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Unfälle. , New flori er Infanterist sprang von einem Gülerzng und brach ein Bei.-George Billineyer wurde bei einer Straßenbahit-Collisioii lebensgefährlich verletzt. Kna bc erlitt Schüdelbrnch. Als gestern Nachmittag der 22 Jahre alle Infanterist Marti Ro he, ein Mitglied der Comp. A des 10. New Porter Infanterie Regi ments. ans den Geleisen der Pennivl. vania Eisenbabn an der Gnilford Ave. nnd Preston-Straße, von einem sich in Bewegung setzenden Güterz ge sprang, wurde er zu Boden ge worfen. wobei er einen Bruch des rechtes Beines, sowie nicht unbede lende Abschürfungen am ganzen Kör per davontrug. Eapt. R. K. Toms eoll brachte den Verletzten in einem Arnice-Anloniobil nach dem Mercy Hospital. Bci der Ä rbcit verletzt. Taini Russo ist ein 2l Jahre alter Mann, von Nr. 809 Stiles-Straße. der in dein Frachtfchnppen der Pemi fylvania-Eisenbabn des Bahnhofs an der President-Straße angcstelll ist. Gestern hatte er das Unglück, daß ein schweres Stück Eisen ihm aus den rechten Fuß siel. Er wurde nach dein Mcrcv-Hospital genommen. Es scheint, dos; er das Fußgelenk ge brochen hat. Schli in m verletzt. George BiUinever von Nr. 023, Nord-Plaski-Stras;e, wurde bei d-m Zusammenstoß mit einem Waggon der EUicott-Eity Linie an der Sara toga- nnd Earcy-Straßc von seinem Wagen ans die Straße geschleudert und zog sich Verletzungen z. die wahrscheinlich seinen Tod hprheisüh reu werden. Er wurde in einem vor überfahrenden Antoinobil nach dem Franklin Square Hospital gebracht. An dem Unglück, das angeblich nicht zu verhüten gewesen sein soll, war, wie es scheint, die schlüpfrige Stra ßenbahn schuld. Erlitt ein e n Schäde l b r ii ch. An der Frederick-, unweit der Bal timore-Straße. wurde der t7-jäbrige John Airey von einem Lastauto über fahre, vor dem er über die Straße gehe wollte. Das Automobil wurde von Wilmer Vorder von Nr. 711, Nord-Gay-Straße, gelenkt. Beide Männer sind von der Joseph Weinig Transfer Eo. angestellt. Airev ivnrde eiligst nach dem M'ercv-Hospital ge bracht, wo festgestellt ivnrde, daß er einen Schädelbruch erlitten hat neben anderen Verletzungen am Körper. Kauften Schnappe für Soldaten. In der mittleren Polizeislatio wurde gestern Morgen Robert Law son von Nr. 100, 1. Straße, High landtonw. in PIO und Kosten be straft, weil er von einem Soldaten Geld annahm nd demselben Whys key lauste. John Haupt, 00 Jahre alt, von Nr. 705, Wesl-Fanette-Ltr.. wurde ans deni'elhen Grunde nni P 25 nnd Kosten bestraft, nnd Leo nard Atkins, ein Neger aus Empo rici, Va., in P 2 und .Kosten. Scheint sich nicht zu bessern. Die tl Jahre alte Bessic Erisp, alias Villian Schanze, wurde gestern Nachmittag von den Geheiinpoliziflen Miiitiens und King verhaftet, da sie angeblich ihre Parole verletzte, ferner soll sie Frau James Parlett von Gv vanstown bestohlen und in das Haus von Fräulein Frances Niner, Nr. 832, Eator-Aoe., eingebrochen habe. Das Mädchen wurde vor einigen Wo chen aus einer Besserungs-Anslalt entlassen und unter Aufsicht von Frl. Niner gestellt. Tie Vclztere ver schaffte dem Mädchen eine Stelle bei Frau I. Parlett. Am 1. Oktober soll dann das Mädchen Kleider, etc., ini Werthe von Pl5 gestohlen und auch in das Haus von Frl. Niner eilige brache haben. Die Verhaftete wurde nach der mittleren Polizeistatio ge bracht, wo sie heute Richter Packnrd vorgeführt wird. Mord im ersten Grade. Die Geschworenen im Criiiiliial- Gericht haben den 38 Jahre alten Jobu Henschel des Mordes im ersten Grade schuldig befunden. Richter Amblcr. welcher das Resultat der Gc schnchrisnen ohne weitere Empfehlung derselben entgegen nahm, wird an Montag die Strafe festsetzen. Henschel bat am 28. Mai seine Frau und sei nen Stiefsohn.' Henry Kuhn." in Nr. 108, Süd-Carröllton-Avenue, er schossen. in Aonapolio. Frank Kowalewskß alias Frank Smith, der cingestand. den Viehhänd ler Abraham Edelstein von Highland towi, am 7. September ans seiner Farm erschossen zu haben, wurde ge stern von den Geheimpolizisten Kah ler und Freeman nach Annapolis ge bracht. Ter des Oordcs Beschuldigte wird im Gefängniß in Annapolis festgehalten, bis der Prozeß beginnt. Geschieden. Im Kreisgcricht erhielt Frau Daify absdl,ite chetdt,fiy yoy Die driiivkratische Campagne. Herr Hngh A. M'cM'nlle, der dc niokratische Eandidat für Staats , j Controleur, wird seine Campagne am , nächslen Mittwoch mit einer Rede in Upper M'arlboroiigh beginnen. Der Cp Coiigreßinann David I. Vewis, jetzt Mitglied der Taril-Coniinission, ! nnd Herr Robert E. Vee von Balti more werden Hr. M'cM'iillen beglei ten. Am selben Abend werden die - drei Redner einer Vcrjainniinng in - Va Plata beiwotnien. Am Tonner slag Mittag wolle die Candidatcn l nach Prince Frederick in Va Piata geben nd an. Abend in einer Per - sninnilnng in Veoiiardtowil, St. Ma rv's Connlv. sprechen. Ai folgenden Samstag wird Herr M'cM'ulle eine Tour über das Oslnser in Elkton be ginnen. In Baltimore sott Ende ! OktoG'r eine große Bersninnrlnna ini Interesse der Candidatnr des Hrn. M'cM'nllen gehalten werden. Noch keine Entscheidung grtrosfcn. In der gestrige Spezial-Ber sainmlnng des Antoniahil Clubs van , Maryland, die Vinter verichlaisenen Tlniren stattfand, lain wiedonim , keine Cntickx'idnng bezüglich der , Adaiiijon Bill zn Stande. Tie Be- ainten wollten über die Versaii,- ' liing „icbls weiter bekannt machen. ,! als die Thatsache, das; die Angelegen heit nicht entschieden worden war. Sollte die Adainspn Bill in Krass treten, dann können die Antaiiiohüi sscn des Distrikts Calmiihia die Ma rpländer Straßen benutze, ohne die Gebühren für eine Viren; bezahlt z haben, nd die staatliche Vandslraßen Cominisssan würde ungefähr Ploo.- OOO pro Jahr verlieren. Ties ist der Grund, daß die Beamteil der Com mission gegen die Vorlage arbeiten. Tr. H. M. Rawe, der Präsident des Antomobil-Clribs van Maryland, arbeitet aber ini Interesse der Bill. was zur Folge hatte, daß in der leb teir Versammlung des Clubs eine A;abl Mitglieder sich entschlossen, den Präsidenten zu stürzen. Ob in der gestrigen Sitzung darüber gcfpro , chcn wurde, konnte nicht in Ersah rnng gebracht werden. Wollen ein Hospital bnucii. ' Tie „Baltimore Homeopatheii- Vereiiiiguiig" hielt gestern Nachmit tag im „Hotel Emerson" eine Ver snminlnng, in welcher beschlösse wnr ' de, ein neues hoiiieopatbischcs Hospi tal zu bauen. Pläne für die Sanini liing von P 300.000 wurden ebenfalls getrosten. Tr. Eldridge E. Price lei tete die Versammlung. Wegen Vcrleiiiiiig des Possgrsches. Frau Elfie Murray. 35 Jahre alt, voil Rcislerstown, Vnltiuiore-Co., wurde gestern vom Bniides-Cominis sär Snpplee unter der Anfchnldi , gnng, angeblich eine Zeitung von . einem Briefkasten genammen zu ha den. unter P2>> den Bndcs-Groß gefchworene überwiesen. Als Vermittler rrllniiiit. Er-Richter Jacob M. Moses wurde von der Control Behörde des Kriegs- Departements als niiparteiischcr Ver mittler bei Arbeiter-Schwierigkeiten in Fabriken, welche Kleidungsstücke und Uniformen für die Regierung herstelle, ernannt. Richter Moses' Jurisdiktion erstreckt sich über das ganze Vaud. Brief aus Frankreich. Dr. H. W. Tweeney von Nr. t 823, Nord-Calvert-Straße, sieht bei der 11. Feld Ainhnla;.Compagnic der britischen Armee in Frankreich. Cr hat einem hiesigen Freund ge schrieben. daß englisches Ale war, ausgeschenkt wird. Zwei Genre Flaschen Pier. Charles C. Brawn von Nr. 1525, West.Fayette.Straße. wurde gestern vom Richter Brendel im nardwesl lichcn Polizeigeiicht „in P 2 und Ko sten bestraft, weil er einem Soldaten von Camp Meadc zwei Flaschen Bier zugesteckt hatte. Hatte „N. Wood" ans dem Arme. Gestern Morgen wurde die Veiche eines Mannes im Hasen schwimmend von Charles Rnttyer von der Wolfc- Ltraße aufgefunden . Die Veiche wurde geborgen nnd nach der M'orgne gebracht. Ans dem einen Arm war der Name „R. Wood" tättowirt. Telephonisten drohen mit Strike. San Francisco. 12. Okt. Fünftausend Angestellte der Telephon- und Telegraphen-Gesell schaft" drohen, an den Strikc zu gehen, falls sie keine Lohnerhöhung erhalten und die Union der Mädchen ?kngcstellten anerkannt wird. Ter Strikt würde einen Bezirk von Seattle bis San Diego betreffen. Beamte der Gesellsckast sagten heute Abend, die Lohnerhöhung wer de in Betracht gezogen. Die Führer dr Union sagten, im schlimmsten , Falle werd der Ttrike nicht vor dem . 21. Oktober erklärt verden. nach b i lmtf der jetzigen Eontrakte. Der Drntsche >Crrr,pond<-nt, Baltimore, Md., Sonntag, den 14. Oktober 1917. Glücklich heimgekehrt. Mckho. der Hoctisttoiiiinaii dirende der allantischen Flotte. Ans England, wo er an Eon ferenzcn mit den Marine Antori täten der Allnrten theilnahm. Sekretär Daniels' Erklärung. Washington, 12. Oktober.— Admiral Mayo, der Höchsitoininaiidi rende der atlantischen Flotte, ist mit seinem Stabe aus England heinige lehrt. wo er an Eonserenzen mit den Marine Autoritäten der Allürtc sich ! betheiligte. Diese Ankündigung wnr > de heute vom Flottem Departement ; 'antorisirt. In seiner Bekanntgabe erklärte Marine Sekretär Daniels: „Admiral - Mano wird sich unverzüglich nach ' Washington begeben, m dort dem ! Flotten Selretär genauen Bericht zu erstatten. Admiral Mayo besuchte die britische Flotte nnd unsere eige nen Streitkräste in britischen und französischen Gewässern, um sich mit den Verhältnissen, unter denen die AUiirtcn Flotten operiren, vertrant zn machen." Bon de Eonserenzen des Admi rals sind bisber keine Angaben ver öffentlicht worden. Schwer brstrast. Bellevill e, Jll., 12. Oktober Herbert Wood und Vco Keane wur den beute Nachmittag der Ermor dung de-; Negers Scott Clart html dig besilnden. des Negers, der a den in dem Rasseiiansrnhr in East St. Lonis. empfangenen Wunden gcstor ben ist. Tie Strafe wurde ans I I Jahre Gefängnis; festgesetzt. Wood und Krane sind die ersten Weißen, die ans Betchnldigniigen in Verbin dung mit dem Rassenlrieg hin pro zessirt wurden. Tie Geschwarenen beriethen zwei Stunde lang. Am vergangene Sonntag wurden 10 Neger schuldig befunden und je der derselben erhielt eine Strafe von nicht mehr als l I Jahren znertheilt. Staatszengen sagten ans, Woed nnd Keane seien verhaftet worden, als sie Elarl an einem Stricke die Straße eiitläng schleppten, der ihm um den Hais gelegt war. Keane ist erst 17 Jahre alt. Am nächsten Mo > tag werden drei weitere weiße Mä er ans Beichuldigimgen in Verbi düng mit den Unruhen Prozess t werden. Ter Hülss General-Staatsanwalt M'iddlekanf von Illinois hatte in sei nein Schluß Argument beantragt, das; die Todesstrafe über Wood und eine schwere Gefängnißstrafe über Keane erhängt werde. „Ter Grund dafür, das; das Ge > neralanwaltsamt an dieser gerichtli , chen Perfolgnng theil nimmt." jagte er, „liegt in der Thatsache, daß sie die Grenzen dieses Eonnties nnd so , l gar dieses Staates überschritte hat. so weit ihre Wichtigkeit in Betracht kommt. Wenn Negerjagden duldbar sind, werden wir Soldaten in jeder , Stadt des Staate; behalten müssen , und wir tonnen sie nicht nach Europa , entsenden." Tie Zahl der bekannten Todten in > dem Rassenlrieg in East St. Vouis helänit sich auf 17. Ter Grund dafür wnr die Erniorduiig eines Tetellibs und die Verwundung eines Polizisten bei dem Bestreben, eine Mente Neger auseinander zu treiben. Tie GnisM schwarenen funden, daß in Wirtlich teil Agitatareu schuld an de Ruhe ! slöimngen waren, sowobl unter den s - Weißen als auch den Neger, wegen - der Eintührnng von Negern ans den Südslallen für indnjlrielle Zwecke. Ar:— Gros Luxburg im* Tctrntivns Lngcr. Buenos Apres. 12. Oltober Gras Karl von Lnrbnrg, der frü here deutsche Geiandte an Argenti nien, traf beute iw Tetentions-Vager ans der Jniel Marlingarria ein. <Gras Vurbnrg verschwand, „ach dein ihm sein Paß ausgehändigt wor den war, ans Buenos Anres, wurde aber km; darauf im südlichen Theile der Pronin; Buenos Apres gesunden nnd verhaftet. Nrgrrmörder von Posse erschossen. Taiiville. Va.. 12. Oktober. Walter Clark, ein Neger, der heute seine Gattin ermordet und sich dann in seinem Haiise verbarrikadirt hatte, von ivo er einen Polizisten, der ihn verbaite,i wollte, erschoß und de Hülss-Zcheriff Boisscau wahrschein lich tödtlich verwundete, wurden von einer Posse durch zahlreiche Scbüsse getödtet, als er ans dem Hans zu entfliehen suchte, welches die Posse in Brand gesteckt hatte. Nicht so einfach. Erster Lalidsturmmann: „Na, was hat denn Deine Frau gesagt, wie Du heute Nacht vom Abschiednehnieu so spät „ach Haufe gekommen bist?" Zweiter Landsturininan: „Mensch, dazu brauche ein paar Stunden I Zeit, det >vt>de mal erzählen, i wciitt wir erst im Vchützengrab-n lje- Isen!" -lsh Am Opfer. Eine Skizze von Mitr Krcmnitz. Daß es auch gerade das Haus mit dem Christophorus sein mußte! Das Schicksal ist sinnlos, aber die Menschen legen Sinn in die Zufällig keiten des Geschehens hinein. Und so frißt der Aberglaube sein schädliches Dasein weiter. Verlassen ist daS Haus, und der Heilige, der- den Heiland durch die Fluten trug, prangt in seiner Übcr ' menschlichen Größe zwischen blinden Fensterscheiben. Die einst lichten Holz wände sind gedunkelt; Zeit und Föhn pflegen das zu tun. Bon außen je doch ist das geschindelte Haus immer noch recht ansehnlich. Touristen, die in dein weltfremden GebirgSdorf Auf enthalt nahmen, erkundigten sich, ob das Haus nicht zu vermieten sei. Ein Traum von summenden Bienen, von bunten Wiesen, vom rauschenden Bach, von weißen Sommernächten, wo der Mond mit dem drohenden Gletscher kost, umgaukelt sie. Der Will meint achselzuckend: Da? würde Wohl schwer halten. Eine entschiedene Antwort, ein Ja oder Nein, erhält keiner, das liegt in der Art der Leute. Möbel stehen nicht im öden Haus, bis auf zwei Kinderbetten. Gerade die zwei. Nichts sonst. Verkaufen wollte er sie nicht wie den andern Hausrat, auch nicht mitnehmen bis nach Amerika. Denn nach Amerika ist er gezogen, weit über die Fluten, die ihm sein Glück davongetragen ha ben. Vielleicht beginnt er dort ein neues Leben, denkt nicht mehr der Dorfhcimat und des Ehristophorus, der wie znm Hohn gerade an seinem Hause thronte. Bielleicht ziehen noch einmal Kinder von ihm ins Stamm haus, das hier im alten Kalkstein Europas wartet. Verkauft soll es nicht werden — das war sein letztes Wort. Lieber vermodern und verfal len. Für den schönsten Burschen im Dorf galt Gebhard. Die Männer sind dort! alle schon, sie formt die harte Arbeit,! die die Mädchen und Frauen entstellt,! sie vor der Zeit altern macht. Und j auch reich war er, stattlich sein Haus auf der Halde, nur so fünfzig Schritt über dein Alvier. Fleißig ist der Bach und hellgrün wie der richtige Wasser neck. Uebermüiig schlängelt er sich durch die blumigen Malten. Kommt er jedoch gelb und erbost von den ho hen Bergen—keiner kennt, den Urgrund seiner Laune, in Hebel sind die Fer nen verhüllt —dann gleicht er nicht dem jungen Neck in schillerndem Gewände, dann dcnlt man schaudernd des un ähnlichen grauen Alten vom Berge, Irr vor Zorn. Verwünschungen aus stoßcnd, reißt er sinnlos mit sich zu Tal, was er nur ersassen kann. Wie Donner grollen die rollenden Steine, die er widerwillig, in der Fron mit schleppen muß. WaS mag er dort oben erlebt haben, daß er sich selbst verlor? Als Gebhard die Monika in sein Haus führte, da lachte ihn der Alvier holdselig an. Das ganze Dorf lachte mit, denn die beiden waren Sonntags kinder und gehörten zueinander. Ihr erster Junge kam zur Welt. Alles lote im Märchen. Und nun sollte daS zweite Glück! ins Haus einziehen. Die Eltern mein- j ten, es sollte wieder ein Junge sein, I Söhne sind schließlich doch nutzbarer, wenn auch die Mädchen reichlich schaf ' fcn, beim Vieh wie beim Heuen, j Ganz ohne Sturm war die Ehe zwi i scheu diesen schönen Menschen nicht abgegangen. Beide wärest hochfah rend, verwöhnt und starrköpfig. Mo nika konnte alles vertragen, nur nicht, wenn ihr Mann beim Kegeln spät im Gasthof blieb. Nicht aus Eifersucht, sagte sie, sondern wegen des Stegs. Er ging stets üttr den schwanken Steg. Zehnmal hundertmal hatte sie ihn ge beten: „Mach lieber den Umweg über die Brücke, ich warte gern, komm nur! nicht bei Nacht und, wenn du ein bis-! che getrunken hast, über deS Nach- i bars Steg. Der ist nicht sicher..." -Wär er ihr eigen gewesen, dieser! Steg, lang hätte sie ihn abgebrochen. Doch dem Nachbar war er bequem, er i führte zu seiner Sägemühle. Und als! sie ihm ihre Angst sagte. lachte er nur: Gebhard habe noch nie-so viel getrun-§ ken, dast er irbcht sicher auf den Bei-! neu gestanden, und der Steg wäre gut genug. Ja, bei Sommerwetter, aber im; Frühling, wenn der Alvier da oben sein Erlebnis hat, dann steigt er auch' manchmal über alle Stege -fort. E half nichts. Der Steg blieb und die Frau im Christophorus-HauS zürnte, wenn ihr Plann abends aus blieb. Es geschah freilich kaum ein-j mal im Monat und nur Sonntags,; dast eS ihn zum Kegeln lockte; alltags! war er abends viel zu müde vom vie-' len Schaffen. Die Leut hätten ihn l Seneckt, wäre er nie gekommen; es hieß j lang schon, Monika sei Herr im Hause, i Und da geschah es. i Im Schlöste. Fremder (znm Diener, der ily, -durch die Bildcrgak- alten Schlosses führt: „DiH-ift ein herrliches Biltz. .Ist cs Wenn es geschehen so, kommt eS von einer anderen Seite als der, wo der Mensch Wachtposten ausgestellt hat . . . Die Mutier selbst wusste es, die ihr Bübchen schickte. Der Föhn hatte plötzlich eingesetzt, Sonntag nachmittags, und mit einem so heftigen Stost, dast ein Stück vom Dach des Heuschobers fortgerissen wurde. „Der Vater soll so schnell wie mög lich kommen, er ist drüben in der Ke gelbahn, geh, Bübchen, sag' ihm, schnell soll er kommen." Monika hatte alle Hände voll zu tun, um daS Heu von der gefährdeten Stelle fortzuschaffen. Der Kleine lief diensteifrig und lief —l-eute hatte die Mutter es ja nicht ausdrücklich verboten und cs war der nächste Weg—lief zum Steg ... Wie es geschehen? Nie hat es einer erfahren. Hinein gcweht muh der wilde Föhn das Kind haben von der schmalen Planke, in den tosenden, geschwellten Alvicr. Der Vater war schon unterwegs, ging auch über den Steg, ist ihm nicht ! begegnet, hat nichts gesel-cn . . . Dir ganze Nuch! hoben sie de Bü ches Ufer abgesucht. Gebhard und zehn Mann aus dem Dorf. Auch den folgenden Tag noch. Nichts gefun den. Verschluckt, gierig verschluckt hatte ihn das toll aurgelnde Wasser. Stumm litt die Mutter, trotzig zum Himmel schreiend der Vater, auch als das neue Glück —wirklich wieder ein kleiner Bub—zr Welt kam. Ehri stophorus nannten sie ihn, doch er brachte ihnen leinen Trost, so innig sie sich mühten, sich unter Gottes Hand demütig zu beugen. Monila dachte nur an eins. Des Kleinen Leiche zu finden, dann würde sie ruhiger wer den, dann wollte sie sich wieder ins Le ben finden. Wo war ihr Bub? Viel leicht weit drausten in der Fremde, im Rhein, in den des Alviers Wasser sich ergießen. Gebhard liest auch dort nachforschen, so weit er sich darauf ver stand. Doch keine Kunde drang in das ferne Hochtal. Da dachte Mo nika wieder an die heimischen Gefälle ! des Baches: Tausende von Verstecken, > in denen ihr Kleiner weilen konnte und ! wo er wartete . . . Gebhard sah ihr niit Bangen nach, wenn sie müde von der Tagesarbeit oft noch im Mondschein am Bach ent lang talwärts schritt, als müsse sie ihren Liebling doch endlich einmal fin den. Jetzt merkte sie es nicht, ob ihr Mann zum Kegeln ging, ob er den Un glückssteg beschritt oder trüb auf der Ofenbank säst. All ihr Sinnen war beim ältesten Bübchen, seine führ Stimme hörte sie im Ohr, sonst nichts mehr. Und eines Nachts, da schien der Mond zu ihr zu sprechen, ganz deut lich: „Wenn du jetzt kommst, so zeig' ich dir dein ruhig schlummernd Kind im grünen Wasser." Der gute Mond. Noch einmal flü sterte er. sie solle ihren Buben sich l)im holen. Da nahm sie den kleinen Jungen, den sie noch säugte, an die Brust, er kannte sein'Brüderchen ja noch nicht, sie wollte es ihm zeigen. Leise verliest sie mit Chriftophorus im Arm das Haus und ging zum schwanken Steg. Erst gegen Morgen wachte Gebhard auf. Da war es zu spät. Zweimal i hatte der Alvier ihm das getan, zwei § mal lMtte der Heilige am Giebel das Furchtbare mit angesehen ... Er stieß einen Ftuch aus. verliest das Haus, das Tal. verliest den Weltteil. Und darum steht das schöne geschin delte HauS mit dem großen Christo phorus tot und leer am grünen Alvier. Spargel-Essen. - Ein Fachblatt der Gastronomie be hauptet, dast man in jedem Lande den Spargel anders ißt und die Spargel -sser immer die des anderen Landes als Böotier erklären und als Men ! scheu, die nicht anständig essen können. ! In den „Kulturländern" wird der j Spargel ungeschnitten gegessen. In l England werden vielfach überhaupt ! nur Spargelköpfe serviert, die natiii- lich ohne Mül) und ohne Beeinträchti i gung des Wohlgeschmacks mit der Gabel gegessen werden. Die meisten § werden glauben, ihren Ohren nicht zu ! trauen, wenn sie das hören. Besser ! aber ist diese Methode imnierhin als ! die andere, bei der die ganze Spar > gelstange oft der Gabel entgleitet und 1 dann natürlich in die Sauce fällt, die > in weitem Bogen nicht sehr zur Freu " de der Umgebung mherspritzt. Das beste ist, den Spargel an seinem Ende mit Daumen und Zeigefanger der lin ken Hand zu erfassen, mit der rechten , Hand eine Gabel unter das vordere j Ende zu schieben und diese „schwan ! ke", aber leckere Gebäude zunr Munde !zu führen. Hierzu ist zu bemerken. dast der schöne Spargel, vorausgesetzt, I daß er recht zart und frisch ist, getrost j mit Messer und Gabel gegessen werden i kann, ohne durch das Metall an seinem Wohlgeschmack zu verlieren. ein alter Meister?" Diener: „Nein, eS ist der Ahnherr." A er; tl i cher; Auf 1 r ag. - „Also den Eisbeutel binde ich Ihnen ' ProliltiitionssolM. Ir mehr die Prohibition im Lande herrscht, desto grösser ist der Schnaps verbrauch. Bis jetzt wurden in diesem ' Verwaltungsjahre rund §178,000,000 an Whiskeysteuer vereinnahmt, das ist, für ungefähr 154,000,000 Gallonen Whiskey: das überschreitet den Rekord von 1913, in welchem Jahre auf 111.000,000 Gallonen Whiskey die, Steuer bezahlt wurde, aber das ist nur ein Teil der Geschichte der Prohibition. Ein ungleich ernsteres Kapitel behan delt die Zunahme der Mondscheinbren nerei, d. h. der Herstellung des unbe stcuerten Fusels, des sogenannten Bergthaus, wie man ihn in den Ge birgsgegenden nennt. Dieser Bericht weist überzeugend nach, das, in dem Verhältnis, in dem die Prohibition sich ausdehnt, auch die heimliche, un gesetzliche Schnapsbrrnnerei zunimmt. Die Zahl der entdeckten und zerstörten Schnapsbrennereien stieg von 1740 im Jahre 1909 auf 3376 im Jahre 1916. Hon diesen wurden 603 in Alabama zerstört, 682 in North Caro lina, 330 iu Tennessee, alle drei kno chentrockene Staaten, während 238 Mondscheinbrcnnereicn in South Ca rolina gefunden und vernichtet wur den. das nur etwa während der Hälfte des Jabres 1916 „trocken" war. Diese Zahlen beweisen, das, mehr als drei Viertel aller Mondscheinbrrnnereien im ganzen Lande in diese trockenen Staaten entdeckt wurden. ES ist un möglich. den Zusammenhang zwischen Prohibition und heimlicher Schnaps, brcnuerei zu verkennen. Er ist vor handen, weil eben die Nachfrage nach Schnaps auch das Angebot steigert. Die Leute bedürfen der Anregungs mittel, und da sie sich diese nicht aus gesetzliche Weise verschaffen, sv wenden sie eben andere Mittel an. Das näm liche lehrt die Zunahme der Whiskey steuer. Anzunehmen, das, die in den feucht gebliebenen Staaten lebende Bevölkerung mehr als früher trinkt, wäre völlig falsch. Bleibt nur die an dere Annahme, und die ist.das; die Leute in den PwhibitionSstaaien nach wie vor trinken, aber mehr Whiskey, als Bier, daß sie dies aber heimlich tun. Angesichts solcher Tatsachen von einem moralischen Erfolge der Prohi bition zu sprechen, ist eine Heuchelei. Die Tatsache steht unerschütterlich fest: je mehr Prohibition, desto mehr Schnaps! Ein Slhimplmstll-Baby. Den ersten in Gefangenschaft gebo renen Schimpansen besitzt die Univer sität Havana. Anuma, wie er von seinen Pflegern nach einer indischen Affengottheit genannt wurde, verdient deshalb besondere Beachtung, weil es sich bei ihm um die erste geglückte Fort pflanzung von zwei gefangenen Schim- Pansen handelt. Der ganze Verlauf der Trächtigkeit konnte genau verfolgt werden. Den Geburtsäkt selbst, der i der Zeit von 5 bis 6 Uhr früh er folgt sein must, hatte man allerdings leider versäumt. Schon zwei Tage nach seiner Geburt verliest Eucusa, die 14 Jahre alte glückliche Mutter des Kleinen übrigens ein wahres Prachtexemplar eines Schimpansen das „Wochenbett". Al Anuma etwa zwei Monate alt war, brachen vier Schneidezähne durch, je zwei im Ober- und Unterkiefer. Die übrigen erschienen dann im dritten Monat und im vier folgten auch noch vier Backzähne. Halbjährig war Anu ma bereits 53 Zentimeter grost, wo bei der Kopf einen Umfang von 33 und die Brust von 37 aufwieS. Viel leicht gelingt es. den kleinen Schim- Pansen über das bei Mensch-Affen be sonders gefährliche Kinderalter hinweg zu bringen, damit man auch weitere genau zahlenmästige Angaben über die Entwicklung der Schimpansen er halten kann. Nene Eiweißquellt. Wie vor riniger Zeit gemeldet wur de, ist es der deutschen Wissenschaft gelungen, ein Verfahren zur Massen herstellung von Mineralhefe für menschliche Ernährung, oder Nähr hefe. zu finden. Die Gesellschaft für Wohlfahrtseinrichtungen in Frankfurt am Main hat nach angestellte Versu che beschlossen, den ln ihren Volks küchen. Arbeiterspeiseanstalten. Fabrik, tantinen. in staatlichen und privaten Betrieben verabfolgten Speisen diese Nährhefe zuzusetzen. Die Analyse er gab folgenden Befund: Wasser 12.65. Fett 0.74, Eiweiststoffe 43. Rohfas,k 0.41, Mineralbeftandteil 14.17. stick stofffreie Ertraktionsftoffe, ohlenhy. brate und dergleichen 29.12 Prozent.' ES handelt sich um ein eiweißreich, I Trockenhef, die sehr wohl geeignet ist. > zur Bereicherung der menschlichen Nah- < rung an Eiweiststoffen beizutragen. Die Nährhefe gibt den damit herze stellten Speisen einen kräftigen Wohl geschmack. Bereits von anderer Seil gemachte Versuche mit der Nährhefe hatten sehr gute Ergebnisse. ans die Seele und den Prießiutzum ichlag lege ich Ihne an'S Herz—das Fnstbad bitte ich im Kopf zu behal ten!" . Arbeitermangel. W a f t ing to . 12. Oktober. —- Ter allgeiiicine Arbeitcruiangcl in Industrien, welche mit oller Macht arbeiten müsse, wenn die Bereinig ten Staaten ihre ganze Kraft in den Krieg werten wallen, verursacht de ! Regiernngsbeaiiiten, welche die' Si tuation erwogen haben, beträchtliche-; Bedenken. In einigen Theilen des Vandes bedrohen die -jnstände be reit-; die Herstellung von höchst wich ligen Materialien. Tie Mnnitionsfahrilvii durchsuck/en las ganze Vaud nach Männern. Tie erste Aushebung hat eine grosse Zahl von Männern aus wichtige Jndn sirien genommen, und die nächste wird noch mehr wegnehmen. wenn die gegenwärtige Besteiungspolstik nicht geändert wirbt Tic Beamten bc schäst'gen sich gegenwärtig mit dieser Frage. ' i - Neger-Soldaten weggenomme. W ashingto n, 12. Oktober. Tie in Camp Ordway auf Wache be sindlichen Neger-Soldaten sind zu > ückge,zogen wenden, nackHem der Ziiiin,ermann Andreiv I. Cooper erl schassen wnroe und ein Lkrirr von 700 Arbeitern entstaiid. Ter alte Ziiiiinerinann wurde,ait seinem We ge zum Vager zur Arbeit erschossen, weil er angeblich nicht den richtigen Eingang znm Vager gen,Mt upd den Rns „Halt" nicht gehört, hatte, da er etwas taub war. La Follrttr' Verhör. Washingt o n. st2. Oktvlwr. —- Lenator Va Toilette ist von dem Sv iiat;-Coniite. welche; die angeblich loyale Rede des Senators in 2t. Paul untersuche soll, ausgesordert worden, am Dienstag vor dem Comite zu erscheinen. Eolnmb-Tag in New-Pork. New - Por k. >2. Oktober. Co lninbus-Tng in New-Pork wurde mit einer Parade, an der 20.000 Personen, theilnahmcn, gestiert. Prozeß des Sozialisten - Sekretärs. Grand Rapids, Mich., 12. Oktober. Adols Ger>l>es. der 2e-, lretär des Erckutiv-Coiiiite's, der so zialisti'chni Aational-Partei, bestritt heute in seinem Prozeß wegen Per-, ichwörung. das; er sich verschworen habe, dem PnM'bnügs'Gesctz zu schaden oder das; er. irgend etivels ge than hätte, die Regierung iiti'.Hriegx mit Deutschland zn beeinträchtigen, Cr machte die Aussage im Hiesige Bundes DistriktöGcrkcht; in .dem er und noch l l Andere pt'ozessirt. wer den. Der Prozess wird niorgeistwet tergeführt. . . - ... Hospitäler in Baltimore. Illd gtgelld- Sheppard L Prsttt Hospital, tow son. Md. - ' Skin and Cancer Hospital, 1110 Nord-Mount-Straße. '.'...<4. South Baltimore Ehe cmd Ear Ho spital. 121.1 Light-Stroße. Thomas Wilson San. sor Children. 2 Lsk-Veington-Str. Union Protestant Hnsirmary, 1514 Divifioil-Str. United State Marino Hospital., Neiiiington Avenue und 11. Str. Univcrsith Hospital, Lombard- und Grecnc-Str. j. West End Maternity Hospital. 112 N. Ealholln-Str. , Baltimore Eye. Ear and Throat Hospital, 025 West-Franklin-Skr. Chnrch Home L Jnfirmay, Brvad wah und Fairmount-Avenue. Maryland General Hospital. City Hospital and Dispensary, Cal vcrt- und Säratoga-Str. Bah Viel Hospital, verl. Eostern- Avee. . . > Dental Tcpt. Uniocrjity of Md., Greene- und Lombard-Sttz. Franklin Sgnarr Hospital.-. Cal houn- und Fayette-Str. . Garrett Free Hospital sor ÜhilLren. 27 Nord Carcy-Straße. Hehrcw Hospital and ?tshlum, Mo niimciit-Ztraße und Rritland-Ave. Home sor Inkurable. Güilsord- Avenue und 21. Strasze. Jenüsh Home jor ConsurpptideS. Reisterc-tow. Md.. - ' - Johns Hopkins Hospital, -r. Broad tvav. Marhlqnd Hi<stütl. l 122 Nord-Mvliitt-Ttrcttze. Maryland Hvspital sqr tHe Jnsait, Eatonsvillc. Md. Mannt Hope Retroet.Lchi. Pikatz ville. Md. - -- ' Parsern L Childs Hospttcch. Arä-k -lii- nnd Schrocder-Ltr. Wm. Pamter Memasschl Holtzital, s Green Spring-Avenue, nahe il. Str. i Eye, Ear and Throat Charit Ho spital, 10l? Vst-Paltimore-Str. 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