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2 Eine Irnedens - Jeier in Ant werpen. Wie der große Tieg Hindenbirrg's von der deutschen Schule in Antwer pen gefeiert wurde. Großes Hauptquartier. .10. März. Wenn ich früher von der große; deutschen Schule in Ant wcrpen las und von ihrem Leiter, dem nmlhigen Kampier für Ans landsdeutschthiim Tr. Gaster, so hätte ich nicht ahnen können, an welch einem besonderen und unver geßliche;; Tage ich Beide kennen ler nen würde. In den Antwerpencr deutschen Kreisen halte man mir viel von dem bevorstevenden Wohlthätigkeilsfest, den erste; deutsch-vlämischen Con zert, erzählt; und da ich ihm nicht beiwohnen konnte, sonder an diesem Lage nieder im Großen Hauptquar tier sein mußte, so nahm ich gern die freundliche Einladung an, wemgstens der Hauptprobe zuzuhören. Gerade im Augenblick, da ich dorthin ans brach, lies, die,Meldung von der Voll endung des Sieges bei Angustow ein. Hunderttausend Russen gefangen! Tic Freude war ja kaum zu fassen! In dieser Stimmung tan; ich nach der „Allgemeine! deutsche Schule" in der OueUiiistraße, in deren mit einer Theaterbühne abgeschlossenen Festsaal großen Aula eben die Probe begonnen hatte. Nur, wenige Gäste waren zu ihr geladen und die lange; Sitzreihen waren leer. Aber, als ob sie vor einem Parkelt von Königen spielten, so glänzend bewältigren die Musiker unter der Leitung des Diri genten Marschner ihr ziemlich schwer und anspruchsvoll zusammengestelltes -Programm. Als m.m mir nachher erzählte, das; diese Kapelle ans alle; in Antwerpen liegende; Truppen theilen erst während des Krieges zu sammengestellt worden sei, wollte ich das kann; glauben. Uebrigcns ar beitete der Kapellmeister nicht wenig, im die letzten Feinheitcn ans jedem Instrument hcranSznholen, und es war eine Freude, zu beobachten, vie unter seiner Hand die Fülle wuchs, die Glätte Politur gewann. Ta ereignete sich nährend einer Pause, in welcher der vielbeschäftigte, von seinen Gästen und den Conzert vordereiinngen in Anspruch genom mene Direktor Tr. Gaster einmal ausblicken konnte, ein niedlicher Zwi schensatz. Der liebenswürdige Scho larch bemertie zu seinem Staunen aus der Galleric die inunteren Schü ler einer seiner höheren Klassen, die offenbar äußerst vergnügt der Musik lauschten, aber doch Werth darauf leg ten, nicht bemerkt zu werden. „Nun, was macht denn Ihr da oben? Habt Ihr denn beute Nachiniltag keinen Unterricht?" fragte er etwas erstaunt hinaus. Ta kam als Antwort das einzige jauchzende Wort: „Nussen sieg!" Wie die vergnügte Fanfare deS Bnchsinken iin Frühlingswalde, so klang eS. Gleich darauf füllte sich der Saal mit den Schülern und Schülerinnen der Anstalt. Tie Bänke vor mir, die vorher kahlen, waren Kops an Kops mit sauberen Jungen und hübschen Mädchen besetzt. De; Knabe nach hätte man in jeder höhere; Schule zu Hause sei; können. Tic Mädchen aber gehen hier viel eleganter und damenhafte?.' aAses in Deutschland irgendwo "hew ßö stmgcn Fräuleins üblich ist. Sie richten sich hierin nach de in den wohlhabende Kreise Belgien' üblichen Gebräuche;. Nachdem zup Einleitung der klei nen Feier, velche sich ans diese Weise in die Musikprdkß einschob, der Män cherchor, der bei dein Conzert mit wirken sollte, ein vaterländisches Lied gesungen hatte, verlas Tircktor Tr. Gasterdas Sicgeltelcgramm und sägte daran eine kurze Ansprache, die. ans der Stimmung des Augenblicks geboren, sicherlich das Treffendste war, was man den deutschen Schü ler md Schülerinire; in die Herzen schreiben konnte. Wir feiern, so führte er ans, beute eine; der größ ten Siege der Weltgeschichte. Ter Naine Hindenbnrg wird als der eines der bedeutendste,; Feldherren durch die Zukunft glänzen, vie die Na- < men, die Ihr in Euren GoschichtSbü- ; cheri; leset, Moltte, Napoleon, der große Friedrich. Junge, nehmt - Euch ei; Beispiel an unseren Käm- psern, daß Ihr werdet vie sic! Mäd- j chen, denket daran, das; Ihr ihnen Schutz und Rettung verdanket. So j denke Jeder an seinen Theil, daß er > werde wie innere Soldaten, die sol- , ches geleistet haben, ein Teutscher, s der sich vor einer Welt von Feinden - nicht fürchtet. Tie Knaben blickten niuthig drein, aber die Mädchen nicht >' den Schaß! Ei; Inbelrnf anS s Kindersliiniiiei; erscholl das Kaiser- t hoch. Tan; wurde vom Mannerchor r und alle; Anwesende; „Heil Tir im Sicgerkranz" gesungen. Einen ganz ! eigenartig Passenden Austlang aber fand dies unvorbereitete Schulfest durch den Vortrag eines flämischen Liedes. Fräulein Alice Clasen, eine frühere Schülerin der Anstalt, sang „Mi jn Moedersprak" von Peter Be noit, dein Antwerpencr Eomponislen. Möchte dieses innige Heirnathlied bald auch in Deutschland so bekannt werden, wie es verdient. Nun war die Feier zu Ende, und ich hatte das Bewußtsein, kräftiger kann auch in Teutschtand nirgend die Siegeösrende zum Turchbruch kom men, als hier bei diesen deutsch-bel gischen Schülern und und Schülerin nen, von denen jeder von klein auf in dem Gedanken erwächst, sein Teutschtlmin nichts al-Z etwas selbst verständlich Geschütztes zu besitzen, sondern als einen gefährdete; Schatz, den er ans eigener Kraft vertheidi gen muß. Heilte hatten diese jungen Antwerpencr Teutschen aber noch ei ne besondere Freude. Nach der Probe mußte nämlich die Musikkapelle iiach dem Bahnhofs platze ziehen, um dort mehrere Sie geslicder zu spielen; so sollten auch die Aiitwerpeiier von unserem großen Siege erfahren. Ta nachte es sich ganz von selbst, daß bei' Antreten der Kapelle vor den; Schnlthor ein Paar kleine Mä del mit flatternden Scidcnbändern im offenen Haar sich hinter den Mu sikern cmsbcmten, andere nahmen die Anregung ans, und mit einein Male hatte sich ein langer Zug ansgestellt. Voran die Militärmnsik. dahinter die kleinen ind großen Mädchen, die klei nen md großen und selbst die ganz großen Jungen, md daran haben sich uiitenvegS noch viele Teutsche, auch Feldgraue, die durch die Straßen schlenderten, froh und frisch ange schlossen. So ging es in Schritt und Tritt mit Musik die Quellinstraße hinauf nach der Kaiser-Avenue. Dort bildeten die rasch herbeigeströmten Belgier förmlich Spalier, um sich dann ebenfalls anzuschließen. Tenn Las ist in Antwerpen schon ganz so, wie -irgendwie in Deutschland. Wenn die Musik kommt, so laufen Alle mit. Am Bahnhofsplatz wurden einige Siegcslieder gespielt, zuletzt„Tentsch land, Tentschland über Alles," unter kräftiger Stimmcnbegleitiing aller anwesenden Teutschen. Besonders die Vellen Mädchcnkehlen hat man deutlich herausgehört. Es ist iiicht inimer rathsam für deutsche Kinder gewesen, sich in Ant werpen so offen zum Teiitschthum zu bekennen. Als die „Allgemeine deutsche Schule" nach langen, insrci willigen Kriegsserien (am tl. Ja nuar (015 statt am 21. September 1914) ihr 75. Schuljavr eröffnete, hatten Direktor md Schulvorstand in einen; Rundschreiben an die El tern darailf hinweisen müssen, daß die Ldnder auf der Straße vie i; der Schule alles unterlassen sollten, was die Empfindlichkeit Anderer reize; könnte. Ferner war „in Anbetracht der Verhältnisse" für das erste Vier teljahr der Nachinittags-Unterricht so viel nie möglich beschränkt vorbei;, dainit die Kinder nicht in; Tnnkeln nach Hanse zu gehe; brauchten. War ?s doch wiederholt vorgekommen, daß Schüler und Schülerinnen, die ein deutsches Abzeichen trugen oder auch nur unter sich deutsch sprachen, ver -olgt und beschimpft wurden. Das sind Zeiten, die nun vorbei sind. Wenn solche Erlebnisse etwas erreicht haben, so kann es höchstens das sein, daß die Kinder sich in ihre; Zusam nenhalt noch inehr befestigt fühlen. Tie deutsche Schule in Antwerpen, velche vie die drei anderen großen Zeutschei; Auslandsschiile; in Brüssel, Znkarest und Eonstantinopcl seit den; Oktober 1919 mit den höheren Schn ei; in Tentschland gleichgestellt wnr >e, ist seit Jahrzehnten eine geistige Hochburg in Antwerpen, mit der sich hre frühere; Zöglinge zeitlebens vor linde; fühle; und der als Schüler inzngehören jeder junge Teutsch 'lntwerpcncr stolz ist. Und vir alle 'öimeii auf diese Pflanzstätte dent cher Wissenschaft stolz sein. Nicht veniger als vier Oberlehrer stehe; lebst sieben Primanern als Soldaten m Felde, und je zwei Lehrer und wci Schüler trage; bereits das ci crne Kreuz. Von frühere; Schü ern haben an die dreißig den selb >ranen Rock angezogen, sieben habe: ich das eiserne Kreuz errungen und wci sind als Helden gefallen. „ES haben sich schon wieder viel en ;>>;s als Freiwillige gemeldet," lüstcrte mir ein etteS schlankes kerlchen zu mit dein ich mich wäh cnd einer Pause der Conzortprobe mtcrhielt. „Wir wollen nur noch >a§ Eirrjährige bauen, dann geht es Won den Kümpfen in den Kar pathen. Die dentschei; Hiilsstrnppen als Lehrlinge der Oesterreicher im Gebirgs kamps. Ter Werth der Skilnnscr. Der allgegen wärtige Panzerzng. (Von Leonhard Adelt, Kriegsberichterstatter.) Oestc r r e i ch is ch e s Krieg s presse - Quartier, 6. März. Ans den Karpathenkämpfen der deutschen Truppen erfahre ich folgen de Einzelheiten: Tie Hinfahrt vor für unsere Leute zwiefach verschönt durch das herrliche Winterbild der verschneiten Gebirgslandschaft, in die sich die schlväbischen Eolonien aus der josephststschen Zeit, mittelalrerlich ge schlossen wie Meriansche Städtcan sichlen, einschmiegen, und durch die unbegrenzte ungarische Gastfreund schaft, die sich ans allen Stationen betbätstste. Auch die ungarischen LandstürMer, die vir hinter Mun kacs an der Bahnstrecke nach Lem berg in ihrer schweren Ausgabe ablö sten, begrüßten uns froh, wie sich denn überhaupt sofort ein herzliches, nie gestörtes Einvernehmen mit im scren österreichischen und ungarischen Kameraden herstellte. Ihre größere Erfahrung im Gebirgskrieg kam ms namentlich in der ersten Zeit zugute, wo vir häufig beim Vorrücken oder bei Umgehungen schutzlos den Unbil den des Wetters ausgesetzt waren, in mannshohem Schnee Wege schaufeln nd bei zwanzig Grad Kälte in Schneesinrm nächtigen, uns unter dem feindlichen Feuer in den hartge frorenen Boden eingraben und steile, dicht bewaldete, unbezwingbar scher ende Höhen stürmen mnßten. Auch der Transport der schweren Artillerie bereitete große Schwierigkeiten. Ver hältnismäßig leichter ging der Nach schub der Traiiiwagen vor sich. nter deren Räder Schlittenkufen gekettet wurden. Außerdem kamen Tausende von Schlitten zur Verwendnng, väh rend uns das Essen vielfach in Koch kisten zuging, die von Manlthieren sicher über die gelvagtesten Jäger steige getragen wurden. Ta schlim me Erfahrungen der Novemberkälte unsere Leute gelehrt hatten, ans der Hm zu sein, kamen trvtz der Kälte verhältnismäßig wenig Erfrierungen vor, obwohl in den schwach bevölker ten und überdies von den Russen verwüsteten GebirgSstrichen Quartier in Torf oder Gedöst eine Seltenheit, Quartier in Schützengräben und Erdhöhlen die Regel war. Tie Ski lünfer stießen manchmal bei Streif zügen durchs Hochgebirge ans leere Sennhütten. Heustadel und Schutz hütten des Karpathenvereiiis oder eines Skiverbandes, denn das Ge lande ist zum Skiläufen wie geschaf fen. da die dichten Bestände deS Fichtenwaldes über 1200 Meter Höhe nicht hinausgehen und dort offene, veitgedchnre Almen einsetzen. So nachte eine Patrouille einen Skiaus slng ans den 1670 Meter hoben Sztoj, um die russischen Stellungen zu erkunden. Bis zur Plajalm be nutzten sie die Fahrstraße, von dort die Fußsteige über die waldfreien, aber vielfach hock eingezäunten Al men. Von der gewaltigen Pyramide des Sztoj aus bot sich eine unver gleichliche Fernsicht, die in Süden bis in die ungarische Ebene, iiord. wärts nach dem lawornikapaß zu reichte, den die Eisenbahn in mehre ren Tunnels und hohen gemauerten Trajekte durchschneidet. liizwischen hatten die recht-Z anschließenden Eo lonnen von Qckörmezö aus die Paß hölie von Wysztow genommen und galizischen Boden betreten. Ta auch die links anschließende Truppen über den llzsoker Pas; nach Galizien vorgedrungen waren, war eS an der Zeit, den Russen die von ihnen noch behauvtete sehr starke mittlere Stel lniHV'lstis dem tausend Meter hohen Lvsa und dein vorgelagerten Sattel paß mit der Hauptstraße nach Skole und Anst zu entreißen. In all die nicht stndircil?" „Oh ja, ich will gern stndiren. Nach dem Feldzuge komme ich aus die Schule zurück. Aber erst siegen!" Ich habe eine junge Taine gespro chen, die nach ihrer Mundart Rhein ländern sein konnte und ihre Fami lie auch als rheinisch bezeichnete. Da bei war bereits ihr Großvater in Antwerpen eingewandert und ihr Vater hier gebore. Man hat uns Teutschen nachge sagt, daß vir schon in der zweiten Generation im Auslande unsere Stammesart verlören und im frem den Wesen untergingen. Darin ha bei vir uns doch wohl gebessert, und nach dem Kriege werden vir cs noch mehr thun. In unscheinbarer, nim crmüder Friedenöarbeit aber hat ei ne solche Aiislandsschnle, wie die Antwerpencr, ihr großes Theil zu solcher Besserung geleistet. W. Scheuermann, Kriegsberichterstatter. Der Deutsche Forrespondent, Baltimore, Mb., Samstag, ben 27. März 1915. !- sen Kämpfen führte rein artillcrisli - schcs Vorgehen nicht zum Ziel. Tie z. Entscheidung brachte fast immer erjt der Sturmangriff mit dem Bajonett. . Wer weif;, welche schier Übermensch I lichen Anforderungen ein oft abge schlagener, immer wieder bis zum schließlichcn Erfolg erneuerter Bajo nettangriff gegen eingegrabene, durch Stacheldrahtverhaue, Astver haue, Minen, Maschinengewehre ver stärkte Bcrgstellnngen an die Ner ff ven, die physische Ausdauer und den moralischen Muth stellt, der wird die Leistungen unserer Karpathentrnp Pen danach und nicht nach der An zahl der erzielten Kilometer aufzer !' ordentlich hoch einschätzen und die ! Verluste mit dem Erreichten in Ein klang finden. Ta ein sorcirter Front '' angriff gegen die Lysastcllung zu verlustreich gewesen wäre und die deutschen Truppen überdies bei ei ff nem seitlichen Vorstoß in der linken Flanke durch eine österreichisch-unga ", rischeColonnc gedeckt schienen, beschlos; die Armeeleitnng, den Lysaberg zll umgehen und dadurch seine Freigabe zli erzwingen oder die dort stehenden " Russen zu umzingeln. Tie klinge ' lmng, die gewiß zu den kühnsten ' Manövern des Feldzuges gezählt werden inns;, erfolgte theils ans Sci ' tcnstraßen, Heils über (RwirgSPfade . und Wildsteige, wo Luchs. Wolf und ' Bär Hansen und Rudel von Hirschen den Büchsen der Kämpfer zu ent springen suchten. Es glückte auch, ! den im Lysagebiet conzentrirteii ruf ff fischen Kräften, darunter werthvoller Artillerie, in den Rücken zu falten. Toch zogen sie in Eilmärschen Ver stärkungen heran und stellten die schon unterbrochene Verbindung mit ff dem Lnsacontingeilt wieder her. Tic dadurch selbst gefährdeten deutschen Regimenter entzogen sich geschickt der drohenden Einzwängnng. Ter ci ff gemliche Zweck der Umgehung war 0 trotzdem erreicht. Tic Russen ränm ' ten die Lnsastellimgen und gingen vor den gleichzeitig über die Paschohe ff vorstostendenVerbüiideten zurück. In dem dortigen ahsallen " den Gelände suchen sie nun eine neue Entscheidung. Ter allgege n>v ärtige Panzerzng. Manche interessante Einzelheiten über daS Eingreifen eines österreichi schen Panzerznges in den Karpatbcn kämpsen habe ich hier erfahren. Seine Aktionen hatten mit den allergrößten Schwierigkeiten zu kämpfen, da die Nüssen alles anfbo ff ten, nni die wenigen Schienensträn ge im Gebirge zu zerstören. Ans der , Strecke Tartaro —Mikiiticzy—To- , ra, wo der Panzcrzug zuerst operirte. waren außer den gesprengtenßrücken an zwölf Stellen die Geleise anfge rissen und 15 Barrikaden hemmten das Vorwärtskommen. Tic Zerstö , rmige; waren so durchgeführt, das; die Wiederherstellung mir im feind , lichen Feuer erfolgen konnte. Tic (Hcfahr wirrde dadurch erhöht, das; . im liefen Schnee die Stellen, wo die ff Schienen aufgerissen waren, nur schwer zu erkennen waren. In dem Panzerzng waren Reparaturmatcria lien mitgesührk. und trotz heftiger , Beschiestnng arbeiteten die ivackeren , Eiscnbahnpioinerc scclenrnhig. Statt Schienen legten sie Eisenklötze ei, , ans denen der Panzerzng gut vor ff wärts kam. Tie erste Jährt ging . bis in einen Ort, in dem sich die Rns- sen befestigt hatten. Tie Vorposten, an denen der mit sechs Maschincnge- wehren armirte Panzerzng vorbei fuhr, nahmen keine Notiz von ihm. , Bei Anbruch der Morgendämmerung langte der Zug vor der Barrikade auf der Station an, zu deren beiden - Seiten sich die Schützengräben hin -1 zogen. Ein leldwebel verliest den ; Zug, um die Barrikade wegznschic t ben: da gab der? russische Posten Jener. Ans den Schuf; hin eilten . 25 Mann theilweisc im Hemd anS - dem WachthanS und eröffneten ein - Schnellfeuer. Gleichzeitig wurde ans - allen Fenstern geschossen, und der i Schützengraben besetzt. Nach längerem Maschincngewehr scner fuhr der Zug zurück. Tie Rns . sen waren durch diesen Uebcrfall so erschreckt, das; 6000 Rubel ans die > Erbcutniig dieses Zuges ausgesetzt - wurden. Bei einer späteren Höhe kam der Zug bei Tartarow hinter eine vom Feinde besetzte Höhe und boschost die Russen von rückwärts. Zwischen den beiden Schwarmliincn fuhr er dann weiter. Er schost mit seinen Maschinengewehren, das; die Russen in ihrer Angst die weiter vorn gescgene Brücke anzündeten. Dadurch wurde das vor der Brücke gelegene Schicnenfeld völlig zerstör!. Zuschriften über den Krieg. „Deutschland, unser Kinder- und Vaterland" muß und wird be stehen. Ein hochinteressantes Schreiben über die Sachlage zur Zeit in der alten Heimath. Frau Auguste Johnson hat von Hrn. Rolf Spröcke in Danzig ein Schreiben vom 5. März erhalten, das von jedem Leser des „Teutschen Cor respondenten" sorgfältig gelesen wer den sollte. In diesem Schreiben heißt eS: „Erklärlich ist es wohl, daß Ihr in dieser für uns Teutschen so ersten Zeit oft und viel von hier hören möchtet, besonders aber die Wahr heit kennen möchtet, um ein freies Urtheil über die Lage der Tinge bil den zu können. Nun ja, so wohlfeil Euer Verlangen ist, so wenig läßt sich dieses ergiebig befriedigen, denn die Zeit eilt hier so schnell und die Einzelbeiten werden so rasch von an deren gefolgt, das; inan Bücher schrei ben könnte, wobei Ihr doch wohl nicht im Entferntesten empfangen würdet, was hier vorgeht und was wir empfinden; zudem must im In teresse der Vaterlandsvertheidigung Vieles verschwiegen werden, denn unsere Gegner haben überall Verbin dungen und wissen jede Uleinigkeit aufzubauschen, das heißt, ans einem Punkt einen Erdball zu machen, nicht ein Mal private Briefe sind ihnen heilig. Ta ich gerade etwas Zeit habe, will ich Einiges von vier er zählen und beginnen mit privaten Sachen, um dann zu den kriegeri schen Begebenheiten zu kommen. Tast Eure Lebensweise durch den tobenden Weltkrieg beeinträchtigt wird, ist sehr zu bedauei'n. Das; sich die Verhältnisse dort ungünstiger für den Einzelnen gestalten ist auch nicht erfreulich, besonders da die Verdienst und ErnährnngSgelegenheit beginnt, mercantile Formen einzunehmen. Aber Alles dieses, Ihr Lieben, inns; geduldig getragen werden, sind cs doch nur Geschehnisse, denen jeder le bende Mensch mehr oder minder aus gesetzt ist. Durch Klagen läßt sich dabei nichts abwenden, viel aber durch thatkräftiges richtiges Handel ohne Voreingenommenheit, vor allem durch vereintes Eingreifen aller Be tbeiligter. Und zuletzt, wenn man auch von den alten Gewohnheiten und Bequemlichkeiten abläßt, zum Sattessen wird es doch noch reichen, mm und das ist und bleibt die Hauptsache. Insgesammt wünschen wir, daß Ihr alle drüben „im goldenen, freien Lande" von Euren Sorgen und Nö then befreit werden möget, vor al lem, das; Ihr im Lande selbst nicht den Krieg bekommt, sonst auch vor Krankheit ernsterer Art und vor Ku mmer verschont bleibt und wenn Euch auch das Schicksal noch so hart an süßt, nur Geduld, über uns wallt eine Götterhand und wunderbar ent wirret diese den Faden. Am deut lichsten ist dieses zu spüren, an dem Erfolge, den die deutschen Waffen in dem fetzigen Kriege haben. Wir nen nen den Krieg den heiligen Krieg, weil uns von den englischen Kaiif mannsseelen. von den russischen Mör dern und Dieben, Brandstiftern, von den französischen haßerfüllte Revanchelügncrn und dein sonstigen Lausgcsindel, welches sich gegen im) aufthut, die Kricgsfackcl in's Land geworfen wurde, als wir mit unse rer Kulturarbeit beschäftigt waren. Man wollte uns überfallen, ns unsere heiligsten Güter —Vaterland und Heimath entreißen und das deutsche Volk zu Vasallen der ruppi gen Treiverbandstaaten England, Frankreich, Rußland zu machen. Aber diesmal hatte man sich verrech net, der deutsche Michel hatte noch immer sein gutmüthiges Herz, trug noch immer die Zipfelmütze, e-S war aber keine Schlafmütze mehr, sondern als cs nicht anders ging, da wurde daraus eine Mililärmütze, die Jeder mit Ehren trägt, denn Hoch und Nie drig, Alt und Jung, ob Eonservativ oder Sozialidemokrat. Jeder griff zur Waffe, um gegen die Feinde die deutschen Heiligthümer zu vertheidi gen und . . . Feinde ringsum . . . im Verein mit unsere Vnndesgenos sen, den Ocstcrreichern, und jetzt auch den Türken, konnten wir Erfolge zeitigen, Waffenthatcn vollbringen, wie sie die Weltgeschichte noch nicht kannte. Gegen eine ungeheure ttebermacht an Militär konnten wir nicht nur Stand halten, sondern wir haben Belgien nd auch Eindrittel von Frankreich besetzt, dann Russisch- Polen ist in unsere; Händen und schließlich zur See haben vir unseren (Gegnern etliche Schlappen beige bracht und werden auch unsere Ver- Spätcr wurde der Panzerzug nur noch mit Granaten beschossen, die aber unwirksam blieben. Selbst Ge fangene konnte der Panzerzug ma chen. Ein Corpora! und 7 Mann wurden ausgehobcn. auch sonst tha ten sich die Eisenbahner sehr hervor. Leiinhoff, Kriegsberichterstatter. theidigungsarbcit so lange fortsetzen, bis vir uns einen ehrenvollen und dauernden Frieden erkämpft haben. Als mit Beginn des Krieges die Bel gier und Franzosen, unterstützt von den Engländern in Tentschland ein fallen wollten, wurden die verbün dete; Heere von unseren Truppe; einfach überrannt und wir besetzten feindliches Gebiet, voi; dem vir bis her nicht einen Zoll verloren hatte, im Gegentheil, die von ms in Fein desland errichteten Vcrtheidignngs stellen sind derart, daß jüngst ein französisches Blatt schrieb: die Teut schen sitzen hinter ihren Stellungen vie die geduldigen Spinnen und warten nur darauf, daß die unge duldigen Feinde sich in ihre Netze ver wickeln, sodaß sie getödtet oder ge fangen werden. Allmählich gebe aber die Teutschen stnmer veiler vor, und der mit so großem Trara ange kündigte Marsch der französischen, belgischen und englische; Heere nach Tentschland's Hauptstadt i; vorige; Herbst konnte bis jetzt und wird nicht stattfinden. Tan; die Russen, diese hatten bereits Einzngsmedaillen für Berlin, na erst bekamen sie im Herbst etliche Klopfe, dann als ihr Bundes genosse, der Winter, kam, half es ih nen auch licht, denn die russische Tampfwalze, (so wird die übergroße Riissenhcer von den Engländer; und Franzosen mit Vorliebe genannt), mußte rückwärts statt vorwärts und bekam dann im Februar Dresche un ter Verlust von 100,000 Gefangenen, abgesehen von den Todten und Ver wundeten. Auch im Osten gehts so langsam weiter und so bleibt noch Englands Gegnerschaft zu erwähnen, von der ja wesentlich ist, daß sie zu Lande an uns nicht herankann, zu Wasser hat England ja auch die Vorinachtschaft eingebüßt, denn Tank unserer AuSlandSflotte und Unter seeboote, der Flugzeuge und Lust schisse rücke; wir den verdammten Englischman; immer inehr zu Lei be, iiicht nur seine Haiidelsslvtte er leidet dauernden Schaden, sondern er hat auch schon von seiner Schlacht flotte mehr eingebüßt als vir, und der Besuch englischer Hafenstädte durch Misere Wasser- und Lnstkreuzer hat auch erheblichen Werthschaden angerichtet. Tann jetzt unsere Un tcrseeblockade gegen England hat den Schiffsverkehr von und iiachEngland lahmgelegt, nicht nur die Lebensmit tel werden in England tnapp und theuer werde, sondern auch die ome rikanischen Lieferungen an Kriegs-, material für England werden wir unterbinden und so rechtsertigt sich die deutsche Maßnahme, jegliches Handelsschiff in einem bestimmten Gebiet um Englands Küste zu ver senken, nur als ein Abwehrmittel gegen Englands Vorgehen, welches jedes Handelsschiff mit Waffen ans gerüstet bat, dann jedem englischen Schiss befohlen hat unter iientraler Flagge zu fahren nd auch jedes neutrale Schiff aufgreift, welches et wa Rohmaterialien oder Lebensmit tel nach Tentschland bringt. Ter Engländer will Tentschlands Eivil bevölkernng aushungern, durch Ab schneiden jeglicher Zufuhr. Wir Tentschc sagen dazu: „Nur zu." Tenn vir wissen, dieses gelingt der arme; englisch' Krämerseele nicht. Erstmalig ist dcrLebeiisinittelbestand bei uns ein günstiger, der Verbrauch ist gesetzlich geregelt, sodaß nicht nur bis zur nächsten Erndte, sondern auch noch weiterhin, bei weisem Haushol tei; der Bedarf gedeckt ist. Aber nur zu leicht kann sich die Sachlage än den, der immer so gottessürchtige Englischman; der das deutsche Volk sür LrUixlinke unu ist in nscii /tlUel, Sttiistitnt tiir 6nston E' Z'!rxcric>, Ti-opOm niiri Bzrups. Ls ist rBff' ntckin. Ls ontitiilt v<lr Opium, Äloi pliiii i,< I rritN', uirrliotistlio Ivstnnltli;ilv. L vrtrilv >V<irinvr Dvst-itigt Liklri2NBlkuiv. Ls lioHt Oinirlnx, ninl V in"' Iculilr. Ls rUüeiitort ü?o 08eIi>vvr<In 1s Xi>nt>> nini lioiit Vvrstupiiuißs. Ls iiilti rni vii<>ilr vinvn uixt lurtliiiicdoit i>< l' Liutivr On,mir—Oer üliittvr Lruiinti. . , Die Bortb. vis Mr Immsi' Odkauk äis Unterschritt von kaMMeilling nrrvenrcdwäÄ Schwache, nervöse Personen, geplagt von Hoffnungslosigkeit und iNeckffff Traumen, erschöpfenden Ausflüssen, Brust-, Rücken- und Kopfschmerzen, HU,. auSsall, Abnahme des Gehörs uno der Sehkraft. Katarrh, Magendrücken, SU - Verstopfung, Müdigkeit,Errüthen, Zitiern. Herzklopfen, Brustbeklemmung, AUbst lschkeit und Trübsinn erfahren aus dem „Jugendfreund", wie alle stol!enl>ff'ft, licherßcrirriM!ievkrÜndllinkürzestcrZcitu.Stritturtn,Samenstuß,PhiniosiS,KraM"l aber und Wasserdruck nach einer völlig neuen Methode aus einen Schlag gctieilt wtrvA Dl' nt'nNolk und lehrrkich Buch <ne„-ste lu-lanO. lurlch, von luui und Alt. M-n" I SiLU gelesen werden sollte, wird gegen Einsendung von i!!> L-Nlg in Briekmerken versandt van . 8 vout-ekon 137 Last 27.5ie., kisvv VoeK. Inn rrwadue den „Banimore orrelvundcnt." durch Aushungern knechten nwstt;'. wird vielleicht am eigenen Leibe den Hunger, die schmale Kost spnreli, denn jetzt, nach kann; vierzehntützg" Thätigkeit, beträgt der von scheu Unterseebooten verübte den an England 8-1 Millionen Mart, nach englischer Angabe, in Wü'tüM keit wird eS noch ein bischen unu sein, also auch hier gebts mseien Waffen gut und sollte durch naäi menschlichen Ermessen nicht voi'zitze henden Fällen, der Bedarf an Lt hensmitteln in Tentschland tnapp verden, dann ist es gewiß: bevor ein Toutscher hungern muß, verden en die den feindlichen Ländern Anqrbo' rigen hungern und dazu gehören vor nehmend die Gefangenen, von denen vir ja einen bedenklichen Theil lM bei. Also auch gegen Machenschaften sind wir gefeit, siw,'' los warten vir ans den Tafl, wenn vir mit diesem, jegliches Völkerrcch spottende; Gegner abrechnen den. Tesbalb sehe; vir Teutsche w der Heimath auch allem Kommenden mit voller Ruhe und Znverstcllt gegen, mag man uns draußen >m > den englischen Lügennachrichtcn be-m theilen vie non wolle, mag auch amerikanische Negierung uft Theil der amerikanischen BürgE 1" gegen ns auflehnen vollen, wo ihnen unsere Vertheidigung-MA nahmen znr See imbegncin worNN wir wissen, und die WeltgeßhwN wird cs einmal bekunden, daß w Teutsche auch im Kriege sei; verstehen, ven nnS aber Gegner das Messer an die Kehle leb - st drücken vir schnell und mchba tig zu, wenn mich der nnsaulA Engländer und seine offenen Heimen Helfershelfer dabei berb" ten, den; das ist nü in den vie ff Kriegsmvnate klar geworden, ins Festlandsdeiitschen handelt r sich im Sein oder Nichtsein, daw auch lieber ein ehrenvolles Harerü hen, als ein an deutsche AffA vernichtetes Fortbestehen. Dieses PU die Gedanke, die uns in Tenlßlffff' zur Zeit Alle beseelen, denn, st' UA vie es keine hat je vollbracht, that ff ms die gewaltige Jetztzeit tünd, höchste Kraft zu Lieg und Macht, die Kraft ans deutschem Henna V gründ. Jeder, der verhciratvr Landsturm, der kriegsgetra" Reservist, der in vollster Blust"-' ff hende Linieiisoldat und der ffwp begeisterte Kriegsfreiwillige, Gff' der Professor, der Beamte, de' beiter md der Schüler, Jeder, Offizier oder gemeine Soldat in ' Front, Jeder, der md der Werftarbeiter daheim, ff dieHansfranen, die Samariterm " Schulkinder, alle wissen wd es, cs gilt alles einzusetzen sä' ff Güter deS Lebens, für Hoff" Herd md Familie. Nicht riiiigssncht, nicht Bentegier, "'ff ' Verdrängung eines Kontürnff war für ms der Anlaß zn sondern durch den Haß und die - che anderer Völker, speziell Führer, wurden vir in de ff' brand gestoßen, der durch du' 'ff' blendimg Einzelner ein Oivtst'ff . richt für Viele wird, eine Nenwsi die Voltsschaftcn, die den Krieg . anfbeschmoren. Mithin einigt ff . das Tente,; und Fühlen hier deutschen Fesllande in der --'ff, nmig: „Nim schweige mir stade. seinem Leid und „och so tiefer ff" sind vir nicht alle zum Opfer bc'st und zu den; Tod? Eines steht ÜN in den Himmel gebrannt, Alles ff mitcrgehen, Tentschland, unser ff der- und Vaterland, Tentsasi" muß bestehen!" -