, und welcher Herr Bartholdt
nach kiräften opponirte. im Fnstiz-
Comite des Hauses auszuhalten,
Col, Mulhnll sagte, daß die „Citi
zens Fndustrial Association vvn St,
KZouis stets Herr Bartholdt bei sei
nen Campagnen geHolsen habe, „Er
zeigte stets eine sreundlichc Gesinnung
gegen die Organisation." fügte der
Zeuge hinzu,
„Glauben Sie, daß er dies that we
gen seiner natürlichen Atlilnde als
Anwalt und Gesetzgeber':'" fragte Vor
fitzer Garrctt,
„Er zeigte diese freundliche Gen
unng," antwortete Col, Mulhall,
„nach meiner Ansicht wegen des poli
tischen Einflusses, der in seinem Ti
strikt aufgeboten werden konnte,"
Ter Zeuge fügte jedoch hinzu, daß
er glaube, daß Herr Bartholdt seine
pcr'öulicheu Ueberzeugungen nicht
verleugnete, um die Futeressen des
Ralioiialverbcmdeo der Fabrikanten
zu fördern. Ein vorher verlesener
Brief des Repräsentanten Bartholdt
bestritt emphatisch, daß die Organisa
tion ihn je in Bezug ans seine
Stimmencihgabc beeinflußt habe.
Das Comite wird sich morgrn weiter
mit Angaben besassen, die Mitglieder
des Congresses angeben: und zwar
werden zunächst Angaben bezüglich
des Repräsentanten Bnrte von Pen
sylvanien, Caldcr von Rem - Bork.
Fairbanks von Rew Bort, McTcr
inoit von Fllinois, Sherley von kien
tiicly und Webb von Rord Carolina
an die Reihe kommen.
Tie Tarif-Berathung en.
W asl, ing t 0 li. Tl. Anglist.
Ten dcnnotratischeii Führern im Sc
nat beginnt das Schnecken Tempo, in
welchem die 'Berathungen über die
Tarislüll fortschreiten, allmählich auf
die Riereu zu fallen, und seit meh
reren Tagen habe informelle Co
sereuzeu mit den Führern der pro
gressiven und reguläre Republika
ner stattgefunden, in der Hoffnung,
ein Mittel zu finden, um die Tarif-
Revision ein wenig zu beschleunigen.
Doch wie heute Abend gesagt wurde,
ist bis jetzt nichts erreicht worden,
Tie deniotratischen Führer haben
sich darüber befragt, welche Fort
schritte mit der Tariflich gemacht wer
den tonnten, falls man das bestimmte
Abkommen treffen würde, daß der
Senat die Währimgs Reform in dir
ser Spczial Session unberührt lassen
solle. Wenn auch, wie verlautet, keine
bestimmten Zusicherungen hinsichtlich
des Datums der Ciidahüimmuug
über die Bill gegeben wurden, so er
tlärten die Minoritätsführer doch
rinmütlüg, daß ein solches i'lhkom
uieu ohne Zweifel eine bedeutend
schnellere Erledigung der Tarif-Re
vision im Gefolge haben würde,
Tas greisbare Resultat der heun
gen Tarisberatbmigeu war ein kam
wahrnehmbares. Mehrere Paragra
phen des Metall Zollsatzes wurden in
Erwägung gezogen,
Senator Sinimons beantragte am
Schluß der Sitzung, in Zukunft statt
um 12 tllir um ll Uhr zusanimen
zutreteii, was einstimmig beschlossen
wurde.
Tuch nimmt tlldkiichcn Ausgnng.
klawreuce, klas., lt. August
Ter tll Fahre alte Tean Warren,
ein Rancher, erlag gestern den Ver
letzungen. die er in einem Tuell am
Samstag um Millernacht davon ge
tragen hatte. Tie Behörden von
Touglas-Counl find auf der Suche
nach dem Gegner des Verstorbenen.
Es heißt, daß das Revolver-Tuell der
Beiden ant ::<> Schritte Tistanz statt
fand, und daß vier Schüsse gewechselt
wurden. Eine kingel traf Warren in
den ktopi. Ein Streit bei'm Würfel
spiel soll dem Tuell zu Grunde lie
gen.
Dreizehn bei Erdrutsch gctödtct
Colon, 11, August. Bei ei
nein unerwarteten Erdrutsch an dem
Portobello-Tiirchfiich, welcher eine
Tampsfchaufel völlig unter sich be
grub, wurden dreizehn Männer ge
tödtet. Unter den Todten befindet
sich ein amerikanischer Bürger, Ra
Niens Charles Rylaud. Tie anderen
zwölf sind bei den Bohr-Arbeiten be
schästigte Reger, Tr, Belisario Po
ings, der Präsident von Panama,
sandte der Wittwe Riiland's eine
Condolenz Botscha't,
Schwestern erleide drnFlaminciitod.
Tain h a, Fla,, tl. August,
Tie Fahre alle Ckeneva und die
I -' jährige Cvelnu Bradn erlitten ge
slcrn Abend spät nahe Bartow den
Flammentod, al. das Wohnhaus der
Familie in Flammen ausging. Ein
jiingeres klind erlitt gefährliche
Brandwmiden.
Beten um Regen.
kl a nsas - Ciln. lt. August
Für die Bewohner von Klausas und
Missouri gab's anw gestern noch sei
ne Erleichterung von der ürchterli
che Hitze, Fn Klausas City steht das
Snecksilber noch immer auf IM, in
Bend, Klausas, sogar ans !N>,
Tie in den ktirchen von Wichita nd
tZeavensworth. Klausas, abgehaltenen
Clebete um Regen 'cheinen gleichsam
erhört worden ', 'ein, denn schon
zieht sich dort dunkles Clewölk znsam
inen. Fm westlichen Klausas gab es
letzte Rächt leichten Regen, wenngleich
die Hitze noch uiclnt nachlies',, Tie
grosze Schwüle vermehrt dort noch die
beiden durch die Hitze.
Man athmet aas.
In offiziellen Kreisen
Washington's.
Angesichts der l?ntwicke
lnttg der Mexicolage.
Tie Erklärung des neuen meritgni
schen Ministers des Auswärtigen
ruft in der BnndcShanptstcidt be
ruhigenden Eindruck hervor.
Hoffnung auf eine friedliche
Lösung ddr mexikanische Wir
ren gewinnt an Raum.
W a s h i 11 g t 0 it. 1 t. Aug. lieber
de Laus der Tinge in Meriko spürte
man lkenle in den offiziellen kireisen
der Blindrshaiiptsladt mertliche Cr
leichtermig, Tie Erklärung des eil
en mexikanischen Ministers des Aus
wärtigen, Frederico Gamboa, daß er
großes Pertranen in das gesunde Ur
theil der Vereinigten Staaten habe,
und daß er davon überzeugt sei, daß
die Differenzen zwischen den beiden
Ländern bald wieder ausgeglichen
werden würden, machte in Admini
strationskreisen einen sehr günstigen
Eindruck, Staatssekretär Briian sprach
sich i sehr optimistischer Weise über
je Aeußerung aus, und Beamte des
Weißen Hauses gaben ihrer Genug
thmmg unverhohlenen Ausdruck.
Präsident Wilson machte im Laufe
des Tages mehreren Besuchet gegen
über die Bemertnng, daß von gewisser
ihm unbekannter Seite systematisch
dec Versuch gemacht zu werden scheine,
durch Veröffentlichung falscher Tar
stellungen der Situation eine Filter
vention der Vereinigten Staaten her
herzuführen, Cr betonte im Anschluß
daran erneut, daß die Haltung dieser
Regierung gegenüber Mexiko mir
von friedlichen und freundschaftlichen
Motiven geleitet sei.
Mit der sicheren Ankunft des Herrn
Fobn Lind, des persönlichen Reprä
sentanten des Präsidenten, in der
Stadt Mexiko wurde die Spannung
des Weiteren behoben, lind heule
Abend geben die Administrations Vr
ginten mit Genugthnnng der sicheren
Erwartung Raum, daß die Veniii-
Hungen der Washington - Regierung,
eine niedliche Lösung der Wirre in
der südliche Republik herbeizuführen,
auf fruchtbare Bode fallen werden.
Ten Gerüchten, daß Herrn Lind's
Anwesenheit in der mexikanischen
Hauptstadt zu feiiidlichenGefühlsänße
rmigen Anlas; geben würde, scheint
mm der Vöde genommen, und in
Washington glaubt man jetzt, daß das
Programm der amerikanischen Regie
rung i Ruhe und ohne Störung zur
Turchsührimg gebracht werden kaun.
Capitän Capeliart vom Schlacht
schisf „Michigan." welches am Dien
jtag in Folge eines im Slaatsdeporte
meiit eiiigelauseiieu Hülssappells von
Vera Cruz nach Ciudad del Carmen
abiiihr, hat dem Staatsdepartement
berichtet, daß amerikanische 'Bürger
nicht in Gefahr seien, und daß Ameri
kauer und andere Ausländer sich ei
es angemessenen Schutzes seitens der
icrikaiiischeu Behörde erfreuen.
H crrEindin Stadt M erik 0.
Skadt M exik 0, 11, August,
Er Gouverneur Foh T'ind, der per
sönliche Vertreter des Präsidenten
Wilson, schlug heute als Berather
der amerikanischen Botschaft in den
Räumlichkeiten der Botschaft sein
Quartier auf. Er hatte am Vormittag
eine mehrstündige Eonferenz mit
Herrn Relson Q'Shanghnessti, dem
amerikanischen Geschäftsträger,
Tr, William Bapard Hole, welcher
schon seit mehreren Monaten für Prä
sident Wilson die Entwickelung der
Tinge slndirte, sprach heute Mittag in
der Botschaft vor und conserirte län
gere -jeit mit Er Gouverneur tZind
und Herrn Q'Shanghnesü,, Niemand
wollte über die Ratnr der Berath
gen irgend elwas verlauten lassen.
Herr Fredereio Gamboa, der neue
merik.mische Mrnisler des Auswärti
gen, jagte heute mit Bezug nui die
Mission des Herrn KZind: „Fch habe
großes Vertraue in das gesunde Ur
theil der Vereinigle Staaten und ich
hege die feste Ueberzeugung, daß die
Schwierigteite zwischen Meriko und
den Vereinigten Staaten bald beige
legt sein werden,"
England etwas vcr
s ch n n P s t.
iZviidon, 11. Anglist. Tic
britische Regierung. welche über die
Eoinmeutare gewisser -.uierikanischer
Zeitungen hinsichtlich Großbritan
niens Anerkennung des Präsidenten
Hlierta fichtlich verärgert ist, erklärte,
daß jene Eoiiimentgre auf einem
Mißverstehen der Thatsachen beru
hen, Sie weist gleichzeitig dic Unter
stellung zurück, daß der Einfluß
mächtiger finanzieller Fnteressen zur
Herbeiführung der Anerkennung mit
wirkte, Fn einer heute erlassenen
Erklärung sagt die Regierung:
"Tie Anerkennung des Präsiden
ten Hnerta war die Anerkennung ei
es provisorischen Präsidenten bis
zur Abhaltung einer Wahl. Sie er
folgte auf den Rath des britischen
Gesanöten von Meriko in der An
nahme, daß sie geeignet sein würde,
bei der Wiederherstellung der Ord
nung mitzuwirken eine höchst
wichtige Erwägung angesichts der be
deutenden britischen Fnteressen. die
involvirt waren.
Tie deutsche und die französische
Regierung haben ebenfalls Präsident
Hnerta anerkannt, nachdem derselbe
dem gesaminlen diplomatischen Corps
einen Empfang gegeben hatte, bci
welchem der amerikanische Botschaf
ter im Rainen desselben eine Be
glüclwüuschnngs Ansprache gehalten
hatte."
Tas „ungeschriebene Ge
setz" nicht anerkannt,
Seul, Ztorea, 11, August.—Fas,
Mason. der amerikanische Geschäfts
führer der Goldgruben z llnsan im
nördlichen kiorea wurde heute wegen
Todtschlags zu achtzehn Monaten Ge
fängniß vernrtheilt. Er hatte einen
chinesischen Minen Angestellten ge
tödtet, welcher in Abwesenheit von
Herrn und Frau Mason die zwölf
Fahre alte Tochter des Ehepaares an
gegriffen hatte,
Mason berief sich zu seiner Ver
theidigung auf das „ungeschriebene
Gesetz", doch er wurde vernrtheilt. Er
hat Berufung eingelegt,
Fn den Un-SaN'Grnben, welche zu
den erträglichste in ganz kiorea ge
hören, sind (>'"> Amerikaner ange
stell.-, /
Chi efis ch eR e bell enf ü h -
rer iu'FaPan,
Tokio, 11. August. Die japa
nische Regierung ist durch die Amve
senlieit von Tr, Sun Rat Sen und
General Huang Sing, den beiden
Führern der chinesische Revolution,
welche in Verkleidung nach diesem
tZande flüchteten, einigermaßen in
Verlegenheit gesetzt, Tie Regierung
dachte zuerst daran, die Beiden über
Haupt nicht in das lZaud zuzulassen,
gab aber schließlich ihre Zustimmung,
da eine Deportation derselben ach
China, Ivo ein Preis auf ihren ktopf
gesetzt ist, für die Beiden den Tod be
deutet haben würde.
Es verlautet, daß Tr, Sun Reil
Sen nicht, wie zuerst gemeldet, die
Absicht hat. sich nach den Vereinigten
Staaten zu begebe, daß er vielmehr
den Versuch lachen wird, Fonds zur
Fortsetzung der Campagne gegen den
provisorischen Präsidenten Ruan s-hi
klai auszubringen,
Ter General - Strike in
F t a l i e n,
R 0 in. l l, August. Tie Autori
täten halten die gesammte Garniso
in Bereitschaft, um irgend welche
Ausschreitungen in Verbindung mit
dem von den Arbeiterführern ange
ordneten General Strike im kieüne zu
ersticken.
Sowohl der Ouirinal wie der Va
tikan werden schart bewacht.
Auf der Verfolgung
R m o li. China, 11. August. -
Eine Abtheilung von 7><>U Regie
rnngstrnvven wurde gestern. Abend
von liier ausgesandt, um die
nesen zu verfolgen, welche kürzlich
hier eine Anzahl von Eingeborenen
von Formosa tödteten, Tie Aus
schreitungen hatten zur Folge, das; die
japanische Regierung eine Enlschädi
gung und die Hinrichtung der Fnh
rer des Stammes forderte. Von
Seiten der Cetztercn. welche gut be
waffnete Schaaren zu ihrer Verfü
gung haben, wird heftiger Widerstand
erwartet.
Tas „Hobart College" in Cleneva.
N'.hat eine neuen Präsidenten
erhalte in der Person des Professor
lZlinia P. Powell, welche Ibisher
dein der „Nein Äork llniver
sitil"- angehörte,
Präsident Wilson hat dein frühe
ren Capitän Thomas Frirnklin, wel
cher als Schatzmeister der Westpointer
Militärakadeinie Unterschlagungen be
ging und' ,u ziveilindeinhalbjähriger
vernrtheilt wurde,
wegen seines braven Perhaltens auf
den Philiivvinen und während des
Porcr Aiifstandes einen Generalpar
don bewilligt.
Nr. 224.
Schlimme Panik.
In einem Wandelbild-
Theater.
Neunnndvierzig Personen
schwer verletzt.
Vierzehn derselben im Sterben,
Ter Unfall ereignete sich in dem
spanischen Städtchen Gandia,
Teutscher Gelehrter ans Aerzte-
Eongreß in London gefeiert. —-
Frau Paiikhmst spricht zu den
Aerzten.
Valencia. Spanien, lt. Aug.
Als das Resultat einer Panik in
einem Wandelbildcr-Theoter in Gan
dia, einer Ortschaft in der Provinz
Volencia, ivnrden heute tll Personen
schwer verletzt, Ter Ausbruch eines
leichten 'Brandes versetzte die Zn
jchauer in solche Aufregung, daß ße
in blinder Hast den Ausgängen zu
eilten. Von den bei dem schrecklichen
Gedränge Verletzten liegen vierzehn
im Sterben.
Ehrling für Tr. Ehrlich.
London, 11. Anglist, Tr.
Paul Ehrlich von Frankfurt am
Mai wurde heute von Sir Mal
coli Morris dem Fnteniotioiialen
medizinischen Eongreß als „die
größte Autorität auf dem Gebiete
moderner Pathologie in der civili
siitcn Welt" vorgestellt. Sir Mol
colin sagte, daß Tr. Ehrlich die Be
handlniig der Hcuit-Kiranthciten völ
lig rcvolntionirt habe.
Dem deutschen Gelehrten wurde
eine Ovation dargebracht, welche
mehrere Minuten dauerte. Er sprach
über die Rothweiidigkeit der Behand
lung von Hautkrankheiten sofort nach
ihrem Erscheinen.
Frau Pankhnrsl spricht
. zu den Aerzten.
London, 11. August. Aus
ländische Delegaten zum Fnternatio
nalen Aerzte-Eongrcß nahmen heute
bei der wöchentlichen Versammlung
der „Woman'S Social and Political
llzüon", der Organisation derktamps-
Silsfragetten, die Zitze in den vorder
sten Reihen ein.
Frau Eimneline Pankhnrsl war in
Begleitung einer Pflegerin erschienen.
Sie hielt eine kurze Ansprache, die je
doch wenig von der Leidenschaftlich
keit und dem krieA'rischen Geiste ihrer
früheren Reden aufwies, Sie be
willkommnete die Aerzte und sagte,
sie nehme an, dgsz „unsere ausländi
schen Freunde versuchen wollen, die
Bewegimg verstehen zu lernen, welche
in der ganzen Welt von sich reden
macht und welche es dem sogenannten
schwächere Geschlecht ermöglicht. Er
fahrnngen durchzumachen, welche
man noch vor wenigen Fahren für
unglaublich gebalten haben würde,"
Frau Paiitlnirst bemerkte, das; der
Termin ihrer Parole abgelaufen sei:
sie meinte, daß sie sich noch in Freiheit
besinde. habe sie jedenfalls dem Wun
sche der Regierung zu verdanken,
während der Sitzung des medizini
schen Congresses ihre Wiederveriiaf
tung zu vermeiden.
Zum Studium von Haut
krankheit? n,
London, 11, August, Prc
mierminisler Asguith kündigte heute
im Unterbaun' an,, daß eine könig
liche Eommission ernannt werden
würde, welche die Ursachen und Be
handlung von Hont klrankheiten stu
diren soll Ter Schritt der Regie
rimg war das Resultat einer ausge
dehnten Agitation seitens der briti
schen medizinischen Gesellschaften,
klampt Suffragette n
vernrtheilt,
London, 11, August. Sieb
zehn kriegerische Suffragetten war
den heute imPolizeigericht vorgeführt
und wegen ibrer Theilnahme an dem
gestrigen Anschlag ans dic Wohnung
des Premierministers Asguith zu Ge
sängnißsirn'en. die von einer Woche
bis zu zwei Monaten variirten, be
straft.
Frl, Sylvia Pankhurst, dic Anfüh
rerin der Wahlwcibcr. befand sich
nicht miter den Angeschuldigten, da
sie direkt nach dem Holloway-Gefäiig
iß gebracht worden war. um den Rest
ihrer Slraie abzubüßen.
Fohn T. Rockefeller. zun., ist
zum Bcmch seines Vaters aus dessen
Sommcrheiin in Eleveland eingetrof
fen. \n\n THE GERMAN CORREBPONPENT
BALTIMORE. MD„
AUGUST 12 11.
7,50 PER ANNU.V