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Alten Deutschland. Berlin. In Berli u hat sich eine fol genschwere Entgleisung eines Stra ßenbahnwagens ereignet. Es ent gleiste gegen s/s2 Uhr nachts an: Reichstagsgebäude an der Ecke der Sommerjtraße ein Straßenbahnwa gen de? Stadtringes No. 1, sauste über das Asphaltpslaster, die Bord schwelle, sowie über den Bürgersteig, zertrümmerte das eiserne Gitter und stürzte in die Spree. Der Führer deS Straßenbahnwagens und der Schaff ner sowie zwei Soldaten, die auf der Hinteren Plattform standen, vermoch ten noch rechtzeitig abzuspringen. Tie sofort alarmierte Feuerwehr konnte drei Männer und zwei Frauen nur als Leichen bergen, während die übri gen sich teils selbst auf das Dach des Wagens retteten, teils von Schiffern gerüstet wurden. Der Straßenbahn führer gab an, der Wagen habe sich vor der Kurve in langsamer Fahrt befunden und es sei ihm unerklärlich, wie der Wagen Plötzlich in rasende Fahrt übergehen konnte. Ein schwerer Unfall, der einem jungen Mädchen das Leben kostete, ereignete sich in der Andreasstraße 97 inVerli n. Aus Versehen hat ten dort die Mutter und die Nichte deS Zigarrenbändlers Kroschnik abends beim Zubettgehen einen Gas hahn nicht genügend geschlossen, so daß Gas ausströmte. Als Kroschnik, der in einem Nebenzimmer geschlafen hatte, morgens den Korridor betrat, siel ihm der starke Gasgeruch aus. Beim Betreten des anderen Schlaf zimmers fand er seine Mutter und die achtzehn Jahre alte Nichte be wußtlos in den Betten vor. Er holte sofort ärztliche Hilfe herbei, doch wa ren die Wiederbelebungsversuche nur noch bei der Mutter von Erfolg. DaS junge Mädchen war der GaSvergif tmig schon erlegen. Branvenburg Die 60jährige unverehelichte Bornsteiu wurde auf ihrer Bauern wirtschaft bei Borlow ermordet aufgefunden. Als Mörder wurde der Knecht Eduard Knittel aus Ber keuwerder, dessen Eltern in Zielenzig Wohnen, verhaftest Der Verhaftete trug den Geldbeutel der Ermordeten und auch zwei Revolver bei sich. - Ter Bruder des Staatssekre tärs v. Tirpitz, Landgerichtsdirektor, Geheimer lustizrat v. Tirpitz, ist im 61. Lebensjahre nach kurzer Krank heit in Gub e n gestorben. Er war Landrichter in Laudsberg an der Warthe und in Frankfurt a. 0., so wie Lberlandsgerichtsrat in Kiel. Im Jahre 1909 wurde er Landgerichts direktor iu Guben. Als Vorsitzender der Ortsgruppe Guben des Flottcn vereinS hat er sich große Verdienste erworben. In Güsteb i e s e r Lose ging in den Nachmittagsstiinden ein heftiges Oiewitter nieder, wobei die Pferde deS Gutsbesitzers M. außer halb des Stalles vom Blitz getroffen wurden. Auf dem Terrain der Huin holdtmüble in Tegel ist in den Kellerräumlichkeiten der Mahlmühle Feuer ausgebrochen, welches daS gan ze Gebäude bis auf die Umfassungs mauern zerstört. Der Betrieb mußte vollständig eingestellt werden. Ter Speicher und die Maschincngebäude blieben unversehrt, ebenso die großen Vorräte an Getreide und Mehl. 1912 ist die Mühle bereits einmal nieder gebrannt, aber ans das modernste wieder aufgebaut worden. Pommern. Mit einer im gleichen Hause verstorbenen älteren Dame verwech selt worden ist die totgesagte Ehefrau des Schiffszinimermaunes Karl Till in G? eifen w a l d, der kürzlich sein 60jähriges Bürgerjnbiläum be gehen konnte. Die Totgesagte er freut sich bester Gesundheit. Dieser Tage beging der Bött chermeister Ludwig Lehmann in Rothem ühl seinen 100. Ge burtstag. Es ist ihm aus diesen. An lasse ein kaiserliches Gnadengeschenk von 900 Mark zuteil geworden. —ln Rummels bürg brann te das Bernhard Schwolowsche Wirt schaftsgebäude vollständig nieder. Lstprentzen. Äuf dem Südbahnhof in K ö - nigsberg wollte ein Kohlenarbei er namens Rodowski au der Ueber ührungsstelle das Geleise überschrei en Ansäzeinend muß er dabei ge allcn und nicht imstande gewesen ein, sich sofort wieder zu erheben, lnglücklicherweise kam gerade ein Zug heran, von dessen Mafchine ihn, >aS auf den Schienen liegende recht' Bein abgefahren wurde. Trotzdem die dortige Sanitätswache sofort die nötige Hilfe zuteil werden ließ und die Samariter ihn noch im Unfall- Auto nach der städtische Kranken anstalt schafften, kannte dort nur der bereits eingetretene Tod festgestellt i werden. An den Folgen einer Blutver aUtung starb im städtischen Kranken hause in Krojaiikc der Fleischer- mcister Ferdinand Witte im jugendli chen Alter von 28 Jahren. Verunglückt beim Hantieren an der Dreschmaschine ist der Arbeiter Gu stav Riechert auS G r. Fritschie - nen derart, daß ihni der linke Arm teils abgerissen, teils vollständig zer fetzt wurde. Obwohl er sofort nach deni KreiSkrankenhaute in Labiau ge schafft wurde, verstarb er, wahrschein lich infolge übergroßen Blutverlustes. L-cstprcutzc. —lm 78. Lebensjahre starb in Danzig der aus Allenbnrg gebür tige Obertelegraphensekretär Wilhelm Großmann, der von 1867 bis 1886 in Ostpreußen tätig war, und zwar in Königsberg, Rastenburg und Oste rode. Er hatte an den Kriegen von 1866 und 1870 teilgenommen. Die Bewohner des Hinterhauses Sandgrube 49 in Danzig bemerk ten, daß auS der Wohnung des Ar beiters Korth, der sich im Felde be findet, Rauch drang. Die Feuerwehr wurde gerufen, die in dem Zimmer die Leiche des dreijährigen Sohnes des Kriegers vorfand. Das Kind war ohne Aufsicht in der Wohnung geblieben und dort den Flammen zum Opfer gefallen. Ein Teil der Wohnung brannte ab. Lebensgefährlich verletzt wurde der Hirte Josowiski in Klein -Le - sewitz, der von einem wütend ge wordenen Bullen aufgespießt wurde. Eine Feuersbrunst hat die Dachpappensabrik von Gustav Kriitz in Marienwerder bis auf die Umfassungsmauern eingeäschert. Die dort vorhandenen Vorräte von ferti ger Ware und die Rohmaterialien sind ebenfalls ein Raub der Flam men geworden. Der durch Brand mauern getrennte Schuppen wurde durch die freiwillige Feuerwehr gcret tet. Es wird Brandstiftung ange nommen. Posen. Auf der Station Opatowko der Linie Kalisch - Lodz verunglückte der Eisenbahnweichensteller Kasimir Tuliszaka. Wohl infolge eines Ver sehens glitt er bei der Schlüpfrigkeit von seinem Bremsbock und siel so un glücklich zwischen die Wagen des rol lenden Zuges, daß ihm das linke Bein an zwei Stellen zerquetscht und der rechte Arm zweimal gebrochen wurde. Ta er auch schwere innere Verletzun gen davontrug, trat der Tod alsbald ein. Der Verunglückte hinterläßt 6 Kinder, von denen das jüngste 19 Jahre alt ist. Ein größeres Schadenfeuer wü tete auf dem Grundstück des Gast wirts Wasilewski, Fleischmarkt 9 in Ostro w o . Die Freiwillige Feuer wcchr rettete die Eheleute Kubiak aus der verqualmten und brennenden Wohnung durch die Fenster, da die Ausgänge schon durch das Feuer ver - sperrt waren. Nachdem auch militä rische Hilfe eingetroffen war, konnte das Feuer wirksam bekämpft werden. Ter Materialschaden ist recht erheb sich, da die Dachgeschosse der beiden Seitenflügel und des Vorderhauses vernichtet sind. Schlesien. Die große Wurst- und Fleisch warenfabrik von Gustav Wentzel in Hundsseld wurde ein Raub der Flammen. Nur die Umfassungs mauern des massiven, zweistöckigen, etwa 90 Meter langen und 18 Meter tiefen Fabrikgebäudes sind noch stehen geblieben. Ter Ehrenobermeister der Tischlerinnung von Landeshut, Tischlermeister Kleinwächter, feierte mit seiner Gattin in voller Rüstigkeit das Fest der goldenen Hochzeit. Die kirchliche Einsegnung vollzog Pastor Kretschmar in der Gnadenkirche: er überreichte auch das kaiserliche Gna dengeschenk. In Lichtenaii ereignete sich ein Ungliiclssall, der den Tod eines Kindes zur Folge hatte. Die elfjäh rige Tochter des Bergmanns Wil helm Weinert, der im Felde ist, be fand sich allein in der Wohnung, als die aus dem Tische stehende Karbid lampe erplodierte. Die Flammen er griffen das Kind, das nick imstam e war, das Feuer zu lösche Eine an: Hause vorübergehende Person be merkte den Brand, doch hatte das Kind schon so schwere Brandwunden erlitten, daß es nach drei stunden starb. Provinz Sachsen. Der Landrat des Kreises H a l - berstadt. Geh. Regiernngsrat Stegemann, feierte das Jubiläum seiner dortigen 26jährigen Amtstü tigkeik. Aus diesen, Anlaß wurden ihm vonAbordnilNgen der Städte und Ortschaften im Kreise sowie den Be amten des Laudratsamts und der Kriegssparkasse wertvolle Ehrenge schenke überreicht. Der Magistrat hatte ein Glückwunschschreiben ge sandt. - In Fienst e d t hatte sich ein Stalffchweizer ant den: Boden des Wohnhauses eingeschlossen und feuer te aus den Dachluken auf alle Perso nen, die sich dem Hause näherten Er verletzte mehrereßewohner des Ortes, auch den Gendarmeriewachtmeister Der „Deutsche Korrespondent," Baltimore. Md., Sonntag, den 4. Juli 1916. 'Vc>s;'nachnttags 9 Uhr bis zum näch sienMorgen gelang es nicht, den Tob süchtigen unschädlich zu machen, der schließlich das Dach anzündete. Dar aus wurde das Haus gestürmt und der Schweizer durch einen Schuß in den Kopf getötet. Die Flammen könn i ten von den Feuerwehren erst gelöscht werden, nachdem der Dachsinhl abge brannt war. Es ist Aussicht vorhan den, daß die von dem Irrsinnigen Verletzte wieder hergestellt werden. —ln R ohrshei m starb Guts- bescher Polland, der dem Provinzial landtage und dem Provinzialaus schusse seit 1887 angehörte und sich um die Angelegenheiten der Provinz sehr verdient gemacht hat. Hrsscn-Nassan. Ter in Biebrich aIS Ver wundeter weilende Unteroffizier Bach aus Dresden rettete einen 6jährigen Knaben mit eigener Lebensgefahr aus dem Rhein. Der Arbeiter Wolf geriet in der Papierfabrik Tr. Pirath-Oberursel in Bommersheim mit dem Arm in eine Maschine und wurde erheblich verletzt. Im Alter von 77 Jahren starb in F r a n k f ii r t a. M. der bekannte Kartograph Ludwig Ravenstein, der Mitinhaber der kartographischen An stalt, die von dem Altfranksurtcr Au gust Ravenstein, dem Vater des Ver storbenen, 1890 begründet wurde. , Das Unternehmen erlangte aber erst unter den Söhnen des Begründers, . namentlich unter Ludwig Ravenstein, die Weltbedeutung, die so recht wäh , rend dieses Krieges durch die treff lichen KriegSkarteu der Anstalt in die Erscheinung treten konnte. Apothekenbesitzer Paul Kleine'' in Weil bürg, Hanptmann der Landwehr im Landwehr - Infanterie- Regiment No. 81, wurde das Eiserne Kreuz erster Klasse verliehen. Kürzlich feierten die Eheleute AnSzügler Georg Bornkessel und des sen Frau in Wabern im Kreise ihrer Kinder und Enkel das Fest der goldenen Hochzeit. Rhctn-Provmz. Unter einer großen Zahl von Bewerbern wurde der Assessor Mül ler-Mittler aus Saarbrücken znm Bürgermeister von Kronberg als Nachfolger für den im Felde gefalle nen Hauptmann Pietsch gewählt. Bürgermeister Müller war sowohl im Bankfach als im richterlichen Dienst als Assessor beschäftigt und ist seit ei nigen Jahren in dem Gemeindedienst von Frankfurt, Duisburg und Saar brücken tätig gewesen. Am 1. September v. I. wurde in Sch e n er f e l d ein fünfjähriges Kind überfahren und getötet. Der diensthabende Beamte, Unterassistent Entebach, der versuchte, das Kind zu retten, wurde ebenfalls vom Zuge überfahren und getötet. DaS Kura torium der Carnegiestiftung für Le bensretter hat nunmehr der Witwe von Eutcbach 9000 Mark zum Er werb eines für sie geeigneten land wirtschaftlichen Grundstücks geschenkt. Die Stadtverordneten beschlos sen den Anschluß der Stadtgemeinde O P l a d e n an die Gasfcrnvorsor gung des Rheinisch - Westfälischen Elektrizitätswerkes. Die Stadtverordneten in Ronsdors genehmigten endgül tig den Abschluß eines Vertrages mit dem Rheinisch - Westfälischen Elektri zitätswerk auf Versorgung der Stadt mit Ferngas. Werten. Der verstorbene Rentner Stahl in B o r g e l n hat ein Vermächtnis von 2900 Mark znm Besten derKrüP pel der jetzigen Kriegsteilnehmer hin terlassen, das durch freiwillige Bei träge um weitere 660 Mark erhöht worden ist. Das Verfügung?'- recht steht dem Vorstande des Kreis kriegerverbandes Soest zu, der zur Vergrößerung dieserStistung Samm lungen in den einzelnen Zweigverei uen veranstalten will. Eine Mutter, die sechs Söhne im Felde hat, ist die Witwe Friedrich Hetfeldt in N i e d e r b o n s f e l d. Zwei Söhne haben sich bereits das Eiserne Kreuz 2. Klasse erworben, zwei sino zu Unteroffizieren, einer zum Gefreiten befördert. Möge es der Mutter vergönnt sein, daß ihre sechs Söhne glücklich und gesund als siegreiche.Krieger zu ihr zurückkeh ren. Hannover. mMcVp; Zuge der Bleckeder Klein bahn üiwrfahren wurde bei Neetz e der 61 Jahre alte Akteutciler Fried rich Bartels aus Garlstorf. Tie er littenen Verletzungen waren so schwer, daß der Verunglückte bald ach seiner ffyzfffMung im dortigen Kranken hause narb. Ein junges Mädchen in V ietze wollte auf die telephonische Nach richt hin, daß sein auf dem west lichen Kriegsschauplätze schwer ver wundeter Bräutigam ini Lazarett in Kaiserslautern mit dem Tode ringe, schnell mit dem Rade zu seinen ln Vepestorf wohneiidenSchwiegereltern, dem Maurerehepaare Balke, fahren. Ta der Weg dorthin steil abfällt, ver lor daS Mädchen die Gewalt über daS Rad und schlug dermaßen mit dem Kopf gegen die Ecke eines Ge bäudes, daß das Oiehirn heraustrat: eine Stunde darauf trat der Tod ein, kurz bevor den Balkeschen Eheleuten auch der Tod deS Sohnes mitgeteilt wurde. Braut und Bräutigam wur den nun in einem gemeinsamen Gra be zur letzten Ruhe bestattet. Der 66 Jahre alte Gemeinde vorsteher Eheling aus lessebruch stürzte abends im Personentnnnel des Staatsbahnhofes in Solta n die Steintreppe hinunter und erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen er tags darauf starb. Bei dem Schneider Kattelmann in Rheden entstand nachts- in ei nem mit Torf gefüllten Kasten ein Brand, bei dem sehr starke Rauchent- Wicklung stattfand. Der Rauch drang in das Schlafzimmer des K., der er stickte. SchleSwig.Holstein. —InK i el ist der frühere Direk tor des Luther Gymnasiums in Eisleben, Geheimer Studienrat Dr. Jürgen Luebbert, ein ausgezeichneter Pädagoge und Verfasser bekannter pädagogischer Schriften, nach langem Leiden gestorben. Der achtjährige Sohn des Ho telbesitzers Hoinke in der Königstraße in Altona lief über die Straße, als gerade ein Auto die Strecke pas sierte. Das Kind wurde überfahren und sofort getötet. Kürzlich wurde von einem Kna ben die 10jährige Tochter des Schuh machermeisters G.Bremer in B a r ni ste d t durch einen Schuß nüt einem Pfeil ins Auge getroffen, das sofort auslief. Ter fünfjährige Sohn des Dach deckermeisterö Lupp fiel beim Spielen auf einem Floß auf der Oberreider kopfüber ins- Wasser und ertrank. Die mitspielenden Kinder liefen nach Hause und erzählten den Vorfall. Die Leiche wurde nach einer Stunde ge sunden. Wiederbelebungsversuche wa ren erfolglos. Bayer. Tie A n s b a cli e r Strafkam mer verurteilte den 22 Jahre alten dentschaiuerikanischen PastorSsohn Fuster ('s), der ans Aerger über die Ruhelebener Internierung seines Ncnendettelsaner Missionsgenossen Döhler, eines Australiers, brieflich von „lumpigen Deutschen" sprach, zu zwei Monaten Gefängnis. (Mit be zug auf die Notiz wird uns aus ame rikanischen Pastorenkreisen geschrie ben: „Ein Schüler namens Fuster isl in dem Katalog der NenendettelSauer Missionsanstalt nicht zu finden, wohl aber K uhr , geb. 22. März 1892 zu Ogdeu, N. A. Sein Vater ist nun Pastor in Brasilien.") Der Privatdozent Dr. Jussnf Ibrahim in M ü n ch e n wurde als außerordentlicher Professor für Kin derheilkunde an die Universität Würz burg berufen. Die Frau des Maschinenschlos sers Schwarz in der Pfladergasse in A n g s b u r g war mit ihren Kin dern auf dem Lager Lechfeld, von wo die Knaben ein nicht krepiertes Ge schoß mit nach Hause brachten. Als sich nun die zwei 7 und 14 Jahre al ten Söhne daran zu schaffen machten, explodierte das Geschoß und verletz ten den 14jährigen Knaben und seine 17jährige Schwester lebensgefährlich und die Mutter und ihren jüngeren 7jährigen Sohn schwer. Dem älte ren Knaben Joseph wurde der Leib aufgerissen und ein Arm, der Schwe ster die Brust weggerissen: der schwer verletzte Knabe Joseph starb nach einigen Stunden an den erlittenen Verletzungen. rrdetnpsalz. Ein eigenartiger Betrugspro zeß wurde von der Strafkammer in Frankenthal verhandelt. Ange klagt war die Obsthändlern, Lotte Gumbiiiger aus Freinsheim, die auf gemeinsamen Einkaiifsreisen nach Italien den Obsthändler Friedrich Röhr aus Düsseldorf so für sich ge wonnen hatte, daß er sich scheiden und von ihr bestimme ließ, 7000 Mark auf Hypothek z leihen. Au ßerdem stahl sie ihm in Italien ein Sparkassenbuch über 20,000 Mark. Tie verführerische Lotte wurde wegen Betrugs zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Der Tagner Friedrich Bartz in Godelhause n fiel in eine Trieb scheibe und erlitt tätliche Verletzun gen. Frau Elisabeth Schnabel, geb. Kreis, in Ilbesheim feierte vol ler Rüstigkeit ihre hundertsten Ge burtstag. Die Greisin, die sich ihre gute Arbeitsfrendigkeit und ihre Laune bis heute bewahrt hat und um die sich elf Enkel und sechzehn Urenkel' schare, interessiert sich noch lebhaft für die Vorgänge in der Welt und be sonders für die in ihrer nächsten Um gebung. ZkSnigrei Hse. Ein schweres Automobilunglück ereignete sich aus der steilen Land straße zwischen Gorbitz und Wölf nitz. Die Autodroschke, in der die Kellnerin Marie Kunze und ein Ehaussciir saßen, fuhr mit voller Ge- walt gegen eine Telegraphenstange, die umgebrochen wurde. Das Auto wurde zertrümmert und die Kellnerin schwer verlebt. Der Führer des Wa gens und der Begleiter des Mäd chens kamen mit leichteren Verletzun gen davon. Unlängst stürzte in llebigau ein vierjähriges Mädchen in die Elbe und wurde vom Strom ab getrieben. Rasch entschlossen sprang der Ofensetzer .Rar Bliebe dem Kinde nach und holte es unter großer Krast aiistreiignng ans Land. Das Kind war schon bewußtlos, kam aber infol ge der sofort angestellten Wiederbe lebungsversuche bald zu sich. Tot aufgefunden wurde in ei nen; Steinbruche in K n b s ch ü tz der seit mehreren Wochen vermißte Karl Beck aus Soritz. Er dürfte sich bet dem letzten großen Schneetreiben auf dem Heimwege verirrt haben und in den Steinbruch gestürzt sein. Das fünfjährige Töchterchen eines Molke reibesitzers in Bautzen fiel iu die mit heißem Wasser gefüllte Wanne, während das Dienstmädchen nach kal tem Wasser gegangen war. Obwohl die Kleine von ihrem Bruder sofort herausgezogen wurde, hatte sie doch schon so schwere Brandwunden erlit ten, daß sie starb. In der Sandgrube der Altgc meinde Bockwa wurde der 64 Jah re alte Berginvalide Ernst Weigel ' durch herabstürzende Sandmasseii verschüttet. Er konnte mir als Leiche geborgen werden. Lvürltemver. Der in der Zuckerfabrik in Heilbro n n beschäftigte 48 Jahre alte Ernst Gemmrich von Ilsfeld wurde unter einem Haufen von eln riitschenden Znckersäcken begrabe und ' erlitt dabei so schwere Verletzungen, , daß er gleich darauf starb. Der Graveur Alfred Rentier , von O be r n d o r f und seine Kusine, die Maschinenschreiberin Jansen, ließen sich in der Nähe von Altobern dorf vom Zuge überfahren. Beide waren sofort tot. —ln Billin g e darf ist der Ortsvorsteher Lorenz Köpple, der die Gemeinde >8 Jahre lang verwaltete, nach kurzer Krankheit in der Voll kraft seines Lebens gestorben. Er hin terläßt eine Witwe und acht Kinder. In einer Scheuer in der Kapu zinergasse in Rotten b rg u. N. brach Feuer ans, das rasch auf zwei weitere Scheunen und auf die an der Königslraße gelegenen Wohngebäude von Flaschner Abt und Kaspar Zim mermann übergriff. Der 18 Jahre alte Joseph Fuchs von Schinie ch e n, der tn Berkach bei Ehingen im Dienste stand, wurde von einem Farren derartig zugerichtet, daß der Tod alsbald ein trat. Ein Bruder des Verunglückten ist auf dem Felde der Ehre gefallen. Naven. - Die Stadt Karlsr u h e kann Heuer ihr 200jährigcS Jubiläum be gehen. Am 17. Juni 1715 wurde mit großen Feierlichkeiten die Grun dsteinlegung zum Schloßtnrm voll zogen, und wenige Monate daraus ein Gnadenbrief für Ansiedler erlas sen, der Leute aus verschiedenen Län den; herbeirief. Im Jahre 1718 war der Schloßba vollendet und von dem Markgrafen bezogen. In diesem Jahre erfolgte auch die Uebersiede lung der Behörden aus Durlach nach Karlsruhe. Vier Jahre nach de; Stadtgriindilng zählte Karlsruhe 1994 Einwohner, heute, zu Beginn des Jubeljahres, hat es rund 144,- 000 Bewohner. Ter langjährige Obmann deS Badischen Lehrervereins, Oberlehrer a. D. Remigius Baur, wurde in Laden -Baden zu Grabe getra ge. Ans allen Gegenden des Lan des hatten sich die Lehrer eingesun de, um ihrem Kollegen die letzten Ehren zu erweisen. Durch Feuer wurde das ganze Anwesen des Zimmermeisters Rudolf Hausin in N iederhof vollständig zerstört. DaS Feuer soll durch die Explosion entstanden sein. Sessr. Graf Georg Albrecht zu Ec dach - Erbach, Reichsrat der Krone Bayerns und erbliches Mitglied der Ersien Kamme, der Landstände des . Großherzogtnms Hesse, isi diese.' Tage aus der Jagd in Dar m - sl ad t einem Schlngaiifall erlegen. Ter Graf zu Erbach - Erbach war Inhaber der LandeSherrschast Er- i bach- Erbach und Senior des Fürst lichen und Gräflichen Gesamthanies > Erbach. Er hat ein Alter von 61 Jahren erreicht. Die israelitische Kinderheilstätte > in Bad N a hei in . die ihr gan- , ;es Hans seit Kiiegsbeginn der Mi- > litärbehörde als Lazarett zur Verfä gung stellte, hat mit dem israeliti- j scheu Frauenheim in Bad Nauheim Vereinbarung getroffen, um in deren j Räumen während deS Sommers, wenn auch in beschränktem Maße. i herzkranke und skrophulöse Kinder , verpflegen zu können. —ln Osse nba ch am Main , ist die Schuhfabrik Heroux trotz ei- s feigster Tätigkeit der- Fei„>rwhr nMI, > kommen ausgebrannt Die Maschinen und der größte Teil des Lagers sind zerstört. Es wurden zurzeit 100 Arbeiter beschäftigt. Mcckienourk. Im Sommer de? vorigen Jah res rettete Irl Wessel in Iri e d - land unter eigener Lebensgefahr l das Frl. Ilse Koch vom Tode des Er trinkens. Für diese brave Tat wur de Frl. Wessel von dem Großherzog durch das Geschenk einer wertvollen Brosche mit Krone und Widmung ausgezeichnet, die ihr r i Syndikus Steffen überreicht wurde. In Gelben s a n d e ereig nete sich ein llnglückSfall. Einige Herren ans Gelbensande hielten im Hotel Müller eine Versammlung ab. Unter ihnen befand sich auch der Rentner Wollenbäcker. Dieser begab sich früher auf den Heimweg. In der Dunkelheit geriet er durch einen Un glücksfall in den Postteich, gegenüber der Post. Am nächsten Morgen gewahrte von ihrem Fenster auS Frau Postmeister Hahn im flachen Wasser die halbstehende Leiche. Auf eine 26jährige Diensttätig keit konnte der Schulze Lübbe in K ronskamP zurückblicken. Aus dieser Veranlassung wurden dem Ju bilar, der auch den Feldzug 1870 —7l mitgemacht hat, zahlreiche Eh rungen zutei. Ein Feuer entstand in der Hoffmannschen Bierbrauerei iu Parch i m . Das Brauercigebäude wurde mit seinem Inhalt vollständig ein Raub der Flammen, so daß der Betrieb auf längere Zeit gestört sein wird. Lhüringtsche Stoaten Ihre goldene Hochzeit feierten die Eheleute loh. Muth in Eis e - nach. Pfarrer Dr. Hermann Müller starb in G otha im besten Man nesalter. Unter den liberalen Geist lichen in der gothaischen Landeskirche stand er als Kanzelredner unerreicht da, alle Kreise der Bevölkerung brach ten ihn, die gleiche Wertschätzung ent gegen. Er trat tatkräftig für die Weiterentwicklung eines freieren Kir chentums ein. Ernst Haeckels Gattin ist im 79. Lebensjahre in I e a gestor ben. Agnes Huschke, wie Fra Haeckel mit ihrem Mädchennamen hieß, war fast 5.0 labre die Lebens gefährtin deS Gelehrten. 1867, drei Jahre nach dem Tode seiner ersten Gattin, hatte Ernst Haeckel sie heim geführt. Die drei Kinder Haeckels, sein Sohn Walter und die beiden Töchter, stammen aus dieser zweiten Ehe. Den 8 l jährigen Forscher trifft dieser Verlust sehr schwer. Bei der Einfahrt in den Bahn hof Oberweimar entgleisten drei Personenwagen eines ZugeS, wo von einer umstürzte. Drei Personen wurden schwer, etwa 15, leichter ver letzt. Der Verkehr kannte an der Uw : fallstelle nur eingleisig aufrechterhal ten werden. Die Erörterungen über die Ursache deü Unfalles sind noch im , Gange. H„sestdA. Prof. Dr. Ernst Meumann, ein bekannter Psycholog und Pädagoge in Ha m bur g, ist ini fast vollende- - ten äck.Lebensjahre gestorben. In ihm verliert das wissenschaftliche Leben i Hamburgs einen Forscher und Lehrer von weitem Ruf. Meumann habili- . tiertc sich nach umfassenden philologi schen, theologischen und medizinischen ' Studien zunächsr als Schüler und Assistent Wilhelm WundtS in Leipzig, < wirkte später an den Universitäten Zürich. Königsberg, Münsier, Halle und Leipzig und folgte 1911 einem > Rufe nach Hamburg, wo er eine au- / Berst arbeitsreiche und fruchtbare Tä- : tigkeit entfaltete. Ein Liebesgabenräuber stand in der Person des Arbeiters Wilhelm Rauer vor der Strafkammer in B re- , me n. Der schon mehrfach wegen Ei- l geiitmnsvergrhen bestrafte Angeklag- > le war seit Beginn des Krieges beim s hiesigen Hauptpostamt alsHilssposlil- j ton beschäftigt und hatte nachts die s ausgelieferten Feldpostpakete nach s dem Bahnhof zu fahren Bei dieser Tätigkeit hat er imlannar eine ganze < Anzahl solcher Sendungen beiseite ge- , schafft und sich den Inhalt angeeig- : net. Da er dies keineswegs aus Not l getan hat, verurteilte ihn das Gericht l trotz reumütigen Geständnisses zu der s schweren Strafe von zwei Jahren > Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver- : tust. i Eine hohe Strafe verhängte die : Strafkammer in Lüb eck über einen : Kamniann. der angeklagt war, gegen , ein Ausfuhrverbot verstoße zu ba- , be. Er war Angestellter einer dorti- : ge Firma und halte als solcher die im dortigen Hase verkehrende Schisse s da er Schwede ist, namentlich die t schwedischen zu besuchen, um die t Schiffsmannschaften zum Ankauf von r Waren bei seiner Firma zu bestim- ( men. Ans diesem Verkehr stand der z Angeklagte zu vielen schwedischen Ka- i pitänen, Steuerleuten und Maschas- s sten in persönlichen Beziehungen Im d letzten Winter hat er an solche 17,600 § Trockenbatterie für elektrische Ta schenlampe verkauft, damit die See lenke sie mit nach Schweden nehmen und dort wieder verkanten sollten. Da die Ausfuhr solcher Trockenbatterien verboten ist, der Angeklagte das Aus fuhrverbot auch gekannt hat, verur teilte ihn die Strafkammer zu 9100 Mark Geldstrafe oder 0 Monaten Ge fängnis. Elsatz-Sotf,ringe. Kürzlich entstand ein Brand in dem Tapisseriegeschäft von Fraenkel, Blauwolkengasse in St ras; bürg. Das Feuer fand in den reichen Wa renvorräten Nahrung, von denen große Bestände vernichtet wurden. In Dorli s h e i m wurde die 86jährige Gründerin des dortigen Töchterpensionats, Frl. Clemenco Prud'homme, zu Grabe getragen. Sie war in Bnchsheim geboren und stammte mütterlichseits aus der an gesehenen württembergischcn Familie v. Irmtraut. Im Alter von 18 Jah re übernahm sie im Jahre >847 eine Stelle in DorliSheim als Dolksschul lehrerin. Nach dem Friedensschluß von 1871 gründete sie mit ihrer jim geren Schwester das dortige Töchter pensionat. Oesterreich-Ungarn Kürzlich ist in der durch ihren Reichtum an Kunstschätzen berühmten, dem Grafen Wilczek gehörenden Burg .Kreutzenstein bei Kor neu bürg nächst Wien ein Brand ausge brochen. Er ging von der Tischler werkstätte aus, wo er vom Schloß kaplan entdeckt wurde. Dem Feuer sielen zum Opfer: ein Teil des Dach ftnhleS, daS sogenannte orientalische Zimmer, über 1000 .Kupferstiche, darunter einige von Albrecht Dürer von unschätzbarem Wert, und das so genannte Bilderziinmer mit wertvol len Gemälden. Vieles dürste auch durch Wasser beschädigt worden sein. In der Möbelfabrik von Bös in Brüx brach ein Feuer ans, das sich rasch ausdehnte und das ganze Oiebände ergriff. Im zweiten Stock werk befand sich eine Frau mit drei Kindern, die, da die Stiege bereits durch Feuer versperrt war, sich nicht retten konnten. Tie Arbeiter Joseph lüngmänn aus Lindau, Alexandbr" Hermann und der Verschieber der Staatsbahnen Ferdinand Fritsch nn ternahmen mit eigener Lebensgefahr Rettungsversuche, die auch gelangen. lungmann erlitt dabei Verletzungen und mußte in das Krankenhaus ge bracht werden. Auf der Straße zwischen L i P n i k und Dentschbrod wurde die 60 Jahre alte Katharina Hlonsek erschla gen aufgefunden. Die Gendarmerie stellte Raubmord fest. Als Täter kom men drei Männer in Betracht, nach denen die Gendarmerie forscht. Schweiz. In der Werkstatt des Ziffer blattfabritanten v. Dach in Biel wollte ein Kamerad dem 12jährigen Sohn des Besitzers seine Flobertpi stole, die er nicht geladen wähnte, vor zeigen. Da ging ein Schuß los und drang dorn jungen v. Dach in den Leib, so daß er schwer verletzt inL Spital gebracht werden mußte. Prof. Dr. Georg Haltenboff, der hervorragende Augenarzt, ist nach langer Krankheit in Genf gestor ben. Beim Ileberschreiten emes höl zernen Steges über den Rüfibach m S ch ä n n i s glitt der 69 Jahre alte Schnappsbrenner Tremp aipS und siel in den hochgehenden Bach, so daß er den Tod fand. Im Alter von 42 Jahren starb Stadtrat Amberg, bis vor kurzem städtischer Finanzdirektor in Lu zer n. Der Verstorbene wirkte Jahr zehnte lang als Lehrer cm der Kcm tonsschule. Nußlanv. Nach der „Njetsch" ergibt die Statistik in St. P tersb u r g. daß, je schärfer das Alkoholverbot ge handhabt wird, die Anzahl der Todes fälle infolge von Säuferwahnsinn desto mehr anwächst Die Zahlen aus dem Februar 1915, sind fast dreimal so hoch wie diejenigen vom August 1914. Eine Untersuchung darüber hat ergeben, daß alle Stände gleich stark an diesem Anwachsen beteiligt sind. Daraus ist ersichtlich, daß das Alko holverbot seine Zweck nicht erreicht, daß die Bevölkerung sich an Ersatz stoffe, besonders an vergälltemSpirt tnS, gewöhnt hat. und daß andere Maßregeln getroffen werden müssen, um dies nationale Laster auszurotten. Die SemstwoS des Gouvernements Minsk haben sich für die Beschlag nahme aller vorhandenen Lebensmit tel ausgesprochen, da dort völliger Mangel an allem herrsche. Wie die ..Rjetsch" berichtet, hat sich ant der Hanpteisenbahnlinie Pe tersburg— Moskau bei der Sta tion K o l p i n o infolge des Zusam menstoßes zweier Züge ein großes Eisenbahnunglück ereignet, bei dem zwölf Wagen zertrümmert wurden und mehrere Personen verunglückt find Die Linie sei bis auf weitere derartig gesperrt, daß man eine Um gehungsliuje hauen mutztz^ 3