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! Freundschaft. Eine lustige Geschichte von Paul Bliss. Doktor Wachmann war sehr schlech ter Laune. Wütend lief er in seinem Zimmer auf und ab und erwog alle nur erdenklichen Möglichkeiten, wie er seine äußerst fatale Lage in Zukunft besser zu gestalten vermöchte; aber so viel er auch nachsann und überlegte, er fand keinen Ausweg aus diesem Labyrinth von quälenden Sorgen. Voll Ingrimm sagte er sich: eigent lich geschieht mir so ganz recht, wes halb auch mußte ich mich in dies elende Nest setzen! Ja, es war nicht sehr klug gewesen von dem guten Herrn Doktor Bach mann, sich hier als Arzt niederzulas sen, um so mehr unklug, als der alte graue Sanitätsrat alle Patienten „an der Strippe" hatte. Aber der junge Doktor hoffte eben auf sein Glück und auf die siegende Kraft der Jugend, mit der er den alten Herrn aus dem Felde zu schlagen dachte, um wenigstens einen Teil der reichen Praxis für sich zu gewinnen. Doch wie anders war es gekommen! Wie hatte diese stolze Hoffnung sich als gar sehr trügerisch erwiesen! Nun war er schon drei volle Monate hier, und in dieser ganzen Zeit hatten sich wirklich genau drei Patienten eingefunden, ausgerechnet drei, also für jeden Monat einer, und von denen war der eine ein Trinker (um nicht zu sagen Säufer), der an dere ein Armenhäusler und der dritte so arm, daß er heute noch nichts be zahlen konnte. Das waren seine Ein nahmen. Davon sollte er nun leben (sogar standesgemäß leben), sollte Miete und Aufwartung zahlen, sich aut kleiden und sogar auch noch Steuern zahlen ach, es war ja ein fach um sich aufzubaumeln! Wütend lief er hin und her und harrte der Patienten, die da nicht ka men. Lächerlich! Weshalb er eigent lich nur Sprechstunde hatte! Er hielt ja doch stets nur Selbstgespräche. Und dabei sollte jetzt die Ouartalsmiete ge zahlt werden, ganz zu schweigen von all den anderen Rechnungen, die eben falls der Bezahlung harrten. t Wo hernehmen? Seine Ersparnisse waren aufgebraucht, Zuschüsse von Hause gab es keine, Kredit hatte er ebensowenig wie also Rat schaffen? Da plötzlich ging die Klingel. „Ah!" Erwartungsvoll stand er da und harrte, wen die Aufwärterin mel den würde. Aber auch diesmal war die Freude wieder umsonst, kein Pa tient war es, sondern nur der Brief träger, der einen dicken Brief brachte. Lächelnd, resigniert öffnete er daS Kouvert und entfaltete einen langen Brief, den sein Freund Berger ihm schickte. Der gute Junge hatte sich vier Jahre in der Welt herumgetrie- > ben, hatte sein Erbteil mit Eleganz durchgebracht, nun war er „müde" ge worden, wollte sich jetzt irgendwo in der Residenz festsetzen, von den Er trägnissen seiner Feder leben und sich eine reiche Frau suchen. Das alles keilte er seinem alten Jugendfreunde Bachmann in diesem Briefe mit. Als der verzagte Doktor diese lange Epistel durchlas, kam etwas von dem alten tollen Jugendübermut in seine Seele, und es ward die Hoffnung in ihm rege, daß dieser Freund ihm auf irgendeine Art beistehen könnte. Kurz entschlossen setzte er sich hin und schrieb dem Freunde einen langen Brief, in dem er ihm seine hoffnungslose Lage schilderte und um seinen Rat und Bei stand bat. Es verging denn auch kaum ein Tag, als bereits Antwort vom Freunde kam; in sehr ulkiger Weise schrieb er, daß cr ihm zwar kein Geld schicken! könne, weil er selber nur auf Pump" lebe, doch versprach er, ihn mit einem Schlage aus seiner fatalen Situation erretten zu wollen; bas Wie möge er ihm nur überlassen. Doktor Bachmann lächelte stillver-! gnügt und dachte: jedenfalls wird er wieder einen seiner berühmten tollen Streiche inszenieren wollen. Darüber vergingen etwa vierzehn Tage, für den Doktor natürlich vier-, zehn patientenlose Tage; doch da ge- § schah mit etnemmal etwas, das bei-1 nahe wie ein Wunder aussah. Eines Tages kam ein sehr vorneh- § nier Herr, begleitet von einem ebenso vornehmen Diener, in dem Städtchen an und mietete vier Zimmer in dem ersten Hotel. Der Wirt verlor vor Aufregung so fort den Kopf und wußte nicht, was alles er tun sollte, um dem illustren, Gast das Logis so angenehm als mög lich zu machen. Der Fremde aber erklärte höflich, doch in sehr bestimmtem Tone: „Bitte, machen Sie sich gar keine Umstände. Daß ich hier bin, ist nur ein Zufall. Ich war auf der Reise nach Paris, wurde aber unterwegs von meinem alten Uebel befallen, so daß ich hier die Reise unterbrechen mußte. Ich könnte ja nun meinen Leibarzt tele graphisch herrufen; leider aber ist er krank; also schicken Sie mir sofort Ihren besten Arzt her, den Sie hier haben." Der Wirt machte einen tiefen Die ner und verschwand, um sofort den alten SanitätSrat herrufen zu lassen. Inzwischen aber war die Neuigkeit Zweierlei. Barbtcrlehrling: „Heut' war der Buberbauer da, bei dem habe ich zm ersten Male ver sucht, einen Zahn zn ziehen."-„Na, bereits wie ein Lauffeuer durch die Stadt gegangen, die Neuigkeit, daß ein Fürst oder ein Prinz im Hotel wohne: das bewiesen schon der aristo kratische Diener und daS sehr elegante Gepäck; wer er aber sei, das wisse keiner genau, er reise inkognito unter dem Namen „Hermann von der Mark", und sogar die Wappen und Initialen auf den Koffern seien ver klebt, damit niemand sie erkenne. So war das Städtchen in großer Auf regung, denn seit undenklichen Zeiten war ein so vornehmer Gast nicht da gewesen. Nach einer halben Stunde erschien der alte Santtätsrat. Er untersuchte den Patienten, der ihm seine Krank heitserscheinungen sehr eingehend mit teilte. machte dann ein sehr ernstes, gelehrtes Gesicht, verordnete Ruhe, verschrieb ein langes Rezept und kün digte seinen Besuch für morgen früh wieder an. Als aber am anderen Morgen der Wirt kam, sich nach dem Befinden des hohen Herrn zu erkundigen, erklärte der Diener, sehr reserviert, daß der Herr eine äußerst schlechte Nacht ge habt habe, und daß die Medizin gar keine Linderung gebracht habe. Darüber war der Wirt ganz un tröstlich und schickte sofort zum Sa nttätsrat, der denn auch sofort wieder erschien, aber äußerst ungnädig em pfangen wurde, weil das Leiden sich noch verschlimmert hatte. Der alte Herr wollte sich keine Blöße geben, aber er wußte absolut nicht, was er von den Angaben des Patien ten halten sollte; indessen verschrieb er wiederum ein Rezept und empfahl von neuem Ruhe und Schonung. Doch auch das war ohne Erfolg, denn am Abend des Tages erklärte der Fremde sehr energisch: „Schaffen Sie mir einen anderen Arzt, oder ich fahre sofort ab." Darauf wußte der geängstigte Wirt sich keinen anderen Rat, als sofort den jungen Doktor Bachmann holen zu lassen. Zwar versprach er sich ja kei nen Erfolg davon, aber man konnte es wenigstens versuchen. Als der Bote zu Bachmann mit der Bestellung kam, war der junge Arzt dermaßen verblüfft, daß er sich kaum fassen konnte, indessen sagte er sich so fort: „Donnerwetter, diese Kur, falls sie gelingt, kann dein Glück machen!" Also eilte er in's Hotel. Atemlos vor Aufregung trat er in das Krankenzimmer, ging leise an das Bett und stand plötzlich still, als sähe er einen Geist. Der Kranke aber richtete sich hoch, reichte ihm lachend die Hand und sagte: „Guten Tag, Bachmann, ja wohl ich bin's! Halt's Maul! Mach keine Dummheiten und spiel deine Nolle gut, denn ich bin gekommen, dir zu helfen!" Der junge Doktor hatte zwar sofort den Jugendfreund erkannt, aber alle? andere begriff er noch nicht ganz. Der Freund aber erklärte weiter: „Natürlich behandelst du mich jetzt. Der alte Knabe wird überhaupt nicht mehr empfangen. Du machst mich jetzt gesund, und dann sollst du mal sehen, wie von nun an die Patienten zu dir gelaufen kommen!" „Aber was fehlt dir denn, Mensch?" fragte Bachmann noch immer erstaunt. „Nichts fehlt mir!" lachte der an dere. „Deshalb eben kann ich ja meine Rolle so gut spielen! Jetzt verschreibst du mir, was du willst. Das werde ich vorschriftsmäßig fortgießen, und in vier bis fünf Tagen bin ich dann durch deine Hilfe gesund. Ver standen?" Doktor Bachmann lachte, dennoch aber tat er, was der Freund ihn ge heißen. So vergingen also fünf Tage. Und am sechsten war der fremde Herr ge sund und wohlauf. Auch diese Neuigkeit ging wie ein Lauffeuer durch das Städtchen. Und wie mit Wunderkraft gehoben, war der gute Doktor Bachmann plötzlich der Held des TageS. ' Als aber am siebenten Tage der fremde Herr gar im offenen Wagen mit dem jungen Doktor spazieren fuhr, da war es bei allen maßgebenden Einwohnern ausgemacht, daß der neue Arzt unbedingt eine Kapazität sein müsse. Am achten Tage reiste dann der Fremde wieder ab. geheimnisvoll, wie cr auch gekommen war. In den Sprechstunden des Doktor Bachmann aber drängten sich von nun an die Heilung suchenden Patienten. Schlauer Polizist. Ein hübsches Geschichtchen wird aus Bergamo berichtet. Dieser Tage sollte ein deutscher Landstreicher, den die Karabiniere aufgegriffen hatten, von einem Schutzmann in den unteren Stadtteil von Bergamo gebracht wer den. An der Haltestelle der Draht seilbahn angelangt, fragte der Schutz mann den Verhafteten, ob er das Geld habe, um sich die Fahrkarte zu lösen. Der Deutsche hatte keinen Knopf bet sich, und so hielt es der Schutzmann für angezeigt, die Frage auf folgende originelle Weise zu lösen: er selbst fuhr mit der Drahtseilbahn zu Tal und be fahl dem Häftling, den Weg zu Fuß zu machen, er werde ihn unten erwar ten. Selbstverständlich wartete der naive Schutzmann vergeblich auf den Landstreicher. und?" —„Ei, so leicht ist das aber nicht: zweimal hat er aufgeschrie'it, da war er heraus." Ter :>ah?" —„Nein, der Hnberbanet." Ter Teutsche Korrespondent, Baltimore, Md., Sonntag, den 27. Dezember 1914. Zm Unterseeboot. ! Eine Erzählung zum Tage von Alfred Deutsch-German. Der Morgen kam klebrig und zäh und als er ordentlich da war, sah man'S ihm ordentlich an, daß er sich gar nichts daraus machte, „Tag" ge nannt zu werden. Von der „Freien Hansa", die sich im Hafen schaukelte, sahen noch die grünen Lichter verschlafen in das neblige Gran. Da tauchte eine Wolke aus dem Wasser auf; sie sah erst wie ein Drache, dann wie eine Fabrik mit Schornsteinen, und schließlich wie der fliegende Holländer aus. Aber das war der „Großherzog Friedrich", der ganz in seine Eisen farbe gehüllt, still aus dem Meere an die Küste trieb. Er bekam Leben in der Form von drei elektrischen Lich tern, die vom mittleren Turm kreuz und quer auf die anderen Türme übersprangen. Ein Zeichen-Apparat am Ufer ergriff die Signale, und in einer Hundertstel Sekunde las sie ein ernster, hoher Mann, der in seinem Zimmer auf den erste Anruf der Glocke gewartet hatte. „Die Zeit ist da!" Der Kapitän hatte seine Leute nach achttägigen Uebungen an's Land ge schickt. ES klappte alles an der Ma schine, da war keiner, der nicht auf seinem Posten stand, keiner, der nicht gewußt hätte, wo und wann er in das Räderwerk einzugreifen hatte. Für morgens waren sie zum Dienst befohlen. i „Guten Morgen, Jungens! Gut ausgeschlafen?" „Jawohl, Herr Kapitän. Guten Morgen!" Der Kapitän hatte das gute Aus geschlafensein den Matrosen als Eh rensache ans Herz gebunden Von drei freien Nächten mußten sie eine zum Schlafen verwenden. Sie sahen frisch aus. Burschen von Zwanzig bis Vierundzwanzig, fest und frohge mut, und in den Augen das sichere Leuchten, das nur der mutige Mann hat. Einige Befehle, Selbstverständlich keiten. auf die Jeder gefaßt war. Dann schritten sie zum Boot, da ihnen anvertraut war, wie der Tanz boden. wie der Wirt „Zum Eichen kranz", wie das Meer . . . Sie hatten alle ihre Plätze, wech selten noch einen Flaggengruß mit dem „Großherzog Friedrich", der ih nen interessiert zusah, und lachten über die „Freie Hansa", die sich wie ein echtes Handelsschiff erst jetzt träge den Schlaf aus den Augen wischte. Hui! sausten sie über das Wasser, die Welle hüllten den schlanken, zit trigen Körper ganz in Dampf und Gischt und einige Stockfische suchten entsetzt das Weite. Kein Zweifel, das war Volldampf! Ein Klingeln drang durch alle Räume des Schisses, das hieß „Hin ab!" Sie hatien's hundertmal schon versucht, das Experiment des Tau chens, cs hatte immer geklappt. Da drunten, ein paar Meter unter dem Spiegel, da waren sie in ihrem Ele ment. Aber sie wußten es alle, dies-, mal ging's zum Sterben. „Groß Reinemachen!" habe der, Kapitän seinem ersten Leutnant ge sagt und dieser gab das Wort weiter. Im Nu waren alle zwanzig Insassen im Schiff davon informiert, daß der Kapitän „Groß Reinemachen!" ange ordnet habe. Da sagte zum Schiffsingenieur der erste Leutnant: „Junge, das mit der! ungarischen Erna, die wir auf Sylt kennen gelernt habet-, ist nun aus. Ich gesteh's, sie hat mit mir korre spondiert, während du an ihre Treue glaubtest. Verzeih'! Der Ingenieur reichte ihm die Hand. „Gut; hättest du mir's zwei Monate früher gesagt, hätt' ich aller-! dings paar schöne tausend Märker er- l spart. Na, und du die letzten Nachtdienste im Hafen, die hab' ich dir verschafft, denn ich wollte frei sein j verzeih'!" > Sie drückten einander die Hände und sahen sich in die Augen, dann war's vorbei. Der Claus von der Hamburger Seite, der ob seiner Körperkraft in großem Ansehen stand, rief seine i Feinde beim Namen: „Ernst, rich, August und Max!" Hört mal, ich hab' Euch verhauen und hab' Euch gesagt, daß nur der Matrose von der „Wasserkant" was gilt. Nichts für un- gut, es tut mir leid, wegen der Haue, und alle die Matrosen, die hier sind, sind so gute Jungens wie ich, Gott verdamm' miöh!" Damit war das „große Reine-! machen" vorüber, das der Kapitän des Unterseebootes eingeführt hatte. Die Offiziere und die Mannschaft sollten Frieden mit sich machen, da mit sie den Frieden fänden vor Gott, j „Hm," sagte Claus. „So war's schon einmal, wie wir zwei Stunden fünfzehn Meter tief im Sund staken. Ich habe' dem Berliner Ede damals den Rausch abgebcten, den ich ihm antrank, und dann war's nichts. Wir wurden wieder flott." „Diesmal ist's ernst," sagte Au gust. „ich hab's gehört, wie der Leut nant zum Ingenieur gesagt hat: Echt r ss i s ch, Zwei russische Offiziere unterhalten sich: „Du hast da einen schönen, warnten Schal, Bi'iiderhen, wo hast Dn ihn her?"- Fünfzig zu Eins! Ta? heißt, nicht 'ne Spur von Chance, daß wir davon kommen. Na, wenn wir nur einen von j den Engländern erwischen." Das war der Gebaute dieser jungen, ! tapferen Burschen: An den Feind! Ihn vernichten und dann selbst unter ' gehen. Die Fahrt ging ioll und toller. Der Nannt stak voll von Gasen, die die Luft verpesten, aber sie waren's hier gewohnt, und dann ratterte cs von den schweren Moloren, die Metall - stöbe schoben sich !m Gestänge und dir Klinge schrillte. Die Matrosen wußten: Jetzt ging'S so bis zum Schluß. Sie hörten nichts, sie sahen nichts mehr, sie waren Räverchen an der Maschine. Der Kapitän hatte die Lage des Feindes vor sich ausgezeichnet, wenn die Berechnungen stimmten, mußte er den ersten Panzerkoloß in einer halben Stunde zu Gesicht bekommen. „Noch schneller!" Das Schiss sprang in mächtigen Sätzen durch's Wasser. Da gewahrte er den Engländer. Es war ein Riese, ganz in Etz gehüllt, friedlich lag er auf dem Spiegel und sonnte sich. Die ersten Strahlen des verhüllten Tagesgestirns leuchteten auf seinen Fahnen und wiesen die drohen den Kanonen, die er sonst verborgen hielt. Der erste Offizier sagte: Beim drit ten Schuß haben sie uns. Längstens beim vierten." „Nee," sagte der Ingenieur, „wir kommen davon ohne Schuß." „Ich lege wieder Fünfzig zu Eins!" „Ich wette wieder eine Mark." ! Sie stoppten. Der Kapitän gab Be fehle. Nun mußten sie hinauf. Nun galt's Leben oder Tod. Sie atmeten die Morgenluft, die wieder in ihre Lungen drang, die Mannschaft, der Kapitän, das ganze Unterseeboot hielt den Atem an. „Torpedo los!" Sie hatten bedächtig gezielt, es war voraussichtlich ihr erstes und letztes Zielen. Da zischte ein mächtiger schlanker Körper ins Wasser, sprang mit un bändiger Kraft dahin und ließ ein leuchtende Spur hinter sich. „Noch eine Sekunde, noch eine Se kunde." Sie hätlen hinunter müssen, aber wann hat man je gehört, daß der Löwe, der zum Sprunge ansetzt, l nachdenkt? Der eiserne Koloß stand wie ein Fels. Der Kapitän war blaß und seine Glieder waren wie Eis. War's mißlungen? Da ging ein Zitiern durch den Mit telpunkt des Panzers, so als sei er nicht mehr sicher. Dan erbebte das riesige Schiff, dann schaukelte es wie im Toben eines übermächtigen Or kans und dann „Er sinkt, er sinkt!" „Hurrah, hnrrah, hurrah!" Der Kapitän war wieder Soldat geworden. Sein Unlerseeboot schwamm geborgen, drei Meter tief im Meere. Boote trieben an ihm vorüber, Sparren kamen auf ihn zu und in wildem Ringen sanken Menschen. Er konnte nicht helfen. Aber er wandte den Blick ab, um nicht weichherzig zu werden. Sie hatten den Krieg ge wollt, sie waren in der Uebermacht, er mußte sich wehren. „Vorwärts!" Nun war ihnen Unsterblichkeit sicher. Noch einmal zielten sie, und trafen. Und schossen nochmals und trafen wieder. Und jetzt waren sie unwiderstehlich. Wo ist die Armada Englands? Kein Feind da? Ein deutsches Unter seeboot und mir drei englische Niesenpanzcr? Sie hätten London gestürmt und Manchester gekapert in ihrer jetzigen Stimmung. Einmal tauchten sie noch auf da sahen sie das Meer voll von Trüm mern und Leibern. Wie zur Sint flut war's. Ein gräßliches Würgen und Ringen und Sterben. Feurige Lohe hatte sich mit der Flut des Was sers vermählt. Hoch flatterte die Fahne Deutsch lands! Der Feind konnte ihnen nichts mehr anhaben. „Volldampf!" Dann batten sie ruhiges Meer ge funden. Der Kapitän ließ stoppen. Zum Gebet! Nichts Heiligeres als solch ein Ge bet von Kriegern, über dem Abgrund, von lausend Zufällen abhängig, nach der Schlacht. Dann legten sic beim „Großherzog Friedrich" an und ließen sich um armen und bekamen einen warmen Schluck nach dem scharfen Morgenritt. „Hundert Mark bitt' ich mir zuzu schreiben," sagte der Ingenieur. Er hatte nicht eine Sekunde daran vergessen, daß der Freund ihm das Durchkommen und das Sinken auf den vierten Schuß sporltechnisch llO'l gelegt hatte. Der Kapitän atmete hoch auf. Er dachte an seine Braut, an seine Ma trosen, an seine Tat. lind wie ein Wunder schien eS ihm, daß cr diesen Tag erlebt hatte. „Rache ist süß". . . . aber nur für kleine Geister, für niedrige Seele, die sich zu nichts Höherem aufschwingen können. „AuS Geschäft in Allensiein." „WaS hat er gekostet?" „Konnt' ich nicht fragen. War sich kein Ver känfer im Laden." 5 \n\n Gilbert, The Filbert. A Comedy Song from Written by "THE GIRL FROM UTAH” Composed by ARTHUR WIMFERIS. ...... ... _ . n D . . T . ~ .. HERMAN FINCK. With Juba Sanderson,Donald Brian,and Joseph Cawthorn (Knickerbocker Theatre.) u Andante moderato. % IT—iiif.-i--- '! -•- r 1 am known’round town as a ' You may look on me as a fear-ful blood, For I come straight down from the dear old flood, And I know who's who, and I was- ter, what? But you ought to see how I fag and swot, For 1m called by two, and by | know what’s what, And be-tween the two lin a tri - fie hot! Fm 1 set the lone, as you five I’m out, Which I could-n’t do if I slacked a-bout. Then I count my lies and I may sup-pose, For I stand a-lore" when it comes to elo’es And as for gals, Just change my kit, And the ex - cr-cise keeps me awf -My fit! Once I bo-gin, I Copyright MCMXIV by Francis, Day £ Hunter. T. B.Harms d Francis, Day d Hunter M Y. All Bights Reserved. International Copyright Secured. Used by permission, Murray Muslo Co.,N, Y. K f .’ 443 i ask my pals, why, ev - -’py -bo* dy knows. j work like sin, I’m full of go and grit. CHORUS. 011-hert, the Fil-hert, the Knut with a “k” The pride of Plc-ca - dil-ly, the bla-se - rou -e. Oh, Ha-des! the la-dlcs who leave their wood-en \ P crese. ■ 1 'll ll 'T~\l ijV in r jj j huts, For Gil-bert, the Fil-bert. the Col-’nel of the Knuts. Knuts. | ~ * ~^~ 1 * Fine, r "V^il Nt* 443