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Mil eigener Hand. Frank Holt begeht im Ge fängniß Selbstmord. Stürzt sich ans dein Fenster.'»0 Fns« tief ans den Eoncretbvden des Hofes. — Benutzte einen nnbe wachten Augenblick zu der That. — Machte einige Stmiden vorher schon einen Versuch, sich zn todten. — Ein Abschiedsbrief an seine Angehörigen. Glen Eove, N. 0. Juli. — Frank Holt, der Universitäts-Profes sor, welcher seinem Geständnis nach die Bombe im Capitol zu Washing ton legte, nnd am letzten Samstag ei nen Anschlag aus I. S. Morgan in seinem hiesigen Landsitz machte, be ging heute Abend Selbstmord, in dem er sich aus einem Fenster des Gefängnisses aus den Concret-Boden des Hofes des Gebäudes — eine Di stanz von etwa 50 Fuß — herab stürzte. Holz stand unter der Bewachung von Jeremial, Man, einem Gefäng nisswärter. Der Gefangene lag an scheinend in tiefem Schlafe, und als Ryan auf der anderen Seite der Zel len-Reihc ein Geräusch hörte, ver ließ er seinen Platz, um eine Unter suchung anzustellen. Kaum war er aufgestanden, da ver nahm er einen Knall, der sich wie ei ne Explosion anhörte. Schleunigst eilte er nach der Holt'schen Zelle zu rück, doch nur nm dieselbe leer zu fin den. Holt war durch die offene Zel lenthüre hindurchgeschlüpft und oben aus die Zellenrrilw geklettert. Bon dort erreichte er ein offenes Fenster aus dem er sich auf den Hos hinab stürzte. Tr. Gny Eleghorn, der Gefängniß arzt, nnd Tistriktsanwalt Lewis I. Smith wurden herbeigerufen. Tr. Eleghorn nntersnchte die Leiche nnd fand, daß Holt einen Schädelbrnch erlitten hatte, nnd daß der Tod ein augenblicklicher gewesen sein mußte. Tistriktsanwalt Smith durchsuchte unmittelbar nach seiner Ankunft Holt's Zelle nnd fand einen auf gel bem Papier geschriebenen Brief. Diesen Brief scheint Holt geschrie ben zu haben, ehe er heute Morgen einen Telbstuiordversuch machte, in dem er sich mit einem Bleistift die Schlagader der linken Hand öffnete. Der Brief war tdrcssirt: „An mei ne Lieben" und lautete: „Ich muß noch einmal schreiben. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr sehe ich ein, wie nutzlos es un ter solchen Umständen für mich sein würde, zu leben. Erziele die lieben Kinderchen in der Liebe zu Gott und den Menschen. Gott segne Dich, meine Geliebten! Herzlichst Frank. P. S.—Bitte, vergebt mir alle für das Hcrzweh, das ich Euch berei tet habe. Betet mit mir, daß das Morden ein Ende finden mag. Mein Herz bricht, lebt wohl!" Holt gestand heute den Detektiven zu. daß er die Unwahrheit sagte, als er nach seiner Festnahme erzählte, daß er die Bombe, die er im Kapitol zu Washington zur Explosion brachte, aus Schwefelsäure und Schwcsclholz köpfen hergestellt habe. Er gab auch zu. über seine Bewegungen in Wash ington und New - Nork unwahre An gaben gemacht zu haben. Holt machte heute das Geständnis;, daß er die Bombe in einem Bungalow in der Nachbarschaft von New Bork gemacht hatte. Lewis Ott idcntin zirte Holt als den Mann, der das Bungalow gemiethet hatte. Ott fand zahlreiche Flaschen, deren Korke durchlöchert waren, kleine Gläser und Bilder eines Dutzend von ösientlichen Gebäuden im ganzen Lande, drei der selben waren markirt. Frank McEahill, ein Eonsiabler, welcher die Geheimpolizisten nach dem Bungalow begleitete, erklärte, daß die markirten Gebäude die New Par ker Bibliothek und das Staats-Kapi tol zu Albany. N. P., waren: des gleichen war das Staats-Kapitol zu Harrisburg markirt. Holt weigerte sich, zu gestehen, das; er unter dem Namen Hendrick eine Sendung von 120 Pfund Dynamit zu Syosset, Lang Island, empfangen habe, obschou der StationS - Agent daselbst Holt als den Empfänger idcntisizirtc. Die Geheimpolizisten erfuhren, daß Holt die Bungalow am letzten Freitag mit der Absicht verlas jcu, den elften Zug nach New - Port zu besteigen, dach vermißte er diesen Zug und reiste um 7.10 mit einen: Koffer nach Wasbington ab. Da der körperliche und geistige Zu stand Holt'S nicht der Art war, daß er einem Verhör unterworfen wer den konnte, wurde die Reise vonGlen Eove nach Mineola verschoben. Holt's Gattin erhält Brief von dem Ge fangenen. Dallas, Texas, 7. Juli. — I Ara;, Frank Holt erhielt heute einen Brief von ihrem Gatten, den er ge schrieben, nachdem die Bombe in Washington explodirt war, jedoch ehe er den Anschlag aus Hrn. Mor gan unternommen hatte. In dem § Brief sprach Holt von dem Bombcn- Attentat: er benachrichtigte seine Frau außerdem, daß er sich nach dem Morgan Heim begeben werde, nm die Morgan'sche Familie so lange in Gewahrsam zu halten, bis Hr. Mor gan dein Kriege ein Ziel gesetzt ha den würde. Holt und Muenler di es ki ll e P e r s o n? Glen Eove, N. P., 0. Juli. — Das Beweismaterial, das gesammelt worden ist, um die Theorie zu unter stützen, daß Holt mit Erich Mnenter identisch ist, fand heute dadurch eine Bekräftigung, das; eine körperliche Untersuchung Holt's, das Vorhanden sein von Narben an seinen Körper ergab .welche Mnenter nach der von! den Behörden erhaltenen Jnsorma tion auswies. Die Narben an Muen ter sollten von einer Operation zu rückgeblieben gewesen sein. An mehrere hervorragende Atteni sten ist das Ersuchen gerichtet wor den, nach hier zu kommen und Holt auf seinen Geisteszustand hin zu nn tersuchen. Glaubt in Holt's Photo graphie M »enter zu c r k cnne n. P o ungSto w n. Ohio. 0. Juli. Rev. F. M. Bennetl, der Seelsorger der Ersten Unitarianer Kirche Hier selbst. erklärte beute, daß Frank Holt ihn als „Professor Erich Muenler" bekannt gewesen sei. Er habe eine Photographie Miien ter's mit den in verschiedenen Zei tnngen veröfsentlichtenBildcrn Holt's verglichen, und er hege keinen Zwei fel, das; beide dieselbe Person darstell ten. Die Photographie zeigt Muen ter ohne Bart. Morgan's Zustand höchst be friedigend. N c w - P o r k, 0. Juli. — I. P. Morgan sprach heute telephonisch von seinem Landsitze in Glen Eove aus mit seinen hiesigen Partnern. Er er klärte, das; er sich sehr wohl fühle. Im Bürean von I. P. Morgan L Eo. wurde erklärt, daß in Folge der guten Fortschritte, die Hr». Mor gan's Genesung machen, keine weite ren Bullctin's mehr erlasse» werden würden. Dir mexikanische Situation. Gefechte zwischen Earranza und Za- Pata-Truppen in der Umgebung der Stadt Mexiko im Gange. — Die Lage in der Hauptstadt selbst eine höchst trostlose. W ashingto n, Juli. — Be richte über erneute Kämpfe zwischen den Earranza- und Zapata-Truppen in der Umgebung der Stadt Mexiko wurden heute im StaatS-Departement erhalten, sowohl wie eine Botsckwft von Generalkonsul Thanklin und Ehas. I. O'Eonnor. dem Vertreter des „Rothen Kreuzes", in welcher der Letztere die Lage in der mexikanischen Hauptstadt als bedaucrnswerth be schreibt. Das „Rothe Kreuz" gab heute Abend Folgendes bekannt: „Von dem offiziellen Vertreter Ehas. I. O'Eonnor erfuhr das Hauptquartier dcS „Rothen Kreuzes" heute, daß die Lage in der Stadt Mexiko sehr bedauernswerth ist und sehr schnell schlimmer wird. Herr O'Eonnor bestätigt die vorherigen Berichte an das „Rothe Kreuz", daß die Hülfe eine große Aufgabe sein wird. Das Staats-Dcpartcmcnl über mittelte dem „Rothen Kreuz" ein Te legramm von John R. Sittimau, dem Spczial-Dertreter des Staats-Depar tcmcnts in Vera Eruz, das die fol gcndc Botschaft von Hrn. O'Eonnor enthielt, die von der Stadt Mexiko als Brief an Hrn. Silliman gesandt wurde: „M exik o. 1. Juli. — Kamen am Mittwoch Abend sicher an. Konfe renzen mit verschiedenen HilsS-Comi teen und persönliche Besuche über zeugen mich, daß die Lage hier äu ßerst bedauernswerth ist und ständig schlimmer wird. Einige sagen, es ist noch schlechter in kleinen Städten und aut dem Lande. Cvrn ist sehr knapp. Der diesjährige Getreideanbau wird ans 10—50 Prozent geschätzt. HilsS ausgäbe ungeheuer. Hatte keine Zeit bis jetzt: Transport von Lcbensmit teln zu vermitteln." Eine andere Botschaft an dasRothe Kreuz von Herrn Silliman erzählt von der Abfahrt des „Jvex E. Rowc" von Pachuca nach der Stadt Mexiko mit schweren Palleten von Trogen sür Hospitäler. Die Villa-Agentur wurde heute benachrichtigt, daß nach der Erobe - rung der wichtigen Stadt Lagos- General Villa's Armee jetzt weiter südlich auf Leon vorrückt." Plündernde Mexikaner. B r o w n s v i l l e, Tex., 6. Juli. — Eine Schaar von 25 Beamten um- Trr Deutsche Eorrespvudent, Baltimore, Md., Donnerstag, den 8. Juli 1915. zingelten beute 00 mexikanische Re volnlioniftcn in einem Distrikt Meilen nordöstlich von Brownsville, nahe der Oolfküfte. Es wird berich tet, daß die Merikaner 50 Meilen § nördlich von hier geplündert haben, und es wird behauptet, daß sie einen Angriff ans eine kleine Eonnty-Bank planten. Huerta möchte Bürgschaft st elle n. E l P a s o, Texas, 0. Juli.—Ob eine Bürgschaft für den verhafteten General Victoriano Huerta und sei ne fünf mexikanischen Mitgefange nen gestellt werden würde, wurde heute besprochen. Der Anwalt Huer ta'S war bereit, eine Bürgschaft in angemessener Höhe zu stellen, wenn von den Bnndesbehörden die Versi chernng gegeben würde, das; sein Klient nicht bewacht oder nochmals verhaftet werden würde. Räuber machen reiche Beute. Ehicag o. 0. Juli. —Vier Räu her überwältigten heute zwei Wacht- . leute in den „Midway Gardens", ei- ! nein Vergnügungspark, sprengten ei nen Geldschrank und entkamen mit P10.000 bis Pick,000, gemäß dem der Polizei erstatteten Bericht. Bekannter Fjnnnznianii gestorben. N e w Por k, 6. Juli. — Herr Eharlcs A. Eonant von New - Port', ein bekannter Bankier und Finanz Sachverständiger, ist am Sonntag Abend in Havana an einer Magen blutung gestorben. Er befand sich in Euba auf Ersu chen der kubanischen Autoritäten, um das Finanzsystcin des Landes zu rcor ganisiren. Herr Eonant fuhr am 20. Juni hier ab und hatte gedacht, bis znm 15. Juli in Euba zu verweilen. Er war 5-1 Jahre alt und nnverheira thet. Staats - Landstraßen - Commission. Die Staats - Landstraßen - Com Mission hielt gestern ihre regelmäßige Monats - Versammlung unter dem Vorsitz des Gouverneurs Candida ten E. E. Heller. Ter Sitzung wohnte auch Gouverneur Goldsborongh bei, der bekanntlich ebenfalls wieder Ean didat zu werden wünscht. Er begrüßte Herrn Weller sehr formell und stürzte sich sofort in die vorliegenden Ge schäfte. Ein Bürger - Comite von Pocomoke City erschien vor der Com missaon und ersuchte um den Bau ei ner Staatsstraße von Pocomoke City nach Sto'cktön und üm den Ban einer Landstraße von Pocomoke City »ach der Grenze Virginien's, wo bereits eine neue Landstraße hergestellt wird, um de» Maryländern Gelegenheit zu geben, Cape Charles aus einer gu ten Straße zu erreichen. Tie Com mission hörte die Herren an nnd ver sprach, eine Entscheidung darüber in der Versammlung am 20. Juli allzu geben. Tnschcndicbc abgefaßt. Unter je Hiouo Bürgschaft wurden gestern drei Männer von Richter Golden in der mittlere» Polizcista tion dem Gerichtsverfahren überwie sen. Geheimpolizist Porter, Serge ant Wankiniltcr, sowie eine Anzahl Polizisten erklärten, das Trio dabei abgefaßt zu haben, wie es am Mon tag Abend auf einem Straßenbau»- Waggon zu River View grade damit beschäftigt war, den Passagieren ans diskrete Weise die Taschen zu leeren. Die Arrestanten, welche sämmtlich behaupten aus Philadelphia zu stam men, gaben ihre Namen wie folgt an: John Norton, Charles Rose und Frank Kennedy. Wieder genesen. Frl. Elisabeth Hcllman von Nr. 010. Nord - Milton Avenue, welche kürzlich durch die Aerzte Dr. G. G. Rusk und Dr. Ol. TaviS von einem Auswuchs am Nacken operirt wurde, ist wieder vollständig genesen. Blinde Passagiere von Peru. Auf dem pcrnanischeu Dampfer „Mantaro," der zum ersten Male den Baltimorcr Hasen anlief, befänden sich zwei blinde Passagiere, der l O Jahre alte Taniel La Riosa und der l!» Jahre alte Manuel Caballero. Außerdem befand sich ein Deserteur der Peruanischen Marine, German Diaz, an Bord. Alle Drei wurden erst entdeckt, als das Schift schon ei nige Tage in See war. Sie werden in der östlichen Polizeiftation seftge halten, bis das Schiss seine Rückreise wieder antritt. Verkaufte Fruerwerkskärper an Kin der. In der nordöstlichen Polizeistation wurde gestern Morgen die 00 Jahre alte Frau Johanna Miller, die einen kleinen Laden in Nr. 1102, Nord Gay - Straße, betreibt, von Richter Dean mit -PI und Kosten bestraft, weil sic am Montag an Kinder „Feuercrackcrs" verkauft halte. Frau Miller erklärte dem Richter, das; sic noch nie verhaftet worden war, was denselben aber nicht davon abhielt, sie zu bestrafe». Auo deutschen Vereinen. „Metzger GeMgverein" verwilligt P10 für den Ankauf eines So ckels für die Kreutzer-Büste. — „Germania Turnverein" wird Tanzkränzche» abhalten und Preisvcrtheilmig vornehmen. Andere Vereine. Eine höchst interessante Versamm lung hielt gestern Abend der „Metz ger-Gesangverein" in Rüsfel's Halle an der Nord Frcderick-Straße. Nach der üblichen Singstunde, welche übri gens sehr gut besucht war, fand un ter Vorsitz des Präsidenten Fred Nordenholz und der Protokollfüh rnng des Sekretärs L. Wagners eine Geschästssitzung statt, in welcher zu nächst berichtet wurde, daß Benkert's Park für ein Piciiic am 22. August belegt worden ist. Eine Einladung des „Weslend-Liederkranzes" zu des sen Ausflug am nächsten Sonntag ! wurde einstimmig angenommen. Desgleichen wurde ein Comite er ! nannt, welches die Arrangements sür den Maskenball am G März lOlO in Barry's Halle zu treffen hat. Tann kam ein Schreiben der Ver. Sänger zur Verlesung, in welchem ans den Mißerfolg des Eonzertes in Albaugh's Theater hingewiesen und nm Beiträge znm Ansstellen des Längerpreises ersucht wurde. Das Schreiben verursachte eine längere Debatte, in welcher besonders betont wurde, das; die Mittel sür einen So ckel leicht ans andere Weise auige bracht werden könnten, ohne von Neuem ans die vielgeplagten Län ger zurückzufallen. Es wurde an gedeutet, das; die Sänger sich an den Bürger-Verein wenden könnten, in dieser Lache helfend einzugreisen, denn die Länger ließen keine Gele genheit vergehen, dem Bürgerverein beizustehen. Außerdem sollte daraus Rücksicht genommen werden, daß ge rade in diesem Jahre viel Ansprüche an die deutschen Sänger gestellt seien. Schließlich wurde aber der Beschluß angenommen, sofort !j>lo ans der Kasse als ersten Beitrag sür de» Fond für einen Sockel der Kreutzer Büste zu verwilligen. Ter „Metz ger-Verein" bat unter seinen Sän gern eine Anzahl tüchtiger junger Kräfte und gestern Abend wurde wieder ein junger Sänger als Mit glied ausgenommen. Die Kre n z e r - B ü st e. Die Büste wird sehr bald hier ein treffen Knd MltrschöMich temporär im Hauptquartier der „Vereinigten Sänget? oder int RKlihäuse Ausstel lung finden. Folgendes Schreiben traf gestern hier ein: Brooklyn. N. >. J"li 1015. „Vereinigte Sänger von Baltimore." Hrn. Gco. Himmelheber, Sekr. Werther Herr Sekretär! Erlaube mir hiermit. Ihnen die freundliche Mittheilung zu machen, daß die Krentzer-Büsie im Lause die ser Woche fertiggestellt sein wird und zum Versandt Vorkehrungen getrof fen werden können. Bitte, mir Post wendend mittheilen zu wollen, aus welche Weise und wohin die Büste ge schickt werden soll, um allen aUenfal sigen Mißverständnissen vorzubeugen und Unannehmlichkeiten zu ersparen. Die Kreutzer-Büste, wie sie jetzt aus dem Guß kommt, ist ein Meisterwerk, welche der Stadt Baltimore zur Zierde gereichen und den Sängern Ihrer Moniimentensladt Ehre macht! Ihrer recht baldigen Instruktion entgegensehend, verbleibt mit Grüßen ans der Festsladt Brooklyn Achtungsvollst Ihr ganz ergebener Henry Schüßlcr, Sekretär." „Hessen Tarmstädter- Vcrei n." Ter „Hessen - Tarmstädtcr - Ver ein" hielt gestern Abend in Hahn's Halft- an der Ecke von Jefserson- und Washingtonstraße seine monatliche Versammlung. Präsident I. Noll führte den Vorsitz und Sekretär E. Ritterpusch das Protokoll. Nach Er ledigung der taufenden Geschäfte wurden die verschiedenen eingegange nen Einladungen angenommen. Ein neues Mitglied. Hr. Fritz Meck, wur de aufgenommen und ein anderer Herr zur Aufnahme vorgeschlagen. „01 e r m ania - Tnr n v e r e i n." In seinem Heim an der Nord-Gay- Straße hielt gestern Abend der „Ger inania - Turnverein" seine Monats- Versammlung. Ter Bericht über das letzte Woche abgehaltene zweitägige Gartenfest lautete sehr günstig. Der Verein wird nächsten Dienstag ein Tanzkränzchen abhalten und die bei dem Gartenfest preisgekrönten Tur ner und Turnerinnen werden an die sein Abend ihre Preise erhalten. Zwei neue Mitglieder, die HH. Frank Jen kiiis und John Vogelfang, wurden ausgenommen. Nach Erledigung der Rontincgeschäfte gelangte die Einla i düng des „Mozart-Männerchors" zu : denen Ausflug am nächsten Sonntag I zur Annähn»'. Präsident H. Hosier ' bert führte den Vorsitz und Lekretär " H. Sauer das Protokoll. Brandvpfcr. Frau Elisabeth Meyers am Gasolin- Ösen verbrannt. Die achtjäh rige Eatharine Wanncr ihren Brandwunden erlegen. — Erplo sion eines PelrolenniofenS. — Andere Unfälle. Schreckliche Brandwunden erlitt gestern Nachmittag die -12-jährige Frau Elisabeth Movers, als der Ga solinosen in der Küche ihrer Woh nung, Nr. 1705, Harmon-Alley, ex plodirte. Ihr Haar verbrannte voll ständig und die Brandwunden im Gesicht, an den Armen und dem Kör per sollen lebensgefährlicher Natur sein. Einer Feuersänle gleichend, lief Frau Meyers ans dem Hanse zu einem Nachbar, welcher die Flam men löschte und ihr die erste Hülse angeöeihen ließ. Tic südliche Poli zeistation wurde in Kenntniß gesetzt und die Ambulanz brachte die vor Schmerzen Bewußtlose in's Mercy Hospital. Tie Erplosion des Ga so linofens hatte gleichzeitig im June-; ren der Wohnung einen Brand ver ursacht. Wm. Enge von Nr, 1012, Mars ball st ratze, alarmirte die Feuer wehr, welche der Flammen Herr wur de. jedoch nicht, cbe dieselben einen Schaden in Höhe von ungefähr lsUOOO angerichtet hatten. E r p 1 vsio n. Durch die Erplosioy..tzi>M>Petro leuniofens entstand geschrix,Michmit tag wenige Minuten vor 2 Uhr in dem rückwärts gelegenen Zimmer des vierte» Stockwerts im Hanse Nr. 108, Nord Greene Straße, ein Brand, welcher jedoch von Mitgliedern des Feuerdepartements gelöscht werden konnte, ehe nennenswerther Schaden angerichtet war. Frank Clark bewohnt das Zimmer, in welchem die Explo sion erfolgte. A n B r a n d w u »den ge st o r - b e n. Als ein Opfer des vierten Juli starb gestern Abend die acht Jahre alte Ka tharine Wanner von Nr. 801, Nord Calvert Straße, im „Mercy - Ho spital." Das Kind erlitt spät am Montag Abend beim Abbrennen von Feuerwerk Brandwunden am ganzen Körper. Seine Mutter, Frau Katha rine Wanner. 05 Jahre alt, welche die brennenden Kleider des Kindes zu lö schen versuchte, erlitt ebenfalls schmerzhafte Brandwunden an den Händen nnd Armen. Streichhölzer Spielerei. Als der acht Jahre alte Abraham Richnwtt vviuNr. 'KckKH -Ost Madisim» so» Straße, gestern in seiner Woh iiliiig in einem Zimmer des dritten Stockes mit Streichhölzern spielte, setzte er die Vorhänge in Brand. Tie Flamen wurden von den Hausbewoh nern gelöscht, ohne daß die Feuer wehr alarnürt werden mußte. Der Schaden ist unbedeutend. Vo n der V e r a n da ge st ü r z t. Währen die drei Jahre alte Julia Lombardo von Nr. 220, Süd Exeter Straße, gestern ans der Veranda des zweiten Stockes spiele, kletterte sie auf das Geländer und fiel ungefähr 15 Fuß tief in den Hof. Sie schlug mit dem Kopfe ans und hat jedenfalls neben einer Vereitlung des rechten Armes eine Gehirnerschütterung da vongetragen. Joseph Anadago von Nr. 220, Süd Exeter - Straße, hob das behußtlose Kind auf und brachte es nach der Wohnung von Dr. Louis Ephraim. Nr. 218, Süd Exeter Str.. der cs sofort in seinem Automobil nach dem „Johns Hopkins-Hospital" brachte. Wollte den Hasen, aus trink c Als Josepb Sullivan göitcrn in ziemlicher Frühe seinen Morgen-Spa ziergang auch noch über dasEnde vom langen Dock hinweg fortsetzte und sich dabei eben so rasch wie gründlich im gurgelnden Wasser befand, spar cs ein Glück, das; sich zufällig ein Pvot in der Nähe befand, dessen Insassen den verzweifelt im kühlen Nasse Hermn- Plätschernde» auf's Trockene zogen. Im Mercy-Hoi'pital wurde Joseph mit der nicht ohne Grund gesürchteten Magcnpumpc behandelt und ein Theil des Hasenwasscrs zugleich mit einer gleichen Portion höchst anrüchi ger Oietränte aus seinem Innere ent fernt. Als dies geschehen, wurde Jo seph. angeschuldigt der Trunkenheit, in die mittlere Polizeiftation ge bracht. daselbst von Richter Golden mit der Begründung, ec habe mit dem unfreiwilligen Bade bereits genügend gebüßt, straffrei entlassen. Er ist 20 Jahre alt und gab an, in Nr. 805, Riitland-Avenue, zu wohnen. „H armoni e." Verschiedene Chöre und Ouartettc wurden in der gestrigen, gut besuch ten Singstunde des Gesangvereins „Harmonie" im Elublokale an der West Fayettestraße unter Dirigent I. A. Klein'-:- Leitung geübt. In der anschließenden Geschästssitzung ftilirte, wie üblich Präsident E. Stichtenotli den Vorsitz und Sekretär B. Psörtsch das Protokoll. Zwei Passive Mit glieder gelangten zur Ausnahme. Zur ewigen Ruhe. Präsident John M. Carter vom„Ma riiland Institut" mit großen Eh ren von den „Freimaurern" be dacht. — Wurde auf der „Druid Ridge Cemetcry" bestattest. — Hr. Henry Schmidt auf der„Lou don Park Cemetcry" beerdigt. — Frau Clara Falk ruht auf dem „Baltimore Israelitischen Fried hofe." Die irdische Hülle des am Samstag in Mount Waslüngton gestorbenen Hern John M. Carter wurde gestern gestern Nachmittag ans der „Druid Ridge Cemetcry" unter großen Ehren zur ewigen Ruhe gebettet. Der Leich nam war im „Freimaurer Tempel" aufgebahrt, wo viele Mitglieder des Ordens noch einen letzten Blick ans den allgemein geachteten Mann war fen. Ter Tempel war in Trauerflor drapirt u. um den Sarg herum war der kostbare Blumenschmuck aufgesta pelt. Um 1 Uhr begannen die Trauer- Ceremonien unter Leitung des Gros; Meisters Thomas I. Shryock, an wel chen auch eine Anzahl der höchsten Beamten des Freimaurerordens aus den ganzen Vereinigten Staaten rlieil nalimen. AIs aktive Bahrtuch träger fnngirten die folgenden Er Meister der „Fidelity Loge Nr. 100." zu deren Mitbegründern der Verstor bene gehörte: Wiliam I. Todd. H. Adams, Tr. Walter B. Platt, How ard H. M. Lee, James W. Warden, William S. Lcvn. Edward Parlin Kech und Lafred E. Mealy. AIs Ehrenbahrtnchträger fnngirten die Mitglieder der Großloge der „Freimaurer." Nach der Ceremonie auf dem Friedhose streuten die Mit glieder der Fakultät des „Maryland Instituts," die Direktoren und die Zöglinge, welche sich zu Hunderten eiiigefunden hatten, Rosen auf den Sarg, als derselbe in das Grab ge legt wurde. Unter den Anwesenden ans dem Friedliche befanden sich der Chef der Bnndesdruckerei in Wash ington. Her Cornelius Ford, Capt. Taniel Chisholm, Jos. A. Pruitt, I. P. Kahler, Direktor C. ?). Turner vom „Maryland - Institut," B. W. Swrany, William C. Pentland, sowie die folgenden Direktoren des Insti tuts: Ernst Schweißer, Jas. Boung, Lcmuel T. Appold, Eharlcs E. Ho mer, jnn., Henry Adams, Martin Meaerdirck, Anton H. Fetting, Geo. Beadenkosf. Albert W. Adt, Howard Bruce/Arthur 01. Wellington, Sa muel W. Regester. George R. Still inan, Frank A. Fürst, Theodore F. Krug, Spencer E. Sisco, Oliver C. Eromwell, John I. Nelligan. Frank N. Hoen. Frederick W. Wood, Jacob S. Detrick, George A. Boyden, An. gnstine I. Ryan, Henry A. Brechn, Charles C. Homer, jnn., und Thos. B. Evcrist. H e n r y S chmid t. Auf dem London Park-Friedhofe wurde gestern Nachmittag um 0 Uhr die sterbliche Hülle des am vergange nen Samstag aus dem Leben geschie denen Herrn Henry Schmidt zur ewi gen Ruhe beigesetzt. Eine ergreifen de Trauerfeier in der Wohnung des Dahingeschiedenen, Nr. 1525, Light- Straße, ging der Beisetzung voraus. Eine außerordentlich große Zahl von Leidtragenden erwies dem Todten die letzte Ehre und gab ihm das Geleit zur letzten Ruhestätte. Treue Freun de trugen seine Bahre. Prächtige Bluinenspenden waren in überaus großer Anzahl von Fern und Nah eingegangen. Herr Henry Schmidt war der Sohn von Frau Victoria Schmidt, und ihrem inzwischen ver storbenen Ehemann, Herrn John Schmidt. F r a n C l a r a F a l k. Die Beerdigung der am letzten Samstag im Alter von 78 Jahren ans dem Leben geschiedenen Frau Clara Falk fand gestern Vormittag um M Mir von ihrer Wohnung. Nr. 1011, West-North-Avenue, statt. Nach einer von Rabbiner Herman Glasscr von der MeCullohstraßen-Zynagoge geleiteten Trauerfeicr erfolgte die Beisetzung auf dem „Baltimorcr Is raelitischen Friedhöfe". Frau Falk war zu Ticsenthal in Hesscn-Darm siadt geboren worden und vor 01 Jah ren nach Amerika gekommen. Sie war eine Angehörige und Mitbegrün dern! der „Teborah-Loge von Balti niore". Ihr Gatte. Herr Simon Falk, war ihr bereits im Tode voraus gegangen. Tie hinterläßt einen Sohn, Hr». Julius S. Falk, eine Tochter. Fra» Roy Seideitinan. drei Enkelkinder und eine Schwester. Frau Franccs Bernstein. Opfer von Taschendieben. Herr Charles B. Holland von Nr. 200, Pennsylvania Avenue, berichte te gestern im Detektiv - Hauptquar tier, das; ihm am Montag Nachmit tag gegen halb 2 Uhr, während er in einem Straßenbahnwaggon der Bay Shore - Linie nach deni Postamt fuhr, !s!20 aus der Tasche gestohlen wurden. Er ist der Ansicht, daß der Taschen Eba M. Nippel. Ij-c Mirb am c>, Jul, uns. SluU'MlN»., ul Ihrer Äovnuna. -Ir. -Mto, c-TanneU Slral-r, ,f»a M. «»»»«'.. «eilet»« loriner van ->a:u> und Umanda Ilvvel. im '.'Mer uc», 17 ,'.NI>. ,1 und 0 Monalen. !>e tzeil der tn.rs- "n n un Ivlller iingeleisl. ' nun, diebstahl von drei jungen Leuten be gangen wurde, welche ihn ans dem Straßenbahnwaggon hin und her schoben. Er konnte von zwei der Burschen eine gute Beschreib»:; geben. Durch s Herz geschossen. Mit einer Schußwunde unter dem linken Arm, von wo die Kugel ibren Weg in's Herz genommen hatte, wurde gestern Vormittag die Negerin Aniiie Cook in ihrer Wohnung, Nr. 10, West-Hughes-Straßc, todt im Bette liegend aufgefunden. Charles Cook, ihr Ehemann, hingegen war verschwunden. Coroner Grempler vom südlichen Polizeidiskritt, ordnete die llebersührniig der Leiche nach der Morgue an. Die Polizei befindet sich ans der Suche nach Charles Cook, Derselbe ist 08.Jahre alt, 5 Fuß 10 Zoll groß und wiegt: 150 Pfund. Ter Zeigesinger der einen Hand ist am ersten Gelenk abgeschnitten. Cook besitzt einen kleinen Schnurrbart nnd trug einen braunen Anzug, als er znm letzten Male gesehen wurde. Ein Boltiiiivrer in Philadelphin ver giftet. Ter 28 Jahre alte James Albert Bnrns von Nr. 500, Falts-Road, wol cher sich auf dem Kriegsschiffe „Jtli nois" bei Philadelphia befand, ist daselbst an einer zu großen Dosis Opium gestorben. Burns begab sich am Samstag Abend mit einigen Ka meraden nach der Stadt und dabei trafen die Seeleute drei Franenzim mer, init denen sie nach einem chine fischen' Restaurant gingen. Während der Mahlzeit in einem Restanranr an der Race-Straße klagte einer der Seeleute über Müdigkeit, verließ die Gesellschaft und fuhr direkt nach dem Schisse zurück, wo ein Arzt Opimn ucrgiftung constatirte. Burns kam am folgenden Nachmittage zurück und war so krank, daß er eine Stun de später starb. Die Polizei ist be nachrichtigt worden nnd sucht »ach den Frauenzimmer». Professor Super s Peiisiomriiiig. Von zuverlässiger Seite verlautet, daß Professor Francis A. Soper. Su perintendent der öffentlichen Sch"' len Baltimores, bei der beute Nach mittag stattfindenden Sitzung der Schulbehörde pensionirt werden wird. Gleichzeitig soll die .,Zal>l der Su perintendenten verringert werden. Es ist nicht ausgeschtasseii, daß die Schulbehörde Prasessor Soper eine andere Position im Schulwesen, wcl che seinem Gesmidtzeitszustande mebr entspricht, übergeben wird. Als Eandidatcn sür Professor Soper's Stellung werden der I. Hülss-Snpe rintendent Koch sowie Tr. David E. Weglein. der Leiter der Westlichen Hochschule, bezeichnet. „City of Richinond." Die Bimdes-Dainpfschiss-Jnspekto ren Wright und White begannen ge siern mit der Untersuchung des ans mysteriöse Weise am 10. Juni bei West Point. Pa., gesunkenen Tain- Pfers „Eity of Richinond" der „Ehe sapeakc SchissahrtS-Geiettschast". Der Eapitän nnd die ganze Mannschaft werden einem Verhör unter zagen wer den, dessen Resultat später bekannt gegeben wird. Streiten sich nm Aemter. Das Direktorium des Staats arbeitshanses wird heute wieder eine Sitzung halten, in welcher wahr scheinlich über das Schicksal des von Gmwcrncur Goldsborongh iniportir ten Superintendenten der Anstalt entschieden werden wird. Herr Frank W. Newton, der Superintendent, wurde voriges Jahr von Elmira. N.- V-, hierher gebracht, nm den politi schen Wirren in der Anstalt ein Ende zu machen. Als sein Assistent wurde aber Herr Gustabns B. Timanns von Laurel erwählt, der iinninchr ei ne Mehrheit der Mitglieder des Di rektoriinnS ans seiner Seite hat uno heute als Superintendent erwählt zu werden hofft. Ta Herr Newton i„ Maryland keinen politischen Eiiiftnß besitzt, hat seine Verwaltung auch gar keine Bedeutung, denn seine Unter beaintcn thun was sie wollen, denn sie werden von ihrer politischen Par tei unterstützt. Darum sind die Zu stände in der Ztatsanstalt schlimmer. al-Z sie je unter demokratischer Ver waltung waren. Verteilte städtische Verordnung. Unter der Anschuldigung, nach ein getretener Dunkelheit keine Laterne an seinem Fahrrade entzündet zu ha, hen, wurde gestern Abend der 2l jährigc Adam Disney von Nr. 010, Warner Straße, durch Polizist Jos. H. Eullison verhaltet und in die west liche Polizei Station eingeliefert. Angeblich riß Tisnen ein kleines i Mädchen, die in Nr. 5l0, Weit-Eon ! wan-Stroße wohnhafte Alice Man Kiilm mit seinem Fahrrad zu Bo den. 5