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6 Lokalberichte ans Washington. Für wahre Neutralität. Im „Poli-Theater" fand gestern Abend unter den Auspizien der „Ver einigten deutschen Gesellschaften von Washington" eine Massenversamm lung im Interesse der Förderung amerikanischer Neutralität statt, bei welcher die HH. Alphonse 01. Kölble, der Präsident des New-NörkerStaats- Verpandes des „Deutsch-Amerikani schen Nationalbundes," John Tcvoy, der Herausgeber des „Gaelic-Ameri can" von New-Uork, und mehrere Congrcß - Abgeordnete Ansprachen hielten. Das Präsidium führte Hr. A. W. Baker. Zum Schluß der Ber sammlung wurden Beschlüsse gefaßt, in welchen gegen die Waffenausfuhr an die Alliirtcn Protest erhoben und der Congreß um Annahme der Hitch cock-Bartholdt-Vollmcr Bill ersucht wird. „Deutsches Waiscnhau s." In der General-Versammlung des „Deutschen Waisenhaus - Vereins" wurden die folgenden sieben Direkto ren, deren Termin abgelaufen war, wiedercrwählt: Ehas. Jacobscn, Phil. Dittcs, Mich. Holzbeicrlein, Dr. 01. H. Becker, Eins Brahlcr, Christ. Rammling nnd Karl Egols. Anschlic ßend an die Direktorenwahl fand eine Sitzung des Direktoriums statt, bei welcher die nachstehenden Beamten er wählt wurden: Präsident Martin Wiegand, 1. Vice-Präsident Georg Bescher, 2. Vice-Präsident Andrew Löffler, Sekretär Wm. F. Meyers und Schatzmeister Chas. Rogier. Die Vcamtcnwaahl des Frauen- Hnlfsvereins vom „Deutschen Wai , senhaus" ergab die Wiederwahl sämmtlicher Damen. Dieselben sind: Frau K. G. Barthel, Präsidentin; Frau A. Rupertus, Vice-Präsideutin; Frl. L. Böttcher, Nuanzsekretärin; Frau Dora Böttcher, protokollirende Sekretärin: Frau Catherine Gain, Sachtzmeisterin; Einkaufs - Comite- Frau Katherinc Gain, Frau Sophia Stelzte, Frau Marie Neuhaus und Frau F. Sauber. „Hessen-Darm st ädtcrVcr- ein." In seiner letzte Woche stattgehabten Jahres-Vcrsammlung erwählte der „Hessen-Darmstädter Unterstützungs- Verein" die folgenden Beamten für das laufende Jahr: Präsident Emil Spahn, Vice-Präsident Henrp Weber, . Sekretär John Meininger, der zum 26. Mal wiedererwählt wurde; Schatzmeister Adam Dicgelmann, dessen dritter Termin beginnt; Fi nanz-Comite: L. Bauer, John Auth und Carl Jahn. Delegat zum Deut schen Waisenhaus ist Ernst Amelung. Fahnenträger: Ferd. Diegclman, Franz C. Poch und Jos. Neuland; Marschall John Ferbcr. Als Dclega tcn znm Central-Vcrband wurden Schade, dass du kein Arkuszunge bist! ' (20. Fortsetzung.) Die große Freude Lukretias über sein Geschenk hatte Hans die Ruhe wiederfinden lassen. Die bedrückenden Zweifel surren einer beseligenden Weite deß Herzens gewichen, die sich in seiner Haltung und seinem Gesicht deutlich ausprägte: vor allem in dem freien, ruhigen Blick seiner Augen. Wie er aufs neue an Lukretias Liebe glaubte, war er sich auch wieder des geschwisterlichen Zusammenlebens mit ihr gewiß, und seine Gedanken beweg ten wieder Zukunftsbilder, deren leuchtende Farben keine ungewisse Schatten mehr trübten. Selbst der G edanke an Oskar beunruhigte ihn nicht . mehr. Er wußte es ja jetzt aus Lu kretias eigenem Munde, daß sie ihn mehr liebte als den Zirkusjungen. Wie in den ersten Tagen seiner Liebe, die ihm nach den vielen Erleb nissen weit zurückzuliegen schien, ging er am nächsten Morgen um elf Uhr zum Zirkus. Nun er Lukretias wie der gewiß war. hatte es ihn nicht ein mal viel Ueberwindung gekostet, so lange zu warten. Aber er hatte ihr versprochen, erst um diese Zeit zu kom men, weil dann die Generalprobe be stimmt zu Ende war. Die freudige Erfüllung dieses Versprechens war ihm wie ein Liebesdienst. Wie kin disch war es doch von ihm gewesen, sich im ersten Augenblick gekränkt zu fühlen, als sie ihm verbot, der Probe beizuwohnen! Hatte sie nicht ganz recht, wenn sie sich ihm nicht in dem schmutzigen Kleide Marias zeigen wollte, sondern nur in ihrer ganzen Schönheit? Sagte das nicht mehr als tausend Worte? Und was das schönste war. das berauschendste: sie würde bei allem, was sie heute tat, nur an ihn denken; nur an ihn! -Kr ging mit beherrschten Schritten dahin, um keine Minute "or elf Uhr beim Zirkus anzukommen. Nichts wollte er heute tun gegen Lukretias LKllen. Sie sollte ihm keinen Vor- folgende Herren erwählt: C. Amc lung, John Schnttrumpf nnd John Grämlich. Bevorst e h e n d e Unter haltunge n. Am kommenden Sonntag Abend findet in der „Sängerbund - Halle" das Home-Talent Conzcrt des „Wash ington Sängerbundes" statt. Das Conzert hätte bereits gestern statt finden sollen, wurde aber wegen der gestrigen Massen-Persanimlniig im „Poli-Theatcr" verschoben. Am Dienstag, den 9. Februar, ber anstaltet der „Deutsch-amerikanische Unterstützlings-Vercin" einen Rauch- Abend in Henry Waßmann's Halle. Jahresball der „C olu m bns - Ritter." Die „Columbus-Rittcr" der Bun deshauptstadt treffen zur Zeit um fangreiche Vorbereitungen für ihren jährlichen Wohlthätigkcitsball, wel cher am Ostermontag in der Conben tionshalle abgehalten werden wird. Die Einnahmen aus dieser Veranstal tung sind für das „St. Ann's Kinder- Asyl" bestimmt: Die Nachstehenden sind die Beamten nnd Mitglieder des Exekutiv-Comite's: C. E. Ed wards, Porsitzer; E. L. Tuckcr, W. H. Callahan, C. W. Darr nnd Frau I. R. Galloway, Vice-Vorsitzcr; V. D. Burns, Sekretär: W. F. Colum bu, Hülfs-Sekretär; I. N. Galloway. Schatzmeister; Empfang: Dr. S. W. Howard: Donationen: D. A. Ed wards; Finanz: W. I. Wilson; Er frischungen: Martin M. Burke; Mu sik: C. W. Darr; Saal: W. H. Cal lahan; öffentlicher Comfort: I. T. Burns; Druck: P. L. O'Brien; Deko ration: L. A. Ratcliffe; Programm: I. I. Kcenan: Bekanntmachung: Frank Hewitt; Billette: I. I. Kcn nelly; Garderobe: Frank I. Ryan; Tanzprogramm: I. A. Hassett; öf fentliche Ordnung: I. P. O'Dea; erste Hülfe: Dr. 01. I. Lochböler; Buden: Dr. W. R. Pairo; Unterhal tung: I. B. Colpois; Privilegien: I. P. Dawson. Psegen Annahme gestohlenen Guts verhaftet. Unter der Anschuldigung, gestoh lene Sachen empfangen und verkauft zu haben, wurde gestern der -12 Jahre alte James I. Quirl von dir. 2109, Gough-Straßc, verhaftet und vom Richter Smith in der östlichen Polizcistation für ein weiteres Verhör festgehalten. Ouirk hatte Silber sachen im Werthe von P 6 von vier jungen Matrosen erhalten, die eben falls in der östlichen Polizeistation wegen des angeblichen Diebstahls festgehalten werden. Abonnenten, die den „Deutschen Korre spondenten" nicht pünktlich oder nrrgel masiia erhalten, sind gebeten, der Office davon per Telephon oder schriftlich Mit theilung zu mach. Wurf machen können. Es war ihm leicht, Geduld zu üben, weil der Lohn so köstlich war. Wie herrlich würde sie heute nachmittag vor ihm stehen! Bei dem Gedanken jubelte schon jetzt alles in ihm. Wie licht war heute sein Gemüt; wie frei sein Empfinden! War es denn wirklich wahr, daß noch vor wenig mehr als einem Tage ein tiefer Schatten über seinem Glücke gelegen hatte? Er konnte eS gar nicht glau den. Sein Herz schlug schneller, als er in die Nähe der Straßcnbiegung kam, von der aus er den Zirkus sehen konn te. Nun vermochte er seine Schritte nicht mehr zu mäßigen. Gleich würde Lukretia ihm mit leichten graziösen Schritten entgegeneilen; ihre Augen würden lachen; verlangend würde sie nach seiner Hand fassen. Sicher er wartete sie ihn heute vor dem Zirkus. Oder nein, schon an der Ecke. Doch an'der Ecke stand niemand. Quälend schlich es Hans zum Her zen, als er mit schwerem Atem suchend zur Vorhalle hiniiberlah. Lukretia war nirgends zu sehen. Die Straße lag in sonntäglicher Stille da. Nur zögernd ging er weiter; gleich zeitig vorwärts getrieben und zurück gedrängt. Es gelang ihm kaum, die Tränen niederzukämpfen, die in ihm aufstiegen. Warum war sie nicht da? Vergessen konnte sie ihn doch unmög lich haben. Gerade beute nicht. Auf diesen Tag hatten sie sich doch so lange gefreut. In dieser Freude gehörten sie eng zusammen. Immer noch spähte er suchend nach allen Seiten. Er konnte es nicht glauben; irgendwo mußte sie doch sein. Aber er spähte umsonst. Zögernd trat er in-die Vorhalle; wie ein Fremder. Seine Augen sahen scheu uncher wie an dem Tage, als er zum erstenmal allein den Zirkus be trat. Niemand hätte geglaubt, daß er hier längst heimischer war als in sei ! nein eigenen Hause. Unschlüsjzg spähte! er nach links und rechts in die Gänge, l Der Teutsche Korrespondent, Bnltlinorc, Md., Montng, den 25. Jannar 1915. Mgkgrbrll. Deutsche Fortschritte in Argonnen. Durch Bericht des franzö sischen Kriegsbnreaus. Kamps um Hartmannsweiler Kops im Elsaß angeblich noch nicht ent schieden. Franzosen wollen nahe Permclles einen deutschen Schützengraben genommen haben. —Französischer Erfolg bei Berry au-Bac gemeldet. Sonstige Berichte. P a r i s, 2t. Januar. Das heu te Abend zu später Stunde vom französischen Kriegsvnrcail veröffent lichte Bulletin besagt Folgendes: „Tie Teutschen unterhielten heute sehr lebhaftes Artilleriefencr in der Gegend nördlich bo Zillebecke(Flan dern) und nahe Chateau o' Here neeg; es gab jedoch keine Jnfanteric- Angriffe. Einige Geschosse wurden gegen Arras gerichtet, und nördlich ?bon der Stadt fand Artilleriefenctz ' statt. i In der Gegend von Albert hat der I Feind eine Anzahl Bomben gegen La Boiselle geworfen; doch unsere Artillerie zwang ihn, diesen Angriff einzustellen. Nahe Carnoy kam es zu kleinen Gefechten. In den Argonncn sind die Kämpfe in der Gegend von Fonr de Paris zu Ende gekommen. Wir haben alle unsere Positionen behauptet, mit Ausnahme eine-:' Schützengrabens von etwa 60 Meter Länge, welcher durch die schweren Geschütze des Feindes zerstört wurde. Im Elsaß sind Kämpfe in der Ge gend von Uffholz und von Haut mannsweiler Kopf im Gange. Wir sind bis an die Stacheldrahtverhaue des Feindes herangekommen; doch cs sind noch keine weiteren Nachrich ten von den Operationen des Tages hier eingetroffen." Was das französische Kricgsbureau sagt. Paris 2t. Januar. Das französische Kriegsbnrean erließ heute Nachmittag das nachstehende offizielle Coinlminiqne hinsichtlich der Kämpfe auf dem westlichen Kriegsschauplatz: „In der Gegend von Nieuport und Lombacrtzpde bombardirte der Feind unsere neuen Positionen in Vorbereitung eines Angriffes, den er Auch da sah er Lukretia nicht. Die Französin, die gerade Billette verkaufte, bemerkte ihn und erwiderte! seinen höflichen Gruß, der heute be-! fangen war. Freundlich sagte sie: „Bonjour, Monsieur 'Ans! Sukst du die Prinzeste? Im Stall; bei der Chevaux." Doch in demselben Augenblick wur de der Vorhang vor der Manege zu rückgeschlagen, und Lukretia kam mit vom Laufen gerötetem Gesicht auf ihn zu. Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn hastig in den. Gang. Aufgeregt sagte sie, ohne ihn vorher zu begrüßen: „Alle sagten, es wäre wunderschön gewesen. Und ich am schönsten. Viel schöner als Maria früher. „Aber Oskar ist häßlich, nicht?" fragte Hans. Er sprach unbewußt ei nen Wunsch aus. „Nein, er ist auch schön, sagten alle", antwortete Lukretia, und ihre Augen leuchteten vor Freude hell auf. „Er har eine wunderschöne Perücke. Blonde Locken, die bis auf die Schultern her abfallen. Und einen ganz kleinen Schnurrbart. Er sieh! wirklich aus wie ein richtiger Prinz. Und er ist sehr fein." Nach einer kurzen Pause sagte sie hastig: „Das hat er mir geschenkt!" Sie drückte Hans ein kleines golde nes Kreuz in die Hand und starrte ihn ängstlich und erwartungsvoll an. Hans griff cs kalt ans Herz. Sein Atem stockte. Er hatte den Talisman Miß Harriets erkannt. Eines Gedankens unfähig, sah er auf. Mit großen entsetzten Augen blickten sich die beiden eine Weile an. Endlich fragte Hans, wie geistesabwe send: „Das hat er dir . . . geschenkt?" Lukretia antwortete nicht und sah zu Boden. Enger und enger wurde es ihr ums Herz. „Das hat er gestohlen!" sagte Hans hart. „Und du hast es angenom men?" j aber nicht zur Ausführung bringen konme. Unsere Artillerie zersprengte die Infanterie Abtheilungen, welche im Begriffe standen, den Angriff zu beginnen. Um Vpcrn gab cs Artillerie - Ge fechte von wechselnder Heftigkeit.- Nahe Rntoire (in der Nachbar schaft von Vermelles) zwang unsere Artillerie den Feind, einen Laufgra ben aufzugeben: Im Thale der Aisne haben unsere Batterien mehrere deutsche Oieschütze zerstört, bezw. znm Schweigen ge bracht; sie zerstörten ferner feindliche Verschanzungen nahe Soupir und Heurteboise. Nahe Berry-au-Bac (bei', Hügel Nr. 108) hat unsere Infanterie einen Schützengraben genommen. Von der Aisne bis zu den Argon nen, in der Gegend von Prunay, Souain, Perthes, Beansejonr und Massiges und nördlich voll Bille snr- Tourbc dauert das Feuer unserer Artillerie fort und beschädigte die Verschanzungswerke des Feindes. In den Argonnen, in der Gegend von St. Hubert und Fontaine Ma dame, dauerte ein Infanterie-Gefecht um einen Theil eines Laufgrabens fort, der innerhalb der letzten acht nndbicrzig Stunden wiederholt ver loren, erobert und zurück erobert wurde. In dem Bezirk zwischen der Maas und den Vogesen hat ein dichter Ne bel die Operationeil behindert. Im Elsaß, in der Gegend vom Hartmannsweiler Kopf, haben wir trotz des schwierigen Terrains, auf unserem rechten Flügel Fortschritte gemacht. Nahe Steinbach gelang cs dem Feinde, durch einen von Uffholz aus unternommenen Angriff eine unse rer Schützengräben zu nehme, den wir jedoch schon kurze Zeit danach durch einen energischenGegen-Angriff zurück eroberten." „Nun wollen wir einmal richtig draufgehen!" Ein junger Kriegsfreiwilliger schreibt über die Erwerbung des Ei sernen Kreuzes: .... Es war am .... als wir Morgens 7 Uhr mit Gesang von K. wegmarschirtcn, nicht ahnend, das; wir 12 Stunden später schon im Ge secht liegen würde. Plötzlich hieß es: -alisschwäärmen; nnd schon wur den wir mit Artillerie- und Jnfaiite riefeuer überschüttet. Zunächst wurde Deckung in einem Rübenfeld genom men, wobei wir natürlich schon große hatten. Gegen 11 Uhr ha den wir uns einen Schützengraben ausgeworfen. Nun ging cS Tag für Tag vor, aber sehr langsam nnd es kostete viel Blut. Es war ja auch kein Wunder, denn wir lagen engli schen Kcrntrnppcn und Schottländcrn „Er sagt, er hat cs nicht gestohlen", verteidigte sich Lukretia zwischen Trotz j und Weinen. „Er wollte mich schlci- I gen, als ich sagte, es gehöre Miß Har ! riet. Er sagte, cs wäre ihm ganz egal, ' ob sie eins hätte, das ebenso aussähe. Er hatte es schon vor langer Zeit ein mal von einer sehr reichen und vor nehmen Dame geschenkt bekommen, die ihn als Sohn hätte haben wollen. Dann wäre er ein Graf geworden. Aber er hätte nicht gewollt und gesagt, es wäre ihm viel zu dumm, ein Graf zu sein. Doch das Kreuz hätte die vornehme Dame ihm gelästert." Hans hörte kaum auf ihre Worte und sagte kurz: „Kcmm! Wir wollen nachsehen, ob Miß Harriet noch da ist, und es ihr wiedergeben. „Nein, nein!" schrie Lukretia auf! und riß Hans das Kreuz aus der Hand. j Sie haßte ihn in oicjnn Augenblick, weil er ihr etwas irehwen wollte. Aber: ebenso haßte sie Oskar und sich selbst! j und auch das Kreuz, das ihr in den! Fingern brannte, und das sie trotzdem nicht von sich zu werfen vermochte. Die > Angst, die sich in ihr angehäuft hatte,! j seit Oskar es ihr schenkte, erstickte sie! fast. „Aber es ist doch gestohlen!" rief. Hans laut und erzürnt. Lukretia sah erregt nach allen Seiten, fürchtend, cs! könnte jemand in der Näh? sein und die Worte gehört haben. Halblaut,! aber eindringlich, en-gegnete sie: „Das ist nicht wabr! Oskar hat es doch von einer vornehmen Dame be kommen." „Und das glaubst du?" fragte Hans mit einer Stimme, als ob er es gar nicht fassen könnte. Lukretia öffnete den Mund, um z antworten, aber jäh verstummte sie, und das Blut schoß ihr ins Gesicht. Sie sah Miß Harne: und den Direktor in sel - usgcregter Unterhaltung den Gana N Harriets Gei: > war so verstört, wie sie es noch nie gesehen hatte. Mit lauter Stim- Britisch-deutsche See- Schlacht. (Fortsetzung von der 1. Seite.) Royal" sind Schwcsternschiffe mit einem Deplacement von je 90,116 Tonnen nnd einer Besatzung von je >OOO Mann. Diese Kreuzer sind 680 Fuß lang nnd haben eine Ge schwindigkeit von 28 Knoten, obwohl sie bei ihren Probefahrten 91 bezw. 92 Knoten machte. Die Schisse sind arniirt mit je acht 19.6-zölligen und sechszchn 4-zölligcn Kanonen und ha ben je drei Torpedoröhren. Der „Lion" wurde in 1910 vollendet, die „Princeß Royal" ein Jahr später. Es wurde derzeit gemeldet, daß der „Lion" an der Seeschlacht bei den Falkland - Inseln theilnahm, in welcher ein britisches Oieschwader un ter Eontre-Adniiral Sir Frederick Stnrdee die deutschen Kreuzer „Scharnhorst," „Gncisenau," „Nürn borg" nnd „Leipzig" znm Sinken brachte. Ter „Tiger" hat ein Deplacement von 27,000 Tonnen und wurde im Jahre 1919 vollendet. Seine Be stückung ist die gleiche wie die des „Lion." Ter Kreuzer „New Zealand" hat ein Deplacement von 18,760 Tonnen und eine Geschwindigkeit' von 26 Knoten. Er wurde im Jahre 1911 gebaut nnd ist mit acht 12-zölligen und sechzehn 1-zölligen Kanonen, so wie Torpedoröhren jliiisgernstet. Ter „Jndomitable" hat ein De placement von 17,260 Tonneir; seine Bestückung ist etwa die gleiche wie die der „New Zealand." Er wurde im Jahre 1901 gebaut nnd hat eine Geschwindigkeit von 25 Knoten pro Stunde.) gegenüber. Tie Tapferkeit der eng lischen Truppen ist nicht zu verken nen, und diesen TruPPvn mußten wir mit achtwöchcntlicher Ausbildung ge genüber treten, aber wir sind immer vorgegangen. Seit acht Tagen haben wir Verstärkung erhalten nnd nun wollen wir noch einmal richtig drauf gehen. damit wir dieses Loch bald Wir liegen jetzt seit dem 21. im Schützengraben und morgen, den 27., soll ein großer Sturman griff gemacht werden. Wir haben schon alle Vorbereitungen getroffen. Ta sollen die Rothhöschen wieder einmal die lieben Engel singen hö ren. Von mir aus gibt's kein Par don. Wir müssen eben das beste hof fen, denn der Sturm kostet wieder viele Menschenleben. Nu wollte ich Jlmcn noch zum Schluß eine kleine Beschreibung über die Erringung des Eisernen Kreuzes geben. Am .... wurde von unserer Artillerie Sturm vorbereitet und wir , me als gewöhnlich sagte sie: „Es kann nur heuie morgen gesche hen sein. Ich würde ja gar kein Auf hebens davon machen, wenn mir das Kreuz nicht unentbehrlich wäre." Der Direktor hob den Kopf und sah sie zweifelnd an. „Ein Kreuz?... Unentbehrlich?".. Miß Harrtet errötete ein wenig und antwortete mit gemäßigterer Stimme. „Ja, unentbehrlich. Es ist mein Talisman." Es entstand ein: kleine Pause. Dann sagte dcrc. Direktor ernst und verständnisvoll: „Ah 50!... Dann allerdings"... „Gestern abend vor der Vorstellung habe ich es noch geküßt", fuhr Miß Harriet fort, und ihre Erregung wuchs i wieder. „Ich gestehe offen ein, daß ich ! ohne dieses Kreuz unfähig bin, zu ar beiten. Gerade jetzt trifft mich der i Verlust härter als je. Ohne meinen ! Talisman setze ich keinen Fuß auf ! Aphrodite. Ich schwöre es Ihnen. Und diesmal halte ich meincnSchwur; ! das dürfen Sie glauben. Sie stehen ! mir dafür. Das Kreuz ist im Zir ! kus gestohlen worden, und ich verlan ! ge, daß Sie bei den Nachforschungen auf niemand Rücksicht nehmen. Ich muß es wieder haben." Wie scheue Diebe schlichen Hans und ! Lukretia vorbei, ohne daß Miß Har i riet und der Direktor sie bemerkten. Als sie vorüber waren, rannten sie wie gejagt ins Freie. 8° -l- -l- Auf dem Platze war niemand. HemS und Lukretia liefen bis ans äußerste Ende des Zirkusgebäudes. Da blie ben sie außer Atem stehen. Minuten lang sprachen sie nicht. Endlich sagte Hans: „Wir wollen es ihr wiedergeben." „Nein, nein!" fuhr Lukretia wild auf. „Aber du kannst es doch nicht behal ten. Jetzt, wo du weißt, daß Oskar es gestohlen hat." - lagen im Schützengraben, 60 Meter bor Engländern. Unsere Fernsprnch trnppe hatte Leitung nach der Artil lerie ungefähr 9 Kilometer. Wir wurden nun von einem Hagel von Granat- und Schrapnellfcner über schüttet. Jetzt sollte zum Sturman griff vorgegangen werden, nnd in demselben Augenblick war unsere Leitung durch eine Granate zerstört. Nun sollte einer nach der Artillerie, damit sie das* Feuer einstellt. Frei willige bor! Da meldete ich mich, nnd mein Kamerad begleitete mich, welcher aber schon etwa 100 Meter hinter unserem Schützengraben einen Kopfstreifschuß bekam. Jetzt hieß cs ihn erst verbinde, wobei ich Deckung in einem Granatloch nahm. Tann ging es. die Beine unter den Arm genommen, allein weiter unter Be gleitung des lustigen Gewebrgeknat ters der Engländer nach unserer Ar tilleriestellung. Aber so ganz ohne ließen sie mich nicht über das Feld. Den Trinkbecher und die Feldslasch:- hatten sie mir dabei zerschossen, wel che ich jetzt als Andenken im Affen trage. Bei der Artillerie angekom men, klopfte mich der Eommaiidant auf die Schulter und ließ sich meinen Namen geben. Ter Stnrmangrifs war gelungen nnd wir haben unter wenig Verlusten 260 Engländer ge fangen und sind etwa 800 Meter wei ter gekommen. Ich habe sofort da nach den Weg znrückgemacht nnd bin auch wieder glücklich gelandet. Um 9 Uhr Morgens wurde mir darauf hin das Eiserne Kreuz überreicht, nnd Nachmittags hätte ich bald ein Stück Eisen in's Kreuz bekommen, nämlich in unser Haus schlug eine Granate ein; einer war todt und drei verwundet. Gewinnbringend. Herr .P.: „Sie haben jetzt einen Ballon aufstieg nnternonimen, Herr Com merzienrath? Wie hat es Ihnen denn dabei gefallenCommerzicnrath: „Offen gestanden: Wenn meine Ak tien steigen, gefällt cs mir besser!" Haarig. „Warum ist die Tante Anna seit einigen Tagen so wüthend?" „Weil ihr Jemand zu ihrem Geburtstage eine Schmnckkas sette schickte, aber drin lag eine Schnnrrbartbinde." ksMalbeilung -NmenrclmSE Schwache, nervöse Personen, geplagt von HojfnungSlosigkeit und . Träumen, erschöpfenden Ausflüssen, Brust-, Rücken- und Kopfschmerzen, V s auSsall. Abnahme des Gehörs und der Sehkraft, Katarrh, Magendrücken, Verstopfung,Müdigkeit,Erröthen. Zidern. Herzklopfen, Brustbeklemmung,, lichkeit und Trübsinn erfahren aus dem „Jugendfreund", wie alle Solnca Mer Verirrungen qriinvlichinlürzestcrZeitu.Strirruren, Samenfluß, Pbliasis,Kru„ aber und Wasserdruck, nach einer völlig neuen Methode ans einen Schlag grlieiil w Di'lkl int-n'lall!- nd Uhrrrich Buch ln-ueslc usl-ae). wacht von tzun, und , d<r Frau gelesen werden soll, wird gegen Einsendung von ÜL E-„l in Brielmurken versal>°> „ . Vvutsobvn pelvst-XIIniK. ILT Lsnt LT.Ste., Ivw Voi-K, Mn crwulmc de „Baltimore Corrcsvondcnt." k°7°"Äohn D.Wurnken Lukretia antwortete nicht. Sie steckte das Kreuz hastig in die Tasche und umklammerte es da fest mit der j Hand. Hans faßte nach ihrem Arm und sagte bittend, aber bestimmt: „Gib es mir." Sie zog die Hand nicht aus der Ta sche und stieß ihn mit ihrem Körper zu rück. Hans drang in sie. „Sie war so gut zu uns. Und trotz dem willst du das Kreuz behalten. Wie kannst du an einem gestohlenen Ge schenke Freude haben! Du weißt doch, wie unglücklich Miß Harrtet über den Verlust ist. Daß du so schlecht sein kannst. Gestern sagtest du, du liebtest sie." „Das tu ich auch!" fuhrLukretia auf. „Wenn du sie liebst, gib mir das Kreuz; oder ich glaube es dir nicht. Sie ist sicher noch im Zirkus. Ich kann es ihr gleich geben," sagte Hans fest. „Tann denkt sie, wir haben es ge stohlen," erwiderte Lukretia. Aber es war ein Schwanken in ihrer Stimme. Sie stand unentschlossen da. „Ich sage einfach alles, wie es gewe sen ist. Ich sage, daß Oskar es ge stohlen hat," sagte Hans. Da sprühte es ihn aus Lukretias Augen drohend an. Ihr Körper reckte -sich, und, wie um ihm Furcht einzuja gen, war sie den Kops in den Nacken. In befehlendem Tone sagte sie: „Das darfst du nicht. Du darfst Oskar nichl verraten. Jemand verraten ist ge mein!" Sie drängte sich erregt an ihn, als ob sie ihn zurückhalten wollte. Weil er nichts sagte, sondern sie immer nur an sah, packte sie furchtbare Angst um Os kar. Endlich sagte Hans langsam: „Willst du einen Dieb verteidigen?" „Er ist lein Dieb! Er ist sehr gut. Ebenso gut wie du!" Hans sah sie starr an. So, wie sie jetzt vor ihm stand, hatte er sie noch nicht gesehen. Noch nie hatte soviel Leidenschaft aus ihren Worten zcllun- Fr an Deid ol erzählt Frauen Wie Lydia E. Pinkham's „Pc.qct-ible Canipbi'.nd" sic 14 Jahre gesund erhielt. Shippciisbiirg, Pa. „Es A mehrere Jahre, als ick begann, z-" ,E. Piiikham s . gctablc Compound ZN nehme. Z? -Br! mals litt >ck ° f M lick jode Mnn'e ' Atel Gatte kau mir eine alascl)e von, und eS half 1?- sofort Dann.',^ Ick, benutzte s- 'l'.. E. Pinkham's „Veaetablc Eompou in kurzer Zeit war ick knrirt nnd b> > her bei guter Gesundheit gcdd . Stets lobe ick den Compound, N'mm ü, mer ick die Gelegenheit habe, da ml n es half mir und wird Anderen m > > Vor Kurzem habe ich das Compound er Tochter gegeben und wimM' alle leidenden Frauen eS nehmen von seinem Werthe überzeugt wuroc . Fra Jnnirs A. Beidel, 113 Nord-pc Straße, ShippenSburg, Pa. Lydia E. Pinkyarn'S „Vcgctablc ponnd", aus heimischen Wrzc>" . Kräutern bereitet, enthält keine n scheu oder schädlichen Drogncn „c heute den Rekord als das erfolg" Mittel gegen Franenkraickheiten, Tausende von freiwilligen Zeug' den Archiven im Piiilham-Laborat t , in Lynn. Mass., scheinen diese Thcm zu beweisen. Wenn Sic im Geringsten darm> sei, daß Lydia k. Pinkliain'S Kompound" Jynen liclfen wird, >o ' -z be Tie nni Rath an Lydia K- Medicinc ko., <considential> Jlir Brief wird von einer Fra gelesen nnd beantwortet und strc traulich gehalten werden. Zähne ohne Platt-- Etwas N-l'-s. Dieses System Sliisziehcn verursacht dnver auch t" -S>U je. Haben dasselbe üluSsebcn, dielen >;„ sän,keil und stldlen sich an wie valuM , ge lle. stlngesallene Gcstchier werden neu n macht. Nervige Leute brauchen , KN furchten, ihre ZithNe behandeln zu lall ziuS krünen alle Wurzeln und Sstimpse ob Äcneste Erflnduna: ÄlumlnluM-AZssid ie Stelle van Hurlgumml. Lehr le>au beanem wie nalilrllchc. ge " o>a,e Znhnnrbltte X3.W nnd „ge "" raiitir. Uoldtronen K 3.00 nd S E rantlrt. Brii<fk.rbe,t N ix- d"<- äüllnnac l-o lsil an. Silber-";" Tr. ?. W. Derll, dcnstcher e-bl"> Nr. 811, Nord.Howard-TNE'MN""' Srrcchstuiwcn bar 8 MoiacnS b>? Sonnlaar von s bis 1 gcn. In ihren Angen brannte Glut, die ihn erschreckte. „Er ist ... kein .. Dieb?" Hans stockend hervor. . „Nein!" antwortete sie besinn „Die ganze Schuld hast du." ..Ich?" e „Ja, du! Er hat das Kreuz n> stöhlen, weil du mir die Ohrring? , z schenkt hast. Er wollte mir auch schenken; und er hat doch kein Geld hat mich ebenso lieb wie du. Dav ein Dieb ist, sagst du nur, weil er Ziriusjunge ist." ' ... Ihre Stimme klang hart und ' Doch jetzt brach sie plötzlich, und ev wie ein qualvoller Aufschrei, nU fortfuhr: „Tu denkst überhaupt, daß a-.e o „ kuskindcr schlecht sein müssen, nicht wahr! Die Zirkuskinder ebenso gut wie alle anderen." Sie zitterte vor Erregung. . Hans war - durch diesen plössi' Ausbruch ihrer Leidenschaft ganz dem Gleichgewicht gebracht wor * Ihre Wildheit stieß ihn zurück, doch war sie ihm nie so groß und legen vorgekommen wie in diesem - genblick. So war sie gerade das sen, das er unbewußt in ihr hatte, das weit, weit über allen nn ren stand, die er kannte. §? ganz, was in ihr vorging. stand sie den Zirkuskindern viel a als früher. Und das war ja zes Glück. Mas er einem von wM tat, tat er auch ihr, denn sie nun einmal zu ihnen gehören, Cr sic in ihrem Stolze beleidigt ""d unglücklich darüber. Wie gern es ungeschehen gemacht. Und durfte cs niemals zugeben, daß w einem Diebe gemeinsame Sache M>'- , (Fortsetzung folgt.)