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8 " T — ' """ ' — Nei den 8iese«b8ullMl UrlUkorniens. s ' V F 2'cm Karl Schmidt. " .- -I- ., . s. -,. . . ." ' . -, ' ' LP- s . Aufsicht vom Tniinilpius-Bcrg Nils dir Bin bon Ta» I-rancisco. <Jür die „MlssissiVVi VlüIIcr".) Ich glaube, ich iverde dabei blei ben, Zialstornien nie eine-:- der a»ge nehmslcn Länder aus dem Erdenrund und Tan Irancisco für die erfreu lichste Ttadt in den Per. Staaten zu halten. Taf; das erste richtig ist- dar auf bin ich ebne weitere* erbötig, tgjst zu ueluuen, denn ein so nnglanb lich schöne-:' Ztlima >vie bier ist uir gends cuu Rkittelmeer ansziifinden, an der Riviera so wenig wie in Egypten, und an landschaftlichen! Reiz Int.llalnornien es der Riviera gleich, wa nicht zuvor. Tie Ltadt aber tonnte allerdings noch ein gut Teil schöner sein. Tie amerikanischen Ttädtebaner baben leider den rech len Winkel und die sdänserynadrate im .Cops und müssen diese ans fla chem Gebiete vortrefflichen und fan selbslverständlichcn Tinge allüberall anbringen,einerlei ob dte natürliche Befchastenbeit de* Ortes diesen regel umstigeil Anlagen günslig ist oder nicht. In Tan Irancisco ist sie es ganz und gar nicht. Ein oder zwei Tntzend Tügel, die meisten davon !o steil, das; inan sie zu Ins; nur müh sam erklimmen kann, ziehen sich durch das Ttadtgelände. Ta wären selbü verständlich Tchlangen oder Iickzaa wcge an ihrem Platze, und ein Ar chitekt mit eigenen Gedanken hätte gerade ans diesem chen Gelände z'in eigentümliches, reizendes Ttädtebild geschaffen. Lv abek »ms; alles rechtwinklig sein, und senkrecht steigen die Ttrasten den stei len Berg biiian, wobin kein Wagen und kaum ein Mensch folgen kann. TT- Im „RetholPst Mnir Woods, Mt. Ta»nilpnis, Eal. Tas ist nicht nur in: höchsten Grade! unpraktisch, sondern auch durchaus nicht schön, und erklärt üch eben »nr - ans der firen Idee dieser -Ltädte- ! baner, die nicht anderes lernen als den rechten Winkel. Trotzdem ist Tan Irancisco eine j sehr angenehme und vielleicht die an ! genehmste amerikanische srtadt. Tie s an Bevöllernng iveit grösteren Ttädte des M'ittelwestcns sind wirk- > lich kaum mehr als graste Törfer neben Tan Irancisco, das einen kos mopolilstchen und grostslädtischen An strich bat, — mindestens so kosmopo litisch und so grostslädtisch wie Rew Port. Rew Port aber ist eine atlan tische. Tan Irancisco eine pacisische Ttadt. und demgemäs; ist der tstos mopolitisnins von tlleiv Porl der Ansslns; des Insaminenströniens ! aller europäischen Bölkerfchcaten. - tvährend in Tan Irancisco diesen! l europäischen Tannnelmrinm ein setzt merkbares asiatisches und ozeanisches, Element beigemücht ist. In der Ein I nesensiadt und den angrenzenden ' Ttrasten kann man alles baben, wa- - man in den Ziausläden von ;')oko j Haina oder Tchanghai findet, und die Tüdsee Inseln und Australien baben keine Geheimnisse für den Tan Irauciscaner. Teit ich vor dreistig Jahren an der gegenüberliegenden australischen .Ziüste meine pazifischen > ErsalN'Migen envorben habe, hat sich bier manches geändert, was mir in Tan Irancisco gewaltig ausfällt, s Bor dreistig Jahren hätte ans der i amerikanischen wie ans der anslra- lisch«.» Teite des Ozeans kein Chinese ! Der Deiitschc Eorrespoudent, Baltimore, Md-, Sonntag, de» ckl. Oktober Illl.V oder Japaner gewagt, ein von Wei sten besuchtes stokal zu betreten, es sei denn in untergeordneter, dienen der Tätigkeit. Ireundlich und unter würfig machte der reichste Asiate der» ärmsten meisten Arbeiter Platz, wenn er ihm ans der Ttraste begegnete, und wenn er es nicht getan hätte, wäre er durch einen Rippenslost oder Insttritt ermahnt worden. Jetzt sitzen die Chinesen nicht nur in der Ttraszenbabn bei den Weisten. das Muir Wvvdo, Nntivnal Pnrk, Mt. Tnuiiilpaio, (5»l. tun ja auch die Neger ", sondern sie besuchen auch die nämlichen Speise liäuser uud werde» von ivcißen Bell uer» bedient. Ja, auf dem Fälirbote, das wir gleich besteigen wolle», tön »e» >vir sogar deodachte», da», Wc-ße de» Ehinesen u»d Japaner» die schade pnnen! Wenn ma» vor drei ßig Jabren. de» Australiern oder de» >!ali'or»ier» auch nur die entfernteste Möglichkeit solcher Entsetzlichkeiten prvpliezcit dätte, ' ich glaube, um» »'äre auf dem Platze gelpncht war de»! Der Mittelpunkt der Stadt ist das Fäbrhaus, und auch i» dieser Be ziehung ist die Lage vo» Sa» Fran- ' .. <L'' MM HWDWe W" -.E Mk. e MlA.. '. <:^kK x MM /LM. . .M-' > - w - - - - .. , - - - - - ' i'- - . - : Z DD--,'"-' ' ' >w' - 'w.'"-- ... W- - - i — . — — - i Lnvrrl Greve, Mnir Woods, Mt. Tninninai-, Eal. cisro günstiger a! '-'e der nieiston anderen amerikanisch'u Ttäbke. Lv wohl in Rxw zhoil ai - auch in Tt s Eonis und in vielen anderen Ttädten ' ! konin/t der Reisende in irgend einem i versteckten, hästlicben und schmutzigen ! Teitenbiertek an, in Tan Irancisco stein er beim Berlassen des mir einem s stattlichen Turme geschmückten Jähr - banses auf einem m. sten Platze, dein ! End- und Ausgang-Tunkte der mei ' sten städtischen Tlrastenbahnen, und sieht gerade vor -ich me breiteste und ! belebteste Berkel r. oder der Ttadt, die einige drei odw vier englische i Meilen langx 'chn.irgerade Market ! Ttreer, ivelche die ! edcnleiidsten tZa ! den und sonstigen Ceschästshänser, s Theater und Tveiseioluie besitzt, stcnr sehr wenige Reifende kommen nicht im Iäbrl'anio a», denn allein ! die nach Tüdsali'ornien gehende ! Balm bat ibren Endoniikt in der I Ttadt selbst. Alte anderen Bahnen ! enden in einem ant der andereil Teite der Bai gelegenen Orte, die Ostbahnen in Oakland. die Rord bahn in Tansalilo, alte das; die Rei ! senden alle erst die Iabre benutzen ! müssen niid im Iäbrhanfc anlangen, irobei sie arif der Iabrl über die Bai gleich die an Neapel, Marseille, Genua kurz an alte ans gebirgi gern Gelände gebauten Hafenstädte — erinnernde schöne llage der Ttadt und die elend schlechte Ausnutzung dieser natürlichen Tchönheit durch die Baumeister bewundern und bedauern können. Wie alle ankommenden Reisenden die Jähre benutzen, so wandert auch der ans Reisen oder nur ans einen Ausflug gehende Bewohner der Ttadt in den meisten I-ällen zum Fährhaus und beginnt sein Werk mit ! einer kleinen Seefahrt, die ihm Ge i legenbeit gibt, die Stadt selbst, die Ausstellung, das Goldene Tor und einige Inseln der Bai zu beschauen. . Warum die Einfahrt vom Ozean in i die Bai das „goldene" Tor heißt. ! weiß ich nicht, es sei denn, weil.Kali formen vor fünfzig Jahren das größte Goldland war, denn sonst ist da nicht viel goldenes zu sehen. Ein ! paar lotalpatriotifche Damen umch- tcn vor einigen Jahren den schönen > Borschlag, die felsigen Bergeshänge ! aus beiden Seiten der Einfahrt mit j Milliarden goldgelb blübender Bln j men zu bepflanzen, um so den Na- tzüigoon men zli Ehren zu bringen, da man aber zu dein Ende eine besondere Wasserleitung hätte erbauen und Millionen von Wagenladungen Erde ans die nackten Ielsen bringen müs sen, gab inan die Tache aus, und so inüstte diese Einfahrt von Rechtswe ge» das Rebeltor heistcn. denn bei nahe ohne Unterlast wälzen sich die wie eine hohe Wand ans dem Meere stehenden Rebelmassen durch diese OoNnnng über die Bai und landein wärt-:-, eine Erscheinung, die ich in dic'ser kaum unterbrochenen Folge niemals anderswo gesehen habe, selbst nicht in dem um seiner Nebel willen berühmten London. Und an derswo sieht man diese Nebel nur im Herbst und im Winter, San Frau ciseo aber mit seinem höchst merk würdigen Klima stellt die Sache auf den Kopf und leistet sich die lururiöse ftcn Nebel im Sommer, nm nochmals im Winter mit seinem hellen und klaren Wetter prahlen zu können. Die Nebel wollen wir schnell sozu sagen an der Stirnlocke fassen, uni endlich zu unseren Niesenbäumen zu kommen. Die Nebel babcn etwas mit ihnen zu tun, denn diese Bäume —"I —t ' 'DK M M ' E^ l-Ercek, Mnir Woods, Mt. Tli»mlv»>s, Enl. < wachse» nur a» der Küste, u»d ihre Grenze landeinwärts ist zugleich die Grenze des Nebels. Offenbar ist die vo» de» Nebel» gespendete Feuchtig keit eine Lebensbedingung der Se guoia senwervirenes, wie die Bota niker de» Beim» genannt haben. Wenn inan diesen Namen hört uud zugleich erfährt, das; sc> ein Baum fünftausend Jahre alt, über dreihun dert suis; hoch ist und bis zu >>2 Fuß llnifang erreicht, dann kommt nns die Sache ganz überseeisch und gewissermaßen unheimlich vor. Die ses Gefühl aber verschwindet gänz lich, wen» man die Niesen in ihrer Heimat anfsucht. Bon San Francisco aus geschieht das am beguemslen bei einem Ausflüge auf den Tamalpais Berg, dessen 2<iW Fuß hoher Gipfel eine weite herrliche Fernsicht bieten muß, — wenn es einmal nicht neblig ist. Jcb war zweimal oben, beklage mich aber nicht, denn der Blick aus das tief unten wogende, flutende, rollende, wallende, die niedere» Hü gel überströmende nnd als giganti scher Wasserfall in das Tal hinunter gleitende Nebelmeer ist wunderbar eigenartig und schön, vielleicht schöner und sicher eigenartiger als cs dm Aussicht auf Meer und Land wäre. Einmal bin ich zu Fuß auf diesen Berg gestiegen, aber das eine Ma! genügte mir, und bei der Wiederho lung fetzte ich mich ans die Bahn, die in vielfach wiederkehrenden Schlau genlinien auf de» Gipfel kriecht. Die Fußwanderung ist höchst beschwerlich, weil es erstens keinen richtigen Weg und zweitens kein Wasser gibt, zwei Dinge, die drüben in Europa in sol chen Fällen vorhanden und vortreff lich zu fein pflegen. Als Weg muß der Wanderer den sogenannten „Fire Trail" benutzen, der weiter nichts ist als eine schnurgerade bergauf nnd -ab führende Schneise, in welcher man einfach Bäume und Büsche weg gehauen hat, um dem auf der einen ' : * - E -> - t Seelandschaft mit einsamem Niesenbänme. s oder anderen Seite wütenden Fener die Nahrung zu entziehe» nnd ein lieberspringen der Schneise unmög lich zu machen. Bor ein paar Jahren ist trotzdem der ganze Wald am Süd ostabhange abgebrannt, nnd da eine Aufforstung bier unbekannt zu sein scheint, geht die Wanderung säst un unterbrochen zwischen verkohlten Stämmen lind Stämmchen bin. deren Wurzeln sich bemühen, durch neue Triebe für die Ersetzung des getöteten Waldes zu arbeiten. Glücklicherweise gingen die Flam men nicht bis zn den Mnir Wäldern am Westfuße des Berges, wo die Niesenbänme wachsen. In ilwer tau sendjährigen Eristens haben diese allerdings schon mehr als einmal dem feindlichen Element widerstan den, und nicht einer ist unter ihnen, der nicbt an seinem Fuß Brandstellen zeigte. Mitunter gehen diese Brand stellen dis hoch hinauf, nnd oft haben sie gewaltige Höhlungen verursacht, groß genug, um ganzen Familien als Wohn-, Schlaf und Kochraum zu dienen. Tie Bäume haben aber eine ganz erstannl'ctie Lebenskraft und erinnern von dieser Seite an die alten Oelbäume der Mittelmeerlän der. die oft dermaßen ausgehöhlt find, daß sie sozusagen auf drei, vier oder noch mebr Beinen stehen, die sich in Manneshöhe vereinigen, einen leidlichen Stamm bilden und eine Fülle von Oliven zeitigen. Aehnlich ist die Seguois im Stande, einen am Fuße in zwei, drei oder mehr Teile verbrannte» und gespaltenen Stamm in zwanzig oder dreißig Fuß Höbe hühsch rund zusammen zuschließen und einen herrlichen Baum kerzen gerade in den Himmel schießen zu lassen, so hoch wie ein stattlicher ZÜrchturm. Wenn man das Tal am Fuße des TamalpaiS betritt, wo die Riesen bäme gedeihen, dann verliert die (ZortscliUiig auf der f 2cl»c).