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Hr. John Hubert geehrt. Ter „Ost - Baltimore - Geschäfts leute - Verein" hielt gestern Abend seine monatliche 'Versammlung als 'iiieii gemüthlichen Abend in der fistle Hall an der Bantstraße ab, chdem beschlossen worden war. im st einen Ausflug nach Ebesapeake 2 ch zu unternehmen, erhielt Prä iwoiit John Hubert einen prächtigen Blumenstrauß als Anerkennung der Mitglieder anläßlich seiner Wieder crwählung zum Präsidenten des zweiten Stadtratliszweiges, Präsi dent Hubert dankte den Mitgliedern mit herzlichen Worten, Im Verlaufe des Abends ivurden Wandelbilder vorgeführt und zwei Mitglieder re präsentirte Eol, Roasevelt und Wm, leiiniiigs Vrhail zur allgemeinen Heiterkeit der Anwesenden, Jeder Anwesende erhielt ferner ei Souve nir nd die Geiellichast trennte sich in der fröhlichsten Stimmung, Erst Geldinteressen, dann erst Mit gefühl. Follcimichmer Ryan erhielt ge stern durch das Handels Departement den Inhalt eines Briefes des ameri kanisäien Eaistnls in Genna, Italien, I. E. Jones, übermittelt, in welchem derselbe erklärt, daß amerikanische Seeleute meistens in Genna abbe zahlt werden, da der Eapitän des Schstses dort billigere Arbeitskräfte erhalten kann. Dies kam auch in Fällen vor, in welchen die aincrilani scheu Seeleute für eine Hin- und Zu rückfahrt cngagirt warden waren. Als Beispiel weist der Eonsul einen Fall an, der ans dem belgischen pfer „Kasbek" pcstsirte. Einer der amerikanischen Matrascn beschwerte sich bei dem Eonsnl, daß ihn der Ea pitän des belgischen Tanipsers abbc zahlen walle, Lratzdeni er für eine Rundreise angeheuert warden war. Ter Eo,still coisterirte dann mit dem Eapitän, der ihm ohne Weiteres klipp und klar erklärte, daß er vor allen Dingen die Interessen der Eigenthü mer des Schiffes wahrnehmen müsse. Bnern gehen znrn Piciiic. In Ackerinann'S Halle an der Ecke von Earoliite- lind Gonghslraße hielt gestern Abend der „Bayerische Män nerchor" scstiHWöchentliche 'Versaimn limg. Prstsident I. I. Ackermann führte den Vorsitz und Sekretär G, Volke das Protokoll, Nachdem unter dein Dirigenten H. Krüppel einige Lieder eingeübt worden waren, wur de zur Geschäftssitzung übergegan gen und weitere Vorbereitungen für den Somineraiisflug im Monat liiiii getroffen, D'ie vcrsckstedeili:,, Einladungen ivurden angenommen. „Baltimore-Ohio-Bahn." DaS DireMiiim der „Baltimore Ohio Bahn" hielt gestern zum ersten Male seit 1899 ihre Monats - Ver sammlung in Baltimore. DaS Di rektorium besteht ans den HH. Os car G. Murray. Edward R. Bacon, Robert Garrctt, W. Averell Harri man. N. Brcilt Keuser. LarciizF. La ree. Charles A. Peabady, John G. Shcdd, James Speyer, John N. Morron und Fclir M. Warbnrg. Tie Herren hatten unter Führung des Präsidenten Daniel Murray eine In spektionStour der Linien von New- Rork bis nach Graftan gemacht und trafen gestern Nachmittag hier ein. Nack, der Direktoren-Sitzung machten die Herren eine Tour durch den Ha fen und waren Abends die Gäste des Hrn. Robert Garrctt. Zar Vernichtung der Dentichen. Die „Tavison Chemical Eo." hat mit der „E. I. Du Pont Powdcr Co." einen Eontrakt zur Lieferung von Schwefelsäure im Werthe von d 1.000.090 abgeschlossen. Tic Säure wird bei der Fabrikation von Muni tion für die Alliirtcn verwandt. Tic Pulver-Eompagnic soll einen Eon trakt von d 50.000.000 mit England für Munition abgeschlossen haben. Tankende Anerkennung der Gast freundschaft in Baltimore. Capt. E. I. Gcbauhr. bisher der Kommandant des früheren Hamburg- > Aincrika-DanipfcrS „i2lbiria, der kürzlich verkauft wurde, übertrug das i Schiff gestern seinen neuen Eigen thümern und reist heute mit seiner Gattin nach Ncw-?)vrk. wo er eine Stelle im Bureau der Harnbing- Amcrika Linie übernommen hat. Capt. Gebauhr und Frau erschienen gestern im Bureau des „Deutschen Eorrcspondcntcn" und sprachen sich in der wärmsten Weise dankend für die gastfreundliche Aufnahme in deut scheu Familien und Vereinen rcnd des Aufenthalts in der Stadt seit dem 13. August auS. Alle Beide hätten gern allen Bekannten Person lich gedankt, doch war die Zeit zu kurz. Erhielt Nachricht von ihrem Gatten. Frau Talbot I. Albert, deren Gatte Ver. Staaten-Eonsul iiißrauii schweig. Deutschland, ist. bat gestern drei Briese auf ein Mal erhalten, Hr. Albert nmr krank und theilt mit. daß er sich aus der Besserung bc findet. Hririitho-Licenzkii. Frank Morshalk, 23, und Tinea Kaliiiski, 20, Earroll Tierney, 27, und Eathcii ne Fiegler, 21, Eimer E, Warriiigton, 31, geschie den, lind Edith K. Parsons, 23, Bei de von Eamdoii, N, I, Harry A, Troger, 23, und Sophia M. Krimmclbeiii, 2t, Oscar G, Bechtel. 22. und Bestie I. Mister, 18. Beide von Littles toivn, Pa, Howard M. Forthman, 22. und Mary A, Evrcoran, 10. EHarles Hosky. 39. Wittwer. und Kalo liiriii, 28, geschieden. Evnsiriiiaiidenprüfilng. In der- Fionskirche findet am Sonntag die Frühlingsseier statt: „die Ehre Gottes in der 'Natur, Er wachen und Erweckung." Nachmil tags 1.30 werden die diesjährigen Eoiifirmaiiden der Gemeinde vorge stellt. 'Nach beendigtem Morgengot tesdiensie werden die iieuerwäblten Gemeindevorsteher in ihr Amt ein gcsetzr. „liteii"-El,niifseiirc verhaftet. Fwei „litney" - Omiiilms Eham seure, 'Maurice Fuchs von Nr. 1813, Orleaiissnaße, lind William E. Douty von 'Nr. 1001, McEullolistr., ivurden gestern an Eharles- und Ler ingtoiislraße wegen angeblichen Ver stoßes gegen die Verkehrsordming verbaitet und dem Polizeirichtcr Siipplec im mittleren Ltationshansc vorgeführt. Nachdem sic ein Verbör bestanden hatten, wurden sie nach Be Zahlung der Kosten entlassen. Die Frechheit ging z weit. Vor Polizeirichter Supplec i> mittleren Ltationshause wurde ge stern die überraschende Aussage ge macht, daß Eharles Robinson. ü> Jahre all, von Nr. 7>23, LÜd-,cre inont-Ztraße, angeblich nicht nr einen und denselben Lchiebkarren zweimal stahl, sondern auch beide Male an denselben Altwaareiihänd ler an der Harrisonstraße verkamt;-. Der Eigenthümer des Schiebkarren,-, Nathan ,'steger, ein Eontraktor von -Nr. ü, Nord-Amistraße, sagte, er ha be, nachdem der Karren das erste Mal gestohlen worden sei, 00 Cents be zahlt. um ihn zurück zu erhalte. Ro binson wurde von den; Polizisten Kiggins kurze .'seit, nachdem er an geblich den Karren an der Harrison Straße verkauft hatte, verhaltet. Vor der Kirchrnthüre festgenommen. Ter 2l Jahre alte StanislausSte faiiaphski von Nr. 820, Süd - Mil toii-Aveiiue, der gestern Morgen ohne Uel'crrock und Hut ans der elterli chen Wohnung verschwand, wurde gestern Abend 10 llbr durch den Polizisten Borrell des östlichen 4-i -slrikts verhaftet, als er ohne Unter laß an der großen Thüre der hl, Ro 'enkraiiz - Kirche an der Easiern-Ave, klopfte nd Einlaß verlangte, Lte sanvphski griff de Polizisten an nnd derselbe bemerkte, daß er es mit einem Wahnsinnigen m thun hatte. MO großer Mühe brachte er ihn nach dem Ltationshaiise. und sechs Polizisten waren nöthig, um den Irrsinnigen in einer Felle unter, zubringen. Wollicn Autorcisr stehle. Unter der Anschuldigung, den "Ver such geinackt,; haben, einen Gummi reifen twn dem Autamabil des Rich ters H. M. Abercroiilbic vom Volks gcricht zu stehlon, wäbrend da-.- Auto an der Mount Royal-, abc Mary land - Avenue, stand, wurden gestern die Neger William Foote von Nr. 312, West - Biddle - Straße, und H. Handy von 'Nr, 1700, durch Polizeirichtcr Suvvlee im will' leren Stationshausc dem Gerichtsver fahren überwiesen, .Hatten das Licht unter s Beit grient. Kurz nachdem sich Frau Fanny Heiisb, 31 Jahre alt, von Nr, ->ll, Süd - Robinien - Straße, und Frau Marn O'Neill. 18 Jahre all. die bei I Frau Hensbn wohnt, gestern Abend 8 > Übr zu Bett gegeben hatten, brach unter dem Bell ausmibckalinte Weste Feuer aus. Die Flammen ivurden von George Egcm von Nr, 3t02, Fleot - Straße, der mit einigen Freunden vor dem Hause Nr. Al 2, Süd - Robinson - Straße, saß. ent deckt. Egan drang in das Hans ein und brachte die beiden schlafenden Frauen in Sicherheit. Die alarmirte Feuerwehr hatte die Flammen schnell unterdrückt und der Schaden ist nicht bedeutend. Bei der Arbeit verletzt. Der Bahiiarbciter Bryan A. Ship ley von Nr, 2922, Huntingdon-Ave,, siel gestern Nachmittag in der Nähe des „London - Park - Friedboies" von einem Güterwagen der „Penn sylvania - Eisenbahn." Er brach ein Bein und zog sich außerdem starke Abschürfungen am ganzen Körper zu. In einer Privat-Ambiilan; wurde er nach dem,.lokmS Hopkins - Hospital" gebracht. Der Tcntschr Eorrespvndcnt. Baltimore, Md., Samstag, den 15. Mai 191.. Tiidtlichrr Sturz. > Am Fuß der Kellertreppe der Wirlhschait von Henri, O. Tlibner, 'Nr. UL, Äaterstraße, wurde gestern Abend kurz vor ü Übr der eliva 70 Jahre alle John Hughes von John Fenker, jim., dem Schwager Tub ner'S, bewusstlos ansgesmiden. Ter Bewußtlose wurde sofort mich dem Mercy Hospital gebracht, wo aber die Aerzte nur noch feststellen tonnten, daß der Mann todt war. Eine lln tersiichuiig ergab, daß Hughes osien bar die Kellertreppe hinabgestürzt war nnd bierbei einen Schädeibrnch erlitten batte. Ter Vermiglückle war iii eine! Fischgeschäft in Havre de Grace beschäftigt und pflegte bei Tabuer zu wolme, wenn er sich i der Stadl aufhielt. Neu Seeleute gerettet. Ter holländische Tampfer „Me grez," der gestern hon Amsterdam hier ankam, hakte neun amerikanische Seeleute an Bord, die aus dem Sckoonor „R. P. Peiidleton" dem Untergänge geweiht waren und durch die Mannschaft des holländischen Tanipsers mit eigener Lebensgefahr gerettet wurden. Ter Schooner ver ließ am 9. April mit einer Ladung Kohlen den Hasen von Norfolk, um nach St. Michaels auf de Azoren Inseln zu segeln. Fwei Wochen spä ter gcrieth das Schiff in einen gewal Ligen Sturm und wurde so schwer be schädigt, daß es trotz aller Aiislren gimgen nicht über Wasser gehalten werden konnte. Als die neun See leute dem Tode schon in die Augen blickten, erschien der bolländische Dampfer, dessen Mannschaft die Schiffbrüchigen rettete. Feuer gefährdet Fabrik. Tie Fabrik der Soutbern Bedding Eo." und deren Nebengebäude gerie then gestern gegen 2 Uhr Morgens in erhebliche Gefahr, als in dem zwei stöckigen StaUgebäudc an der Ecke von Dover- und Einorn-Straße ein Feuer ausbrach. Ter Feuerwehr ge lang es. der Flammen Herr zu wer den, ehe großer Schaden angerichtet wurde. Amerikanische Nute an Deutschland abgesandt. Washington, 13. Mai. Tie Vereinigten Staaten haben eine 'Note an Deutschland gesandt, welche gegen die Versenkung der „Lusitania" protesürt. Das Dokument wurde kurz vor Mittag abgesandt. Botschafter Ger ard dürste dasselbe morgen Pormit wg im Auswärtigen A-mle in Berlin überreichen. Eine Evpie der Note wurde an Gras Beriistarfs. den deutschen Bot schaster, überreicht. ES wurden ser iier Eopien an die anicnkaiiischeii Botschaften in London, Paris und Petrograd gesandt. Das Reisen in Deutschland einge schränkt. B crli n, 2-m April. Das Kriegsminister,! hat sich veranlaßt gefühlt, zur Sicherung der Grenze und Grenzgebiete unseres deutschen Vaterlandes während des Krieges ei en Erlaß heraiiszngebcn. der uns mit Recht auch für das Reisen ver schiedene Beschränkungen auferlegt. Besonders betroffen sind im Westen die Gebiete der Vogesen und der Mo scl. im Osten die Provinz Ostpreu ßen. Verkauf. Vertrieb und Verwen dung von Wegckarten. Lagepläiien, Panoramen und schließlich auch von aiissülirlichen Führern ist in einer Entfernung von 100 Km. von unse reu Grenzen jedenfalls verboten. Trotzdem ist wohl jedem eisrigenWan derer genügend Gelegenheit gegeben, „ach mündlichen Orieiitirimgen diese Gebiete, soweit sie ungefährdet sind, auszusuchen. Das Riesengebirgc ist in seinem ganzen Umfang für den Verkehr zu gänglich. Aus den vorhandenen Füh rern sind mir die Eingangswege vom Osten und Südosten entfernt worden, so daß sich an dein eigentlichen Ge biete des Ricseiigebirges selbst nichts verändert. Die südöstlichen Aiisläii ier des Riesengelürges umschließen bekanntlich die Grafschaft Glotz, in der die großen und viel besuchten schlesischen Bäder den Heilsiichendeii nnd dem Verkehr erschlossen bleiben. Für die Provinzen Posen, Ost- und Westpreußen, sowie siir Pommern sind dagegen sämmtliche Führer für Gebiete und Städte während des Krieges beschlagnahmt. Das gleiche gilt für die Herzogthü mer Mecklenburg und die Provinz Schleswig Holstein. Trotzdem ist cs selbstverständlich erlaubt, die Osisee bädcr zu besuchen, und da? Publi kum wird mit besonders zugelassenen Prospekten oder Fübrer versorgt ' werden. Die vielbesuchten Seen und Städte des- lieblichen Mecklenburg - müssen auch ohne die sonst üblichen Fübrer bereist werden, da nur für ei ' nen ganz kleinen Theil in; Süden der Großherzogthümer das Aufklä ' rungsmaterial freisteht. Für die ' Lüneburger Heide gilt ebcnsalls das Verbot von Karlen und Führern, da die osseiie Begrenzung erst auf der Linie Lüneburg-Uelzen Soltaii vor handenes Führermalenal gestattet. Auch für den Rhein die Rheingebie te. die Vogesen und Geitweije siir den Schwai-zwald gilt dn-s Verbot, Es ist wobt aiizuiieblnen, daß die große Rbeinschifsalirt e-s den Reisenden er möglicht, die Schönheiten der User lind der anschließenden Gebiete, die wohlbekannten Städte und berührn- 1 ten Burgen wie attiährlich zu des che, nnd daß an Hand von zulästi gen Prospetten auf Wistensivellhe-:-: hingewiesen wird. Für das Moselge ! biet. die Eifel und die Bäurische Rbeinpsalz sind sämmlliche Vorhände-: nen Führer und Wegekarten eingezo gen, Ter Schwarzwald ivird heson- l ders im Badischen von dem Verbot betroffen, hingegen taun für den Schwäbischen Schwarzwald das vor handene Material geliefert werden. Das Gebiet des BodenseeS, die Bayerischen Alpe, die Fränkische I Schweiz, das Fichtelgebirge, der: Bayerische und Böhmenvald, das' Erzgebirge, die Sächsische Schweiz. der Harz mit dein Kysshäustrgebirge. ! die Weserbergc und der Tentobiir- gerwald, Thüringen, Spessart, Rbön, Odenwald und schließlich der Taunus! sind von dem Verbot in keiner Weist! bisher betroffen, und jeder Führer i nnd jede Karte ist ohncE-inschräiikiiiig : zu heiiiitzeii. Aus den voraiigegaiigciieil kurze Ausführungen ergiel't sich eine reiche Auslese von sehr geeigneten Reisezie len, so daß wohl Jeder, der in der glücklichen Lage ist. in diesem Jahre Ruhe und Erholung zu suchen, in um serem deutschen Valertaude ein geeig netes Plätzchen finde dürfte. Das uns verbündete Oesterreich Ungarn hat auch für den Reisever kehr die großen Verkehrswege trotz des Krieges osstngehalteii und er möglicht nach wie vor. mit aller Ve auenilichkeit zu Heilguellen und Al peiiläiidern zu gelangen. Karlstzad, Marien lmd. Teplitz. Franzenshad. Meran, wohl die bekanntesten Knr orte, liaben ihre raison bereits eröff net, und nicht sern ist die Feit, i "me dst- Touristen das beliebte Tnrol, das stenreiche Lalzkciiiiiiiergnt, Kärnten und Steiermark aussuchen irerden. Tie Leidensgeschichte deutscher Mnn kriipslcger in Frankreich. Ueber dio liiiernirnilg eine? Trnvvs von Angehörigen der Teut schen Freiwilligen Krankenpflege in Irankreüh wird uns von einem Be tliriliglen gejchrsetzen: im Fart Vim cennes geschah, wie'-wir allmählich iime miirden. zu druz livcZ-ke, sest.z sleile, oh nicht etwa zum Kriegs dienst vempslichtete Offiziere und Soldaten das Rothe Kren; angelegt hätten, damit sie dadurch sich der Kriegsgefangenschaft entzögen. Al? die hochnolhzmintiche Untersuchung nichts Belastendes zu Tage förderte, jedoch durchaus etwas Belastendes gesunden werde mußte, griff man zu einem verwerflichen, niedrigen Mittel, das unbedingt Erfolg ver sprach. Man befragte ns über die Herkmiit einiger harwlastr Anden ken, nabm die Aussage zu Protokoll und forderte unsere Unterschrift, oh ne miS nierlen zu lassen, was man damit beabsichtige. Eril als wir am ,">. Ottober von unseren Gesäbrten getrennt nnd in enge stjellenmagen verhaut wurden, begann uns eine Abnimg aufzudämmern, wobin man uns bringe. Unerborte Beschim pfungen. selbst Thätlichkeiten mußten wir uns gesäten lassen, als mail uns am Portal des Gesäiignissts den dortigen Beamten übergab, die uns zunächst in Wartezeiten einiperrte. Tabei wurden bei einem jeden Schm delmessiiiigen nach dem Bertillon'- ichen System vorgenommen, ebenso die Fingerabdrücko und Personalien ausgezeichnet. Vor dem Betreten der Einzelzelten. die wir von da nicht mehr verlassen sollten, uni den kaum halbstündige Spaziergang in geson derten kleinen Höfen vorziinebmen, mussten wir uns völlig auskleiden und die Kleider vor der Thüre zu rücklassen, wahrscheinlich um jeden Fluchtversuch unmöglich zu machen. Am folgenden Morgen fand eine abermalige Untersuchung statt, die sich bis aus den nackten Körper er streckte. Jegliches Gepäck. Uhren, insbesondere Taschenmesser „ndGiir tel, wurden uns genommen, eine Maßregel, die wir während der nun folgenden grauenvollen Einzclbaft voll und ganz begreifen lernten. Was cS bedeutet, zu beständigem Al lciiiseiii veriirtheilt zu sein, ohne jede Beschäftigung und dazu in quälen der Ungewißheit über das bevorste hende Schicksal, das versteht mir der, welcher sich in ähnlicher Lage befun den. Vor diestm ervenzcrl-üttenden Alleinsein trat alles Ucbrige zurück, die Kälte, welche wir erdulden muß ten. denn man nahm uns die Tecken, um sie an die Front zu schicken, der Hunger, denn außer einem kleinen Schwarzbrot erhielten wir mir Mor gens und Nachmittags ein wenig Suppe. Als wir baten, durch den! ameritanischeii Bolscha'ter uiist'r denlsches Geld in sraiizösistlsts um ivechseln lasten zu dunen, -daistit >vie mis die iiotinvendige R'alstiiikg kauf lich erwerben tonnten, wurde um dies rundweg abgeschlagen. Ja. man ging soweit, denjenigen, welcher ein Wort mit dem Kamemß'K'-zst'reden versuchte oder sonst irgendwie den Unmutb der Wärter erregte, bis zu achttägiger, noch strengerer Hast nur bei Wasser nnd Brot zu vernrtbeilen. Nach Verlauf einer Woche fand ein ! Verhör statt, und wir wagten ans baldige Befreiung oder wenigstens ans Klarheit über unser Loos zu bof- wn. Allein Tag um Tag, Wache um ! Wache verrann in analvoller Unge wißheit, Endlich an, 21, November ' und den beiden folgende Tagen hör ' ten wir einen Theil der Mcmiischast abgerufen werden, zur Verhandlung vor den, Kriegsgericht, Ta ich zu ! den sünsen gehörte, welche nicht vor - den Schi-anten zu erscheinen brauch ten, taun ich nur berichte, was die i Maimschasteii mir späterhin mit ! ' theilten. Das och nicht dageivesene ! Schauspiel, Aerzte, Schiveslerii und > Sanitäter ani der Anklagebank zu ! sehen, halte eine große Zuschauer ! nienge angelockt, Rechtsanwalt Bo i um führte die Vertheidigung sehr ge : schickt, altein Irohdem wurden die bei den Aerzte zu je einem Jahre, nieh - rere Schiveslerii zu drei Monaten nnd etwa >5 Sanitäter bis zu drei Jah ren Gefängniß vernrtheilt. Tie ührigen ivurden freigesprochen, muß ten aber trotzdem noch l > Tage in peinlicher Ungewißheit hinter den Go fäiignißniailern verbringen, ohne daß man ihnen die geringste Erleichte rling gewährte. Am 11. Dezember schlug endlich die Bef'reiimgsstimde für mis. Etwa io Mann start' ivnr den wir in geschlossene Verwunde tenwagen zmn Lnoner Valmbof ge bracht, wo wir dio Schiveslerii trafen nebst Herrn Stabsarzt Tr. Str,, dein es ebenso ergangen war wie den sün seil von lms, der also irotz anerkann ter Unschuld inehr als zwei Monate im Gciäiigniß geschmachtet halte. Zwei Tage währte die Fahrt bis zur Schweizer Grenze, I Ponta lier iand die achte und letzte Revision unseres Gepäcks statt. Tann bestie gen wir, immer ach in Begleitung iranzäsi'cher Gendarmen. einen Schweizer Zug, Unmittelbar an der Grenze hielt derselbe, die französische Begleitung verließ uns. und nim er eignete sich eine erichUtternde Szene, zum Beweise, wie sehr stur alle kör perlich und seelisch gelitten hatten. Mit den, Riiie „Hurra!" stürzte ein Sanitäter zu Boden und wand sich in furchtbaren Krämpfen, ebenso ver fiel im Nebenabtbeil ein starker Mann in Krämpfe, andere brachen in Thränen ans, wieder andere mußte gestützt werden, als wir den Fug ver ließ;'. Es bliebe imn noch hiiiziiznlügeii, daß der Empiang in Les Verrieres ein äußerst herzlicher war. Am näch sten Tage sichren wir unter Ebrenbe gleit,ig eines Oberleutnants, der durch einen Schweizer Major abge löst wurde, nach Basel. Tort erwar teten ns Beamte dc-S Telitjchen Kon jnlats, die ns unter lebhaften Smn pathiehetiliidigilngen der Bevölke rung bis zur deul'chen Grenze beglei tetem In den Vitriolgrotten bei Snalscld. In, vergangenen Jahr ist. wie Ru dolph Hundt in derN.itili-wistenschastz lichen Wochenschriit mittheilt, bei Gm-nsdorf unweit Saatfeld in Sach sen Meiningen, ein prächtiges Natur denkmal der allgemcinenßeiichtigilng ichei-geben worden, das seit seiner Er schließnng den Naturfreunden eine -Quelle reiner Freude und anregender 'Belehrung geworden ist, „Feengrot ten" bat der Besitzer der Vitriolböl, len, nin die es sich handelt, die über einen Kilometer langen iinterirdi scheu Räume genannt, und dies mit gutem Recht. Tie Farbenpracht in den erschlosienen Stollein-öninen in in der That ganz wunderbar: neben blendendem Weiß, hellbraune, gclb lichweiße, rotbbraune, tiessniaragd grüne, taiseebraune und himmel blaue Abstillungen, und all dies wird durch eine sehr geschickt angebrachte elektrische Beleuchtung zur größt möglichen Wirkung gebracht. Nach dem man gegen 50 Meter Siollen länge durchschritte hat, kommt man in die „Blaue Grotte", die wie der na chdeiii Geh. Bergrath Proß Tr. E. Zinmieriiialiii genannte „:jiiimicr iiiaiiii-Saal" von erhabener Farben wirtiing ist. Tas Werden dieser farbigen, formenlosen Wimdcrwelt können wir vor allem in den drei Onellgrotteu und den „Heß v. Wi chendoris-Grotteii" sludirem In den O-nellgroiten werden die Äiellwas ser künstlich gestaut: weilst'Haitis da? elektrische Licht die Stolleiimände in ibrcii iizäbligen Farben erglühen läßt, die Farbenpracht sich i!t der ru lügen Wasserfläche spiegelt, ttstr das Tropien der ewig thÄigillt'Klillt. wäiser die heilige Ruhe stört, isl's hier iinte weltvergessen schön. Unsere Kinder. „Bobby. du must jetzt mit zur Kirche!" „Mutter, warum sagst du denn nicht: „Bobbh, möchtest du nicht mit m die Kirche gehen?" .Nun dem, Bobby, möchtest du ul zur Kirche gehen?" .Nein!" Unter F r e u il d i n n e n. „Tu hedancrst gewiß Teiiie Bräu tigam, daß er ini Felde kochni und sogar alle die Händchen Arheilen, die einer Magd zntoinmen. verrichten must?" „Im Gegentheil! Ich sinde, das ist eine gute Vorbereitung für die Ehe!" 2 Offenherzig, - „Fel, Elisc, gcnikren Sic sich mci ncthall'rn durchaus nicht, thun Sre als ob ich nicht da märe!" „Tanke ichim, oa wcroe ich mich also wirklich amüsieren können!" In de r R e ch e u st u n ü e. Lehrer: „Aber Müller, wenn ein! Meter Stoff fünf -Mark tostet, käu , neu doch nicht siebcn Meter 25 Marl kosten!" Schüler: „Na. ich dachte, im Aus-, verkauf." N a i v. Höhere Tochter die m-t ihrem Papa e-n Gefängniß hes'chtigt. als die Sträilir.ge im Haie beim „Lust schnappen ' sindl: „Nicht wahr, Pcwa. lustwandeln sic?" ! Sie zartesten Gebilde bewundern wir in der „Venezianischen Grotte," im sogenannten „Märchendom" und in der „Gralsburg." Tie seinen, von der Decke herabhängenden Stalaki ten. die noch weich sind, werden vom geringsten Lustzuge bewegt. Wie der Entdecker, der Berliner Geologe Tr. Hest v. Wichcndorff. schreibt, ha ben wir hier „eine ausgezeichnete Tropssteiiihöble vor uns, dio uni so interessanter erscheint, als sie in weh reren durch Vergmannsthäiigkcit ge schussenen Hohlräumen und unterir dischen im Laute des letztver gangcncn Jahrhunderts sich erst ge bildet bat, gewissermaßen unter un seren Augen. Und was die Garns dorser Vitriotgrotten so imgeiiiein anstehend, nicht nur für den Natur forscher, sondern auch für jeden an deren Gebildeten macht, daS ist der Umstand, das; man hier ans Schritt und Tritt die Entstehung dieser ei genartigen Tropnteingebilde beobackp ten und einen Blick in die schassende Werkstatt der Natur thun kann, wie kaum an einem anderen Orte der Welt, Obwohl Teiitschland io viele Tropfsteinhöhlen in seinen zahlrci chcn Gebirgen ausweist. so ist doch nirgends das Werden dieser steiner nen Gebilde noch heute mit Sicher heit zu beobachten, da ihre Entste llung meist längst abgeschlossener ist oder mindestens viel langsamer vor sich geht. Tas Geheimnis;, das; den Werdegang innrer Mineralien und ihre ganze Bildiingsweise noch beute uingiebt. läßt sich hier in den Garns dorfer Ditriolgrolten etwas tüilen." Tie Klustwäster und Schichtwässer, mit Sauerstosf reichlich beladen, ver- Ersah. Fi-cnider: „Euer Förster ist nun auch eingezogen worden, da vermißt Ihr doch wohl ieme lagdgeschichteir rocht sehr?" i Einücimiicher: „I wo. wir lesen ja dastir die Kriegsberichte unser; Feinde!" Vorthci l h a f t. „Ihnen verkansc ich das Instru , ment überkuncht nicht, da Sie ohnehin nichts zahlen!" j „So? Daß ich Ihnen aber nicht ei , neu Heller abhandle, daran denken .Tie nicht!" Ironie. - Dichterling: „Petroleiiin giebt eS nicht, Gaslicht bab' ich nichts iuas mach' ich blos;?" Freund: „Laß doch Tein ei ' ! Licht leucktcir." einigen sich in den Onellwassern des Bcrgittncren. Phosphoritknolle,! n. Schiveieltioskälbel-, Alaun- und Kic selschieier wurden zerfetzt und ihre leicht löslichen Bestandtheile ausge nommen. Wenn dann diese Wasser im Stollen dahinflössen, wurde die Eil'enlösnngcn zu Eisenocker orhdirt. Im Innern der Stolleniäumc bil den sich Stalat'tiicn und Stalagmi ten hon Diadochil, dessen Farbe sich nach dein Eiscngehall richtet. Wo der Jollen vorsteht, entstellen schmal benneslergleiche Topswannen oder Lintervorhänge. Terran'en. die ver steinerten Wassenfällen nickst unähn lich sind. Ter Grundstein in in der Hanvtsache Alaiin'chieicr. und so war ec- denn auch der bi:- in'Z 18. Jahr hundert hier lebhaft betriebene Alaunschieierbcrgbau. der zu der Ent stehung dieser eigenartigen Naturer scheinung Anlas; gegeben hat. Ausgenutzte Z e r st renk bcir. -- „Mein Mann in kolossal zerstreut! Einige Wochen vor mei nem Geburtslage gab er mir zwei hundert Mart, damit ich mir selber ein hauende; Gescheut taute: natür lich batte er später daraus vergessen und brachte mir einen prachtvollen Schmuck." „Und die zweihundert Mart?" „Tafür habe ich mir ein neues Kostüm gekauft, aber selbstver ständlich aus Eredir... die Rechnung mus; mein Mann später auch noch > bezahlen." N euc S Wort. „Wissen Sie, den Rassisten Tictenborn trifft man , doch in jeder Gesellschaft." „Ja, s da-.- ist der reinste Bastpartout." 5