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6 Richt lliliirhllltilir. Teutsche Antwort im bntwurs. Der Botschafter (Hcrard wünscht Instruktionen. > Lbsendmig einer Antwort liegt in den Händen des Präsidenten Wilion. zsivck leine Andeutung über die /Zeit der formellen Ueberniiilelung der offiziellen Antwort Tentsclilemd's auf die - amerikanische Note wegen des Unterseeboot Krieges. — Dauert möglicher Weife noch eine Woche. Was h ing t o'n, 7. Juli. — Heute Abend liegt eS in der Hand des Präsidenten Wilson, darüber zu entscheiden, welche Antwort aus die Botschaft des Gesandten Gerard be züglich de:- vorläufigen, ihm von dem deutschen auswärtigen Amte unter breiteten Entwnris der beabsichtigten Antwort aui die amerikanische Note vom !>. In in vetreüs deS Untersee bootkrieges abgegeben werden soll, »Mn überhaupt eine Antwort darauf abgegeben wird. Sekretär Wansing und andere' Nalbgeber des Präsidenten haben -Mm per Post und Telegraph nach Eornish. N. H., ihre Ansichten über! den Weg mitgetheilt, der nach ihrer HUnsicht eingeschlagen werden sollte, i Spät heute Abend wurde jedoch ossi „ziell angegeben, das; noch keine Nach richt über die Stellungnahme des Präsidenten eingetroffen ist. Es wurde auch angedeutet, das; Präsi dent Wilson nicht bereit sein werde, vor morgen oder Freitag zu handeln, Ha delikate fragen involvirt sind, welche die äusiersle Sorgfalt und Ueberlegnng erheischen. Im 'Taufe des Tages gratulirte Graf von Bernstorsf. der deutsche Botschafter, welcher von seinem Som merheim zu Eedarhnrsl, L. I.. zurück gekehrt ist, Herrn Lansing zu seiner Ernennung zum Staatssekretär und ersuchte informell uni Auskunft über die durch Botschäs'lrr Glrard in Ber ' lin geführten Unterhandlungen. Der, Sekretär .unterrichtete Gras hon Beriisiorsf in, Einklang mit di plonuUischer Höflichkeit in allgemei . uer Weise, was an Herr» Gerard ge kabelt wurde, gab aber keine Anden- > tung über die Schritte, welche die Per. Staaten einschlagen werden, j Ver grosse Mnkdiebstrchl. (9. Fortsetzung.) Endlich bedeutete er dem Hilfswäch ter, er sei nun entlassen und könne ge hen,. wohin er wolle. Shevelin stand auf, empfahl sich uno schritt nach der Tür. Während er dies tat. sah der Polizcichef, der ihm noch mit den Au gen folgte, wie ein eigentümlich schlaues und wohlgefälliges Lächeln über fein Gesicht glitt. Ties flüchtige Lächeln war der erste Hoffnungsschein, welches das Zeugenverhör dem In spektor gebracht hatte —7 aber wie 'schwach war dies'Lickst !— AlsJnspektor Bornes sich allein sah, griff er nach den Handschellen, welche Werkle abgenommen worden waren, und betrachtete sic lang- nachdenklich: „Es müßte doch schlimm zugehen," sagte er für sich, „weny ich diese Arm spangen nicht eines Tages dem Manne anlegen laste, dem sie von Rechis we gen zua-ehören." 9. Kapitel. Ein dunkler Ehrenmann. Gerade der Manhattan Bank gegen über/ an der Nordwestecke von Broad way und Bleeckerstraße hing jahrelang cm altes verwittertes Blechschild, auf dem man lesen konnte, daß John Grady im ersten Stock des Hauses mit Diamanten handelte. Ging man dann di7 Treppe hinauf und durch die Tiip, km der sein Name stand, so trat man in ein schmales, längliches Zimmer mit einem Ladentisch und mehreren eisernen Schränken an der Wand, Der Händler schien bei seinem Geschäft nicht viel auf äußeren Glanz zu sehen, denn in dem düsteren, unsauberen La den waren nur wenig Juwelen zur .Schau gestellt. Auch sein eigenes Aeu ßere bestätigte diese Annahme. HWenn er beim Oeffnen der Tür! aus dem Hinteren Wohnzimmer an' den Labentisch kam, kah man einen et wa fünfzigjährigen Mann vor sich, picht über fünf Fuß vier Zoll groß; er Dev Hvieg nnd seine Heiden. I G Onkel Sam: „Je mehr man davon sieht, desto »,el,r zeigt sich, dass Sherman Recht hatte," Gras von Bernstorsf sagte, er habe selbst keine Nachricht über die Situa tion, und er hatte angeblich auch kei ne Vorschläge zu machen. Nach der Eoufcreuz wurde angege den. daß Gras von Bernstorsf ersah ren habe, das; Botschafter Gerard's Botschaft nicht der Art war, das; sie unbedingt beantwortet zu werden brauche. In, offiziellen kreisen herrscht wenig Zweifel darüber, daß die deutschen Vorschläge in ihrer jetzt gen Form für die Ver. Staaten-Ne gierung nicht annehmbar sein wür den. Tie Beamten wollen zwar nicht über die Angelegenheit sprechen, wünschen aber zur selben Zeit, das; Deutschland nicht im Zweifel darüber j sein soll, was die Ver. Staaten acccp- war jedoch breit und stark gebaut und wog volle hundertundsiebzig Pfund; sein kurzer Hals steckte in den Schul tern und in dem runden, glatt rasier ten Gesicht funkelten ein Paar scharfe Augen, deren Ausdruck teils Schlei heit, teils vörgnügte Laune verriet. Sein Anzug war von schlichtem .gro ben Zeug. Die dreieckig ausgeschnit tene Weste ließ das weiße Vorhemd se hen, am Hemd war jedoch kein Kra gen; statt dieses gebräuchlichen, indes sen am Ende überflüssigen Anhäng sels, trug Mr. Grady einen Diamant knöpf im Bund und einen zweiten wel ker unirn als Zierrat. Dies war sei ne gewöhnliche Tracht; nur wenn er ausging, zog er einen doppelreihigen Uebcrrock von blauem Tuch an. Er sprach mit leiser, tiefer Stimme, nie mals hastig, vermied.«»jedes Aufsehen und war ruhig und gehalten in seinem Benehmen, wie ein gewi»>ter Ge schäftsmann, der für andere Dinge kein Interesse hat. Nur zuweilen sah man einen Ausdruck von List und Verschlagenheit in seinen Zügen auf blitzen. der aber so schnell wieder ver schwand und einer so unbefangenen Miene Platz machte, daß man glaubte, es müsse Täuschung gewesen sein. Ohne regelmäßige Erziehung hatte sich Grady schon als kleiner Knabe in den Straßen New Aorks umhergetrie den, dabei aber mancherlei aufge schnappt, was sich ihm in der Folge als nützlich erwies. Seine Eltern. Irländer in dürftigen Verhältnissen, hatten nichts für ihren Sohn tun kön neu, dafür war ihm die Fähigkeit an geboren, für sein eigenes Fortkommen zu sorgen. Durch kleine Dienstfertig i leiten halte sich der Knabe die Gunst eines Stubenmalers erworben, der > ihm Zutritt in seine Werkstatt ge ' währte. Er sah den Gesellen ab, wie sir's machten und, als er einst bat. eine liegen gebliebene Arbeit vollenden zu dürfen, verrichtete er seine Sach? - so Ter Deutsche Korrespondent, Baltimore, Md., Dunucrstng, den 8. Juli 1!)1.">. tircn und was sie nicht acceptiren wurden. Es verlautet, das; es in der Bot schaft des Herrn Gerard nicht deutlich zum Ausdruck gebracht ist, ob die deutsche Regierung ihn ersuchte, die Ansichten der Ver. Staaten über den vorläufigen Entwurf einzuholen oder ov ihm der Entwurf nur gezeigt wur de, damit die Ver. Staaten Gelegen heit'siäben sollte», sich über denselben zu äußer», ehe die Note vollendet wird. Immerhin ersuchte der ameri kanische Botschafter das Staats De partement um Auskunft, ob es ir gend welche Instruktionen für ihn habe. Unter diesen Verhältnisse» ist er möglich, daß die Washingtoner Re- gut, daß ihn der Stubenmaler in Dienst nahm. Bald erwarb er große Geschicklichkeit in dem Handwerk und benutzte dabei jede Gelegenheit, sich mit der Buchführung und »en Erforder nissen des Geschäftsbetriebes bekannt zu machen. Wäre er bei dem Beruf geblieben,' er hätte eines Tages die Werkstatt' samt der Kundschaft erben können. Das Schicksal halte es aber anders mit John Grady vor. Als er eines Sonnabends seinen Lohn erhalten, zog er seine besten Kleider an, um sich einen vergnügten Abend zu machen. Er war kein Trinker und ergab sich keinerlei Ausschweifungen, liebte es jedoch, in munterer Gesellschaft aller lei Gesprächen zuzuhören, um neue Ideen zu erhaschen. So begab er sich denn in eine Schenke, ließ sich ein Glas Bits geben, und während er es bedächtig trank, horchte ec auf eine er regte Erörterung über die Verdienste zweier wohlbekannter Faustkämpfer, Die streitenden Parteien waren bereits etwas angeheitert und die Zuschauer lachten und stachelten sie noch mehr auf. bis endlich der eine Gegner dem anderen einen Schlag ins Gesicht ver setzte. Nun folgte ein kurzer aber er bitterter Kampf, der damit endete, daß einer der Kämpfer gegen den Schenk tisch geschleudert wurde und so heftig mit dem Kopf auf eine vorstehende Kante schlug, daß er an den ferneren Vorgängen keinen Anteil mehr nehmen konnte. Der Sieger brüstete sich mit seinem Triumph, blähte sich auf und ' prahlte, er werde allen auf ähnliche > Weise mitspielen, die es wagten, sein Urteil in Sachen des Faustkampfes anzuzweifeln. Grady kannte den Burschen zufällig und hegte eine sehr geringe Meinung, sowohl von seinen geistigen als kör verliehen Fähigkeiten. Aus Aerger Uber den Prahlhans vergaß er seine gewöhnliche Zurückhaltung und ries in gierniig bezüglich der Anfrage ein fach Stillschweigen beobachtet, es herrscht aber die allgemeine Ansicht, das; ihist irgend welche Andeutung gegeben werden wird, in welcher Weise er sich über den Entwurf au ßcrn soll. Nach Angabe des Sekretärs Lau sing wurde noch keine Andeutung da rüber gegeben, wann die deutsche Note formell dem Botschafter Gerard eiugebäiidigt werden mlrd. ES isr je doch anzunehmen, daß die Bemühun gen, informelle Unterhandlungen zu führen, die Vollendung des Doku mentes mehrere Tage und möglicher weise eine weitere Woche verzögern werden. augenblicklicher Erregung: „Jim Brady, du bist ein Narr! Du hast den Burschen gar nicht zu Boden ge schlagen, er ist von selbst gefallen, und das war dein Glück!" — Wenn auch Jim Brady im tiefsten Herzen vielleicht John meilenweit fortgewünscht hätte, so war er doch in seiner Prahlerei zu weit gegangen, um wieder zurückzukönnen. Er trat drohend auf den neuen Gegner zu, der zwar stark gebaut war, aber kleiner als er, und sagte trotzig: „Du meinst gar, du kannst's mit mir aufnehmen?" „Das wäre keine Kunst," entgegnetc John, „aber ich bin kein Raufbold." „So," rief Jim, dessen Kühnheit wuchs, „dann will ich dich lehren den Mund zu halten, bis d» gefragt wirst." !. Dem wohlgczielten Faustschlag, der diese Worte wich John ge schickt aus und sprang in die Höhe. „Hort Jungens," ries der Wirt, der sich selbst auf die Borerci verstand und hohes Ansehen genoß, „hier in der Schenkstube verbitte ich mir derglei chtn. Wenn ihr einen richtigen Gang mit einander machen wollt, so tut's im Hinterhof, da stört euch niemand. Ich will sogar mitkommen," setzte er nach einer Pause hinzu, „wenn's euch ernst ist, und sehen, daß alles mit rechten Dingen zugeht. Ich wette auf den Kleinen hier. gegen jeden der Anwc senden." John steckte dir Hand in die Hosen lasche: „Jim." sagte er, „ich wette zehn Dollars, daß ich dick unter kriege, und hier ist das Geld!" — Da mit legte er die Dolkarschcine aus den Tisch.' Die Umstehenden jubelten und lack ten laut: jeder ergriff Partei und man zog mit den Gegnern in den Hinterhof. Schnell wurden leere Bierfässer unv allerlei Grümpel ans dem Wege ge schafft und der Kampsplatz war fertig. Jim. der „zufällig" keine zehn Dollars Deutschland wünscht E 0 m p r 0 ui i ß, W a s h > ngt 0 », 7. Juli. — Dem Präsidenten Wiiio» sind heute wei tere Mittheilungen des Botschafters Gerard nach Eornish, N.-H., übermit telt worden, in denen derStandpnnit der deutschen Regierung Betreffs des Tauckbootkrieges dargelegt wird, wie er sich aus der Imitativen Fassung der deutschen Antwort auf die letzte amerikanische Note ergibt. Tie Depeschen lassen ersehen, daß Deutschland gerne einen Eompromiß in der Frage deS Tauchbootkrieges herbeiführen möchte, die gemachten Vorschläge sind aber in ihrer jetzigen Form nicht annehmbar für die Ver. Staaten, wie es heißt. In welcher Unmitmlromrm von Ä. Humthorne. bei sich hatte, entlehnte das Geld von einem Kameraden, nicht ohne einen lei sen Zweifel wegen der Zurückerstat tung. John schien ruhig und seiner Sache gewiß: der Schenkwirt nahm ihn bei feite, um ihm noch rasch ein paar gute Lehren über den Gebrauch der Fäuste zu erteilen. „Ich stehe dir bei," ver sicherte er, „und wenn du meinem Wink folgst, gewinnst du dein Geld und meines dazu." Alles war bereit, die Kämpfer stan den einander mit geballten Fäusten gegenüber. Jim führte den ersten Schlag nach des Gegners Stirn, wäh rend John fast zur gleichen Zeit jenem eins in die Rippen versetzte, daß er zusammenzuckte. Jim rückte ihm nä her auf den Leib, zog aber den kürze ren wegen Johns größerer Muskel stärke. Darauf trat Jim zurück und sein kräftiger -Hieb traf John über dem Ange; Johns Gegenhieb ging daneben und als er zum ziveitenmal ausholen wollte, wurde Halt! gerufen und der erste Gang war zu Ende. Bis jetzt hatte Jim zwar die Oberhand behal ten, aber John sah weit kampfesmuti ger aus und frischer als er. „Schlage geradeaus, triff ihn voll in die Brust, halte den Kopf gebückt, dann kann er dir nichts tun," flüsterte der Schenkwirt John ins Ohr. „Du hast doppelt soviel Atem wie er, bleib' nur ruhig und du kriegst ihn unter." Beim zweiten Gang trafen Jims Schläge gut, aber immer nur Johns Schulter oder Hinterkopf. John machte kaum einen Versuch sich zu schützen, seine Hiebe sielen auf des Gegners Brust oder Leib; war auch mancher zu kurz bemessen, so traf da für ein anderer auf den rechten Fleck. Endlich machte Jim, den Kopf nach unten, einen verzweifelten Anlauf; er wollte den Gegner um den Leihkas sen, aufheben und über sich den Boden schleudern. John, der sich Art und Woiso Deutschland darüber injorniirt werden wird, ist nicht er sichtlich. Man glaubt vier. daß Bot schafter Gerard hinnen einigen Ta gen ilistruirt werden wird, vor Ein psang der formellen endgültigen deutschen Antwortnote es klar zu ma chen, daß er nicht in der Lage ist, da rüber ;u eomuieutiren. Obgleich aus den Preßdeveicben und anderen Mittheilungen hervor zugehen scheint, daß die deutschen Vorschläge nicht zufriedenstellend sind wird die Sachlage in gut unterrichte ten Kreisen doch nicht als hoffnungs los betrachtet. Man schöpft Ermn tlngnng aus der Thatsache, das; dem amerikanischen Botschafter eine tcn tativc Fassung unterbreitet worden ist, da man daraus folgerte, daß, wenn die Präliminarsasiung nicht zufriedenstellend sei, Aenderungen vorgenommen werden mögen, um dem amerikanischen Standpunkte über Tanchbootlrieg entgegenzntoin men. Man glaubt, das; Präsident Wilson heute den Staats - Sekretär Laiisiug anweisen werde, den Bot schafter Gerard Betreffs der schon ge machten Vorschläge zu instrniren. Protest gegen vergiftete Geschosse. - Berlin, 7. Juli, via London.— Das deutsche Auswärtige Amt mach te heute James W. Gerard, den ame rikanischen Gesandten in Deutsch land, formell auf die Reklame der „Eleveland Automatic Machine Eo."! ansmertsam, die in dem „American I Machinist" vom 6. Mai vergiftete Geschosse anpries; eS wurde ihm be deutet, daß solche Geschosse eine Ver letzung der Haager Convention sei. (Das HandelSdePartement iiiWash inglon machte am 2. Juli bekannt, LÄstnrir» ist aii« rinseli ckklietie» 8ntr8titntz tür t/omtor 6t» Drnpkeu uixl 8zi-up8. IÜ8 Gt rrnx;v 128 «nlllütt Opiniu, Morpliiri nn<I»-rg inrrliotGech« lii 128 vvrtrvilrt Wiiniix-i- iiixl 1x-8s-itixt 1!'i<K><-i--iii8tii»«tv. 128 Ix-üt llinrrüvv'luti VViixk liokil». 128 Qi-ImcKitert ilio H« 8«Kirv«r«tv» «1«8 22»!iu«n8 riixi Iicil» 12.8 i-ozrulirs Vinnen un<1 I)»rn» riixk vi-nwilit iiixt mrtMliedvL 8vdli»k» I»« e Kiuctcr IRinnen«—1>«r vltlttcr I2recnx1. Oie 8orts. Dis Dir Immer Oskauti DM, rräxt In Seil H>8 30 »lakit'SN. im Augenblick nicht zu helfen wußte, zog unwillkürlich das rechte Knie in die Höhe; es fuhr Jim unter das Kinn, daß ihm alle Zähne im Munde rasselten und sein Kopf nach hinten schnellte; rasch holie John mit der Faust aus und traf ihn mit aller Kraft auf die Schläfe, daß es krachte; Jim fiel hin wie ein Sack und lag be wußtlos am Boden. — So bald hatte man das Ende des Kampfes nicht er wartet. „Alle Hagel! Das war einmal ein Streich!" rief der Schenkwirt begei stert. Wer hat dich den Kniff gelehrt, mein Söhnchen? D» bist ja der ge borene Preisfechter. Wenn ich dick in die Lehre nehme, sollst du an einem Abend mehr Geld einsacken, als das ganze Jahr durch mit deinem Maler pinsel." Als Jim in der Hinterstube der Schenke wieder zu sich kam, war sein Ruf ebenso stark geschädigt, als sein Geldbeutel. Er blickte in das finstere Gesicht seines Kameraden, und wußte keine Antwort auf dessen Frage, wie er wieder zu seinem Gelde kommen solle. Aus dieser Verlegenheit wurde er je doch ganz unerwartet befreit. „Ich will dir zehn Dollars leihen," sagte John mit der Miene eines Ka pitalisten, das eben gewonnene Geld aus der Tasche ziehend, „qib mir als Pfand die Diamantnadel aus deiner Krawatte; wenn du mir nicht beute über einen Monat fünfzehn Dollars bezahlst, ist sie mein. Bist du's zu frieden?" „Freilich ist er's," rief der Schenk wirt mit schlauem Lächeln, „ich wette, die Nadel hat ibn nicht viel gekostet!" Ohne auf diese Bemerkung näher einzugehen, nahm Jim des Siegers Anerbieten mit Freuden an: Diamant nadel und Banknoten wechselten den Besitzer und wir können hiesig! ich hinzufügen, daß erstere niemals wie- l der eingelöst wurde. Der Stein war eine Untersuchung habe ergeben, daß das Elcvelander Geschäft, das die Re klame veröffentlicht bat, überhaupt leine Geschosse herstelle, sondern le diglich Maschinen, die zur Herstellung von Munition gebraucht werden kön nen. Das Departement ist der An sicht, dass, leine Verletzung der Neu trglität beabsichtigt mar, nnd daß die Eonsnsion sich ans dee ungünstigen Vorstellung in der Anpreisung erge ben habe.) , Holl ä >1 d i s ch e r D a m vier v e r m i ß t. L 0 n d 0 u, 7. Juli. — Der hol ländische Dampfer „Albcrgen," wel chrr am Mär; von New - short und am l. April von Newport News nach Port Spam abfuhr, wurde im Lloyds als vermißt angeschlagen. Versenkung des „Eart ha st 0" b estätig t. Berlin, 7. Juli, drabtlos nach Layville. — Eine Depesche aus Eon slaiitinopei an die Ueberseeische Nach richten - Agentur, in welcher dasVer senten des französischen Hüisskreu zers „Earthago" bei'm Kap Helles an der Spitze der Halbinsel Gallipoli durch ein deutsches Unterseeboot an gekündigt wird, besagt, daß derTam pser Kriegsmaterial im Werthe von über PllM.lXX» beförderte. Der französische Marine - Minister kündigte am Juli an. daß der Dampfer „Earthago" am t. Juli durch ein dent'chcs Unterseeboot tor l pedirt und versenkt wurde. Sechs ! nndsechzig Mitglieder der Besatzung wurden gerettet und sechs andere werden vermißt. Abonnenten, die de» „Teutschen Eorre spoiidcntcn" nicht pünktlich oder nnreqel miisii» crlnilten, sind gebeten, der Lfsice davon Per Telephon schriftlich Mit tücvang zu mache-r. gut und John verkaufte ihn nach Ab lauf des Monats für zwanzig Dol lars. Dies Ereignis gab dem Leben des jungen Mannes eine neue Wendung, Zwar wurde er kein Preisfechtcr, sein Körpergewicht war ihm dabei hinder lich, aber er wurde der Freund und Vertraute aller Liebhaber von Kraft übungen im Zsrkus, in der Arena und auf dem Rennplatz. Er ging selbst Wetten ein, jedoch vorsichtig ohne Uebereilung, so daß er öfter gewann als verlor. Sein Hanptzeiivcrireib aber, der ihm zugleich den größten und sichersten Ertrag brachic, bestand darin, daß er seinen Bekannten, die sich gerade in Verlegenheit befanden, kleine Geld summen lieh, wogegen sie ihm ihre Ringe, Nadeln und dergleichen Wert gegenstände verpfändeten. Ein paar mal war er dabei mit falschen Steinen betrogen worden, abcr bald er Kenner genug, um bor Täuschungen ; sicher zu sein. John wußte wohl, daß manche seiner Genossen nicht auf ge setzlichem Wege wandelten und daß sie nur deshalb ihre Wertsachen so wohl feil verpfändeten, weil dieselben nichts gekostet hatten als eine Versündigung gegen das siebente Gebot; allein das störte John wenig: denn, ob er oder ein anderer die Sachen erwarb, war ja für de» rechtmäßigen Eigentümer doch gleichgültig, und im übrigen fand jeder der Beteiligten seine Rechnung dabei. So dachte John. der übrigens selbst nie lange Finger machte, ob aus Gründen Moral der Zweckmäßig keit oder "lugheit, mag dahingestellt bleiben Allmählich wurde er zu ei ner Art wandelndem Leihhaus, denn, da er seinen Tauschhandel auf Dia manten und Edelsteine beschränkte, konnte er sein ganzes Warenlager stet bei sich führen. (Fortsetzung folgt.)