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ttnterkfnitiings-Wegwrisrr. Scmneilnns- nnd Untergang. Sonnenaufgang > 11, ->'< M- f Sonnennntergang ! U. ü'i M. ! Flnth. Morgen. l > ll- § Abend.-. . - - - - >-> U. !-"> M. Wettkransfichten. Für Monständ -und den Distrilt E.lnmbio heute ltor und kalt, nord östliche Winde. Bundrs-Departciiirni für Snndwirtb s 1,0 st —W cttcr - Bnrean. Normale Temperatur :',l Grad; Mittlere Temperatur tt> Grad Hecl iic Lemuer.nur U> Grad l Niedrigste Temperatur 8 Grad Bcricht des Battunore Wettert,reans 2 Der Fenchttgteftsgevall der Sn ft . war i > Prozent um Uhr Morgens i nuo Prozent um Uür Abend-:-. SiundNMc Tiu-.Vcraiur. - ,! Mn Äor!v>'i!!-.'o>>l'> . w.r :d2is. n - Uffr N.'E w In ,'!!!- 'SI öMn rttn'O-s n: l > in I Ol -. Il>,r><-.... WN . I i > -- i.in ew,- -- ft Aus den übrigen Bundes Wetter j Bcobochtuiig:-Stationen wurden die folgenden niedrigsten Temperaturen die um t-'' Ulw gestern Abend herrsch j tei-. berichtet: Da: imglnikielige Nnchtbrmd. i io beiwüthiger NeujoorNcherz! stil.rt manchmal zn iiaiigeneimieil > .-.0.ne:,. mos die hübsche Fohre alt - Fronee, Mnrran, die Göttin de - ;.st Fahre alten Foseph E. Mnrr.m, iw Xronlenwürters, von Nr. lästä. , Mc ftoliolostraste. wohl nicht vergessen ' oü.o. Das Ehepaar war erst türstich roo New;')ork gekommen und ver - t rachte den Snlmsler Abend bei eüii gen Frennbeu, hie nicht''wtkrk von ob l i>.w fti deis-.'lben Strafte wOlnie. N a mend der Feier nahm die nmge j Fr.ol ein Nochllnmd eines der Sogir > gaste und verbarg cs unter ihrem! Müder. Als die ,-jeir znni Aiitvl-nch j kam. beschuldigte sie der Eigentbü wer de-,- Nachthemdes, ib„, dasselbe wec genommen zn Hobe, was sie ver neuste und fast zn einer Schlägerei ..rochen ihrem Gatten und dem an ! deren Manne geführt batte. Aul dem Heimweg gestand ste kleine Fron ihrem Gatten, das-, sie dos Nochtge j ivoiid an' sich trage, was ilm in solche! Wutb brachte, dost er ibr ünunterbro j chen derartige Schlage ertheilte, dost j stcli die Polizei schliefstich einmische ' mvstte. Gestern Morgen wurden siel vor Richter Brendel geführt, der den! Gatten wegen thätlichen Angriffs zur I Fa lniag re:> HU!., verdonnerte., fest:-.' junge Frau jedoch entlieft. Was! an - dem Nachthemd geworden ist. we st keiner. l ( lÖffnung IN! Wttlter's .ftniist- Giilirrie. ( in Beiust, der Walter'scheli .(nun Ga'lerie, die gestern auf vier Wochen eie inet wurde, wird den .(innsilieh Haler Ueberraschungen bringen. Wurden doch der Sammlung Gemäl ! de lind andere .ünnstgegenstände zn geiü.gt, die, was Fahl und Wichtig i keil anbetrifft, die vieler verberge- f Herder Fahre übertreffen. Besonders j in'.- Auge ireteiid ist ein prachtvolle'-' Portrait von Bismarck, gemalt von! Franz von Senbe.ch und oon ihm littst unlerzeichnet: Gerome's berühmtes! Gemälde „Sa Mort de E'acsar" (Eae sar's Tod: eine orientalische Taoerne von demselben Meister; Ronssecm's „Marais üans lcs Sandes" < Sümpfe in den Sandes!; eine liebliche Sand , schalt oon A. Voilon nnd „Sie Er mordung der Unschuldige"-. Von den Bronze,i ist „Apollo" erwähnens wertb; Herrul.'-:- im .(lamps mit Ea -" z "'.otta>>- 's .(topf aus den: Fahre 8 udoii; ein in ltttttt mo Ferdinand dem 'ediei, Grostherzog von > andere mehr. Ti bedankt sich. Srci Bolscki, Mr Sl ausdrückend für die Riistlan 6w die Amerikaner zu Theil werde Neste, , rschali Fofire von Frankreich v..> Vice Prästdenten der „B. Os D. Bah'st Herrn Arthur W. Thomvson, ein Schreiben gesandt als Antwort auf die Zuseii'Mag eines Souvenirs des Besuches der französischen ziriegs- Eoiniiiissio ii> Amerika. Fi, dem Schreiben sagt der Marschall, er habe EGGTGTVGGGTTTT'W Morgen! K Ncwcttelte oon Adelheid Weber. A.zGSXSGTTGTW „Felix" nannten ihn seine (laine raden, nnd der Name passte so gut zn ihm, dast im Laufe der Zeit kein Menfch und er selbst am wenigsten seines wirklichen mehr gedachle. Er beschwerte sich überhaupt jetten mit Erimiernngen, am wenigsten mit solchen bitterer oder tt-anriger An. „Morgen!" war fein Wahlfprnch. und wenn man recht zusah, war es das kleine Wort, das ihm seinen Spitznamen eingetragen hatte. Er stand damals, als wir üi so lauf ten, mit uns andere Kimstii'mgeni >,' Atelier des herühiiilrn Naliim listen Willfahrt vor der Staffelei, aus welcher statt deS (löchingesichtes des Modells in etwas flüchtigen Hin risse das genaue Zeichnen war damals seine Sache nicht allmäh lich ein Elfenrcigen in sehr seinen, etwas hellen Farbe ausblühle. Tenn dieser bernsteinliaarige Osl prenste halte noch immer die blassr.i Farben und die verschwimmende Umrisse seiner Heimat in den Auge, und Mondfcheininärcheiizauher in seinem Kindskopf. Wenn wir an deren ihn dann mil seiner „seinen Märchenseelc" neckten oder einer un serer begeisterten Modernen ihm die ewige Wahrheit eines tüchlig gemal ten Kohlkopfes oder einer Pfütze inst einem funkenden Frofche gegenübec seiner lügnerüchen Zanberfippe be wies, jo schüttelle unser Felix die gelbe Mähne ans der Stirn, sah dem Sprecher mit seinen lachenden Augen inS eifrige Gesicht und sagle frohgemut: „Sn hast recht, Weniert. d malst sär die Gegenwart. Aber mein Reich liegt in der Zukunft. Glaubst du, dost sich die Menschen für im mer ohne die Illusion werden behei sen können? Fe eifriger sie fehl deinen Kohl kaufen, m so begeistc"-- ter werden sie später an meinem luf tigen Gefindel sich freuen. Nur freilich darin hast du recht, auch die Geister und Elfen müssten men schenmögliche Glieder haben, und dost ihr bei meiner Titania das eine Nein nicht finden könnt, ist unange nehm. Aber die Hauptsache ist, Ideen zn babe, der dazu gehörige Körper findet sich." „Fa, morgen!" erscholl's in viel stimmigem Gelächter um ihn herum, und er lachte mit und nickte: „Freilich morgen! Um das bis; chen Zeichnen verliere ich den Mr noch lange nicht." Und er verlor de Mut wirklich nicht, auch als das bischen Zeichnen sich ihm sehr spröde erwies und die Zukunft, die seine Geister nd Ge spenster, seinen Prometheus und Ikarus bewundern sollte, recht lange Zukunft blieb, während die Gegen wart ihm die Kohlläpje, die er nicht malen wollte, auch nicht in den Koch topf lieferte. Schließlich brachten ihm die Malstunden immer noch jo viel, daß er das schäbig gewordene Sanitwams (Felix, mit seinem ver alteten Kimstideal, trug nalürlich dies veraltete Kleidungsstück) gegen ein neues vertauschen konnte. Fa, hätte er nicht einen so leichten Sinn, eine so offene Hand und eine ja gründliche Ahncigmig gegen das Unlerrichten gehabt, so wären ihm reiche Schülerinnen in Menge zuge laufen: denn ans die Weiber, von der interessanten „Frau von Drei ßig" an bis zum sechzehnjährigen Vacksi'ch machte dieser hübsche Kinds kopf mit seiner ostpreiifstichen Hü nengestalt. seinen trenherzigc An gen, seiner komisch rührende Nai vität und seinen, prächtigen Lachen, das die Wände auch des gräfliche Hauses erschütterte, eine eigenen Eindruck, so etwa, als ob die Heine sche „Blume" inS Männliche über setzt, vor ihnen stünde, und ein gro ßes Bedürfnis überkam sie, ihm die Hände aufs Haupt zn legen und ihn zn behüten, namentlich vor den Gefahren, die die Liebessähigkeit der andern ihm bereite könnte. Er aber wandelte mit köstlicher Ahnungslosigkeit durch alle Hörsel berge, und wenn seine Augen sich an weiblicher Schönheit sattraiiken, sc verarbeitete sein Künstlerhir sie doch gleich sür seine Bilder. Und Gelnrntäligkeit ist bekanntlich dem Verlieben sehr hinderlich. So standen die Tinge, als Felix gegen alles Erwarten ein Bild in die Kunstausstellung dnrchbrachte. ES war „ein ganzer Felix", eine Mondnacht er malte dann und wann auch Landschaften, besonders wenn ihn die Erinnerung tu sein Ostpreußen überkam, und er malte dann ganz und gar „ans der Tiefe seines Gemüts", wie wir nach Heine —zu sagen pflegten. Flftw must es zugegeben werden, daß dieft Mondnacht über einem lne''ifchoi!- schen See im Flachlande zr. c stim mungsvoll wie ein Senaiisches Ge dicht, aber auch wirklich tüchtig ge malt war, zumal sie zn Verzeichnun gen wenig Anlast bot. Also die Flilii hatte das Bild an genommen, und Felix traf mich ei- speziell während sein.er Anwesenheit hier die Stabilität der amerikanischen Industriell und die perfekte Organ! Srr Teutsche Eorrcspondeift, Pulli innre, Mb., Donnerstag, den ft. Fannar l !l! ->' neu Tao noch der offiziellen Cröff nnng der Ausstellung in den alten, engen Sälen, ivo ich schon eine Weile vergebens nach der „Mond nacht" gesucht hatte. „Sie hängt ein wenig versteckt", sagte er, „aber last nur, nächstes Fahr werden sie meine Bilder schon besser plazieren". Trotz der znver sichtlichen Worte klang aber seine Rede znm erstenmal ein wenig be drückt, auch presste er ans seinem bald hastenden, bald zögernden Gang ab und zu meinen Arm recht heftig. „Sas Böcklnifche Blau fchlägl doch alle Bilder tot, ich freue mich nur, dost er nicht neben mir hängt", flüsterte er und lachte gleich daraus: „Bäcktin neben Felix!" Tann stand er wieder vor einer Zenden ftleckserei still. „Meines ist doch besser", iinirinelte er etwas un sicher. ,(!nrz, er hatte das Selnitanten jieber. Endlich gelangten wir zu seinem Bilde es hing in einem dunklen Winkel des lebten Saales und zwei junge Mädchen standen betrachtend davor. „Wärmn du dich gerade in diesen schöiiiärverifcheii allen Herrn ver liebt hast, begreife ich nicht, Anna", sagte die kleine Schwarze neckend, „ich ziehe mir die Fimgen mit ihrem Irüstigen Wahrbestsdrang nd st,re klaren Augen bei weitem vor!" „Ach, Hildchen, ich würde gerade ebenso malen wie er, wenn ich ein ebenso grostes Talent hätte", ernst derte die graste Blonde sanft > be dächtigen, Dstprenstifch. „Wie oft habe ich an imferem See gesessen und seine lrauervoilen Reiz nach zupinseln versucht. Aber es ging nicht. Ach, Hilde, ich würde schreck lich gern einen wirklichen lebenden Maler kennen lernen, besonders die sen er hat mir an-? meiner Seele gemalt." „Du bist ein goldenes Schaf", lachte die andere. „Nimm doch Malstniiden bei dem alten Herr, ich wette, er trägt einen Schlafrock, ist sehr korpulent und hat keine nn ladelige Nägel. Wollen doch 'mol gleich in einem Saden das Adrestbnch „ach ihm durchforschen!" „Er hat die Ehre, sich den Da men selbst vorznstetle". sagte do Felix und trat ein ivenig vor. Unwillkürlich kehrten sich die bei den Mädchen nach ihm m. Die Meine zuckte mir ein wenig mit den schwarzen Wimpern, schaute Felix gleich darauf mit spitzbübischen An gen voll ins Gesicht und sagte: „Es tut mir leid, mein Herr, das; Sie zwei Fltnfionen meiner Eonsiiie auf einmal vernichtet haben: den sNanhen an meine Trefflichkeit >n Urteil, und das Glück, für einen al len Herrn mehr schwärmen zn tön en!" Nun erst blickte Felix von den be weglichen Zuge der zierlichen klei nen Person ans die oslprcnstifche Eoufiue. Er sah in ein volles, ro siges Gencht ohne hervorstehenden Ausdruck als den sanfter Güte, auf eine graste, üppige Gestalt, die zn einer hilflosen Verbeugung ziifam menlnickte. „Es ist mir schrecklich", begann dos Mädchen. Dabei schlug es zwei kornblinnenplane Augen ans von solch lrenhorzig bittendem Ausdruck, das; es Felix, wie er nachher att sagte, gleich heimatlich zn Mute wurde. Uebermütig lachte er: „Ta es einer der Damen leid nd der andern gar schrecklich ist, meine Bekaimtschasl z machen, was nun wieder meine Eitelkeit sehr schmerz lich berührt, so bilden mir eine recht betrübte Gruppe vor dem melancho lischen Bild eines trübängige alten Herrn —" Ein bedauerndes, bittendes „O!" milerbrach ihn. Er lächelte der blonden Großen kameradschaftlich zu und schaute der schwarzen Mei nen i die blitzende Augen. „Wenn Tie erlauben, führe ich Sie ;n heitereren Eindrücken", snhr er fort. FiideS trat jetzt eine ältere Dame ans einem Nebensaal ans die Plau dernden zn nd gab sich als Mutter und Tante der jungen Mädchen zn erkennen, woraus nach erfolgter Vorstellung und Einladung, in wel che auch ich eingeschlossen wurde, wir selbander durch die Säle pilger ten, der Glückspilz Felix zwstchen den beiden Fräulein, Mama Fustiz lätin mil mir hinterdrein. Mit auf richtigem Neide bemerkte ich, dost er sich vortrefflich unterhielt, das heisst, er disputierte, schwadronierte und charmiertc mit der 'Brünetten und schaute zwischeiiein lächelnd der Blonden in die blauen Augen, d-e mit selbstvergessener Bewunderung an ihm hinge. To blieb es auch sur die Folge, als er Hansfrennd bei Fnslizrats geworden war. „Ich hole inir aus Annas Angen den Mut, niit Hilde z zanken", sagte er; „sür sich allein wäre mir die kleine Hexe zu schlagfertig, und da wir immer entgegengesetzter Mei nung sind, namentlich was meine eigene Malerei anbetrifft, io würde sie mich wahrscheinlich entmutigen, ohne mich z überzeugen. Ta ist mir Annas Glaube an mich eine rechte Hcrzstarkmig." scttion der amerikanischen Eijenbah eii bewundert, sowie die ("astsreimö schuft, die der Eommiisioii überall zn „Und wie denkst du dir die Zu kunft?" fragte ich, sondierend; denn ich sah längst, dost er verliebt war, aber ich konnie nicht ins reine dar über kommen, in welcbes der beiden Mädchen. „Die stiikuiift?" nagle er er staunt. stmn erstenmal in seinem Seben hatte dieser stiuini-tsmeiilch rein in der Gegenwart gelebt. „Tie stnknnft?" fragte er noch einmal. Tann trat ein Glanz in seine Au gen, und trännierisch sagte er: „Sie wird hosfenttich bei uns bleibe, wenn wir uns heiraten." Fch lachte. „Sie? Welche oon Heiden weist! du wohl selbst ich!, moderner Gras von Gleichen?" Er soh eine Weile sinnend ins Unbestimmte. „Fch habe Anna sebr lieb", sagte er endlich, „sie ist mir wie eine alle, vertraute, geliebte Melodie, wie die Heimat, wie meine Schwester. Aber Hilde das ist el'.vas anderes. Sie prickelt nd sticht mich, die reizt mich und siöstt mich ab, das; ich von ilir in störn und Wut fortliefe in olle Welt, wen mich Anna nicht hielte, und fern von ihr. unwiderstehlich zu ihr gezogen werde on jenem bekann ten staiiberfädchen, das sicb ich! zer reiste lässt —" „Sas heisst, du liebst Anna und bist verliebt in Hilde —" „Fch weist nicht, die stnlimft wird eS lehren." Und die stnknnst lehrte cs. Felix wäre vielleicht bis in alle Ewigkeit zwischen den beiden Mädchen einher gegangeii. ohne sich mit einer von ihnen fest zu verbinden; denn wenn er mit beide zusammen mar, jo tonnte er doch nicht gut der einen von ihnen eine Siebes-erklärung ma che. fühlte sich auch in feinem stn stande zu behaglich, um an eine Ver änderung desselben zu denken, und traf er die eine allein, so beschlich ihn bei Anna bald ein schläfriges Wohlbefinden, dost er ihre naive Huldigung wie ein laues Bad, denl imd fprechträge hinnahm, und von Hilde lief er nach hinein stark ge pfefferten Tispnt immer in heller Wnl davon, um freilich bald in desto tollerer Verliebtheit zn ibr zurück zukehren. Ta traf er sic eines Morgens wieder allein. Aber es wollte kein rechtes Gespräch zwischen ihnen >n Gang kommen. Hilde war zerstreut und finster, ging ans seine Neckereien nicht ein nd hatte seltsam schim mernde Augen. Diese Veränderung ihres Wesens, die er einem tiefen stummer zuschreiben musste, ging ihm ans Herz. Er nahm ihre Hand und bat sie, ihm zu sagen, was ihr fehle. Sie entzog sich ihm, brach aber gleich darauf in Helle Tränen aus, die über ihr scharfes Gesicht eine un gewohnte Weichheit breiteten und das Funkeln der schwarzen Augen zu geheimnisvollem Schimmer dämpften. So war sie wirklich liev kich, als sie ihm in wenigen, ange brochenen Worten gestand, das; ihre Mutter die Werbung eines reichen Bantiers begünstige nd sie beule vor der Entscheidung stehe. Und sie sei arm und doch an den .(tomsort des Sehens gewöhnt, einer harten Zukunft nicht gewachsen. Als sie das mit abgewandtem Gesicht her vorgestosten, begann sie heftiger zu weinen, fo dost dein Felix die flie gende Hitze ans dein Herzen in die Stirn stieg. Er .zog ihr die Hände vom Gesicht und sstisterte drängend: „Hilde, liebe Hilde Sie dür sei, nicht den Mann Heiraten ich ich leid's nicht ich selber —". Ta sah sie ihm durch ihre Träne ins Gesicht und warf sich mit einem Fiibcllant in seine Arme. Die halten sie noch nicht freigelassen, als Anim von ihrem Ausgange zurückkehrte. Sie stand nur einen Augenblick wie erstarrt ans der Schwelle des Zimmers und war dann wieder ver schwnndeii. Das blieb sic sür im mer ans dem Seben des Paares; denn sie reiste zur selben Stunde nach Lslprensten zurück und kam nie mehr wieder. E-s war der erste Reis, der in un feres Freundes Glück siel. Bald kam Schlimmeres, denn in der Epe der beiden wechselten Frost nd Glut in sinnverwirrender Plötzlich keit, bis endlich der Frost die Ober- Hand behielt. Es war, als ob An nas Warmherzigkcit Hildes Telbsl flicht nicht nur verdeckt, sondern auch gemildert hätte; sedcnsalls trat letz tere bald um so schroffer zu Tage, als kein geistiges und seelisches Band, nicht einmal Fnteressenge nieinichast die Gatten verband. Als noch Sinnrnliebe den Abgrund über brückte, waren sie wohl bemüht, ein ander sich zu nähern. Felix erzwang von sich Zugeständnisse cm den Ge schmack des Publikums, um seiner schonen Frau den heiteren Glanz dcs Sebcns zn schassen der ihr niienl behrlich war, und HUdy schwieg da zu, dost, wen ei so mühsam zu stande gebrachtes Gemälde verkauft war, er mit Seih und Seele a phantaslstche Gebilden pinselte. Fe der der Gatten jagte sich heimlich. Felix zumeist: „Morgen wird der andere leine Natur nach der meinen gemodelt hoben, wird er ganz der heil wurde, Er erklärt., er Sieg über feinde Fi-anlreich's sei lickn',-. '(im Amerila Niithelse. meine sein", und diese Ssoffmmg gab ihm (bednid und Freudigkeit iiii Harren. Nun batte Felix wieder eines je ner Perkanfsbilder fertig gemacht, und mit einem Aechzen die Dual der lehten Feit bo sich schüttelnd, war er in den Tiergarten gerannt, wo der Lenz eben emsig und lachend schaffte. Mil befreiter Seele kam er zurück und stellte sich vor sein Bild. Ta schlug ibm die Süge sei ner Arbeit jäh ins (befiehl. Das Bild war unwahr durch und durch, denn es war ohne inneren Trieb, gegen Ueberzeugung und A'arnr ge malt iid es war schlecht gemalt. Sa nalmi er ein Messer, das ge rade auf dem Tische lag, und zer schnitt das Bild. > Nun kamen döse Tage. Um in nere Unfrieden gefellle sich die än dere Not. Sie Bilder, die Felir forlan malte, dem Fuge seiner Na tnr folgend, waren schwer verkäuf lich. Für Hilde aber ivae der Er folg der Beweis des Lateins, und da sie das Streben ihres (ballen ver achtete imd ihre Ansprüche an das B.iohlleben jetzt erjl recht nicht ermä sägte, wo Felix ihren Not, ihre in nerste Ueberzeugung and jede Rück sicht ans sie von jich geworfen halte, so suhlte sie sich von ilim vetrogen, beleidigt und bis zum Hast gegen ! ihn gereizt. Solch Sehen wäre mm wohl auch sür den leichtherzigen Man nnee lräglich geworden, hätte nicht bald hinter dem dunklen „Heute" wieder ein rosiges „Morgen" geschimmert. Er war mir lange ans dem Wege gegangen, wie einer, der sich des Mitleids schämt, das er in des an der Auge sieht. Fehl kam er wie der einmal in seiner alten Art in mein Atelier gestürmt und siel mir mn den Hals. „Fritz, Junge, bin ich ein Glücks ! Pilz! Sie hal's wie heul gestanden, ! im bösen Forn freilich, aber waS i schadet das! Fch hab' sie ans meine . Arme genommen und mit ihr her umgetanzt, ihre Hände und Haare geküsst, und endlich hat sie ihr Ge sicht an meines gelegt und geweint ' ich auch. Und.wenn sie auch jetzt ! wieder kühl und fremd tut, im ist doch all die Bitterkeit zwischen uns fortgeschwemmt nun wird'S gut, - alles gut! Meine arme, kleine Hil , de! Ich stöbe keine Geduld mit ihr I gehabt, jetzt aber wird mich kein heftiges Wort, keine böse Miene von ihr mehr znm störn reizen: sie leidet ! ja m mich, für mich, snr unsere stiiknnft. Fetzt hat ja keiner mehr ei Sehen für jich allein, jetzt sastt er den Bester an die eine, die Mut ier an die andere Hand, der liebliche - Schlingel! Und du sollst sehen. nnS dem wird was. der bringt mein Ta lent zur Entfaltung, der bat ja die ! stnknnft vor und für sich!" Ein paar Monate fpäler tiiiele Felix liehen Hildes Bett und t'üstie ihr die Hände, die schlaff und weist wie das Bettuch ans der Secke lagen, s „Unser kleiner Felix wird dir vergüten, was der graste dir schuldig pleiben musste", sagte er leise. Sie lag still da; der bittere stng, den die Ehe um ihren Mund gegra ben, hatte sich in den letzten Ltnn den vertieft; ihre Augen brannten; sie wandle das Gesicht von ihrem Gatten ab. Ueber Felix' Glück legte sich ein Schatten. „Freust du dich nicht über nnjeo UiiiS, meine Hilde?" jlnstrile er weich. Sie sah ihn a. „Fch empöre mich", fliest sie her bor, „alles in mir empört sich gegen die Natur, die solche Dualen ans ein schwaches Geschöpf legt, das doch den stiveck erfüllt, den sie nl ibm gewollt hat die widersinnig grausam, abscheulich vernunfllos ihre Geschöpfe martert! Nimm das Uind fort ich bin nicht wie andere Weiber, ich belüge nicht mich noch andere ich liebe das Uind nicht!" „Meine arme Hilde!" sagte Felix traurig, „du wirst allmählich per gessen, in welchen Preis du inner Glück ertönst hast, nd dann wirst du unser .uiiid lieben und glücklich sein." „Nie!" jagte Hilde hart und kehrte das- Gesicht gegen die Wai-.0. Fn der Nacht daraus wurde das ! verslostene .(lind krank. Als sie e.- rocheli, hörte, verlangte Hilde, das; es ihr gebracht werde. Felix leg!.- das winzige Ztorperchen eben da: leidende Weib. Sie süblte die klei en Glieder kalt an ihren, orennen den Seih "und ojfnete mit hastiger Hand ihr (bewand, in sie an ihrer Brnsl zu erwärmen. Da griff der .kleine Mund nach der lebenspenden den mütterlichen Duelle und cm nie geahntes, mächtiges, hinunlisch opferfreudiges Gefühl überströmle die Frau. Die erste Gabe an ihr .(Und hatte sie znm Weibe gemacht. Fortan liest sie es nicht mehr von sich; Mutter und .(lind erstarkten, dicht aneinander geschmiegt, langsam zu sreiidigem Sehen. Ans der Hin gebung an dieses hilflos ans sie ge wiesene Sehen, ans der Betrackünng der Bedingungen, ans denen es sei Wohlbefinden zog, ans dem stillern vor den Gefahren, die es tausendfach bedrohten, ans der Freude über sein .(l,zr Stadtoriiigkcilen. Tie National Bauten der Stadl haben vom Währungs Eonlroleur ' erstes Lächeln, ans den Tränen über seine erste Träne wuchs allmählich ein Etwas in Hildes Seele: eine neue Anschauung des Seben -, eine Empfänglichkeit snr seine echten Freuden und Schmerzen, die die vergänglichen verbleichen machte, nno vor allem Mitleid und Geduld mit de anderen, deren Freuden von den anderen Menfchen abhängig find, de ren Seiden nur die sanfte Siebe der Fhrigcn erträglich macht. Nim ibre Seele sich geöffnet halte, kam ibr allmählich auch ein Vernäiidni-,- snr das lainere, herzenswarme und des halb so freudige Weien nnd Schaf fen ihres Gatten, der sie mit einrr hosfniiiigsfreudigen Geduld bob und trug, die sie rührte nd be-chämle. So kam endlich auch die wahre Siebe zn den beiden nnd blieb bei ihnen. „Habe ich nicht reckst gehabt, ans das Morgen z bauen?" sagte Felix, als sie, aneinander geschmiegt, am Beltchen des .(!indes standen. „Hier liegt inster Morgen!" er widerte sie leise. „Fetzt erst weist ich, das; das lieblich winkende Mor gen das schwerste Heute ns leichr tragen macht!" Er blickle ans die Wiege und rief plötzlich: „Halt, halt, Fnnge, bleib noch ei ne Weile so! Tn siehst zn köstlich dumm ans!" f Eilig griff er nach der.(ioble. um das .ftind zn skizzieren, das mil star ren Augen, an denen der Augapfel noch herunterfiel, das; das Weifte unter dem Sidc hervorleuchtete, ans l seine cmporgehol'eneii Fäustchen blickte, die es eben erst entdeckt ha ben ninstte, und die dicken Beine vor Eiitzücke über diesen Fund gen ! Himmel reckte. ! Fn diesem Augenblick hatte auch Felix etwas entdeckt, seine eigentliche ! Zukunft und sei wahres Talent. ! Die fortwährende Beobachtung seines .(lindes sofort in Zeichnung mnsetzend, ward er ein alles ent zückender Maler des (Ünderlebens in feinen lieblichen nnd bärenhaft un beholfenen Aenstenmgen. lind diee liebevolle Beoliachumg Oes (linder führte ihn auch ans diejenige der übrige wirklichen Welt nd ans die Entdeckung des ganzen Reichtums von Schönheit imd Poesie, der in ihren einfachsten nnd profaifchen Bildungen dem sehenden Auge sich darstellt. i Als er zehn Fahre später wieder ' vor einem seiner Gemälde in der (limslansslellimg stand und hinter sich Worte des Entzückens von ' (ttnislsreunden und der Anerkennung " von (tritikern hörte, und als ihm selbst die schone Wahrheit seiner . „laiistmden (linder unter der Tor, linde" ergnicklich daraus entgegen > leuchtete, da flüsterte er wieder mit ! glücklichem Sächeln seiner Hilde zn, ! ditz. iln verstohlen die Hand drückte: „Habe ich nicht recht gehalst. Liebste, aus das Morgen zn bauen?" l Ludwig dcr (liiickrr. Fn dein sehr strengen Winter von I 8;;(! aus tt7 trug König Ludwig ! von Bayern tagtäglich einen braunen, ' bis an die Knöchel reichenden Flaus rock. Niemand würde i ihm den König vermutet haben, wer ihn nicht ' bereits als solchen kannte. Eines ! Tages zwischen 1 und L Uhr nach i mittags fand dcr König im Hofgactcn einen Gymnasiasten auf einer Bank sitzen, der auf ihr bei s 2 Grad Kälte - seine Repetitionen abhielt. König Ludwig trat an ihn heran und er- limdigte sich teilnehmend mich seinen Verhältnissen und wie es komme, das; er nicht zu Hause arbeite. Der Ghm iiasiast, den König nicht lcnnend, ant wortete treuherzig, daß er arm sei, mir ei ganz kleines, -altes Stübchen nmc habe und lieber im Freien als in der lallen Stube fröre. „Weshalb ivenden Sie sich, sobald Sie der Hilfe bedürfe, nicht an den König," fragte dieser. - „2, an den Knicker! Das wäre schade ums Papier!" lautete die Antwort. Der König liest sich den Namen nnd die Wohnung des Gym nasiosten sagen und entfernte sich lä chelnd. Als andern Tags der Gym nasiast bei Tisch säst, kam ein Bauer mit einem Briefe und fragte, wo er das Fuder Holz, welches er bringe, f abladen sollte. Ter Gymnasiast wei gerte sich, den Brief anzunehmen, da er unmöglich an ihn gerichtet sein löiine. Auf Zureden seines Wirtes erbrach er ihn und las: „Durch Ue ' berbringer erhalten Sie ein Fuder .holz; gebrauchen Sie mehr s- wen den Sie sich getrost nur an Ludwig den Knicker." (linder mnn d. Fi itzchei! ! (zn dem Verehrer seiner Schwe iler): „Onkel, knöpfe doch Deinen . Rock ans!" „Aber warum denn, mein Fun- ge?" „Na. sonst sagt Mama wieder, Sn bist immer noch io zugeknöpft." j —Aiich ei Gr n d. .War - m haben Sie denn Flire (kassie irr entlassen?" „Er sang immer vor sich hin: „Wem Gott will rechte Glinst erivri ! sen, den schickt er m die weite Wett" I" ' ! Wili'nms den Befehl erhalten, alle i Anleihen ant stattlager Pradiitte ai 7 Prozent zu beschränken. Mörderische Fiidioncr. i ilebei falten ;',ng und erschienen Pas saniere. Mililär Eskorte war zu schwach. Tue s o n. Ariz., Januar. Cin .Zug der „Südlichen Pacific ! Bahn" wurde beule Morgen ftck Ri'ei >en südlicl von Palme. Sonora, an gegrisicn und von V> bis fttt der ! paisagiere getodtel. Ser Eoiidnkkeiir und Exprestbete befiirdeu sich unter !de Sofern, leine Eskorte oo 7ä ! Man erwies sich nie- zu fchivach. Sie Fiidiamr. von: Nuiui Staunn, rissen j die (tzeleise auf und griften dann den ! lehten Waggon an. in dem sich die ; Passagiere be'aiiden: es waren mei slens Merikaner und alle wurden ! mastakrirt. Silber und Gold. ! Waibing l e n. -. Fannar. ! Aach einem Bernln des '.Niinzbureaus ! und der G'cologiiwcn Verineffnng ist die Piodiftlio >'on Sold und Silber siii UU7 etwas geringer gewesen, als i in Pe„ Siloer 'rden 71. Unzen fein vraduzirl gegen j7l U 1.>2 Unzen iii UN>, non ! Gold Uiizeii im Werthe men 1.1.'>:, Mtt gegen einen Werth Men !lli-2,'i!N>,MM gefordert. Uiah s preduzirle da-: ineifte Silber iiiid Ea ; liforn'on da-:- nieiiie Gold. ! Säiiukiz vcrtlp'idigt N'enlralittit. > <s ons. 2. ,>om>ar. Schweizer !nippe aus Wocbo am Eoiiilanz . See senerteii geslerii ans den neuen Seedaiiipser „Kaiser Wilbelin", der sin Schweizer (bewässern snhr. Das ! Schiss wurde an oielen Stelleii von Gewehrkugeln diirchlecheit i,d es zag sich ichnell zurüct. Meiisclienlehen gingen nickt verloren. Der Zwischen - fall wird dahin ausgelegt, das', die .Schweiz entschlossen ist. ibre Neutra litat zu ivahren. Vermischte Depeschen. Fünf der Neger Soldaten, die von l einew .lirieg-.-genchl wegen der Hon . sloii Niets pi'Owisiit lvnrden. sind ',um !ode vernrlbeill ivorden. — Sie Legislaturen von Massa chusetts und Nein Peil irale geiierii l in Sihnng. Sie Bundes Regiernng h.n hen !te das Franeiigeiängiiif', ans Seer - Island. „alie Posten. Mass., über ' nomine lind wird es als ei ftwangsiilning Kager für die Flotte , beiiiibeii. Seilte. luelä'e gegen die - Sisciplip Versionen haben, werden darlbiii gesandt iiX'rden. s -- Ueber Gl Zengrii siiid vor den l (tzeneratamvatt Leuns eitirt ivorden ! niii gegen < >eoi ge Ringler auszusa gen. der angeblich mil vier anderen s scbivindelhaile Dokumente sür die ; Pe'reiiiiig van der Eoiifeiiptioii ver ! laus!,haben sott. , '>( rrsi.'lirrii gS - Aiizc > gc. Deutsche ! Fencr Versicherungs-Gesellschaft von Balliuiorc. M>/ -0. r'-il>rr, Pr>iiii,knl. i m, ,7. c rudkr, . 0. m. Sltihr. rf Cchmld i Nordwest-Ecke l Hvlliday- und Paltimorr-Strasik. ! Germania ! Feucr Versicheruiigs-Grsellschaft von Nrw sfjvrk. -v p. ru,t>ii> ON-schuNN>ler, . I Mrn'rdUi. Dr. Wrri. Decker, Teutscher Spezialist für Miiaoe, - Krankkeiteu. Lffice 708 Lft-Baltimore-Ltr. r ! t,rraftn,dk,: I Porm. > end, j IsnilkUla, nur w i j i Alle lyrschlrchtt - Äraakheiteu. j -01111-. Hau!-. 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