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6 Thaw's Auslieferung bevorstehend.. Seine Anwälte werden keine weite ren Versuche machen, die Auslie ferung ihres Klienten an die New - Aorker Staats - Autori täten zu verhindern. Kampf für seine Freiheit jedoch „och nicht beendet. Concord, N.-H., 19. Januar. — Es wird nicht der Versuch gemacht werden, die Auslieferung Harry K. Thaw's an die New - Uorker StaatS- Autaritäten nach Ankunft der noth wendigen Papiere noch weiter zu verzögern. Diese Ankündigung mach ten heute Thaw's hiesige Anwälte. Die Anwälte erklären, daß der Kampf für die Freiheit ihres Klien lcn weit besser im Staate New - Uork geführt werden könne, als hier, wo nur Vcrzögcrungs - Maßregeln ein geleitet werden könnten. Es wird erwartet, daß das Mandat des Oberbuudesgckichts, welches-die Entscheidung des Richters Edgar Ald rich vom Bundes - Distriktsgericht sür New - Hampshire aufhebt, am Don nerstag oder Freitag hier cintreffen wird. Richter Akdrich,erließ bekannt lich den Habens Eorpus-Bcfchl, wel cher Thaw's Auslieferung verhin derte. Washington, 19. Januar. Hülss-Gcneralaiiwalt Franklin Ken nedy von New - ?)ork ersuchte heute das Obcrbuiidesgcricht formell in das Mandat im Harry K. Thaw-Fall. Unter den Gcrichtsrcgcln kann das Mandat, welches die Entscheidung vom 21. Dezember, die Thaw's Aus lieferung verfügt, in Kraft setzt, erst 00 Tage nach der Entscheidung aus gefertigt werden. - Der Aktuar des Gerichts wird da her das Mandat am nächsten Don nerstag ausfertigen, Herr Kennedy erklärte, daß Herr William Travers Jeromc, der Spe zial - Hülfsdistriktsanwalt, und er am Donnerstag Abend von New - Bork nach Concord abzufahren gedächten, um das Mandat den Gerichtsbeaintcn zu unterbreiten. Falls nöthig, dann werden sich die Beiden nach Boston begeben, um von Richter Aldrich vom New - Hampshire Bundes - Distrikts gcricht einen Gcrichtsbcfehl zu erhal ten, welche seine frühere, die Auslie ferung Thaw's behindernde Entschei dung aufhebt. Die Beiden werden dann die Auslieferung Thaw's von seinem Hüter, Scheriff Drcw von Caß-County, N.-H., verlangen. Schriftstellerin erhält Scheidung. London, 19. Januar. Frau Robert H. Sherard, die unter dem Pseudonym „Irene Osgood" be kannte Schriftstellerin, erhielt heute eine Ehescheidung von ihrem dritten Gatten, Robert H. Sherard. Schade, dass du kein Drkuszunge bist! (16. Fortsetzung.) Gestern noch hätte sie wohl mit Ihnen gejubelt. Heute aber blieb ihr Herz ganz kalt. Was war das Glück dieser beiden im Vergleich mit dem, das ihrer harrte?! Was für Augen würden sie mack>en, wenn sie ihnen jetzt auf einmal zuriefe: Ich habe tausend mal mehr als ihr! Ich bin nicht mehr misgestoßen aus dieser schönen, heite ren Welt! Ich habe eine Heimat!! Und doch löste dieser Gedanke keinen Jubel in ihr aus. Sie konnte den Blick nicht von den glückstrahlenden Gesichtern der beiden abwenden und fühlte plötzlich daß sie von etwas Ab schied nehmen mußte, das sie über alle Maßen geliebt hatte. Erschauernd dachte sie an ihr erstes Auftreten Im Zirkus, das so nahe be vorstand. War es auch nur als Dorn röschen, eS würde doch schön sein. Allmählich begriff sie die fassungslose Freude Marias und Oskars. . Das für die Außenstehenden so ge heimnisvolle Zirkusleben war doch eine Welt, in die alle die Kinder, zu denen sie nun bald als Hans' Schwe ster gehören würde, nur mit erwar tungsvollem Herzklopfen hineinschau ten; eine Welt voll Schönheit und Glanz, die, wenn sie abends in strah- V;ndem Lichte ihre Wogen hochauf schlagen ließ, alle wie ein Wunder packte. War es nicht doch ein Glück, in dieser Welt leben, ihr angehören zu dürfen? War sie nicht vielleicht tausendmal schöner als eine Heimat? Lukretia mußte sich gewaltsam be herrschen, damit Maria und Oskar von ihren Gedanken nichts merkten. Sck>merzlich getroffen von jedem Wor te, das sie aus übervollem Herzen sprachen, zog sie sich mit ihren Emp findungen ganz in sich zurück. Nie mand sollte die Zweifel ahnen, die ihr Herz durchwühlten und ihr fast die Dränen in die Augen trieben. Als Mademoiselle Laroche thr am ideren Mittag das neue Kleid c>n- Die Deutsche Hllusftuu erscheint nächsten Lonntag den 24. Januar. Nicht wie sonst wohl sehen wir diesmal de, neuen Jahre entgegen. Zu eng sind unsere Herzen trotz jah relangen Fernseins, „och iniincr mit > dem alte Vaterlande verknüpft, als ! daß wir „ns hier in der neuen Hei i math, der richtigen Festfreude hinge > bcn können, solange der Weltkrieg mit allen seinen Schrecken in Europa herrscht. Recht in diese Stimmung hinein paßt die Neujahrs - Ausgabe der „Deutschs Hausfrau" mit ihrer ernsthaften Mahnung Germania's an ihre Kinder, in Form ciiies erhe benden Gedichtes von Heinrich von Kleist. Hieran schließt sich ein hoch interessanter Artikel: „Im Zeppelin vom Main bis zur Elbe," von der allbeliebtci, Verfasserin Martha Töp litz, in dem sie ihre gerade vor Aus bruch des Krieges unternommene Lustreise beschreibt. Schöne Abbil düngen gebe ein anschauliches Bild der Passagier - Kabine während der Fahrt und der Gegend vom Ballon aus gesehen. In einen, weiteren Reiscbrief schil dert „ns Wilhelm E. Laube ausführ lich seine Eindrücke von Berlin wäh rend eines viele Monate andauern den Aufenthaltes in der Hauptstadt Tentschland's. An Novellen enthält die Nummer eine historische Erzählung von F. A. Geißler, betitelt:„Der Fährmann von Eaub," in der uns Blücher's Rhein übergang vor IM Jahren, in neuer Umrahmung vorgeführt wird. Hier an reiht sich ein höchst stimmungsvol les Neujahrs - Gedicht von Wilhelm Benignus und eine Prächtige Illu stration einer Sylvesternacht. Tie il lustrirte Chronik der Zeit gibt eine umfassende nd klare Schilderung der Kriegslage, so weit sie gediehen. Man erhält dadurch ein wahrheitsge treues Bild der Vorgänge auf dem Kriegsschauplätze. Eineu weiteren Einblick in das Leben au der Front gewährt uns ferner eine ganze Serie von kleinen Artikeln und Skizzen, wie „Streifzüge in Feindesland," von Dr. Paul Grabein, Kriegs - Berichterstat ter; „Auf Etappen - Conimando," Feldpostbrief von Paul Oscar Höcker, „Russische Nächte," von einem öfter rcichischei, Kriegs - Correspondentcn, ii. s. w. Des Weiteren bringt die Nummer eine spannende Fortsetzung' paßte, an dem nur noch einige Goldbe sätze fehlten, durchschauerte es sie. Es klang ihr wie ein Zaubcrspruch, als sie sagte: „Quelle Beaute de Princesie! C'est le clou de la Pantomime!" Sie zärtlick anblickend, nahm sie Lukretia bei der Hand, um sie in die Manege zu führen. Gleich hinter dem Vorhang war Herr Adami vor einem etwa einen hal ben Meter hohen Podium mit seiner fünfjährigen Tochter Eva bcschäftigi, die mit vcrängstetem Gesicht unsicher auf ihren kleinen Händen stand. Er hatte ihr die mageren Beine, die wie der ganze Körper in Trikot steckten, hinter dem Kopfe zusammengelegt, so daß die Füße gekreuzt waren. Nun sollte sie mit den Händen auf eine Kokosmatte herabspringen, die vor dem Podium lag. Sie wagte es nicht, ob gleich ihr Vater mit der Reitpeitsche drohte und grobe Schimpfworte auS stieß. Aber er unterbrach sich, als er Mademoiselle Laroche mit Lukretia durch den Vorhang treten sah. Wäh rend sie an ihm vorbeiging, hielt die Französin sich mit ihren dicken Fin gern die Nase zu, um ihm in die Erin nerung zurückzurufen, daß sie große Abscheu vor Trinkern habe und ihr der Schnapsgeruch zuwider sei. Herr Adami lachte höhnisch auf und sagte, mit beiden Händen das starke Parfüm der Französin abwehrend: „Alte Pomadenschöchtel!" Die kleine Erna starrte zwischen ihren gekreuzten Beinen hindurch mit großen Augen auf das schöne Kleid Lukretias. Dann sprang sie, ihre Furcht ganz vergessend, auf die Kokos matte herab. Lukretia trat an der Hand der Französin in die Manege. Direktor Alberti und Miß Harnet unterbrachen sich i ihrem Gespräch Die Reiterin nen Frau Adami und Mercedes Blu mrnfeld, die zum erstenmal auf den neuen Steiger,) „Pjrat" und „Bapdjt" Ter Teutsche Correspondent, Baltimore, Md., Mittwoch, den 20. Januar 1915. des mit so großem Beifall aufgenom menen Romans: „Haus Ritter und seine Frau" von H. Coniths-Mahlcr. Für die Kleinen ist mit einem hüb schen Kinder ° Fest - Liede, Beschäfti gungen für Winter - Nachmittage, ei ner hübsche Erzählung und zierli che Handarbeiten zum Zeitvertreib gesorgt. Ei illustrirtes Kapitel über richti ge Fußstelliiug wird alle jimgeuMäd chcu iutcressircu. Daß auch sonst al les die Welt der Frau betreffende in der „'Deutschen Hausfrau" Beachtung findet, ist wohl kaum zu erwähne nöthig. Vorlage für allerlei moder ne Handarbeiten, die ueuestcnSchuitt muster zu Kleidung für Danicu und Kinder, Neues für die Sylvesterküchc, Vorschläge für Hausschrciuerei und anderes mehr bilden einen so reich haltigen Theil der Nummer, daß Hausfrauen für jedes Bedürfniß des Haushaltes sich praktischen Rath da raus schöpfen können. Die Zeitschrift zeigt Mittel und Wege, das Heim zu vertiefe, sie hilft der deutschen Frau, die Sorgen des Alltags zu ertragen und sich trotz der kleinen und großen Sorge: des Daseins, den Lebens muts) frisch zu erhalten. WertlMMckermeistlr, Erkundigen Sie sich bei Ihre Freunde, die WiiiM-Mhl verbacken, was sie davon halte. Kurier H GnUorvay, Nr. 653, West-Pratt^tr. brr in,, „Mothers Aor," Mehl" befriedigt stets. versauft n dr Lide von VSättrzv-ii/iiOV IW Wmpsoglc von Dr.PoSnerlnVcrN. AuSkcrmigcu an dr Urin-Organ bet HÄ beiden EcschlcchteininLlStund-n g-miU>cri. Ei ist besser ai Eovatba, Subcdin oder W Einsoiitzungen nd frei von allen schiechlen IW Gerüche und anderen Unannedmlichtellen. Kontal-Miva ist in tkavsciu enthalten Ar ausweichen der Name geschriebei'ist,^> s?g ohne diese ist keine echt. wNNVI ivcrkirust in alle Avothok, t.. < Versicherungs-Anzeigen. Germania- Fener-Bersichernngs-Gcsellschaft von New-Nork. Ausweis am 1. Januar 1913: Baar-Nnpftal iki,OW,WO.W Gesummte Gulhnsten 7.213,72.27 Ueberschnst svr Pviiccn-Jnbaticr.. 3,>3.81<.8S Nordost-Ette Baltimore- nd Nortb-Stratzc. 2. Flur. Eingang von Norib-Llrustc. E. L P. Telephon: kt. Paul 131. John . Roller. clanll.lJ.luT) Geschüllsllibrer. geübt hatten, die zwei Stallknechte ge rade abführten, sahen sich um und lie ßen beide einen Laut des Erstaunens hören. Mademoiselle Laroche blickte all triumphierend an und sagte mit leuchtenden Augen: „Epatant! N'est-ce-pas? Une Merveille!" Auch Herr Adami trat heran. Die kleine Eva sckritt furchtsam hinter ihm her. Vom Stall her kam der Clown Toto, der sein dressiertes Schwein ge füttert hatte. Alle waren eine Stimme der Bewunderung. Nur Herr Bri6 stand stumm in der Nähe des Vorhanges. Seil Gesicht war verschlossen. Aus seinen Zügen konnte man nteyts lesen. Lukretia schritt langsam durch die Manege bis weit über die Mitte hin aus. Sie hatte den Kopf leicht erho ben, die Augen waren niedergeschla gen. Die seidene Schleppe rauschte geheimnisvoll hinter ihr her. Ihre kleinen Hände verschwanden unter fei nen Spitzen. Ein Gefühl, das sie bis dahin nicht gekannt hatte, lvogte leise !„ ihr auf und nieder. Ihr war so wohl, so unaussprechlich wohl. Sie hätte alle, die ihr zusahen, umarmen und küssen mögen. Nie war ihr daS Leben schöner erschienen als in diesem Augenblick. Sie fühlte sich so frei, und ihr Herz war so weit. In ihrem stillen, glückseligen Eriche war sic wie ein höheres Wesen. Auch vor sich selbst. Ueber ihrer ganzen Erscheinung lag das Wort der Französin: „Une Merveille." Wenn doch Hans da wäre! Wenn er sie so sehen könnte! Aber er war in der Schule. Das warf einen leisen Schatten über ihr Glück. Doch als sie sich umwandte, freimü tig und unbeeinflußt durch die vielen auf sie gerichteten Blicke, um denselben Weg wieder zucückzuschxeiten, da sah sie plötzlich das starr Gesicht ihres Großvaters vor sich, dessen Augen sie zu verzehr!! schienen. Sie erschrak. Brauchen Sie Telephon-Dienst? Was meinen Sie damit, dass Tic kein Telephon in Ihre, Hanse erschwingen können? Sic würden nicht zngcbcn, daß Sic Kohlen, Licht oder Möbel in Ihre, Hanse sich nicht leisten kön nen, nicht wahr? Vielleicht ist das Telephon keine absolute Noth wendigkeit für Sie aber ebenso wenig ist cs ein Piano, der Parlortisch oder Bilder an der Wand. Sic wissen, welch ein Comfort nd welche Beqneinlichkrit ei Telephondicnst für alle Faniilieninitglikder bedeutet. Wa rn, wollen Sic daraus verzichten? Vielleicht sind die Kosten geringer als Sie denken. Fragen Sic de lokale Geschäftsleiter. Tire Chesapeake ü Potomac Telephone Company, Nr 6 Light-Ltrasre. Telephon, St. Paul Wo. Bat,matt. ! UrrrrmmuurrrruurruurrrrrrrrrnrrttNrrrrrrrrnrrrrrrruurrurrrrrmnmrrmrurrrrrrn Reilmljk zum HütsssonK sur immun- ! H bete BMnteu und lwMeiKmkk Mttmm j § unKwaismnungesallmenßrmjl'm krr ß kimlschm und tPerreichisch-uuglMschm Armeen merken non bemMnnchlnjten j LEekLoren Kes AnMüngigen Mrger- 8 ! Vereins gesammelt. Auch wirk sür das -! j Deutsche Roche Rreuz von Couchs Carl 8 j A. LMeritz, Ecke Chartes- unk geraum- 8 j stras;e gesaminett. leken Mltmoch mirk u6er Heike 8 Bammtungeu un ' Correchoiikenten" 8 quittirt. z Branchen Sie eine ".kurnace." Ösen oder Zkamin-Heizcr? Dann gehen Sic zm Fabrikanten. Jhe M. K. Mtiv Stove Ko., 101—109 Light-Straße. cJulB.lIl So hatte sie ihn noch v'.e gesehen. Dann aber fühlte si:, daß ihr die Glut seiner Liebe heiß cntgegenschlug, und daß sie im Leben nirgends so viel Liebe finden würde wie bei ihm, der sie alle die Jahre geschützt und gehütet hatte wie eine Kostbarkeit. Der Bann, der ße bisher ihm ferngehalten hatte, war plötzlich gebrochen. Ihr Herz strömte über von Dankbarkeit. Sie begriff alles, was er um sie gelitten hatte und in diesem Augenblick litt. Alle anderen vergessend, lief sie auf ihn zu und sprang ungestüm an ihm empor, um ihn zu küssen. „Ich bleibe bei dir, Großpapa! Im mer! Ich bleibe nur hier, wenn du auch hicrbleibst!" rief sie außer sich und drückte ihr glühendes Gesicht gegen das seine. Herrn Bric> überraschte dieser plötz liche Gefühlsausbruch Lukretias sehr; aber er suchte nicht nach einer Erklä rung. Nur glücklich in ihr, preßte er ihren schlanken Körper fest an sich und fühlte, daß er sie trotz der Härte und Verschlossenheit, mit der er sie erzog, doch nicht verloren hatte. Das war ihm jetzt genug. Was bedeutete ihm da noch der Sinn der kindlichen Worte?! Und die Zukunft? Mochte die Zukunft sein, wie sie woll te! Es war. Wahnsinn, das Glück zwingen zu wollen. Dieses Kind das fühlte Herr unter Schmerzen in seinem tiefsten Innern dieses Kind ging in diesen: Augenblick mit ganzer Seele im Zirkuslebcn auf und war in seiner Hingebung so glücklich wie nie zuvor. Nun begannen die Proben für „Dornröschen", und damit kam für Lukretia eine Zeit beständigen Zwie spalts. der sie nicht einen Augenblick zur Ruhe kommen ließ. Zwei Welten kämpften um sie. Wenn Hans bei ihr war, kannte sie kein größeres Glück als den Gedanken an ein immerwährendes stilles Znsnm menscin mit ihm; ohne den Stachel der - —— , Schaukästen n. LadciEiiirichtliilsscn Muster Stand- nd LudentlsckMten. g Spkzialprcisen. Kauft In der Fabrik. Ruse L Compagnie, < 808 Low-Straße, nahe Front-Str. ! <Mai3.lJ) Trennung. Sobald er kam, zog sie ihn zu einem entlegenen Teil des Platzes, wo die anderen Kinder sie nicht störten, und sagte: „Erzähl' wieder, wie alles werden soll." Und Hans wurde dann zum Künst ler und malte ihr mit leuchtenden Far ben die Zukunft aus, während sie an seinen Lippen hing und nicht eines sei ner Worte verlor. Oft unterbrach sie ihn durch, Fragen, um seine Phantasie anzustacheln und sich daran zu berau schen. Sie konnte dieses neue Leben gar nicht schön und verführerisch ge nug sehen. Einmal, als Hans mit glänzenden Augen von den Naturschönheiten der nächsten Umgebung der Stadt sprach, streichelte Lukretia zärtlich die spärli chen, fast abgestorbenen Grasbalme, die vor ihnen auf dem Platze wuchsen, und sagte: „So etwas habe ich einmal ge träumt." Oh. es musste schön sein. Ausflüge zu machen! Blumen pflücken und dar aus Sträuße binden. Erdbeeren su chen und im Herbst auf den Waldwe gen Eichln sammeln. Das alles kannte sie gar nicht. Aber das lustigste würde sein, m't feinen Netzen hinter bunten Schmetterlingen her zu jagen! Hans sagte: „Wir wollen auch ein Aquarium haben; aus Eisen, mit Glasscheiben. Ein großes, achteckiges. Nicht nur so eine gewöhnliche umgekehrte Käseglocke. Da geht nichts hinein. Sonntags holen wir uns selbst die kleinen Fische dafür. Ich weiß eine ganze Menge Teiche. Gefine muß uns ihre drei Goldfische geben. Das tut sie auch. Sie ist gar nicht so eklig, wie du immer glaubst. Aber die kleinen Kaulquappen holen wir uns selbst." „Kaulquappen?" lachte Lukretia lu stig auf. „WaS ist das?" Sie hatte das Wort nie gehört, und es klang ihr E laicht Ersichriim; Ein sehr erfolgreicher Kaufmann „Zeder Mann im Gcschäftslebcn ins! einen steinigen Pfad zurücklegen nnd dessen Windungen selbst erforsche. P Aber er braucht über diese Straße nicht im Dunkeln z wandeln, wenn er das Licht dcrCrsahrnng anderer Leute mit sich führen kann." Dies ist das best mögliche Argnmciit für eine gute ! Bank-Verbindung. Werden Sie einer der Depositoren ; der großen Compagnie der Baltimore Trust Company > nnd lasse Sic ns etwas des Lichts nnscrcr Erfahrung , auf Ihre finanziellen Probleme werfen. - Tht DliltiiMk Trust Co. I Kapital P 1,000,000. Ncberschnß . A 25 Lst'Llnlti iiiorc-Straßc. M -/st Beide Telephone. 859 Colnmbia-Avenuc. !KsÄikalfteiiung--'NeMNschwScde? Schwache, nervöse Personen, geplagt von HossnungSlosigkcit und schlechte I TrSumen, erschöpfenden Ausflüssen, Brust-, Rücken- und Kopfschmerzen, Haar ausfall, Abnahme LeS Gehörs und der Sehkraft, Katarrh, Magendrücken. Stuhl verstopfung, Müdigkeit,Erröthen.Zikern, Herzklopfen, Brustbeklemmung, Aengst llchkeit und Trübsinn erfahren aus dem „Jugcndsrkiind", wie alle skolgcn jligcni,- liLcrVerirrimsieu grundlichinlürzcsterijritu.Slriktilrka, Samenstiist, Pdimosis, Krampf aber- nd Wasserbruch nach einer völlig neneo Methode auf einen Schlag geheilt werden, i Di'stg ini-resfant und Ikhrrciche Buch iNkUkste Suslagk), welch von Jung und Alt. Monn und I Frau geikien werden sollt, w>rd ggn Einlnduug von L.'> Sk.lt in Briilmurkkn versandt von dr I Vvutrekvn priv-t-XttnlK, 127 Ls-it LT.Str.. PSvrv VorK, V. Zj Man rum den „Bautmor Eorresvonoent." Deutsche Feuer-Versichernngs-Gesellschaft von Baltimore, Md. Föhn P. Lauster. Prüsldcnt. ü. v. iioppclmu, Vicc-Prüsident. Fast G. Banpel, Sclreiur. EhaS. H. Roloso, Inn , Hlliss-Selretär. Direktoren: I. G. LmiShofs. August Weber, C. b. ilvpvelman, lahn B. Adt, Georue Bunnerke, Lewis L>. Uhrig, August Webe. .Ulan A, Buir, John P. Lauster, George Lang, Anist H- Feilt, ig, Freun I Roll. Agenten der Gesellschaft: I. F. RlaiiSmeder L- Bruder, L. Festsciiscld, > G. Wm. Stiihr, Ernst Schmidt. Nordwest-Ecke Hollidah- nnd Baltimore-Straße. ! so komisch. Hans erklärte es ihr und sagte, wie sie gefangen würden. „Und ich trag' sie dann nach Hause! Jeden Sonntag holen wir welche!" rief sie aus und klatschte vor Freude in die Hände. „Oh, wie schön würde alles sein!" Noch nie war sie aus dem Gebiet des Zirkus herausgekommen. Wie oft hatte sie neidisch die Nachbarkinder mit ihren Eltern singend und lachend hin ausziehen sehen! Nun sollte sie mit ziehen dürfen! Wenn Hans früher von solchen Ausflügen sprach, hatte sie sich gelangweilt und kaum zugehört. Was ging es sie an? Sie würde es ja doch nie haben. Aber jetzt, jetzt war es etwas anderes. Jetzt sollte das alles auch für sie sein. War es nicht wie ein Wunder, das sich ihr unerwartet in seiner ganzen Schönheit erschloss? Doch alle diese Empfindungen wa ren wie weggeweht, wenn Lukretia Probe hatte. Mit keinem Gedanken dachte sie dann an das neue Leben, in das Hans sie hineinführen wollte. Sie fühlte nur eins: Jetzt gehörte sie end lich! endlich! zu den anderen, die sich früher nicht um sie gekümmert hatten, ohne zu sehen, wie sehr sie darunter litt, einsam außenstehen zu müssen; eine Verstoßene. Oh, es war schön, mit ihnen zu ar beiten! Offen und frei. Ohne alle Heimlichkeit. Wie anders war es als früher, wenn sie mit Oskar im dunk len Winkel einer Kammer am Reck turnte, immer ängstlich darauf be dacht, daß niemand sie überraschte. Und Herr Wendolin, der die Panto mime leitete, war so gut gegen sie und so rücksichtsvoll. Gegen Oskar und Maria war er ganz anders. Die fuhr er gleich an, wenn sie etwas nicht rich tig machten. Und die Damen, beson ders Miß Harrtet, sagten ihr so viel Schönes, seit sie wußten, daß sie jetzt mit zum Zirkus gehörte. Das Zirkus leben kam ihr wie verklärt vor. Dentsch-Ainenklmische Fener-Versichernngs-GeseUschaft versichert auch gegen Wiiidstmm lTornadol- Ette ivaltimorc-Ltr. und (kusttimhonse-Avr' Marlin Mciicrdtrck, Präsident. John lk. Diftlki, ,„n., Vtcc-Präsld-lit. r. H. Muiiso, Cckretör. T. W. Murdonald, HulsS-SckretSr. „ , Adam Tcuhard. (JuiilSV^. Jedes bewundernde Wort, daS m-" über sie sprach, und überhaupt alles, was auf den Proben geschah, die im' mer in seine Schulzeit fielen, erzählte Lukretia Hans; glücklich und ohne Eitelkeit. Er freute sich darüber. Und seine Freude war aufrichtig. Daß alle sie liebten, gönnte er ihr von ganzes Herzen. Bald gehörte sie ja doch nur ihm. Er war sich ihres Besitzes so ge' wiß. Wenn er jedoch in Augenblicken, denen ihre Seele ganz in den Reizen des Zirkuslebens aufging, von der ZN' kunft zu sprechen anfing, dann sah A ihn angstvoll flehend an, als ob sie ihm zurufen wollte: ' „Still, still! Sprich jeßl nicht, da' von! Zerstöre mir meinen schonen Traum nicht!" Ani liebsten wäre sie davongelaufen um kein Wort zu hören. Sie suhlte' daß sie sich bei all dem Schönen, da ihrer harrte, doch ewig- nach dem kus bangen würde. Sollte sie auf da neue Leben verzichten und Hans sagen „lch kann mich vom Zirkus nicht ncn!?" Aber dann würde sie nie >a chnd und singend hinausziehen " Blumen und Erdbeeren zu pflücken bunte Schmetterlinge zu jagen, -tu ein Aquarium würde sie nicht ha und vielleicht nie im Leben eine Ka" quappe sehen. Und Weihnaw' würde sie wieder einsam bei Großvater sitzen und einschlafen. Uh. es war nur noch sechs Wochen " Weihnachten. (Fortsetzung folgt.) Zuviel verlangte Geschäftsmann: ~I, Ihr Branche , zu beneiden! Jedes Jahr vier biö Gr, Wochen tirlanb und 'S volle Geholt w rend der Zeit!" Ae Beamter: „Sie haben gilt wissen gar nicht, >vaö so ein Urlaub wenn man init Frau und Andern a Sec reift oder ins Gebüg"— 'S dre's Gehalt müßt' man während der Zeit "r gegl" - ä. . >