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6 Lokalberichte ans Washington. Alte F ran d n r ch G a s e r st i ck t Die 7! Jahre alle Fi an Ellen L. Eole kam gestern Morgen in der Wohnung ihrer Schwester. Frau Rose L. Wales, N. 22 l. 1. Straße. N. 0., durch Leuchtgas um's Leben. Es war ein Unfall, wie Eoroner Nevilt fest stellte. Die alte Frau war lbeilweise angezogen, indeß wird angenommen, Haß sie aufwachte, das Gas anzünde te und sich anzukleiden begann, daß sie dann aber wahrnahm, daß es zu früh zum Aufstehen sei und sich wie der hinlegte, ohne das Gas ganz ab zudrehen. Frau Eole wohnte früher in Baltimore an der McEnllob St. mit ihrem Sohne, einem Anwalt, der jetzt in Europa wohnen soll. K eine Bevorz n g u n g me b r Die Distrikts - Eoinmissäre habe gestern angeordnet , daß künftighin bei Steuerverkänfen Niemanden Ab schriften der zu verkaufenden Hänser vor der Publikation geliefert werden sollen. Bisher hatte Charles H. Wiltsie von Rocher, N.-B, das Vor recht, und seit 1833 soll er unter der Hand und aus der Auktion dem Ham mer des Steuereinnehmers verfalle nes Grundeigenthum im Distrikt Eolumbia zum Werthe von andert halb Millionen Dollars erstanden ha be. Tie Eoinmissäre sind der Ansicht, daß es nicht recht ist, eine besondere Person in solcher Weise zu bevorzu gen. Tie Beschreibung der wegen rückständiger Stenern zu verlausen den Häuser und Grundstücke wird in Pamphletform bekannt gemacht, aber es ist nicht angegeben, für wie viele Jahre Steuern rückständig sind. Tie se werthvolle Information erhielt Wiltsie unter der Hand im Steuer dcpartenient. RobertStro Ii s e t o d t. Robert Stronse, Sanitätsbeamter des Polizeidepartenients und ein prominentes Mitglied des Ordens der „Pvtlnas - Ritter" und des Or dens der „Odd Fellows." ist am Mittwoch Nochmittag in seiner Woh nung Nr. 522, 12. Straße, N. 0., ge storben. Er war seit einem Jabre lei dend. Tie Beerdigung findet Sonn tag Nachmittag born „Phthias Tem pel" ans auf dein „Arlington-Fried hofe" statt. Herr Stronse stammte aus Brown - Eonnty, Ohio, wo er am 23. Juni 1851 geboren winde. Erwachsen, trat er in die Armee ein, 1833 würd er Mitglied der Washing toner Polizeisorce und von 1335 an war er Sanitätsbeamter des Depar tements. Als Sanitätsbeamter suhl te er die Aussicht über die Irrsinni gen, die der Polizei in die Hände sie len. Das ist ein äußerst schwieriger und berantwortlicher Posten. Er hin ! tcrläßt eine Gattin, aber keine Kin der. Gesalzene Strafe Richter Barnard im Erimiiialge richt verurtheilte den Neger John Upi' ?>p<i4rlw s--,-- N-ld- / (35. Fortsetzung.) Der Indianer wandte sich zum Weggehen, lehrte aber nochmals um und reichte dem Jä ger seinen Bogen und ein Bündel Pfeile dar. womit er sich zu diesem Zuge wohl nicht ohne Absicht statt der Flinte bewaffnet hatte. „Hier nehmen!" sagte er, „Flinker Biber wissen, Addy mit Büchse besser schießen, aber Wild auch mit Pfeil treffen. Wenn Hunger, am Flusse viele Vögel, im Wasser viele Fische, im Walde Hirsch; Büchse nicht spre chen lassen." Addy nahm die Schußwaffe dankend ent gegen, worauf der Indianer in den Büschen verschwand. „Ein guter Kerl, diese Rothaut," meinte Webster, dem Ansehen nach der kräftigste un ter den drei Grenzern. „Wir werden, soll uns gelingen, was wir vorhaben, gut tun, wenn wir uns den Burschen warm halten." „Ja, es ist ein prächtiger Mensch," bestä tigte der Jäger, und er schilderte den Genossen mehrere Züge aus seinem eigenen und dem Leben des roten Mannes, die dazu führten, eine dauernde, aufrichtige und wahre Freundschaft zwischen ihm und dem Oneida anzubahnen. Er verschwieg ihnen auch nicht sein Bedenken, daß die aufopferungsvolle Teilnahme an ihre Vorhaben für den Ja dianer schlimme Folgen haben könne, wo rüber die etwas rauher angelegten und durch das Kriegshandwerk hart gewordenen Ran gers freilich viel nüchterner und darum auch Praktischer dachten. Die Sonne wandte sich allgemach dem Ze nith zu und die Männer empfanden das Be dürfnis, für eine Magenstärkung zu sorgen. Eingedenk der Mahnung des Flinken Bi chers bediente sich Addy dcs Bogens und der Pfeile, um mit sicherem Schusse mehrere feiste Enten und einige andere genießbare Wasservögel zu erlegen, die dann von Mur phy, der für heute die Aufgabe des Kochs zu übernehmen hatte, an niedrig gehaltenem Feuer kunstgerecht am Spieße gebraten wur den. Alach eingenommener Mahlzeit wurden für den Rest des Tages die Wachen eingeteilt. Da die kommende Nacht voraussichtlich ge opfert werden mußte, ermahnte Addy die tvachefreien Männer, der Ruhe zu pflegen. Jones gestern zu stini Jahren .Zucht haushast, weil er Papiergeld ge fälscht hatte. Er bewerkstelligte die Fälschung dadurch, daß er Banknvten von verschiedenem Werth in Stücke schnitt und die Slücke in eine" Weise kunstgerecht zusammenklebte, daß alte Banknoten hochwerthige wurden. Ge Heinipolizisten fanden die scharfen Instrumente, die der Neger für sein Werk gebrauchte, in seiner Stube. Jones hetaiinle sich schuldig, aber als er die Höhe der Slrase vernahm, rief ! er ans, er sei nicht der Hanptschnldi ge. ein anderer Man habe die Noten sabrizirt und er habe nur versucht, sie umzusetzen. Aber sein Leugnen hals ihm nichts. Aus dem Innere Marylnnd's und den niigrrnzciidcii Staate. P e r e d e l n ii g des M e n s ch en geschlechtes in Mary land. Bei der Ausstellung der „Medizi nischen und Eliiriirgische Fakiillal von Maryland" in Frederick hielt Sekretär E. E. Rohr eine Rede über Seuchen in der menschlichen Gesell schalt und betonte dabei, daß in der nächsten Sitzung der '.Maryländer StaatSgesetzgebmig ein Gesetz unter breitet werden würde, welches vor schreiben sott, daß jeder junge 'Mann, der eine Heiraths Licenz verlangt, solche nur erhalten darf, wenn er ein Gesundheitszeugnis! vorlegen kann und eine körperliche Untersuchung vorgenommen worden isl. H r. Be n j. W a t t i n s f ü r S enat o r. In Anne Ariindel-Eoimtil ist eine Bewegung im Gange, Hrn. Benjamin WatkinS von Davidsonville als Ean didaten für den StaatS-Senat zu no ininiren. Es heißt, daß Senator Bet lis, dem das Amt als Postmeister von Annapolis versprochen wurde, schon jetzt resignirte, um zn verhindere, daß Gouverneur Goldsbvroiigh einen Republikaner als Staats Senator er nannte. Hr. Watkiiis war zwei Mal Mitglied der StaatSgesetzgebmig und diente zwei Jahre als Präsident der Staats Einivandermigsbehörde. Er ist sehr beliebt in Anne Armidel Eonnty. Dr. Thomas B. Horton hat seine Applikation mn Erwählmig als Mit glied dos demokratischen Staats Eon- l tral-Eomites bei der Staatswahlanf sichtsbehörde angemeldet. Hr. John Gaßin a n n ge st orbe ii. In Hagerstown isl Hr. John Gaß maiin im Alter von <>! Jahren an einem Schlagslusse gestorben. Herr Gaßmann, der Sohn eines ans Teutschland eingewanderten Seilers, war im Grocerygeschäste thätig und zog sich schon vor mehreren Jahren aus dein Geschästslebe zurück. Er hinterläßt eine Familie. B ull Moose - Tick et. In Allegany - Eonnty hat die Als es endlich Abend und dunkel gewor den war, stellte sich der Flinke Biber wieder ein. Er verständigte Addy, der gerade die Wache hielt, daß es jetzt Zeit sei, ihm zu fol gen. Schnell wurden die Schläfer geweckt, die Reste der Mahlzeit zusammengepackt und das bereitliegende Boot bestiegen. Es war ein geräumiges, aus Birkenrinde gefügtes, mit vier Schaufelrudern versehenes indianisches Kanoe. Addy und die drei Rangers setzten sich auf die Ruderbänke, während der Flinke Biber wieder am Steuer Platz nahm. Mit kräftigem Durchzug legten sich die vier Männer in die Riemen, während der Indianer ein fünftes Ruder mit etwas brei terem Blatt als Steuer handhabte. Der Häuptling hatte schon zuvor sämtliche Ruderblätter mit Leinwandfetzen umwickelt und fast geräuschlos glitt daher das Fahr zeug den Fluß hinab bis zur Mündung, wo es fast quer über den See nördlichen Kurs nahm. Das Boot war. trotzdem es sich als sehr stabil erwies, ungemein leicht gebaut und hatte einen guten Fortgang. Gleichwohl war Mitternacht längst vor über, als endlich Über dem Bug die gespen stischen Schatten des nördlichen Seeufers auftauchten. Hier steuerte der Flinke Biber in einen schmalen Wasserlauf, verfolgte denselben noch eine kleine Strecke und ließ dann das Boot ans Ufer laufen. „Weiße Männer viel rudern? weiße Män ner gut rudern," erklärte er. „Hier ruhen; wenn Tag kommen, wieder rudern." „Du hast bisher so viele Vorsicht beobach tet und du wolltest jetzt, da wir dem Huro nengebiet mit jedem Ruderschlage näher kom men. morgen am hellen Tage weiter?" fragte einigermaßen erstaunt Addy. „Oneidatrieger Flinten Biber nicht mehr sehen, Huronendörfer noch sehr weit." „Und andere, den Weißen feindlich ge sinnte rote Leute kämen uns hier nicht in die Quere?" , „Hier nirgends Jnschen, hier ohne Gefahr bei Tag fahren. Wenn Huronendörfer nahe, 7rr Drntschc Eorrrspviidcllt, Baltimore, Md., Frrilag, den 15. August l! 113. progressive Partei (Bull Moose) ein volles Eounty-Ticket nominiN und folgende Herren als Mitglieder der Staats Convention erwählt: Er Ver. Slawen Senator George L. Welling ton. früherer Eongreßmann George A. Vearre, Andrew M. Smith. Lona coning: Otto Holling, Frostbnrg? H. T. Mull in, William I. Feaga und Thomas G. Powell, Eninberland. Die nomiiiirten Eandidaten sind: Staats Senator Charles R. 'Morris von der Eumberland Bar. Eiert des Kreisgerichts Charles I. McKenzie. Scherisf Hngh Spier. Delegalenhaus -- William I. Rodda, John Weigand, Ezra I. Wal son, Richard H. Ehaney, Thomas Johnson und George E. Broadrnp. Eonnty Eoinmissäre I. Adam Dehler. Henry Powell und Edgar Drew. Landstraßen Eominissäre Tun can E. Sbasfer, 11. Edward McKen zie, Frederick Perry und Jacob 'Boor. Eonnty Schatzmeister Torris M. Twigg. Clerk der Eoniity-Eomniissäre 'Bernard B. Bomig. Hake und Ocsc. Osfenbar ans Ersahrnng spre chend, schreibt der Redakteur des Milwanlee „Germania Herald": Wir rechnen mit Bestimmtheit da laus, daß die Tarisinacher vor der Annahme ihrer Porlage noch zur Einsicht kommen werden betreffs ei nes in der Bill enthaltenen bedenk lichen Irrthums, der sich für die de mokratische Partei als höchst ver hängnißvoll erweisen mag, falls er nicht noch rechtzeitig corrigirt wird. Es handelt sich dabei um nichts Ge ringeres als um die Zollrate für Ha ke und Oesen. Diese ist offenbar in der ursprünglichen Fassung, in wel eher die Tarisvorlage ans dem Hanse hervorging, zu niedrig angesetzt. lind dieser Tage ist ein von repnblitani scher Seite ausgehender, ans ihre Herabsetzung gerichteter Antrag von der demokratischen Mßsorität des Se als abgelehnt worden. Es sieht ganz danach aus, als ob unsere demokratischen Freunde ans Grund der günstigen 'Aussichten ihrer Bill allzu zuversichtlich wären und nicht daran dächten, daß über ihre Tarifrevision bei den nächstjährigen Eongreßwahlen vom 'Bolle entschie den iveröen wird. Trotz der lienerlichen weitere Ausdehnung des Frauenstimmrcchts überwiegt das männliche Votum des Landes das weibliche doch noch ini >ep sehr erheblich. Und den M,ä,n nern, wenigstens allen unter ihnen, welche diese 'Bezeichnung verdienen, sind Haken und Oesen ei Greuel und sollten nach ihrem Dafürhalten mit einem Prahibiiivzoll belegt wer den. Selbstverständlich handelt es sich hier nur um verbeiratliete Män- dann wieder bei Nacht rudern." Addy, der die Gegend hier oben an den Seen zwar ziemlich genau kannte, aber über die derzeitigen Niederlassungen der India ner, die ihre Wohnungen gar oft verlegten, natürlich nicht orientiert war, mußte sich mit dieser Erklärung wohl oder übel zufrie den geben. Uebrigens fühlte er sich keines wegs irgendwie beunruhigt, hatte er doch oft genug Gelegenheit gehabt, die Vorsichtigkeit seines roten Freundes kennen zu lernen. Auch die Rangers brachten nach allem, was sie über das Freundschaftsverhältnis zwischen dem Jäger und dem roten Manne gehört hatten, seiner Führung volles Ver trauen entgegen. Zudem forderte er jetzt zu einer Rast auf und das war ihnen nach der anstrengenden und ungewohnten Ruderarbeit nur willkommen. Nachdem der Indianer sich noch erboten hatte, für die nächsten Stunden die Wache zu übernehmen, suchte sich jeder einen Ruheplatz. Bald nach Tagesanbruch weckte der Flinle Biber und neugekräftigt stieg man ins Boot. Man verfolgte den schmalen und trägen Wasserlauf mehrere Stunden weit und end lich hatte man ihn hinter sich, Vor den Blicken der Männer tat sich wie der eine weite Seefläche auf, die zwar nur etwa zwei Kilometer breit, ihrer Länge nach aber gar nicht zu übersehen war. Tie Ufer, die dicht bedeckt mit neu, Gräsern und moosüberwuchertem Stein geröll waren, darüber sich mächtige Weiß eichen und herrliche Ulmen wölbten, boten ein überaus malerisches Bild dar. Ueber den Baumwipfeln zogen große Raubvögel, nach Beute spähend, ihre weiten Kreise? auf dem glatten Wasserspiegel aber trieben Tau sende und aber Tausende Taucher der man nigfaltigsten Arten ihr Spiel. Große Enten scharen schwammen schlummernd umher, den Kopf nach rückwärts zwischen die Flügel ge steckt. darunter die farbenprächtige Wald- und die blendend weiße Schneente. Entlang dem Ufer, im seichten Gewässer stand re gungslos der langhalssge blaue Reiher .das Ganze ein Bild des beschaulichsten, stil len Dahinlebens. Sobald sich aber das Boot einer Gruppe er. da ledige mit Halen und Oese entweder gar nicht oder doch nur jeiir selten iu Berührung toiumeu. Allen Eheinäuuerii aber sind sie. wie schon gesagt, ein Greuel, gleichsam Syni bole der niedrigen Sllavcrci, in der sie sich ihren Eheherrinnen gegenüber befinden. Diese an und für sich sehr harmlos aussehenden Drahtdingei, welche vor allem schuld daran sind, daß besagte Herrinnen sich nicht allein aiiznllei den vermögen, svndern. falls sie lei ne Zofe besiheii, dazu der Hülse ihrer EHeillaven bedürfen, baben schon viel Unheil in der Weil angerichtet. Haken und Oesen besingen sich unse res Wissens mir ans der.ttebrseit der Medaille, und ihnen allein ist es > ziizlischreiben, daß es überhaupt auf der Rückseite zu schließe! H weibliche > Gewandung giebt, lind ibre, der I Halen und Oesen, Zabl an diewr soll ! manchmal in's Unglaubliche gehen. ! Daher ist auch durchaus nicht daran gl zweifeln, daß viele Männer, nach dem sie Jahre lang tagtäglich dazu herangezogen worden sind, ihren Gebieterinnen beim Anlleiden und Auskleiden behülflich n sein, schlief; lich blödsinnig geworden oder bei den Versuchen, sich diesen Sllavendien steil z entziehen, ans bedenkliche Ab wege gerathen sind. Unter solchen Umständen liegt es! ans der Hand, daß die repnblitani ! scheu Senataren, welche Herabsetzung l des in der Tarifhill vorgesehenen Halen und Oese Zolle- beantragen, eine tiefere Einsicht in besagte Ver Hältnisse besitze, als nniere denio traiischen Freunde. Es üebl aber, wie Eingangs erwähnt, zu hoffen, das? diese ihren Irrthum och rechtzeitig einsehen und eorrigire werden. Es wäre sehr zu bedauern, sollte der Er folg ihrer Tarifbill durch ihre ans Halen und Oese bezügliche Vestiin mnngen gänzlich bereitet! werden. Nützliche Filinbildrr. Die einzigartige Eigenschaft des Kinematographen, alles das, was zu sehe möglich ist, in der 'Bewegung wiederzugeben, machl ibn ohne Wei teres zu einem unserer werihvoUsten AiischamingS Lehr- und Veweismit tel. Daß trotzdem diese treffliche Wiedergabeniöglichleit des Kincmato graphen bezweifelt oder noch nicht voll anerkannt wird, ändert daran nichts. Noch ist die Geschicklichleir der Film ansnahmeoperateure nicht groß, sie versagt fast vollkommen bei der 'Ans nähme wissenschaftlichen 'Materials. Entweder, wie es leider meistens ge schieht, verzichtet der Operateur bei der Ausnahme ans die 'Mitwirkung des wissenschaftlichen Fachmannes, oder der selhstansnelimt'nde Fachmann nimmt ohne hinreichende Erfahrung wissenschaftlich einwandfreie, aber technisch ininderwertbige Films ans. In beiden Fällen also ein Resultat, wie es nicht sei soll. Eine große dieser Wasserbewohner näherte, erhob sich alsbald ein schriller Warnungsruf. Die Taucher verschwanden im Wasser, die aufge schreckten Enten stimmten ein ohrenbetäuben des Geschnatter an und nun zeigte sich erst recht der Reichtum des tierischen Lebens. So fort erhoben sich unzählige Flügelpaare zu wilder Flucht und rauschten auf ihren far benprächtigen Fittichen weiter hinarks in den See oder dem schützenden Walde zu. Es war klar, daß an den Ufern dieses Sees dauernd teure Menschen weilten, denn sonst hätte sich hier das tierische Leben und Treiben nicht in dieser fast überreichen Weise und idyllischen Ursprünglichkeit erhalten. Gleichwohl steuerte der Flinke Biber ziem lich dicht am östlichen Ufer, wohl in der Ab sicht. wenn sich dennoch eine Gefahr zeigen sollte, rasch in einer kleinen Bucht oder hin ter überhängendem Buschwerk zu verschwur den. Unter diesen Umständen, die gar viel Neues und Interessantes beobachten ließen und mitunter auch die Kraft des Bogens und des Pfeiles zu erproben Gelegenheit boten, schwand die Zeit den Ruderern rasch dahin und schon kurz nach Mittag gelangten sie an ein Wirrsal von Felscninseln, die. reichlich mit Humuserde bedeckt, einen üppigen Pflanzenwuchs aufwiesen. Aus den Nissen und Nischen der Felsenwände ragten reichte laubte Bäume empor, die mit einem dichten Gehänge von allerlei Schlingpflanzen über zogen waren, das über die Felsenmauern hinweg oft bis in das Wasser niederhing. Ueberall wucherten üppige Blätterbüschel der seltsamsten Formen und Farben, wechselnd von mattem Grau bis zum brennendsten Rot? dazwischen sahen neugierig unzählige buntfarbige Blüten hervor. Der Flinke Biber steuerte mitten hinein in dieses Jnselchaos und legte, um den Ru dernden wieder einige Erholung zu gönnen, an einer geschützten und leicht zugänglichen Stelle eines der kleinen Eilande an. „Hier gut, hier sicher, hier bleiben bis Abend, dann wieder weiter fahren; Huronen dörfer nicht mehr weit, dort hinter den Ber gen." erklärte er. In der Tat erhoben sich zur rechten Seite Anzahl Films über vielfach intcres s.inte Themen leiden unter dieser de danerlichen Thatsache. Nun aber haben in der letzten Zeit die großen FUmfahriken vornehmlich in England und Frankreich wissen schasllich geschulte Leute an der Her slellnng solcher Films mitarbeilen lassen, es sind dabei Films entstan den. die überraschende Einblicke in Materien gestalten,.die selbst dein ge bildeten Laien fremd bleiben. Ei Film der englischen „Kineto Ltd." zeigt in einer geradezu verblüffenden Klarheit und Sachlichkeit die Bor gänge bei der Prüfling von Metallen und Eisenbelvn auf ihre Zug- und Dnicksesligteit. Die Prüfkörper, Ei seiibarren, Stahlstäbe und Eisenbe lomvürwl erscheinen in der vorher al leingezeigleii hydranlischeilPresse oder der Zerreißmaschine eingespannt? durch Eintheiluiigsliiiieii und belle Färbung besonders kenntlich gemacht, läßt sich nnninehr die Wirkung der Zugkraft und des Druckes anßeror deutlich deullich verfolgen. Das Wir knngsseld, das am Original wenige Onadrat-Eentiiiieter mißt, nimmt ans der Projektionswand durch die gera de; riesige Vergrößerung eine Flä che von oft 33 bis > Ouadratmetern ei. Eine weitere werthvolle An> nähme hat die französische.„Eclair"- Gcscllschait über die Entstehung und Verwendung des Sauerstosses her ausgebracht. Nach der Aufnahme der Erzengnng des Sanerstosfes zeigt dieser Film einige Versuche über das Wesen des Sauerstoffes, seine Ver wendung für Rettungsaktionen bei Bränden und im Bergwerk, zuletzt das .lrbcilen mit dem Sanerstosfge- blase. Auch diese Ausnahmen haben den Vorzug großer Klarheit, zumal das Schmelzen van Stahlplatten bis zur Dicke von 35 Eentinieter wirkt di rett verblüffend durch die Schnellig teil und Deutlichkeit, mit der sich der ganze Prozeß auf dem Film abspielt. Wundervoll aber geradezu isl eine Filmaufnahme der englischen „Kinelo Lld." über das Erblühen von Blu men. Es ist nicht nur der seltsame Reiz, den das langsame Anschwellen, des plastischen Blumeiilörpers ans sei neni Wege bis zum vollen Erblühen auslöst, nichl nur die besondere Art des Aufbrechens oder Eiitsaltens je der einzelnen Blume, das, was man sonst nicht sehen kann, das Sichdeh ne, da.- Suchen und Aufrecken der Blume nach dem Licht, ihr Neigen und Züsaniniensiiiken nach der Blüthe veranschaulicht dieser Film in vollen deter Weise. Die Herstellung eines solchen FilinS isl besonders schwierig und mühevoll. Der lineiiiatographische Ausnahme- Apparat macht nach einem Uhrwerk in ganz bestimmten Intervallen je nach der Eigenart des Erblühens der auszunehmenden Blume, sagen wir z. B. alle 5 Minuten, eine Moment an'nabine und zwar niinnterhrvchen des Sees, nur noch wenige Meilen entfernt, einige ansehnliche bewaldete Höhen und da hinter sollte also das erstrebte Ziel liegen. Man suchte und fand bald eine munter sprudelnde Quelle, zog den Mundvorrat und die auf der Herfahrt ergatterte Jagdbeute hervor und suchte sich, den Umständen ange messen, bestmöglich einzurichten. Auch der Flinke Biber langte, als das Mahl bereitet war, wacker zu, zog sich aber bald in das Kanoe zurück, um, unterstützt von dem Jä ger, sich der teilweise sehr nötig gewordenen Ausbesserung der Umwickelung der Ruder blätter zu widmen. „Nun bald wissen, ob Singendes Maul und seine Squaw noch Skalp haben," sagte der rote Mann, indem er an einem der Rie men emsig wand und schnürte. „Ich hoffe, daß es so ist." versetzte Addy. „Ich hoffe auch, daß ihre Befreiung gelingt." „Wenn klug sein, dann müssen gelingen." „Wie wir zu Werke gehen werden, das wollen wir von den Umständen abhängig machen. Zunächst bin ich dafür, daß wir uns jedenfalls in der kommenden Nacht noch an Ort und Stelle, das heißt auf den best möglichen Beobachtungsposten begeben, wenn du nicht etwa ein stichhaltiges Bedenken da gegen geltend zu machen hast." „Flinker Biber weißen Freund heute abend noch führen; er nichts einwenden heute noch an das Dorf schleichen? keine Zeit verlieren." „Dann aber, wenn wir so weit sind, wirst du die Freundlichkeit haben und uns unserem Schicksal überlassen." „Erst an den Bergen sein, dann darüber weiter reden." „Du willst mir schoy wird unter den Händen hindurchwischen, aber ich will dir sagen. daß es mein voller Ernst ist: du wirst dann umkehren? ich werde dann keinen Ein wand mehr gelten lassen." „Ja, Flinker Biber zurückkehren, über das Wasser zurück? aber setzt noch nicht wissen wann; erst wenn Huronendörfer sehen." Der rote Mann sagte das mit einer sol chen Bestimmtheit und Entschlossenheit, daß der Jäger, in der Befürchtung, den Freund zw.verstimmen, bei seiner Forderung vorläu- mehrere Tage lang, so lange der gan ie Prozeß des Erblühens und Absler bens anhält. Durch dieses Versali reu, das allerdings peinliche Sorg salt und große technische Erfahrungen bedingt, ist es möglich, den ganzen Vorgang des Wachsens und Erblü hens einer Rose ans das 3!wlfache zu beschleunigen, und demnach in 2—3 Minuten wiederzugeben, und zwar verstärkt durch den ganz enorm zu sammengedrängten Bewegmigsrhyth mns der lebenden Pflanze. Schiffsiinchrichtrii. New -Bork, t l. Anglist. Elarirt: Dampfer „Main" nach Bal timore. Eherb o n r g, 11. August. - Der Dampfer „Kaiser Wilhelm der Zweite" setzte seine Reise nach New- Bork fort. E rooth a v e n, 11. Angnst, Der Dampfer „Imperator," von New Bort ach Hamburg bestimmt, signalisirte 333 Meilen westlich um 1.17 heule Morgen, ist fällig in Ply month um 3.33 morgen Nachmittag. Broivh e a d, 11. Angnst. Signalisirt: Dampfer „Berlin," von New zstort nach Bremen unterwegs. Abfnhrtstngc der Piissugicr-Dainpscr von Nc>v-Brk. Am 15. Angnst „Roma" nach Mar seille. Am 15. Angnst „New-Iork" nach Tonthanipton. Am 23. Angnst „MinnewaSka" nach London. Am 23. August „Olyinpic" nach Sonthanlpton. Am 23. August „Canada" nach Neapel und Marseille. Am 23. Angnst „Laura" nach Nea pel und Triest. Am 23. Angnst „Czar" nach Rot terdam und Liban. - Am 2!. Angnst „Kaiser Wilhelm der Zweite" nach Bremen. Am 2l!. Anglist „America" nach Neapel und Genna. Am 23. August „Nieuw Amster dam" nach Rotterdam. Am 27. August „Cainpania" nach Liverpool. Am 27. Angnst „President Grant" nach Hamburg. Am 27. August „Lorraine" nach Havre. Am 28. August „Jtalia" nach Gi braltar. ! kaMalMung Nervenschwäche. Schwache, nervöse Personen, geplagt von Hoffnungslosigkeit und schlechten Träumen, erschöpfenden Ausflüssen. Brust-, Rücken- und Kopstchmarzen, Haar ausfall. Abnahme dcs Gehörs und der Sehkraft, Katarrh, Magendrücken. Stuhl- Verstopfung, Müdigkeit.Erröthen, Zittern. Herzklopsen, Brustbeklemmung,Aengst lichkeit und Trübsinn erfahren aus dem „Jugendfreund , wie lle Folgen lugriid lilherßcrirrngettgriindliihinlürzesterZeit.Striliurell,Samcnstuß,PhiiosiS,Kramvs. der- und Wnsstrbrmh nach einer völlig neuen Methode auf einen i-chlag geheilt werden. TiclcS iI-rU-i>te und Irdrnich Buch fiitucstc uUantt. w-lchcS von Jona und AU. Mann und Nrau a-lcl-n U>"de Ml. wird een ciiuwid!, van L 5 E-nIO in Bri-smarken versandt von der vsutscttsn Pi-Ivst-Klinik. 127 27.5tr., dtw Vorst, N.V. Am 28. Angnst „Bremen" nach Bremen. Am 28. Angnst „Hellig Olav" nach Kopenhagen. Am 28. August „Cedric" nach Li verpool. Am 2!>. August „St. Louis" nach Sonthanlpton. Am 3l). Angnst „Virginie" nach Havre. Am 13. Angnst „Oceaiiic" nach Sonthamptoii. Am 13. Angnst „Miniiehaha" nach London. Am 13. August „Columbia" nach Glasgow. Am 13. August „Finland" nach Dover und Antwerpen. Am 13. Anglist „Prinzeß Irene" nach Gibraltar und Neapel. Am 13. August „Taormina" nach Genna^ Am 13.August „Nochambean" nach Havre. Am 1!1. Angnst „Friedrich der Große" nach Bremen. Am 1!>. Angnst „Potsdam" nach Rotterdam. Am 111. August „Earpathia" nach Gibraltar und Neapel. Am 23. August „Manretania" nach Liverpool. Am 23. Angnst „France" nach Havre. Am 21. Angnst „Celtic" nach Liverpool. Am 21. August „Amerika" nach Hamburg. Am 22. Angnst „St. Paul" nach Tonthamptöli. Am 23. August Pretoria" nach Hamburg. Am 23. August „Kroonland" nach Dover und Antwerpen. Am 33. August „Chicago" nach Havre. Am 33. August „Imperator" nach Hamburg. Am 33. Angnst „Prinz Friedrich Wilhelm" nach Bremen. Am 33. Angnst „Miimetonka" nach London. Am 33. Anglist „Baderland" nach Dover und Antwerpen. Am 33. Angnst „Majestic" nach Sonthamptoii. Am 33. August „Europa" nach Neapel und Genna. XLncl6r KelirslSQ. Q:/x s 5? i fig doch nicht mehr verweilen mochte. Sie besprachen dann bei ihrer Arbeit noch manches. Darüber verging der Rest dcs Nachmittags, bis es endlich dunkelte. Sie weckten nun die Rangers, die sich inzwischen aufs Ohr gelegt hatten, man stieg inS Boot und mit neuen Kräften ging es weiter. Obivohl das Fahrzeug völlig geräuschlos zwischen den Eilanden dahinglitt, kamen sie jetzt verhältnismäßig nur langsam vorwärts, denn der Flinke Biber beobachtete nunmehr die größte Vorsicht, nützte jeden Schatten und sondierte, ehe er eine der Inseln umsteuerte, zuvor genauestens jede Krümmung. Erst nach zweistündiger Fahrt hatten sie die' klei nen Eilande hinter sich und ruderten von da an im offenen See entlang dem östlichen Ufer zu. Allgemach erschienen die dunklen Silhouetten der Berge, die sie zu erreichen hatten, höher und höher. Endlich bog das Boot in einen schmalen Wasserlauf von ziem lich starker Strömung ein. Noch einige hun dert Schritte harter Arbeit, dann steuerte der Flinke Biber an das Ufer. Die vier Weißen sprangen an das Land ulld sahen nach ihren Waffen. Der Indianer zog das Boot in einen klei nen Ufereinschnitt unter überhängendes Ge sträuch und verwahrte unweit davon unter dichtem Gestrüpp die Ruder. „Jetzt Flinkem Biber folgen," flüsterte die ser und trat hinab an das Ufer; die Weißen folgten seiner Aufforderung. Um keine Fährte zu hinterlassen, gingen sie wohl eine Viertelstunde lang im seichten, ziemlich stark strömenden Uferwasscr flußauf und bogen dann waldein in das Bett eines kleinen Bergbächleins, das sie noch eine ziem liche Strecke weit, fortgesetzt im Wasser stap fend. verfolgten. Endlich stieg das Erdreich an und jetzt trat der Flinke Biber aufs Trockene. Unmittelbar vor den Männern erhob s.ch ein einzelner kegelförmiger und reichbewal dcter Berg, den sie, durch dick und dünn ihren Weg bahnend, bis zur Spitze hineinstiegen.^ Als sie den höchste Punkt erreicht hatten und jenseits nach einem Lebenszeichen aus svähten, lag das ganze vorliegende Geländ still und dunkel. ' (Fortsetzung