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altniig-?-V egwriser. ' Svniirnauf- und Untergang. Sanneiiansgang 9 U. 17 M. , Sannennntergang 7> U. 5>2 M'^ Margen:-. -. l U. 7>tt M. > Nachmittags . . -'> U- 99 N>. Vettcranasichten. Tzür Maryland und den Tistrikt > Ealnmvia heute klar nnd ivärmer. : nordwestliche Vinde. Pulidco-Trparteincnt für Landwirth schnst — n rra . Normale Temperatur 99 Mrad l Mittlere Temperatur 29 Mrad Höchste Temperatur 29 Mrad l Niedrigste Temperatur .... 17 Mrad : Bericht des Baltimore Vetterbüreau:-. l Ter <Techligkeit:-gehalt der Lust. inar 90 Prozent in d Uvr Morgen: s nnd 71 Prozent um d Uhr Nvend-:-. . 'eini? s >i !!>-!- iIN ! liin- r >"- 'T! lln> e:o>!icn>?.. .lo M'r- -.'Nun! 's j n> Mn- r-crm 20 " ln- o n Mir -iionn 2" 7 Mn vun-iid: 2> > >2 Mn- MillE .21 Mir 2N>cn!>: 2S Nus den üvrigen Bundes Vetter Beovachtungs-Statianen wurden die folgenden niedrigsten Temperaturen, ene -um d Mir gesler Nvend herrsch s ten. verichtet: ! ir-linira. N>n ... . I -nnnilrrne 7- 7-iainln. ätnr. Ti 2 st.w erlkiiis. > Bor den Pulizririchtern. Bl ntte r geg e n T acht e r. Poll Nngsi und Schrecken und mit Thränen im Nuge erschien gestern Morgen chrau .ttatie Elart von 2U. >t>2, Siid Paeastraße, in der wen lichen Palizeistatian, um gegen ilire Tachter vor dem Palizeirichter cha i hannsen auszusagen. Ter Sohn der i 7>-rau Elarte hatte am Nvend vorher seine Sckwester. Fra Eeeilie Lanr. wegen törherüchen Nngrffs-t verdai te lassen. Er sagte aus, seine Schwester sei vctrnnten nach Hanse > gekommen und have im Finnner der j NUitter -einen Petroleum Ssen uni. ! geworsen, und sie habe, als er sie von s den Flammen wegziehen wollte, eine ' Lampeuglacke nach ihm geworfen. Er have sich mit vlutendem Handgelent nach dem Universität: Hospital hege vrn und unterwegs dem Polizisten! Hovvs vom westlichen Distrikt Mn theilung gemacht. Ter Bruder wei gerte sich, seine Schwester gerichtlich zu uersolgen, ersucete aver de Pali zeirichter. seine Mutter snr die F tunst in Schuh zu nehmen, da er seihst in ttnrze cingezogen werden würde. Ter Palizeirichter ertheilte! der Frau Laura eine Rüge und ent lies; sie. Stahl aii g ev li ch lei ' d n n g s st ü ck e. Unter der Nnsclnildignng, dem Än ! d: .iv Fräs; van HU: d>o9, Süd Easi '.'li'enne. am -N Frvrnar .ttleidnngs f.licke im Verlhe von PLI gestohlen zu Häven, wurde gestern der ! > Favre : alte Valter Vliiletord von Nr, 927. Sud Earalineslraspe, in der Eanton , Polizeistation für ein weiteres Per hör vom Palizeirichter Villiams i'eii gehalten. Vhitefard ivnrde gestern 'Morgen in seiner Vahunng verliai ' tet. V ider ieh te sich de r P alizei. Ter 2>! Favre alte Neger Föhn V. Scott schlaf; sich gestern in eine Ea M——E— Xinclef betteln um Netcke^'B lar SSusNnso un 6 Xinüer. Vastori ist eia liarinloser kirsatr titr lotauavl, rrrvrio, Lroptoa LsenttittU: neöer aoek lorpdla nixil. Der Liniier t'aa:e. ter LlUttvr t'reaoü. Lräxt äis l7ntsr^r!N:vna ln Qsbl'Lueii Leit lVlek' 30 Ter 29. Schnerfall. i-ieilerii fit! ',uui 29. Male in diesem § Vinter Schnee. (bedanken an ! den nabende F-rübling ver , scheucht. Toch ausgeschobeu isl s nicht aufgebobeu. Schiiecfall j härte am Nachmittage ouf. ! Vetter snr deute. ! Klar und wärmer proplie;c'ibte ani ! Toiineniag der 'Vetlermauu nir den ! gestrige Tag und die Pewolnier ! Paltimorrs hallen ivieder ein Mal i den Beweis, das; der osüzielle Laub irasch Onkel Samo nicht unseblbar ; ii'l. Tenn es war iveder klar, nach l war es wärmer. Ta:- einige ivas > zutrat waren die frischen nardivesl ! lichen Vinde und auch diele drehten ; sich ipäter nach dem Nordosten in ! nnd hliesen Teujeingeu. die ini ! Schneegestöber ant die Snaße muß ! !en. in hächsi nnbarinberziger Veüe > mn die Nase. ! Auch sansl innren die Vetter Zn l stände durchau-:- nicht angenehm. ; Llraßenbabn Vaggons wurden ! durch das Schneegestöber ansgehal j len. Eisenbabn-Züge lamen mit geringen Peripälnngen an und im ! l'tanzen genoninu-n. war der Tag ein ! höchst iingeniülblicher für alle die sich ich; in ihren vier Pfählen ant > Hallen nnd den liehen Gott einen ! guten Mann sein lassen leimten. .- Ter Schneetall Hegau gegen 9. >9 ! Morgen-:- nnd zwar war die-:- der 29. Schneesall seit dem 90. Oktober. Tamal: ivar der Schneeiall leicht. aäer seitdem lialte Pattinmre aller- Hand Ersalirnnge init Ptiz-.ard:. Ter vedenteiidsle Schneetall ereignete ücb ain 27. November. al-:- lum Zoll ! Schnee fielen und im Pergleiche zu diesem wa>' der gestrige Schnee nur ein „Vabn". Allen Perechnnngen - van Astronomen nnd anderen vtsiziel len iind nnassi'äellen Laiib'röschen ! -ntalge. seil ehe der Frühling ein tritt, naeli ein gras-, er Schneetall statt ! 'indem. Vann dieser tainiiit ivird i wahrscheinlich vani Velteriiianii richtig vorausgesagt inerden. Tie stündlichen Tenipcratnren wa re gestern >vie folgt: 1 Uhr Margen-:-. ll> Grad. 2 Mir Margen:- 18 <4rad. 2, llvr 'Morgens >7 Grad. I Uvr Margen:- >8 Grad. j ."> Uhr Morgens 2>> Grad. 9 Ulir Morgen:- 2l> U>>ad. 7 Uhr Margen:- >9 Grad. 8 Mir Margen:- M t'trad. !> Ulir Margen: 19 Gead. M Ulir Porniittags . 2! Mrad. ! l l Ulir Parinillag:-.. .2i> Mrad. 12 Ul>r Mittag:- 2l Mrad. I Mir Nachmittag:-.. 29 Mrad. ' 2 Ulir Nacknnittags.. 29 Mrad. 9 Mir Nachmittags.. 29 (grad. l Übr Nachmittags.. 27 Mrad, ä Uhr Nachmittags . 28 t'trad , l lllir i'll'ei'dc- 29 Mrad. !. 7 Mir Almuds 2di Mrad. t' Uhr i'lhendo 2hl Mrad. Tür heute vraphe-.eiht der Vetter iiiaini ivieder tlare:- Vetter und für i Sonntag wärmere-:-. Tie Vinde werde wahrscheinlich nordwestlich ' >ein. i vine de-- Tamvser:- „Patamac" am : Pier Nr. 2. am <Ts;e der 2ighl Str.. ' ein nnd ividersehlc sich seiner vom ..ttapilän Archihald angeardne Perhastnng wegen nnardentlicheii i Petragens. Schließlich lieferte er sich l aver darli dem Polizisten Vade an:-. Palizeirichter Nantt im südlichen Pa lizeigerachl üverivie:- den Neger, " nachdem er eine Meschwarenen Pro zes; verlang! halte, dem Pertavren de:- Criminalgerichl:-. '?l v in e ch seln n g. Sie „Val . len wir vei unserer goldenen -Hochzeit ' iaieder Rehschlägel mit Preisielveeren ! gehend" Er: „Vird nicht gehen. ' .ttarlinchen - dao have wir erst vei nnserer silvernen Hochzeit gehavt! ... Man ms; dach den stente eine l'lv Wechselung Hirten!" Der Teutsche Eorrrspondcnt, Baltimore, Md, Samstag, den 29. Februar 1918 DK Wallfahrt. Novelle von Bertha Teich. Dort, wo die Oder ihren jugendli chen Uebermut noch kaum zu zügeln vermag, liegt ein großes Dorf. Din ge, die draußen in der Welt des All tags im tollsten Wirbel u n den Men schen reißen, daß er sie nicht beachten kann, werden da zu Ereignissen, die ihre Kreise drohend oder lachend um die Dörfer ziehen. Da ist einem Bauern eine Kuh er krankt; sie muß geschlachtet werden. Und die helle Trommel des Dorfbo ten trägt die Kunde durch den drei stundenlangen Ort, und es treten Leute aus den Häuschen und Gehöf ten und besprechen die traurige Tat sache. Dann schickt jeder Bauer und Häusler um das Fleischquantum, zu dessen Bezug ihn das Uebereinkommen verpflichtet. Für die Mädchen und Frauen eine willkommene Gelegenheit, einander auch einmal außerhalb des Kirchganges oder der .Musst" zu treffen. Eine solche Botschaft war es, wel che die Sinke (Rosina) und die Wicke (Ludovika) des Mütterbauern in Auf regung versetzte. Beide wollten gehen. Die Wicke, über die ewige Bevor zugung der Sinke gekränkt, machte sich brummig wieder an ihre Arbeit. Währenddessen zog sich die Sinke um. Sie ging, mit den Holzpantof feln lebhaft klappernd, über den Hos zur Pumpe, ruppelte Hände und Ge- ! sicht unter hörbarer Anstrengung ab und schweifte den Seifenschaum mit dem von der Metallpumve nicht ge- z rade wohlriechenden Nutzwasser ab. Prustend trocknete sie sich mit der blauen Schürze. Dann ließ sie den Schwall noch über Beine und Füße : laufen und sprang, ohne sich abzu trocknen, frostschauernd über den Hos in ihre Kammer. Rasch nestelte sie ihre glatten, blonden Haare auf und striegelte sic mit einem engzahnigen Kamm vor dem handtellergroßen Spiegel, dessen welliges Glas sich in den ulkigsten Verzerrungen erging, glatt an den Kopf. Hierauf nestelte sie den Zopf eng an den Hinterkops, spuckte in die Hände und preßte die Haare nochmals glatt. Trotzixm froh lockte ihre Hübschheit. Ihre jungen, strengen Züge, die gerade Nase, der feine, herbe Mund, die kornblumen blauen Augen, sie brauchten keinen Rahmen. Hastig zog sie die Kattun jacke, die darunter gebundene Schürze, den weiten Kattunrock und den roten Barchcntunterrock ab. Und dann kam wieder das Anziehen mit gleichen primitiven Gewändern, nur daß diese rein und neuer waren. Es schickt sich an Werktagen nicht, ein Sonntags gcwand anzulegen. Schwarzgelb quer gestreifte, selbstgestrickte Strümpfe wurden angezogen und die Füße mit großer Anstrengung in die für die Gewohnheit des Barfußgehens doch immer zu engen Schuhe gezwängt. Uno nun stand das junge Ding vor der schweren Wahl des Kopftuches. Sie zog eine Lade der buntbemalten Kommode auf und wählte lange in ihrem Kopftücherrcichtum. An dem Kopftuch erkennt man die Bauern tochter. Sie nahm eines aus hellblau er Seide mit gelben 81-mien gestickt. Sorgfältig wurde cs unter dem Kinn geknüpft. Noch ein weißes Taschentuch mit rotgesticktem Namenzug in di? Hand genommen, am Arm ren brei ten Henkelkorb baumeln und die Bauerntochter schritt aus dem Hause. „E! Goots Nom!" - „Ei Goots Nom!" Befriedigt sah ihr der Vater nach. Die Wicke hatte auch der Suite nachgesehen. Aber ihre Gefühle waren nicht freundlich. „Wort ocker, ich ser'sch (sag's) no dam Vatter. Har wird dr scho eihei;e mit LoiSn. Jndenei (fortwährend) ocker die Sinke, ocker die Sinke. Wos die sich scho ctnbildt! Wie sie sich ocker nfpärscht (auswirft)! Un dar Lois üerf sie decher (doch) ni hcijern, dos stolze Luder!" So grimmig und häßlich waren die Gedanken der Wicke. Sie war auch ihre Schwester. Aber sie war schon ältlich, und sie hatte einen Hintesuß. Und außerdem knallrote Haare. Tie nordinährischen Bauern sagen, rote Haare sind Hexcngut. Dazu die obli gaten Sommersprossen und eine merk würdig gestutzte Nase wie ein Kiicps. Und ein unfreundliches We sen. In der Wicke kochte und gärte es. Sollte sie dem Vater wirklich verra ten, daß der Lois zur Sinke fensterln kam? Sie erwog das ernstlich. Ver warf ven Gedanken aber wieder. Ter Later konnte ja gegen den Lots. einen so schönen, gesetzten Mann, der ün Dorfe von dem in der Wett erarbei teten Gelde die schönsten Bauplätze ankaufte, nichts einzuwenden haben. Und die Bauern moralisieren so: „Dnrch'S Fenster geht's ei di- Eh. Ta derf mr nischt dawider fern." Sie mußte also etwas anderes aus hecken. Ihre jahrelang aufgespeicherte Vesbiiterung flammte ir Haß aus. Cie mußte der stolzen Schwester einen Denkzettel geben. Die hübsche, blonde Sinke ging in dessen mit den ihr eigenen wicgenoen Schritten die Dorfstraße entlang. H ii ni o r i st ischr s. Aii :- der Schu l e. 'Bei der Besprechung der „Ahiurau" in eine: Eine Bauerntochlcr, die Winkler- ; Anne, gesellte sic>; z ihr. Die Anne : wollte so gern heiraten, aber der Va- - ter gab cs nicht zu. Kein Bewerber , schien ihm reich genug. Ach war er zu geizig, eine Magd aufzunehmen. So war die Anne schon verblüht und abgearbeitet. Die Anne sagte der Sinke im Vertrauen, sie möchte gern > wallfahren gehen zur heilige Jung frau nach Friedeck. Das gefiel der Sinke. Sie hatte auch eine schwere Litte am Herzen. Ihren Loisl. Jeden Samstag abends erwartete sie ihn an ihrem Kammerfenster. Er kam geradewegs von der Bahn, die eine Stunde weit vom Orte vorbeilief - in die Welt. Loisl ivar draußen in O-strau Baupolier und hatte mit seinem Unternehmer schon in Ruß land und in Preußen gearbeitet. Er wußte viel zu erzählen. Meistens Weibergeschichten, um die Sinke zu ärg?rn. „Ei, die Liew gehert das Eiwern (Eifersucht) wie eis Feier das Scbeit," pflegte er zu sagen, wenn er sich im Gemeindcgastymise über die Behandlung der Weiber verbreitete. Nur ihn durfte man nicht ärgern, den Herrn Polier Alois Peter. Nun sollte die Sinke von dem Loisl Abschied nehmen. Er war ein berufen. Sie wollte gern zuerst wall fahren gehen. Aber nicht etwa aus Angst, dem Loisl könnte etwas ge schehen. An den breiten, starken Loisl traute sich keiner heran auch die Kugeln nicht, so meinte sie. Um seine Treue ging es ihr. Da draußen die Weiber! Er hatte ihr so viel von den russischen Weibern erzählt. ! „Heilige Maria, Mutter Gottes, schitz mir ocker man Loisl vor die Weiwer!" § So beschlossen die beiden Mädchen, am Freitag früh nach Friedeck zu fah ren. Das wollten sie bei den Vätern für einander durchsetzen. ! Das war ein Gezwitschernd Ge tue beim Köllnerbauern! Die Sinke wurde besonders beguckt und be tratscht. Das ganze Dorf wußte, daß der Lois zu ihr fensterln ging, und alle beneideten sie. Da ließen sie es denn auch an spitzen Reden gar nicht fehlen. Besonders seine Einrückung war für sie ein unerschöpfliches Ge fäß der Bosheit. „Dös wird owcr a Abschiedsfansterln wern!" neckten die einen. Sinke wurde rot und wandte sich ab. Die Mädchen lachten, und eine s kicherte: „Dar wird mit die russische Wei- wer schon dischturiere!" Da drehte ! sich die Sinke stolz zu ihr herum: „Dofir loos ocker mir die Sorcki! Beistände?" und sie dachie befriedigt des Geheimnisses der Wallfahr! nach Friedeck. Am abend war ein großes Hin- und Hergehen zwischen den beiden Höfen. Und ein großes Heimlichtun. , Die Sinke hatte nicht nur den cige- ; neu, sondern auch der Anne Vater : herumgekriegt; letzteren allerdings erst ; durch ihre Bemerkung, daß sie für j beide zahlen werde. Wicke war in hellster Wut. Eine ! solche Wallfahrt wollte sie schon lan- ! ge machen. Immer war sie nab- j kömmlich gewesen. Ihr hätte man das > nie erlaubt, was ihrer jüngeren § Schwester im Handumdrehen gelang. In der Herzensnot der Verbitterung ' und des Hasses lies sie noch am Abend den weiten Weg in die Kirche, warf sich vor dem Muttergottesbilde aus die Knie und betete inbrünstig zur um Rache für ihre Hintan- § setzung. Mir von Wuttränen verdun- j letten Augen sah sie zur Jungfrau aui. Da war es ihr, als hätte die Jungfrau leicht genickt. Beruhigt be tete sie noch achtmal das Vaterunser mit dem englischen Gruß. Dann lies sie heim, scheu nnv heimlich aus dem Feldwege hinter den Gehöften, dabei die Hand mit dem Rosenkränze auf das pochende Herz pressend. Schlug irgendwo ein Hund an, humpelte sie noch eiliger. Wickes Kammer lag der Sinkes ge genüber im Ausgeding, das seit Großvaters Tod leer gestanden hatte. AS Sinkes Kammer drang noch Licht durch die Türritzen. Wicke schlich an die Tür und guckte durchs Schlüsselloch. Sinke kniete vor der Marienstatue, die unter einem Glas sturz auf der Kommode stand, und betete. Auf ihrem reinen, scharfen Profil und über die nackten, weiße Schultern züngelte das Kerzenlicht. Die Hände, deren Rot sich grell von dem Blütenweiß ver vollen Arme ab hob. waren flehend erhoben, lieber das schöne Bilv glitten Wickes haß schwere Blicke. „Wort ockcr, ou Los! Uf dich Herl sie ni! Ich wor ehnder bei ihr!" Mil diesem Triumph troch sie unter das schwellende, buntgewürfelte Ueberbett. Vor den, Einschlafen erinnerte sie die heilige Jungfrau noch einmal an ihr Versprechen. * * * Zeitlich morgens machten sich Vie bciven Freundinnen, die Sinke und die Anne, auf. Das Wägelchen des Mütterbauern trug sie im Morgen grauen über vie Feldwege zur Bahn station. Sie saßen ganz verkrochen in ihre breiten braunen Wolltücher. Als sie bei der Furl durch die Oder soll- ! len. scheute das Pferv vor der Flut. ES hatte ini Gebirge start geregnet. Das Wasser ging höher als sonst Vielleicht tani Hochwasser. Sinke äng stigte sich, ob das nicht ein Zeichen ! liöherc-n Klaiw anic.- Vieuc-r Giiniiia sinn:: bc-i.iül't neb dar Prasi-ssor da:- Pcrsmas; ;n er!lärm, und dc-llaiiri wäre, daß sie umkehren sollten. Aber nein! Der Loisl kam doch erst Sams tag abends da war sie ja längst zurück. Und Sinke flehte zur heiligen Jungfrau in Friedeck um ihres Lieb sten Treue die Anne betete um einen Mann, um „an gutte, an prave. an scheene". Die Lder stieg und stieg. Man mußte überall Dammarbeiten machen. Die Wicke freute sich, daß das Was ser stieg. „Die Brick soll's ockcr fort reiße, dost, dos Oos ni beim koon." Nicht, daß sie ihrer Schwester ein Un glück wünschte, aber eine kleine Schick salsbosheit, die hätte sie gefreut. Sinke und Anne hatten schon in Friedeck gehört, daß die Flüsse stie gen. Man riet ihnen, den Umweg über die andere Strecke zu mache. Doch Sinke bedachte, daß sie dann anstatt Samstag nachmittags erst am Sonntag früh heimkäme. Wenn sie Glück hatten, dann kamen sie noch hinüber. Sinke vertraute mit der Sorglosigkeit schöner, fröhlicher Men schen immer dem Glück. Auf der Station fanden sie ihren Wagen nicht. Auch die Post war nicht da. Sie erfuhren, daß man nicht mehr hinüber könne. Die Boote konnte man nicht ab- lassen, weil die Strömung noch zu stark wäre. Man müßte warten, bis sich das Wasser ein wenig verlaufen hätte. Sinke dachte, das sei ganz fein, da werde sie doch am Abend auf der Station den Loisl treffen. Freilich mußte sie ihm dann allerlei vortäu- : scheu und so gemütlich wie in ihrer Kammer hatte sie es da vor aller Leute Augen nicht. Aber sie war doch frohen Mutes, ging mit ihrer Freun din in die Restauration und verlangte Kaffee. Sie tat ganz ungeniert, denn sie wußte ganz gut, vaß sic eine hüb sche wie reiche Baucrntochter war. : Endlich kam der Zug. Aufgeregt ! spähte die Sinke, neugierig die Anne. Biele käme, nur der Loisl nicht. Als die Männer die bekannten Mädchen sahen, kamen sie sogleich auf sie zu. > Da erfuhr die Sinke, daß der Loisl ! schon mit dem Frühzuge heimgefah- ! rcn war. „Har is a Gescheiter! Har Hot Rächt gehest," sagten anerkennend die Männer. Die Sinke schluckte und ! schluckte. Anne war glückselig, weil die j Männer mit ihr schäterlen. Sinke j ivar verzweifelt. Nicht einmal mehr : verabschieden konnte sie sich vom LoiSl. Die anderen streckten sich auf die Bänke. Sinke starrte durch die an gelaufenen Scheiben in die dunkle Nacht. Loisl ging den weiten Weg vor einem Dorfende zum anderen zu Sin- kes Heimwesen, sprang über die Gar tenmauer, schlich an das Ausgeding, klopfte ans Fenster. Wie gewöhnlich l ward ihm im Dunkel aufgeteilt. Zwei ! weiche Arme umfaßten ihn, und seine 1 Lippen versanken in heißen, Küsse > auf einen feuchten Mund. j „Sinterte mein, du Sackerlotter! A su Host du jo noch ni kiffe kenne!" Loisl war ganz heiß geworden. Was > hatte sein Mädl heute nur? War es ; der bevorstehende Abschied, der sie so hingebend machte? ! Der Morgen war noch ferne, da drängte das Mädel den Loisl schon hinaus. Loisl'S vorsichtiges Tappen versank in die Geheimnisse ver ster benden Nacht. Als das Wasser nickst fallen woll te, entschlossen sich die Leute voch, Boote zu nehmen. Erst Sonntags mittag kam es dazu. Und Sonntags j mittag fuhr auf der anderen Orts- i seit? der Loisl gegen die andere I Strecke, um den Anschluß an den! Krakauer Zug nicht zu versäumen. ! Sinke weinte im geheimen. Ohne ei Wort war er gegangen! Da ta- ! men lurze Feldpostnachrichteii. Und; sie antwortete in dem ungelenken; Ausdrucke, unter dem sich oft ein zu!- > kendeS Herz verbirgt. Sinke weinte Wicke lachte. Wicke lachte immer fröhlicher. Sie hatte jetzt die Gewißheit, ihre Rache war gelun- gen. Die Wicke hatte der heiligm Jung- j frau zwei große Kerze in die Kirche ! gebracht. Schöne Kerzen, gelb mit ro- ! te Wachsblumen. Auch die Sinke ging oft zur Kirche. Sie betete jetzt nicht mehr um sein'. Treue, sondern um sei Leben. Nur heimlommeu sollte er ihr! Jetzt wollte sie sich nicht mehr vor ihm schämen. , Ihre Liebe sollte ihm ungehemmt ent- ! gegenglühen. 'Nach sechs Wochen blieben Loisl Karlen aus. Und dann schlichen lan ge. bange Wochen durchs Haus. Loisl war gefallen. Jetzt wußten sie es. Sinke saß stumpf. Die Sehnsucht nach ihm und seiner Liebe scheute ihr endlich die erlösenden Tränen. Drüben über die einsamen Oder wiesen hinkte ein We>b. Und begrub sich uni ihre Rache in der Oder. Ach so! Fremder (;i>m ! Wirt): „Mau ist ja im ganzen Torso järinlick, entrüstet, das; es ge siern beim Oberbauern gebrann: bat?!" Virt: „Kein Wunder ,der Kerl liat'S wirtlich nicht nötig!" den ersten Vers, laut mit dem Fuße de Rliutbuiu- da;>> slaninieud: ! „Nim. wcstiia! Vas Mus;, geselle Tie Geschichte des Niniik?. Fiitcrciiiuitc liisiiuisitic Tiniimlmig ciucZ Pnriscr Fumc-liers. Ein Pariser Jmve.icr hat in ei nigen hundert Exemplaren die histo rische Entwicklung des Rings darzu tun versucht. Den Anfang ver Sammlung bilden die etrusüschcn Ringe, schmale Goldreifen mit gra viern Feldern, ähnlich unseren Sie gelringen. Dann folgen die Werke ägyptischer Goldschmiede, gravierte Steine oder Goldplättchen, Prieste rinnen darstellend; die römischen Ringe dienten meist als Siegel. Im posant sind die altdeutschen Ringe ans Eisen mit hasclnustgroßen, vier eckigen, ziselierten Schilder. Die jü dischen Berlovmigsringe mit ihren ringsum angebrachte spitzigen hat ten. die den Bräuten ins zarte Fleisch schnitten, erfreuten sich trotz dem der Beliebtheit ihrer Trägerin nen. Durch mächtige Edelsteine im ponieren weit später die Papstringe, während die Renaisance eigenartige Ringw-sen schuf, denn nur an der inneren Seite zeigten sie die Ring form, außen bildeten sie ein mit Steinen besetztes Dreieck, eine Mode, die sich übrigens schüchtern wieder ! hervorwagt. Das 18. Jahrhundert überlieferte - vns zierliche Exemplare mit gemal ! ten Miniaturen in Diamanträhin chen. das 19. Jahrhundert brachte Edelsteine in Herzforin geschliffen mit, Ringe, auf denen bunte Edel steine ein Sträußchen bildeten. Da l ach lamen die MarquiSringe zu An sehen, die sich bis ,etzt in womöglich noch größeren, runden, spitzen oder eckigen Exemplaren erhalten haben. Biele moderne Ringe Üiiioen leise an ihre Verfahren in der Renaissance epoche a. Auch Ringe mit Geheim fächern gibt es wieder. Der Ber tauf voii Schmucksachen, in erster j Linie von Ringen, wächst von Jahr zu Jahr. Es gibt Bühnenknnstle ttnnen und Geldprinzessinnen, die an il-ren Händen 30 Ringe tragen. Der Prophet sagt ahnungsvoll: Alle? ist eitel! Der Spnh. Gewöhnlich spricht man vom Sper ling schlanthin als Gattung, sind bei ihm mindestens HauL-, Feld ! und Steiiisperling als Arten zu nn l terscheiden. Als Dorfbewohner ist d.-r ! Spatz ein noch ziemlich sauberes Ker!- ! eben, als Großstädter dagegen ein schmutziger Aschenpuddel, ja sogar r Biger Schornsteinfeger, der als Sän ger über das monotone „Schilpsctsilp" nicht hinauskommt, also „ganz ungenügend" verdient. So be deutungslos wie sein Gesang ist. so leichtfertig erfolgt sein Nestbau. Ver fasser war Zeuge, wie ein Paar für einen liederlich ausgeführten Nestbau von den Spatzen der Umgebung mit dem Tode bestraft wurde. Er stand als freier Ungelbau aus einem alten Fliederbannie und enthielt fünf noch nackte Junge. Von einem Gewitter winde wurde das Nest herabgeworfe. wobei die Jungen herausfielen. Ans das Angstgeschrei der Alten eilten so gleich alle Spatzen aus der Umgebung herbei und lamentierten wie jene ver zweifelnd über das Unglück, wobei sie ängstlich die am Boden umherliegen den Spatzenkinder umlreisten und mu sterten. Schließlich stürmte sie wie auf .Uvmmando wütend auf das Paar ein und töteten es unter entsetzlichem Zetern durch Schnabelhiebe, wie eS unter anderen Umständen auch bei den Störchen vorkommt. Bon, Menschen noch mehr gehaßt als der Hans- ist : der Feldsperling, ei kleiner, schmucker ' Bursche, dessen Weibchen ihn-, in der ! Größe und Färbung des Gefieders ! täuschend ähnlich sieht, und der ein io > großer Blumenfreund ist, daß er sei i neu Nesteingang zuweilen mit Blüte j schmückt. Mittclnlirrlichc- Mrtrorvlvgie. ! In dem „Buch der Natur" von ' Uvnrad v. Mcgenberg, das in die ! Mitte des 14. Jahrhunderts cnt- stand, finden sich einige sehr inleres j sänke Angabe über das Wissen der j damaligen Zeit in wctteckundlichen ! Dingen. Ueber den Regen heißt es da: „Der regen lömpt von wäzzrigem ! dunst, den der sunnen hitz auf hat gezogen i das mittelreich des luftcS, ? wann von der leiten die da ist, ent sleuzt sich der dunst wieder in Wal zer, als wir sehen an dem dunst, der von dem wallenden Hafen get ob dem l fener; wenn der dunst die lallen ha ! Lendecken rüert, so eiitsleuzt er sich in ! wazzers tropfen." Interessant ist j es, daß wir auch hier schon den Hin i weis auf das Bilden der Wassertrop : sen aus dem Wasserdampf am Deckel des Kochtopfes („hasenvecten") finden, > den fast jedes Physikbuch heule noch enthält. Ueber die Entstehung der Wirbelwinde und Stürme sagt Kon rad: „Geschiht cs, daz die widerwär tigen wind begegnet ainander, als der sudncr dem nordner, oder der ostner > dem westner, welher denne sterker ist, I der wirst den andern zuo der erden, j oder in ain wazze:; ist aber das sie j gleich starrt sink, so ringent sie mit ! ainander so fast, daz sie paid zuo der erden vallent, und oarnt in ainer ! ,'nellen werkeln weise, und zuckent oft ! mit ainen grozen stain oder ainen menschen und füerent daz mit nuf in die löst". i h:'" Tarant ivondet c'- sich ;>> den - Tchülm'ii mit dc-n Vvrti'n: „Harrn Tir den Pirriüsiler:" 3 Persichrrnugö-Nnzrigen. Deuts che Felicr-Persichrrungs-si'ksrllschnft von Baltimore. Nordwest-Ecke Hvllidi:- und Baltimure-Strasse. Germania FriicrPcrsichcrungs-lüesell schuft von New-Pork. r. Äiachoo: -w tlliuil.l g ir> oUlchavi-itihrcr. Deutsch-Amerikanische Frnrr-Bcrsicherilngs-Hlksrl! schuft. Tc.U "iSiiwiniiui Tarniid'. golm 0. ruilcr. jr., eV'UI-ci-l. dii-ur,, Sir, -Uicc Vroot-l-nl. R. 1. Mac,, L>-kreli>-. c!l>j S-kl>tr, >r., HiIIU- -ckreiür. 1-gun>2!> ! chcichilsis-Wcüwcucr. Mcrcantilc Ngenci,. R. G. xun L National-Banken. „Tiie cid ruwii 2!atldnl rinn!", My, UI liiciib -LI. Hook. Prusidrnt; Hl-nNi O. ttisstrer. , „Srcoud iuUuuiU Lui-', :>2 Lud Lroadwai, E Llli.Mi ioNw cr. Eutaw-Str StaatS-Banken. „Tk -.>>nicriln Lina", ,',24— c,20 LiIL-vroa will,, -WUlinwi-l- td. L>m. Lchwur.i, Präs dr„u a. I. EvunS. iassirer. > „TkuUUir P-nI >uiu Puilimorr". Lnllimure- un :'uMd>U,,-,,ulik. -NutiuN L'edec. PraNdcM: ch'iiu P. Uuudcr, Picr-Prthibe: iitrurge g. l /id -' i, 'u ! VarilNt vom Sparen sprechen, ! WI-IM eil- icyl so w'l d<-,wvii-li nis gl i Pl-Ncr v, -I'ri-dUim, 2), iuc dir Prrfichr ' ruuu 7chi-rs L'olmdmm.. ew-nsuNuro Li oirutti Sloudiuii L ccu., 02 Louid-Lllahe. Trinl-Eompagnit'n, Ban-Materialien. Thüren. Fenster, s rahmen, Mden etc. ! 3a< V. gosiki L (>u„ Iw 117 Sitd-Sr-der j Ltrnl;r. Hapivaod Ervres;, 909 S.-Paca-2tr. > -ium' NNuul- i>i> li-ieuu-ii d s.dim-io Trund > lwN dro liwtlliiill urNcsri!, CI -I uni IV2I, i Teppiche nnd NugS gereinigt. i , V Pateut-Nnwälte . ~„ ti Lumurt. A>-d,--i, l I.wd 2'-, aiiiuoi'i -n. tikiuiNd, ill >l7 tia.v ButtdtNl, !-. . rs Suwurx i U Automabile. ! > :! -! >:>>- > -25 2,750. ! -r.-olor o us Bail,MV,k", itbarli-- i r'i-uüe im--- .-i'l--lml.2l"cim<- Snim,. i-i,- > -i c-.r. k>: Mid -!?. .... I „Mur-r-ki !-il-.r,iu>-. ccuo -Ute La,- 2!->>i',r. Lano.v'itl'schasiUchc' (Nwätlie, Sämk' s reien wid lheslügelsiichlrrei. irisiiiii ~ o . 2i>: I'ldkd, r -ca Hrufi UI ri:, 2'kk'i-, Liiii,, Pu.. 2 ewdr:trati! Plnml'ing, FnrnaceS. Naua.c'S NN j Teson, T.'chdeckcn und Rinnen. i schiiiiede und PlninverS. ' LliSu-ul L'dllr IM>O Fenei-Perüch -rnnnen. ! lc>. T. ri>.i>,i',-rd ,c- ii., ,17 i2l dauid , >uu.i - Ge>-?- !" Vkü'a'a"''"--i'i ?.r. 7.-11-R" und cLustuiit i,,!>iod<il gni-äau--, vs V-,-rl>--.-I-. s iri-d M ! ,1.. o.oain- Plech; letten. Metall elc, Eisenuniareii aller?lrt und Hf ichn>ied..-s>'.tehöi. Photograph, riamra > -ri-.-v-aridb von -liir,r!„un Fntiiiigew Feitschriiten Tenticlia Bücher und Zeitschriften- Friedhöfe.