Search America's historic newspaper pages from 1770-1963 or use the U.S. Newspaper Directory to find information about American newspapers published between 1690-present. Chronicling America is sponsored jointly by the National Endowment for the Humanities external link and the Library of Congress. Learn more
Image provided by: University of Maryland, College Park, MD
Newspaper Page Text
12 Bilder Aus Belgien. § ch ' ' --- 'Po- i ----- — ... - -.i, - «-.-kV.s- - - og - - g »g P - ,.'ü> - ä '! W ! - -'S'- I ------ »«»-.. w;»-«-,-«L..4W» d ' - A S.N-chLT '-H ' " ' HL ««»E- Lcr Br->bovr»»»cii. , - Der gres-c Markt in Antwerpen mit Rathaus (Ii»ls! »nd den gnniinaslniiinrn. Brügge im Krieg. A n knns t. „Brügge", rnü der deutsche Schass rer des Militärzuges, los gibt kein „Briiges" mehr. „Brkigge Lanpk balmbos" slebl ant der gror.en, von der Eiienbabiwermaltnug ansge Iiängten Tafel. Es heisch ..Ansgang", nicht mehr „Sortie". Ader an. Aus- Tcnischc Verwaltung in Belgien. Ter Vorsitzende des Bankansschiisses Gchcinirat v. Ln»,», mit seinem Ltnbe. gang harren deiner nicht blos zwei Bcihn.heamte. sondern auch zwei selo rane Krieger. Denn nicht nnr die Fahrkarten auch die Pässe nnd son s'.ige:: Ausweise iverden auttm'rttam geprütt. Last du die Prüfung Heilan den, 'io darisl du dich zwar nach dem Gasiho! begeben, wo du einzukehren Uns.'' - der Wirt dar! dich nick! -7 .. . , Deutsche Truppen iu de», belgische» Städtchen Wnwre. aufnehmen. Er belehrt dich, dasz du znnächs! an? der siominandantnr vor zusprechen haben. Sie isl im Gerichts gebände am Bnrgplatz, ziemlich lies in der Lladi. Abermalsge Prüfung deiner Per en nnd deiner Paniere. Eintragung in ein Buch, Unterschritt. Zettel. „Bitte sich nunmehr znm siad Aschen Polizeiamt zu verfügen." Alles kurz, eralt. militärisch. Tritte j Priisnng. Wo wollen Sie wohnen? ! Fm Flandrischen Los. Besetzt. Fm Londoner Los. Besetzt: cs gitzl nur noch Zimmer im Windsor und im Goldenen Auen. Also lütte Wind'ior. Sa. hier haben Sie Füren Onartier schein. Wir begeben »ns zurück zum Balmhott platz und lreteu beim Gasi wirte Stadl Windior ein Be ?N' Tnttschk Eprrcsppndtiit, Bnltiniore, Md-, Junnt'ig, dkl! Lktobce l!>Iu danre, sagt Ar Wirt, bei mir ist kein Platz mehr, aber im Goldenen Assen und noch Zimmer frei. Und endlich nimmt uns der Asseinvirl freundlich jaus: er erklärt, den Onarlierzettcl § persönlich berichtigen zu lassen. An f ge,n un ül dieses Hernmgcückioben i n erden nicht: ober es ich natwendig : ivegen der ausgedehnten Spionage. ! Doch irober diese Uebersüllnng der Gailhöfe? Offiziere, Unterorttziere. Feldgeistliche. Hecreslie-eranten, kurz, alles Kriegslenle. Fn Lotel-s iind Wirtsch Uten, aus Strasien und Plätzen wimmelt e-s van deutschen Unssormeii', in der 'Mehrzahl p: es Marine. ! tzl i, i d e m G r o s; e n Bk arkt. Man gelangt durch die „Südsand- strasze" und „Stemstraße" a>>' dc" iürofzen Markt. Neue Straszenlchilder mit dentiche» Namen erlcichlcun u. sei,, Laidaten das Znrechmnüc:.:. Es iil Bkittag. Am dein Grenzen Vkc.>.l zieht Militärmnsü auf. gr,.P pn-itt sich ain Lackel der Denkmals ean Fan Brcüdel und Pieter d? tzkoninc. Wcr ,raren we.ec.> tzknsiihrer des Br iggcs Llad.ool-s. als cs am 18. Mai 1M2 die:.:chls chncnde französische Bcsatzung iiv.e nel und niedermachte. Alsa eigentlich Franktireurs. Las iit ichen :ec>r -arge j her; aber die Neigung zur bürgern- ! chen Selbsthilfe hat sich in Belgien ! offenbar erhalten. Nur ist der . heutzutage umgetehrt. was VF- mm Battics. Lirrant und Acrichat, Lc-e.ocn > und Denderinond sa bitter haben er- , iabren müssen. Die heutige.! Leute vo-.r Brügge sind klüger oder ruhiger ! oder .furchtsamer: sie machen die . ! spanst in der Tasche, was ttattiiatt ist. ! Viele tun nickt einmal das. wie es , ! scheine. Wenigstens bat der iveilttube Teil der flandrischen Fugend oisen- . bare Freude an den schmucke» deut schen Soldaten, besonders au den ! adretten Oisiziercn. Dw Musik be- j bandelt ein Thema aus Earmen oder ! Nt'artba. und die sin-gen Leutnants ' oder llmerleutiiauts lausche» den be- > j kannten Melodien oder fungieren langsam um das Breidel de-Eaninc- Ztandbild herum: die Brügger Mü- dels aber, frisch nnd schätzend. kokett und mehr als das, machen die Runde ! in umgekehrter Richtung. Man glaub! sich in einer deuticbe Ri'itteliladt ver setzt. lind eö bleibt nicht beim Deckel tieren. Zarte und minder zarte Bande werden geknüpft. „Recne barrickt sin die Weiber hier", iagte mir ein Per iiner Wshrmann. liniere iür Franze ien und Russen immer noch schwär menden Dämchen haben also Ge sühlsgenoisiniien drüben. Der alters graue Bclsried aber, der sich ans der Tuchhalle mächtig em'.>orreckl, der schon das festliche Treiben der einst so buchenden, iNttielalli'rlichen Lause sradt gesehen bat. blinzelt im Son nenschein l'brmimdert 'herab aut den slandriich.pItMMcn Flirr zu seinen Füsten. UN > ! b A u k' d 'e n D t r a s; c n. Feldgrau überall. Kraftwagen und Geschütze. Dazwischen viel Volk, Bür ger und Arbeiter, alte Frauen in schwarzen Kaputzen und hellblonde sunze Mädchen in kleidiamer wrackn. Kinder ui Menge. Es wimmelt iörin lich. Von Riedergeschlagenhcit keine Duur. Ans dem toten Brügge, dem ernsten und bedächtigen Ort, vst 'eit Oktober vorigen Jahres eine äußerit lebendige, mit flatterhafte Ltadt ge werden. Die elegante Welt kehlt zwar in auffallender Weise, aber sic mar auch früher nicht sehr zahlreich. Man Hort lautes Lachen. Gruppen oo.> Männern nnd Frauen sehen belustigt zu. wie ein französisches Laden- und Wirtscha'ts'cknld hcrabgenommen wird, mühsam und ungeschickt. Oder wie ein mit französischen nnd engli schen Worten bemaltes Dchau'snster schwarz überpinselt wird. Oder wie ein feldgrauer Polizist mckit damit zufrieden Pt. das; ein Schild „RobeS er Manteanr" blos; mit einem roten Zettel überklebt wird: „Nee. Madci mcken .der nnm rotalemang weck!" Und die Gasser lacken. Vor kurze,n haben einige Brügger -lrapenbel den. als französische Gefangene durch die Stadt gerührt wurden, geglaubt ihren Gefühlen freien Lauf lassen zu müssen, indem sie rie,cn: „Vive la France, vive la Belgiaue!" Und der Volrsbanien schrie Mit. Die deutsche Aeeresleitnng aber enand als Pa, sende Tiraie: „Alle französischen nnd ! englischen Schilder und Anfschruren sind binnen ael:t Tagen zu beseitigen: nnr rock 'lämiich nnd deutsch ist zu .äls'.g". Leute ist der achte Tag. nnd wie men liebt, ein herrlicher Tag kür das- flandrische Volk. Wir wandern gle-ch'-allS heiler, durch die Wollstrasto und über den Rolankräiukai auis Grunthrms zu. Hier-stellt uns ein Unterminier mit dch sehr deutlichen Worten: Meine Herden. Ihre Pässe! Alick dwie Vrii'un« bestanden wir nickt blcs, glücklich. Ändern fanden bei dein militärischen Polizeibeamtcn und einc:i*-chm;utk«tMdsn Oiiizier, anscheincnd-'dem paii-eilichcn Ober lciter. ein noch liebenswürdigeres und hilfreicheres Entgegenkommen, als cs sonn schon preußischen Polizei organcn eigen ist. K ii n /twerk e. Ueber die Kunst- und Bauwerke Brügges soll hier nicht berichtet wer den. Von den Bauwerken ist gottlob nichts beschädigt, wie ja überhaupt die Stadt, da feifldlicher Widerstand sich nicht geltend machte, völlig unvcr- Bliiiiienimii'lt i» Brügge, sebrt blieb. Nur einige englische Für gerbomben haben in mngsler Zeit ge nüsse Sckaden reem'ackt. Die wert nollen alle:, Gemälde sind sämilich. wie der Polizeiossizier im-Bmitteite. wieder an ihremI-'lube. sowohl m den uirchen als im Stadtmnseiim und besonders im FohanneShospital. Sie können bejichrigt werde:: wie im Frie den. Als nur aber dü' Liebiranen kirche besuchten und ick dem Oni'ger Bci ciner großcn Bagngr in der Nähe von T,xmnidkii. die ilna nicht vekannle Madonna des Michelangelo zeigen wollte, fanden z wir die Altarniscbe in! rechten -coeiten ! schiss leer. Die marmorene Mutter mit dem Binde batte ihren Auschel lungsart verlassen, um '-'or den Bai baren gerettet zu werden. Da bei die- . ser Gelegenheit der Retknugsversiick, dem richtige!! M.mne bekannt gewor ben iü, ia wird das Bnnitwerk mobl in'gniichen an, seinen alten Platz zu rückgekebrt sein. Durch die neu nnd Alte «üenter Strohe wan derten wir 'mm Genier Tor. das nick seinem malerischen Aniban in alter Rübe uns begrüsche. Richt eininal eine Poswrii'ung fand siatt. Rnb-g una friedlich wie immer fanden mir die Spaziergänger ani den allen Wällen. Aul der 'Brücke des „M,nneinaier genossen wir den lösilichen Blick über das von hier bis znin Beginenbos sich i erstreckende Wasserbecken und aus die Türme der Stadt. AIs aber mein Be Fgtcüler seinen Bodak in Tätigkeit i setzte, näherten sich zwei biedere Wehr lent.'. »nd der eine fragte in unver : sälschtein Bolnisch: „Lau die Läre oci, - ene Pas;?" Die iieinwiliche Freude ickar um so gröber, als der Wunsch, mit an' die Photographie zu kommen. gern gemährt wurde. Die Rainen der rheinischen Vaterlandsverteidigec seien nick l genannt: aber c>as; der eine aus dor Deepegas;. der andere ans der L tääncgab, war. braucht nicht ver schwiegen zu werden. Lic bilden die Ltiiiiage eines schönen Brügger Ar ckütektiirbüdes. Die i l a n d r i s ch e K ü sl e. P-on Brügge ist nicht weit nach Ost ende. Blankenberge. Seebruggr- Letzsl, Dninbergcn und Knokke. Alle diese Orte kann man besuchen, wenn inan tiü.ütige Gründe bat nnd, wem nicht gerade lcückt ist. die Erlaubnis des Gouverneurs erlangt. Auch ist an der Küste vieles Bemerkenswerte zu sehen: namentlich erkennt man. wa rum. die Engländer sich wohl hüten, hier eine Landung zu versuchen. Aber inan dar' darüber nichts unttlilen.