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10 AoS dem Reiche der Müde und der <Hesell,chast. New V o r t, den 2t. Ma>. Der mächtigste Reiz im RciTc Frau Mode's ist und bleibt die Abweclüe lung. Wie häufig hört man Klagen über den schnellen Wechsiel der Moden. Und doch! sollten wir immer das Selbe tragen? Niemand würde damir zu frieden sein. Der Veränderung halber wird in dieser Saison dem Rocke eine minde j stens ebenso große Bedeutung zugcwic. sen. wie der Taille. Der alajt?.-- schmucklosc, jeder Garnitur entbehren : de Rock ist ein Ding, das der Berge-n > genheil angehört. Säume. . - - Einkrausung, Drapirung und Pu,len sind an der Tagesordnung. Besonders bemcrkenswerth ist die schmale Falbel, die unten dem Fuhsaum angesetzt in. Der glatte Fußsaum eristi:! nicht mehr. Ihn umgiebt entweder -in Vo lant vom Kleider Material selbst oder er ist in kleineren oder größeren Bo gen oder Zacken geschnitien, die iin! schmaler Einfassung oder auch Keinen Volants garnirt sind. Ein auSgcbogter oder ausgezackter Rand statt des glat ten Fußsaumes ist heute durchaus nichts Ungewöhnliches. In der ersten unserer heutigen Ab bildungcn wird diese Mode veran schaulicht. Ausgeführt in nocturne blauem Weidenkätzchen Tasfeia, ist der Rock dieses Kleides unten ausgebogt. während er in der Knielinie drei ein Zoll breite, mit dicker Schnur umran bete Säumchen aufweist. In der Taille ist er natürlich, der Mode entsprechend eingekraust. Von dem obersten der drei Säumchen im Rock läuft vorn in der Mitte eine Reihe winziger Schleifchen dis zum Kragenschluß hinauf. Kragen Der moderne ausgcbogtc F u ß s a u m. und Aermel sind von weißer Organd. Ersterer ist breit von der Form mit ei nem winzigen Volant umrandet. Von Organdy ist auch das schimale Volant, das dem unteren Rande des Gürtels angesetzt ist. Ein bemerkenswerthcr Zug an dem Kostüm ist, daß es in Schnitt und Arrangement etwas alt fränkisch wirkt, was zur Zeit von Bie >n sehr geschätzt wird. Die Kürze des modernen Rockes- er s hält sich, sie wird mitunter geradezu bedenklich. Indes sind Extreme durch aus nicht geboten, und es bleibt jeder Frau überlassen, ein vernünftiges Maß in der Länge oder Kürze des Rockes innezuhalten. Wir sehen auck selten einen auffallend kurzen 'Rock, der der Figur oder dem Atter der Trä gerin nicht Junge Mädchen freilich neigen leichter zu Exi reinen, und bei ihnen erscheint der kurze Rock auch eher angebracht, namentlich bei der Debütantin, deren mädchenhafte. Erscheinung betont werden soll. BDas in unserer zweiten Alst Übung gezeigte Modell fällt in diese Klasse. Di Periode, v der ein Mädchen, nach >dcm es erwachsen, mädchenhcnt erschci neu darf, ist so lurz, daß jeder Bor theil wahrgenommen werden sollte. Di- Jahre fliegen hin, und von acht ' KI! - - - iiilisun.'xwanzig ist schließlich z nur ein tnrzer Schritt. Nachdem das VierNljahrhundert erreicht, lammt all mählich aber sicler eine Aenderung in I der Metyode des Sickkleidens. Das in Rede stehende Klciv wurde vo einer in prominenten Kreisen be kannten Dame für ihre Tochter ge wählt. Dunkelblauer Weidenkätzchen ! Tafsej-, bildete das Material. An dem sehr kurzen Rock narr der Fiißsaum in der Manier einer Manschette nach Ari ! sie, umgeschlagen und mit einem Bo taut d>'s Skidcnmaierials garnirt. Tie Taille mit ihrem breiten, weit unter die Taillcnlinie hinabgehenden Mieder gurt gemahnte ein wenig an „basque" Form. Der erwähnte Micdergurt war eigentlich nichts weiter, als ein von drei gelnvteten Stücken der Seide ge bildeter Gürtel Effekt. Eine Garnitur von Goldborte und winzigen Gold knöpsen verlieh im Verein mit den über die Seide vertheilten roth und goldgestickten Blumen dem Kleid noch größere Eleganz. Damit der lrirze Rock für Straßen tracht geeignet sei. wurden zu dem Kleid hoch hinaufgehende Knöpf-Siie fei letten von Pateirtledec mit hellfarbi gen Schäften getragen. Eine Mode, die großen Anklang zu finde scheint, ist die, Kleid, Sonnen schirm und Hut von einem Material zu babon. An sich läßt sich gegoii eine solch? .Kombination gewiß nichts ein wenden, denn die Wirkung ist ebenso harmonisch wie schön. Frauen und Mädchen, die sich eine große Anzahl Kleider leisten rönnen, sollten enlschie den ein oder zwei solcher .Kostüme ha ben. Denjenigen aber, die sich nur einer sehr beschränkten Anzahl erfreuen, ist weniger dazu zu rathen, namentlich wenn das Material ein wenig ins Auge fällt. Für Frauen, die mit ihren Mitteln sehr haushälterisch umzugehen haben, eignen sich am Besten solche Kteidec, die man nicht, schon aus der Entfernung auf den ersten Blick als so und so oft gesehene wiedererkennt. Ein reizendes Kostüm des in Rede stehenden Genres stellt unsere dritte Abbildung dar. Es ist entschieden schick, ausgeführt in punllirtem Weidenkätz den Taffeta, in einer Kombination von Roth und Weiß. Mit Hut und Sonnenschirm vom gleichen Material, war das Kostüm trotzdem keineswegs auffallend, wenn eS auch leicht Auf merksamkeit erregte. Der reichlich weite Rock hatte im oberen Theil eine eingekrauste Passe poilirung, die ein Mte-Effett bildete, während er am Fußrand von einer Zchmalen Falbel von der Seide umge ten war. Eine reizende Blouse von ! Seiden-Netz wurde zum Theil bedeckt von breiten, sich über die Schultern hinziehenden Trägern aus dem Sei Ter Teutsche boerespondent, Baltimore, Md., Tonntaq, den i. 7u"ii 1915. A st EMÄWW ', S - WGMD st Kb st ch'' z ' MH - .GMK r - . DFd'p-Nst.st-" ch - i M ,'K M ' ? MUAM'L H B i /ist -Nst -ist'?- ' -st- ... -- -Z' i k -sMüL) - ' F.5 N-st - st- -5 "L. T i MM - Der kurze Rock für die Debütantin. den-Materral, und der breite, u.nc A mäßig gefaltete Atlas Gürtel w,: > i.: wirkungsvoller Weise die Grenze zmi scheu Rock und Taille. Feiner veuel'.a nischer Spitzen-Zwischensatz garnirte die Taille, und ebenso die H b G t krause und die Manschetten. Der Hut, mit runder Krone und ab fallendem Rand war vom gleichen Via icrial wie das Kleid, und i-u iune e-> Räude mii schwarzem Atlas detleidc!. Born garnirte denselben eine große, flache Scbteile von Sammctbaud, und Do,, dem Letzteren hingen Enden bi auf die Taille hinab. Mit Kleid und Hut harmonirtc der Sonnenschirm von der punktirtei, Seide. Er reprä'-ntin. den neuen Thp mit cinactrausle. Nah ten und P-asiepoilirung in der oerviu denden Farbe. Wenngleich der Mai uns haung noch viele kühle Tage bringt, ist es doch an der Zeit, dem Lingerie Kleid seine Aufmertsamteit zuzuwenden. Enahic ne Frauen wissen, daß eine mit Sorg fält und in Ruhe geplante Ausstattung für warme Tage viel zufriedenstellen dere Resultate zeitigst als wenn diese! be in Hast, im letzten Moment zusain mengeftellt wird. ! Kostüm mit Sonnens^^ H .. . - MckLeripl,, ../Ar< - A o lcüö,ten Nachmittagskleidern soll- , ,ic n.itürlia, kein Mangel herrschen, denn zu wissen, daß man kühl aus sieht. verbreitn allein schon Behagen. Bei einer großen Anzahl von Liv.ge ric.Kleidern braucht keins dem andern zu gleichen. Die heutige Mode ist so reich an Abwechselung, daß man durch eil nia in Verlegenheit lommst in dem Bemühen, jedes Kleid von dem andern verschieden >u haben. Jedes lann seinen eigenen Thp und seinen eigenen Eharalter haben. Fn die Klasse der Lingerie Kleider , -all! beut- auch das Kleid von Netz. ! über leichter Seide. Von dieser Art ist ch unser-.r .ic.t-ni Abbildung ver anscbaul i-stte Modell. Von weißem 'Netz, über einen weißen, leichren Sei den Fond gearbeitet, entspricht das Kleid ganz den Anforderungen, die man an ein Kleid für warme Tage zu stellen berechtigt ist. Einem tiefen, ! leickt eingekrausten, reich mit Soulasch ! borte verzierten Hüften Uoke ist der - weite Rock angesetzt, der, unten in Bo ..en gesckxnitten. d>e mit Volants gar l nirst wellenartig in graciösen Falten jui die Knöchel ' fällt. Ein weiteres, neuartiges Arrangement des Fußsau s mcs. Die Taille ist in Säumclien gesteppt, - und mit Borte verziert, und hat Acr . mel die am Handgelenk dicht anschlie s Beu, mit zugespitzter, auf die Hand - fallender Manschette, E ° - tz' Das moderne Lingerie ! 5t l e i d. - > Eine breite Schärpe von heliotrop i farbigem Atlasband ist zweimal um > -! die Taille geschlungen, und in weichen Desen an der Seite geknotet. In Uebereinstimmung mit dem Kleide ist der zu demselben getragene Hut -u S.üoe uuo Netz mir Atlas > band garnirt. Ein loser, duftiger Kra gen umgiebt den spitzen Ausschnitt. Wan da. Die iwrnelime Zrau. Tie Vornehmheit wird oft in äußer : lichkn Dingen gesucht und gesehen: im! . Glanz der Kleidung, in der Sicherheit t > des Auftretens, manchmal auch in einer I gewissen hochmüthigen Ueberhebung. i ! Abgesehen von der Thatsache, daß den ' wahrhaft vornehmen Leuten eine sehr - bemerkenswerthe Sicherheit des Auj c lrctcnS, auch in Beherrschung der For ! men, meist eigen ist, liegt wahre Vor , nehmheit doch zunächst ganz wo anders Auch an den gescllschaftliarcn Stand ist r sic im Allgemeinen nicht gebrinden i : wenn sie auch bei Angehörigen der hö i ! Heren .Kreise mehr gefunden wird. Eine! r sehr hochgestellte Dame sagte einmal >, von einer alten Bäuerin ihrer Nachvar - sckaft: „Das ist eine alte vornehme Frau". Damit meinte sie die Art und Weise dieser schlichten Frau, das in nerste Wesen, das vornehm war im Denken und Handeln. Ein eigner Glanz, ein eigner Friede kann non sol eher wahrhaft vornehmen Frau ausge hen, und die Umgeoung empfindet den Zauber solcher vornehmen Persönlich keit. Als ein besonderes Merkmal von wirklicher Vornehmheit gilt die Ruhe, die .o wohlthuend und so himmelweit verschieden ist von dem Lärm und der Unrast und dem Keifen und oeständi gen Schelten. Darum ist auch eine vor j nehme Frau meist die sehr verehrte j Herrin guter Dienstboten. Denn ivahr hafte Vornehmheit hat Lerständins für alle Menschen mit ihren kleineren oder größeren Fehlern, Schwächen oder Eigenheiten, wahrhafte Vornehmheit paart Vertrauen mit Zurückhaltung und zieht damit jene feine Grenze der Unnahbarkeit gegen plumpe, aufdring liche Vertraulichkeit. Leute, die solche feine Zurückhaltung Stolz oder Hoch muth nennen, haben eben kein Gefühl sür den eigentlichen Zauber, der von solchen Persönlichkeiten ausgebt. Nichts imponirt ungebildeteren Leu ten mehr als vornehme Rüde und Zu rückhaltung, weil veides nämlich der Beweis einer Selbstzucht ist, die oft angeboren, oft aber auch durch strenge Gewöhnung erreicht ist. Die heutige Zeit mit ihrem oft „Zuviel" an An forderungen an dir „moderne Frau", mit ihrer Vielseitigkeit und Zersplitte rung, die oft in Oberflächlichkeit aus artest ist vielfach eine Feindin der vor nehmen, selbstbeherrschten Ruhe. Darin mag es auch begründet sein, daß sich der Begriff der vornehmen Frau jetzt öfters verschoben hat und man .die elegante Frau" meint, wenn man „die vornehme Frau" sagt Eine noch so elegant Frau im Rahmen der elegan- j .'Asien Wohnung ist oft genug noch lau ge leine vornehme Frau; de die viel festige Zerstreuung ist schon Widersa ! cher der Ruhe, die das allersickxrste j Zeichen der Vornehmheit ist. Bornehme Frauen bleiben auch allen Extravaganzen der Mode fern, sie wählen sich aus der zeitlichen Mode das aus, w-aS ihnen zusagt, sie iiver schreiten in ihrer Kleidung nie die Grenzen des Schönen, d. h. des für sie Passenden. Vornehme Frauen kleiden sich wohl modern oder elegant, aber sie machen sich niemals zu Sklavinnen der Mode. Eine wahrhaft vornehme Fron ver steht es, mit vielen andersdenkenden > Menschen zusammen zu sein, ohne ! durch Rede oder Worte diese zu ver ? ! letzen, sie versteht es schließlich, mit j l Würde zu altern, in des Lebens Herbst Einzutreten. Ihre ausgeglichene Ruhe ; sagt illr, daß oben dor Jcrlire Lmis vor- geht, sic tauscht die geistige Reife, das Darüberstehen. das mit den ! Fahren immer mehr wachsende Ver ständnis für alle Lebensfragen gern ge gen jugendfrische Züge ein. Eine Frau, die mit Kunstmitteln oder künstlicher Naivität die stiebenden ! Fahre, die Jugend und zweite Jugend! zurückhalten will, ist nicht vornehm, j Ein schöne- Wort der greisen, oornch-! men Schriftstellerin Marie von Ebner- ! Eschenbach sagt: „Alt werden heißt se hend werden". Eine wirtlich vornehme Frau ver breitet. weil sie sie in sich hat, Hanno- - nie auch um sich, eine harmonische Frau drückt ihrem Hause den Stempel der Ruhe, des Friedens auf. Hochmuth und Vornehmheit, sa oft verwechselt, sind grundverschieden. Dem Hochmuth, den oft ungebildete Leute zur Schau tragen, in dem Bestreben, für vornehm gehalten zu werden, fehlt die herzerwärmends Freundlichkeit, die der wahren, echten Vornehmheit eigen ist, trotz aller Zurückhaltung. Man schätzt gelehrte, berühmte, in teressante Frauen, vornehme Frauen aber liebt man, weil sie die Herzen er wärmen und weil sie imponiren. Man liebt gern da, wo man bewun dern muß. Gerade Heine, in einer Zeit, die die höchsten Anforderungen an die Frauen stellt, wird es sich zeigen, wer wahre Vornehmheil besitzt, und wo der Schein j einer falschen Bocnchmhcit nicht Über sichtliche Mängel hinwegtäuschen konn te. Es ist gewiß niederdrückend, wenn wir in dieser Zeit älteren Frauen be gegiien, die cs nicht fertig brachten, ihren Anzug mit dem Ernst der Zeit in Einklang zu bringen. ! Wir brauchen nickt alle Lebenk-freu j ! d>> abzuthun, das würde nicht zur He j bring des Lebcnsmuthes beitragen. Aber wir sollten endlich wissen, wo die echten und rechten Lebensfreuden zu finden sind. Gottlob, die meisten deutschen Frau en wissen es, möchten sie vorbildlich lvirkcn! Ein kleiner Diplomat. Hänschen tommt, seltsam erregt und mit Augen, die verrathen, daß er wie j der mal was angestellt hat, in's Zim j mer. Setundenlanges Sonviren seiner ! seits; dann 'Angriff folgendermaßen: „Nicht wahr, Tante, wag man den Feinden anthut, macht gar nichts?" „Es kommt darauf an," sage ich, schon wenig Erfreuliches ahnend. „Na ja weißt Tu. ich hab' nämlich eben den frechen Japanern ih re Vase, die in Deinem Zimmer steht, lapnti geschmissen." Gcwissen s f r a g e. Ter scheidende Vorgesetzte (bei der . Abschiedsjeier): „Meine Herren, icü bin -ganz gerührt über die -Ovationen, cste Sie mir dabringen! Aber eine Frage E im Vertrauen: War ich so beliebt bei lhnen . . . oder sind Sie alle froh, daß ich wegkomme?" Kuh und M ilchman n. „Was möchten Sie lieber haben > eine eigene Kuh oder einen zuverläs sigen Milchmann l" - Das kommt t darauf an." - - „Kommt daraus an?" , - Auf mancherlei. Es sind zwei Uw : terschieoe zwischen einer Kuh und ei nem Milchmann, und der eine Unlev - schied spricht zu Gunsten der ersteren, und der andere zu Gunsten des- letzte . ren." - „Erklären Sie sich näher." ! „Erstens: Eine Kuh gibt rebie Milch. Zweitens: Eine Kuh gibt kei nen Kredit. Ein Gemüth, t Die kleine Ella: „Tante, mach' doch - mal die Augen zu." Tante: „Warum denn Kind?" Ella: „Mama sagte, wenn Tu ei, mal die Augen zumachst, krieg' ich ein schönes Kleid." Gute Aufklärung. i „Wo wohnen Sie?" fragte ein Gen - darm ein paßloscs Individuum. „Ich wohne gar nicht!" : „Und Sie?" fährt der Mann des Gesetzes zu dem Gefährten des ersteren fort. „Ich wohn ihm gegenüber." Mr die /ittche. Das Käschenkraut tKäse Dippel. Malve; Englisch: Marsh Mal- ' low) kann frisch oder getrocknet in al len seinen Theilen gebraucht werden: stengel, Blätter und Käschen, letztere enthalten einen schleiniigen-Saft. Leich ter Aufguß wird als Thee getrunken, wirkt beruhigend, schmerzstillend und blntrcinigend. Manche Leute geben ihn den Kindern regelmäßig Abends er trinken, oder halten ihn im So-mmer kalt als Getränk für die Kinder, da er das ganze System wohlthuend beein flußt Man brüht ihn nicht nur an. sondern läßt das Kraut auskochen, ! Starken Aufguß nimmt man zum Wa schen und Aufschlägen bei jeder Art von Wunden, auch zum Baden kranker Glieder, bei Gichl und Rheumatismus. Salbe bereitet man, indeni man starken Aufguß kurz einkochen '.äßt, so dass es einen dicken, dunkelgrünen Ex trakt giebt. Diesen gießt man in frisch ausgelassenes Schmalz tdas man vom Feuer abstellt, bis es nicht mehr zischt oder spritzt, wenn die Flüssigkeit hin i einkommt). Dann wird beides znsain ! inen so lange gekocht, bis jede Feuchtig j keit verdunstet und das Schmalz allein übrig bleibt. Die Salbe muß dann eine z starke grüne Farbe haben; (eine Taffe ! Schmal; auf T Taffe Extratt) denn das Schmalz dient nur de,zu, den Kräuterstoff in sich aufzunehmen und ihm Halt zu geben, Bei diesem - Kraut ist es trotz seiner kräftigen Heil kraft ganz gleich, wie viel man davon trinkt, badet oder zu Umschlägen be ! nützt, ein Zuviel fändet nichts. Gefüllte Kartoffeln, ü große Kartoffeln schält man, schneidet ein Deckelchen oben ab und höhlt sie mäßig aus, füllt sie mit H Pfundßrat wurstfüllsel und legt den Deckel wieder darauf. Nun thut man Butter oder Fett und kleingeschnittene Zwiebel in eine Kasserolle, setzt die Kartoffeln ne beneinander hinein, läßt sie anbraten, bedeckt sie dann mit Fleischbrühe oder Bratensauce und läßt sie festzugedeckt weickdämpscn. 2, Möglichst große Kar toffeln werden geschält und in schwach gesalzenem Wasser halb gar gekocht, Dann schneidet man die oberste Scheibe fort und höhlt die Kartoffeln mit , einem scharfen Messer sorgniltia ans. Die Füllung, di? man in diese Höhlung hineinstrcicht, wird folgendermaßen be reitet: Man hackt s Pfund zartes Rindfleisch mit ?, Pfund Schweine fleisch zusammen, mischt damit 2in Butter gelbbraun geröstete feingeriebe ne Brödchen, etwas geriebene Citiw iiensckale, Muskatnuß und Salz, ! schlägt 2 Eier daran und arbeitet die l Masse gut durch. Ist die Kartoffel ge füllt, ' so wird die abgeschnittene Scheib- deckelartig daraus gebunden. Sämmtliche Kartoffeln brät man dann in einem eisernen Topf mit kochender Butter bräunlich, was ungefähr eine Stunde dauert. Von Zeit zu Zeit gießt man etwas Bratensaure zu. Der Topf muß gut verschlossen sein, damit sich eine kräftige Sauce bildet. Gurkensalat mit Senf (ungarische Art). Man verrührt zwei Lössel Senf mit drei Löffeln Del, et was Pfeffer und Essig, giebt die ge schälten, gehobelten und gesalzenen Gurken dazu, mischt alles und läßt den Salat gut durchziehen. Re moulade n s a u c e. Man streicht vier hartgesottene Eidotter durch ein fcines Sieb, verrührt sie langsam mit einem Eßlöffel Prövence öl, einem Eßlöffel Sardellenbutter, einem Löffel Senf, ebensoviel gewiegter Zwiebel und gehackten feinen Kräutern, einem Eßlöffel gehackten Kapern, Sa bi, Pü'nor, zwei Löüeln Eslragoriessig !und einer halben Tasse kräftiger Bou illon aus Fletsch-Extratt, kocht dies zu einer dicklichen Sauce, fügt eine Prise Zucker zu und stellt diese feine Remouladensauce bis zum Gebrauch auf Eis. Frech. Schloßdiener: „Früher wurde das Schloß von Raubrittern bewohnt, die den Reisenden alles wegnahmen. Die heutigen Herrschaften haben'Z bester, die geben halt freiwillig das, was sie geben wollen." Ein Segen. . Betrunkener (als er von seiner Al ten durchgeprügelt wird): „Ein Segen, daß man im Rausch nicht auch doppelt fühlt!" L Eine Zeitsrage. Zwei Bauern kommen in die Stadt. Plötzlich sagt der eine: „Du, schau mal dorthin, welch' große Uhr!" Worauf der andere erwidert: „Za, ich sehe sie schon. Donnerwetter, sah' einmal, wie lang muffen da die Mi nuten sein?" Mißtrauisch. Angeklagter: „Herr Präsident, könn > ien m'r die Sitzung nit vertag'n?" > Richter: „Warum?" Angeklagter: „Sie kommen m'r heu te so schlecht gelaunt vor,"