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4 - - - N'-' 1? stÄhF . .st" - S-; WKDAMM, E WWWW>ML-zW MdWM-O ist eine eigentümliche Erstes k** nung, das' die iranische Malerei des neunzehnten Fab:"md.'N.- aacb Gopas Tod einen engen und virllich innerlichen Anschluß an die Kunst der srüberen Meister sein' ver missen lägt, während die übrige eu /opäische Kunst, vor altem die klaisi sehe Malerei Frankreichs, in den geo s;e„ ipani;ch.-n Malern des fieazebn ken derl'-. in erüer Linie in Velazanez. ihre idealen Lehrmeister gesehen hat. Durch den Masjenerpori spanischer Knnsiwerke seit dein Ans gang des achtzehnten Jahrhundert, und infolge der besseren Reiseveristüt nisse in Spanien bat man allmählich in Europa einen ganz neuen, viel klareren und beiseren Begrist von der spanischen Malerei gemonnen. Es ist nun d r interessante Fall zu beobach ten. das; d:e svanischen Maler der j'mgüei, p,eit e>-> iiber dieüSchähnng der alteren Knnist ihres Heimatlandes wieder eii-en Anichlnsz an die große national.seanisc'e.e Knnil der vergan genen Fab>-mndert - gefunden habe. Die Künstler, die berufen gewesen waren, Go ras Erbe anznlrelen, be sahe samt und sonders kein Ver sländms ftir die grostiügige, wabrbo't impressionisli'che und uionmiienlale Kunst des grohen A>ei.ienese:'. Ancb Spanien hatio eben seine Bieder meierwik. als deren Hanptvertreter unter den Ma e:i man Aienza.Bin reute Lopez nd die Familie Madrazo betrachten dort. Die zahlreichen Bild nisle di Küioüler sind bei eitler LiebeiiSmürdig eil oft von einer nn angriuhnlen nd Süszlichteil: das Bete haben sie in ihre Skizzen und Zeichnungen gegeben. Das romaiitüche Element wird vor allein durch de böchst fruchtbaren Villaannt, seineti Schwager Eugenia Lucac den Gelleren lind Rosales ver treten. Der bekannteste in diesem Trio iü Lnccs. weniger wegen feiner oft wirklich reizvollen vH inlaüiich roman tischen Landschaften, die er als Leige, mäld sowohl w:o einfach in Decksar- Elias Salaverria: Fronleichnanic-prozessio i Lero. """ -- Kprmisrhr Malerei der Gegenwart. ?r. /lttgnll.L Ä-nnchen. Lopez Mezguita: Familiciibildnis. I brnmalerei aussübrte. als wegen sei ! ">> ängerlichen Nachahninngen scher Schäpfnngen: Prozessionen, Stiergesechte usw., itiid seiner Ge : schichcsbilder, die Znsannnenstoppe j langen ans bekannten Gemälden van Velazqnez und Carreüa sind. ; wischen dieser Gruppe nun und l sener der Geschichtsmaler. van denen gleich die Rede sein wird, steht der einzig wirklichariginelle, der begcib ! lene Künstler, den Spanien im nenn- zehnten Jahrhundert nach Gana ge sehen Hai: Mariana Fortnnp (ldb'-!> bis IK7I, der in seinen zum Teil weltberühmt gewardene Lchapfun gen. wie der „Sakristei", den „Bü cherfreunden", eine Art Generemale rei vflegte. die keineswegs das rein Inhaltliche in den Vordergrund stellt, sondern ein feines koloristisches Einp finden, eine slaiste dekorative Bega bung und einen prickelnden Vortrag offenbart, Freilich sind diese Werle lehlen Endes doch nicht innerlich ge nug, um mehr zu sei als glänzende Vülnoscn'tücie. Das Beste gab dieser schwüler in senen Bildern, wo er seine ausgezeichneten Studie des spanisch afrikanischen dichtes verwerten konn te. und es berührt fast tragisch, das; sein Hauptwerk, „Die Schlacht bei Tunau" im Stadthaus z Barzelona, unvollendet bleiben musste. Wieviel höher steht doch dieses großartig gedachte Werk als all die zahllosen Geschichtsbilder, die fest delr sechziger Jahren auch in Spanien Mode wurden und die spanischen An stellungen wie die großen inter nationalen Kunstausstellungen in Baris und anderwärts überschwemm ten! Die spanische Geschichte ist sa so reich an grosze, wirklich packenden dramatischen Momenten, an grausa me Kriegsizenen und Fnquisitions geschichie, das; es den damaligen Malern nicht schwerfiel, immer neue Motive sür ihre Geschichtsbilder zu gewinne. Und sie haben wirklich dann die ganze spanische Geschichte gemalt: in Lebensgröße, auf Riesen- Der Deutsche Eorrrspondent, Baltimore, Md., Sonntag, den 11. Februar IlllK Bildern blicken alle sene berühmten Personen der Weltgeschichte und der geschichtlichen Anekdote, vor allem in den Sälen der Modernen Gemälde galerie in Madrid, ans den Beschauer nieder, der manchmal glaubenkönnte, hier in eine Schreckenslämmer gera ten zu sein, zeichnete sich nicht doch dieses oder jenes Stück teilweise durch eine ganz anständige Malerei ans. wie F. ProdillaS „Johanna die Wahnsinnige am Sarg Philipps des Parlado de Aquino: Geständnis. Schönens Ednardo Nasales' „Isa bella die Katholische diktiert ihr Testa ment" und Einilio Salas „Torgue manda veranlagt die Fndenaustrci bung". Ein Rückschlag gegen diese Ge schichtsmalerei, die van der schlim men interenropäischen Genremalerei in Oeldrnckmanier begleitet war, blieb in Spanien ebensowenig ans wie in Frankreich uns Deutschland. Allein es gab auf der Phrenäenbalbinjel zu wenig Künstler, die emc Sezession ganz aus eigner Kraft bilden konn ten, und so erfolgte die Nenbelebung der spanischen Malerei allzusehr im Schatten der französischen Kumt. Tie spanische Künstler verleugneten nun, in ein anderes Eptrein fallend, äuster lich und innerlich ihre nationale Art und waren glücklich, es in der male rischen Fertigkeit mit den französi schen Kollegen des Pariser „Salons" aufnehmen zu können. Eine gewisse Ausnahme bilden die Landschafter, Zinker denen -der als Velazquezforscher mehr denn als Ma ler berühmte Aureliano de Berücke, ein Schüler von Carlos Haes, na mentlich mit seinen alteren Werken einen Ehrenplatz einnimmt. Es ip eine merkwürdige Erscheinung, dast die spanische Landschaft immer wieder von neuem durch anständische Kunst ler entdeckt werden mußte, seit den Tagen des Meisters Franz van Ant werpen und Grccos bis auf unsere Zeit. Noch immer Harri sie ihres gro sten Schilderers. Wenn auch Sorolla und Zuloaga ihr ein liebevolles Fn teresse zuwenden, so sind ihre Schilde rungen doch nur Skizzen, mehr oder weniger geistvolle Apercus oder zu sehr Theaterdekorationen, Wie der Valencianer Scckolla F. Bastida fast zu geschickt, in allen Sät teln gerecht ist, abgesehen von einigen wirklich guten Bildnissen aber nir gend in die Tiefe geht, so ist Zuloaga, man möchte sagen, zu kuusthistorisch. Sein Stil ist nicht, wie der Sorollas, nach den bewährten Pariser Rezepten gebraut, sondern eine Art geschickter, durchaus nicht unpersönlicher Kom pilation von fianiens grössten Mei stern Ribera, Velazguez, Greeo und Goya. Wie dieser Küiiülcr als Samm ler seinen Landsleute ein Beispiel gegeben hat, die Kunst ihrer Vorfah ren ganz anders zu achten, als dies vorher der Fall war. so gehört er auch als Maler zu den Mitbegründern ei ne-s neuen nationalsvai/ichen Stils. Sein großer bernvt nickt zuletzt ans seiner Mo tive: Zlieriainpser mid Ltrasten- Sänger, Dirnen und zerlumpte Bett ler Krüpvel und stolze Lenoritas. Kardinäle und bilslase Krüppel in buntestem Wechsel und in schärfsten Gegensätze. Tabei sei keineswegs d:e monumentale Begabung und das au sterordentliche Kompositionstalent des Meisters geleugnet, den darin in ge wisser Weise eine nahe Verwandt schast mit unserm Franz Stuck ver bindet. arnrlo Y Älda: Meine Mnttci -r - KMEUM' 8? - / -ä - 'st M Z. Rvdrignrz Acvsta: Franziska Psqnilla. National-spanische Bilder ganz an deren Eharakters schafft neven ihm Hermen Anglada q Eamarasa, Mc seine Motive mit Vorliebe keiner Va- lencianer Heimat entnimmt, und blumig wie seine Heimat, „der Kar ten van Valencia", sind auch' seine Gemälde: bunt leuchtend ,oft von grauem dekorativen Reiz. manchmal gleich einem Feuerwerk blendend. Neben diesen beiden verdienen Jose Villigas: Spanische Zigeuner dann eine ganze Anzahl -jüngerer Künstler grossere Beachtung, denen eigentlich unsere Ausführungen ge widmet sind. Zur Gruppe der noch immer französierenden gehören Künst ler wie Enrique Eubetls n Nuiz und Gonzalez Bilbao. Lopez Mezguita, Elandio Easlelucho, Foaguin Ganza lez Fscibeta u. a. Ehe wir jedoch dieser mit einzel nen Arbeiten gedenken, müssen wir hier einige Künstler nennen, die die Entwicklung von der älteren Ge schichts- oder Genremalerei zur mo dernsten Phase des Impressionismus mitgemacht haben: Fase Garnelo h Aldo und Jose Pillegas. Garnelo y Aida, der geschätzte Lebrer an der Madrider Aeademia de S. Fernckndo, der Schöpfer des „Tod des LnkannS" in der Madrider Modernen Galerie, erfreute erst vor kurzem seine Bewun derer mit dem ausgezeichneten Bild nis seiner Mutter in Schwarz, einem Werk, das letzten Grundes aufgebaut ist auf dem unermüdlichen Studium des Velazguez. besonders anziehend aber nicht nur wegen seiner maleri schen Vorzüge, sondern auch wegen der unausdnnglichcn. aber doch unge beuer starken und tiefgehenden menschlichen Empfindung. Villcg/ku der vekannte Direktor des Pradomu seums in Madrid, der einst vielfigu ride Gcnreslücke im Geschmack For tunv-s geschaffen bat, malt heute mit ungebrochener Arbeitskraft und Freu digkeit duftige Ltrandszenen. deren Motive vielfach der Gegend von Bi arritz rnfsnommen sind, und färben frohe Darstellungen von Zigeunern und Stierkämpfern. Eine Villegci? tu gewissem Tllnne verwandte Erscheinung ist Fose Benlliure, nur das; er als echter La lencianer in vielen Punkten derber und grosizügigcr ist als der nervösere, prickelndere Wirkungen erstrebende, weichlichere Scvittaner Villegas. Was sür die deutsche neuere Make rei der vor kurzem verstorbene Münch ner Marinemaler Hans von Petersen war. das ist s--r Spanien Fuan Mar tinez Abades, der Ntaler des Meeres, sinnier wieder ist die Sec sür ihn der Vorwurf zu seinen grasten, das oft be trächtliche Format glücklich behcrr schcndezi Kompositionen. Wie der schon genannte EubellS seine Motive mit Vorliebe aus dmu Fischerlcbcn wählt und in der Be- Handlung des Wassers manchmal all zu partrosenmästig anmutende Wir kungen erzielt, namentlich in den Mondlichtbildern, so glänzt Lopez Mezguita in grasten, geschickt lompo niertenGruppenporträten. die völlig im Pariser Stil gehalten sind. V:cl glücklicher und freier wirkt er in sei ncn prosten Darstellungen aus dein spanischen Volksleben, die freilich au sterlich eine gewisse Abhängigkeit von Zulaoga nicht verkennen lassen; doch erscheinen seine kastilische Bauern gestalten ungezwungener als die Zu loagas. Murillo Rains gehört zu den vie len begabten Künstlern, die im Ge folge der französischen Salonimpres. sionislen leider immer mehr in seichtes Fahrwasser geraten. Seine geschickt ge malte Szene „Räch der Taufe" lästt ihn besonders gut als Mitläufer So-