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6 Vomlilndirt. i . (Fortsetzung von der I. Seite.) z > und sind daher voll berechtigt, ebenso wie andere Kriegsgefangene in Uebereinstimmung mit internationa lein Abkommen behandelt m werden. Die deutsche Regierung legt daher den schärfsten Protest ein gegen eine Maßnahme, welche dem internationa len Recht widerspricht, und siebt sich mit Bedauern gezwungen, die von ihr angekündigten Bergettnngsmas;- uahmcn durchzuführen und eine eor respoudirende Fahl gefangener eng lischer Qffiziere einer gleich barschen Behandlung zu unterwerfen. Wenn die britische Regierung sich zu der Bemerkung verstehen kann, daß die deutsche Flotte im Gegensatz zu der britischen cs versäumte,Schiff brüchigeu Rettung zu bringen, so können wir die Insinuation, das; solch' ein Rettnngswerk den deutschen Schiffen möglich gewesen, aber von diesen absichtlich unterlassen worden wäre, nur mit Verachtung zurückwei sen. Ter Unterzeichnete bittet den Bot schafter, diese Information der briti sclien Regierung zu übermitteln und gleichzeitig zu veranlassen, das; den Mitgliedern der amerikanischen Bot schaft in London eine Gelegenheit ge geben wird, sich persönlich über die Behandlung der Geiangeiien von deutschen Tauchboot - Besatzungen Z» unterrichten und bezüglich ibrer Quartiere, ihrer Verpflegung und Beschäftigung Bericht zu erstatten. Die weitere Behandlung der bri tischen Qsüziere. welche provisorisch in Einzelhaft genommen wurden, wird von der Behandlung der deut ieben Geiangeiien abhängen." Briti'che Regierung ver langt ebenfalls ll n ters n ch n n g. London, 13. April. — Das bri tische Auswärtige Amt hat den Bot schafter zu Washington, Sir Ereil > Spring - Rice, instrnirt, die amcrika nifchc Regierung zu ersuchen, die Be- ' Handlung der in Deutschland befind- > liehen kriegsgefangcnen britischen Offiziere, die als Gegenmaßnahme gegen die Behandlung deutsäier Ge fangener in England eingeführt wur de. zu untersuchen. Italic» noch nn ent schic den. i Rom, via Paris, 13. April. — ! Eine lange Audienz, welche König ! Victor Emmanuel dem auswärtigen > Minister Sonnino gegeben hat und , eine daraus folgende Sitzung dcS ! Ministerralhs. die erste seit 28. März. ! verursachte viele wilde Gerüchte be- i tzüglich einer betreffs der Stellungnahme Italiens znm Hinter verschlossenen Mren. Z... (36. Fortsetzung.) Mitternacht war längst verüberivon Zeit zu Zeit schwieg der Sturm, um sich dann wieder mit doppelter Gewalt zu erheben. In einer solchen Pause schrak der Doktor plötzlich beim Ton einer Stimme zusammen, die in hasti gen, abgebrochenen Lauten an seinOhr schlug; woher dieselben kamen, ward ibm erst allmählich klar: ,Der Vorsaal ist ganz hell. — Nie mand auf der Treppe. — Komme un bemerkt hinunter. — Nur ruhig blei ben. — (Hier folgte ein klagender Seufzer.) O, wie starr ihre Augen sind!" — Gerechter Himmel, was für Reden! Aamerons Blicke flogen nach dem Po lizisten hinüber. Konnten die Worte aus seinem Munde kommen? Nein. Q.'s Lippe» blieben fest geschloffen und die.entsetzliche Stimme sprach wei ter: »Wie soll ich sie tragen? — So? — Nein, man sieht ihr Gesicht. Oder so? — Aber jetzt hängt die Hand herunter. — O Himmel, die furchtbare Auf gabe. —" Es war Molcsworth. Derselbe durchlebte offenbar noch einmal im Traum die Vergangenheit einer schreck lichen Stunde und verriet im Schlafe, was keine Folter ihm in wachem Zu stande entrissen hätte. Wenn der an scheinend so ruhig daliegende Polizist ihn hörte, war die Entdeckung unver meidlich. Kamerons Herz stand still vor Entsetzen: er erwartete jeden Au genblick. ihn aufspringen zu sehen, um m atemloser Spannung auf die merk würdigen Enthüllungen des Träumers zu lauschen. Jetzt beqasn das schnelle, sintönige Gemurmel von neuem: »Wie schwer sie ist. — Ein toter Körper, wie viel er wiegt. — Es muß ihr Herz sein — das ist schwer wie Blei — wie Blei. -Tameron war fassungslos. Muffle .r hier liegen und hören, wie Moles «oorth sich selbst verriet und das Ge tzriiSzab, von dzm Ehre, ! Kriege. Eine halbamtliche Mitthei lung wurde jedoch ausgegeben, wel > che in Abrede stellt, das; ein solcher j Schritt vorgenommen wurde. Selbst während der Ministerrath in Sitzung war, hieß es, daß eine äu ßersi wichtige Entscheidung bevorste he. Diese Behauptung ivnrde von Personen gemacht, welche erklärten, gut unterrichtet zu sein, daß Italien sich entschlossen habe, ans Seite der Aliürteii in den Kampf zu treten und Oesterreich anzugreifen. Ein andöres Gerücht besagte, das; der deutsche Botschafter Fürst von Bülow Oesterreich dazu bewogen ha be, die sogenannten italienischen Pro vinzen an Italien abzutreten und daß die Audienz, die der König dem Baron Sonnino gab und der folgen de Ministerrath dieses Abkommen ra tisizirten. Eine Angabe, welche diese Berichte in Abrede stellt, besagt, daß Baron Loniüno öfters vom Könige einpsan gen ivnrde. um über die internatio nale Lage zu berichten und daß eine Sitzung des Eabinets »ach den Oster ferien nothwendig war. V oraiizeichen sürEintritt in Krieg? Rom. via Paris, 1!',. April. — Das Militär Journal enthält einen Befelil an die Offiziere, wonach sie das Metall an, ihren Uniformen und die Säbelscheiden matt zu halten ha ben. Dies ist eine Maßnahme, wel che gewöhnlich am Vorabende des Krieges in Kraft tritt. Nachdem der Gemeinderath vom Kriegsminister benachrichtigt worden war, daß im Falle der Mobilisirung die Schulen für die Ausnahme von Truppen benützt würden, hielt der selbe gestern -Abend eine Sitzung, in welcher besprochen wurde, was in die sem Falle geschehen würde. Es wur de beschlossen, den Unterricht in ge miethete» Gebäuden fortzusetzen und statt der Lehrer, welche zu den Fah neu gerufen würden. Lehrerinnen anzustellen. Außerdem beschloß man, im Falle, daß die Mobilisirung einen Mangel männlicher Angestellter er gebe, Frauen im Straßenbahndien ste und in anderen öffentlichen Dien sten zu verwenden. Türkei denkt nicht an Se paratfrieden. Rom, via Paris, 13. April. — Earasso Essendi, ein Mitglied der tür kischen Tepiitirten-Kanlincr, nndMid hat Bey, ehemaliger Sekretär des türkischen EomiteS für Einigkeit Und Fortschritt, welche vor einer Woche liier ankamen, sind über Venedig und Wien wieder nach Eonstantinopel ab gereist. nachdem sie italienische Staatsmänner interviewt hatten. Sie stellten energisch in Abrede, daßg sein Glück abhing? Er hätte aufschreien mögen, um diese verräterischen Worte zu übertönen — oder an das Lager dcS Polizisten schleichen, um ihm die Oh ren zuzuhalten. Da er aber alles »er meiden mußte, was ihn selbst bei Q. in Verdacht bringen konnte, so hielt er an sich, so qualvoll es auch für ihn war. Er legte den Kopf zurück und schloß die Augen. Trotz der «iskalten Nacht trat ihm aber der Angstschweiß aus allen Poren, als die Stimme jetzt wie der mit schaurig hohlem Klang anhob: „Habe manche Tote gesehen. —Noch leine in Armen getragen. — Das Blut erstarrt in den Adern. — Ich kann nicht zurück. — Die Musik, das Lachen der Gäste. — Weiter mit der furchtba ren Last — die Stufen hinunter — die Treppe — immer weiter — weiter —" Jetzt war alle Hoffnung aus. Daß es Molesworth sei, ließ sich nicht mehr verbergen. Keiner außer ihm hatte je ein totes Mädchen in seinenArmen aus einem Hause der Freude und Festlich keit getragen. Und wiederum ertönte die Stimme: „Meine Hochzeitsnacht — aber mein Herz ist erstorben — keine Hochzeit mehr für mich — sie ist tot kalt und tot — das helle Auge starr — das Lä cheln erloschen. — Genofeva — Ge nofeva!" Der Name hat nur noch gefehlt. Kameron warf einen schnellen Blick nach dem Polizisten,dessen Gesichtsaus druck ihm verändert erschien. Aber mehrere bange Minuten vergingen, je ner sprach nicht und rührte sich nicht, so daß der Doltor die Hoffnung zu he - gen begann, er übe nicht Verstellung, sondern schlaft wirtlich. Kameron holte nun tiefer und tiefer Akem, und trotz der emvfindlichenKälte ließ er das Feuer ausgehen, um Q., falls derselbe wirklich schlief, durch kein Geräusch zu wecken. Da dieser in derselben ungezwungenen Lage, die er von Anfang an eingenommen, ver harrte, bildete sich der Doktor immer zuversichtlicher ein. er -abe wirklich nichts gehört, und so ließ auch allmäh lich feine Wachsamkeit nach, Ins er in- , Ter Teutsche Eorrrspondent, Bnltiinvre, Md.. Mittwvch, den lApril sic abgesandt wurden, um einen Se - paralfricden der Türkei zu bcspre ' chen. Ihre Mission war. wie sie sagten, i die italienisch türkischen Beziehungen - zu stndiren. in der Hoffnung, das; die gemeinsamen Interessen der beiden Länder nun und in der Zukunft ge ivalirt würden. Earasso Essendi sag te, ehe er abreiste, „die Türkei wußte, >vas sie that, als sie in den Krieg ging und sie ist entschlossen, bi;- z»i» Ende auszuhalten." ll n v e r bürgte M e l d » n g. P a r i s, l:',. April. — Deutschland hat es unterlassen, an Bulgarien den Theil der Anleihe auszubezahlen, den cs am 1. April z» zahlen ver sprochen hat, wie ein Spcziattele gramin ans Sofia an den „Petit Pu risten" meldet, welches auch besagt, man glaubt, das; Deutschland der Haltung Bulgariens nicht traue und es im Verdacht babe. das; es bereits beschlosse» babe, sich den Allurten an zuschließen. (Als im Februar bekannt gegeben wurde, das; deutsche und österreichi sche Bankiers Bulgarien ein Tarle ben von !s!:>0.«lM,0M geben ivollien, hieß es, das; keinerlei politische Be dingnngen gestellt wurden und man betrachtete es als bemerkenswerth, das; Bulgarien vorher ein Anerbieten der Mächte des Dreiverbandes abge lehnt batte.) Engl-and will für „W i 11, e l w i n a "L adun g b e z a b l e n. L o ii S o ii, <3. April. — Die eng lische Regierung hat sich bereit er klärt, die Ladung des amerikanischen Dampfers „Wilhelnüna" aufzukau fen und die Eigenthümer für den Verlust zu entschädige». Eine dies bezügliche Einigung ist heute zwi schen der Firma H. L. Green in St. Louis und der englischen Regierung erzielt worden. Die „Wilhelmiin.," ei» amerikani scher Dampfer, war am 22. Januar von New - Bork mit einer allgemei nen Ladung Lebensmitteln nach Hambnrg abgegangen und ivnrde darauf von der englischen Regie rung beschlagnahmt. Nach dem llcbereinkomnicn wird für die Ladung und die durch die De teiiirung verursachte VerzögernngEr satz geleistet werden. DaS englische Auswärtige Amt wird gemeinsam mit dem amerikanischen Botschafter in London den Umfang des zu lei stenden Schadenersatzes bestimmen. DaS Schiff selbst wird, sobald die La dung gelöscht ist, Falinonth verlasse,! dürfen. Handelten nach neuem P a r l a ni c u t s b e f e b l. New ?)vrk. 13. April. — Zn der offiziellen Bekanntmachung we zen der Erledigung des Falles deswel folge seiner völligen Erschöpfung in einen tiefen Iraumlosen Schlummer versank. Er mochte wohl eine Stunde oder mehr geschlafen haben, als ihn ein Ge räusch im Zimmer erweckte. Sofort stand ihm alles Erlebte mit furchtbarer Deutlichkeit wieder vor der Seele. Er blickte beim Schein des tief herabge brannten Lichtes nach der Nische hin, in welcher Q. gelegen hatte. DieStelle war leer. Hastig wandte er den Kopf nach der Türe, hinter welcher der Poli zist soeben verschwand. „Jetzt ist alles verloren — er geht zu Molesworth, um ein Verhör mit ihm anzustellen," war Kamerons erster Ge danke. Geräuschlos verließ er sein Lager und schlich durch das Zimmer in den Gang hinaus. Dort vernahm er jedoch kein Rusen oder Klopfen an Molesworths Türe, wie er erwartet hatte. Ot. hatte soeben die Leiter hin abgelassen. und ehe sich Kameron dessen Versah, war er hinuntergeklettert und seinen Blicke» entschwunden. Trotz seiner Ucberraschung bei dem unerwarteten Ereignis zögerte derDok tor keinen Augenblick, sich dasselbe auf jede Gefahr hin zu Nutze zu machen. Kaum waren die Schritte des Polizi sten verhallt, als er kräftig an Moles Worths Türe rüttelte und rief: „Oeff nen Sie. öffnen Sie so schnell wie möglich, um Himmelswillen. Ich muß mit Ihnen reden." Hatte er es gehört? Würde er ant worten? Die Spannung war entsetz lich. Aber schon im nächsten Augen blick ward ein leichter Tritt vernehm bar. derSchlüflel drehte sich im Schloß, der Riegel ward zurückgeschoben und die Tür ging auf. „Was gibt es? W-r ist der Mann und —" „Still! es ist ein Geheimpolizist. Sie haben im Schlaf gesprochen. Er muß wissen, daß Sie hier sind. Kom men Sie schnell heraus, steigen Sie die Leiter hinunter und verbergen Sie sich in einer dunkeln Ecke, bis Sie Gelegen -M LinM. WaMMUM." - - aiiienkaiiischen Danipsers „Wiltiet miiiii" wurde beute hier erklärt. das; duo Neberciiikoiiimeit ant Grund ei . »cs englischen Parlanientsbetelils l von, 23. Mürz erreicht werden ist. nachdem die englische Negierung sich da* Recht vorbei,iett. jede Ladung neutraler oder Iriegsiilirender Machte zu deteniren, wenn dainr Schaden ersatz geleistet wird. n den Hasen na n Qnee n S t a in ii ge sch leb Pt. -.» e e ii s t v w n. I!l. April—Der britische Tanipser „Wawarer" van Tannen, der nabe den Scillw durch eine Erplosion schwer beschädigt ivnrde, ist beute in dcnHa scn van QnecnStown geicbleppt wor den. Erplosia » an B a rd di e ll r s a ch e? Landau, ll). April. — (sine De prsche an? Evrk an eine diesige Nach richten - Agentur besagt, ec- inerde geglaubt, das, eine interne Erplosion die Ursache der Beschädigung dev „Wavsarcr" gebildet babe. (re- wird berichtet, das; fünf Mitglieder der Be iiianniing den Ertrinkungstod fan den. F r i e d e » S g e r e d e völlig n n< begr ü n d e t. N a ui. via Paris, 111. April.—Mit tbeil,ingeii, welche an? den aller.;,,, verlässigsten und nias;gebendsten deutschen Quellen in diesiger Stadt slaniinen. lassen erseben. das; die Be richte, Berlin ziehe unter gewissenBe dingnngen Friedensmiterliaiidliiiigeii in Erwägung, absolut der Begrün düng entbebren. Diese Berichte. deis;t eS, seien ans der Unkenntnis; der tbatiächlichen Verhältnisse im deutschen Reiche basirt. ES ivird er klärt, das; saivabl Deutschland al: auch Lesterreich, hesonders Ersteres, innerbalb ibrer Grenzen genügende Vorrätlie beiden an Allein, ivaS natli wendig ist, nin den Krieg ans unbe schränkte Zeit fortzuführen. Gut unterrichtete Deutsche in Rani erklären, das; die Entschlassenbeit der eentralen Reiche, den Kamps bis ;»ni Ende dnrchziifnbren, bald er- , sichtlich werden wird, wenn die Thä tigkeit mit neuer Kraft ans beiden Fronten nach Plänen, die der Gene» ralslab im Winter ausgearbeitet bat, sartgesebt werden wird. Dieselben . Quellen besagen, das; Deutschland nicht nur genügend Nahrungsmittel beschnsfen kann, um seine Bevölke rung zu versorgen, sondern auch ge nügend Material an Hand bat, nin > die Notlügen Walsen Und Munition herzustellen. Deutsche Vorsichtsmaß- , n a b in c n, ! Berlin, 13. April — Der Bnn- s deSrath hat Verfügungen erlassen, i üche dazu bestimmt sind, für Früh „Ich weiß e-n besseres Mittel zu ent kommen. Halten Sie ihn bis sechs Uhr morgens von meinem Zimmer fern; dann mag er hineingehen. Er wird mich nicht finden." „Aber wie —" „Fragen Sic nicht. Lassen Sie ihn eintreten, aber nicht lange verweilen. Um sechs Uhr oder später, keine Mi nute früher." Noch ein Lebewohl mur melnd schloß Molesworth die Türe, schob den Riegel vor und alles war wieder still. Kameron vernahm nichts als das laute Pochen seines eigene» Herzens. „Was kann er meinen? Wie will er entfliehen?" waren die Fragen, die vor seinem Geiste aufstiegen. „Wir sind im zweiten Steck, sein Zimmer geht auf den Fluß, wenn ich nicht irre. Der! ist so wild und reißend, es wäreWahn-! sinn. sich in die brausende Flut hinaus zuwagen." Jetzt hörte er Q. zurückkehren und schlich leise wieder auf sein Lager, von wo er mit weit offenen Augen na» dem eintretenden Polizisten blickte, der ein großes Tierfell hinter sich Herzog, das er unten von der Wand genommen. „Wenn man eine solche Bettdecke ha ben kann, wird man doch nicht unniit zerweise zu Tode frieren wollen," lachte er. „Bedaure, Sie gestört zu haben; hätte Ihnen auch eins mitbringen sol len. Ich kann noch ein solches holen, wie meins, wenn Sie wünschen — ein ganz prachtvolles Fell." Aber der Doktor lehnte dankend ab; ihm genügte der zweite Ueberzieher, um sich zuzudecken. So lag denn der Po lizist bald wieder in seinkr Nische und Kameron beobachtete ihn, solange das Licht brannte, dann horchte er in der Finsternis auf seine Atemzüge. Drau ßen tobte der Sturm noch immer, und wenn er ja eine Weile schwieg, so war es nur, um sich mit einer Wut wieder zu erheben, vor welcher daS Haus in allen Fugen zitterte »nb die Herzen de rer erbebten die sich darin geborgen hatten. . " ' > jähr und Sommer einen reichlichen ; Vorrath a» Kartoffel» zu sichern. Ei ne kaiserliche Eommission unter Eon - trole des Reichskanzlers ist ernannt . worden, um die Vorräthc zu crhal > ten und in den verschiedenen Tbei l len des Reiches gleichmäßig zu ver - theilen. Wegen der Lagerung und anderen Schwierigkeiten halber wer den Kartoffeln nicht beschlagnahmt, sondern es werden Abkommen mit den Eigenthümern getroffen, vorge . schriebene Quantitäten für bestimmte Perioden bereit Zu halten. Landwirtbe und Andere, welche ei nen bedeutenden Verrath an Hand haben, dürfen eine bestimmte Sum me für Lagergebühr verlangen. Kar tosfeln, welche die Gemeinden an ihre bedürftigen Mitglieder abgeben, be zahlt daS Reich. John Gvchnauer schwer verlebt. Der l<> Jahre alte John Goch naner von Nr. .7320, Denmorc-Ave., Arlingto», erlitt eine Gehirnerschüt terung, sowie nicht unerhebliche.Kopf Verletzungen, als er gestern Morgen gegen Ulir in der Park Heiglits nahe Haiiward-Avenue, von dem i Automobil Frank E. Bnlock's zu Bo den gerissen wurde. Herr Bnlock, ! welcher in Elieswolde wohnhaft ist, nahm sich nach dem Unfälle des Ver letzten an und brachte ihn, nachdem ein Arzt seine Wunden verbunden batte, in seinem .Kraftwagen nach Hanse. „Frikiid'ö Schule." Die nächste regelmäßige monatliche Zusammenkunft der „Erzieherischen Gesellschaft" wird am Freitag, ll!. ; April, Abends 8 Ulir 17, in der Lese balle der „Friend's Schule", Park > Avenue und Laurenssiraße, stattn»- > den. Der Redner des Abends wird Dr. Ira Remse», der Präsident Eine ritns der Johns Hopkins Universität, i sein. Er wird einen illnslrirten Vor i trag über „Einen Ausflug nach Neu seeland" ballen. Die Ansprache wird i eine Mittbeilnng über Dr. Renisen's l Erfahrungen als einer der wenigen - amerikanischen Gäste entl,alten, die , von der Regierung Neuseelands ein i geladen worden waren, die Interes- > sen der Wissenschaft in jenem Lande t zu fördern. Er wird sich ebenfalls > über seine Besuche auf Tahiti, Raro- l tonga und den Fitschi Inseln vcrbrei- t ten. Stellen für Arbeitslose. Herr John Tschantre, der Sekre tär der Staats-Einwanderungs-Be hörde, hat gestern erklärt, daß er ge nug Stellen für arbeitswillige Leute ans dem Lande zur Verfügung hat. Leider kommen fast gar keine Nach fragen von de» Arbeitslosen, und er ist der Ansicht, das; die Leute keine ! Arbeit haben wollen. 34. Kapitel. Der Balkon. Es war noch dunkel als Q. das Tierftll, in das er sich eingewickelt hat te, von sich warf und leise aufstand. Geschickt und schnell legte er im Kamin das Holz zurecht, um ein Feuer zu entzünden, dessen behagliche Wärme sich bald im ganzen Zimmer verbreite te. Kameron, der aus den verhüllen den Falten des Mantels verstohlen nach ihm hinblickte, sah ihn ans Fen ster treten und nach dem Wetter aus spähen. Während Q. ihm den Rücken zudrehte, zog er seine Uhr heraus -- es war halb sechs. Kopfschüttelnd näherte sich jetzt Q. der Türe, öffnete sie und stand einen Moment wie unschlüssig auf der Schtvelle; doch kam er wieder zurück ! und begann die Schubladen zu durch suchen, bis er gefunden hatte, was er brauchte, um eine Art Morgenimbiß zu bereiten. Kameron verwandte kein Auge von ihm, und erst als Q. anfing, gleich einem erfahrenen Koch am Herde zu hantieren und Mehl in einem Topf mit siedendem Wasser zu quirlen.sühlte er sich einigermaßen beruhigt. Durch eine unvorsichtige Bewegung seinerseits zog er jedoch des Polizisten Aufmerk samkeit auf sied. Dieser stellte sofort das Kochgeschirr hin und wandte sich mit aufgeregter Miene an seinen Ge fährten. „Schön, daß Sie wach sind, Herr; ich habe Ihnen etwas mitzuteilen. Für wen halten Sie wohl Ihren Freund hier im Nebenzimmer?" Kameron fuhr empor, ihm kam eine derartige Frage nicht gerade unerwar tet. »Es ist Mclesworth." fuhr jener fort, „dessen Fährte wir beide verfol gen. Sein Eisenbahnzug muß wohl vor unserem stecken geblieben sein, wie sollte er sonst hier her kommen? Wahrscheinlich waren Sie gestern zu aufgeregt, um.ihn zu erkennen, oder er hatte irgend welche Verkleidung ange nommen. Aber, er muß doch wissen, Eine wrrthvolte Stiftung. Znin Andeute» an Einannel und Io seph Mendels wird eine Eiitbin dnngs Anstatt im „Israelitischen Hospilat" eingerichtet. — Herr Abraham Mendels bezahlt ?M,- OM sstr hie Einrichtung. Das neneingerichtete Entbindungs- Heim der „Israelitischen Hospitals" und Astil-:- wird diese Woche fertigge stellt und am I. Mai eröffnet wer den. Die Räumlichkeiten tonnen nächsten Sonntag Nachwiltag von Jedermann vesichtigt werden. Das Gebäude und die Einrichttin gen des neuen Heinis kosten ringe fähr PM.ooo, die von Abraham Men dels in Erinnerung an seine beiden Brüder Emanncl »nd Joseph Men dels gestiftet worden waren. Das Ge bäude ist dreistöckig und im Ganzen können L(> Wöchnerinnen Unterkunft finden. Es liegt direkt hinter dem Hauptgebäude und grenzt mit einer großen Veranda an die Madison- Straße. Das Gebäude ist dreistöckig und im Souterrain befindet sich lie hen anderen Spezialränmcii ei» P Strahlen-Eabinet. Im zweiten Stock sind »eben eincin Empfangszimmer verschiedene Privatzimmer für Pati enten, ein Krankenschwesterzimnier und ein großes Zimmer mit sechs Betten eingerichtet. Ter dritte Stock ist genau wie der zweite angelegt, nur daß sich außer eincinQperalions , zininier auch noch eine vegetarianische Küche mit dieser Etage befindet. Die - Zininier sind alle sehr bell und lustig und mit allen modernen Einiichtnn- § ge» versehen. Der Superintendent des Hospitals. ; David Schwab, wird a», I. Mai sei- j ne Stelle ausgeben und das neuer- , richtete „Miriam Variiert Meinoiial- s Hospital" in Patterson, N. I., über- > nehmen. Sein Nachfolger an dein hiesigen Hospital wird Dr. Mason R. Pratt. der zuletzt der Leiter des „Good Lliepherd-Hospuals" in Sh racuse, N. ))., war, sein. Hr. Schwab war seit sechs Jahren der Superin tendent des Israelitischen Hospitals i und die Direktoren versuchten ihr Be stes. um Herrn Schwab hier zu hat ten. kaMalftriluilgnervenrclMche. Schwache, nervöse Personen, geplagt von HossnunaSlosiakeit und «»leckten druft-, Rücken- und Kopsschknerzen, Haar ausfall. Abnahme be- Gehör- uns der Sehkraft, Katarrh. Magendrücken DiefeR inlkrevaste und lehrreiche Buch (neueste Auflage), wülchrL von uud Alt ,»»»» k Frau-.Ls-N werden sollte, wird gegen Einsendung von I l o-utuetivn pelv-t-NIInUl. 127 27.8te.. »«.V.' L via» erwadne de» L°rrea»,ve»t." wer Sie sind; war er denn gar nicht erstaunt über Ihren Anblick?" Der Dottor starrte den Sprecher mit weit geöffneten Augen an. Wie sollte er diesem schlauen Manne gegenüber seine Rolle als Molesworths hartnäcki ger Verfolger weiterspielen? Er schien sich zu besinnen. „Sind Sie denn Ihrer Sache ganz gewiß?" fragte er verwirrt und unent schlossen. „Freilich, er hat heute Nacht böse Träume gehabt, wahrscheinlich infolge des Wiedersehens mit Ihnen; auch tragt der Ueberzieher sein Zeichen, se hen Sie hier das I. M. unter deni Kragen; ich brauchte Sie garnicht im Schlafe zu stören, um es zu finden." Kameron hätte den Menschen erwür gen können, doch zwang er sich, äußer lich ruhig zu bleiben und bemerkte: „Wenn Sic Recht haben, dann kann er »ns nicht entgehen: wir brauchen nur zu warten, bis er hungrig wird „nd von selbst zum Vorschein kommt." „Wissen Sie." entgegnete der Poli zist geheimnisvoll, „das lönnte uns doch zu lange währen. Menschen sei nes Schlages haben eine eiserne Hart näckigkeit. Daß er fürchtet, erkannt zu werden, ist sicher, sonst hätte er sich zur Nacht seinen Ueberzieher geholt, den er in der Eile, Ihnen zu entkommen, lie gen gelassen." „Wohl wahr." erwiderte Kameron. dem der Gedanke, daß Molesworth sich ohne den wärmenden Rock in dos Un wetter hinauswagen werde, einen Stich in das Herz gatn „Aber wollen Tie denn die Türe aufsprengen?" „Vorerst werde ich mich nur erkun digen. wie ihm die schreckliche Sturm nacht bekommen ist. An höflicher Rück sicht meinerseits soll es gewiß nicht fehlen," sagte O.. indem er zu Moles worths Türe schritt. Kameron folgte ihm mit klopfendem Herzen; erst wenige Augenblicke zuvor hatte er gehört, wie der Schlüssel sich »eise im Schloß drehte, und ein Blick aus seine Uhr überzeugt« ihn, daß eS bereits sechs vorbei war Ein Bruder der Fr»« Linthicni» ge storben. Tr. Job» L. Perm. Mitbesitzer des „United States Hotels", Saratoga- Springs, N.;').. der liier wohlbe kannt ist, starb geiierg Morgen 8 Uhr unerwartet in der Wohnung von Frau I. Liiithicnm. seiner Schwester, Nr. 7l>ö, St. Panlstraße. Seine Schwester, ein Nesse und drei Groß neffen betrauern ilin. Er pflegte den Winter entweder bei seiner Schwe ster oder in Waslnngton zuzubringen. Vor etwa vier Wochen stellte sich ein Mageiileiden ein, dem er mm erlegen ist. Lies, .Kinder allein. Während der Abwesenheit der Frau Maria Vergj explodirtc gestern Morgen in einem Zimmer de HanseS Nr. 817, Nord-Montford-Avenne, in dem zwei Kinder spielten, ein Petro- Ic'nniofe». Herr Allen Thompson von Nr. 27,21, Nord-Eliarles-Straße, ging an dein Han,c vorbei und ent deckte das Feuer. Er sandte zuerst einen Alarm ein und rettete dann die Kinder ans dem mit Ranch gefüllte» Zimmer. Die Feuerwehr hatte die Flammen schnell unterdrückt, und der Schaden beträgt nngesähr HlllO. Frau Pergi kehrte gerade von dem Markte zurück, als die Feuerwehr die Flammen betämpfte, und sie wollte in daS HauS eindringen, uni selbst ihre Kinder zu retten. Lastauto j» Brand. Infolge eines Defektes in der Bat terie eines Lasl-Antos der „American Erpreß Eo." geriet!, gestern an der Ecke der Lerington- und Eonrtland- Straße das Fahrzeug in Brand. Der Elianjtenr des Antoinibils, Joseph Eane von Nr. ii.Zä, Lee-Straße, ries die Feuerwehr herbei, der cs bald ge lang, de» Brand zu löschen. Der an gerichtete Schaden soll nicht bedeu tend sein, aber dennoch wird das Last-Anlomobil mehrere Tage außer Betrieb gesetzt werden müssen. kür Säuglings anä Linäer. viö viö Ills IlNIM AM A! -r^ckt, Votrwatwll voll Von A. U. Green. — „Hollab," rief Q., an der Türe rüt telnd, „Sie da drinnen, sind Sie nicht hungrig? Ich will Ihnen etwas von der köstlichen Mehlsuppe abgeben, die ich gekocht habe." Kein Laut ließ sich hören. „Leben Sic noch, oder sind Sie er fröre»? — Antworten Sie, sonst muß ich mir aus reiner Menschenfreundlich keit mit Gewalt Einlaß verschaffen." Tiefes Schweigen herrschte. „Ganz wie ich dachte." flüsterte Q. seinem Gefährten ins Ohr und war eben im Begriff, sich mit voller Wucht gegen die Türe zu werfen, als jener vorschlug, doch erst die Klinke zu ver suchen. Zu Q.'s grenzenloser Ueberrasckung ging die Türe auf. „Was, nicht verschlossen — und ich liege hier stundenlang davor! Für sol chen Narren hätte ich mich nicht gehal ten." rief er in das Zimmer stürzend. Kameron folgte ihm hastig; in der Dunkelheit vermochten sie eben nur dir Umrisse der Möbel zu unterscheiden. Tisch, Stuhl, Kommode, und in einer dusteren Ecke eine Art Bett. Nach die sem eilte O. hin, trat aber betroffen wieder zurück. „Auch dort ist nie mand," murmelte er und suchte dann eifrig in den Winkeln umher, als er wartete er, den Vermißten plötzlich aus dem nächtlichen Schatten auftau chen zu sehen. Erleichtert atmete Kameron auf. während er das letzte Streichholz i-iner Büchse entzündete. ..Wie mag er nur entflohen sein — vielleicht einfach die Leiter hinunterge stiegen?" sagte er verwundert. „Er wäre nicht an der Tür vorbei gekommen, ohne daß ich's gehört hät te," rief Q. zuversichtlich. „Wenn er sich nicht unsichtbar machen kann, muß er noch hier sein." Dem Doktor da? Streichholz aus der Hand nehmend, beleuchtete er die gegenüberliegende Wand; dann waren sie wieder itnDun keln. » . rsorftktz "