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6 Unterhaltungen der Woche. „A Pair of Sires" in 'Ford's Opernhaus." „The Girl from Utah" in der „Musik-Akadewie." „In the Palace of the King" in Poli's „Auditorium." —„The Might Have Veens" im „Mary land Theater." „Mutt and lefs" im „Colonial Theater." Newman's Lichtbilder heute in der „Musik - Akademie" und in „Albaugh's." Musikali sches. Mit Ralph Herz in der Hauptrolle ging gestern Abend bei vollbesetztem Hause Edward Peple's fröhliche Ko mödie „A Pair of Sixcs" in „Ford's Opernhaus" über die Bretler. Das Ensemble setzt sich aus einer be deutenden Anzahl hervorragender Schauspieler und Schauspielerinnen zusammen. Unter Andere gehören ihm an: Richte Ling, Mark Smith, Ethel Jackson, Marion Ballons, Jane Bright, Mary Karper, Ttaiihopc Wheatcroft, jun., Robert Smiley, Walter Allen, William Tixon und Edward Mack. Das Stück selbst, welches reich an lustigen Scenen und amüsanten Episoden etc. ist, sieht auf einen einjährige Triumph in New Zsork und eine halbjährige Spie ldauer in Chicago zurück. Ein Poker- Spiel, dessen Ergebniß ausschlagge bend für die Zukunft zweier Ge schäftsleute ist, steht im Mittelpunkte der Handlung und giebt reichlich und genügend Anlaß zu komischen und amüsante Situationen. „M u si k-Ak a d emi c." Tie drei „Stars," Julia Sander son, Donald Brian und Joseph Eaw thorn traten gestern Abend in der musikalischen Komödie „The Girl sroni Utah" in der„Musik-Akademie" höchst erfolgreich auf. Tie Musik de? Stickes ist überaus klangvoll und melodiös. Donald Brian und Eissie Sewall tanzten den „Fox Trot," und zwar in einer solchen Weise, wie er i hiesiger Stadt noch nie mals auf der Bühne gezeigt wurde. Datz Stück ist außerordentlich reich an „Songs" und Couplets. Unter die sei, befinden sich „The same Sort of Girl," „Theh didn't Lclievc ine" und „Florrie the Flapper". Weitere gute Kräfte in dem über 100 Mitwirkende zählenden Ensemble sind: Vcnita Fißhiigh, Renee Reel, O. Vässar, Cissie Sewall, George Bishop, Geo. Gaundly, Walter S. Mills, Clara Eckstrom und Vercmigue BäutE ' „Poli's Audit 0 riu in." Tie Poli-Spieler führten gestern Abend die bekannte Novelle „In the Palace of the King," von F. Marion Crawford. auf. Die höchst interes- UriunrmlerKhlung von U. Nildner. X- —— ——— > " 1. ' Der Mann will sich nicht abweisen! lassen. Er behauptet, er müsse bei? Herr Direktor persönlich sprechen," meldete der Diener. Bankdireltor Ramlow blickte ärger lich auf. „Sagen Sie ihn,, ich hätte nur fünf Minuten Zeit für ihn. Er soll kommen. Nach fünf Minuten melden Sie den Kommerzienrat Schulz aus aus Batavia. Sie ver stehen schon." ' " In das vornehme Privatkontor des Direktors trat im nächsten Augenblick ein untersetzte:, glattrasierter Herr, der cm der Türe stehen blieb und eine tiefe Verbeugung machte. Der Direk tor, her ihn mit einem prüfenden Blick streift, schätzte ihn auf etwa dreißig Jahre und hielt ihn, da er eine goldene Brille trug. für einen Mann, der ei nem wissenschaftlichenßeruf angehörte. „Wie heißen Sie ? Was wünschen Sie? Ich bin sehr beschäftigt." Mit diesen drei kurzen Sätzen eröffnete der Direktor stets die Unterhaltung mit Besuchern, von denen er sich keinen ge schäftlichen Nutzen versprach. ,Wie ich heiße, tut vorläufig nichts zur Sache. Was ich will, das ist für Ihre Bank so wichtig. Herr Direktor, daß Sie mir schon ein Viertelstündchen Ihrer gewiß kostbaren Zeit einräumen müssen." Der Herr mit der Brille lächelte, während er diese Worte sprach, und näherte sich dabei dem Schreibtisch des Direktors. Er trug einen Regenschirm und einen Zylinder in den Händen und an diesen schwarze Handschuhe. „Setzen Sie sich, und nicht wahr, Sie fassen sich recht kurz?" Der Herr mit de." Ärckle l ickt.-, bestä t,ac-.o M-'d begann sofort: .Ihr" Bank Hai .M.,iN)ärtig i den verschiedene, S'üstchl'tl-tt gnmdzwa.'.zig DepKiün kassen. In vierzehn Tagen ,vüö ie die zw'tundz.'oanzigste in einer der ' .neuLli Straßen im Westen der Stadt sauten Scenen spielen sich in dem sonnigen Spanien ab und handeln von Verschwörungen aller Art und den Eigenschaften der dortigen Be wohner im Jahrhundert. Tie schwierigen Rpllcn sind gut besetzt. Frl. Grace Hufs trat als „Dolores," Gertrude Bondhill alö die junge blinde Schweslec und H. Van Buren als „John of Austrin"auf. Unter deli anderen Spieler sind: Rita Davis, George Woodthrope, Ethel Wilson. A. S. Byron, Forrest Orr, Burke Elarke, John Ellicott, Rohn Holden, Joseph Tweeney, Luis Pahkoff und Harry Cooper. „M aryl a u d - Theate r." Eharlotte Walker eröffnete gestern Abend das Programm im „Mary land-Theater" mit der Skizze „The Might Have Bcens." Fräulein Belle Baker sang die neuesten Lieder, wäh rend Karl Jörn verschiedene Gesänge aus bekannten Opern zm Vortrag brachte. Tie vielen andere Akte de? Programms werden gespielt voll Swan Wood, Miller nd Lyle, Oec iiie Timediii, Keane und Window und „The Treani Pirates". „E 0 l 0 u i a l - Theate r." „Mutt and Icss in Mexico", eine musikalische Komödie, wurde gestern Abend im „Eolouial - Theater" zur Aufführung gebracht. Süße Melo die'u und liebliche Gesänge und ein großer Chor hübscher Mädchen sind die Hauptattraktionen. Vortrag übe r Palä st i n a. Auf vielseitigen Wunsch wird Hr. E. M. Newnia in der lausenden Woche seinen Vortrag über das Hei lige Land" wiederhole. Tie Vorle sungen finden, wie die bisher gehal tenen, heute Nachmittag,, uw vier Uhr in der „Musik > Akademie und am Abend und Mittwoch uni 8.15 Abends in „Albnugh'sTheatcr" statt. Das Freitags - Eonzeit im P e a b 0 d y. In dem nächsten Recital des Pca body - Eonservatorüims werden die Baltimorer Gelegenheit haben, eine der bekanntesten amerikanischen Alt Säugeriuiwu und den Cellisten des Eonservatorüims Hrn. Bart Wirst zu hören. Frl. Mister, ciueSchottiii von Geburt, hat als eine der wenigen Eonzert - Sängerinnen ihre ganze musikalische Ausbildung in Amerika genossen, wo sie seit früher Kindheit lebte. Sie hat hier bedeutende Er folge bereits zu verzeichnen gehabt, und ist wiederholt als eine der be gabtesten amerikanischen Altstimmen bezeichnet worden. Hr. Wirst, der kei ner Einführung mehr bei dem hiesi gen Eonzert Publikum bedarf, hät mit Frl. Miller folgendes Conzert- Programm für Freitag aufgestellt: Brahms: „Feldcinsamkeit," Schu mann : „Marienwürmchen;"Straß: „Mit Deinen blauen Augen", „Tie eröffnen. Diese Depositenkassen haben sämtlich Safes zu vermieten. Die grö ßeren Safes kosten monatlich sechs Mark Miete, die kleineren Safes vier Mark. Im Durchschnitt besitzen Ihre > Stahlkammern hundert große und' zweihundert kleine Safes. Ich schätze die Anlagekosten einer solchen Stahl kammer im Mittel auf fünfunddret ßigtausend Mark. Stimmt das, Herr Direktor?" Direktor Ramlow hatte seinen Be sucher ruhig ausreden lassen. Jetzt sagte er ungeduldig: „Das stimmt un gefähr. Aber wir haben gegenwärtig keine Anlagen von Stahlkammern zu vergeben. Und dann arbeiten wir auch nur mit uns bekannten Finnen. Also —" Er stand auf, um dadurch seinem Besucher ein Zeichen zu geben, daß er die Unterredung als beendet betrachte. Der Herr mit der Brille aber blieb ruhig sitzen. „Wenn die Anlage einer Ihrer Stahkapimern fünfunddreißig tausend Mark kostet, so kosten Ihrer Bank die zweiundzwanzig Stahlkam mern siebenhundertsiebzigtausend Mark. Dies Anlagekapital ist für Ihre Bank verloren, wenn das Publi kum erfährt, daß die zu vermietenden Safes nicht diebessicher sind." „Sie sind es." "„Sie sind es nicht." „Herr, machen Sie sich nicht lächer lich! Unsere Safes sind feuer- und diebessicher. Unter Garantie!" „Und wenn ich Ihnen den Beweis erbringe, daß die Safes Ihrer Bank nicht diebessicher sind?. Es stehen für Ihre Bank siebenhundertsiebzigtausend Mark auf dem Spiel." Der Diener meloetö den Kommer zwniak Schulz ai'S Batavia. .Er soll loaü.eei.." erklärte der Di rektor 'im Diener, Als dieser das Zin>m-.r verlassen bi-.'c-, wandte er sich wieder Bacher „letzl weiß ich, woraus S hinaus wollen. Aer Deutsche Korrespondent, Baltimore, Md., Dienstag, den 2. März 1915. wissen's nicht:" Mahler: „Hans uuö Grethe;" Wolf: „Tank de? Paria,'? für Contralto; Howard Brockway . i Suite für Cello und Piano; Tschni towsky: „Adieu Forest".aus „leaniie d'Arc", für Contralto; BargieUAda gio; Bochnu: Nocturne; Böllmami: Vcüse Leute, für Cello; Stephens': „Separation"; Schäfer: „sstoiing Co lin;" Earpenter: „On the Seashore of Endleß Worlds," „Ton't Eeare." New-RorlerP h i l h a r 1 0 n i sches Orchester. Elena Gerhardt wird bei dein Eon - > zeit des Phillmriiionischbn Orchester? von New - jstort, welches unter Lei tung des Dirigenten Joses Stranski, an, Montag, den 8. März, in der Lv ric stattfindet, dieSolistiu sein, Elena Gerhardt wird drei Sachen vcn Bet- Hoven singen: „Wonne der Weh iiiuth." „Freudvoll und leidvoll" :i. „Die Himmel rühmen." Des Weite ren wird sie zwei Sachen von Brahms und zwei von Richard Straus; sin gen. Das Programm deS Orchesters umfaßt unter Anderem Schubert':- „Unvollendete Symphonie," die Ou vertüre zum „Freischütz" und diejeni ge zu Waguer's „Taimhäuser" . Schluckte versehentlich Gisttnblettcn. Die 17 jährige Lena Thompson von Nr. III!-!, Süd Robiiisonstraße, wurde gestern Nachmittag in bedeut licheni Zustande in das „St. loseph's Hospital" eingeliefert, nachdem sie versehentlich ein Glas Wasser getrun ten hatte, in den, ihr Vater einige Ouecksilber-Tabletten aufgelöst hatte. Fräulein Thompson hat nach An gabe ihrer Angehörigen im dunklen Badezimmer das Wasserglas mit ei nem anderen Glas verwechselt. Dr. Maurice B. Pitlow nahn, die Ver giftete zuerst in Behandlung und ordnete darauf ihre Ueberfnhriuig in das Hospital an. Was das französische Kriegsb u r c a ii sagt. Paris, l. März, via London. Das französische Kriegsbiirean ver öffentlichte heute Nachmittag die nachstehende offizielle Erklärung: „Dem Bericht von gestern Abend ist wenig hinzuzufügen. In der Ehaiiipagne bilden die verschiedenen Stützpunkte, die wir eroberten, nun mehr eine unuiiterbrocheno Kette von zwei Kilometer Länge nördlich und westlich von Perthes. In den Voge sen machten wir leichte Fortschritte bei EhapyUottc, drei Kilometer nörd lich von Celles." „St. Louis" in Liverpool angelangt, London, 1. März, Ter Dam pfer „St. Louis" langte heute sicher in Liverpool an. Bei seiner Durch fahrt durch die K,ricgszoiie ereignete sich keinerlei Zwischenfall, Es ist uns schon oft vorgekommen, daß sich irgend jemand gemeldet hat und uns gegen eine phnntgstische Beloh nung vor irgend einem großen Scha ! den bewahren wollte. Bei näherer l Prüfung hat es sich stets ergeben, daß die uns angebotenen Borschläge durch aus wertlos waren. Wir lassen uns prinzipiell auf derartige Sachen nicht ein." Der Herr mit der Brille erhob sich. „Ich bin kein Dieb oder Einbrecher," sagte er. „Im Gegenteil, wenn ich je mand vor Schaden bewahren kann, so tue ich das sehr gern. Daß ich dabei auf eine Entschädigung rechne, das ist doch Wohl nicht mehr als recht und bil lig. Die Herren Bankdirektoren tun auch nichts umsonst." Ramlow lächelte sauersüß. „Na, dann erzählen Sie mir also, wo der Fehler bei unseren Safes liegt. Wenn dabei wirklich etwas, das für uns von praktischem Wert ist. herausspringt, so werden wir uns auch entschließen, Ih nen ein Honorar zu zahlen. Natürlich habe ich darüber nicht allein zu bc stimmen." Der Bankdirektor setzte sich wieder. Aber sein Besucher folgte nicht sei ner Einladung, das gleiche zu tun. „Ich dachte, Ihre Bank ließe sich prin zipiell auf solche Angebote nicht ein," sagte er lächelnd. „Ausnahmen gibt's bei jedem Prin zip. Sie machen ans mich außerdem den Eindruck, als ob Sie nicht zu den Leuten gehörten, die nicht wissen, was sie wollen. Offenbarest Sie mir Ihr Wissen, und nun unser Name bürgt für alles weitere." „Nein, so geht's nicht," wehrte der andere ab. „Was ich auch sage, Sie werden Einwendungen über Einwen dungen machen. Ich werde also in je der Ihrer Stahlkammern einen Dieb stahl ausführen. Lackeln Sie nicht. Ich b: nge Ihnen meine Beute hierher. Sie werden nur dann nicht mehr ab- Bombastische Worte. (Fortsetzung von der 1. Seite.) den. Er gab diese Zahlen, während er das Haus ersuchte, einen weiteren Krü'gscredit gutzuheißen, womit der Gesammt-Eredit für die Fortsetzung des Krieges bis zum Ül. März l!t>>"> auf :'>i>2,oW,o<>o Pfund Sterling lPl.BM,l>o.ttoo> gebracht wird. Das Hans gewährte den neuen Cre dit einstimmig. Der ganze Krieg mit Navoleon ko stete England nur IHü I.WO.siW Sterling und der südafrikanische Krieg nur 211,000,000 Pfd. Ster ling. Premierminister Asgnith mach te diese Ankündigung. Ehe der Premier och geendet hat te, wurden schon Extrablätter auf de Straßen verkauft, welche in dicken Buchstaben die Worte trugen: „Unsere Antwort an Deutschland." Prein i e r As g it h' s Erk I ä r u ii g. Nachstehend der Wortlaut der Er klärung: „Deulschstind hat den englischen Kanal, die Nord- und die West-Küste von Frankreich und die Gewässer „m die britischen Inseln als Kriegszone erklärt und offiziell Notiz gegeben, daß ullc in jenem Areal gefundenen feindlichen Schisse zerstört werden sollen, und daß neutrale Schiffe in Olefahr gerathen mögen. Ties be deutet soviel, das; Deutschland droht, jedes Schiss ohne Rücksicht auf die Sicherheit der Bemannung oder Pa ssagiere zu torpedire. Ta es nicht in der Macht der deutschen Admirali tät gelegen ist, in diesen Gewässern Überwasser-Fahrzeuge zu halten, so taun der Angriff nur durch Sulmm rine-Fghrzeuge ausgeführt werden. Das Gesetz und der Gebrauch der Nationen, bezüglich Angriffe auf den Handel haben immer vorausgesetzt, das; die erste Pflicht eines Schiffes, das ein Handelsschiff kapert, die ist, dasselbe vor ein Prisen Gericht zu bringen, damit über die Rechtferti gung der Kaperung Beweis erhoben werden kann. Das Versenken eines Schiffes ist au sich ein fragwürdiger Akk, der nur unter außergewöhnlichen Um ständen zulässig ist und auch dann nur, nachdem Vorkehrungen für die Rettung von Bemannung und Pas sagieren getroffen worden sind. Tie Verantwortlichkeit dafür, aus zusii den, oh es sich um ein neutrales öder ein feindliches Schiff und um eine neutrale oder feindliche Ladung handelt, fällt natürlicherweise dem angreifenden Schisse zik, dessen Pflicht es ist, sich über den Status des Schis ses zu vergewissern. streikn können, daß Ihre Safe? nicht diebessicher sind. Bringe. ich Ihnen diesen Nachweis, so zahlen Sic mir citrhundcrttausend Mark. Sind Sie damit einverstanden?" Direktor Ramlow hatte sich wieder erhoben Änd rieb sich lachend dt: Hände. „Sie wollen in unsere zwei undzwanzig Stahlkammern einbre chen? Ausgezeichneter Witz! Ja, wenn Sie das fertig bringen, bekom men Sie einhundcrttausend Mark, da raus gebe ich Ihnen inein Wort. Aber —Sie werden mir es gewiß nicht übel nehmen, wenn ich lache!" Er zog ein Zigarrenetui aus der Tasche und bot seinem Gast eine Zi garre ap. Dieser aber lehnte ab. „Ich habe also Ihr Ehrenwort?" „Das haben Sie. Sie bestehlen unsere zweiundzwanzig Stahllam mern und liefern die Beute hier ad. Ich zahle Ihnen dann einhundertta send Mark in Scheinen oder in Gold —ganz wie Sie wünschen." „Ich bringen Ihnen den Ertrag meiner Diebstähle hier in dies Zim mer." „Ausgezeichnet!" rief der Bankdi rektor, der. sich inzwischen seine Zi garre angesteckt hatte. „Ich danke Ihnen, daß Sie es mir so beguem ina chen. Wann darf ich auf Ihren Be such rechnen?" „In spätestens zwei Jahren werde ich mich hier bei Ihnen melden, Herr Direktor. Ich komme vor fünf Uhr, also zu einer Zeit, in der Ihre Kasse noch offen ist." „Ah so, Sie wollen sich die hundert tausend Mark gleich mitnehmen?" „Jawohl, Herr Direktor. Auf Wie versehen!" Der Herr mit der goldenen Brille, dem Regenschirm und dem Zylinder verbeugte sich und verließ das Zimmer. Direktor Ramlow klingelte dem Diener? „Schicken Sie mir sofort den Ans dieser Basis erfolgten alle bis lation der Kriegführung. Das deut sche Unterseeboot erfüllt keine dieser herigen Diskussionen über die Regn- Verpflichtungen. Es beincistert nicht die Gewässer, in denen es olvrirt. Es bringt die von ihm gekaperten Schis se nicht vor ein Prisengericht. Es be mannt nicht die von ihm gekaperten Falirzenge mit einer Prisenniann schaft. Es benutzt keine wirksame Mittel, um zwischen neutralen und feindlichen Schiffen zu unterscheiden. Es nininit die Bemannung der Schis se, die es zmnSinlen bringt, nicht an Bord ans. Seine KriegssührnngS- Methoden stehen bisher völlig außer halb des Kreises irgendwelcher inter nationalen Instrumente, welche die Operationen .gegen den Handel in Kriegszeitcil reguliren. Die deutsche Erklärung jetzt will lni'liche Zerstörung an die Stelle re giilirter Kaperung. Deutschland hat diese Methoden angenommen mit dem ausgesprochenen Zwecke, zu ver hindern. das; Artikel aller Art. ein schließlich Nahrungsmittel für die Ei vilhevöltening nach Groschritannien oder Nord-Frankreich gelangen oder von dort abgehen, Deutschlands Gegner sind daher dgzu getrieben, Gegen-Maßregeln zu ergreifen, um zu verhindern, dns; Eoiiimoditäten irgend welcher Art Deutschlcind erreichen oder Tentsch- Imid verlassen können. Diese Maßnahmen werden jedoch von der französischen und der briti schen Negierung durchgesetzt worden ohne Gefährdung- der neutralen Schiffe und des Lebens von Nicht- Eomvattanten oder Neutrale, in strikter Beobachtung der Gebote der Humanität. Tie britische und die französische Regierung werden sich daher vorbe halte, alle Schiffe zu detjniren, von welchen angenommen werden kaun, das; sie Waaren an Bord haben, die für den Feind bestimmt sind, dem Feinde gehören oder vom Feinde stammen. Es ist nicht die Absicht, solche Schif fe oder Cargos zu coiifisziren, außer wenn dieselben auch sonst der Eon fiszirung unterworsseu sein würden. Schiffe, welche vor heute abfahren, sind in diese Erklärung nicht einbe griffen. Dies ist unsere Antwort." Page conferirt mit Sir ly rcy. London, 1. März. Walter HineS Page, der amerikanische Bot schafter, sprach heute bei Sir Edward Grcp, dem hritöscheii Stacktssekretär des Auswärtigen, vor. Der italieni - sche und der russische Botschafter und der schwedische und der dänische Ge sandte hatten ebenfalls Confercnzen mit Sir Grey, Es wird angenoin- Wegner her!" rief er dem Eintretenden zu. „Aber schnell!" Zwei Minuten später stand vor dem Direktor ein großer, breitschulteriger Mann, der in seiner Lodenjoppe nd seinen Ledergamaschen den Eindruck eines harmlosen Gutsbesitzers machte, der aber in Wirklichkeit einer der ge schicktesten Detektivs war, die im Dienste der Bank standen. Direktor Ramlow beschrieb ihm mit wenigen Worten den merkwürdigen Besucher, der ihn soeben verlassen hatte. „Berichten Sie m:r über den Mann, wer er ist, was er treibt und wo er wohnt," schloß er. „Jawohl, Herr Direktor," antwor tete sehr zuversichtlich der Detektiv. Eine Stunde später mußte er jedoch dem Direktor melden, daß seine Be mühungen vergeblich gewesen wären. Wohl hatte er den Mann, für den sich Direktor Ramlow interessierte, noch unweit der Bank auf der Straße äuge troffen. Er hatte ihn unanfällig bis zum Potsdamer Bahnhof verfolgt. Er hatte hinter ihm gestanden, als er sich eine Fahrkarte dritter Klasse nach Magdeburg gelöst hatte. Um dem Manu auf den Fedsen bleiben zönuen, hatte Wegner auch eine Fahrkarte nach Magdeburg erstanden. Aber die Aus gabe war zwecklos gewesen. Der Un bekannte hatte den Zug nach Magde bürg nicht bcnuüht. ' Es war ihm ge lungen, den Detektiv zu täuschen. Während Wegner vor dem wartenden Zug auf und ab geganaen war, ge willt, in dasselbe Abteil zu steigen, das der andere benützen würde, hatte er seinen Mann keinen Augenblick aus den Augen gelassen. Dann hatte sich der Fremde am Büfett ein Glas Bier geben lassen, aber ohne eS auszutrin ken plötzlich den Wartesaal verlassen. Wegner hatte nur noch feststellen kön nen, daß er in einer Autodroschke da vongefahren war. „Er hatte also damit gerechnet, daß men. daß sie nach dem auswärtigen Amt kamen, um Großbritannien'? Maßnahmen zur Verhinderung des Handels ach und von Deutschland zu besprechen. Deutschlands Antw 0r t B 0 tschast e r G e rard übermittel t. Berlin, I. März. Deutsch lands Antwort auf die Vorschläge der amerikanischen Regierung hin sichtlich der deutschen Kriegszonc-Pro klamatioii wurde heute Botschafter Gerard überreicht. Sie stimmt im allgemeinen mit der vor mehreren Tagen veröffentlichten vorläufigen Ankündigung über den Inhalt der Note überein. Das deutsche auswärtige Amt cha rakterisirt die deutsche Antwort dir hi, das; die Antwort Deutschlands die Vorschläge bis auf wenige Modi fikationen annehme. Die Antwort regt an, daß im Ein klang mit de allgemeinen Prinzi pien de- inte,nationalen Rechts nicht allein der Import von Nahriingsmit teln, sondern auch von solchen Roh stoffen gestattet werden sollte, die für die friedliche Eivilbevölkcrimg abso lut nothwendig seien. Die amerikanische Note und die deutsche Erwiderung werden voraus sichtlich morgen Nachmittag hier ver öffentlicht werden. A klage g e g e n H ain b u r g Amerika - Li 11 ie. New Vor t. I. März. Die Bundes - Großgcschworencii, welche Verletzungen der Zollgeseste in Ner bindiing mit der Lieferung von Pro viant an deutsche Kreuzer tm atlan tischen Ozean untersuchten, erhoben heute Anklage gegen die Hamburg Amerika-Linie und fünf Männer, welche angeblich mit den Lieferungen in Verbindung standen. Die Anklage lautet auf Verschwö rung uüd die Negierung dadurch zu betrügen, das; im Zollhaus falsche Angaben gemacht, falsche larirungs- Papiere und falsche Manifeste abge geben wurden. Die in der Anklage genannten Männer sind: Karl Bunz, Direktor des New-Uorker Bureaus der Hamburg Amerika Linie; I. Poppenhciuse, welcher als Super cargo auf dem Dampfer „Verwind" fuigirte; George Kotter, Felix Seff ner und Adolph Hacineister. Die Bundes Großgeschworcncn untersuchten seit letzten Freitag eine von Sir Courtenap Walter Bcnnett, dem hiesigen britischen Generalkon sul, erhobene Beschwerde und Be weiSinaterinl, welches ihnen durch däs Biu-eau des BiütdeS - Distrikts- Anwalts unterbreitet wurde. Der Generalkonsul erhob die Beschuldi gung angeblicher Verletzungen der Zollgeseste in Verbindung mit dem Chartern der amerikanischen Schiffe wkr ihn verfolgen lassen würden?" „Ganz augenscheinlich," bestätigte der Detetfiv. „Hat denn der Mann etwas auf dein Kerbholz?" Direktor Ramlow schüttelte den Kopf. „Nein nein, er ist ein ganz harmloser Mensch." Am Nachmittag berichtete Ramlow in einer Sitzung seinen Kollegen über das Vorkommnis. Man war allgemein - der Ansicht, daß man es mit einem Phantasten zu tun habe, immerhin wurde den Vor stehern der Depositenkassen erhöhte Aufmerksamkeit zur Pflicht gemacht. 3. Ein Jahr ging ins Land und darüber hinaus noch ein halbes Dutzend Mo nate. Direktor Ramlow hatte die klei ne Beunruhigung, die ihm der Herr, der sich auf so sonderbare Weise hun derttausend Mark verdienen wollte, damals verursacht hatte, schon nach wenigen Tagen überwunden, dann hatte er einige Monate hindurch die Geschichte als eine komische Episode aus dem Leben eines Bankdirektors erzählt, und dann hatte er die ganze Sache vergessen. Du lieber Himmel, ein Ereignis verdrängt rasch das an dere, und es gibt wichtigere Dinge für einen Banldirektor, als sich mit den Phantastereien eines halbverrückten Utopisten zu beschäftigen. Da wurde Ramlow eines Tages in höchst unliebsamer Weise an jenen Herrn erinnert, der behauptet hatt, die Safes der Depositenkassen der Bank seien nicht diebessicher. Es war in kalter, nasser Märztag, einer jener trüben Tage, an denen der alternde Winter noch einmal den jungfrohen Frühling zu besiegen droht, als sich der Vorsteher der Dpositenkafse LI ein Herr Lobedanz. ein sehr brauchba rer, umsichtiger Angestellter, zu unge wöhnlicher Stunde bei dem Direktor melden ließ. In seiner Begleitung be- Lokalberichte ans Washing"' W 0 ö 1 tliätigl e i ts v c"?^ 11> ii g in der Sänger ö u n d h alle. Bei überfülltem Sonntag Abend in der Sänger Halle. Nr. ül l. E. strotze, A- Washington, eine Wolüllnwg Vorstellung zum Besten der Ligen Frcinen und Kinder in Imid und Oeslerreich-Ungern, Die Vergiistciltnng wurde „Deutsch - gnierikgnischen Hülssverein" grrniigirt >u einen überaus glänzenden folgreicheu Verlaus. Ta? rcn> ge Programm bot wechslnng. Neben Lieder-, ' und Geigcn-Vorträgen, die d"" ! reu Joseph Bnß, Bariton : ta Schade, Sopran: Fron Bayer, Klavier; Hrn. B. Freu best, Frau L>>"' vier; Frl. Ethel Nödke Icllwicn, pran, und Herr Paul Tckwer,- lie, auf's Beste durchgeh" den, standen sechs lebende -' Mittelpunkte des Interesses. - Bilder stellten dar: nordischen Länder beschütze"'' inania'S Triumph; die Knnu'g^ lens; Deutschland befreit Freiheit: Friede auf I. H. Hannen hatte einen p'' Prolog zu den Bildern bers"i'' einzelnen Rollen von folgend"' wirtenden verkörpert inaiiia, Frl. Sabotta; ,, Hr. I. H. Hannen- "2rln"d/a Miimie Schiiergor, „Erin , < Schnerger; „Holland," thea Waßmann; „Polen"- " Linzbach; „Norwegen," F"L?„ ra Wiegand; „Columbia"- " I. Eck; „Schweden." „Fiedensengel", Frl. deger; Page, -ll"'" XXv-iO. Edna Simon; Engel, Elia Tie Plätze im Saale folgenden Damen Valerie Linzbach, Frl. Art bäum, Frl. Agnes Benedict u Nora Schwarz. >. hfl „Verwind" und „Lorenzo norwegischen Dampfer „Sammcrstad." „Da eia" i in Brest er W° Hafc 11. , ,xriü'' Brest, l, März, X ci" iiijche Dampfer „Daria"- ü' Tainpscr der Hamburg"" nie, welcher, wie berichtet, v" sraiizästschenKrcuzer "bgep""' i>t in diesen Hafen gebrockt . „ick' in den Marinehafen ' Abonnriilrn. dir dm spondrnten" nicht V>>"ob"- ° L?. insft erl,alten, sind ftcbc>c"-.,,gch K> davon Per Eeleplwn oder t> tlicilttttn zn mache. fand sich der pensionierte Her" Hascnklever, ein sehr aufgtkst „Mein Verlust ist nicht Jch mache die Bank für ch, ssf<w wörtlich!" rief er dem Dires entgegen, und es dauerte e Weile, bis es Ramlow thu wenigstens so weit daß er sich von Lobedanz stn konnte, was eigentlich " weir. Bor etwa einer Stunde wj Rittmeister in der Deposit"' '" schienen, um seinem sii> Schmuckstücke zu entnehmen schul Frau am Abend in einer G" yF tragen wollte. Die Safes haben zwei Türklappen. D zu der nur die Bank den S , sitzt, wird von einem Becuw Hw geöffnet, zu der zweiten nur der Mieter des Schlüssel. An der äußere", befindet sich noch ein das Anlegen eines ' Aust i möglich macht. Wie die M"! d Mieter hatte auch derßütM-i' „st äußere Türklappe seines Pstn"? mit einem besonders schwer ' den Vorhängeschloß gesichert- d,' „ Heute hatte er nun Schloß mit einem rinderen, ,v -ähnlichen, verwechselt § frei ' Mit seinem Schlüssel war Schloß nicht zu öffnen, "N Holter Schlosser muß-c "''AchE sprengen. Die beiden ande . waren vollkommen E ihnen war keine Spur äuv , jjffiw' zu bemerken, die Schl'G " beide Türklappen ohne / kcit. , , ikÄ/ (Fortsetzung^"!^ Zeichen der Genesung.,, ns? Arzt: Iw habe Schten Medikament aufgeschrieben. Tie jede Viertelstunde oN ss. Glas Bier können Sk g"w Patient: Auch alch Px-Ukw.