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,1,111 I >4l 1 >l4-1-1-1 11 11-^l - Heute klar I L nd I T veränderliche Winde. x 75. Jahrgang. National Exchange Bank Hopttns-Ploce nnd German-Straße. na' ri.aoo.ooo UkdrrschuS >,, Prosite Büv,ot Ihr Eonto wird gewürdigt werden- Ticherheitskästen zu verimetlien. Waldo Newcomer, Präsident. A. P. Lansdale. Kasslrer. Clinton Ä. Moraan. sNiuriilK.ll) Liilss Kaslrec. Teutsche Spnrbank von Baltimore, SildWkst.Cckk Baltimore- nnd Entaw-Straße. essen manch von 9 bis 8 Uhr. Donvcrstaa Abend vo 0 bis 8 Uhr. Die Gelder werden nur in sicheren Aktien und Oblioaiionen und ausgewähllen Hhpothe ken angelegt. „ Charles Tvilman, Präsident. WilUou, Epiima, Schatzmeister. Dlretlore: Charles SvNman, Fvbn Lange, Aolerl Lange, Harry F. Llndeman, n. Henry Schäfer, George H. Nutzst, C. Lieberlueckil. George W. Hemmeter, Henry D. Dreyer, G. C. Rupvcl, ' William Spilman. Henry Stichling. Kummer H Kecker, Teutsches Bank- nnd Wechselgeschäft, Mitalteder brr Altienbiirle. 26 Sonth-Straße. „National Bank f Commerce".GebLde. An- und Verkauf don Aktien und Obligatio nen Wechsel und CrcdUbrtcse auf alle tzaupt sächNchen Slödie Europas. An- und Verknus 'rcmder Geldlvrtcn, sowie Ausfertigung don Polimachtcn. Schissslarlen von und nach Deulschiand. <AprL7—) Aue Pfandlcihkn werden ei Jahr aufbewahrt. Ctablirt lB2l>. Consolidated Loa Co., Nr. >. Nord Clay-Ltrahr. S. Salnbcs Si- Co.. Nr. N7k>. Wcst Baliimorr'Strafir. Svciicuc Nairn aus groste Pfandleihen. Sc>- ten-Cingana zum Privai-Bürcau. Schumacher L Noreman, haben seht ihr Gefchäflslokal ln ihrem neuen Laden. Nr. Bü. West-Lextugton-Strake. Voll Auswahl optischer Waaren. -Augen losiknsrct untersucht. Schumacher L Foreman, Nr. 8, West Leringtoib'Slralte. SeptSB > Augen losleiifrri untrrsucht. I. W. Karenvirrg. Deutscher Optiker, I 814 Cqullablc Building, Jadeite- und Calvert-Ltrasie. Sprechstunden i bis 5 Uhr Nachmittags. MOS Casicrii-Avenuc. Sprechstunden ü bis 9 AbendS. Brillen zu nuiftigen Preisen angeserllgt. (WrzS.TLS.IJIt) I Schaukästen u. Laden-Einrichtungcn Pinsler Stand- „"v 9al--tisch.KiisikN. A SvezialpreNe. z,nust in der Fabrik. Nuse k Compagnie, 808 Low-Straße, nahe Front-Str. (Maib.lJ) England beschränkt Ans-! f h r ii ach Holl a n d. London. 22. Juni. Ein Re-! gieiiings Dekret wird in Bälde er laßen werden, das dem Export aller Waaren nach Holland verbietet, mit Ausnahme derer, welche an den „Nie derländischen Uebersee-Trnst" coiisig niit sind. Tie Ordre, soll dem Han ' del ein Ende wachen, der jetzt angeb lich über Holland mit Deutschland be- j trieben werden soll. Eapilän E. G. Pretnnian, der par- , lanientarische Unter Sekretär der Handels Bebörde. niachle beule diese Ankündigung. Der Export von Waaren an den „Niederländischen Uebersee - Trust" würde einer Garantie gleichkommen, daß keine Waaren aus England ein (Vwßbrilannien feindliches Land er reichen würden. Eapitän Pretmnan kündigte an, daß ein Abkommen mit dem Nieder ländischen Trust bereits seit längerer Feit in Kraft gewesen sei. und daß der britische Eonsul einen günstigen Bericht über die Wirksamkeit deSAb koininens erstattet habe. Er fügte > hinzu, je schneller dein jetzt durch Hol land passirenden Handel mit Dentsch lcind ein Ende gewacht werde, desto besser sei es für die Interessen Eng lands. Das Dekret siebt eine Geldstrafe -von P 2200 aber Hast von zwei lah reu für Uebertrctting seiner Bestim mungen vor. Absender und Adressa ten werden gleichmäßig verantwort lick gehalten werden. Eonferirt in Berlin. Berti ii, 22. Juni, via London. GIPsS „Dcr Bccher der klärt hellte von gkMltnrn Mliuml " und Zllkllllstjgl'll Dksnchtllllgkll." mttttttUttttrrttrrttrnirrrwmrrrrMrrrrrnrr George Walter,! / West-Feringtori-Str. 8 nahe Charte. Lioinante Uhren. Schmucklaaco eilbrrwaarr. 8 ugc k-strnlrel vo registrirlem 8 Optiker grpritft. Akzepte gemm auqelcrttat. Wir s> all. (Aprl.lJ.TLi 8 ttMrrrrttrrnrrr..uurrm,rill>lrmrr Wcr rc ol L Roh und gehobelt. Tsjl' 51mm O.milit'r Co. 414 Light-Str.-Werfte. (MSrzl-1 Seid Euer eigener Dachdecker Morelaud'S Crment vcl Farhe bölt ein leckendes L'iech- oder Filzdach Wasser dick,!. Fünf Jahre Siarantic. Preis 85c. die Galione, adgelieserl. Merelaud .1 Co., 82 Nord East-Avennr. 'P>wne Waise ?30—A. (AvrlS—Zu! 101 I Ter deutsche Gesandte in Sofia, ! Bulgarien, Tr. G. Michabelles, i langte heute in Berlin an, zwecks ei ! er Eonierciiz in dem auswärtigen Amt. Er wird bald ans seine Po stcn zurückkehren. Russen auf der ganzen Li nie geschlagen. B erli n, 22. Juni. Eine Heu lige Bekanntmachung der Uebersee t Nachrichten - Agentur besagt, daß die Russen vor Lemberg ans der ganzen ! Linie geschlagen worden seien, und daß sie mir noch kämpfe, in Feit zn.gewinnen, ihre Artillerie nnd ihr Kriegsmaterial zn retten. Tie Bekanntmachung lügt hinzu: „Tie Teutschen und Oesterreicher sie Heu l<) Meilen von Lemberg. Tie Haiiptslelliingen der Russen werden von der Artillerie der Armee' unter dem Eommando der Generäle Ma ckensen, Linsingen, Böhm Erinoli, Pflanzer und Wovrice beschossen." Britische V erln fl c. London. 22. Juni. Nach trägliche Verlustliste für Ilnterüffi ziere und Soldaten enthalten die Namen von 2000 aus den britischen Streitkrästen, die in Frankreich und Belgien, und 000 Mann, die an den Dardanellen standen. Tie Offiziers - Verlustliste enthält 02 Namen ans dem Offizierskorps an der Westfront nnd 22 Namen ans dein Mittelmeer - Expeditionskorps. Tiesc Listen find am 0. Juni zusam mengestellt. Nbgnnciitcn. die drii „Deutschen Eorrc spoudcntrn" nicht pünktlich oder unrcacl nlüsuft erstatten, sind gebeten, der Office davon per Telephon oder schriftlich Mit theilung zu machen. Mtigt. Meldung bezüglich brr > „Caiiiania." Britischer Dampfer suchte U-Boot zu ramme. Mehrere Passagiere bestätigen die früheren diesbezüglichen Meldn gen. Teutsche Presse glaubt nicht Eiigland's Behauptung, daß „tt 20" durch britisches Kriegs schiff versenkt wurde. —Britischer Tampfer „Earisbrook" auf den Grund befördert. London, 22. Juni. Tie An chor- Linie. Eigeiithümerin der „Ca meronia," bestreitet die Richtigkeit der Meldung, daß der Tampfer ans seiner Fahrt von New - Bort nach Liverpool mit knapper Noth der Ge fahr entging, einem Unterseeboote zum Opfer zn fallen. Passagiere der „Eameronia" dagegen bekräftigen die gestern von Peter Fletcher von New - Bork gemachten Angaben, welcher versichert, daß die „Eamero nia" das Unterseeboot zn rammen versuchte. Hr. Earroll Winslow von New )')ork erklärte, daß zwei Unterseeboote in der Nähe des Schiffes gesichtet wurden. Tie „Eameronia" machte nach seiner Angabe den Versuch, das eine der U-Voote z rammen. Hr. Winslow erzählte seine Ge schichte im amerikanischen Eonsulat und protcslirte dagegen, daß dem Schiffe so nahe der englischen (lüste kein schützendes Geleit gegeben wor den sei. Teutsche Presse glaubt engli s ch e n Ber> ch t ich t. Berlin, 22. Juni, (drahtlos nach Sayville. N. I.) -i-ie Be hauptung der britischen Regierung vom letzten Sonnabend, daß das deutsche Unterseeboot „U-20", das von Eapilän Otto Weddigen befehligt und vor etwa drei Monaten zerstört worden ist, von einem von „Seiner Majestät'S Schiffe" versentt worden sei und nicht von einem englischen Tantdampser unter schwediicherFlaa ge, wie von der deutschen Admiralilät erklärt wurde, wird von den deut scheu Feitungen in Frage gestellt. Eine von der Nebersee-Nachrichten Agentur henke ausgegebene Erklä rung sagt, „TeMsche Feitungen ver langen, daß die briliiche Admiralität Einzelheiten über das Verienten von Eapitän Weddigcn's Unterseeboot durch ein Kriegsschiff betau! gebe, denn die jetzige Behauptung der bri tischen Admiralität widersvricht einer früheren, die im März ausgestellt wurde. Damals berichtete die briti sche Admiralität, daß sie Gründe ha he zn glauben, das Unterseeboot sei persenkt worden. Toch wenn es von einem Kriegsschiss znn, Linken ge bracht wurde, dann hätte dies offiziell berichtet werden müssen. Tie Admi ralität müsse erklären, ob das Kriegs schiff seine Nationalität verleugnet und die schivedische Flagge geiübrt hätte, und ob es, nachdem es das Unterseeboot in anscheinend freund licher Weife angerufen hatte, dieses plötzlich gerammt hätte." Tie „Tages-Feitting" wünscht die Ailfmerksanikeit der amerikanischen Regierung ans die Haltung der bri tischen Admiralität zn lenken, ange sichts des Verlangens der Ver. Staa len, daß deutsche Unterseeboote eng lische und neutrale Kaniiatnlleiichme anrufe und inspiziren sollen, ebe sie diese eben verienten." Britischer Tampfer ans den Grund befördert. Londo n. 22. Juni. Ter briti sche Tampfer „Earisbrook" von Glasgow, der von Montreal nach Leith, Scottland. unterwegs war, ist am 21. Juni 10 Meile nördlich von Kinnaird's Head von den Kanonen eines deutschen Unterseeboots in den Grund geschossen worden. Elf Man der Besatzung wurden gerettet, von 12 anderen weiß man noch nichts. (Tie „Earisbrook" war ein Schiff von 2222 Bruttotonnen und 200 Fuß lang. Es war 1!107 in Luther land gebaut und wurde Anfang Juni als in Montreal befindlich gemeldet.) D i e B e in a n n u n g gelandet. Frascrbur gh. Schottland, 22. ' Juni. Tie gesammte Bemannunü Ballimorc, Md.. MiliwoW l>cn 23. Juni 1915. Das Retz wird enger. 3ielt lic! um Nullen nullunlnel Mniiiliilj Lkiiibtrg'li lchSil im Glinge. Gerüchte verkünden bereits den Fall. Schürfe Kämpfe ;m westlicher Front. An der Fechte und nördlich von Arras. Aericht des deutschen (Henerntstnkes. Be r l i n, 22. Juni. Von n gewöhnlich heftigen Kämpfen ent lang der Fechte in, Elsaß, spricht der heute vom deutschen Armee Haupt quartier ausgegebene amtliche Bericht. Derselbe hat folgenden Wort laut: W c st l i ch e r Kriegsschauplatz. „Ter Feind unternahm auf dem wesllichei! User des Kanals nord weßlich von Tixmndr, einen Angriff gegen die von unseren Truppen be setzten Dörfer, wurde jedoch zurückgeschlagen. Nördlich von Arras gab es gestern mir Artillerie-Gefechte. Ein An griff der französischen Infanterie an eine, Punkte südlich von Neuville, wurde um Mittcrnach von nuferen Streitkrästen zurückgewiesen. Im Ehampagnr-Tistrikt, westlich von Perthes, gelang es uns, nach erfolgreichen Minen-Opcrativnc nufere Positionen weiter vorzuschieben. Auf den Höhe der Maasuser dauerte der Nahkampf den ganzen Tag über fvrt. Er war vv einem heftigen Artilleric-Bvmbnrdeineiit beglei tct. llm ungefähr ii Uhr heute Morgen lirgaiincn wir einen Gegenangriff und säuberten unsere Schützengräben fast gänzlich von allen französischen Soldaten, welche in dieselben vorgedrungen waren. Wir machten 120 Gefangene. Ein Vorstoß einer kleinen feindlichen Truppeiimacht bei Marcheville wurde ohne Muhe zurückgewiesen. Oestlich von Liiiirville fanden weitere Treffen in der Nähe von Lrintrei, statt. Gestern Abend haben wir in de Vvgesc ssteintisch unsere Posi tionen auf das Ost-Ufer der Fechte verlegt, an einem Punkte östlich Vv Soiidernnch, vhnr von dem Feind belästigt zn werden. An der Hilden- Höhe erlitt der Feind wieder schwere Verluste während wiederhvlter Aug risse. Unsere Flieger habe auf die Luftschiff - Stativ bei Evurcelles, westlich von Reims, mehrere Bomben geworfen. Bviiibcn-Angrisfe feind licher Flieger auf Brügge und Ostende haben keinen Schaden von militä rischer Bedentiing angerichtet. Südöstlicher Kriegs s ch a up l n tz. Nördlich nnd westlich von Lemberg dauert dir Schlacht fort. Oestlich vv Fvlkicw wurden dir Russe gestern Abend gezwungen, sich ans ihren P o sitiv rn zurückzuziehen." des britischen Tampsers „Earis brook," der durch ein deutsches Tauch boot versenkt wurde, ist hier gelandet worden. War sch o n vo r her i n Ge f a h r. Montr e a l, 22. Juni. Tie „Earisbrook" lief hier am 10. Juni mit einer Ladung Getreide ans. Ter Eapitän des Schisses ist A. T. Hun ter. Während der ersten Kriegsmo nate entging dieses Schiff mit knap per Noth den deutschen Kreuzer im südatlantischen Ocean. Russisch e ll Boote reg e n s i ch. Petrograd. 22. Juni, über London. Es wird amtlich bekannt gemacht, daß russische Unterseeboote einen großen Dampfer und zwei Se gelschiffe, die den Türken gehörten, im Schwarzen Meer zwischen Eregli (einem Seehafen, >2O Meilen weit vom Bosporus) und der (testen In sel (00 Meilen westlich von Eregli). auf den Meeresgrund versenkt haben. Teutsche Regierung lei stet Schadenersatz. Stockholm. 22. Juni, via London. Es wurde bis heute of siziell bekannt gegeben, daß die deut sche Regierung tiefes Bedauern für den Angriff auf den schwedischen Tampfer „Verdandi" in dem Ehri sliania-Sund am 12. Juni, ausge drückt habe. Deutschland erklärt, daß der Angriff auf den Dampfer „Verdandi", der durch ein Untersee boot torpedirt und dann von einem Kreuzer beschossen wurde, ein Verse Heu fei, und daß es bereit sei,. Scha denersah zu bezahle. Ter „Verdandi" war auf der Fahrt ach England mit einer Ladung Holz. Tas Pariser Abend - Bull e t i ii. P aris, 22. Juni. Ter folgen de offizielle Bericht wurde heute Abend vom Kriegslist rean ansgege beu: „Im Laufe des Vormittages wur den fünfzehn weitere Schüsse auf Dünkirchen abgefeuert. Unsere schwe re Artillerie begann den Kampf ge gen die die Stadt bombardirenden feindlichen Geschütze. In der Gegend nördlich von Arras hörte der deutsche Gegenangriff ge gen Morgen auf. Fwischen Souchez und Ecnrie fanden heute mir Artille rie-Gefechte von äußerster Heftigkeit statt. In der Ehampague. nahe bei Per thes, brachte der Feind mehrere Mi nen zur Explosion, doch ohne Erfolg. Auf den Höhen an der Maas, bei dem Eolonne Schützengraben, unter nahmen die Deutschen gegen Abend einen heftigen Angriff, um die ver lorenen Stellungen zurückzuerobern. Es gelang ihnen jedoch nur, einen i Theil ihrer früheren zweiten Linie zu besetzen. Ein Gegenangriff un sererseits hatte die Furückeroberung des ganzen Gebietes zur Folge. Die Fahl der seit dem 20. Juni in dieser Gegend gemachten Gefangenen beläuft sich auf 220 Man und drei Offiziere. Nahe Marchkvillc im Wocvre - Ti strikt wurde einem schwachen deut schen Angriff Seitens einer halben Eontpagnie. der als Fweck die Wie dereroberung eines verlassenen Schü tzengrabens hatte, von unserem Feuer Einhalt geboten. In Lothringen wurde ein deutscher Gegenangriff, östlich von Leintreh ausgehend, durch unser Artillerie feuer zum Stehen gebracht. In den Vogesen, zwischen de zwei Armen der Fechte, haben wir weitere Fort schritte in der Richtung auf Sonder nach gemacht." Alionncntcn, die den „Deutschen Eorrc spondenten" nicht pünktlich oder unrcgcl inäftiq erhalten, sind acbcten, der Lffirc davon per Telephon oder schriftlich Mil- lhcilung zu machen. Fragt lllillltllildkk Tie Kapitulation Lembcrg's. lHeruchte erklären, Stadt sei schon gefallen. Tiefe Meldungen jedoch noch nicht be stätigt. Russische Berichte ge ben jedoch selbst zu, daß für die galizische Hauptstadt keine Hoff mmg verbleibt. — Theil der Gar nison hat schon die Stadt verlas sen. London, 22. Juni. Fahl reiche Gerüchte sind mich hier gelangt, welche besagen, daß Lemberg bereits den anstürmenden deutsch - österreichi schen Armeen i die Hände gefallen sei. Diesen Meldungen fehlt jedoch vorläufig die Bestätigung. Immerhin deuten Depeschen ans Petrograd an, das die vollständige Räumung der galizische Hauptstadt seitens der Russen jeden Augenblick erfolgen mag. Russen fürchteten Nevolu t i o n. Tie wöchentliche Festung „Das größere Deutschland" veröffentlicht einen Artikel, in welchem behauptet wird, daß hohe russische Regierungs- Beamte, einschließlich Mitglieder des Eabinets, in einer geheimen Ver sammlung im Dezember beschlossen batten, die ältesten Reserve - .(Nassen nicht einzuberufen, da sie eine allge meine Revolution befürchteten. In derselben Versammlung wurde be richtet. daß nicht ein einziger Stu dent sich für die Offizicrsansbildung gestellt hätte. Ter Plan, Studenten in einem viermonatigen Kursus an Militär Akademie'n zu Offizieren auszubilden, wurde fallen gelassen, denn revolutionäre Bestrebungen im Offizierskorps werde befürchtet. Mitte April wurden alle Hochschu len geichlossen. Ter amtlich vorgege bene Grund dafür war die Gefahr von Epidemie' während des Scnn mers. Ter wirkliche Grund ist, daß die oberen Schichten revolutionär thätig sind, und die einzige Abhülfe war die Schließung der Hochschulen." Räumung Lemberg's im G a n g e. Petrograd, 22. Juni. Tie Russen, die ihren deutsch - ösierreichi scheu Gegnern auf einer sechs Meilen von Lemberg entfernten Linie gegen überstehen, können jetzt, wie gemäß der neuesten in Petrograd erhaltene Auskunft in nichtamtlichen Kreisen geglaubt wird, die Räumung der ga lizijchen Hauptstadt ohne ucnueus werthe Menschenverluste vervollstän dige. Die Räumung Lemberg's als Ba sis ist bereits in guter Ordnung vor sich gegangen. Tie Lazarette und RegierungS - Institute sind fortge schafft worden. Tie russischen Stellungen vor der Stadt, die aus einem umfassenden Svslem von Schützengräben und Drahtverhauen bestehen, werden den teutonischen Verbündeten einen theu eren Sieg kosten. Tie Stellungen werden jedoch von russischen militä nschen Beobachtern als nicht unein nehmbar betrachtet, da in jenem Ti slrilte jegliche Bodenerhebungen seh len, durch die aber gerade ein wirk sames Artillerieseuer angewendet werden könnte. Im Norden erreichen die Teutsch- Lesterreicher die Stellungen an der Straße nach Raiva Ruska und To maszow, die sie im September räum ten. scheinbar in der Absicht, Tarnow zu erobern, einen Eisenbahnknoten pniilt, der die Verbindung zwischen Lemberg und Rußland controlirt. Gemäß den in Petrograd anlan genden Berichten halten die Russen die deutsch - österreichischen Streit kräfte längs des Tniesler erfolgreich zurück." Berliner (i r i eg s a l I e r l e i. Berli n. 22. Juni. Tie Ueber see-Nachrichten - Agentur veröffent licht heute Folgendes: „Berichte aus holländischen (Onel len melden, daß die sranzösischenVer lußc bedenklich sind. Tic Hospitäler in Amiens und Abbeville sind über füllt. Tas fortwährende Eintreffe,' von Fügen mit Verwundeten macht die Verwirrung noch größer, und es ist unmöglich, den Verwundeten an- Nr. 174. gemessene Pflege zn Theil werben zu lassen. Soldaten schreiben, das; das Feld van Arras bis Souchez (ungefähr 8 Meilen) mit Leichen bedeckt ist und das; der Verwesungsgeruch unerträg lich ist. , ... Schlacht bei Arras bedeu tungsvoll. Berichte aus neutralen Onellcn er klären, das; die Schlacht, die bei Ar ras wütbet, das Schicksal Frank reiches entscheiden mag. Auf beiden Leiten wird mit unerhörtem Muth und Helüenthnm gekämpft. Tie Franzosen find sehr stark. Tie Teut schen erhalten fortwährend Verstär klingen. Tie beiderseitigen Verluste sind schrecklich." Italiener geben schwere Verluste zu. (nn Bericht ans Lugano, Schweiz, sagt, das; General Eadorna, der Ehes des italienischen Generalstabes, zum ersten Male offiziell schwere Verluste in den Kämpfen an der Jsonzofront nahe Plava zugegeben hat. K e i n e Friedensunte r h andl u n gen niit R n sz l a n d. Franks ii rt. Teutschland, 22. Juni, via London. Tie „Frank furter Festung" veröffentlicht einen inspirirten Artikel aus Berlin, in dem alle Gerächte über Unterhand lungen mit Rußland behufs Frie densschluß unbedingt in Abrede ge stellt weröen. Tiefen Gerächten zufolge besuchten russische Emissäre von hohem Stan de Berlin und die Hauptquartiere an der Front. Tiefe Gerächte ga ben sogar die Bedingungen, unter denen Rußland angeblich Frieden zu schließen wünschte, bekannt. Ter Berliner Berichterstatter der „Frankfurter (Zeitung" sagt, er sei in der Lage, zu versichern, daß nicht ein Wort in diesen Gerächten wahr sei, daß keine russischen Emissäre ir gend welcher Art Berlin besucht hät ten, und daß keine Versuche gemacht worden seien, mit den deutschen amt lichen kreisen in Verbindung zu tre ten, um solche Unterhandlungen ein zuleiten. In derselben Weise werden die Friedensgerächte, die nach der kürz lich im Haag abgehaltenen Conserenz, des ..Internationalen Frauen Eon gresses" allgemein im Umlauf waren, unbedingt in Abrede gestellt. „Teutsche Tageszeit u n g" s uspendir t. Berlin. 22. Juni, via London. Tie deutschen Behörden haben die „Teutsche Tageszeitung" bis auf Weiteres snspendirt. Tiefe Maßnah me ist eine Folge eines kürzlichen Ar tikels über die deutsch - amerikani scheu Beziehungen ans der Feder des Marine - Sachverständigen Graf E. von Reventlow. Das Vorgehe der Behörden wird hier als ein Anzeichen dafür angese hen. daß die deutsche Regierung es müde ist, ihre Beziehungen mit den Ver. Staaten durch journalistische Uebergrisfe wie den in Frage stehen den och weiter stören zu lassen. Ter in Betracht kommende Artikel erklärte, daß in der Submarine (iriegfährnng das internationale Recht unberücksichtigt gelassen werden sollte. Ter Verfasser des Artikels be tonte, daß die Regeln des internatio nalen Rechtes formulirt wurden, che die Unterseeboote erfunden waren, und fuhr dann fort: „Und man dann diese Regeln ebensowenig in objektiver Weise zur Anwendung bringen, wie inan das Beibehalten eines unfähigen Staats mannes in gesunde Beziehung zu der Wohlfahrt des ganzen Volkes brin gen könnte." Tie Snspendirung der „Tageszei tung" erweist von Neuem, daß die verantwortlichen Staatsmänner in Teutschland ernstlich gesonnen sind, eine Basis zu finden, um zu einem Einversländniß mit den Ver. Staa ten zu kommen. „T ageszeit un g" scharf kriti s i r t. Berlin, via London, 22. Juni. Tie „Norddeutsche Allgemeine Ze itung" heutigen Tatums enthält fol genden Artikel: „In der „Teutschen Tageszeitung" ist seit einiger Feit fast täglich eine leidenschaftliche Agitation geführt worden, durch welche, mehr oder we- Niger offen, die Augen der Leser für gewisse Gefahren geöffnet werden sollten, welche das Kaiserreich in Fol ge des schwächlichen Standes der Re gieruug in Sachen der Tifferenzen mit den Ver. Staaten wegen des TauchbootkriegcS bedrohen. „Einerseits wird der Anschein er (Fortsetzung siehe 8. LeiteF \n\n mi, mMMum-mm** The German Correspondent, | T Baltimore, Md. 11 .[• June 23, 1915. •• X 97.50 per Annum. ) +4..H .H-H..M I i I I I H 111 I I I i'H>