Der Deutsche correspondent. [volume], January 04, 1918, Page 2, Image 2

About Der Deutsche correspondent. [volume] (Baltimore, Md.) 1841-1918

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Rußland.
sTortsetznng von drr 1. Seite.)
ständigen Trennung prollamirt hat,
nimmt die Veschliestiingen zur Kennt
nist, welche den Willen des Voltes
zum Ausdruck dringen und einen vol
lm Zustand der Unabhängigkeit und
Trennung vom russischen Reiche für
Polen, Litauen, .sturland und Theile
von Estland und Livland fordern.
Von der russischen Regierung wird
anerkannt, dast unter den gegenwär
tigen Umständen diese stundgedungeu
als Ausdruck des Polkswillens de
trachtet werden müssen, und sie ist be
reit, daraus Folgerungen zu ziehe.
Ta in jenen Distrikten ans welche die
vorstehenden Stipulationen sich beste
hen, die Trage der Räumung keine
solche ist, wie sie in Artikel l vorgese
hen. soll eine Sondcrcommisswii be
züglich des Zeitpunktes und anderer
Einzelheiten Erörterungen pslege,
im Einttang mit und entsprechend der
russischen Idee von der nothwendigen
Ratisizirrmg durch ein Plebiszit auf
breiter Basis und ohne einen irgend
wie gearteten militärischen Trink ans
die bereits .bestehende Proklamation
der LoStrennung. (Tiefe beiden er
sten Artikel sind bereits am Montag
verössentlicht worden >.
Artikel st. Beiträge und Abkom
men, die vor deva strieg bestanden,
sollen in straft trete, wenn sie nicht
mit Aenderungen, die durch den strieg
hervorgerufen werden, in direktem
Eonslikt sieben. >Xede Partei ver
pflichtet sich, innerhalb von drei Mo
naten nach Unterzeichnung des Trie
densvertrags die andere Partei zu in
sormiren, welche Verträge und Ab
kommen nicht wieder in straft treten
werden.
Artikel I. steine Partei soll gegen
die Unterthanen, staufsahrleischissc
oder Waaren der anderen Parteien
diskriininire.
Artikel !>. Tie Parteien erklären
sich einverstanden, dast mit Friedens
schlust der wirthschastliche .strieg ans
hören soll. Während der für die Wie
derherslellung der Beziehungen ersor
dcrlichen Zeit mögen Handelsbe
schränkungen bestehen, jedoch sollen
die Bestimmungen über Einsuhr nicht
von zu lästigem Umfang sein, und
hohe Steuern oder Zölle sollen nicht
aus Iniportwaaren gelegt werden.
Für den Austausch von Waaren soll
eine aus gemischten Eommisjione be
stehende Organisation gebildet wer
den und zwar so bald als möglich.
Artikel >">. An Stelle des coimner.
stellen Schisfabrlsverirages von 1b!!>1
bis I!X>t, der aufgehoben ist, wird ein
neuer Vertrag den neuen Verhältnis
sen entsprechend treten.
Artikel 7. Tie Parteien werden
einander für die Tauer von wenig
stens 2 fahren die Rechte der meist
begünstigten Nation in fragen de-?
Handels und der Schiffahrt zubilli
gen. (Diese Klausel ist augenschein
lich dieselbe, welche in einer in Lon
don eingelaufenen drahtlose Depe
sche enthalten war und am stl. De
zember per Kabel weitergegeben wur
de.)
Artikel bl. Rnstland erklärt sieh
einverstanden, das; die Verwaltung
der Donau-Mündung einer europäi
schen Tonau-Eoimnissivn anvertraut
werden soll, deren Mitglieder den an
die Donau und das Schwarze Meer
angrenzenden Ländern angehören.
-Oberhalb Braila soll die Verwaltung
in den Händen der an den Alnst an
grenzenden Länder liegen.
Artikel !>. Militärgeseve. durch
welche die Privatrechte von Teutschen
in Rnstland und Russen in Teutsch
land beschränkt werden, sind abge
schaut.
Artikel >O. Tie Vertragsparteien
solle weder Bezalilung für striegs
au-Sgaben noch iür wälireud des strie
ges erlittenen Schaden verlangen.
In diese Bestimmung sind Regniri
rnngen eingeschlossen.
Artikel >l. Jede Partei soll iär
Schaden zahlen, der während des
Krieges innerhalb ihrer eigenenUsten
zen durch Handlungen gegen das Völ
kerrecht betreffs der Unterthanen an
derer Parteien, besonders deren di
ploinatischen Vertreter und Eonin
IcMbeaiiiten, angerichtet wurde, so
weit dieselbe deren Leben, Gemndlteil
oder Besitz berührt. Ter Betrag soll
durch gemischte Commissionen ul
neutrale Vorsitzern festgesetzt wer
den.
Artikel >2. striegsgeiangene. die
Invaliden sind, sollen ihrem Hei
mathland sofort wieder zugeführt
werden. Ter Austausch anderer Ge
faugenen soll so schnell als möglich
erfolgen, und zwar sollen die .seit
punkte durch eine deutsch russische
Commissioi, seslgesetzt werden.
Artikel Ist. Internirte oder ver
bannte Eivilisten sollen sofort entlast
sen und kostenlos nach Haust' geichstkl
werden.
Artikel 11. Russische Unterthanen
deutscher Abstammung, besonders
deutsche Eolouislcn, dürfen innerhalb
von zehn Tagen ach Tcnlschland
pustvandcr und haben das Recht,
Senator Reed und Herr Hoover.
Tm Wortgefecht bei Unlersnchnng vor
Senais Eomiie. Senator Reed
sarkastisch. Sagt, Hoover patze
„Autorität nsnrpirl".
W a s h i n g l v n. St. Jan. Nähr
mittel-Verwalter Hoover und Sena
tor Reed hatten heute ihren tanger
warteten Streit in der Oessentlichkeit
bei dem Verhör vor dem Senats Eo
mite, das den Mangel an Zucker und
lckvhlen untersucht. Reed, einer der
Kritiker des Herrn Hoover, stellte ihm
scharfe Tragen, ans die er gleich leb
haste Antworten erhielt. TaS Wort
Duell beschäftigte sich mit Zucker bis
zum Weizen.
Senator Reed warf Herrn Hoover
„Usurpation der Autorität" bei der
Behandlung der Weizenfrage vor „die
in normale Zeiten ein Verbrechen
sein lvürde". Hoover bestritt dies i
scharfer Weise und sagte, die Lage sei
mit Zustimmung des Präsidenten ge
handhabt worden.
„Natürlich, ja," erwiderte der Se
nator. „des Präsidenten Rockschöste
sind lang, seine Schultern breit und
!seine Stellung unangetastet, aber ich
befrage Sie über die von Thuen bei
der Tcsislelliiitg der Weizenpreise an
gewandte Autorität."
Reed stellte zuerst Tragen über
Weizen, uw, wie er jagte, einen Punkt
herauszubringen, der sich ans Zucker
beziehe. Hoover sagte, die Nährmil
tel Verwaltung habe Getreidebändler
ersucht, nicht mehr ftir Weizen zu zah
len, als den vom Eongres; seslgesetza-n
Preis. Reed verinchle heransznbrin
gen. das; die Preisfrage den Händ
lern sv nntertneilet wurde, um that
sächlich die Transaktion zu einer
Preissirirnng zu gestalten. Hoover
bestand darauf, das; er nur versuchte,
die Preise zu stabilisiren nnd bestritt,
das; die Nährmittel Verwaltung ir
gend etwas gethan, was nicht durch
das Nährmittel-Gefttz autorisirt wur
de. „Tch nehme an, dast, mit dem
Lande im .Krieg, das Volt Resulkate
begebrte", sagte Haover, „cs isl nicht
gerecht, die Weizen Zustände zu be
sprechen, wenn nicht alle Phasen be
trachtet werden nnd das lvürde eine
Woche nehmen. Eines ist sicher, die
Tarmer erhalte setzt mehr sür ihren
Weizen und Mebl ist billiger."
Hoover wollte die Behanpttmg
Reed's nicht zugestehen, das; ein ge
wisser Truck nothwendig war, die so
genannten freiwilligen Nebereinkom
men über Znckerpreise zu Stande zu
bringen nd ansrecht ;n halten. Er
sagte, die Nährmittel Verwaltung
vertraue ans den Patriotismus der
Raffineure, aber „eine gewisse Auto
rität wäre nöthig."
ihren Besitz z legnidiren oder zu
übertragen.
Artikel lü. Uanssabrteischisft ir
gend einer der Vertragsparteien, die
sich bei Beginn des Krieges in Häsen
irgend einer anderen Partei beian
den. und ebenso Prisenschisft. über die
jedoch noch keine Entscheidung gelros
sen isl, sollen zlirückgegehen oder, falls
dies unmöglich ist, soll Zahlung sür
dieselben geleistet werden.
Artikel 11. Tiploniatische und eon
snlaiijchc Beziehungen sind so schnell
als möglich -jeder aiiiznnehme.
Königlichrs Schlaf, abgebrannt.
M adri d. !!. Tannnr. T" dem
königlichen Schlosse zu La Granja
brach ein Toner ans. welches sich ans
eine benachbarte Kirche ausdehnte,
ehe es gelöscht werden konnte. Tie
Tlanimen wurden durch einen star
ten Wind angefacht und verbreiteten
sich ans einige l'eaclwarle Häuser.
Militär wurde regnirirt. doch braun
ten die genannte Gebäude sänuntlich
nieder. Ter Schaden wird ans nieh
rere Millionen Dollars geschätzt. Tie
Kirche in La Granja wurde i >721
gebaut, und König Philipp der
Tünste nnd seine Gattin lagen da
selbst begraben. Taö Schtosi, welches
Gärten nach französischem Muster
hatte, liegt liä Meilen von Madrid.
Aiiierikiiiier in T>akreich gestorben.
W ashi n g t o n. St. Tnnuar.
General Perhing bat folgende Todes
fälle berichtet:
l. Lieutenant Win. Hagne, Lim
gen Entzündung; Nr. 22, William
Straste, New steil,
Eorporal Tiller O. Elonse. Lim
ge Entzündung: Tontana, ansas.
Soldat Trod. ,H. Eotlrell. Lungen
Entzündung: Tran T. -st. Nelson,
Schwester, Brodle Brach, N. T.
Soldat To A. Brnaift, Menin
gitis, Nr. 7.72. Nord Onincn Straste,
Brockton. Mass.
Soldat Tnmes Tennewitz. Limgen
Entzündnng: Nr. stl l. Ost 7.Straste,
Ehitlicothe. O.
Soldat Panel T. Miller. Lungen
Entzündnng: Nr. ä l 11. .Ztirkmood
Place. Seattle. Wash.
T Madiion, Wise.. isl die Be
schuldigung gegen das Eongrestmil
glied Job M. Neisoii. sich gegen das
Mnsicrungsgesetz vergangen zu ba
ben, vom Richter Earpenter im Bun
desgericht niedergeschlagen worden.
Lrr Lentsche vorrespoudent, Bailiinvrt, MV., Treitng, dc 4. Tnr Istlx
Recht Zligkstllndkn.
Den Russen sür einen
Le-nratsrirden.
Wie ein (Korrespondent in
Petersburg sagt.
Rnstland wird nach derselben Onelle
ntiler Einflust von „sleistsgen
Teutschen" fallen. T-ratizpsiscltz-
Nttd britische Schisse ans Arch
angel zurück gezogen. Bolshe
viti ernenne -Botschafter.
Ukraine stellt Ultimatum.
L o do n, !k. Jan Tie Alliii
ten Tiplomatie, sagt ein Eorrespon
deut in Petersburg, wird mit der
Eoiizession des Rechtes an Rnstland
creditirt, einen Separatfrieden zu
schtiesten und mit dem Versuch, ihren
Rns dadurch zu retten, dast sie die
Trage der Rückte!- der denlschen <Se
satigenen anschneidet, die als ein
seitidlickier Akt gegen die Alliftten an
gesehen werden ivird. wü- die Tiplo
Ntatie sagt.
Ter Eorrespoildent vetianickel. die
Tiplomatie tonnte sich besser veschäs
tigen. indem sie sich eine strategische
Stellnng in der commerciellen und
industriellen Zukunft Rnstland: siche
re. Er isl überzeugt, dast das Land
in die Hände nnlernelniiender und
sleistiger Tentschen falle lvürde.
nicht durch (Seinalt der Waisen, so
der durch friedliche Tnrchdringnng
und stellt die Trage: „Was wird die
Slärte jener Vereittignng von Rassen
sein, wen die -Manne:-!rast von lütt.
lXttt.llttl Russen, evsl iliren iine-.
schöpslichen Ackerbau Reichthümern,
unter die organisirendei, denischen
Hände gerathen werde? Teutsch
land wird einen aniiergewälnilichen
Anttieil an den Triichlen dc - Sieges
erhalten."
Ter Militär-Eommisiär der Post
und Telegraphen Wesens an der
nördlscheu Traut bat eine Noliz an
die Poslal Telegraph Slalionen
gesandt, strenge Straft sür Alle ver
sprechend, die Appelle an französische
und anierftanische Sozialislen ivetter
geben. die „als imperialttlische Sold
Enge" bezeichnet werden.
Ter Petersburg „Ten" veicl-reibl
einen -stesnch der deutschen Linien an
der russischen Traut und sagt, die
Verhrüderiitig der Soldaten balle an.
die einen lebhaften Handel unter sich
triebe, entweder durch Tausch oder
gegen -staargeld. Tie Tentschen ver
kaufen alle Waaren zu verdächtig nie
drigen Preisen, nehme aber mir das
unter der kaiserlichen Regierung ans
gegebene (Seid an. Ter läglicve Um
satz beliefe sich ans viele hundert Tau
send von Rubeln.
Ter Petersburg Eorrespondeut der
Loiidon „Times" sagt, das-, die Zu
rückzielmng englisther und iranzösi
scher Schifte ans Archangel und der
Abbriich ivichliger französischer und
britischer Tevots daselbst grasten Ein
druck in Petersburg gemacht Nabe.
Viele Russen hielten den Schritt ftir
übereilt, da sie glanäen. dast die jelü
gen Zustände nicht lange erftiiren
können.
-st a I s b eviki st o l i cli >i s t e
e r n a n n t.
P ek e r s b n rg. 2. Tännar.
Tie Volslievili Regiei-nng st'erititidele
bente die Ernennniig von drei russi
Tao italienische Krirgsthcater. Tic niitrrr schwarz: Linie ist dir jetzige nördlich- Schlack,tsront. Tao, was
zwischen dirsrr nd drx alrerrn Linie liegt, haben dir Mittelmächte ii Dezember gcwonnrn.
! scheu Vertretern im Auslande. Es
sind:
t Botschafter an London, M. Lit
- vinois.
s Gesandter an die Schweiz, M.
' Karpinski.
I s Gesandter an Schweden, M. Bo
! rovstn Orlovsky.
! Alle drei waren während der kai-
serlichen Regierung ans Rnstland
j verbannt.
s Ter nrnernannte Botschafter an
l - London ist dort wohl betaunt, da er
l längere Zeit dort gewohnt bat. Leo
! Trotzt hat den russischen Botschafter
> in London angewiesen, Hr. Littst
! nass alle, der Republik gehörigen
! (Beider und Toknmente ansznlicsern.
' ' Tie Beamten der Botschaft sagen,
i > das; Herr Litvinosf noch kein diestze
i zügtiches Ansinnen gestellt habe, und
' wenn er dies auch thue, würde er sst
! nicht erhalten.
Wegen Widerstand gegen die 80l
! sheviti Autoritäten sind die folgen
i den deni revolutionären Tribunal
überwiesen worden:
Obersl L. Te- Bl'aier. -.Militär-At
Zache im Haag: Herr Rachontoft, in
! Tapan; Oberst O. Enkel, -Militär
! Attache iit Rom: tsteneralmaior Rer
- ? wolesf, Militär Attache in London.
' ! England. Frankreich l>nd Amerika
> ! haben die Trage an die Bolsheoiti
i , Antoritäten gesiellt. >t>ie über das Ei
--genttmm der Altsländer in den -statt
len disponirt werden soll, wenn dieft
: gänzlich ationalisir! iverden.
l lt l> Ae ro v tan iS eschü tz e
z e r s> ä r 1.
Tnrcl> ein mnsteriäse-.- Zener, da -
' heilte in dem Militär Tepot im iS
tlipeusk Basiti in Petersburg ans
' brach, ivilrden !!< Aerovlan Ge
' schätze illld eine Menge Munition -,er
stört und etwa 2 Personen gelödtet.
> U t raine stellt Ulti ma> n m.
> Eine Tepesche von Kiev beriättet,
das-, die Regierung der Ukraine ein
Ultimatum an die Volsheviti sandte,
in dem sie verlangt, dast sie ihre
- Truppen innerhalb 21 Stunden zu
rückziehen und erklären sollen, ob sie
sich als im Kriege oder Trioden mit
der Ukraine befindlich betrachte.
Sendungen von Zucker und Getreide
nach de mnördliche Rnstland sind
ilnkerbtinden worden.
stttli.tttttt Eivilisten ver
s ck> l e p l> I.
P e t e r s b il rg. 2. Tannar.
Es wird berichtet, das; die Tenlsche
:!tti),<>ll> Eivilisten ans Polen und
Lithauen mit Gewalt ach Tenlsch
land brachteli.
General Kornilosf, der frühere
- Oberbefehlshaber und eitler der Zäh
rer in der Bewegung gegen die 80l
sheviti. ist im Tislrikt der Ton Ko
säte angekommen. (Sein Tod nnir
> de am Tst-nslag nnossiziell berichtet.
Tie Mitglieder der frühere rns
t siscl'ett Regierung, die in der St. Pe
ler itttd S>. Pani Teillittg in Hast
Kietzen, habetl ibreli Hnngerstrike be
> elidet.
Balloiiintnst ini Weste.
! St.EI o n d. Min., 11. Tw"--.
Eili -stallen mit süns Armee Len
teti von Oinaha landete bettle zu Sar
teil, sütts Meilen nördlich von St.
Elend. Ter Ballon verliest Tort
Omaha >ti Mitternacht und landete
t 0.1,ü heute Morgen tiigesähr
üüO Meile entfernt. Lie-ntt-iiant
McKtttlen ivar der Befehlshaber.
Mexiko prutrstirt.
! Ans> i n, Ter., 11. Tvuuvr Wie
- hier in Eisalirniig gebracht wurde,
-bat die merilattische Negierung gegen
das Eindringen von amerilanifthen
! Truppen in Merito zur Verfolgung
! der Banditen protestirt.
! Tie Romlndianer haben st
Passagiere eines Zuges, ans welchem
sie ü Persone ngetödtel baben. als
! Gefangene mit iveggeschleppt.
Kriegsschils ZN Hülfe gesandt.
Ein pacifi scher Hasen,
st. Tov>'. " Kriegsschiff ist
dem japanischen Tracht 'Dampfer
„Lhiittw Marn", der mit Toner im
Tunern nach dem Hafen zufährt, zu
Hälfe gesandt worden. Nach einer
cingetrossenen Nachricht hat das
Kriegsschift die Lage des brennenden
Schisses festgestellt. Tas Teuer soll
der Eontrote der Mannschaft entwach
sen sein. Tas Schiss bat eine Mann
schaft von ül) Personen nnd ging am
21. Tezcmber mit 7(!t)0 Tonnen
Tracht von hier ab. Passagiere wa
reu leine an Bord.
Noch ngewisi.
-st ne o s Apre s, Argentinien,
st. Twlnm'. Es wurde ohne Be
gründung berichtet, das; Tr. R. 2.
Naon. der Botschafter in Washington,
als eine Tolge der Reibung wegen
der Veräiftnllichung der geheimen
Telegramme des Grasen von Lnr
Prg resignirt habe.
W asl> ing t o . st. T"um'.
Tie Regierung hat nnossizieUe Be
richte erhalten, das; der Botschaster
N'aon sich znriickziehen will.
Tr. Naon, der argentinische Bot
jchaster, sagte, als er über die vor
stehenden Tepesche befragt wurde,
das; er Nichts darüber zu sagen habe,
und sägte ans die Trage, ob er resig
itirl habe, hinzu: „Nicht, das; ich et
was davvn weis;."
Vermisch!,- telegraphische Tepesche.
Ter Soldat George W. Hecker
ist in Maeon. Ga., als Teserteiir ver
liasle! worden. Er soll ebensalls an
dere Soldaten zu einer Expedition
„ach Meriko ansgesordert haben.
T Ebieago hat der Stadlrath
eine Liecnzgebiibr von Psttttt ftir -M
sik in Ease's anserlegt.
Tn der N'äbe von Wheeling sind
ans der Waddington Tarn, die
tzände ahgebrannt nnd ll werthvolle
Pserde tame in den Tlnmmen in.
Ter Schaden ivird ans islftlltttt ange
geben.
- In Eanada sollen weitere IM.-
XXI Mann sür den -Miluärdiensi ans
gebohen iverden.
Bei dem Uebersalle der Tubiit
er ans einen stahnzng in Sonoro.
stft-r., sind H. T Poe von Los Ange
les und -.Miguel -Marlinez von No
gales, Ari;ona, gelödtet worden.
T Eolilmbils, 0., ist der ü!
Tahre alle Tr. Eharles Tanschkolb in
seinem Bureau ermordet worden. Als
der That verdächtig hat die Polizei
den irrsinnigen He-nrn Lpons, sttt Tob
re all. verhaftet.
T N'eivport N'eivs, Va.. sind
zwei Soldaten ans der Wache- erfro
ren: dieses wird in dem (Zertifikate
des Eoroners angegeben. Andere T'
sorinalie'ti isl nicht zu erlangen.
Von den 2ü Ve-rliaslcten i Nor
sott. Va.. wegen des grasten Brandes
am Nenjabrstage sind mir noch T"
tzannes Enimor und sein Sohn Otto
in Hast, weil sie- als feindliche Aus
länder leine Erlaubnis; batten, sich in
einer Sperrzone ohne Erlaubnis;-
schein amznhaltcii. Tas -Monticello-
Hotel ivird wieder ausgebaut; die-
Manern sind noch gut.
Tas „Tnternalional". einds der
ältesten Hoiels an de Niagara Täl
len. ist gestern durch Ten ec zerstört
worden. Ter Schaden wird ans
Ksttttt.ttittt angegeben. Es war das
älteste Hotel i jener Gegend.
T>n Zollamt -,n Vera Ern;, nahe
Eananea. solle lerilanische- Bandi
ten den Zollbeamten gelödtet haben.
- T Ebieago ist von einer Anzahl
Aerzte eine Bewegung angebahnt
worden. !s!2K>.<> iür ein Alliirten
Hespitat i Paris zu sannneln.
William Abratttsen und der No
tar Bä'reis Asossln wegen angebli
cher Eonspiratto bei de-- Mnsteriliig
iitiler P2tt.l>iti> -stürgschail den ('(ros-,
geschivorene überivieien worden.
Tie lebenden Todtgesngtrn.
Vor längerer Zeit erregte die
Nachricht von dem plötzlichen Able
' den eines in lveiten Kreisen bekann
ten GrostinduslrieUen, der durch die
Verschwendungssncht seines Sohnes
und vcrseblte Lpeknlationen rninirt
ftvorden, allgemeines Aussehen in den
belbeiligten Kreisen einer sranzösi
! scheu Tndnstriesiadt. Eigenthiinili
chenveise glichen die Schriftzüge ans
den Adressen der Traueranzeigen der
Handschrift des plötzlich Verstorbenen.
Ta. eines schönen Tages begegnete der
Todtgeglanbte einigen näheren Ve
kannten, die ihn ganz perplex an
redeten:
„Sind Sie denn in aller Welt
nicht gestorben?"
„Allerdings, für die Welt bin ich
es es blieb mir nichts anderes
übrig!" Er verschwand nach diesen
Worten in einem Hanse, das zwei
Eingänge batte, nnd wurde seither
nicht mehr gesehen.
Tiefes verbürgte Ereignis; weckt
die Erinnerung an eine ganze Reihe
Tvdtgeglanl'ter, die inan nach dem
Muster Tolstoi'-:- als die lebenden
Leichname der Geschichte bezeichnen
könnte, und deren Zabl Legion ist.
Ganz abgesehen von denen, die in der
Literatur eine Rolle spielen nnd bis
weilen der Phantasie der Autoren
entstammen, sind die authentisch in
die Annalen der Geschichte überge
gangenen Tülle überaus zahlreich.
Tieft Todtgesagte bilden zwei Ka
tegorien; die eine msastt die, ivelche
sich ans ihnen zwingend erscheinen
den Gründen selbst sür todt ausge
hen nnd ans den Reihen ihrer Ta
ftinsgenosft-n sür immer verschwin
den: die andere dagegen bildet die
Gruppe derer, die Nutzen ans dieser
Taseinsverncimlng ihrer Mitmen
schen ziehen nnd sich im geeigneten
Moment sür die Person eines Todt
geglaubten ausgeben, sei es, um eine
Erbschaft zu erschleichen oder sonst
Vortbcile zu gewinnen.
T ätsche T b r o n a n s p r ü ch e.
Ans dieser letzten Kategorie weist
die Geschichte unendlich viele Beispie
le ans. so Bertram von Reims, der
sich sür Baudoin von Eonslantinopet
ausgab und, erkannt, im T'ün'v
in Lille gebenkt wurde. Torner Per
tin Warbeck, der sich für den zweiten
Sohn Eduards des Vierten von Eng
land ausgab nnd in Tabuen gehenkt
wurde: und die verwegene Abeiitene
rerin, die unter dem Namen Tie Ta
me von Armoise in der Geschichte si
gnrirte, lind fünf Tahre lang die Rol
le der Tm d'Arc spielte, gehören
hierher. Tn Rnstland spielten sich
während des 17. Tahrhnnderts die
falschen Timitri an verschiedenen Ar
ten als Söhne Tvan des Schrecklichen
ans. Und in Trankreich waren es
die falschen Dauphins, die während
des dritten Kaiserreiches Ansprüche
an den Thron stellten.
Um die Mitte des vorigen Tahr
hnnderts wirbelte in England der
Monsireprozes; Titschlwrn iingchencr
viel Staub ans. Ein junger aristra
lischer Tleischergeftllo, Namens Ar
thur Orten, gab sich für einen gewis
sen snngen Milliardär Titschlwrn
ans, der a der Küste von Rio de Ta
neiro bei einem Schissbrnch nm'S Le
ben gekommen sein sollte. ES hall
delte sich um den Anspruch ans ringe !
fähr zehn Millionen, die der Ver
schwundene hinterlassen batte. Nicht
weniger als 20 Termine wies der
Prozest ans. und die Plaidopers al
lein nahmen Wochen in Anspruch.
Doch, obwohl Wittwe Titchborn i
dem Tftlftbergesellen ihren lang ver
missten Sotm bestimmt wieder ersten- ,
ne wollte, wurde er mit seinem An
spruch auf die Erbschaft gerichtlich ab
gewiesen und min seinerseits wegen
Tälschnng angeklagt. Ei neuer Pro- :
zes; begann, in dem ü0 Zeugen vor
geladen und ! Termine anberaumt !
waren. Ter Vertheidiger plaidirte ,
einen ganzen Monat lang. Am
Schlns; wurde Orton zu l l Tabren
Zwangsarbeit vernrtbeilt. die er an
treten musste, obwohl seine Anhänger
! ans dein Snbstrivtionsivege eineEan ,
Ilion von l.2ü,ii>tt Tranke gesain
melk hatten. j:
Eine ähnliche Angelegenheit erreg
te in England vor nicht allzu langer
Zeit die Gemüther. T diesem Tal
le bandelte es sich um die Milliarden
Erbschaft des Itt7!) verstorbenen
Herzas von Portland, als dessen di ,
retter Erbe sich ebenfalls ein Anslra
lier, ein Schmied. Namens Triice, z
ansgab. Ter Herzog von Poxtland
galt als eine excentrische Persönlich ,
keik, der ei Toppclleftr-n gesülirt ba
ben sollte, bald als"Herzog. bald aIS -
Händler antiker Möbel. Als solcher .
ivar er auch verl'eiratbek. und Trnce
gab vor, sein Sohn ans dieser Ehe zu
sein. Eine lange Reibe grotesker
Einzelheiten spielte in diesen Prozest
hinein, und falsch' Bärte, gefärbte >
Perücken, unterirdische Gänge wnr >
den als Beweismittel ftir die Echtheit
des Herzogsolmes Trnce vorgebracht.
Endlich sollte der Tod des Möbel- I
Händlers, der t.KOI crsolgt war und
dessen Beerdigung in einem kostbaren c
Zintjarg aus dem Hiabgate-Triedhof
in London stattgefunden habe, das
letzte Beiveismitlet vilden. Man ent
schlaf; sich zu der Ausgrabung des
zehn Talire zuvor beerdigten Möbel
Händlers Trnce. Und min kam die
Wahrheit zu Tage, znm Schaden des
auslraUschen Schmiedes und aller de
rer, die ihn, Eteld zur Tühning des
Prozesses vorgestreckt hatten. Man
,'and in dem Grabe in einem sehr
schlichten Mekaltsarg die nnzweiftl
hasten Ueberresle des eiinachen Mö
belliändlers Trnee, der nie ettvas
mit dem Herzog von Portland ge
mein gehabt hatte.
Kra n z vo n Legen d e n.
Viele von denen, die ihren Tod
mir singirten, um anderwärts ei
neues Leben zu beginnen, haben die
Behörden durch vorgespielte Beweis
mittel von ihrem Ableben zu täuschen
gemusst. Wer erinnert sich nicht all
der vielen Stöcke, Schirme und Ueber
zieher, die allein alljährlich an den
Usern der Seine gesunden werden,
und deren Besttzer als im Tlns; er
trunken gelten, ohne dast man je ihre
sterblichen Ueberresle aufgefunden
bat! Andere verschwanden, ohne sicht
bare Zeichen ibres Todes zu hinter
lassen.
So ist auch Johann Orth, der
18!>0 verschwundene Erzherzog von
Oesterreich, in das Bereich der Todt
geglaubten übergegangen. Ein Kreuz
von Legenden umgiebt schon jetzt nach
tanni einem Vierteljahrbnndert seine
Person, die vielleicht noch einmal um
ter den Lebenden auftauchen wird.
Will man ihn doch bald am Kap
Horn, bald in Buenos Aires gesehen
haben; und doch ging seine Spur,
t w sachgemäster Nachforschungen,
jenseits von Land und Meer vcrlo
reu. Es heisst, er lebe noch; an ver
schiedenen, von einander weit entfern
ten Enden der Welt soll er biswei
len gleichzeitig gesehen worden sei,
Haid als Soldat, bald als Pslanzer,
bald als Vergnügungsreisender.
Nicht weniger romantisch als die
des verschwundenen Erzherzogs ist die
einer jungen Tran, die vor kurzem
der Professor der Medizin. Toktor
Tboinok, als Beitrag zur Geschichte
der lebenden Leichname gelegentlich
eines wissenschaftlichen Vortrags zun
besten gab. Ei junger Mann und
ein snnges Mädchen liebten einan
der, doch die Eltern verweigerte ih
re Eimvilligniig zur Ehe. Ter Lieb
haber reiste nach Amerika, und da-S
junge Mädchen heirathete den ihr von
den Eltern zugedachten Bräutigam.
Nach fünfjähriger kinderlos' Ehe
stirbt die junge Tran. Ter trostlose
Wittwer besucht monatelang fast täg
lich das Grab seiner früh versterbe
neu jungen Tran. Ta, eines Tages
bemerkte er in der Nähe des Grabes
eine Tame, die seiner verstorbenen
Gattin überraschend äbnlich sielst.
Auf's äusterste bennrnbigt. setzt er e-Z
durch, dast das Grab geöffnet ivird.
Es ist teer! Eine umfassende Unter
suchung sübrt zu der Tbatsache, das;
der ehemalige Verehrer der jungen
Tran nunmehr ibr Gatte ist. Am
Begrälmisstage seiner einstigen Ge
liebten heimgekehrt, erfahrt er die
Nachricht von ihrem Tode und eilt
auf den Triedhof. Er lästt. sich den
Sarg öffnen, und unter seinen Küssen
erwacht die mir Scheintodte aus ih
rer Lethargie und entflieht mit ihm.
-nachdem der Todkengräber durch
Schweigegelder bestochen wurde. Tas
austergewöhnliche Ereignis-, wäre nie
bekannt geworden, wenn nicht die
junge Trau einem innere unwider
stehlichen Zwang gefolgt wäre, und
ihr eigenes Grab besucht hätte.
Auster den bekannt gewordenen
giebt eS zweifellos noch eine nnge
benre Anzahl lebender Leichname,
die iiliekannt geblieben sind ans
dem einfachen Grunde, weil sie es
verstanden haben, sich für immer vor
der Mit und Nachwelt zu verberge
und ihnen ihr Verschwinden somit
auf das vollkommenste geglückt ist.
Was ist paradox?
1. Wenn ein Schwarzer in's
Blaue hineinredet.
2. Wenn ein Löschpapiersabritant
I in der Tinte sitzt.
Wenn einem Barbier der Kopf
gewaschen ivird.
l. Wenn ein Taucher ans allen
Himmeln fällt.
Wenn ein Vegetarier kanniba
lische Hunger hat.
li. Wenn man von einer Riesen
dame sagt, sie sei eine leichte Person.
7. Wenn ein Teueriuehrman
Brandreden hält. V
kt. Wenn einem
der Himmel voller Geigest
- !. Wenn ein Grünte -. er
die Gx-lbsiicht bekommt.
Il>. Wenn eine Tron u-n
geht.
11. Wenn ein Aviaki' de
geht.
Nach der „Ton Earlos :iung.
„Nun. wir war'ü eater,
Herr Lieutennat?"
„Nich' sehr erbaut Stück
enthält mir zu vie oschene
Schiller-Eitatei"