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6 Lokalberichte ans Washington. , Starb in New > ?) ork, Im Hauptquartier der Küsten wache traf gestern die offizielle Mel dung von denr Tode des Lieutenants John M. Trilck von der Küstenwache ein, der in dem „Hotel Hermitage" in Ncw-Nork an Hcrzensschwächc im Alter von 35 Jahren starb. Lieute nant Trilck war erst wenige Tage bei der Küstenwache in New Uork statio nirt, wohin er aus- Costa Rica ver setzt wurde. Die Eltern des Verstor- Lenen leben in Detroit, Mich. Von zwci Personen per letzt. Charles Collins von Nr. 2101, Pennsylvania - Aoenne, N.-W., wur de gestern in das „Emergency-Hospi tal" eingeliefert, weil er angeblich von zwei weißen Männern angefallen worden war und dabei eine schwere Gehirnerschütterung und erhebliche Verletzungen am Kopf davon getra gen hatte. Vortrags - Abend im „Deutschen Leseclu b." Der „Deutsche Leseclub von Wash ington" wird am Mittwoch, den 10. März um 8.15 Abends, einen Vor trags-Abeiid deutscher Lieder und Erzählungen abhalte, der in dem Saal der.öffentlichen Bibliothek, K- Straße, zwischen der 7. und 8. Straße, stattfindet. Das Exeputiv- Comitc, das aus den HH. Pros. Ar nold Werner Spaiihoofd, Dr. Paul Gleis und Ernst Gichncr besteht, ladet alle Freunde und Gönner des Clubs und der deutschen Literatur zu diesem Vortrags Abend auf das Herz lichste ein, der sicher allen Anwesen den viel Interessantes bieten wird. Versuchte, Einbruch zu verübe u. In dem Hause von Barnett Scha piro, Nr. 1924, 14. Straße, N.-W., wurde gestern von einem bisher un identifizirten Neger ein Einbruchs- Versuch unternommen: der Einbre cher versuchte, durch das Hinterfen stcr einzusteigen, wurde aber durch einen Schreckschuß in die Flucht ge jagt. che die Polizei den Langfinger festnehmen konnte. Hr. Max A. Beut er ge st o r b c u. Im Alter von 00 Jahren starb hier gestern Hr. Max A. Beutcr, seit über vierzig Jahren ein Einwohnncr der Bundeshauptstadt. Hr. Beuter, der von Beruf ein Pliunber war. erlag im „Emcrgency - Hospital" einem langwierigen Mageiileidcn. Die Bei setzung findet heute Nachmittag um 2 Uhr vom Traiicrhause Nr. 1811, 9. Straße, N.-W., aus statt. Der Verstorbene wir in Wheeling, W.- Va., geboren und hat während seiner Lebzcit in Washington eine bedeu tende Rolle in Verein?- und Logen- , . . ——- " -- —— " Hinter verschlossenen Türen, ! x -ech > (1. Fortsetzung.) „Sie glauben also —" „Daß sie an vorübergehender Gei stesstörung leidet; die Aufregung der letzten Wochen mögen schuld daran sein. Es wird am Ende nichts übrig bleiben, als zu warten, ob sie zu ihrem Hochzeitstag zurückkommt." „Hierauf wußte ich nur eine Erwi derung: „Warum ziehen Sie ihren Verlobten nicht ins Vertrauen, teilen ihm Ihre Besorgnis mit und versichern sich seines Beistandes, um sie aufzusu chen?" „Die Antwort auf diese Frage über raschte mich: „Unser und sein Stolz verbieten daSz Bei derartigen Erklärungen würde sicher manches zur Sprache kom men, was für ihn ebenso demütigend wäre wie für uns. Zudem ist die Lage vielleicht weniger verzweifelt als wir meinen. Die Möglichkeit, daß sie wirklich rechtzeitig zurückkehrt, ist ja nicht ausgeschlossen. Wir müßten dann zeitlebens bedauern uns ihm ge genüber -auf Bekenntnisse eingelassen zu haben." „Seit wie lange ist Ihnen denn schon die Veränderung im Wesen Ih rer Tochter aufgefallen?" „Erst, seitdem die letzten Vorberei tungen zur Hochzeit getroffen wurden. Mich wundert, daß ihr Bräutigam nie ine Bemerkung darüber hat fallen las sen; denn gerade ihm gegenüber be nahm sie sich am seltsamsten. Seit Wochen gewährte sie ihm jede Zusam menkunft nur wie eine besondere Gunst, ja sie weigerte sich sogar in den letzten Tagen mehrmals geradezu thu zu empfangen." „Und welche Gründe gab sie dafür an?" „Ermüdung, Verstimmung, euren dringenden Bries, eiire Schneiderin, die nicht warten dürfe die erste beste Ausrede, die ihr einfiel." „Doch wurden die Vorbereitungen zur Hochzeit fortgesetzt?" „Freilich, und die Einladungen her um geschickt" kreisen gespielt. . Er gehörte folgen den Vereinigungen an: „Covenaiit- Lage Nr. 13, I. O. O. F.," vom „Coiistellatioiis-Eonzil, juii., O. U. A. M.," und „Logan-Tribe Nr. 8, I. O. R. M.„ Außer seiner Wittwe, Frau H. I. Beutcr, und einer Toch ter. Frl. May R. Bcuter, hinterläßt er drei Schwester, Frau Joseph Vog ler, Frau Anthony Stcndcr und Frau Ehester Thompson von Whecl iiig, W. Va., sowie vier Brüder, Richard K. Bcuter von Whccliiig, Henry I. Beuter von Akron, Ohio! Joseph W. Beutcr von Bellaire, Ohio, und John S. Beutcr von Man iiigtv, W.-Va. Heute Vortrag von Prof. Schu macher. Heute Abend um 8 Uhr findet in Lehmaiin's Hatte an der Nord-How ard-Straße der bereits angekündigte Vortrag von Prof. Heinrich Schu macher von der Katholischen Univer sität in Washington statt. Der Rein ertrag des Vortrages ist zum Besten des deutsch-österreichische „Rothen Kreuzes" bestimmt. Als Thema hat sich der Redner „Deutsches Helden thum in seiner Pfingsttaufe" gewählt. Ter Eintritt für den Vortrag ist auf 25 und 50 Cents festgesetzt worden. Tickets sind in dem Bureau des „Deutschen Evrrespondenteii," sowie bei Hrn. Paul I. Prodöhl, dem Prä sidenten des „Deutschen römisch-katho lischen Verbandes von.Baltimore und Umgegend", erhältlich. Der deutschen Eonsul, Hr. Earl von Lüderitz. wird bei der Veranstaltung das Präsidium führen. Pastor Dr. Jul. Hofmanii, der Seelsorger der deutschen Zions- Gemeinde. dürfte ebenfalls einige Worte an die Erschienciiiic richten. Der letzte Vortrag von Prof. Schu macher. welche derselbe in der Halle der „Loyola Collegs" hielt, hat gro ßen Anklang gefunden, und sollte da her jeder Deutsch Amerikaner den Redner am Donnerstag Abend an hören. Ei Automobil gestohlen. Das Automobil des Hrn. Spencer L. Carter, Präsidenten der „Rastn Monomental C 0.," wurde gestern Morgen aus dessen Garage in Rux ton gestohlen. Den Diener entdeckte den Diebstahl, als er um 10 Uhr ach der Garage ging. Die Diebe hatten das Schloß erbrochen und fuhren über den Grasboden nach der Boyce-Avenue, wo die Spur nicht weiter verfolgt werden konnte. Die Familie Carter ist zur Zeit in Vir ginieii. und der Diener und das Dienstmädchen waren die Einzigen, die im Hause schliefen. Sie hatten während der Nacht kein Gceräusch gehört. Die Polizei von Baltimore- County, sowie von Baltimore arbei ten an deni Fall. „Der Ton der letzten Worte gab mir zu denken. Frau A. galt für herab lassend, menschenfreundlich, wohltätig, aber sie war eine Weltdame. Ein Ver stoß gegen gesellschaftliche Sitte und Herkommen schien ihr ein Ding der Unmöglichkeit. Nachdem ihre Tochter einmal dem angesehenen Manne ihr Jawort gegeben, war dies in ihren Au gen unwiderruflich, da sie sich außer stände fühlte, das Gerede und Aufse hen zu ertragen, welches ein Bruch nach sich ziehen mußte. Dies erwä gend, sagte ich: „Wenn ich Ihnen in Ihrer Be drängnis beistchen soll, müssen Sie mir gegenüber vollkommen offen sein: Hat Ihre Tochter je den Wunsch aus gesprochen, die Verlobung rückgängig zu machen?" „Sie hat einmal gefragt, ob es zu spät dazu lei. Hierauf konnte ich ihr nur eine Antwort geben und sic Hai nie wieder etwas davon erwähnt. Aber." fügte die unglückliche Mutter schnell hinzu, „das war nur eine geistige Ver irrung. Sie hat nichts an ihrem Ber lobten auszusetzen — ist durchaus nicht gegen ihn eingenommen." „Nur gegen die Ehe?" „Ohne Zweifel." „Und Sie glauben, daß sie den Mann liebt, den sie heiraten soll?" „Die Antwort erfolgte zögernd: „Als er ihr zuerst seinen Antrag mach te, war sie beglückt." „Glauben Sie, daß sie einen anderen liebt?" fragte ich kühn. „Die Mutter schrak entsetzt zurück. i,.0 nein, sicherlich nicht. Wie wäre ! das möglich? In unsere! ganzen Be ! kanntenkrcise tommt ihm keiner gleich." „Dies war für den betreffenden Herrn sehr schmeichelhaft, befriedigte , mich jedoch nicht. „Mädchen haben zuweilen wunder liche Grillen, wie Sie wisse," sagte ich. „Meine Tochter ist kein junges, un erfahrenes Ding, mein Herr; sie hat sich bisher in allen Lebenslagen klug und urteilsfähig gezeigt. „Hierauf hatte 'ch richt u mvi- Der Deutsche Korrespondent, Dnltimore, Md., Tvuiicrstiig, den 4. Mürz 1915. Slsliphus-Arbeit. (Fortsetzung von der 1. Seite.) che vor Anker lag, und tödteten eine Eivilperson." Zwei Lssowetz - Forts zer stört. Berlin, 3. März, über London. Zwei der russischen Forts zu Os sowctz in Russisch - Polen sind einer beute in der „Kölner Gazette" ver öffentlichten Depesche zufolge zerstört und istre Geschütze zun Schweigen gebracht. Ossowetz ist eine wichtige Festung im nördlichen Polen in der Nähe der preußischen Grenze. Sie bildet einen der Stützpunkte in der Befesti giuigslüiie, ach welcher die russische 10. Armee nach ihrem kürzlichenßück zuge aus Ostpreußen zurückfiel. Britische Schlappe bc i'm Suez -Kan a l. „In Arak (?) in der Nachbarschaft von Aboz (?) fand ein.Scharmützel zwischen zwei Schwadronen britischer Kavallerie mit Maschinengewehren und einem Detachement türkischer Truppe, die sich ans einer Recog nosziriuigs - Expedition befanden, statt. Tie Briten wurden in die Flucht geschlagen nd ließen 50 Tod te zurück. Außerdem ließen sie ein großes Oimiitiu Waffen und Mu nition ans dem Kampsesfeld zurück." Die in dieser Depesche genannten Orte liegen wahrscheinlich östlich vom Suez - Kanal. Großbritannien hat in diesem Territorium Kavalle rie. Tie Stadt Akaba, ivelche mög licher Weise gemeint ist, befindet sich am Rothen Meer. Türkische Armee in Arme nie a ii g e b l i ch a b g e schnitte n. , Tiflis, Transkaukasien, 3.März, über Petrograd. Tie russische Kau kasiis - Armee, Ivelche die türkischen Truppen vor sich hertreibt, hat den Fluß Khopachas, den Nebenfluß -cs Tchoruk in Armenien, erreicht. Dieses Vorrücken der Russen durchschneidet die Route für die türkischen Verstär kungen und Vcrproviaiitiriulgen von Eoiistaiitiiiopcl zur kaukasischeiiGreii' zc durch Khopa, Türkisch - Armenien, und isolirt einen großen Theil türki scken Territoriums. Ter isolirte Theil mfaßt die Di strikte Ardannch, Ardahan, Olti und Sari Kamysh. Tie russischen Truppen rückten von Natliin'lilii Sctilva'rzeiiMcer nahe der türkischen Grenze vor und trafen bei jedem Schritt auf Widerstand durch die Türken. Sie wurden durch ins fische Kriegsschiffe unterstützt, welche die Küste von türkischen Truppen säuberten und mehrere türkische der. Ich sah, daß Frau A. in vollein Ernst überzeug! war, ihre Tochter leide an einer Art Geistesstörung. Sie teilte mir mit, daß sie in letzter Zeit selbst den Umgang mit der Familie gemieden und sich einzig und allein mit der Sor - ge um ihre Garderobe beschäftigt habe. „Für ihre Schneiderin war sie stets zu sprechen; jede andere Verabredung niußte zurückstehen, sobald es sich um! die Anprobe der neuen Kleider handel te, die eins nach dem andern ins HanS geschickt wurden. Selten hat wohl eine Braut sich so eingehend mit diesen Dingen befaßt. Schon darum ist noch nicht alle Hoffnung auf ihre Rückkehr geschwunden, denn, sie wird ihre, neuen Kleider sehen wollen." „Sie hat dieselben also nicht mitge nommen?" „Sie hat gar nichts bei sich." „Wie,'keinen Koffer?" „Nichts. Das heißt, nur eine kleine l Handtasche." „Woher wissen Sie das?" „Wir sahen sie ja fortgehen, ganz als volle sie Stadtbesorgungen ma chen." „Aber Geld hatte sie doch?" „Jedenfalls nicht viel. In ihrem Pult lag ein Paket Banknoten. Mein Mann sagt, es sei fast die ganze Sum me, die er ihr in letzter Zeit gegeben. Mehr als fünf Dollars wird sie schwerlich bei sich haben." „Dieser Punkt war nicht ohne Be deutung. Das Mädchen mußte sich entweder zu Bekannten begeben haben oder sie hatte wirklich den Verstand! verloren. Ans mein Befragen nannte! mi- Frau A. die Häuser, in welchen! ihre Tochter zu verkehren pflegte, fügte jedoch hinzu, daß die beste Freundin ihrer Tochter sich augenblick i Europa aushalte und sie mit den übrigen Fa milien nicht vertrant genug sei, um sie zt> solcher Zeit aufzusuchen. „Und sie hat wirklich kein Gepäck bei sich?" „Nein. Bei der Durchmusterung ihrer Sachen habe ich nichts vermißt. Auch ihren Sminnck und ihre Uhr hat sie zurückgelassen." -- i- „ - Verbindungslinien zur See abschnit ten, sodaß schließlich nur noch die Khopa-Route übrig blieb. Nach einer dreitägigen Schlacht wurde diese letzte Route mit Erfolg geschlossen. Türken in russischer Ge sa u g e n s ch a f t. Petrog r a d, 3. März. Offi zielle Berichte geben au, daß bis zum l-3. Februar 40,000 türkische Gefan gene, darunter 527 Offiziere, seit Be ginn des Krieges auf dem Wege nach dem Inneren Rußlaiid's durch Pya tigorsk passirten. Teutscher Flieger b o m b a r dirt Warscha ii. Warschau, Russisch - Polen, 3. März, über Petrograd und London. Ein deutscher Luftschiffer boiu bardirte heute Warschau. Tie mei sten der Bomben fielen in Woh ugs - Distrikte. Viele Fenster wurden zertrümmert. Niemand wur de jedoch getödtct oder verletzt. Niiausf ü hrbares Vorha b e . B erli n, 3. März, drahtlos- über Savville, L. I. Die Erfolge der englisch - französischen Flotte vor den Dardanellen werden von Major Mo raht, dem militärischen Sachverstän digen des „Berliner Tageblattes," als „recht schwach" bezeichnet. Er er klärt, das; nicht einmal die Zerstö rung aller Forts dicTurchfahrt durch die Meerenge erzwingen würde, da es dazu nothwendig sei. das Fahr- Wasser von den Minen zu säubern und die türkischen Landtriippeii erst zu besiegen. England und Frankreich sind aber nicht in der Lage, erklärt MajorMo raht, genügend Landtriippeii heran ziiholen, um erfolgreich gegen die Türken zu Land operircn zu können. Tie bvmbardireiideii Schisse sind sehr im Nachtheile, da sie keine ge nügende Anzahl von Steilfeuer-Ge schützen besitzen und die mitgeführte Munition nicht ausreichend ist. Aus allen seinen Betrachtungen zieht Major Moraht den Schluß, daß es den Türken auf alle Fälle möglich sein wird, die Durchfahrt durch die Dardanellen dem Feinde zu verwch reu. Von Amerika biszurHöll e. New - ?) or k, 3. März. Mit 18,000 Tonnen Kriegsmaterial an Bord fuhr heute der White Star- Dampfer „Baltic" vom hiesigen Ha fen nach Liverpool ab. Sein Befehls haber, Enpitän I. B. Nanson, sagte, daß er, soweit es ihn angehe, trotz der deutschen Unterseeboote die bri tische Flagge §von Amerika bis zur Hölle" wehen lassen würde. Es wurde angegeben, daß der„Bal tic" in seinen Laderäumen genug Waaren und Nahrungsmittel stabe, um 1500 Güterwaggons zu füllen. „Dies beunruhigte mich. Ich suchte in dem Blick der Mutter zu lesen, ob sie wirklich nichts Schlimmeres be fürchte, als was sie mir gegenüber ge äußert hatte. War sie denn blind für die so naheliegende Möglichkeit? Dar über mußte ich mir Gewißheit vcr schaffe. . „Bei meinen Bemühungen, Ihre i Tochter aufzufinden, Frau A.," sagte ich, „wird mir der Umstand, daß sic so wenig Geld sich hat, sehr zu statten kommen. Aber zuerst muß ich mich überzeugen, ob nicht eine dritte Person männlichen Geschlechts bei der ' Sache beteiligt ist. Sic sind also ganz > sicher, daß sie sich nicht insgeheim für einen Unbekannte interessiert?" „Ich kann Ihnen nur ihre eigenen ! Worte wiederholen," versetzte dir arme > Mutter. „Als ich sic das lctztemal bah ; (das war vorgestern Abend, war sie so fieberhaft erregt und so anders als sonst, daß ich nicht umhin kennte, mei ne Besorgnis zu äußern, sie könne noch vor der Hochzeit erkran'en. Da brach sie in ein unnatürliches Lachen ans, das mir noch in den Ohrcn klingt und sagte: „Ich denke gar n-cht daran, krank zu werden, wenigstens gewiß nicht, bis ich den Doktor geheiratet habe." „Sagte ich Ihnen bereits,daß Fräu lein A.'s Bräutigam Arzt ist?' fragte der Geheimpolizist nach einer Panse. Dies war mehr, als.der von Unge wißheit gefolterte Zuhörer ertragen j konnte. Doktor Kameron sprang aus jniid rief, dem Sprecher gcaenübertr-:- ! tend, in heftigem Ton: „Sie treiben Ihr Spiel mit mir! Es bandelt sich nm meine eigene Ver lobte und Sie wickeln hier vor mir eine endlos weitläufige Geschichte ab! Al les, was ich zu wissen begehre, ist, ob ich meine Braut zur bestimmten Zeit nm Altar finde oder das Opfer eines öffentlichen Skandals werden soll, der meine ganze spätere Laufbahn schädi gen muß. Jetzt ist es halb fünf Uhr und um acht —" „Ich weiß es/ unterbrach ihn der Auf ihren Verdecks heiinden sich -lO haibarmirte Antolastwagen, ivelche für die britische Regierung für den Gebrauch englischer Truppen tu Frankreich bestimmt sind. Russen wieder mit Umzin gelung bedroht. Berti n, über London, 3. März. Der Eorrespondent des „Berliner Tageblatts", welcher an der Front i Galizien weilt, depcschirt, daß die Russen nicht einen einzigen vollen Erfolg bei ilireii Nersiichen, die von ilmeii verlorenen Karpathen - Pässe wiederzugewinnen, erzielt hätten.Die Depesche meldet, daß die heftigen Kämpfe auf der ganzen Linie trotz liestiger Schiieestiirme fortgingen. Tie Russen opfern angeblich Tausen de von Soldaten bei ihrem Versuche, die Bergrücken wiedermgewiniieii. Ihnen droht auf ihrer Flanke eine Umgehung durch die Verbündeten, die sie daran zu hindern versuchen. Italien isch e Reserve-Of fiziere sollen einbe rufen werde n. R o m, 3. März. Kriegsminister General Zupelli sagte gestern in der Depiitirtenkammer bei Befürwortung der Vorlage, welche die Einberiisiing der Reserve-Ofsiziere verfügt, daß Ende dieses Monats 7000 dieser Lf ziere zu den Fahnen gerufen sein werde. „Alle Klassen in der Na tion," sagte er, „wollen in die Armee eintreten." Der Kriegsminister zollte Jenen, welche ihre Dienste als Frei willige osserirten, seine Anerkennung iid erklärte, ihr Beispiel sei eine In spiration für das Publikum, „neue Bedürfnisse für die Vertheidigung des Vaterlandes" zu decken. Tie von Premier Salandra unter breitete Vorlage zwecks Verhinderung der Spionage sieht schwere Strafe für jeden Versuch, militärische In formationen zu erhalten, vor. Wer ohne Befugnis; einen Platz betritt, wo solche Informationen erhältlich sind, kann zu einer Gefängiiißstrafe von l bis 30 Monaten und einer Geldstrafe im Höchslbetrage von P6OO verur theilt werden. Tie Salandra-Vorlage ermächtigt die Regierung unter gewissen Bedin gungen die Veröffentlichung militä rischer Nachrichten absolut zu verbie ten und setzt siir Zuwiderhandelnde eine Strafe von einem Jahr Gefäng niß oder Pt 000 Geldbuße fest. Wenn Mittheilungen solchen Eharakters ei nem fremden Lande gemacht werden, wird die Strafe verdoppelt. Tie Ne gierung wird auch ermächtigt, die Eonrtole jeder Industrie z herneh men, ivelche mit der Vertheidigung des Landes im Zusammenhange steht, drahtlose Telegraphie und Luftschiff fahrt eingeschlossen. „F r aiizösi sch c r Kr c zzu g" Paris, 3. März. Eintonnte, andere, „aber mein Name ist Ebenczer Gryce; „Eile mit Weile," ist mein Wahlspruch. Habe ich Ihre Zeit in Ansvruch genommen, um meine Ge schichte zu erzählen, so geschah dies nur, weil —" Aber des Doktors Geduld war zu Enke. Nur cincS sagen Sie mir: ist Fräulein Gretorex in ihr EltcrnhanS zurückgekehrt, pi oder nein?" „Nein," war die Antwort. „Sie hat auch keine Nachricht gege ben?" Der Polizeibcamtc schüttelte den Kopf. Doktor Kamcron biß sich auf die Lippen, stieß dann ein heiseres Lachen aus und wandte sich nach dem Fenster. „Die Trauung wird demnach nicht , stattfinden." sagte er in trockenem Ton, „und ich kann den Hochzeitswa gen wieder abbestellen." „Im Gegenteil," flüsterte Gryce. zu ihm herantretend, „wir brauchen den > Wagen sofort. Bis er hier ist, Horen i Sie meine Geschichte zu Ende." „Wollen Sl> mich noch länger auf die Folter spannen? Gut, es sei, ich er gebe mich. Sagen Sie, was Sie wis- scn und wohin Sie mich führen wol len." „Nach dem E —Hotel," entgeanete der andere, die elektrische Kl>zel bc - rührend. „Eine schöne Fahrt an meinem Hochzeitstage. Und der Zweck dersel ! ben? —" ! „Dort befindet sich eine Person, die ! sich Mild'.ed Farley nennt und täu schend aussieht, als wäre sic das Ori ginal des BildcS über Ihrem Kamin üms." ! Den Toltor überlief cs lall. „Ist es das wirkliche Original?" > fragte er. „Wenn ich das wüßte, bedürft-: Ich i Ihrer nicht. Ich würde dann milFrau - Gretorex hinfahren." „Und weshalb tun Sie das nicht so wie so?" „Das Erscheinen einer so stadtbe kannten Persönlichkeit in dem Hotel an dessen Spitze Frau Poincare, die Gattin des Präsidenten, steht und dem die bekanntesten Damen Frank reich's angehören, ist organisirt wor den, uni eine Frauen-Eainpagne zu Gunsten Frantreich's in neutralen Ländern durchzuführen. Tic Bewe gung hat den Namen „Französischer Kreuzzug" erhalten. Allirte vollen Truppen gelandet haben. Athem, 2. März, über Paris, 3. März. Neun Kriegsschiffe bethei ligten sich am gestrigen Bombarde ment der Dardanellen-FortS. Sechs davon waren britische und drei fran zösische. Das Geschwader fuhr bis auf 2 Meilen von Ehanak Kalesi an der engsten Stelle der Meeresstraße vor. Abtheilungen der alliirte Trup pen, welche in Km Kalch an der asiatischen Seite gelandet waren, stie ßen mit der türkische Garnison zu sammen, ivelche leicht zersprengt wur den. Tie Telegraphen-Ttativn auf der Insel Bcsika, in der Nähe der Einfahrt in die Tardanellen, ist zer stört worden. Eine am Dienstag aus Athen ein gelaufene Depesche meldete, daß die alliirte Flotte die Batterie in Eha nak Kalesi (Fort Sultanie) zerstört habe. Neli n Schisse der Alliir - ten feuern auf Forts. Pari S, 3. März. Das Bom bardement der Dnrdaiielleu-Forts ist gestern wieder aufgenommen worden, sagt eine Athener Depesche au den „Matin", als eine Flotte der Alliir teu in die Meeresstraße einfuhr. Vier Schlachtschiffe sollen Stellungen der türtischen Armee längs des Golfes von Saros, welcher durch die Halb insel Gallipoli von den Dardanellen getrennt ist, bombardirt haben. Geld aus Eonstant i n o p e l iii Ticherheit gebracht? A t h e ii, 3. März (via Paris). Fonds und Bücher der „Ottomani scheu Bank" und der „Teutschen Bank" sind, wie eS heißt, von Eon staiitinopel nach Komet, einer Stadt in Kleinasien, gebracht worden. Türkische K ii st e angeblich zu Vertheidigung -hergerichtet. P a r i s, 3. März. Eine De pesche aus Athen an den „Figaro" sagt: „Informationen aus zuverlässi ger Quelle zufolge sieht mm die Tür kei ein, daß die Lage kritisch wird. An verschiedenen Piuitten der klein asiatischen Küste werden in Eile Schanzen nd Fortifikationen errich tet. Truppen ans den Bilayets von Smvrna werden nach dem Tardancl len-Gebiete geworfen. Teiertioneii sind zahlreich. In Constantinopel sind angeblich Plakate angeschlagen, am Hochzeitsllrg ihrer Tochter würde Aussehen erregen. Bei Ihnen ist das etwas anderes. Sie sind Arzt; Ihre Anwesenheit erweckt nirgends Arg > wohn. Ich verschaffe Ihnen Gelegen heit, die jnnge Dame zu beobachten, ohne von ihr gesehen zu werden." „Und wenn sie wirklich die Fremde ! ist, für die sie sich ausgibt?'' „So fahren Sie so schnell als ir gend möglich nach dem Hochzeitshaus, in der sicheren Voraussicht, dort Ihre Braut zu begrüßen." > Doktor Kaineron zauderte nicht län ger. ' Der Wagen war bestellt und wäh- rend des Wartens beendete der Ge heimpolizist seinen Bericht. „Reden t Sie nur," sagte der Doktor, „ich kann > jetzt zuhören. Das Schlimmste weiß ' ich ja." „Es scheint, daß Frau Gretorex zu > dem Scharfsinn der Polizei ein ganz > unbegrenztes Vertrauen hegt," begann t Herr Gryce wieder, „sonst hätte sie schwerlich glauben können, daß die s Auskunft, die ich von ihr erhalten, mir die Erfüllung meiner Aufgabe binnen - drei Tagen ermöglichen würde. Lief doch alles, IvaB ich wußte, darauf hin aus, daß ihre Tochter das Haus vcr : lassen hatte, ohne Gepäck mitzunehmen. Um nicht auf eine falsche Fährte zu ge raten und die so kostbare Zeit zu ver > liercn, ließ ich mir vor allem die Pho tographie der jungen Dame einhändi gen und bat nm Erlaubnis, auch bei r der Dienerschaft Erkundigungen ein ziehen zp dürfen. „Aber," rief die geängstigte Mutter, „niemand im Hause ahnt etwas davon, daß meine Tochter sich ohne Wissen und Willen ihrer Eltern entfernt hat. ' Sobald dir Dienstboten ins Vertrauen gezogen werden, ist das Geheimnis , schon so gut wie verraten." : „Ich werde meine Fragen so einzu richten wissen, daß kein Mensch den , wahren Zweck derselben argwöhnen soll?' „Die Dame sah mich mit seltsamem t Blicke an. „Eine Dienerin," sagte sie, aus welchen die limgtürken als rälher bezeichnet werden. türkischen Führern sollen bittere b würfnisse entstanden sein." Japanischer Pachtver trag verlängert. Pe k i g. 3. März. —5" " heute abgehaltenen Konferenz , klärte sich China bereit, den M' scheu Pachtvertrag aus 99 Ja >r verlängern, nach dem z,- Port Arthur, die nach dem rniu japanischen Kriege von Japan v worden waren, in japanischem sitze bleiben. ... j„ Die chinesische Regierung Kenntniß gesetzt worden, an die Regierungen van Erol nie, Rußland und Frankreich vollständige Liste der an Elm stellten Forderungen überiiuttc Ladung der „WilhetM kommt por Pris eri bricht. New- ?) or k, 3. Marz. vin N. Lindheim, der Rechts ter der Besitzer der Ladung des pfers „Wilhelmina," die jst lich in Falmouth, England, wird, erklärt heute, daß er neu Vertretern im Auslande richtigt worden sei, daß ein e befehl erlassen worden sei- ' düng des Dampfers vor ein Oiericht zu bringe. , ,fjce- Sah deutsches boot vor - London, 3. März. ländischc Dampscr na," der heute hier eintrat das;'er in der Nähe / Achtet ein deutsches Unterseeboot u bat. Das Unterseeboot revn' . Dampfer, der i Riesenletten Namen an beiden Seiten nach verschwand das Fahrzeug und stattete dem Handelsdanip . Weiterfahrt. . sf s' A m c r i k a n i s ch/. schiffe ii ii gefä tz r Im Haag, 3. MärZ deutsche Regierung setzte ) amerikanischen Gesandten Dr. Henri, Van Dyke. . j„ deutschen Gesandten in -K .^rM- Keniitniß, das; Vorkeyriiiu.b' Lui sen worden sind, um ör" gl ichen Schiffen, die der „^,c,ci>- vilbcbölkeriuig Lebens" sichere Durchfahrt hn^./^^,„tsche>> zone zu gewährleisten. ? j,vor- Kriegsschiffe sind dahin i! lt>s. de, diese Schiffe inibchcll'll" je; andererseits werden pferbesitzer iiiliigsmnrkeii dieser SchOE' M linbcfilgtei! Dampfern bei den. ?<l,nknltN. dir dkl dtNikN" ii VUnNlich tzaltrn, sind o-beie, drr Om" ° zu >a°> uv od-r uirimia, „ist kürzlich aus dem M iM worden. Es geschah, U ner Tochter, ivelche eine A . selbst gen die Person gefaßt hat jly hatte nichts gegen sie)"? rer Arbeit zufrieden; b d „ sch> Gemütszustand meiner , Mjllen p es mir jedoch besser, ihr s,ch a> tun. Vielleicht könnten dieses Mädchen wenden. . „Hier schien sich ein- bieten. „Gab denn K > - frach^ Gründe für ihre Abneigung erhebliches! sei eine neugierige, zu'.^ son; wahrscheinlich ha"- I,7Herr'N mit der Aussteuer I" "„xte zu schaffen gemacht, eclo Gretorex; ihr Ton ließ nen, eine Dienerin ton stolZ was über den Aufentha Tochter wisien, was w ' . „,ej„ M. verborgen geblieben. - Madchs" langen erhielt ich l-doF Adresse und begab mw ' jiE bete Wohnung, nachd- aetrosi polizeilichen Vork-hru"g-n . waren. . . -,m,en weiila", „Es wäre unnötig,,i,it sig Über meine Unter „ Dienerin zu berichte". S . tausend andere, die R es s- Gelegenheiten sie ol gewahr zu werden, p . gehört aus. was nicht zur^'^^,schlick " Geschwätz drchtc sich ins H ein Mädchen, wclckes " nah-"' kam, um für ihre -He mit anb niußte es um den einen h^te. fahren, den si- jungeDass' ? sic nämlich einmal d I D>es rot vor Zorn über d - gesctl->' den. hab-die Di-n- E >aht'° und ihr mit der E"E denn auch spatcr crf g '.Undd-rßnef-r muh'-. - meron. der sich Berlich ruhig zu , - . (Forts-tz"^"''^