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6 Vierzehn Lpser. (Fortsetzung vo der 1. Seite.- der Anitlärmig bedärie nämlich, ob die „Arabic" das Unterseeboot zu > lanimeii vernichte oder ob eine Kurs änderung des Tanipsers, mn dem unkenden britischen Damv'er „Tuns len" ; .Hülle z kommen, ve dem betr. Unterseeboot - Eomniandmile iälickilicck als eine Angrisss-Bewegnng ausgelegt wurde. Tie endgültige Eistsche'dimg be zügtick, des.Knrses der anieritaniiche Regierung liegt in Präsident Wil son's.Händen. Ter Präsident knbr heute per Auto ach Philadelphia, mn einen Augen arzt zu consnliiren. Er conferirtc vor st-inrr Alstabrt mit Staatssekretär Lansing nnd hatte beute Abend eine weitere längere Unterredung mit ibin. Eine ossiziecke Erklärung wurde nickst abgegeben, da offizielle Jusor inaiion über Einzelnheiten noch selst te: dock, überall in ossiziecke Kreise ivnrde der Ernst der durch den neuen Zwischenfall geschossenen Silnation diskulirl. ES schien die Ansicht zu herrschen, daß mm der Angeiihlick stir die Eisticheidmig darüber gekaninien sei. ob die Vereinigten Staaten die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland abbrechen wollen. Das Staats-Departement erwartet Bescheid von Botschafter Gerard in Berlin, ob der Angriff obne vorbe rige Warnung die Sanktionirmig der deutsche Regierung hatte. Es wurde liier besonders daraus! verwiesen, daß die „Arabic" sich ans der Fabrt nach einem amerikanischen .Hafen befand, und daher keine Eon trebande an Bord hatte. Tie von England an Preß-Tepe icheii übe,- den Zwischesall geübte Ecn iiir erweckte liier den Eindruck, daß vielleicht Tbatsachen znrückgeballei, werde, die dem ganzen Falt ein an deres Ansehen geben mögen. An g ebli ch Ansre g n n g i n B erli n. London. 20. Anglist. Tie „Erchange Telegropli Eompann" er hielt heute die nachstehende Depesche ans Berlin, via Amsterdam: „Tie Nachricht vo dem Unter gage der „Arabic" erregte nickst ge ringe Attsreginig; es wurde befürch tet, daß der Zwischensall zu ernsten Schwierigkeiten mit Washington füll ren mag. Ten Zeitungen ist verboten, über den Vorfall zu coiimienriren. Nii r zw e i Ain erikaner ver in i ß t. Nach der in der New Porter Office der „White Star-Linie" erhaltenen Liste der Gerettete werden nn nur zwei Amerikaner vermisst, Tr. Ed- ! mund F. Wood vo Janesville, Wis., ! und Fron Josephine L. Brngniere.! Dir sieben Gernopp (3. Fortsetzung.) ' Als Herr von Gernopp den Brief gelesen hatte, warf er ihn wütend auf den Schreibtisch, lies wie rasend im Zimmer auf und ab nd rief einmal über das andere: „Tie alte Kohlstei neu hat doch recht! Sie hat doch reckt!" Aber scinc Frau, o,c sich freuie, aus dem -zurückgezogene Leben ein wenig herauszukommen, begann Deyner zu verteidigen und machte ihrem Manne ernstliche Vorwürfe, er sorge nickt ge nügend für seine Kinder, denen nun endlich einmal Gelegenheit geboten werde, zu ihrem Glücke zu gelangen. Doch er war nicht so leicht zu bewegen, seine Einwilligung zu geben, denn seit Jahren legte er beiseite, so viel er konnte, um Frau und Töchtern bei sei nem Tode. da ihnen doch das Gut ent ging, ein Vermögen zu schaffen. Eine Weile schwankte der Mei ckungskampf hin und her, bis Herr von Gernopp endlich sagte: „Gut, ick: will Euch Frauenzimmern den Wkl It tun, aber ich mache mir meine', Plan Eine gewisse Summe setze ich mir im Kopfe fest, und sobald sie er reicht ist. Emilie ist's ans mit der ganzen Herrlichkeit." Damit war Frau von Gernopp ein verstanden. Sie dachte, bis dahin würde sich schon Rat finden, nd rie'! soiort ihre Kinder. Zuerst kamen die beiden Radieschen,! die unzertrennlich waren, wie sie, seit sie in- Leben getreten, alles gemeinsam unternommen. Sie hatten auch ihr Zimmer für sich, das die ankeren Schwestern, vor allem aber Stephani-, nur mit ihrer besonderen Erlaubnis betreten durften, weil es bei Cläre nd Fips immer allerhand Wichtigtuerei und Geheimnisvolles gab „Setzt Euch dorthin. Papa will mit such allen sprechen", sagte Fra von Gernopp, und die beiden winzigen. eine reiche anierilanisckie Willwe. ivel che ieit einigen Jaliren i Europa ge lebt batte, aber in New Port. New porl und San Francisco wob! be kamst ivar. Tie lokale Oistce der „Wbite 'Linie" balle betreffs der Sicherbeit zweier anderer Amerikaner. James, Hoiiliban von Plstladelplna und Tho- ; iiias Elmore vo N'e'.v Port, leine! Meldung, aber ilne Namen erichie- ! neu um einer Liste von lsterelteten, ! welckie das Slaats-Tepartement in Wa'binglo erhalten hat. Ter nach vermißte Tr. Wood ist! ei hervorragender Chirurg von Wisconsin. Er war auf der .Heim reise von einer Tour sür die „Rothe Kreuz Gesellschaft" mit dem britischen Hospilal-Eorps in Flandern. E ii g > a ii d c e n s i r t „A r a b i c"- Meldn ii g e . New Port, 20. August. Augenscheinlich hat der britische Een sor heute die von London direkt in das hiesige Bureau der „White Star Linie" führenden Drähte geschlossen, denn nur ein tnezes Telegramm über § den Untergniig der „Arabic." das nur einige Aenderungen der bisher! ! ge Listen der Passagiere nd der Ge ! retteten des Schisses enthielt, wurde dnrchgelasseii. Das Ausbleiben positiver Nachrich te lies; denn auch die Beamten in einem Zustand der Unsicherheit und Sorge über das Schicksal eines wei teren großen Tanipsers. des „Lap laiid," der am 12. August mit 018 Passagiere, darunter lO Amerika nern, von New Port nach Liverpool j in See gegangen ist. Nur in einem Falle wurde das Ge rächt über die Torpedirnng eines an deren Tanipsers bestätigt. Dies ivar der Bericht, nach dein die „Bovic," ein von New Port am 8, August avge gangener Frachtdainpser. von dem gleichen Schicksal wie die „Aravic" betroffen worden sei. Gegen 0 Uhr Nachmittags berück ! tetc ein Telegramm ans London, daß! das Schiss torpedirt und versenkt wor den sei. Vier Stunden vorher traf! bei einer Dampfer Geiellickiait in New Port das Telegramm ei, das von dem Untergänge der „Bovic" ve richtete, während bis 7 Uhr Abends die „White Star Line" ohne jede Nachricht gewesen war. Ein drittes Telegramm betraf den Tampser „Nirostan" von der „Le land Linie," der ebenfalls von einem Unterseeboot zerstört worden sein sock. Aber auch über das Schicksal dieses Sclmses fehlt bisher jede zuverlässige Nachricht. In Verbindung mit die sen Meldungen verlautete, daß die „Nicasian" ein Truppentransport schiss gewesen sei. Nach den Schiffs ! listen ivar zuletzt die Abfahrt des! ! Tanipsers am l. August non New ; ! Orleans nach Avonmonth und Liner s ! Pool ersichtlich. Der Dampfer ist erst' zierlichen Dinger ließen sich auf dem große Paneelsofa des Vaters nieder, in dessen Kiffen sie fast zu verschwinden drohten. Darauf trat Stephanie ein mit ei nein Buch. in dem sic gelesen, gefolgt von der dicke Adda, die geschlafen hatte, wie gewöhnlich nach Tisch, und deren Backe, auf der sie gelegen, darum ganz rot war. „Seht Euch, Kinder, Papa will mit Euch allen sprechen", wiederholte die Mutter und sagte es ein drittes Mal, als dic Aeltcste. Marie, erschien. Sic war, wie ihre beide rechten stern„ groß, blond und ausfallend knochig, sah eigentlich noch älter aus, als die siebenundzwanzig Jahre, die sie zählte, ging viel einfacher gek.eidet, als die übrigen, und trug eine kleine weiß: Schürze znin Zeichen ihrer Herrschaft : in Küche, Keller, Haus und Hof. Sie nahm nicht ruhig Platz, wie die! anderen, sondern näherte sich Herrn von Gernopp, der sich wieder in ein: j undurchdringliche Rauchwolte gehüllt! hatte: „Vater, ich habe Bertha in den Garten geschickt, um Lisbeth zu boten. Sie müssen gleich zurück sein. Viel ! leicht wartest Du noch einen Augen blick. Aber ich kann wohl geben, ich' babe zu tun?" Er streichelte ihre Hand und sah sic ! zärtlich an: „Tu sollst er gerade ho ! ren. Da sage ich's den beiden später. Nicht wahr. Emilie?" Frau von Gernopp aber fand es viel ,nichtiger, daß ihre Kinder es ver nähmen, denn die wollte s i e verbei raten, an der Aeltestc war doch Hop i scn und Malz verloren! Und schon drohten sich die Eltern über diesen Punkt in die Haare zu fahre, als die beiden Vermißten eintraten. Sie wa ren beide vollkommen außer Atem, so waren sie gelaufen. „Ihr sollt nicht immer so weit von Hanse fort, Lisbeth! Ich hab's schon brutsche l>orrcstn>ndkl, Aultiuiore, Md., Snuising, de, 21. Anglist I!U7 im Jahre 1012 erbaut worden, mäh rend die „Bovic" aut ein Alter von 20 Jaliren zneucklüickle. Dieses war ein Schiss von eiiva 0700 Tannen und hatte eine Mariinalgeschwindig teil von >0 Knoten. Tie Besatzung bestand uns der letzten Reise ans ln bis 177 Mann, nnler denen sich, so ! weit bekannt. leine Aineritaiier be ! fanden. Tie Bemmen der „Wbite Ltar Li ! nie" verbargen ihre Besorgnis; über das Schicksal der „Lapiand" nickil: z aus Oneenstowii ivnrde allerdings berichtet, daß es nickst aiisgeictstoveii zu sein scheint, daß die „Lapland" > mit der „New Port Eitv" verwechselt! worden sein mag. die geilern einem Unterseeboei znmTvser gefallen ivarZ Dieses Sckiiii batte eine Besatzung! von 70 Vianii an Bord, die beute in Oneensteivn gelchiöet ivoeden m. Auch dieses Fahrzeug ivar ein engli scher Frachldampser, der am IG Au gut von Bristol nach New Port in See gegangen war. Tie Vertreter der „International Mercantile Ma rine Coinpaim" bemühen sich inomeii j tan. festzustellen, ob die „Arabic" bei ! ihrer letzten Fabrt von Vegleitsckm j fen mgeben war. Diese Thatsache ! würde den Angriff ani das ScbM in vollständig anderes Lickst bringen, wenn thatsächlich, wie in einigen Be richten angedeutet ivnrde, ein engli sches .Kriegsschiss den Dampfer durch die Gefahrzone geleitet härte. Wenn das Schiss sich in Begleitung eines Kriegsfahrzenges befunden liätle, sa war nach Ansicht der New Porter; Schifsstreise. der Eominaiidaist de: Unterseebootes vollständig berechtigt, sein Torpedo ohne vorherige War miiig ans den Tampser abzugeben. 'Tie Bnreaiir der „Wbite Star Li ; nie" werden beute bis Mitteriiach ge ! öffnet bleiben, um alle etivaigeiifalls noch eiiilrefseiiden Berichte Angeliö rigen, die sich nach dem Schicksal der ' Passagiere der „Arabic" erkundige,: ! > mögen, zukommen lassen zu töniieii. s ! Eapi t ä ii Fi n ch's Beri ch 1. ! OueenSto w n. 20. August. — ! Kapilän Fincki. .Koininandaiil der „Arabic," gab der „AssociirtenPresse" s einen ausführlichen Bericht über den Verlust des Schiffes. „Wir waren heute Morgen Uhr," sagte er, „>7 Meilen südlich von Galley -Head, als ich den Dam Pfer „Dunste" in Noth bemerkte. Indem ich auf ihn zuhielt, sah ich ei Torpedo ans mein Schiff heran kommen,.tonnte aber kein Tauchboot bemerken. Das Torpedo traf das Schiff 100 Fuß vom Ackiterthcile nnd verursachte ii Rumpfe schreckliche Verwüstung. Das Schiss begann so fort zu sinken nnd ging in etwa acht Minute unter. ! Mei Betelst. dic Boote anszii i setzen, wurde prompt erstickt. Zwei : Boote kenterten. Wir hatten, wätz ' rend wir in der Gefahrzoiie waren. so oft verboten!" tadelte die Mutter, obne ihrer Jüngsten jedoch damit ir gendwelchen Eindruck zu machen, di: lackend erwiderte: „Ich habe in der Hängematte gelegen, und die hängt ge rade in der Ecke nach Sebenback zu." Herr von Gernopp ereiferte sich: „Die kannst Du doch wv anders hin hängen!" „Nee! Sonst kann ich die Kaserne nicht seben, Papa!" „Was ist das nun wieder für nc! Antwort!" Er war böse geworden, darum lief! Lisbeth zu ihm hin, strich ibin dic! Wange, tat schön, küßte ihn und zog! ihn schließlich bei den Haaren, bis er' schrie immer ein Zeichen, daß ec verfällt war. Währenddessen hatten dic Radies- j ! chen angefangen, auf dem Sofa heim-! ! lich zu wippen, so das; sie nun schon - ganz hoch flogen. Sie hielte sich da ; ! bei aneinander fest und waren Puter . j rot geworden bei der Mühe, die sie sich ! l aaben, mit Lachen a sich zu halten. ! Stephanie hatte stillschweigend ihr Buch wieder vorgenommen, da sie ! inert!, daß des Vaters große Mittci ! bring zu der die ganze Familie zusam j niengetrominclt worden, noch immer i nicht erfolgen sollte. Die dicke Ada war noch schläfrig und wollte eben! wieder einnicke in ibrer Ecke. als j Herr von Gernopp endlich begann. „Kinder, nun hört mich an. Eure Eltern haben beschlossen, ein ganz neues Leben zu beginnen oon scyl ab. Ihr sollt in dm Welt eingeführt wer den, ausgehen. Euch vergnügen nach ! Herzenslust!" Weiter kam er nicht, denn nach sei neu Worten erhob sich ein derartiges Jttdelgeschrei. daß man seine Stimme nicht melir vernahm. Lisbeth tanzte im Zimmer herum, die dicke Adda lachte aus vollem Halse, und sogar Stephanie warf ihr Buch aus einen Sinh! und gincz zum Batec, ihn z alte Vorsicht gebraml. Es waren ge nügend Rettliilgsgürlcl an Teck und die Boote waren zu sofortigem tz' brauch in Bereitschasl. Tnizicre und Mannschaften hielten Wb ansgezeicb net und thaten Altes, was unter den Umbänden möglich v or: sie brachte die Leute in die Boele und fischten die im Wasser am. Ich war der Letzte, der das Schiss „erließ, und sprang in die See, als dasselbe unterging. Nachdem ich eine Zeit lang im Waiier geschwommen, erfaßte ich ein Floß, zu dessen Errei chiiiig ich auch einem Monne und ei ! er Frau behiilslicli wor." Kapiläst Finch zollle dem Verbal ! len mehrerer Maschinisten und -Hei s zer besonderes Lob. da sie vis znin ! letzte Augenblicke am ihren Pasten ! aushielten und ihr Leben riskirten. niii die Befehle van der Brücke ans zuführen nd sa die Sicherheit der Passagiere zu wählen. Unter de zu Grunde Gegangenen benndet sich ein Nesse des Kapitäns. Ter Kapitän sprach sich auch iebr anerkennend über die entgegen koni inende Behandlung ans, welche den Passagieren und Maimschaften an Bord der Schiffe zu Theil wurde, welche zu -Hülse taineii nd gleicher weise betreffs der für ihre Bequem lichkeit getroffenen Arrangements in Lneenstown. Sein einziger Kummer war, daß er nickst Alle an Bord retten tonnte. „Wenn mir vom Lauchboote mir ein wenig mehr Zeit gelassen worden l wäre. hätte ich gewiß jedes Leben an Bord retten können." I n de r NÜ h e de s Mas ch i neii r a n in es getroffe n. > Oiieeiis t o w n. 20. Agnsr. —- ! Ter .Hiilfs Zahlmeister der „Arabic' , sagte: „Das Tarpedo traf in derNälie des Maschinenraiiines. Ties ist der Grund des schnellen Siiilens des I Schisses. Ter Kapitän war der Letzte !an Bord. Die Rettungsboote wur l den etwa I Slnndeii gerudert, s ehe sie anfgenainineii wurden." S p a n i s ch e r n. n o r w e g i i ch e r Tanip f e r gesn n t e . ; Land an. 20. Angnil. Ter ! spanische Tampser „Perio Enstillo" und der norwegische Taiiipier „Sver resborg" sind vo einem llntcrjee boot znin Sinken gebracht worden. Drei Mitglieder der Bemannung des erstgenannten Schiffes wurden geret tet das Schicksal der übrige und der Seeleute vom ..Sverresborg" ist nicbr bekannt. N ach ein mar'weg i s ch e e Tain p ser ge s te n. Land a n. 20. Anglist. Eine Depesche ans .Hangesniid! Norwegen, a Reuters Nachrichten Agentur, besagt, daß der norwegische Dampfer „Bros", ein Schiss'van 1!i7I Tannen versentl worden söi. Tie Mitglieder der Bemannung wurden gerettet. (Schisssrecarde enthalten nicht F umarmen. Die Radieschen aber gaben sich cinen Freiidenruck und Abstoß mit den kurzen Bemchen, daß sie hoch in die L.ift flogen, und Fra von Ger nopp verweisen mußte: „Macht nicht die Springsedern taput, sonst sollt Ihr mal sehen!" Als sich der Jubel etwas gelegt hat te, fuhr Herr vonGernopp fort: „Räch sten Sonntag wird der Ansang ge - macht!" Erneute Freudensausbrüche, bis er ! stolz erklärte, ~:s habe er höchsteigen händig die Entdeckung gemacht: „Eure j Eltern haben nämlich cinen „jouc fixe" cingeführt. Nächsten Sonntag ist der I erste!" Aber nun war es aus. die Eltern wurden van den Radieschen. Lisbeth. ; Adda, Stephanie derart umlagert, be ! stürmt, geküßt, umarmt, daß sie kaum j mehr Atem schöpfen konnten. Nur die Älteste, Marie und die häßliche B-rtha, : nahmen nicht daran teil. Sic schienen ! sich auch zu freue, doch sie zeigten es i nickn so wie die anderen. Und als nun die Schwestern plötzlich in alle vier Winde zerstoben, um auf ihren Zim mern sich die Kleiderfrage theoretisch wie praktisch zu überlegen, blieben die beiden ganz ruhig zurück. „Ihr sreul Euch wohl nickst?' fragte z Herr von Gernopp teilnehmend, aber ein bischen gereizt, denn er war selbst! gerührt über seine Großmut, so viel Geld zu opfern für seine Töchter. Die! häßliche Bertha war etwas verlegen geworden und wollte Mari: die Ant wort überlassen. Sie sprach wenig und batte sich daran gewärmt, oder einer anderen' Schwester für sich! das Wort zu geben. Die Acrteste sagte! denn auch: „Bertha hat nichts Rechtes! anzuziehen, Pater, und sie sollte doch nicht zurückstehen hinter den Schwe stern." Herr von Gernopp mitten ein: neue Ausgabe: „Weeßte, Marie, Bertha hat genau so gut ihr Taschengeld bekom neu norwegi'chen Dampfer dieses Namens.) ! Britisches Unterseeboot g e sl r a n d e t. ! London, 20. August—Es ivnr ide beute offiziell angekündigt, daß ein britisches Untei'eeboel im Sund gestandet ist. Nachstehend der WorUanl der Be tanntmachnng: „Das britische Tauchboot „E Ui". Lieutenant Eominander Lmston. in i gestern uns dem Wege zur Tstsee an der dänischen Intel Saltliolin, im Sund gestrandet. Fünfzehn Mir glieder der Besatzung solle gerettet worden sei, während >." vermißt werden. Weitere Einzplnlieiten wer den bekannt gegeben werden, sobald solche zur Verfügung sieben." lTas britische Tauchboot „E U>" halte ein Deplacement von 72.7 Ton nen. eine Länge von >7O Fuß und ei ne Vielte von 22 Fuß. Es halte ei ne Geschwindigkeit von 10 Knoten über Wasser und 10 Knoten inner ! Wasser. Das Boot war mit vier Tor pedoröliren ausgerüstet nd wurde ! im Jalire 1!X>I gebaut.) ! Berlin meldet Zer st ö i n g des britisch e n ~E. Ul." ! Be rli n. 20. August (via Lon > doni. Das Reichsinarine Amt I machte heute die nachstehende ein l zielte Aiitiindigniig: ! „Während des gestrigen Vorinii ! rags "ist das britische U Boot „E. U>" im südlichen Auslaufe des Sund zer srörl worden." „Irma" angeblich von Un ters e e bool a n g e halt e n. Eliris,i a >i i a, Norwegen, 20. August lvia London). Ei deut sches Unterseeboot hielt gestern inner halb der norwegischen Terrilorial- Gewässer den norwegischen Dampfer „Irma" an, das rechtzeitige Eintref fen norwegischer Torpedobovt.zerilö rer verhinderte jedoch weitere An griiie des Unterseebootes, Tie „Ir ma" beiand sich auf der Fahrt van Newcastle. England, nach Stavanger, Norwegen. Eine geringe Entter innig nördlich von JaelerenS Rof gab das Unterseeboot mehrere Schüsse über den Bug des Tanipsers ab. Ter Enpitän der „Irma" ließ die Ret tnngsboole klar machen. Norwegi'che Torpedobootzerstörer wurden jedoch durch die Schüsse ans den Schauplatz gelockt und setzte, den deutschen Eom niaiidailten in Kenntniß, daß er sich in gopivegischen Gewässern. tzesände. Tarant dampfte das Unterseeboot ans die See hinaus. > Fall der Festung voran?-- g c s n g t. W n r s ch a . via Berlin und Lon don. 2<>. August. Ter Eorrespon deut der „Associated Preß" wurde ge stern von General v. Beseler, dem Eonmiandenr der die Festung Nowo belagernden Truppen, in Gine lustige Geschickte von Georg Ir ei Herrn non Hmptedcr nikn, wie Ihr anderen, um sich davon anzuziehen. Eine verwendet es eben geschickter als die andere. Das kann ich nicht ändern. Nicht wahr, Emi lie?" Fra von Gernopp stimmte ihm bei, und Bertha ging, ohne ein Wort zu sagen, davon. Die Aeltestc blieb zü rnst. um Wirtschaftsangelcgenheiten zu besprechen. Sie wollte wissen, für wie viel Personen sie am Sonntag zu sor gen habe, denn sie machte in der Tat alles. Die Mutter hatte von Küche und Haus nie eine Ahnung gehabt und überliest schon seit Über zehn Jahren alles Marie, wenn sie auch siöhnle lin ier der Last der Pflichten, die sie nicht ! hatte. Nach ei paar Minuten singen die Auseinandersetzungen Über Kalbsbra ten. „Bemmchen", Bowle, barte Eier, Käse. Anchovis, Tee, Kaffee, Bier an, Frau von Gernopp tödlich zu langwei len, und >'ie verschwand ganz leise. Nun faßte der Vater sein Kind zart lich um die Taille und fragte: „Sage mir mal, Marie, wie hat denn Bertha das angefangen, daß sie nichts anzu ziehen hat?" „Sie hat Kläre und Fips von ihrem Gelde abgegeben, auch Wohl Lisbeth mal, und ich glaube Adda wohl auch! ! Stephanie nicht, die verbraucht am ! wenigsten! lind wenn's nötig ist. ! helfe ich der schon aus." , Herr von Gernopp schwieg eine Weile, dann gab er Marie in Anbe tracht der bevorstehenden erhöhten Ko sten Wirtschaftsgeld, und schließlich steckte er ihr noch heimlich ein Zwanzig ! markstüst zu mit den Worten: „Mein ! liebes Marieche, da hast Du einc ! Kleinigkeit für Dick. ick weiß io, daß lDu immer alles weggibst, uno Du sollst Dich auch bischen nett machen für Sonntag!" Sie lächelte nur, dankte und wollte gehen Er ober fragte sie noch einmal, ob sie cunHganz bestimmt das Gclo für un6 Kinder. !>!- Kort, ilio Iln- iinnivr xolccnU't. tinUt, kmt U Vv temnelu-itt von Kluw. H Icket' lx-e nnck <-it nit-lii- .-rin NO ckuliiwi nutar oinei- zx-iGi! lecken A.nG lockt. iiFvte i-tigt OMtattvr Xx->nrxxkem, D-xock ckristickei- ul Ilinsioln-n. IRlliwlttiNkran, >ueliullmunx-!n nuck " " niixl nix- I2ix-i iiixiito lilxl xetütirüe ,liv <ZB>lixUiti cki'i- Ivixckar,—LetÄtu Kcsvu Llivri lueut. Iräxl. ä!e HntersodrM von In 6ebnÄl.ici Seit lVlestt- ä>B 30 seinem Hanptgnartier eiiipsangen. Schau geilern war es tlar. daß der Fast der Festung in wenigen Stunden erfolgen ninßle. Ter Eorrespoiident nannte die Feile ein zweites Picks ! bürg. Tie Erösf n nn g de s R e i ch s t a g s. Berlin, 20. August ldrabllos ! über Savville. L. I.>. Tie gestrige s Eröffnung des Reichstages bat riesi i ges Interesse bei den, Publikum er ! regt. Tie Ueberseenachrichteii Agen tur berichtet, daß lange vor der zur Eröffnung festgesetzten Stunde die zimi Reichstage führenden Straßen von einer gewaltigen Menschenmenge besetzt waren, die sich einen Zutritt zimi Reichstagsgebände verschaffen wollte. Tie Galicien des Reichs Ingssitznngssaales waren bis zur Fas sungskraft gefüllt. Viele Abgeord nete. die ans dem Felde zu der Sitz iing zurückgekehrt waren, trugen seid graue Uniformen, und an vielen Was fenröckeii prangte das Eiserne Kreuz. Reichskanzler Tr. von Beth,an .Hollweg wurde stürmisch von allen Seilen bei seinem Erscheinen begrüßt: ; er trug dic feldgraue Generals!- form und das Eiserne Kreuz. Seine i Rede wurde wiederholt durch stürnii sche Beifallsrufe der Abgeotdnetcn nd der Zuhörer unterbrochen. Laii ge Eabiiietsitz nn g i n R o m. Rv i. via Paris. Tie Mit glieder des Eabinets waren beute Varinittag und Rachmittag in lan ger Sitzung. Berliner K ri e g sali erl e i. B erli n. 20. August (drahtlos nach Savville. L. I ). Tie Ueber see Nachrichten-Agentur gab heute folgende Berichte zur Veröffentlichung heraus: Bei der Besprechung der Frage über Eontrole und Vertheiln;; der sich verwenden werde. Da antwortet: sie: „Vater, ich brauste es nicht! Wirk lich nicht. Ich will es der armen Ber tha geben, die ist so gut! Wie ich aus sehe, ist ganz einerlei, denn ich kann doch nicht viel bei den Gästen sein. Ich habe zu tun. Und sieh mal, Vater, heiraten will ich und kann ich doch nicht. Wer sollte denn das Hau? be sorgen! Tie gute Mama versieht niststs davon" Dabei entwand sie sich ihm und huschte binans trotz seines Rusens. 4. Endlich war der heistersehnte Sonn tag gekommen, und mit ihm in ganz Groß Schmiemig die fieberhafteste Er regung. Man hatte auf das erste Ein treffen von Besucher auf drei Uhr ge rechnet. Doch es wurde fünf, ehe je mand erschien. Ein paar Minuten nack fünf Uhr zeigte sich endlich auf der Sebenbacher Chaussee eine Staub wolke. Die Schwestern halten sie fast gleichzeitig bemerkt, denn Lisbeth hatte durch ihren Ausguck von der Hänge matte nichts voraus. Sie trug ein frischgewaschcnes weißes Kleid mit rosa Gürtel, und die Mutier hatte ihr eingeschärft, cs nicht zu zerknüllen, ehe die Gäste kamen. Tie Staubwolke entpuppte sich als Leutnant von DepnerS kleiner Dog cart, aus dem er fröhlich grüßte. Er wurde empfangen wie cin König. Herr und Frau Gernopp ginge ihm entge gen, und in einiger Entfernung folgten die sechs Schwestern. Marie war im Haus: beschäftigt. Die Mädchen wa ren alle in hellen Waschkleidern Die beiden Radieschen trugen gleichen Schnitt und gleiche Farben. Leutnant von Dryner .iah! den Empfang sehr huldvoll entgegen und begrüßte sofort seine zukünstigeßraut, die sehr stolz auf ihn war und heute in sich eine gewisse besondere Bedeutung fühlte. Ueber seinen Brief sprach er gar nicht, sonder setzte mit der, ihm Lebensmittel und dar Maßiiabiiwu. die d>e deul'che Regienmg zur Ver vilcgung der driüicheii Bevölkerung im lammenden Jahre getroffen bat. erklärte ei lwchgestcllter Beamter, daß daS jetzige Erntejabr mit einen, Ueberschnß van 70,000 rannen Weizen und Getreide begannen hätte. Tie Raggenernte is, in diesem Jahre ein geringes unter dem Tnrcck'chilitt. Tie Weizeneriite ist über de Durch schnitt. die Kartoffelernte ist beson ders ausgezeichnet. N ii t e r s e e b a a t e lei sl e u „U - in ägli ch e s". Tie Erfolge, die die deutschen Un terseeboote be' ihrer Beschießung der englischen Küsteiistädte erzielten, bat in ganz Deutschland die größte Be wunderung hervorgerufen. Tie Zei tungen erklären, dns; die Uiitersee boote „sogar Unmögliches leisten könne". B r n ct, z lv i s ch e n Italic T n rkei bevor st e h c n d. Rom, 20. August. Ein Bruch zwischen der Türkei und Italien wird für unmittelbar bevorstehend gebal > ten. Das Hinausschieben des Ab l brnchs des Bestellungen zwischen den beiden Ländern wird in Italien da mit begründet, daß man den l 2,000 Italienern die sich noch in der Tür ter befinden Zeit geben will, das ot tonianische Reich zu verlassen, Tie Zeitungen drücken bei ihrer Besprechung der Lage dieAnsickit anS. das; eine Mitwirkung Italiens in den Dardanellen keinen Einfluß aus die schnelle Entscheidung zu Gunsten der Alliirten haben würde, da sich ans der .Halbimel Gallipoli bereits mehr Truppe befänden, -als niaineiitan verwandt werden könnten. Abonnenten, die den „TeuUchcn borrespon dei'ien" >ilt vlinktlui, oder iinreaelmüftin er bnltr. Nnd nebele. der Lsfice davon per Tele b„u oder siSNftliili Mitldelli t mache. eigenen liebenswürdigen Sicherheil voraus, das; Gernopps mit allem ein verstanden sein müßten. Gr besichtigte alle Mastregeln, die getroffen worden, und gab schnell noch ein paar Rat schläge. denn mehrere Wagen aus Se benbach mussten in ein paar Minuten eintreffen, wie er meinte. „Wenn ich mir erlauben darf. etwa! zu sage. Herr von Gernopp —" „Bitte, bitte —" antwortete der alte Herr in neuem schwarzem Rost, den er zu des jungen Offiziers Empfang ge tragen. Dabei gab er den Mädchen einen Wink, ein bischen zur Seile zr treten, und Deyner sagte: „Wissen Sie, Herr von Gernopp aber bitte, seien Sie mir nicht böse —" „Gewiß nicht!" „Sie muffen die gnädigen Fräuleins anders aufbauen. Den Feldzugspla halte ich nicht für gut. Sie wollen durch die Masse wirken, die jungen Da men haben Sic sozusagen hinter sich maskiert. Ich bin zwar kein großer Stratege, aber ich glaube, cs ist doch richtig: getrennt marschieren vereint schlagen. Der Angriff auf die armen Männerhcrzen mag a tcmpo angesetzt werden, vorher ,edoch würde ich raten, die Damen zu verteilen Etwa eine oder zwei mit Ihnen. Eine im Salon. Die Rad... die Zwillingsschwe stern in die Laube, das vorletzte gnädige Fräulein mag sich dann im Garten er gehen und unversehens beim Rahen des Besuches hinter einem Boskctt hervor treten. Ich lustwandle währenddessen mit dem gnädigen Fräulein Lisbeth..." Herr von Gernopp blickte ihn schein bar ernst an. während es ihm lächelnv um de Mund zuckte: „Letzteres scheint mir die Hauptsache zu sein!" Da knirschte auch schon der frisch aufgeschüttete Sand unter derEinfabrt im Gutshosc, und sofort zerstreuten sich die Mädchen auf der Elrern Geheiß nack allen Seiten. KMMNA UM -