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10 SlnS dem Reiche der Ä!ode »md der (Aesellschaf-. —— N e w U o r k, den 15. Qltobcr. In den Moden der neuen Saison findet sich so manche Klippe, die zu umschiffen es großer Vorsicht bedarf. Frauen die gedankenlos ihre Auswah, treffen, nur von dem Wunsch geleitet, ' das was „up to date" zu besitzen, dürs ten dies zu ihrem Schaden erfahren. Da ist zuerst die moderne Rocklänge, ' die auf's Sorgfältigste in Berücksich tigung gezogen werden muß. grauen die zur Korpulenz neigen, sollten den sehr kurzen Rock vermeiden, wenn ' e nicht eine lächerliche Figur spiel"» wol len besonders wenn ihre Fugknöchel stark entwickelt, und ihre Füße nicht so zierlich und klein sind, wie sie sein könnten. Eine weitere Gefahr für starkes Frauen bilden die so populären kar ! rirten und gewürfelten Stoffe. Die Frau, die zur Fülle neigt, muß sich mit dem Gedanken vertraut machen,! daß diese Muster nicht für sic sind. Sist sollte einfarbige Stoffe tragen oder! Material, das höchstens von -inein! haarfeinen Streifen durchzogen ist Bon Farben sollte sie die dunkleren Nüancen wählen, auch schwarz, oder marineblau, oder eiscngrau. Als gefährliche Klippen erweisen sich > ferner die neuen Hüte dieser Scnson,! Ein winziger Hut, auf die eine 'Lceiie des Kopfes gerückt, paßt wohl für ein schlankes, junges Mädchen »ul feinen Gesicl'tszügcn, über einem brechn, run j den Gesicht aber würde er sich stchcriiw ausnehmen. Ein breites Gesiebt ?rfor dert breite Effekte als Nahmen. Es giebt kleine Hüte, die nicht übertrieben klein sind, mit tiefer, breiter Krone und etwas von einem Rand. Eine Kleinig keit macht oft einen großen Unterschied. Bon großer Wichtigkeit ist auch die Haartracht. Es ist unmöglich, beutzu tage einen Hut zu tragen, mit dem die Ee-.-irtracht nicht im Einklang ist. Für d' modernen Hüte muß das Haar dich, am Kopf anliegen und nicht über den Schläfen in Puffen abstehen. Man kann die neue Koiffürc natürlich modi siziren, und versuchen sie so kleidsam wie möglich zu gestalten. Aber man sollte nicht, nur aus Gewohnheit, an .einer Haartracht hängen, die vor Iah Pelzbesatz „e n vogn e". ren Mode war, und der heutigen Hut hinten und an den Seiten anznbrin mode nicht entspricht. gen, während vorn ein glatter Paneel- Um Anspruch auf modische Eleganz Essell bleibt, machen zu können, muß heute jede Wer diese Dinge und manche andere Frau einen Schleier irgend welcbcr Ar, vorsichtig ü, Betracht zieht, wird in tragen, und für Frauen, die ein Schlci de» Moden noch immer Bieles finden, er kleidet, sind dir leichten, losen, slie dessen sie sieb mit Bortheil bedienen ßenoen Schleier sehr hübsch Aber es kan», denn Frau Mode ist stets le giebt Frauen und Mädchen, die nie strebt, nicht nur für Einzelne, sondern einen Schleier tragen konnten, nach je für Alle zn sorgen. Mals tragen können. Alle Anzeichen denken darauf bin, -Wer dünne Augenbrauen h»;, eder daß Pelz in der neuen Saison noch helle Augenbrauen, die nicht zu be mehr zur Verwendung rommen wird, Merken sind, sollte den Gedanken, ei wie in, letzten Winter. Für dq-k- wir! n<n Schleier zu tragen, ein für alle lich elegante Kostüm erscheint ein. wenn Mal aufbeben, wenn sie so vorteilhaft' auch geringer Zusatz von Pelz uiier- wie »täglich aussehen möchte. Auch für farblose Gesichter, mit klei ne» Fügen, und -Schleier nicht em nf.hlenswerth. Es ist jedoch erstaun lieh. wie viele Frauen, den lang herab sl -ßenden Schleier tragen können, für die ein unter dem Kinn geknüpfter Schleier wenig bortheilhast ist. In sehr diskreter Weise ist der neue, volle Rock zu handhaben, wo me Figur der Trägerin nicht die hierfür wiin schenswcrthe Schlankheit hat. Glückt! chcrweise hat die Mode für solche In Velour de laine und Biber Pelz. Frauen ein sebr schätzenswerthes Hilfs mittel geschaffen, in den glatten Zote Effekten über der Hüfte. Dieses Dole muß sehr sorgfältig geschnitten sein. Eine gute Idee ist es, das "koke nur Der Iriiisthe l5„ricsvvndr»t. "'altiiiiore. Md, Sonntag, drn NI. Oktober I!)I6. Fm ) In Seiden Netz. mit Pelz garnirt. läßlich. ES kommt nicht darci'E an, was eS ist, ob Biber, Fuchs, Skunk, Luchs oder Seal, so lange es nur mit Pelz garnirt ist. Der Kragen, Man scheiten und häufig Bordüren-Effett der Pelzgarnirung verleiht vcm Kleid etwas entschieden Elegantes. Unsere erste Abbildung veranschaulicht ein Ko stüm in goldbraunem Tnyoetcen mit kurzem kreisförmig geschnitienen Rock und einem Paletot von dreiviertel Län ge. Ter Pole Effekt vorn und im Rük ten ist besonders interressant, ebenso der weit unten angebrachte Gürtel, der an der einen Seite durch einen „No velty" Knopf geschloffen wird. Schwär zes Robbenfell dient diesem Kostüm alS Garnitur. „Up to date" sind oie glot Unförmigen Manschetten, die äst Muff benutzt werden können, sowie der Kra gen in Sears Effekt. Ter Hut, ein flotter Turban, von gepreßtem Biber, ist garnirt miiGouri und einem lchma len Grosgrainband, In dem gleichen Maße, wie dichte Wollstoffe, findet man auch Netz, Ehiffon und Tüllkleider mit Petz garnirt. Die Kombination ist enstzük kend und erfreut sich allgemein"! Be liebtheit. Tic mit Pelz garnimc Nach mittagstoilette von zart duftigem Ma terial gilt für überaus elegant und n - Ein neuer Turban mit P e l z g a r l»; t u r. , korrekt, und wird mit Pelzmänteln , getragen, für durchaus passend gehal l ten, besonders für Tyee oder Mali neetracht. Ein interessantes .Kostüm ! stellt das in unserer zweiten Abbil > düng wiederaoboiie Modell dar. ! Ausgeführt ist dasselbe in tauvc Sei den Netz mit kurzem, vollen Rock und i einer sehe tief hinabreichendcn Taille. ! Lange Aerme! und eine zierliche Weste von Stickerei sind bemerlenswerlhe De tails. Das Bolero-Jäckchen ist in knnst ! voller Weise mit gleichfarbiger Sou taschboric bestickt. Knöpfe und eine Bordüre von grauem Kimmer P-!z lie fern eine wirkungsvolle Garnitur. In dem Rock findet sich auch die Svutasch Stickerei wiederholt. Er wähnt sei noch, daß daS Fondn des Kleides von grauem, Goldenrad Atlas ist. Ein passender Gefährte zn dem Ko stüm ist der Hut von altrosa Belour- Filz- Unter den Straßenkostümen findet man solche, an denen Pelz einen sehr großen Bestandtheil des Ganzen bildet. Kostüme von Serge, Gabardine, Ve lour de laine, Sammet, Fcnlle und andere der modernen Gewebe haben oft Blenden von Pelz, die bis halb znm Knie hinaufreichen, und einen ver- hältnißmäßig ebenso breiten Besah hat das Iacket. Das bleibt jedoch ganz dem persönlichen Geschmack der Trägerin überlassen. Fest steht nur das Eine. daß/ ein Straßenkostüm nicht für wirtlich z elegant gilt, ohne einen. Zusatz von , Pelz. Fuchspelz, namentlich Weiß oder > Silberfuchs, kommt besonders häufig x zur Verwendung. Es wirkt höchst ele , gant und dabei jugendlich. z In marineblauem Velour de laine ist das aus Rock und nicht sehr kurzem x Iacket bestehende, in unserer dritten j Illustration gezeigte Kostüm ansge < führt. Der breite Pelzbesatz an Rock § und Paletot ist von Biber, ebenso wie - Kragen und Manschetten. Di" beson s dere Weite des Rockes sowohl, wie des Jackets mit der reichen Pel.zgarnit.ic ; verleiht dem Kostüm etwas modisch! Elegantes. Bemcrkenswerth ist auch der , ein klein wenig zur Seite gerückte , Schluß des Jackets, in russischem Es- , fett. i Der Hut von schwarzem Sammet , mit Kumband wirkt kleidsam und pi- , tank. c Auch ans dem Gebiete der Putzma j cherei ist Pelz ein wesentlicher Faktor, § und ist besonders bei dem eng anlie > genden Turban zu finden. Der Letz , lere ist in dieser Saison wieder zu all- § gemeiner Gunst gelangt, vielleicht ein , wenig verändert in Linien, aber nichts dcstowcniger ein Turban. Tie weichen, - reichen Sammetarten dieser Saison , eignen sich besonders gut für diesen , Thp von Hut, der ausnahmslos ziem , lick, klein ist und sehr wenig Garnitur answeist. Bemerkenswerth ist das in unserer vierten Abbildung gezeigte Mo- , dell. Ausgeführt in marineblauem j Sammet mit hoher Krone, ist^derselbe > vorn, hinten und an den Seiten >n > eine doppelte Tollfalte gelegt. Dieser Effekt ist ebenso elegant wie ungewöhn , lich. Ilm den oberen Rand hin läuft ein . Streifen von Skunk, der vorn ein Or nament von militärischem Effekt bil det. Eine neuartige Garnitur ist auch - die Metallrose, die an der einen Seite angebracht i'st Nicht nur ist der Sam met-Turban ein charakteristisches Merkmal der Saison, sondern auch der Vicht dem Kopf anliegende Hut von ge preßten, Biber. Je einfacher die Gar nitur an diesen Hüten, umso besser, thatsächlich erfordern dieselben nur eine; Ecke Schleife von Grosgrainband oder eine winzige Schnalle, oder zwei. Viele dieser Hüte sind nur mit einem einzigen Büschel von Tauchten, in Chenille aus geführt, garnirt. Diese Garnitur gilt für besonders neu und elegant und kommt in den entzückendsten Farben- Kombinationen. Eine andere modische j Hntgarnitur besteht aus einer großen Taffet Rose. direkt vorn am Hut an gebracht. Diese ist besonders hübsch an einem breitrandigen Matrosenhut, von Velour- oder gepreßtem Biber. Das Schuhwcrk der neuen Saison verspricht bedeutend weniger auffallend zu werden, als das der letzten Saison. Sowohl in Schnür- wie in Knöpf- Efftkten giebt es eine ganze Anzahl hübscher Muster. Weiches Glacee-Leder wird vorzugsweise benutzt, und zwar in Schwarz, Braun und sehr dunkel grün. Die Passepoilirung und Abstep pung ist in der gleichen oder einer we nig auffallenden Farbe ausgeführt. Patentleder und Glaceeleder vereint findet man viel in den eleganteren Ty pen. Einige Novitäten in Knöyf-Es fetten sind äußerst „chic", darunter iol che, die in extremer Manier an der Seite geschlossen tverden. Besonders elegant ist der „Gypsy" Knopf Essel,. Wand a. Nachlassen der Aus wanderung nach Canada. Ais in> letzten Frühjahr die Weizenpreise einen sensationellen Ausschlag erfuh ren, glaubte man in Canada, das; Andauer der hoben Getreidepreise zu einer neuen umfangreichen Aiiswan derung amerikanischer Farmer ans dc'in diesseitigen Westen und Nord iec»ten nach den canadijclx'n Provin zen Saskalckimvan und Alberta niyren werde Der Rückgang dimer Beine gnng iväbrend der letzten Iiabre wo; em ausfälliger. Sv betrug iu dem mu März IKIck beendete» Fiskaljabre die amerikanische Einwanderung nach bmmida neck, 1.i!ß>»>z> Persei,eu, ge gen 1.'.i',(tO«> bririsckx- Immigrautc-ii. In U>1 l trafen in Canada nur KE. <>«»> amerikanische Ansiedler ein, ge gen > Ick.noo aus Großbritannien und Irland. In dem ant März d. I. beendetet, Iabre wurden daun jedoch mir noch 6!>,U»> amerikanische Ein ! vanderer gezählt, und insgesammt! belief fick, Canada's Immigration im dem Iabre an) I l k,7G) Personen, ".egen .',8k,iM> in I!'1 l und 1«>2.«>G in NA!!. Jetzt glaubt inan in Otta wa lür das lausende Fiskaljabr nur ans eine halb so große Cinwanderuna wie eS die im Borjabr nxir, rechnen zn tonnen, was bei der gedrückten Gescbästslage deS Lands, sowie dem Matisclwn Fanatismus eine-? großen .(beilS seiner Bevölkerung erklärlicb genug ist. „.Haben Sie keine Bedenken. Herr Kommerzienrath. Ihrem Kassierer so hohe Summen anzuvertrauen?" „Gott, wie haißt, wer will zu der Zeit eppes durchbrennen nach Ame nka?" Aür die Küche. Fruchtklö ß e. Man kann dazu alle möglichen Obstsorten verwenven, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche, Mira bellen, Birnen und Aepfel. AIS Teig kommen drei Arten in Betracht. Ai»! einfachsten und billigsten ist der Kar ! tosfelkloßteig, den man aus einem hal j bcn Quart geriebener Kartoffeln, einem l ganze» Ei und so viel Mehl tuest!, daß! ein haltbarer Kloßlcig entsteht. Von, diesem Teige reißt man Stücke von der Große einer kleinen Kartoffel ab und füllt diese mit einer hälb durchgeschnit tenen, entkernten Pflaume (sehr gut sind aufgeweichte getrocknete Pflaumen, die in ganzer Große genominen wer den). der man anstatt des Kernes ein Stückchen Würfelzucker einsteckst odcrj mit Aprikosen, Mirabellen, Aepfel-! oder Birnenspalten. In Salzwasser 16 Minuten gekocht, werden sie mit dem Schaumlöffel herausgehoben, mit brau ner Butter übergössen und mit Zucker und Zimmt bestreut sofort aufgetra gen. Ein feinerer Teig ist folgender: Ein eigroßes Stück Butter rührt man schaumig, gibt zwei Eier, drei Eßlöffel Milch, eine Handvoll geriebene Sem mel, ebensoviel geriebenen weißen Käse (Quark) und so viel Mehl daran, das ein ziemlich fester Teig entsteht, der sich auf dem Nudelbrett ausrollen läßt Tie zur Fülle bestimmten Früchte wer den mit diesem Teige nur ganz umhüllt und in Salzwasser so lange gekocht, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Hierzu gibt man ebenfalls braune Butter und bestreut sie mit geriebenen Nüssen, Die dritte Teigart für Fruchtklöße ist ein feiner Semmel kloßtcig. Man schneidet hierfür vier Milchbrödchen kleinwürfelig und be netzt sie nach und nach mit 1. Quart Milch. Ein großes Stück Butter wird schaumig gerührt, mit zwei bis drei Eiern und vier Löffeln Nehl vermischt und dann zu dem Scmmelbrei gegeben. Nachdem man beides gut verrührte, formt man aus der Masse fünf bis sechs Klöße, wälzt sie in Messt und kocht sic sehr langsam 26 bis 80 Mi nuten in Salzwasser, läßt sie auf einem Siebe abtropfen »nd übergießt sie mit brauner Butter. Zu diesen Semmel- IlLßcn reicht man dasObst in geschmor ! tem Zustande mit einer langen, etwas seimig eingekochten Fruchtsauce. Brandy Pfirsiche. Man reibt die Früchte, die tadellos sein müs sen und am besten der weißen Sorte angehören, gut ab und wiegt sie. Für jedes Pfund rechnet man ein Pfund Zucker und läutert ihn. Die Pfirsiche durchsticht man mehrmals mit einer Nadel und legt sie in den Zucker ein. So bleiben sie über langsamem Feuer stehen, bis sie ganz vom Zucker durch drungen sind. Dann nimmt man sie vom Feuer und stellt das Ganze in einer Porzellanschüssel 48 Stunden beiseite, mit einem Tuche bedeckt. Nun läßt man die Frucht ablaufen und gibt sie in Gläser. Der Syrup wird dicklich eingekocht, dann vom Feuer genommen und nach dem Abkühlen mit oer glei chen Quantität Brandy vermocht, dann werden die Gläser voll gegossen. Oder man gießt den Saft über die Früchte bis zur halben Höhe der Glä ser und füllt dann mit dem Brandy (feinste Waare ist nöthig) auf. So wird nichts verschwendet. Sobald die Früchte in den Gläsern zu Boden sinten, sind sie zum Gebrauch fertig, denn das ist das Zeichen, daß die Früchte von dem Brandy durchdrungen sind. Wendische Bohnensuppe. (R Pfund tveiße Bohnen werden die Nacht vor dem Gebrauche in weichem Wasser ausgequollen und mit diesem sowie !( Pfund Schwarten und Kno chen auf das Feuer gebracht. Ganz langsam, aber ständig, müssen sie ko wen, dürfen aber nie durch kalten Was serzugnß abgeschreckt werden. Sind alle Bestandtheile gar, werden die her ausgenommenen Schwarten grob ge wiegt. Die sehr dicke Suppe wi'd mög liehst mit etwas Spargelwasser ver dünnt und mit einigen Bruchspargeln sowie den Schwarten angerichtet. F l e i s ch k ä s e. Braten unk Rette aller Art sorgsam von allen Sehnen und Häuten befreien und möglichst fein wiegen, dann mit ganz feinwürfelig geschnittenen Resten von Pökelzunge oder Rauchfleisch vermischen. große Tassen dieser Reste einer Tasse voll Speck und eine Taffe voll Schweins oder Kalbsleber wiegen; wenn nicht zu haben, statt dessen fri ! sches Schweinefleisch unter > reste mischen, 4 geschälte Semmeln weichen, gut ausdrücken, unter das Fleisch mengen und noch einige Eier, Salz, Pfeffer, geriebene Zwiebel, ge wiegte feine Kräuter, einige gehackte gute Sardellen und so viel Fleischer traktbrühe hinzufügen, daß ein dicker Brei entsteht. Diesen in eine gut aus gestrichene Form füllen und leicht de deckt ins Wasserbad in einen mittel heißen Ofen stellen. Man muß den Fleischkäse mit einem Teller beschweren »nd ganz kalt werden lassen, bevor man ihn in Scheiben schneidet und mit Re mouladentunke anrichtet. Hörnchen. H Unzen Hefe in war mein Wasser auflösen, und s Pfund Mehl dazu rühren. Wenn sich Blasen zeigen, werden dazu gemischt: ! Pfund ,Mhl, 1—2 Unze» aufgelöste Butter, 1 ' Ei, eine Prise Salz und soviel Mich. daß es eiizen glatten, elastischen Teig gibt, der an warmem Orte mehrere Stunden zum Aufgehen stehen muß. Er wird daun in ungefähr 8 Tchile ge theilt, jedes Theil ausgerollt, stbön viereckig geschnitten, dann zweium! dia gonal, so daß 4 Dreiecke entstehen. Dann faß! man die Enden des breiten Theiles und rollt das Stück nach der mittleren Ecke hin, biegt die kleine Rol le dann znm Halbmond und seht sie auf ein Backblech. Nachdem sie ansge gangen, werden sie hellbraun gebacken, dann mit Ei und Milch überpinselt. P ii n s ch t o r t e. 6 Unzen Butter werden mit 12 Eidoitern und 6 Unzen Zucker, an dem man die Schale einer ganzen Zitrone abgerieben hat, 20 —80 Minuten gerührt. Hierauf mischt mau 0 Unzen Stärkemehl und den steifen Schnee der 12 Eiweiße darunter und bäckt in zwei gut gebutterten, mit Mehl bestreuten Tortenformen je einen fin gerdicken Tortenboden bei mäßiger .Hi tzc. Nach dem Ostkalten werden die Bö den mit Apfelsinenmarmelade öe'tr: chen, aufeinandergelegt, mit einer Punschglasnr überstrichen und nu! in Znckershrup gekochten Pistazien ver ziert. Picadill y. Ein Peck grüner To maten und zwölf große Zwiebeln wer den in Scheiben geschnitten; zw?: gro ße rothe Pfefferfrüchte, ohne die Sa men, werden fein gehackt und alles zu sammen mit einer Tasse Satz durch mengt. So bleibt dies an kühlem Orte stehen, bis zum nächsten Tage. Nun läßt man alle Brühe ablaufen und gib! 1 die Gemüse in einen EinmachEssc! mit je einem Eßlöffel voll gemahlenem Ncl kenpfeffcr (Allspice), Nelken und Zimmt, jj Tasse frisch geriebenein Meerettig und 8 Quart Apfelwein Essig. Nachdem dies vier Stunden lang langsam gekocht hat, wird es beiß in Flaschen gefüllt. Der e r st e weibliche Dok - t o r. Jüngst wurden eS 50 Jahre, seitdem die Universität Zürich als erste Hochschule der Welt den Versuch wag te, auch den Frauen das gemeinsame Studium mit Männern mit voller Gleichberechtigung des weiblichen 0>e schlechtes zu gestatten und Frauen ancb znm Doktoreramen zuzulassen. Maria Maria Kahl berichtet darüber in dem demnächst erscheinenden Heft der „Akademischen Rundschau" in ei nem Aufsatz über das 50-jährige Jubi läum des Frauenstudiums. Anfang 1865 bat ein Fräulein K. aus Ruß land bei dem Rektorat der Universi tät Zürich um die Erlaubniß, nicht bloß'allgemeine naturwissenschaftliche, sondern auch anatomische und mikro skopische Vorlesungen zu besuchen. Unter der Bedingung, daß die Dozen ten damit einverstanden seien, n u d: der Dame der Wunsch erfüllt Ais dann eine zweite Russin sicb unter gleichen Bedingungen einschreiben ließ, wurde auch sie zugelassen, da, wie es in den Akten der Zürcher Erziehungs direktion heißt, die Professoren der anatomischen »nd physiologischen Fä cher die Sache ohne Vorurtheil auf faßten, Ein: der beiden Studentin nen verließ bald die Universität. Tie andere aber, Fräulein Nadeschda Su slowa, sehte ihr Studium mit solcher Energie und Ausdauer fort, daß sie den Proicssoren und Studenten gro ßen Respekt einflößte und alle Bedin gungen für die Zulassung zum Dok torexamen erfüllte, ehe noch die for melle Voraussetzung, die eigentliche Immatrikulation erfüllt war. Schon im Februar 1867 verlangte sie, zur Doktorpromotion zugelassen zu wer den, worauf sie die Weisung erhielt, sich erst die Matrikel zu verschaffen. Ter Rektor entschied nun im Einver i ständniß mit der Erziehungsdirektion, daß das Reglement, welches ein Ver bot für Frauen ja nicht enthielt, zn» grinsten von Frl. Suslowa auszule gen, sie also mzulaffen sei. Man ließ dabei- die Studentin zur medizinischen Doktorprütiina zu. und man kann ihv . glauben, daß ihr, obwohl die Pro zessoren keinerlei vorgefaßte Meinung hatten, das Examen nicht leicht ge macht wurde. Hing doch für die Zu» ! k'inft sehr viel davon ab. Trotzdem. bestand Frl. Inslcwa das Rigorosnm. - und nach Erfüllung der anderen Be dingungen wurde ihr auch die Doktor würde ertheilt. Am 14. Dezember 1867 promovierte sie zum Doktor der Medizin. Chirurgie und Geburtshilfe, l nachdem sie ihre Thesen geschickt ver l theidigt hatte. Diese Pionierin des , Fraukirstiidiums und Doktorexamens hat in Verbindung mit der verstäns ' nißoollenAnsiassung der Zürcher Pro fessoren-die Wege gebahm für i,re ! Nachfolgerinnen. Besonders 'lut sehen erregte es, daß ei' sech " DA Grandin, eine Schweizerin, Pr> sessor Dr. Biermer als Assistentin am i Züwer Spital angestellt würd:, Zu b s > dahin noch nie vorgekommener F l. i A n g e n e h m e A n L s i ch t. Die neue Erzieherin: „Nun, Ki - der. ick hoffe, wir werde,, mileinaneer ! gut auskommen und recht lange zu ! sammcn bleiben: wie dieß denn. Eure ' frühere Erzieherin?" .Die letzten drei hießen Anna."