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2 Nkllk Mrvhtll. In der russischen Hnupt ftndt. Angeblich etwa 120 Per sonen getödtet. Truppen sencrn auf den Mob. Weinläden und Eebensniitkel Eä den und andere Geschäftslokale geplündert. -- Tie ämpfe zwi scheu de Bolfhcvsti und den o säten. liniiisltse Regiernngs Truppen wollen Revolutionären Helsingfors entreißen. London, 8. le-Hrnar —ln Lpe zial-Depeschen ans der russischen Hauptstadt werden neue Ausbrüche dortselbst gemeldet. Weinkeller, Ju welen Läden und leiderhandlmigen, Lehensiiiiltel-Eäden nnd Drognerieen werden geplündert. Truppen, die anigehoten worden Ware, die Ltörungen zu unter drücken, feuerten ans die Mcnge, nnd es wird geschätzt, daß >2 Personen getödtet wurde. Indem sie von ih ren Wassen Gebrauch machen, ist es den Lüldaten während der letzten drei Tage und Nächte zeitweilig gelungen, die Tumiiltnante zu unterdrücke: ober kaum war ihre Arbeit gethan, ging au anderen Ltellen der Radau wieder los. Kämpfe zwischen B o l s h e viki und osaken. Es heißt, das; die üinpse zwischen den Bolshevikj und oiake im LÜ den und Südcsteil von Rußland an Ausdehnung zunehmen: die osaken schließe sich angeblich den Bvlshevili in immer wachsender Zahl an. Tie Generäle Kaledines und Aler iesf sollen sich entziveit haben, und General Kaledines ist ans dem oja ken-Hauptguartier in Novo Tcherkask verschivundcn. General Alerieis geht aus eigene Jaust vor, und es verlau. tet, daß er unter seinem Kommando etwa ttO.OOO Mann bat. die in nörd licher Richtung mar-schiren. Das Ltillschiveige bezüglich der Unterhaiidlnngen in Brest - Lilvvsl dauert fort, abgesehen von unbestätig ten Gerüchten in den deutschen Zei tungen. Es wird obne näbere Erklä rung berichtet, daß eine Delegation russischer Truppen von der Biikowi iia-Iront sich ans dem Wege nach Brest Lilovst benndet. R u m änis ch e R e v o l n t i o n ü re protlainiren Re p bli k. Eine openhagener- Depesche an die Erchange Telc-graph Eompanv bringt eine Botschaft ans Losia. die besagt, das; eine dortige Zeitung angekündigt habe rumänische Revolutionäre bist te Lchist'e in dem Hasen Kelia be schlagnabint und eine neue Republik an der Mündung der Donau protla mirt. Ukrainer melden Lieg üb e r Bols hev >k i. Das ukrainische liisarmations Bu reau in Ltockbolm hat einen Bericht von der Utraine Delegation i Brest Lstovst erhallen, der besagt, daß die Ukrainer einen großen Lieg über die Bolibeviki erstriiten hätten, wobei ih nen angeblich 20 Maichinengewc-hre und 2>in.,ix tzeivehre in die Hände sielen. Die Meldung sügl Hinz, daß ein Versuch. Kiew zu nehmen, den Bolshevikj mißglückte, welche i!l>00 Mann verlöre haben sollen. Wollen vers nch e n. H elsi n g fors znrü ck zuer o b e r n. Londo n. 8. lebruar Bericble aus Ltockholin. wo eine starke Lnm palhje kür die iimiische Regierung in ihrem Kampse gegen die Bolshevikj bestellt, sagen, daß die Ereignisse in linirlaiid noch immer den Weißen Garden oder Regiernngs - Truppen günstig sind. Es wird ans znverläiü ger Lmelle gemeldet, daß die Weißen Garden Viborg genommen haben nnd Planen, die Balm nach Petersburg zu durchschneiden und dann am Heising sors z inarschiren. ivelches von den Rothen Garde oder Revolutionären behauptet wird. lür die von der Bolstievsti Regst rinig in Pelersburg ausgeiaiidlen Berichte, daß die Rothen Garden Tamnieriors mnzingelt und Maiinerheim. den Konmiandanten der Weißen Garde, geschlagen hät ten. ist keine Bestätigung erlangt worden. Die Zeitung „Aston Tidningeii" , von Ltockholin hat eine Depesche ans Helsingiors erhalten, das; General Mannerlic-ii sich rapide Tninmeriors nähert, nachdem er eine starke Ltreit macht von Rothe Garden -und Rui- > je in Korteakoski geschlagen hat. MMtrlM. Oesterreichischts net amtßmnde. Unterbreitet dem Kaiser seine Resignation. Die Opposition der polnische Mit glieder des Ahgeordneteuhausc-v gegen das provisarische Budget veranlaßt angeblich das Minislc riiinr nnter Dr. Tendier zu die feiii Lchritt. Die Geschichte des Eabinets. A m sterd a in, 8. lebrnar. Dr. von Zeydler, der österreichische Mini sler-Präsident, Hai aiser arl die Resignation seines ganzen Eatnneis angeboten, wie eine Depesche ans Wien berichtet. Wie in parlamentarischen reise in Wien verlautet, isl die Resignation des Leydler Eabinets auf die Opposi tivn der polnischen Abgeordneten gc ge Spezial-Debatten und das provs svrische Budget znrückznsübren. Die Oppositivn der Abgeordneten macht eine Mehrheit für das Budget zwei felhast. Präsident Groß vom Unterbause, der die Resignation ankündigte, sagte, daß cs nach der Eonstitntivn noth wendig sei, temporär die Lihimg des Hanses zu siispendiren. <Das"Eabinet des Dr. von Lend ler, ivelches im letzten Juni gebildet ivnrde, sollte den Meldungen nach während der letzten Arbeiter rjsis in Oesterreich Ungarn restgnir! haben, dieses Gerücht fand jedoch keine Be stäligung. Tr. von Leisdler ivar im Ltande, den Linke z ende, indem er Arbei ter-Delegationen am 20. Januar be nachrichtigte, daß es der Wunsch des öslerreichischen aisers sei, sabald >vie möglich, einen ehrenvollen Irieden zu schließen. Andere Mitglieder seincr Regierung versprachen Arbeits und Militär Reformen, ans Gn,,,d deren die Arbeiterführer den Ltritern an rietheil, zur Arbeit zurückzukehren. Damit ivar der Ltrike in Wien vor übrr. Das Ealünel de? Dr. von Lendler wnrde gebildet, nachdem es sich als „möglich herausgestellt hatte, ein Ministerinn, zu schassen, welches mit dem österreichischen Parlament an ei nein positiven Programm innerer Re sorm und Reorganisation zusammen arbeiten konnte. Die verschiedenen Parteien des österreichisch ungarischen Abgeordnetenhauses waren über Ira gen, nne der künftige Ltatns. bau Böinnen und Galizien so verschiede „er Ansicht, daß kein prominenter Ltaatsiiiann gesunde,, iverden tonn te. das Ministerium zu organisiren. Dr. von Leisdler wurde daraufhin von dem jungen aiser mil der Aut gäbe betranl, ein Interims-Ministe rinni zu bilden, um obne ein be sliimntes positives Progranim die Re giernng weilerznsülireii. Dieses Eabinet erhielt schließlich permanenten Ebarakter, als es sich heransgesiellt batte, daß die Perbält „isse der lornürmig eines politischen, Aiiniiierimns des normalen Tups c-nlgege waren. Das Minister',,,, bat mehrere Aen derungen in seinem Personal ersah rc-nz aber die ganze Zeit hindurch irinen ursprünglichen lnireaukrati- j scheu Eliaratler helialten.) Die Retlien Garde sollen schwer ge- ! litten haben. Eine Depesche van der oisiziellen Nachrichten Agentur in Petersburg besagt, daß, obwohl ein -Abkomme genossen worden war. die leiiidselig keilen einzustellen, die Weißen Gar den in verräiberis'cher Weise die Gar nison der halliichen Zerstörer-Ilotte in Vaia angriffe. Die Matrosen zo gen üch nach Bjoeineborg zurück. Plönlich tobsüchiig gewordru. B i r ,n i n g h a m. Ala.. 8. Je!'. Grad Parois'ch. Telegraphisi i"> Balmboi der Eonisoille und Nash will- Balm zu Minootä, ivnrde henke rletzlich tabiüchlig. Er erichoß einen a-ideren Delegraplüslen, H. E. lim. rerivnndete seine Gattin in tödllictn'r Weise und wandte sich dann gegen ei nen zniällig vorbeikommenden Eoko mollviührer. der sich erkundigte, was r ergebe. Paroisch oerivundete ihn le bensgefährlich und lwarbeitete dann eine nahestehende Eokoiiwtive mit ei ncr Air. Er wurde schließlich über wäiligt lind von der Polizei in Ge wahrsam genommen. "r lktr- Iu r schrisllich MUN>rtln mche. Ilntcr schwerer Anschuldigung. Wegen angeblicher Obsirnl-io,, der Amverbnng vvn Lvldalen Uir de., ! !ilasdienst ivmden in Laeea mcailv bl Persvnen ve,l,a>tl-l. Einer der .Haiiptmaladoren dc-r , „Indnslrial Wärter ei ihe -PlarU. . milverhaslet. Lacr a m e to, Eal., lebr. Die hiesige Bundes Grand ö-ur crhob henke varlänsige Anllagen ge gen DA Persvnen, die angeschuldigt iverden, sich mit William D. Ha ivevd. dem Leteetä,- der „Induuri ; Weilers of tbe Wvrld". und ander-n vii-schwaeen zu haben, die Dnechiül! ,m,g der Gesetze der Vc-e. DtalNl ~ in der eil-gnihrmig gegen Demtltzland zn behindern, Nack, einer Uii'.c-rmclning n'nrde hl dc-r Angeschuldigte >nr ilusa, Prozeß teslgehalteii. Leparalc An llage beschuldigen William G, Hood und G. I. Pvetter. migeietzlilbe Weiie Dnnamit befördert zu liabc-n. —ae iviirden in Perbindiing mit dem Ber jnche das Hei, des Gvnvernems Ltepbens in die Eiist zu sprengen vc > baftel. Bald daraus wurde dm. Hanplanarlier der „I. W. As." an gelmben und die Polizei verbaillle Männer Unter den allgemeine!- sltinldigungen die beme gegei- da, lrlaA'lm wurde,, beionM n.l e s!' daß sie ersuchten die Aushebung zu betn,,der, daß sie Ltrites oe>urslicli te„ und Braiidslislmig törderiens Die Bürgschaft für die meisten wur > de am vvn !s!e!A>Xl bis AA1,,,,, il' Uze>l ' l Unter dene, mit denen die Ange schnlaiglen angeblich eine tMachnv rmig eingingen, befand, sicli Irank H. Eiille, der letztes Jahr zu Bulle. Mont., geltziicht wurde. Wai l> lugt v G lel r In duslrie-Arbeiter der Welt an dc-r mu sie des Pacific haben die Zcrilörmig der Industrie' und des Löst iß Haues geplaiil und sich in anderer! Weise in die Varvereilnng nir den rieg eingemischt, wie da stu'liz Departement tseute erklärte. Die ge gen AD Mitglieder der Organisation erhobene Ant lagen sind eine lolge ! dc-r Untersuchungen, die von Regie ! rnngs-Ageiiten tiirzlich vvrgenomnu-n ! lvnrde. Die Untersuchung war eine! direkte Ivlge des Berimbc-s. die Wog nmig des tßoiivc-rneurs in die Eiiit > zu sprengen. Dir große Apielniu '.'liisucilw. z iMnu Lart Beriuirdv. d,c v -v, 2. bis 2-. ö.cbriie.r stattfinden wird. Das jiize Miidcl/en stellt Irl. Ealifor,iia dar. Libirische Winterrnge. ! Wir glanbeu einen sa een Win sEr zu haben, und haea i mb. ! s!vca auch innere Brem mn Winter j sli.d immer noch eine Lvielerei gegen oie iurchtbaren Winter der emv Peuschen Ostfront. De ergiebt sich aa.'. einer Lchildernng e- urieg.be eichleiüatters Dr. Mar e -rn über die Erlebnisse an der T relinrvnt. D>e Lchildermig ssi ;„-ar ei lä'ir allein das nininN w nnlil.' van ilaean packenden Juten e. Dsbeni scl lcibti Winter am Lereth! Und >vas für uv Winter! Davon Hai an sich frei lim in Ilanderii und Grd'rantreich (inen -Begriff bilden . anen. Nie mand, der dies elementare Nasen üb! iell'ii an Haut es suiockre ge srnir!. ersaßt, was es in> d - Truppen bedeutet, in solchem Um - .rieg .zu '..! !I. täglich in .an' imd Bereit ichau zu liegen. Jede .ZZüilie. jede Plage, jede lorperljch. .lniirengung und sM.sche Oual ui> > i-erdi-eiiaclit. Anmarsch und Ablvsuna A-oiumuehen n>ch Grabend-, ia veee rage. z'ilicht nd karge Na.lnenhe, alles ist iencneiides Ringen mü ein an iurclit raren unssäil.haien -e. I.'n Lchlitten waren n e binausge inluen: der Heiuptnn'm, und dc-r Dberlieiitrnant, denen all mich an scnlieizen kannte. Vvn se,dosien leg u- in Wirbel,vind da-n. d e >,ns laß den AUieni raubte. D ne Hindern,'- -ans,e er iiber die ,l. l lnigellvse, na,in,lose Ebene, die and! in al>.> eine itiS'l ,'-l,l>ore Lckmeeii'iin -. E iliß-gne a-nii innen, lck'er den -nuten, wenn m.,>. au, dies bleal- Dchneeland blilU, das leinen An ng und lein ; Ende hat. Der Ha,iptn,ann. der nie seine gute Emme verliert, ae.amtet, wir s>Allen elivg- singen. - achend gebar chcn u-ir ilnn. Aber ienl müssen nür dnch Lileiitiuni eintreten lassen. Wir s,nd lic-ier in's Lchm . zen libl gc-ra llien. die Hufe der Pü-ede schleudern uns ganze Lchauseln -Al gegen die s AAise. Und der Lim a, hat etwa. I Adaii-- den. Nie melir ln-c-ite > jnio.u-n ilatscht er nn in'i säejlchl,! sialdern seine, icliae- Enlarner lia gil! er aus uns berg n die nne mit bunden Unnen Messern in die Haut ja neiden und su chen soweit sich ilnie ! >,cl, a, h,'üi-..-. Llln-.eebrille und ! Dm wl noch Angeii' 'l.illsei, biete,>. I o>, ueuigen hsiimten s, das olles zu ! smnnieuge'raren, B.Aitze, Lls.nvi, D'ialle, it>,'ai,leltrageu und Wangez wie und mit einer ganzen Eistruia i iü-erzageii. Alle Wetter, ist das eine stalte! Lind wir hier am Lereth so l nabe an Tibirien? Jetzt will ein Obr, j.'M eine Hand, jetzt eine Zehe f.ch unter Lchmerzen von dem Orga nisnn! - trennen, zu dein sie gehören. Mit Energie müssen die Herrschaften zur Verminst gebracht iverden. Jetzt - will ein Llücl Gesicht Abschied eh ; men: man muß e- durch allerlei Mit ! tetchen beschwören und überreden, ' ch lieber an seinen, Platz zu vier len. Unberech e n b a r e s li> a. Pieilichnell jagt der Lchlitten da hin, über sußhohe Lchneefelder, Ltraße, l->tt-aben, Ackerboden, Mul den, Lumps Ul alles eins. Es gilr nnr nach die weiße Lchicht. nicht mebr das, was sie verdeckt. Die iable Oede bat alles verschluckt und alles gleich gemacht. Man fährt vor wärts, aber die Bilder zur Leite ver schieben sich kaum. Nun wob! ein zerbröckeltes Hans, ein verlassenes Dorn etwas Heidegras, ein bischen graubraunes Lckiiln Ltoppelspitze eines Maisseldes. ein Brunnen, auch einmal eine olanne mit tief eilige mimmielten Gehalten. Aber dann I wieder eine ialile Oede, in der es gar nichts zu unterscheiden gibt. Der ungeheure Weitermuschlag üt völlig überraschend gekvmme. Wir waren schau an der Lerethliuie, als der Wiuler sich immer „ach znrückzn halleu schieu. Es gab wähl feuchte, nmreimdliche Wocheu, aber dazivi scheu auch Lvnntage van rivierahai ien lannariiinimungen. Das.nimm iß ja in dieseni Lande miberechenhar. Zmiuerliin gibt e-s für das Wetter eine Termin, aus de iiiau sich, wie die Rumäne behaupten, verlassen kann: das isl der l. Januar alle Ltils. der ln. also ach unserer Rech nmig. Er 'oll entscheidend sein nu dle Emme des Winters. In's a diesem sarge kalt oder gibt es gar einen Thermvmetersmrz, sv wird es lntt.r. Bukarest bringt der Tag eine dappelte snmhvlische Handlung, ! die seine Bedeutung nnterslreichl:! s die ieicrliche Wasserweihe, wabei der , M'etrvpolit das allerdings nicht sehr ! iinpvsmne lateinäsier der Dimhcwitza segnet. Diesmal ließ sich der IN. zuerst ganz sanft an. Es war kein schöner 7ag, aber heinabe Aprilwetter. Der Melrapvlil iveihte ein faß laues Was ser. Die Vvltsieier siel vlniehin aus. Da. auf einmal, um N Übr Nachmit lag.'. plötzlich und imvernuktelt. Pfiff c. >vie wahnsinnig mn die Ecken, und ein eisiger Ltnrm, alle Mäntel und Kleider durchdringend, schüttelte die MW-"' n - Vlenschen, heulte durch die Ztraßen. Nun wüßte man. was die Eilocke ge schlagen hatte, lind wirtlich, der Mir bewährte seinen Prophetenruf. Dieter Eisslnrm vom t!t. Januar das war der Abnlierr des LturmeS von heute. Alan mußte sie sofort an der Aelmlichkeit als nahe Berwandte ! erkennen. Aber was isl solche Win ! terniedertraeht in der Ltadt gegen ein ! iosselloses Wüthe hier draußen. Rur eine Porahnnug. nichts weiter. Hier spielen die nngebändigtbn Elemente mit den Menschen nach Gefallen langball. I ni Lchne e n e b c l. Wir verlassen den Lchlitten lind wandern guerfeldein den Ltellnngcn ;n, ivo die Berbände der Donau-Ar mee den Russen gegenüberstehe. Ganz tveil in der lerne tauchen seht durch denLchneenebel winzige schivar ;e Punkte und etwas wie dünne dirnt le Ltriche auf. Wir stapsen ilnitm zu ei Marsch, der ein wenig um ständlich ist, da bei jedenOLcbritt der Jus; im knietiefen Zchnee Halt suckw'n und wieder herausgezogen werde muß. Der Rordostwind peitscht uns nun gerade ins Antlitz. Es ist schwer, sich auch nur über die Richtung zu orientiren. Alles scheint zu schwe ben. zu tanzen, sich in weißgrane s Atome aufzulösen. Durch solches Ge löse der Lust- und Himmelsgeisker müssen Loldaten vorwärts matschi re. Meldungen bringen, Aufträge ausführen. Müssen Geschütze bewegt, Munition und Proviant herange schafst werden. Muß man in deb bauuifreien Tellerebene Holz zum Ban und zum Heizen der Unterstände heranschleppen! Oit ist es, als sollte man durch knirschende, splitternde Eislagen ins Bodenlose versinken. Einmal war der Oberstleutnant plötzlich verschwun den. Er war ein paar Lchritte vor ausgegangen und war nun einfach nicht mehr zugegen, bis wir ihn tief in der Ende steckend fanden. Rahe ei > nein verlassenen Bauernhause war er ans die trügerische Lchneedecke eines Erdlochs getreten, das dem Bauern wolil als primitive Porralhskauimer diente, und hinabgestürzt. Merkwür dig genug, das; er sich dabei nicht ver letzt batte. Er lachte. Aber es war gar nicht so leicht. Um wieder hdraus nnd heraufzuziehen. Man denke sich einen einzelnen Loldatcn, der in Dämmerung oder Dunkelheit diese Lchneewildnis zu durchschreiten hat in solchem Erdloch würde er elend erfrieren und vertmngcrn. Run sind wir an de schwarzen Punkten angelangt, und sie nehmen menschliche Gestalt an. Die dünnen Ltriche enthüllen sich als Graben wände. Da stehen sie und spähen durch das farblose Grauen wachsam l hinüber zmn Zliißtbal des Lereth. der jetzt zugefroren ist. über die Mo räste und Lümpse. die gleichfalls zu Eis geworden und nun wieder vom Hochwasser der naben Donau über spült werden. Leiten nur klingt der dumpie Ton eines Artillerieabschm jus, eines Einschlags durch die schwei gende. todte weiße Einöde am Lereih. Rur der Lturm beult weiter. Und die Posten spähen und spähen durch das unermeßliche Nichts. Atl,rvpvu>rpl,r Aiie in Gestiiigen schnst. Die anthropoinorphen Affen be sitzen alle, wie langjährige Beob achtung ergeben hat. eine Intelli genz, die sie weit über alle anderen Thiere stellt. Der Gorilla, der Orang Mang besitze geistige Per anlagungen. die absolut nicht mehr als thierischer Instinkt bezeichnet wer den lönnen. sondern Ausflüsse der lleberlegung sind. Geistig am ent wickelslen sind aber ohne Irage die Ehimpaiisen, wovon inan sich in je dem zoologischen Zarten, der Erc-in vlare dieser seltenen Thiere besitzt, überzeuge kann. Im Gegensatz zu anderen Asse, welche durch ihre hastige Bewegun gen ein Zerrbild des Menschen ver .uckchaulichen. kommen diese hochor ganisirten Anthropoinorphen durch die Rübe und Besonnenheit i ihrem Handeln uns weit näher. Ganz ab gesehen von ihrer körperlichen Be schaffenheit, d'e entschieden einen Pergleich mit dem Mensche lieraus wrdert, lassen gerade die ElnmP.m sen so viele Züge der Vernunft er kennen, daß es thatsächlich schwer hält, sich stets daran zu erinnern. Thiere und nick Menschenkinder vor sich zu haben. Je mehr man sich mit denselben beschäftigt und je mehr man dadurch st, ilir Leelenlebeu eindringt, um so sicherer drängt sich dem Beob achter die Ueberzeugung auf. daß bei diesen Geschöpfen eine Ltufe der In telligenz entwickelt isl. welche sie weit über jedes andere Thier stellt. Thie rische Lpiellnst und Hiilflosigkeit der men-chlichen Kinder nehmen im We sen der jungen Ehimpaiisen eine ei genartige Mischung an, so das; die selben den einen Augenblick voll über müthiger Laune mit ihren.Kameraden die verschiedensten .Kapriole und Neckereien anstellen, den andere Au gnbtick voll rührender Zärtlichkeit j ' ''' in die Arme ihres Wärters z ge langen suchen. Auch kindlicher Ei gensinn läßt sich bei ihnen wiederholt beobachten. Will der 'Wärter den äsig verlassen und hat er den klei nen afrikanischen Weltbürger ans seinen Armen ans den Boden gesetzt, dann passtrt es nicht selten, das; je ner sich voll Berziveislung ant den Rücken wirft, mit Armen und Bei nen in der Luit zappelt und ein herzzereißendes Eonzert ansängt. In solchen Angenblicken gehört von seiten des Wärters schon Erfahrung dazu, um nicht gutherzig zurück; kehren und das schreiende Assenkind wieder liebevoll in die Armee zu -chließen. lür die hohe Anteiligen; dieser Thiere spricht auch die entschie dene Ausbildung individueller Eba rakter-Eigenschastcn. Es gehört eine gros'.e Liebe und Geduld dazu, Pfle ger dieser Thiere zu sein, ihrem Ra tnrell entsprechend alle individuell be handelt werden. Es erfordert vor allem Ausdauer, de Affen Manieren beizubringen. Rachher bereitet es aber auch grosze Freude, die Affen manierlich auf einem Ltühlchen fihen ;n sehen, wobei sie ihren Milchkrug mit den Händen an den Mund halten und, ohne die Milch zu verschütten, daraus trinken. Tic Anhänglichkeit der jungen Ehimpaiisen a den Menschen ist gros;. Daher wird es für diesen Han s>g sehr schwer, die armen (Geschöpfe leide und hinwelke zu sehen. Es isl nämlich schwer, diese Asse lange am ;n erhalten. Obwohl alles anigeboten wird, damit die Thiere ge snnd bleiben, leiden sie dennoch unter dem Einflns; der Geiangciischast sehr, st das; es mir ansnalM'sweise gelingt, sie mehrere Satire dnrchzribringen. Lie entstammen dein seuchtlieißen weslafrikanischen Tropenwald und suid daher ein Treibhaus-klima ge wöhnt, wofür ihnen kein vollgültiger Ersah gtivährt iverden kann. Die Wissenschaft, welcher in jüngster .'Zeit besonderen Werth aus die geographi sä,eii Barietäten der Thierarten legt. hat eine Anzahl Elnmpansenformen' u.ckerschieden, deren Heimgebiete aus einanderliege. Leitdem Dubais auf Java die llebcrrejte eines ausgcstorbenen Men scheimssen, des „Pithecanthropus erectus", fand, ist das Interesse für das Ltiidiim, der anthropoinorphen Affen besonders lebhaft erwacht. Der Ratnrforscher erkennt mit geistigen .lugen die Brücke, welche den Ms scheu mißdem Assen verbindet. Wäh read auf der einen Leite der Entwick iuiigsgang bis zum Menschen hinauf fahrte, hat sich aus gemeinsamer Wurzel ein anderer Zweig ausgehst det, als dessen Endglieder die heute l lebeiideii Meiischeiiaffen aufzufassen sind. Znhn- und Ohreilschinerze. Eines der köstlichsten täuschen voll Iritz Reuter handelt von einem Inn gen, der in einer Apotheke ein Mittel gegen .opischmerzen verlangt und null angewiesen wird, in eine Ilasche zi. riechen, worauf er vom Ltuhl fällt. Hinterher stellt sich heraus, das; gar nicht er, solider die Tochter sl uier Herrschaft .Uopsschmerzen hat. Es läs;t sich errathen, das; dies Aller nellsinittel gegen Kopfschmerzen wohl in Laliniakgeist bestanden har, und oie Anwendung von Riechsroffen zu solchem Zweck isl gerade im Polt noch weit verbreitet, während das Riech flaschchen von seiner Ltellimg in den vernehmen reise viel eingebicht aal. Dr. Adolf Lchwarz hat in der Münchener Medizinischen Wochen schritt diesen alte Brauch ernstlich wieder aufgenommen, aber ans eine betonders wirlsame Anwendung in bestimmten Zöllen beschränkt. Das Mittel, das er empfiehlt, ist das äthe rische Lensöl. Riecht man in ei Iläschchen hinein, das nur wenige (ramm dieser Ilüssigkeit enthält, so erfolgt eine Rötlnrng des tiZesichts, 7 hräiiensllls; und vorübergehender Athmnngsslillsland. Diese lolgen >r ürde man nicht gerade suchen, aber sie treten doch hinter der erfreulichen Erscheinung zurück, das; auch ein hei tiger Zahnschmerz sofort aufhört. Bei Versuchen haben die Patienten er klijrt, der Lchmerz sei im Augenblick wie weggewischt gewesen, und zwar meist für mehrere stunden. Da die Ursache der Lchmerzen dadurch nicht behoben wird, kann ihre dauernde Unterdrückung natürlich nicht erwar retstverde, doch isl es auch vorgekom ine, das; die Lchmerzen einige Wo chen ausblieben, wenn sic mir durch kn gewöhnlichen Borgänge der Zabn faule verursacht gewesen waren. An pcrdein hat Dr. Lchwarz den älmli che Einslus; des Lcnföls bei Ol,reu schmerzen erprobt, die durch eine akute Miltelohrenentzündnng bervorgern sen worden waren. Die Ohrenschmel zen gelten für säst alle Menschen, die sie erlebt haben, als die furchtbarsten, du es überhaupt giebt, und von ihnen erlöst zu werden, schon für einige Ltunden. ist von großem Werth. ntchl' MI" '/"nrnN rl ,e. k,',.cnte , V r w, lckrltiN inkti t Wich,