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2 Zliki Dörfer. Den Rumänen ent- ' rissen. Lirvsh< und Dirgujiulij in deutschen Händen. ' i Erfolge der teutonischen Truppen in - dem Campulnng-Gebiet und im Ainl-Abschnitt von Petersburg - zugegeben. Tie Briten haben . angeblich die Ortschaft Barakli auf der mecedonischen Front be seht. Paris über Balkan dämpfe. Petersburg, via London, 17. November. Tie österreichisch-unga rischen Truppen, welche in Rumänien eingefallen sind, haben das Torf Eiresht im Campulnng - Distrikt ein genommen. Die Rumänen haben auch das Torf Tirgnjiiilij im Aiul- Bezirk geräumt Nachstehend der Wortlaut des Be richtes: „Rumänische Front: Am Pugului- Thale in Transhlvanien und in der Richtung aus Rnmänisch-.Mmpolnng (Campuliing unternahm der Feind wieder eine Anzahl Angriffe. Er nahm Besitz van dem Dorfe Liresht (nordwestlich von Campulnng). An der Gegend von Albechti ausgeführte Angriffe wurden abgeschlagen. Am Alt- und Ainl-Distrikte unternimmt der Feind, durch starken Ersatz ver stärkt, dauernd Angriffe. Das Tors Tirgnjiiilij, im Jnil - Thale, wurde von den Rumänen ausgegeben. Donau-Front: Die Lage ist nnver ändert." Britische Gewinne in Ma kedonien. London, 17. Novbr. Es wird -offiziell gemeldet, die Briten hätten die Stadt Barakli, am östlichen Ende der mncedonischen Front, besetzt. (Barakli liegt 01l Meilen südöst lich von Barakli-Aunia, welches die Briten kürzlich einnahmen, als sie ihre Offensive der Struma entlang, erneuten. Dieser Abschnitt des mace donischcn Feldzuges wird im nordest dichen Griechenland ausgekochten, auf dem Gebiet, welches die Bulgaren vor einigen Monaten besetzt hielten, und sich dabei ziemlich weit östlich von der Alliirten-Front etablirten. Nach meh reren vergeblichen Bemühungen, er zwangen die Briten einen Uebergang über die Struma. Sie haben sich nunmehr in den Besitz einer Anzahl Städte gesetzt und drangen an meh reren Punkten ungefähr vier Meilen östlich des Flusses vor. Lage der Rumänen wird imm er prekärer. London, 17. November. Tie Lage Rnmänien's verschlimmert sich mit jedem Tage. General Falken Hahn führt Schlag auf Schlag und treibt die Rumänen, trotz ihres ver zweifelten Widerstandes, aus den Berghängen aus die Ebene zurück. Ter schwer bedrohte Vahnpunkt Tirgujiu im Aiul-Thal, Rumänien, 29 Meilen südlich des Balkan-PasseS, wird sich wahrscheinlich nicht mehr lange halten können. Bukarest hat zu gegeben, das; die Rumänen sich auf eine Stellung südlich von Tirgujiu zurückziehe. Um Campuliing in Rumänien, einem anderen wichtigen Bahnpunkt am Ausgang des Törzburger Passes, ist schon mehrere Tage ein heißes Ringen iüi Gange. Die Verbündeten habe hier schwere Geschütze herange zogen, um den Widerstand der Rn länen.zu brechen. Am Ostufer des Alt, südlich des Rotenturm - Passes, sind die Verbüu deten 19 Meilen weit in Rumänien eingedrungen und nähern sich der Ebene. Wen das schwierige Berg gelände erst überwunden ist, wird Falkenhahn in der Lage sein, in der Richtung aus Bukarest schnell vorzii marschiren. Paris über Balkan- Operationen. Paris, 17. November. Das französische riegsbnrean gab heute folgende offizielle Mittheilung über die Balkan-Operationen aus: „Auf dem linke User der Struma haben die Briten weiter an Boden gewonnen und das Dorf Barakli be setzt. An der Gegend des Sees Toi ran trug sich ein heftiges Artillerie Duell zu. An dem Bezirk des Flusses Cerna dauert die französisch serbische Offen sive mit Erfolg fort. Auf dem rech ten User des Flusses haben die Ser ben bedeutende Fortschritte in der Richtung von Gruuishte gemacht, während in der Eerna-Bieguiig eine unserer Divisionen einen Hügel nörd lich von Ave genommen hat. Tie feindlichen Gegenangriffe wurden ab geschlagen. Weiter südlich haben die franzö sisch-serbischen Truppen in der Rich tung von Aarashok an Boden gewon , nen und den Kloster-Hügel besetzt. An der Gegend nordöstlich von Ke nnst eroberte unsere Kavallerie die Ortschaft Negotarin (Negochani?) In dem Verlauf der Kämpfe am 19. haben wir auf dieser Front 199 ' Gefangene gemacht und drei Mitrail leuscn und eine Haubitze erbeutet." Nen eFor d er ii ng en anG ri e i ch en la nd. London, 17. November. Eine Reuter - Depesche ans Athen berichtet über die Forderungen, welche Gene ral Roqnes dem König Konstantin unterbreitet hat, damit dieser durch ihre Bewilligung seine frenndschaft liche Gesinnung für die Alliirten be künde. Der König verwies den Gene ral Roques an den Premier Lam bros, der die Forderungen der Eii steiite-Mächte jetzt unter Erwägung hat. Verlangt wird: Benntzniig der griechischen Bahnen seitens der Al liirten, Auslieferung einer Menge Artillerie, Austreibung einer Anzahl „deutscher Agenten" und Besetzung einer bestimmten neutralen Zone durch französische Truppen. General Roanes hat, wie eine „Times"°Depesche aus Athen meldet, die griechische Regierung benachrich tigt, daß General Sarrail, der fran zösische Ober-Eommandenr der Alliir ten in Makedonien, Truppen abge sandt hat, um eine neutrale Zone längs der alten griechischen Grenze aufrechtzuerhalten. Premier Lambros soll sich im Prinzip Mit diesem Schritt einverstanden erklärt haben. Tie Allüren beabsichtige, mir einen Theil der griechische Bahnen für die Zufuhr nach Saloniki zu nennenden. England wird Dent s ch la ii d' s Beispiel folgen. London, 17. November. Co lonel Winston Ehnrchill prophezeite gestern im llnterhanse wie die nniiinehr vollständigen Parlamciits berichte ausweisen , daß die Regie rung noch vor Beendigung des Krie ges die Eonlrole über die gesammle Schisfahrt übernehmen und die all gemeine Dienstpflicht einführen wür de und zwar nicht nur für die Armee, sonder auch für alle andere dem Kriege dienenden Zwecke. Ter frühere Erste Lord der Admi ralilät sagte ferner voraus, daß es sich alsnothwendig erweisen würde, sür alle Lehensbedürsiiisse Nalions karten einznsührcn und die'Preise derart anzusetzen, daß auch die ärm sten Bevölkerungsklassen sich Nah rnngsmittel verschaffen können. Weiterhin sei seiner Ansicht nach eine nationale Organisation derLand wirthschaft absolut unvermeidlich. Churchill schloß mit den Worten: „Wir brauchen eine große Orga nisation, damit wir ebenso Lebens- Munition wie Todes-Mnintion her stellen können." Rußland denkt nicht an Separatfrieden. Petersburg, 17. November. Ter auswärtige Minister hat, nach der halbamtliche Nachrichten-Agen tur, an alle russischen Vertretern in den alliirten Ländern ein Telegramm gesandt in welchem erklärt wird, das; . Rußland fest entschlossen ist, unter . leinen Umständen einen Separatfrie - den zu schließen. Der Wortlaut der Depesche ist fol gender: „Petersburg, 19. November , 1919. Kürzlich im Auslande von der Presse gewisser Länder verbreitete , Gerüchte, das; zwischen Rußland und i Deutschland geheime Besprechungen , zwecks Abschlusses osties Separatst i dens stattfinden, sind vergeblich und > machen keinen Eindruck ans die russi sche Regierung. Die kaiserliche Re , gierung wünscht auf's Entschiedenste zu consiatireii, daß diese absurden ; Gerüchte npr in feindlichen Ländern genährt werden tönncii. i Rußland wird die innige Gemein - schast, welche sie mit ihren tapferen , Alliirten verbindet, intakt halten und , wird weitentsernt, an einen Separat . frieden zu denken, ohne das geringste Wanten an ihrer Seite den gemein samen Feind bekämpfen bis zur Stunde des endlichen Sieges. Nichts, was unsere Feinde unternehmen wer . de, kann den nnwiderriislichen Ent- schlnß Rnßland's im geringsten er schütter. Sie sind beaustragt, Vorstellendes zur weiteste Kenntniß zu bringen und den Anhalt des Telegrammes der Regierung, bei der Sie acrredidirt sind, vorzulegen." Rodzi aii I o wieder Dnm a< P räside n t. i Petersbnr g, via London, t 7. -.November. Michael Vladimirv- I witsch Rodzianko ist wieder znm Prä ! deuten der Duma erwählt worden. ' Rodzianko ist im Fahre 191 l znin , l Präsidenten der Duma erwählt wor : ' den und wurde seitdem jedes Fahr wicdercrivählt. Er ist in Fekateri :! noslaw geboren. Ter Teutsche Eorrespoudeut, Baltimore, Md., Tamsta.q, den 18. November 1916. Gewaltige l Verheerung im Hafen Non Archangel i i Bei (Explosion russischer Munitions-Dampfern. Es waren sieben Schiffe, die in die Luft flogen, und nicht eines, wie ; zuerst berichtet. Berliner Mel düng durch den Censor verstüm- > melt. Lcbensvcrlust und Ma terialschaden ein ungeheurer. Munitionszug auf russischem Bahnhof explodirt. Berlin, 17. November. Ei nem in russischen Zeitungen in Aich angel veröffentlichten Berichte ge mäß, so sagt die Uebcrsee - Nachrich ten - Agentur, sind vor Kurzem sieben russische Mnnitionsdampser im Ha fen bon Archangel in die Lust gegan gen. Die Zeitung wird im Folgenden citirt: „Heute Abend wurde Archangel durch einen fürchterlichen Lärm in Schrecken verseht. Der ganze Hajen schien in Flammen zu stehen. Um 9 Uhr 19 des Abends wurden sieben Dampfer, die ani Morgen eingelaii fen waren, in die Lust geblasen. Tic Erplosion war so enorm, daß Schis fs lheile ans Eisen 799 jai-ds weit flo gen. Der Hasen glich mehrere Minu ten lang einem hrennenden Vulkan. Es hagelte Stücke glühenden Eisens. Alle Hafeiieinrichtnngen waren in Gefahr. (Durch den russischen Een nusgeslricheii.) Siebeniinddreißig La gerhäuser wurden dem Erdboden gleichgemacht. Der Schaden wird ans (vom Een sor unterdrückt) Millionen von Rn dein geschätzt. De letzten Berichten nach wurden (Anzahl vom Censor unterdrückt) Leichen gesunden. Siebenhundert und dreiniidsechzig > schwerverletzte Personen wurden nach! Hospitälern gebracht. Man wird sin ! den, nachdem das Gebiet aufgeräumt I ist, daß die Zabl der Opfer eine be trächtliche ist. Zutritt zum Hasen distritt ist fortdauernd perboten." (Nachrichten an die Erchange Tele graphen - Gesellschaft, von Stockholm ausgehend, vom 19. November, citir ten eine Stockholmer Zeitung, daß der riissilchc Mnnitionsdampser „Ba ron Breseni" im Hasen von Arch angel durch Explosion in die Luft ge gaiißen sei, wobei 199 Personen den > Tod gefunden hätten und 999 per - wnndet worden wären.) Russischer Munitionszug explodirt. I (Lorrclpondeiu der üNlociirlcn Prc-slc.) Tokio, 21. Oktober. Spezial - Depeschen von Ehangohnn in der 1 Manchnrei erwähnten, daß 299 Per - soncn getödtet oder verwundet wor i, den seien, infolge einer Explosion ei i es Munitioiisznges auf dem rnssi ; scheu Bahnhof zu Chuchiasiii, in der c Nähe von Tsitsihar, in der Nord ° Manschnrei. Der Zug war ans 19 Frachtwaggons zusammengesetzt, zwei - derselben waren mit Minen beladen, ' welche für die russische Armee in Aa - pan hergestellt worden waren. Ter Unfall soll sich durch eine über i hitzte Achse ereignet haben, welche die > Explosion einer Mine verursachte. Der gesaininte Zug erplodirtc, und ' viele in der Nähe stehende Personen, unter denen sich der Statioi-svorsland - befand, wurden getödtet. Andere : verbrannten in dem Feuer, ivelches > 19 Häuser einäscherte, ehe es unter i Eontrole gebracht werden tonnte. Das Unglück ereignete sich oi 1 I. Otto - ber. Man glaubt, die Einzelheiten i seien von den russischen Militärbehör > den unterdrückt worden. ' V or senkte Schiffe. London, 17. Nov. Ter nor wegische Dampfer „Torridal" ist, wie Llohd's Agentur ankündigt, ver senkt worden. Es wird ebenfalls be " richtet, daß der britische Dampser „F. Malterazzo" von der Mannschaft im Stich gelassen wurde. (Der 2829 Tonnen große Dampser „F. Matlerazw" war der frühere „Filii,isbroot". Er war l!l7 Fuß lang und 19 Fuß breit und haste ei nen Tiefgang von 2l Fuß. Das Schiss wurde im Aabre llxxl in Sn - derland gebaut und war das Eigen tlmm des F. Malterazzo Dampser . Gesellschaft, G. m. b. H., in London. - Schifsstisten führen keinen Tani - pser Namens „Torridal", wohl aber . einen norwegischen Dampser „Tors i dal". Derselbe hat einen Ranmge - halt von 9929 Tonnen. Er wurde im Aahro 1891 in Newcastle gebaut und - war in Tonsberg, Norwegen, behci mathet.) Ocsterreichische Flieger aktiv. Drahtlos nach Knhvllle.) Berlin, 17. November. Tie österreichisch - ungarische Admiralität machte heute die nachstehende Ankün digung: „An den frühen Morgenstunden des 11. November bombardirte ein österreichisch ungarisches Secplan-Ge schivader in sehr erfolgreicher Weise feindliche Positionen bei Ronchi, Ver megliano und Toberdo. Ein feindli cher Aeroplan, der daS Geschwader Angriff, wurde in die Flucht geschla gen." Vicekönig sürPolen wird bald ernannt. Amsterdam, via London, 17. November. Die Berliner „Germa nia" giebt bekannt, daß die Ernen nung eines VicekönigS für Polen, der die Würde bis zur formellen Wahl eines Königs behalten wird, unmit telbar erfolgen wird. K i r ch e n - C o l l c k t e n zur zu r H ü lse Polen s. Berti , 17. November, l lieber see-Nachrichten Agentur.)—Der Prä sident des polnischen Hülfs-Eomites in Veveh in der Schweiz veröffentlicht interessante Ausstellungen über die Beträge, die seit dem Ausruf des Papstes am 21. November 1915, durch Kircheii-Collekten für Polen ausgebracht worden sind. Die Ge sammtsumme beträgt zwei Millionen siebenhundert einundnennzig Tausend Francs. An erster Stelle steht Deutschland mit einer Million sechs hundert und ein Tausend Francs, dann folgen die Vereinigten Staaten mit 708,9G> Francs, Oesterreich Ui, gärn mit 999,999 Francs, Arland mit 288,999 Francs. Von de En tente-Mächten haben England nur 119.999 Francs, Canada 129,999 Francs, Frankreich l 1:'.,999 Francs, Atalien 112,999 Francs, Belgien 91.999 und schließlich Rußland 88, 999 Francs gesammelt. Wilsonw a r n t T e ts ch land. London, 17. Nov. Ter Besuch des Freiherr von Bunan, des öster reichisch uiigarischenMiuister des Aus wärtigen Amtes, in Berlin, wird, so heißt es-, mit einer Besprechung mit Tr. von Bethniann Hotlweg, dem Reichskanzler, in Bezug der Stellung der beiden Kaiserreiche den Ver. I Staaten gegenüber 'in Einklang ge j bracht. Diese Nachricht war iii'einer l Depesche an die drahtlose Presse ge richtet, enthalten. An dieser Eonse renz, so heißt es in der Depesche, wurde die Frage, ob der Tauchboot -Krieg in seiner jetzigen Gestalt wei tergeführt werden sollte, mit der Möglichkeit eines Bruches der Bezie hungen mit Nkashington, oder ob derselbe eingeschränkt werden sollte, besprochen. In der Depesche wird hinzugefügt, die deutsche Regierung habe eine deut liche mündliche Warnung erhalten, daß Präsident Wilson's Geduld bei nahe erschöpft sei. Der neue österreichische Botschafter an Ver. Staate n. Berlin, 19. Nov., via London, 17. Nov. Graf Adam Tarnowski von Tarnow, der neue österreichisch ungarische Botschafter in den Ver. Staaten, welcher bisher österi eichi i scher Gesandter in Bulgarien war, ! wird sich nächsten Sonntag von So sia nach Wien begeben. -König Ferdinand ehrte den Grasen ' sowohl wie die Gräfin Tarnowski '! vor ihrer Abreise, dadurch, daß er sich -! nach der österreichisch - ungarischen ! Gesandtschaft begab und dem Grafen den Alexander Orden mit Schwertern i und der Gräfin dem bulgarischen Ver dienstorden Persönlich überreichte. - -König Ferdinand verlieb der Gräfin ' gegenüber seinem Tanke Ausdruck, - für ihre Theilnahme an dem Hülss ' Werke während des Balkan- und des derzeitige europäischen -Krieges. 'Todesurtheil sür türkst sch en Vaterlands Vc E räth e r. A m st e r d a m, Holland, 17. Nov., " via London. Eine Depesche von i Beirut in Snricn berichtet, ein Kriegsgericht habe das Todesnrtheil über Hussein Kemal Pasha, den Snl tan von Aeghpten, verhängt. Ter Grund dafür ist, daß er einen Reichs autheil des türkischen -Kaiserreichs fremder Herrschast unterstellt habe. Das Todesurtheil, so heißt cs in der Depesche, sei durch einen kaiserlichen Eabinetsbefehl bestätigt worden. (Abbas Hilmi, der zu Ansang des - -Krieges -Khedive von Aeghpten war, schloß sich der Türkei an und wurde im Dezember 191 ! eiithront. Die bri tische Regierung proklamirte hierauf die Ernennung seines Onkels, Hns sein -Kemal, zum Sultan von Aeghp . len.) Aus s ch reit ung e n i m ho l - ländisch e n II i, t er h a u s e. A m st erdn in, 17. November, >7. November. Die sonst so ruhigen Sitzungen des holländischen Unter > Hauses wurden am Donnerstag durch eine Scene wilder Aufregung gestört. Ter Grund dafür lag in einer hefti j gen Rede des Abgeordneten Nier Okstrrreichischc Kavalleristen stehe entblvsten Hauptes vor einem Kreuz a der Landstraße in Galizien. strasz, der mehrere Abgeordnete, Mil glieder der Nahriingsniittel-Control- Eommission, beschuldigte, ihre Ttel liingen dazu zu benützen, persönlichen Prosit zu erziele. Die beschuldigten Mitglieder umringten Nierstrasz und riesen: „Werst ilm hinaus!" Der Sozialijtenjührer Troelstra bestieg ei ne Bank und überschüttete den An kläger mit Vorwürfen. Der Präsident war schließlich gezwungen, die Sit zung zu suspeudiren. Zu Ehren Mntsnhitu's. Tie Aapaner' erblicken in ihrem vor vier Aahicn gestorbenen Kaiser Mutjuhito, der aus dem mittelalter lichen Feudalstaat ein modernes Staatswesen gemacht hat, den größ ten Herrscher ihrer langen Geschichte, lind da bei ihnen die Verehrung der Fürsten wie der Todten eine große Rolle spielt, so hat man beschlossen, unweit von Tokio zu Ehren des ver storbenen Kaisers eine Grabtcmpel zu erbauen, der der größte und schönste des Landes werden soll. Man hosst, im Fahre 1929 den Bau, mit dem man schon begonnen hat, zu vollenden. Er wird vier Millionen Zhen kosten: das ganze Volk vom Reichsten bis znm Aermsten hat zu diesen Kosten beigetragen, der aus einem 199 Hektar großen Gelände er richtet wird . Nach der Fertigstellung des Tem pels wird man zuerst in einen äuße ren, dann einen inneren Vorhof ge langen, in denen prächtige -Kultstät ten errichtet sino. Das eigentliche Grab wird im Mittelpunkte der gan zen Anlage, und zwar inmitten ei nes Tempelhoses liegen; eS ist als ein Pantheon gedacht, das Scharen von Gläubigen und Touristen an ziehen wird, iteberall rings um den Grabteinpel und in den Hosen wei den hdrrliche Gärten erstehen, die alle Blnmeiiarten des Anselrciches bergen sotten. Der Aapaner liebt ja Blumen über Alles. Ter Tempel, der die Gräber des -Kaisers und sei ner Gemahlin bergen sott, wird ans dem Holze des heiligen Hinokibau mes errichtet und mit reichen Orna menten aus Gold und Kupfer ge schmückt werden. Hinter dem Grab- TemPel soll ein Pinienhain angelegt werden, der das Allerhciligsle dar sielten soll. Dieser Hain wird von einer Mauer umschlossen werden, Während den Grabtempel ei Gra ben umgeben wird. Die verschiedenen Kultstätten in den Gärte und Vorhäfen sollen al len Kulten dienen, die es in der Lhinta-Religion gibt. Einer dieser Tempel ist sür Opserzwecke, ein cm derer sür die heiligen Tänze bestimmt. Ein dritter wird alle Gegenstände be herbergen. von denen der -Kaiser zu Lebzeiten umgeben gewesen ist; ein vierter Tempel wird alle Bilder aus seinem Lebe enthalten. Auch eine Reihe von Pagoden soll aufgestellt werde, und in Alichen will man die Original Dokumente von Aapan's Grundgesetzen bewahren. Damit der Friede des Heiligthums in testier Weise gestört werden tan, dürfen in der Umgebung des Grabtempels we der Gebäude ansgejührt werden, noch Verkehrsmittel ihren Weg nehmen. Nur eine breite Landstraße wird von Tokio ach Maiji Fing, so wird der Tempel beißen, hinausführen. Moderne Brnaosiistnugs Parade. Aus Berlin schreibt man niiS: Vor einiger Zeit glaubte man, Brandstiftungen weniger bestrafen zu müssen als früher, da die Gefahr durch Feuerwehr und Versicherung wesentlich beschränkt wurde. Seit aber die. Brandslister sich immer neue Vorrichtungen zur Ausübung , ihres Vorhabens erdenken und dabei alle Hülfsmittel der modernen Tech- ' Eingang zu einem Lesezimmer snr deutsche Soldaten an der Westfront. ni! und Chemie zu Rathe ziehen, ist die criminalpolitische Auffassung die ses Verbrechens wieder erheblich schärfer geworden, und man ist eifrig bemüht, neue Methoden nusziiarbei len, um den Brandstifter bei dem leisesten Verdacht aus die Spur zu kommen. Wie eifrig die Brandstister am Werke sind, ihre Technik zu berei chern und zu vervollkommnen, zeigt ein interessanter Bericht von Prof. Dr. Hans Groß in der „Deutschen Strafrechts Aeitnng" über dieTamm lung von Brandsüstungs-Apparatcii im k. k. eriminalistischen Universi täts-Ansütnt in Graz. Da haben wir zuerst das sehr alte Shstem mit der Herze, die in leicht brennbare Stosse gestellt wird, dann die Verwendung von Aunderstreisenz Lunte und Zündschnüren. Oft werden diese Vorrichtungen in verschiedenst Combinationen an den Gewichten von Pendeluhren angebracht, um so zu einer vorher bestimmten Zeit den Brand i Scene zu setzen. Auch mit Hülfe von Brenngläsern läßt sich ein Brand sür eine zukünftige Zeit, die selbst mehrere Monate betragen kan, bewerkstelligen. Die heute allgemeinere Verbrei tung chemischer Kenntnisse läßt im mer häufiger zu dieser Methode grei fen, besonders da sich bei ihr die Spu ren oft leichter verwischen lassen. 'So wird z. B. statt der Klingel im HanS telegraphen ei dünnwandiger Glas ballon mit Schwefelsäure angebracht, dessen Anhalt dann in eine darunter gestellte Schale mit chlorsaurem Kali oder schwedischen Zündhölzern flie ßen soll. Um dies zu erreichen, braucht nur an der Wohnungsthür geläutet zu werde, was man dem Zufall überlassen oder etwa durch ein an sich selbst abgesandtes. Telegramm erzielen kann. Bewährt haben sich auch Vorrichtungen mit Zündhölzern, die sich bei'm Ziehen an einer Schnur oder an einer Weckeruhr angebracht zur festgestellten Zeit entzünden. Be zeichnend für daS Wesen der Verbre eher ist, daß sich hänsig sehr geistrei che Gedanken in der Eonstrnkrion sol eher Apparate mit großen Dummhei ten bei der Ausführung ihrer Pläne verbinden. Diesen Ankonsegucnzen verdanken nur cs, daß der Verbrecher troti aller Vorsorge doch meist er tappt werden kann. Die verdeutschte Polizei. Man schreibt uns aus Berlin: „Nicht nur -die Freunde einer weitge henden Beseitigung aller entbehrii chenFremdwörter, sonder auch man che andere Leute werden mit Vergnü gen gelesen haben, daß auch das Po lizei Präsidium sich verdeutschen las sen will. Bei dem Präsidium wird es dann nicht bleiben, sondern sämmt liche Organe imd ihre Befugnisse und Maßnahmen werden deutsche Bezeich nungen erhalte. Ein guter Rath kan dabei vielleicht von Nutzen sei. Die Polizei erscheint heute Manchem nicht so sehr als die Helferin und Schützerin der schutzbedürstigcn Be völkerung, trotzdem die ausführenden Personen seit lange den schönen Na men „Schutzleute" trage, als viel inehr als die rächende und strafende Hand des Staates und des Straf richters. Das liegt natürlich nicht an dem fremden Name, sondern an an deren, hier nicht zu erörternden Din gen. Aber Namen sind nicht bloßer „Dunst," sie leiten oft in andere, ver nünftigere Aufsassungen über. Das wäre wohl auch bei der llmnennung der Polizei nicht ganz iinmöglich- Man sollte bei der Verdeutschung ausgehen von dem vorhandenen Na men Schutzmann und die Polizei Schutzdienst, polizeiliche Maßnahmen schntzdienstliche Masmahmcn nennen, den Polizei - Wachtmeister Schutz- Wachtmeister, den Polizei - Haupt mann Schutz - Hauptmann, den Pa lizei Direktor Schutzdienstleiter, die Geheimpolizei den Geheimschutz n. s w. Das wären einfache, allen ver ständliche Bezeichnungen, die zugleich daraus hindeuten würden, das; die Polizei Aedermann gegen rechts- und ordnungswidrige Angriffe zu schütze habe, eine Thätigkeit, die mit derAus snchnug und Verfolgung der Nebel thäter grösjtcntHeils zusammenfällt, lind wer etwas ans dem Herzen hät te, würde an das- Schatzamt jeden falls mit mehr Vertrauen sich wen den, als an das Polizeirevier, die Po lizei - Direktion . s. w. TaS Poli zei-Präsidium als Schntzdienslleitnug oder Tchntzdienst - Vorstand würde jedenfalls ebenso viel bedeuten, als bei ihrer jetzigen sremdwörtlichen Benen nung. Das Eiscnbahngelcise ii Weltall. Fährt ein Eisenbahnzug durch eins Kurve, so müsst- die äußeren Räder einen weiteren Weg zurücklegen als die inneren, weil die äußere Schiene eine größere Länge hat. Man sollte nun annehmen, das bei cinpm kreis förmigen Geleise, das z. B. unser ganzes Sonnenshstem umfaßt, die äußere Schiene sehr viel länger sein müßte als die innere. Das ist aber durchaus nicht der Fall. Setzt man nämlich den Abstand der Schienen Z rund anderthalb Meter a, so ist die äußere Schiene bei jedem Durchmesser des inneren Greises nur 9 bis >9 Meter länger als die innere Schiene. Z n rechtweis nn g. Der Feldwebel ererzirt mit jungen Berli ner Rekruten. Einer von ihnen, der im Civilleben Rechtsanwalt ist, muß eine Weile allein übe. Hierbei ent fährt seiner Brust ein hörbarer Seuf zer. Der Feldwebel siebt ihn scharf an und jagt: „Paßt Almen wohl iistb- Herr Rechtsanwalt! Lesen Sie Be rufung ein!"