Der Deutsche correspondent. [volume], June 28, 1915, Image 1

About Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918

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d-r-r-r-b-r-i-r-r-.
Henke
klares Wetter,
i'- mäßige nördliche Winde.
,
75. JkhWing.
; Omldilttilter, Ftilirilniotelt Ml! .<
ß 8
! Arbeitet alle zusammen mit der Stadt, um
die Moskitos zu vertilgen. >
L Moskitos mit einem Mole zu todten, ist cine schwierige Sache. L
8 General Arzt W. C. Gorgas von der Vnndesarniee tan, neulich s
H nach Baltimore auf eine Einladung des Mayors hin und sagte S
8 uns, daß die Moskitos aus Eiern ausbrüten, die in stehendem L
8 Wasser gelegt werden, und daß das Mittel, sie zn vertilgen, es K
S wäre, die Brutplätze zu zerstören. Tr. GorgaS weis; es. denn er Si
S hat die Vertilgung der Moskitos in Havana nnd in der Panama
8 Kanalzone geleitet. 8
; s,rin grhendro Wuffrr:uif Grimdrigen-;
r thun,, wen nicht geölt, 2
2 Tie Stadt verwendet ihr gesammtes Straßcnreinigungs- De-
partcment von 906 Mann, um stehendes Wasser auf den Straßen
8 und öffentlichen Plätzen zu beseitigen und Lachen mit Oel zu über 8
8 gießen, die nicht drainirt werden können. Tr (storgas sagt uns. X
- daß, wenn alle Wasserlachen entweder jede Woche drainirt oder mit L
Oel übergössen werden, wir von den Moskitos befreit würden, 8
8 Jedes stehende Oiewässer —ob groß oder klein muß drainirt >
8 oder gefüllt oder jede Woche mit einer dicken Schicht von Petro-
8 leinn Oel übergössen werden, und jedes Faß oder jeder andere 8
8 Wasserbehälter mit mindestens Nr. 16 oder besser Nr. 16 Maschnetz 8
Z überspannt werden. Ties will sagen, daß jede Blechkamie. zer Z
brochcne Schüssel, Blumentopf, Flasche, Eimer, ,zaß, Dachgosse odei 8
iS (Koste im Hofe, jeder Brunnen, also eigentlich jeder Behälter, der L
H Wasser fassen kann, drainirt oder geölt werden muß. Aus ei Fas; L
8 ist eine halbe Taste Oel nothwendig, und in demselben Verhältnis; L
8 für jede kleinere oder größere Wasserfläche. 8
8 Gras und Unkraut muß kurz gehalten werden, um Brutplatze 8
8 zu zerstören und irgend cine Ansammlung von Wasser in Behältern 8
8 zu zeigen. 8
? Jederrncrnn kcrnn betfen.
Jedes Mitglied des Straßenreinigungs- Departements wird 8
8 Amveisnngen erhalten, wie die Mookitobriitplätze zu trocknen und 8
8 zu ölen sind. Sie können diese jederzeit um Auskunft ersuchen. 8
8 Sie können ihnen behülslich sein, indem Sie Ihr Grundstück von 8
8 stehn,dem Wasser freihalten oder, wenn Sie von stehendem Wasser S
8 auf anderen Grundstück Kenntniß haben, schicken Sie eine Postkarte 8
8 oder einen Brief an William A. Larkins. Straßcnreinigiings-Com- 8
missär. Rntl'haus, Alliier Nr. 2. 8
8 Tie Stadtverordnmig Nr. 2, bestätigt am 22. Juni 191.i, 8
8 macht es jedem Hausbesitzer zur Pflicht, unter Androhung von 8
/ Strafe, diesen Vorschriften Folge zn leisten. Wir kömien 8
vorwärts kommen, wenn Sie uns helfen wollen. Wenn ie e--- 8
8 thun. thun Sie sich selbst und der Stadt Gutes.
8 Ihr ergebener §
Wm. A. Larkins, James H. Preston, 8
8 Ttraßenreiiiigiings-Commistär. Mayor. 8
8 Jh heiße die oben genannten Maßnahmen zur Zerstörung der 8
Moskstos gut. E. Gorgas, 8
8 General-Arzt der Bundesarmee. 8
8 Für den Wortlaut der Stadtverordming siehe die „News" vom 21. 8
8 Juni 1916.
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kMSrzl—)
Langsam ge h t's bei de n
Italiener n.
Il d iii e, Italien, 27. Juni (via
Paris). Tie Italiener stoßen bei
ihrem Vorrücken in den Carso-Bergen
nördlich von Triest auf wachsende
Schwierigkeiten, da die zahlreichen
Schluchten. Höhlen und Bergzüge in
dieser Gegend vorzügliche Gelegen
heilen für starke Vertheidigungs
Stellungen bieten, und da die Oester
reicher sich schon seit Jahren auf die
Vertheidigung gerade dieser Gegend
vorbereitet haben.
Feldmarschall Baron von Höhen
dors, der Ehef des österreichischen Gc
neralstabes. hat eine Abhandlung
über die geologische Beschaffenheit
dieses Distrikts geschrieben und wie
verholt die Hauptmanöver der öster
reichisch-ungarischen Armeen in die
sem Territorium abgehalten.
Ter italie is ch e B erich t.
Rom, 27. Juni. Tcr nach
stehende offizielle Bericht des italie
nischen Gencralslabs wurde gestern
hier veröffentlicht:
„Aus der Tirol-Trentino-Front
dauern an mehreren Punkten Artil
lerie-Duelle auf große Entfernungen
fort.
In Earmiola wurde gestern Abend
der Angriff des Feindes auf den
Frcikofcl erneuert: er war, wie die
vorhergehenden, vergeblich. Westlich
vom Paß des Monte Eroce haben un
sere Truppen den Gipset des Zeillen
tofel, einen wichtigen strategischen
Punkt, besetzt.
Entlang der Jsonzo-Front ent
wickelt sich unser Vormarsch über den
Fluß hinaus langsam, doch ohne An
halte.
Um das Nachlassen der Flutb zu
beschleunigen, die am unteren Laufe
des Jsouzo entstand, wurde die Zer
störung des Moiisalcone Kanals an
seiner Mündung angeordnet. Tiefes
Werk wurde in tapferer Weise von
Abtheilungen unserer Pioniere unter
einem heftigen Feuer seitens des
Feindes durchgeführt.
Heftiges Umvetter am Nachmittag
des 25. und am Abend des 26. be
hinderte die Operationen unserer
Truppen, besonders in dem bergigen
Theile des Kriegsthcnters."
Sir F r e ii ch ' s baldigeVcr
a bschied n g pro p b ezei t.
Paris, 27. Juni. Es wird
immer klarer, daß die Verabschiedung
des bririschen Hüchslcommandirenden.
Sir John French, nur noch enwFrage
von Wochen sein kann. Sein angeb
lich hochfahrendes, junkerbaites We
sen lmt ihm heftige Anfeindung zii
s gezogen. Es würde hier Niemanden
überrasche, wenn die Nachricht
käme, daß Sir French zurückgerufen
und General Smith-Torrien oder
General Robertson an seinv-Stelle ge
setzt worden sei. Sir French bat sich
angeblich ausschließlich mir Mitglie
dern des Adels umgeben, während
i Lord Kitchener. der britische Gene
ralsiabschef, bei der Auswahl 'einer
Rnthgcber und Assi'icnten mir deren
militärische Fähigkeiten mitsprechen
I läßt. i
Baltimoic, M.. Moni!!, den 26, Juni 1915.
MMKt.
Ein italienisches Tor
pedoboot.
Durch ein österreichisches
Unterseeboot.
Fm ndriatischen Meer. Nach osfi
zieller Ankündigung aus Wien.
Britischer Schovner durch
deutsches Tauchboot auf dcn
Grund befördert. An der Küste
von Irland. Türkischer Bot
schafter in Rom erbittet seinen
Paß.
Wien, via London, 27. Juni. —,
Cine offizielle Ankündigung, die
heute hier gemacht wurde, besagt:
„Cines unserer Unterseeboote hat
am Samstag im Adriatischeu Meer
ein italienisches Torpedoboot torpe
dirt und zum Linken gebracht."
Britischer Schooner zum
Sin lei, gebracht.
L o n d o n, 27. Juni. Cin deut
sches Unterseeboot hat den Schooner
„Edith" von Barroiv in der Nähe
von Aaiighal, Irland, in den Grund
gebohrt. Tie Bemannung wurde
gerettet.
Türkischer Botschafter in
Rom erbittet Paß.
L o ii d o n, 27. Juni.—Naby Bey,
der türkische Botschafter an Italien,
begab sich heute zum italienischen
Auswärtigen Amt und erbat sich die
Herausgabe seines Passes. Diese
Nachricht ist in einer Depesche ns
Rom an die „Erchange Telegraph
Eompany" enthalten.
Bis jetzt ist noch keine Kriegserklä
rung zwischen Italien nnd der Tür
fei erfolgt.
Das Paris,' e'Ab e n d -
B ulleti .
Paris, 27. Juni. Das fran
zösische Kriegsbüreau veröffentlichte
heute Abend ein öffentliches Bulletin
folgenden Jnbalts:
„Ans den Fronten im Norden und
im Eentnim haben keine Infanterie
Gefechte stattgefunden. Sehr heftige
Artillerie-Gefechte haben sich i Bel
gien und in der Gegend nördlich
von Ärras abgespielt.
In den Arognnen kam es zu meh
reren Treffen von lokaler Beden
tinlg, ohne daß eine der beiden Sei
teil einen Vortheil davon trug.
Am 26. Juni und in der darauf
folgende Nacht fand am Ealoniic-
Schützeiigraben ein blutiges Gewebt
statt. Tie Teutschen machten von
einer brennenden Flüssigkeit Ge
brauch und drangen zuerst bis zu
ihren früheren Stellungen vor, wur
den aber später zurückgeworfen. Sie
erlitten bedeutende Verluste.
Oestlich von der Höbe südlich von
Sonwaud wurde der Theil eines
Laufgrabens, welcher gestern Abend
vom Feinde besetzt worden war, in
der letzten Nacht von ns wieder ge
nonimcn. Nur ein ganz kleiner
Tbeil blieb noch in de Händen der
Teutsche.
In dieser Gegend dauerte das Ar
tilleriefeuer den ganzen beutigen
Morgen in lebbaftester Weise fort:
ebenso wie nördlich von Flirey und
aus unserer Front von La Havh,
Teutscher Flieger über
St. Tie.
Ein deutscher Aeroplan bat zwei
Bomben ans St. Tie geworfen. Eine
Frau wurde getödtet."
Was das französische
Krie g sbürea u sag t.
Pari s. 27. Juni. Nach dem
beute Nachmittag vom französische
Kriegsbüreau ausgegebenen offiziel
len Eommuniyne wurde gestern
Abend von den Franzosen und Deut-§
scheu in der Nachbarschaft von j
Liiemievieres und nabe den kürzlich
eingenonimcnen deutschen Positionen,
die als „Labyrinth" bezeichnet wer
den, ein blutiges Treffen ausgesoch
tcn. Beide Seiten benutzten Hand
granaten.
Ter Bericht fügt Hinz, daß cin
Ueberraschlings-Aiigriff, den die deut
schen Stroitkräste au f Arracourt,
nahe der lothringische Grenze, un
ternahmen. fehlschlug, und daß fran
zösische Flieger auf den Bahnhof von
Tvuai und auf benachbarte Bahnsta
tionen 20 Bomben herabwarfen.
Russen suchen am Bug
st an d z ballen.
L o ii d o n. 27. Juni. Tie liier
von der galizischen Front cingctroffe-
Der UtbmMsi erzwungen.
lieber !.wi
Wen Mhkil iüit der MM Front.
Ihre Defensive endgültig gebrochen.
Teutonische Bclinndetc mache reiche Beute.
Deutsche erstürmen Laufgräben in den Argonnen.
Aericht des deutschen Keneralstavs.
Brrli n, 27. Juni (via London). Nach scharfen .Kämpfe,, ist es
den Teutsche gelungen, zwischen Biiknszvwice und Ehodorow (in Gali
zien) den Tniester zn überschreiten; sic huben die Höhen ans dem Nord-
User im Stnrm genommen. Tics besagt ei hcnte vom dentschrn Armee-
Hnnptgitartilr erlassener amtlicher Bericht. Nachgehend der volle Wort
laut desselben:
W rstlicher Krieges ch a n p l n b.
„Tic in der Nachbarschaft der Kathedrale bei Arrns stationirte feind
liche Artillerie wurde von ns bombardirt. Ein Lagerhaus für Minen
wurde in die Lust gesprengt.
In den Argonnen, nordöstlich von Vienne - Le - Chateau, wurde ein
Theil eines Laufgrabens im Sturm genommen; wir behaupteten densel
ben gegen verschiedene feindliche Gegcn-Angrisse.
Ans den Höhen der Maasnfer unternahm der Feind den Versuch,
verlorenes Terrain ans beiden Seiten der von uns am 24. Juni genom
menen Laufgraben wiederzugewinnen, hatte jedoch keinen Erfolg.
Wir überraschten dcn Feind gestern durch einen Angriff an dem Ab
hang der Höhen direkt südlich von Les Eparges. Nach kurzem Kampfe
haben wir diese Höhen genommen. Ter Feind machte während der
Nacht mehrere Versuche, dieselben wiederzugewinnen, doch vergeblich.
Tic Angabe iin offiziellen französischen Bericht vom 26. Juni hin
sichtlich der Eroberung von vier dentschen Maschinengewehren bei Ban-de-
Scpt wnr ans der Luft gegriffen. Nach seiner Niederlage in jener Ge
gend kam der Feind garnicht in unsere Nahe. Im Gegentheil, unsere
Beute ist ans 266 Gefangene, drei Revolver-Geschütze, fünf Maschincn-Ge
luchre und mehrere große nd kleine Minenwerfer angewachsen.
Orstlicher Kricg s s ch a pln v.
Ans der östlichen Front hat sich die allgemeine Sachlage nicht merk
lich verändert.
Südöstlichrr Krie gss ch a pl nb.
Teutsche Truppen haben die Höhen auf dem nördlichen Ufer des
Flusses Tniester, zwischen Knkaszowice, nordwestlich von Hnlirz, „nd Cho
dorow in blutigen Kämpfen im Stnrm genommen. Ans der Verfolgung
des Feindes haben wir die Gegend l.m Hrehorvw, halbwegs zwischen
Znrawnvw nd Rvhntyn, erreicht.
Tic Positionen des Feindes nördlich von Rawa Rnska wurden von
Haniiovcraiior-Regimentern erobert. Wir haben R 6 Gefangene gemacht
und mehrere Maschinengewehre erbeutet."
Per österreichische Pericht.
Wien, 27. Juni (via London).—Tic russischen Ttreitkrästc, welche
in den Positionen östlich von Lemberg mehrere Tage hindurch scharfen
Widerstand geleistet hatte, befanden sich heute Morgen in jener Gegend
wieder in vollem Rückzüge ans der ganzen Front. Tiefe Kunde bringt
die hcnte Abend vom österreichischen Generalstnb ausgegebene amtliche
Mittheilung folgenden Inhalts:
Von der russischen Front.
,Nach ihrer Niederlngc südlich von Lemberg hat sich dir russische
Hanptnrmcc in östlicher Richtung zurückgezogen Min großer numeri
scher Starke ans den Höhen östlich von Mikvlaivw Stellung genommen.
Ans dieser Front haben unserer Truppen nach mehrtägigen Kämpfe
die vorgeschobenen feindlichen Positionen erobert, dann gingen sie zn,
Sturm gegen die feindliche Hauptpositivn vor nnd drangen schließlich an
mehreren Stellen in dieselbe ein. Der Feind wurde zurückgeworfen, be
sonders in der Gegend nahe Bvbska.
Seit heute Morgen (Samstag) befinden sich die Russen wieder nnt
der ganzen Front in vollem Rückzüge. Auch nördlich von Zolkiew und
nördlich von Rawa Rnska ziehen sich die Rnssen zurück, von unseren
Streitkräftcn verfolgt.
A, oberen Lause des Tniester dauern die Kämpfe fort, Aeutfche
Truppen habe nach scharfen Kämpfen die Höhen i der Nähe von Bn
knSzowice erstürmt. .
In dem Distrikt zwischen Halicz und nnd entlang der beparabifchen
Grenze herrscht allgemeine Rnhe.
Fn der Zeit vom 2t. Juni bis zn, 2.',. uni hat die Armee unter
dem Kommando des Generals von Böhm - Ermolli 176 Offiziere und
t t 066 Mann gefangen genommen und 26 Maschinengewehre erbeutet.
Von der italienischen Front.
Ei Angriff, den die italienischen Streitkräste am Samstag ain Mvn
! fnlconc -Kanal, südlich von Sagradow, unternahmen, wurde zurückgewie
sen. Ans den übrige Fronten in diesem Kriegstl,enter gab es nur Ar
tillcrie-Tnelle."
neu Nachrichten deuten an, daß die
russische Armee, welche sich von Lem
berg zurückzieht, am Flusse Bug,
halbwegs zwischen der galiziichen
Hauptstadt und der Grenze, fesle
Fuß zu fassen versuchen wird.
Tiefe Armee hat Vertheidignngs-
Positionen an einer Linie von Ka
nenta am Bug. 2.0 Meilen nordöst
lich von Lemberg) nach Brzczany.
nabe Tarnapol, eingenommen, wo sie
sich an das Centrum der Armee an
schließt. welche das Tniester-llser be
hanptet.
Tie Front beschreibt einen .Halb
kreis um Lemberg, und auf ihrer
ganzen Länge tobt eine blutige
Schlacht. Tas Ziel der österreichisch
deutschen Armee ist, diese Linie in
der Nähe des Zlota Lipa-Flusses zu
durchbrechen und den linken Flügel
auf die Armee am Tniester zurückzu
werfen und dann die so vereinigten
Forcen zu umzingeln.
Hiesige militärische Beobachter ge
ben zu, daß die Situation der Russen
am Tnieiter eine prekäre ist.
Nr. 179.
In Dkrathllng.
Deutscher Reichskanzler
in Wien.
Begleitet vom Ttaats
sekretär des Auswärtige.
Zwecks Conserenzcn mit dem öster
reichischen Minister des Auswär
tigen. Kanzler von Kaiser
Franz Joseph empfangen.
(Korrespondent des „Berliner Lo
kal-Anzeiger" berichtet von Fort
schritten der teutonischen Verbün
deten im Osten.
Wien, 27. Juni (via Amsterdam
und London). Tr. von Bethmann-
Holliveg, der deutsche Reichskanzler,
und Herr Göttlich von Jagom, der
deutsche Sekretär des Auswärtigen,
sind beute zu einer Konferenz mit
dem österreichisch - ungarischen Mini
ster des Auswärtigen. Baron Sie
pban Bnrian von Raser; in Wien an
gelangt.
Während des Tages hatte der
Reichskanzler eine Audienz bei Kai
ser Franz Joseph,
Teutsche machen iin Osten
überall Fortschritte.
B erli n, 27. Juni (via London).
Tie österreichisch - deutschen Trup
pen an der Bukowina - Front haben
in den lebten beiden Tage scharfe
Angriffe seitens der Russe zu be
stehen gehabt, doch diese Angriffe
wurden von den Armeen unter dem
Eommando der Generäle Pflanzer
und Baltin überall zurückgeschlagen,
wie der Galizien - Correspondent des
„Berliner Lokalanzeigers" berichtet.
Tie Russen bedienen sich in dieser
Gegend ihrer Artillerie in viel aus
gedehnterem Maszstabe als an ande
ren Punkte.
Tie Armee unter General von
Linsingen hat nach Angabe dieses
(Korrespondenten auf dem nördlichen
Ufer der Tniester weitere Fortschritte
gemacht. Ter Correspondent erklärt,
das; die Russen zeitweilig an einem
Punkte an Boden gewannen, jedoch
später nieder zurückgetrieben wur
den.
An anderen Punkten der Front
bahnen sich die Armeen unter dem
Coinmando des Erzherzogs Joseph
Ferdinand, des Feldmarschalls von
Mackensen und des Generals von
Boehm Ermolli systematisch ihren
Weg ostwärts.
Um Halicz herum leisten die rus
sischen Truppen den hartnäckigsten
Widerstand.
B erli u e r K rieg saller -
l e i.
Berti n, 27. Juni (drahtlos nach
Sayville. L. I.) Tic lleberseeische
Nachrichten - Agentur machte heute
Folgendes bekannt:
„Politische Kreise in Berlin schen
ken den in ausländischen Zeitungen
erschienenen Meldungen, dag Ruß
land der rumänischen Regierung
neue Vorschläge für ein Einverständ
ins; zwischen den beiden Ländern
unterbrei:>'t habe, keinen Glauben.
Wie die Engländer käm
pfen.
Fünfzehn deutsche Soldaten haben
unter Eid ausgesagt, daß englisch
Soldaten in der Nähe von La Basjee
am 16. Mai über ihrem Schützengra
ben eine deutsche Flagge hißte und,
mit Helmen und Mänteln deutscher
Soldaten angethan, die deutschen
Truppen angrissen."
Tie wirklichen Friedens
feinde.
Berti n, 27. Juni (drahtlos nach
Sayville). Tr. Ernst Quorch.
ein sozialdemokratisches Mitglied
des Reichstags, hat der „Ueberscei
schen Nachrichten-Agentur" zufolge
erklärt, daß sich die französischen und
englischen Sozialdemokraten regel
mäßig von den Conserenzen fernge
halten haben, die kürzlich abgehalten
wurden, zu dem Zwecke, um den
Weg für den Friedensschluß zu bah
nen.
„Teutsche und österreichische So
zialdemokraten." so soll Tr. Ouorch
gesagt haben, „waren von Anfang
an bereit, die Frieöens-Prälimina
rien zu diskutiren. Tie deutsche Re
gierung hat ihnen niemals Hinder
nisse in den Weg gelegt: doch die
englischen und französischen Soziali
sten blieben taub und stumm. Sie
sind die wahren Schuldigen und soll
ten vor eiir internationales Sozialt.
sten-Tribunal citirt werden." \n\n X The German Correspondent, • •
Baltimore, Md.
June 28, 1915. ] |
X $7.50 per Annum. ■ ■