Search America's historic newspaper pages from 1770-1963 or use the U.S. Newspaper Directory to find information about American newspapers published between 1690-present. Chronicling America is sponsored jointly by the National Endowment for the Humanities external link and the Library of Congress. Learn more
Image provided by: University of Maryland, College Park, MD
Newspaper Page Text
Wilder aus Tirol. - - k. 1 I I . - ... . ! . KKch ST?!' j / - - -T ----- 4-^ Bilder vom leriipasi und ans dem Gurglertalr. 1. Mck aus (khrwald nd die Lonnspiue. Ter iiudsce am 0. Buraruine ?>crnftcin ud WirtSliaus. 4. chmcl.cdsen. b. Partie zwischen Tarren', und Wirt§llai:2 in mir dem Ltrrlrr,',immer s!önig Friedrich dünnst vrn Yachsen. Ueber de lernpasr in's Inntal. Ter Weg von Lermoos bis Naasse ceit über den I-ernpast ist der schnöste aller von Bauern nach Tirol führen den Gebirgsübergänge, und der Ver gnügungsreisende sollte diese Strecke daher stets im offenen Wagen oder noch besser zu Just zurücklegen. Es bedarf zu letzterem Unternehmen kei nes Bergsteigens oder rüstigen Wan derns; für jeden, der nicht geradezu krank oder invalide ist, werden die vier Stunden auf prächtiger, zwischen schattigen Wäldern und spiegelklaren Seen dabiuführcnder, sanft anitei gcnder STraste ein genustreicher, kaun' ermüdender Spaziergang sein. Lerrrwos ist der eigentliche AioangS punkt der lernpastslraste, denn wer von Norden kommt, sei es nun über Müssen, Reutte und den Plansee oder über Garmisch Partentirchen, must st O" Z - „ . . , . X - -'W ' ' . -- -iA uz/'- , ML! ?, ' . . -JA ,-v '4 ' - "cÄ. Die Seipler Alp mit dem Langkofl. in Lernioos, wo die beiden Wege sich vereinigen, Station machen. Und das ist nicht schade, denn das Torf hat eine grostartige Lage in einem weiten, flachen Talkesiel nahezu 1000 Meter über dem Meere. Gerade gegenüber am Inste des schroff aussteigenden WettersteingebirgeS liegt Ehrwald, (Skizze I ), nördlich ragt die lugspitze 200 Meter empor, daneben südlich der Scbneesernkopi <283! Meter id Wetterschrotsen 2707 Meter, diesen gegenüber das Mieminger Gebirge mit Tajakops (211 l Meter und dem schlanken Siegel der Sonnspitze (2tlO Meter. Nun geht es eine halbe Stunde lang durch den ebenen Tal boden. des „Moos", wahrscheinlich der Grund eines ehemaligen See'S. bis Bieberwier. Hier beginnt die Steigung. Die Straße zieht sich, stetige Rückblicke auf das Wetterstein gebirge gestattend, zwischen herrlich Ter Deutsche Eorrespondriit, Baltimore, Md., Sonntag, den 4. Juli 1917. bewaldeten Bergen allmählich berg an und erreicht zuerst den Weijsensee. dann den in tiefem Kessel wunderschön gelegene Blindiee (Skizze 2 und nach zwei Stunden die lochhöhe des lern passes 1210 Meter). Von dort aus geht es in weitem Bogen bergab zum Wirtshaus im ler. Unterhalb des selben teilt sich die Straße: während die alte, durch Bergwasser beschädigte, aber für lußgänger sehr gut gang bare Straße an der Westlichen Berg wand ziemlich scharf hinab führt und bei dem Schlosse lernslein mündet, umzieht die neue Straße in einem ge wältigen Bogen den Talkessel und läßt das malerisch ainragende lern ! stein Skizze 3 rechts liegen. Am Inste dieser prächtigen Burgruine steht ein Wirtshaus, in dem König Ludwig 11. von Bahern bei seinen nächtlichen Schlitleniahrten von Neu schwanstein aus Halt zu machen und zu rasten pflegte. Links in tiefem lichtengrunde blinkt der kleine dun kelgrüne lernueinsee, aus dem ein .vugel inselartig emporragt, gekrönt von den Trümmern der Siegmunds burg. Die Straße überschreitet den Abslus; dcs See's ans zweibogiger Brücke und iübit fortan aus säst ebe nem Talbaden fort. Es mehren sich setzt die Ansiedelungen wie die Stal teil industrieller Thätigkeit. Skizze l zeigt ns die Schmelzöfen, in denen das bei Silberleiten am lernpasse gewonnene Blei, stink und Galmei verarbeitet wird. In Napereit schei den sich die Straßen nach Landeck und liin?bruck. Wir folgen der ersteren. Dieselbe führt das breite Gurglertal hinab, links bnben wir beständig die bewaldeten Abhänge des Tschürgant. Nach IT4 stunden wird das Dollin gcrwirtshaus, nach zwei Stunden Tarrenz mit Schloß Starkenberg, nach drei Stunden endlich Imsl er reicht. Diese Strecke zu gehen lohnt sich nicht, wie Skizze zeigt; die Spnne brennt unbarmherzig in das breite Talhiiiab, und wer gescheidt ist, legt den Weg mit der Post zurück. Imst ist Stationspunkt für Wande rungen in's Oetztal und Pitztal. Wer aber auch in die Alpenwelt Tirols nicht hinaufzuklettern beabsichtigt, dringt doch jedenfalls noch zwanzig Minuten weiter vor bis zum Torfe Brennbichl, dessen Wirtshaus (Skizze 0) eine historisch denkwürdige Stätte ist. Tort verschied in einem stimmer des ersten Stocks ain 9. August 185, i König Friedrich August von Sachsen an den lolgen einer Kopfverletzung, uxstche er sich durch einen Sturz aus dem Wagen zugezogen hatte, als er im Begriffe war. das Pitztal zu besu chen. Eine Gedenktafel über dem Sterbeziminer erinnert an dieses traurige Vorkommnis. Bei Brenn bichl öffnet sich das breite Inntal, das eine lülle des Schönen und Interes santen bietet. Tie Srisier Alp. Wer auf einer Tiroler-Reise die Brennerbahn benützt und ein echter Matursreuiid ist, der versäumt eS nicht, das köstlich irische Grödener Tal zu besuchen, das als eines der schönsten im südöstlichen Tirol sich in die Dolomiten hineinzieht und in dein prächtigen Langkofl einen herr lichen Abschluß findet. Das Grödener Tal ist an sich schon höchst sehenswert, aber noch interessanter dnr seine ro mantischen Bewohner, welche einen eigenen Dialekt, das sogenannte 2a dinisch, sprechen und die Holzschnitze rei in bedeutendem Umfange und künstlerischem Maßstabe betreiben. ES bietet eine wirklich großartige Na tur, denn schon nach einem Marsche von zwei Stunden erschaut man den Langkofl, iind wenn man, nach einer Wanderung von 3>/e Stunden, bei dem Hauptorte dcs Tales, St. Ulrich, die Erweiterung desselben betritt, er scheinen rechts die Seiger Alp und vor dieser ans der Höhe Pusels. Von St. Ulrich aus gelangt man aus ei nem ziemlich guten, überall bczeich ueten Wege in 2G> Stunden nach der Seiger Alp. Ties ist die grösste und schönste Alp Tirols, welche, im We ste vom Eisaktal, im Norden vom Grödener Tal, im Süden von dein majestätischen Schiern und den Roß zähnen, im Osten von dem Lang uiid Plattkosl begrenzt, in einer Länge von vier und einer Breite von drei Wegstunden sich hinzieht und also einen Ilächenraum von etwa zwölf Gcvieilstiuiden bedeckt. Sie bil det ein grünes wellenförmiges Pla teau. das in der Mitte einsinkt laut etwa lBn> Meter, während es an den Rändern ansteigt und stattliche Höhen und Berghäupter bildet, ,z. B. nordwestlich den Puilatsch <217l Meter, nördlich den Pitzberg >2lll Meter, und südlich das Malilknecht joch MI2 Meter); noch höher erbe ben sich die benachbarte: Schiern 27ßl Meter) im Westen, die Roß zähne im Duden <2l!l Vieler, und im Osten der Langkofl mit 3171 Me ter und der Plattkosl mit 2!üß Me ter. Die Alp isl im Sommer bewohn! und sehr belebt durch 70 Sennhütten Schwaigen mit etwa 100 Heusta deln, welche meist zur Gemeinde Ka stelrntb gehören, und ihr Besuch ist am lohnendsten zur Ueit der Heu ernte, wo lner das rührigste und in teressanteste Leben herrscht. Nicht nur der Tourist und der Ireund maleri scher Landschaften wird aut der Seiger Alp einen hohe Genus; sin den, sondern sic bietet auch dem Ma ler. dem Geognosten und Mineralo gen. dem Botaniker, dem Käser- und Schmetterlingsammler die reichste Wildrrcr in der Sennhütte. Ausbeute. Wer einige steit hier oben > verbringen will in der herrlichen rei neu Lust, großartigen Umgebung und unverfälschten Natur, der findet in dreien von den Schwaigen, welche j als Einkehrbänser eingerichtet sind, j ländliche Unterkunft und Verpfe guug, in allen aber ein Heulager. Das Eisterzieuscrklvstcr Stains im ! Llicriuiitalr. Das Oberinntal von Innsbruck! auswärts bietet eine ununterbrochene! Neide von großartigen Hochgebirgs j landschasten; bis Landeck hinaus er ! heben sich links vom rauschenden! Innslusse die steile Abstürze der j Kalkwände, rechts die wald- und wie ! seureichen sanfteren .Hänge der Glim ! merschieser und E'iieisgebirge. stwi ' scheu beiden aber breitet sich der wei- j che, flache, woblbebante und dichtde j siedelte Talboden aus, welcher bis! Silz hinaus noch dem des Unterm i tales gleicht, von dort ab aber rauher und unwirklicher wird. Diesen Eha> rakter des unteren Oberinntales gibt in höchst anschaulicher Weise unser Abbildung wieder, welche das zwi schen TelfS und Silz gelegene Eisler zicnserkloster Stams mit Umgebung darstellt. Das Kloster, welches von Elisabeth, der Mutter des glück liehen Konradi von Schwaben, nach der Hinrichtung desselben in Neapel zur Erinnerung an den Letzten der Hohenstausen im Jahre 127 l geslis tet wurde, liegt an der rechten Seite des Tales inmitten dichter Obstwüt der und schaut mit seinen stattlichen Gebäude hinüber aus die Abhänge der Hochederspitz, des Hocbmundi und des Miemiuger Bergs, dessen Ins; der schneckströmende Inn bespült. In der älosterbibliothek befinden sich wertvolle iHanlstchristen, Inkunabeln und Münzen, in der Klosterkirche die Gru't tiroler lürste. Mädchen aus dem Siuntale. Die fremden, welche nach Bozen in Südtirol kommen, versäumen meist nicht, von dort einen Ausflug in das N -ü ' '- . - - . ~ s., . . > "'''^-^ '>., - . M . -- -- ' -. ' < ...... .--s-' ' . ''' . ' ,0. - --.. p . ' ' -- '- ' -F " L', , ..- 'L. - . -: -; .-. . ~,... . r. .. ..<! - r-^-.i.^.^!' Ansicht dcs Eisterzicnscrklosterö Stams il Lberiiintale. Mädchen ans de, Sarutaic. Darntal zu machen. daS wegen seiner landschaftlichen Schönheiten berühmt und durch die eigenartigste Tracht sei ner Bewohner interessant ist. An: stuste des Schloschügels von Nunke'- stein vorbei führt der Weg zunächst durch eine von der Talser durch brauste enge Schlucht und an mehre ren Burgen vorüber nach Sarntheiu. Bei Ailseld teilt sich das Tal in zwei Arme, von denen der eine nach Türm holz und von dort nach SchelderS geht, der andere aber uns ach Pens, der hintersten Ortschaft des Tales führt. Ein gar buntes Bild bieten die Dorier des Sarntales an Tonn ud Festtagen, wenn das Volk zu den Ztirchen wandert. Ehedem trugen die Sanier sämtlich rote Jacken und grüne Hosenträger, doch ist diese Tracht jebt schon fast ganz verschwun den. Was die weibliche Bevölkerung betrisst, so finden sich namentlich in den hintersten Dörfern des TaleS gar viele hübsche Erscheinungen, und eine derselbe hat wohl H. Bailheim, dem Maler des Bildes, als Modell ge- dient. ('iailz vortrefflich stellt der ländliche i Schänbeit der breiteandigd. nur federn geschmückte Hut zu (be fällt originell isl die Sitte, die An-' sangsbuchstaben des Namens in hi lesbarer (Bröste an' dein bluten iveisten Hemde oberhalb dcs Mieders eingestickt zu tragen. Wilderer in der Sennhütte Das Leben und Treiben der lä ger. Wilderer und Sennerinnen in den Bergen Sberbanerns und Tirols hat nferen Vkilern schon unzählige Male die lahnendfien Vorwürfe ge liefert, und innner noch ist diese lundgriibo fesselnder 2Notive nicht; den beiden Wilderern, die sich so an gelegentlich mir den Almerinnen be schäftigen. das Glück in der Liebe nicht weniger hold. als auf der Jagd, und danlit il'ir diese der (Wipfel irdi scher Glückioligteit erreicht, denn: „Was braucht denn a Bua? A Vua braucht nie. AIS a Deandl znm Bussen lind zum Schießen a Büx." Nach Frankreich verschleppte Lehrer. Wie die „Leipziger Lehrerzeitung" mitteilt, sind im 'Bezirk Oberelsas; in.gesamt 7l Lehrer nach Frankreich verschleppt worden. Die Lehrerschaft ist diejenige Beamtenklasse, die am meisten „Geiseln" stellen musste. Ter Grund ist wohl der. das; man die Lehrer als Pioniere des Deutschtums betrachtete. Ans dem Kreis Tbam ist die grösste stahl Lehrer in die Gefan genschajt nach Frankreich geführt worden, nämlich 28 Lehrer und der Schulinspektor. Komiiirntare. Tun Werk eines weltberühmten Ge lehrten Ist einmal ein Druckfehler stehen ge blieben; Wie schnell sie dem Mißverständnis auch wehrten Ein Kommentar ist doch schneller ge schrieben. 9