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Freie Presse für Texas. [volume] (San Antonio, Tex.) 1865-1945, March 12, 1894, Image 1

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Tit-Fische Freie Presse für Texas ( - erscheint
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mit xzs cguahme des Hot- : togk und kostet
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uum für das Jahr oder 82.50
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Jahrgaüg 29 E E " Sau Antoniu, Montag den 12. März 1894 - Nummer ·«3627.
Zier Enterbte
Roman von paul Plnmeurtich
(Fortfetzang).
Frau v. Muer machte übrigen-Z,
abgesehen von ihrer für solchen Anlaß
viel zu reichen Toilette, einen guten Ein
druck. Zce schritt ucit Vorsicht und
Sicherheit zugleich iiber das Saalpar
quet hiu —sie hatte entschieden Hal
kung. —
Hart-h bemühte fich lebhaft um sie-;
er steure ihr viele Anwesende vor, merk
kniirdigerweise zuerst einige Persönlich
teiten, denen eigentlich nicht viel an ihr
gelegen fein konnte. So mußte sie eö
zum Beispiel ganz ausdrücklich ge
wünscht haben, daß man sie mit einein
jungen Börsenagenten bekannt mache,
der in den letzten Wochen ganz euornie
Summen durch Spekulation gewonnen
haben sollte. Sie zog den jungen
Mann sofort aufs Lebhaftefte in ein
Oefpriiehz er war ganz verwundert über
diese Auszeichnung Dann war ein
exotifcher Diplotnat anwesend, von dem
iuau nichts wußte, als daß er fabelhaft
reich fei; auch ihn schien Frau v. Mar
tow längst auf ihrer Lifte zu haben.
Anderen Personen gegenüber, wie dent
Herrn des Hauses und einigen künstle
rischeu Berühmtheiten, verhielt sie sich
gemessen und zurückhaltendz an ihnen
war ihr o·jenbar weniger gelegen.
Jhr of zieller Ritter für den Abend
war Hurrh v. Rathhauer, der denn
auch bisher noch kaum Zeit gefunden
haue, Hitda zu begrüßen. Hilda beob
achtete ihn unablässig; einer Berüh
rung unt Frau v. Marlow hatte sie bie
her auszuweichen gewußt. Mit uner
flürlichem Bangen sah fie, wie auch ihr
Bruder Ottbert um die schöne, fo viel
ältere Frau bemüht war. Er hatte uur
für sie-Auge nnd Ohr, wich taurn von ;
Uchc BUNT
Da auch Heinz sigih mehr noch als
sonst bescheiden zurii ielt, war Hilda
eigentlich ein wenig vernachlässigt.
Einer von Harrys Kameraden, Gras
Fittichau, der sich schon einmal lebhaft
uin Hilda bewarben hatte, schließlich
aber zurücktrat, weil die Behrenbcrgs
noch viel weniger hatten, als er, schien
im Stillen eifersüchtig ans s arry. Er
hatte sein Fehlen an der eite ’ildas
wohl bemerkt, und mit jenem ge chari
ten Blick, den der Neid gibt, erkannte .
er auch, daß Hilda ihn vermisse. Die «
nächste Gelegenheit wahrnehmend, sagte
er init breitem Behagen zn ihr, und
zwar, während sie mit Charlotten plan
derte: »Hätten Sie doch, Komtesse,
wie ich heute Nachmittag, Herrn v.
Rothhansen gesehen! Er kutschirte
Frau v. Marlow in einem prächtigen
Phaeton durch den Englischen Garten.
Wenn das Gespann ihm gehört, dann«
—er wandte sich aa Hartys Mutter- «
»gratnlire ich.«
»Ich weiß ja nicht, was der tolle
Junge treibt,« sagte die Baronin galt-,
verlegen, »aber die Pferde gehören nicht .
ihm-vielleicht der Dame. Mein Hart-h
it ein armer Offizier.«
Sie sagte das Alles absichtlich nnd
laut; lag ihr doch daran, Harry nnd
Hilda zu trennen.
Bisher hatte sie nnr eine unbestimmte
Ahnung gehabt, wie intim ihr Sohn
mit jener etwas anriichigen Sportdame
verkehrte. Aber sie hatte aus jenem
Grunde nichts dagegen : dergleichen zieht
voiinazidereii Dunnnheitcn ab.
kn
»Wcs Isl- chlsl Ulcsc Olllu U- Ausl
iow?« fragte jetzt ilda, mit großer
Mühe unbefangen b eibend. Sie hatte
Harry schon an jenem Theaterabend
niit der überaus auffälligen, excentrisch
gekleideteu Person in lebhafter Unter
haltung gesehen.
»Frau v. Marlow?« wiederholte
Charlotte harmlos. »Ich meine, das
Iei bekannt. Harry ist genöthigt, sich
gut mit ihr zu halten; sie steht, wie
man allgemein behauptet, den Geheim
nissen der Rennbahn sehr nahe. Und
da er—leider!—sehr start wettet, mag
ie ihm wohl niitzeu können. Es ist das
lles ja sehr traurig, daß der arme
unge au derlei angewiesen ist, aber
ich vermag’s nicht zu ändern. Sie
wissen ja, Komtesse, am Tut-f gewinnen
zuweist die ut Jnsvrinirtern so rst er
an Frau v. Laitarlow gerathen. Natür
lich ist mir das gar nicht recht, denn die
Person hat keinen guten Ruf-«
Der Hieb saß-Wider ver-färbte sich.
War das auch aristokratisch, gewisser
maßen ans Schleichwegen das Spiel
lück zu zwingen? Und in diesen
ugenblick stieg der bürgerliche Dichter
im Kursef
« Heinz wurde vonallen Seiten um
ocnugh ein-ab and seinem neuen Olulle
vorzutragen Man ivnßte allgemein,
daß er ein Scheins iel »Die Armuth«
schrieb· Aber er ehute es ab, sein
Dtama sei noch anfertig. Der Theater
direktor widerspkach ihm lächelnd
"—«-·.-Mein verehrter Freund,« sagte er,
»Der Drama ist ungelesen vom Na
tionaltheater angenommen, wat1 ich hier
mit in voller Oeffentlichieit erkläre
Auch wenn sich noch Schwächen nnd
kleine Mängel darin finden sollten, io
werden wir auf den Proben Gelegenheit
haben, sie auszunutzen Aber das
wirkliche Talent ist viel zn selten, als
daß es durch seine eigene Bescheidenheit
in fden Hintergrnnd gedrängt werden
dar.-«" - "
Alten war nahe daran, dein jungen
Mannschon heute zu dein künftigen
ErfolHe zu gratuliren; er aber wehrte
eUiLch eben ab. Er schien sein Glück zu
ver ieuen, nnd ein Kind des Glückes
war er. Seine Baker war geebnet,
einige Feen hatten Al es in seine Wiege
gelegt: Reichthnm, Be abung, ange- s
nehme Persönlichkeit s war fast ein
Wunder zu nennen, daß ihm bei Allem ;
noch ein klares Urtheil iiber sich selbst .»
verblieben war. ;
Da man noch immer darauf bestand
Heinrich lesen zn hören-man wußte, ;
das; er es mit vielem Ausdruck nnd fri- «
scheut Berständuiß tlsat-«snchtc er eini
ges ans Schillers »Deinen-ius« hervor.
Er las ergreifend, und etwas wie trän
merische Schatten schienen sich ans sein
edles Gesicht zu senken. Man applau
dirtc, aber doch ein wenig befremdet,
denn wer in dieser Gesellschaft interes- ,
sirte sich heute fiir »Demetrius?«
Nachtriiglich erst erklärte Heinrich der
zeointesse Hilda, »Demetrins« sei seine
Lieblingsdichtuitg. Nie habe ihn etwas
tiefer ergriffen, als das bewegte Schick
sal dieses edlen Jünglings, der sich mit
dem heiligen Rechte der untersten lieber
zeugnng für einen Fiirsteusohn. für den
Erben einer Krone hielt, der nin diese
Krone kämpfte, nnd unterging, als cr
erkennen mußte, daß seine innere
Stimme ihn betrogen latte.
Hilda hörte ihm ausmerksam zu; es
ging etwas von i m aus, das unwill
kürlich fortriß. nd doch konnte sie
ein Bedenken nicht unterdrücken. D
ser Mann, der da fo heiß werden
konnte fiir den armen Pseudoprinzen,
konnte unmöglich in unseren Tagen als
Dichter Erfolg finden.
»Sie hätten,« sagte ie ernst, »für
Ihr Drama einen ähnli en Stoff wäh
len sollen. Warum ,Die Armuth·, von
der Sie doch nichts wissen l«
Heinz war ganz betroffen, eine so
reife Bemerkung ans diesem Munde zu
hören. Er hatte sie bis jetzt flir ein
reizendes Spielzeug gehalten.
» »Fre«ilich,««: erwiderte er, »von der
Ouululq IUUJH lu) llllljlv—lll Uclll Wunsc,
als ich sie nicht praktisch durchlebt habe.
Aber sollten wir nicht durch warmes
Mitge iihl znm Verständniß der Ar
muth gelangen können? Sollte ich
nicht auch ein mir fremdes Gebiet mit
Hilfe der Phantasie schildern können,
wie Schiller in seinein ,Tell« die Schweiz
schilderte, ohne sic je gescheit zu
haben ?«
»Ich weiß nicht, ob ich Recht habe,«
versetzte sie, ,,mir schien es immer, wenn
mich etwas so recht packte, so recht iin
Innersten crariff, als niiifse der Dieb
tcr das selbst durchlebt-, sxss
den haben, nicht iiiir ern-arm »i:
nenl«
»Vielleicht ist Ihre Ansitsaniinzi s
ans richtig, Komtesse. Aber ti:
von Demetrius, also ein Präten-: :-.« -
draina, bin ich hentc nicht iiii Eisen-di
zu schreiben.«
»Und weshelb jetzt noch nicht?«
fragte sie lebhaft.
»Weil ich gewissermaßen noch selbst
inmitten des Schicksals dieses P endo
grinzein dieses Prinzen von iiibil
was-Gnaden stehe. Ich fiilsle mich
ganz als ein anderer Deinetriiis, das
beißt, verstehen Sie mich richtig: ich
fükle mich ivie ein Prätendent siir den
T ron im Reiche der Kunst. Ich bin
zum Kaufmann geboren nnd erzoFein
man hat mich eigentlich nur sind reii
lassen, weil das heute X an der Tages
ordnung ist. Und wä rend ich mich init
den Werken der alten lassiker beschäf
tigte, da glaubte ich ans der todten
Sprache einen Ruf ertönen zu hören,
ganz ivie jener Prinz ihn vernahm. Da
meinte iclz es in mir erwachen zii süh
i len, wie as Bewußtsein eines heiligen
Rechtes, und iel begann für dieses Recht
u kämpfen. «reilich, ganz wie Jenem,
steigen auch mir immer wieder Bedenken
auf, ob i der echte Erbe-nicht einer
Krone, wo laber jener herrlichen Ber
lassenschaft der großen Dichter sei, oder
nur ein U urpator—ob mich Gewöh
nung und rziehung nur in jenen hohe
ren Schwung versetzt haben, mit wel
chem es ganz leicht erscheint, poetischen
Anwandlnngen nachzuhängen, oder ob
in meiner Brust wirklich die heilige
Flamme glüht-mit einem Wort, oh
Ich der wahre oder der falfche Deinen-ins
ei.« « « « «
Während er sprach, hing sein« Blick
begeistert an Hilda.
Er flüsterte jetzt: »Wenn Sie mir
Hoffnung geben wollten, Hilda, so, ich
weiß es, würde ich der e te Demetrins,
nnd ein weites, herrli es Reich läge
mir zu Füßen, und Sie, meine Thenre,
Sie wären des en Königin.«
NoJ versu te Hildu leicht, ihm aus
guwei en ; da begegnete sie dem bitten
Bände könnte
man füllen
mit den Zeugniser
vanFrauen, welche mit
Hülfe von Dr. Pierce’s
Fast-cito Descriptio
statk nnd gesund ge
·T worden sind
. Es ist eine Arznei,
die speziell zu dem Zweck zubereitet ist,
Dem weiblichen Organismni Widerstand-·
kraft zn verleihen nnd Frauenleiden zn ku
eirenz —- ein siäriendee, restanrirendes Sti
mnlanzmitteh welches das Nervensystem be
ruhigt nnd ihm gleichzeitig neue Spannkraft
einftößi, rein vegetabilisch, keinen Alls-hol
enthaltend nnd ganznnschävlich. Bei allen
funltionellen Störungen, peinigender Unte
geimäfzigteit nnd chwnifchen Schwächezns
ständen, welche so oft die Frauen befallen
ist das «I«’o.vorite) I«’i«es(:i·iy-tioth das einziger
Mittei, fiir weiches g a r a n t i r t wird.
Es m n f; die rechte Akznei fiirtiie Frauen
sein, sonst könnte es nicht nnier solchen Be
dingungen verkauft weiden
Sollte es nicht anch die rechte Akznei fiie
S i e sein ? Zn haben in allen Apotheiem
den Blick ihrer Mutter und reichte ihm
wie zustinnnend die Hand.
Wie ein inaggcher Strom dnrchrieselte
es ihn lsri der criihrung dieser zarten,
weichen Hand. Cr, der gestern noch
mit stolzcin Mannesmnthe um sie
kämpfen wollte-ihr scrnbleiben, bis ei
vor sie hintreten konnte, nicht als Sohn
eines reichen Mannes, sondern als
seiner Thaten Sohn-heute erlag er
dein dnftigen Zauber ihres Wesens-.
Und als nun gar ihre Hand einen
Augenblick in der seinen ruhte, da stürz
ten alie Bedenken zusammen, er ein
psand nnr noch das Eine, daß er’s in
seiner Macht hatte, diese Hand fest
zuhalten, heute und immerdar. Er
woilte seinem Gelöbnis deshalb nicht
untreu werden, im Gegentheil: ver
dienen wollte ei· sie, weil sie sein eigen
war!
»Q, wenn Sie niik noch heute eine
besiinnnte Antwort geben würden,
Hilda,« beschwor er sie, »Sie wissen
nicht, wie glücklich Sie mich machten.«
»Mir heute noch nicht,« flüsterte die
Konnesse, nnd blickte ängstlich auf
Hart-h, der sich eben von Frau v. Mar
low losinachte und flanimenden Auges
zu ihnen hinübersah
Heinz zuckte zusammen
»Er hat doch kein Recht auf Sie P«
iraate er.
(Fortsetzung solgt).
Chinesisches Staatsexaniem
Linn »Chinese Missionary Reeorber
and Missionarh Journal« lesen wir:
Zu der tut-such in Tiiankiug abgehalte
nen Guadeu-Exaininatiou meldeten sich
18,000 Kandidaten, von denen nur 155
Erfolg laben konntet-, also je einer ans
116. ie Anssatzthemata bewegten sich
natürlich im ausgesahrenen Ge eise der
Bewunderung der alten Herrscher und
Weisen. Um nun zwei davon anzu
siihren: ,,Konfncius sagte: Wie mast
stätisch war die Art nnd Weise Schnns
und Yas, das Reich zu regieren, als ob
es eine Kleinigkeit tviire!« Und:
»Konfucius sagte: Wie groß war Yao
als Herrscher, und wie majestiitisch war
sein Auftreten! Nur der Himmel ist
großartig, nnd allciiMao kann mit ihm
verglichen werden. i ie unendlich groß
war seine Tugend! Das Volk konnte
keinen Ausdruck dasiir finden!« Der
artige Themata können unr durch eine
ganz änßerliche Verhimmelnng der Alten
zur IZufriedenheit der Examinatoren be
arbetet werden« Die natürliche Folge
davon sind dann F lschl)eit, Heuchelei
und nationaler Diin el schlimmster Art.
Dem Kandidateu wird gar keine Gele
gengeitgegebeiu sein eigenes kritisehes
Urt eil und seinen gesunden Menschen
verstand zu gebrauchen, sondern er innsz
das ödeste und leerste Zeug zusammen
schreiben, gerade als ob er zehn Pfennig
siir die Zeile bekämen
Wie wenig übrigens die einzige Ge
legenheit in China, ans andere Weise
einen literarischen Grad zu erringen,
noch benutzt wird, hat sich dieses Jahr
in Peking gezeigt· Dort wird nämlich
seit einigen Jahren auch in Mathe
matik nnd anderen sogenannten »Wu
senschasten des Westens« geprüft Da
sich nun bei der letzten Examiuatiou nnr
19 Priislinge meldeten, während wenig
stens 20 verlangt werden-so iounte
-..'-l.4q «.-- h
OIIUJIU III-IV »Ist UUUILU III-»L- luklucblp
Dies ist unt so mehr zn bedankt-in als
der Prozentsatz von einem ans 20
außerordentlich günstig ist, da sonst im
Durchschnitt nnr etwa einer von 150
Erfolg haben kann. Der ,,EhineseRe
corder«· räth daher dringend, die christ
lichen Lehranstalten in China sollten in
Zukunft immer eine genügende Anzahl
Ioon Priiflingen stellen, damit eine so
schöne Gelegenheit « r Ausbreitung der
"Wissenschasten des estens nicht wieder
unbenutzt vorüberginge.
» — n dem zu einem Circus um
gewan elten Apollo-Theater in Berlin
hat die bekannte Schul- Reiterin En
genie Weiß als Baan n von Rahan
ihr Debnt "ge·niacht«.« elbstbersilindlich
hatte sich »Ganz Berlin« eingefunden,
Hund die »goldene Jugend-«- ließ es nicht
an Ovationen glänzender Art fehlen.
Abgesehen von dem halb aus Stall
duft, halb aus dem Parfiim des Sa
lons sich zusammenfetzenden pikanten
Dunstkreis, welcher die schöne Frau
nmgiebt, hat auch die jüngste Liebes
und Duell-Affaire das Interesse an ihr
erhöht. Bekanntlich erschoß Baron
v. Rahden, ihr Gatte, ein knrländifcher
Edelmann, den dünifchen Lieutenant
Castenstiöld, welcher in den Netzen der
schönen Reiterin hängen geblieben nnd
derselben von Kopenhagen nach Frank
reich gefolgt war. Die französischen
Gerichte sprachen den Baron stei, weil
derselbe angeblich in Nothwehr gehan
delt hatte.
- CO
— Jn dem Briefkaflen eines Poflams
les in Wefifalen fanden fich zur Weih
nachtszeit folgende von Kinderl)and
herrührende ossene Briefe vor: »An
das libe Krifikind im Himmel. Säbel
Heim Thurnüfzer Hotferd Brumlöfel
Hampelkerl Puffpuff eifenbahn Schau
celpferd einen Griffel eine Schifertafel
1 Pinal I Trommel 1 Bilderbuch ein
hundestlillken ein Hufakenanzug
Adolph.«-— Der andere »Brief« laute
te: ,,Liedes Kristkindchen Brinf mich
eine Puppe einen Puppenwagen und
noch mehr Spielfa en meinen Pruiier
Adolv auch anvas roßpappa inannna
und Pappa auch was und eine Schwe-«
ster von dem Klapperstorch difes wilnfch
ich mich MariM
—-————-«Qs-——s—-«—
— Erfahrene und gute Aerzte stets
zu finden bei J o h n G. K o ch, Fak
mer’s Drug Storc.
- —-——---—.-.--.-—-.-—
—- Der kaiserliche Erlaß über eine
wünschenswerthe Gewichtserleichterung
für die Jnfanterie hat auch wieder die
Frage einer durchgreifenden Abände
rung der buntfarbigen Uniformirung
der Armee im allgemeinen in den Bor
dergrund gebracht. Die Frage ist seit
geraumer Zeit Gegenstand eingehend
ster Erwägungen, aber alle bisherigen
Schritte haben nur dargethan- wie au
ßerordentlich schwierig die Lösung isiJ
ganz abgesehen von der finanziellen
sSeite mit Rücksicht auf die noch vor
) handenen ungeheuren Vorräthe. Einst
weilen wird man also nach dieser
Richtung hin noch geraume Zeit auf
ivollzogene Thatsachen zu warten ha
!ben; die Vorschläge über Gepäcker
:leichterung der Jnfanterie dürften in
! dessen bald zu Crgebnissen führen.
. — Jn dein Kampfe der deutschen
Civilinusiker gegen die Militttr-Mufiker
i hat die Pensions-Kommission des deut
sschen Reichstages auf Grund von Peti
itionen des Allgemeinen Musiker-Ver
’ bandes« in soweit zu Gunsten der Ci
»vilmusiker entschieden, als sie bean
tragt, den Milititrmusikern die Ver
gttnstigung hinsichtlich des Eisenbahn
fahrpreises zu entziehen und zu erwü
gen, inwieweit ihnen bei außerordentli
chen Musikausführungen das Tragen
der Uniform zu untersagen sei. Diese
Beschlüsse sind aber nur mit sehr gerin
ger Mehrheit zu Stande gekommen-ob
i gleich in den Petitionen versichert wurde,
s wenn dem Wettbewerb der Milititrmu
siker nicht bald Schranken gesetzt wür-;
den, so gingen die Civilmusiker Deutsch- '
lands, deren Zahl sich auf einige Hun
derttausend belaufe, ihrem Untergan
! ge entgegen. Die Zahl der Militltrmu
i sikeör beträgt Alles in Allem etwa 20,
"00 .
— Wie der ,,Münchn. Allg. Zig.«
geschrieben, will H err v. B enn i g -
sen im Laufe dieses Jahres, in dem
er as siebzigste Lebensjahr vollendet
spmohl aus dem Staatsdienst,
wäeaus dem politischen Leben
überhaupt ausscheiden.
—- Wie aus Gotha berichtet wird,
ist der vom Herzog Alsred l. bei seinem
Regierungs-Anmut ergangene Strafer
laß zu Gunsten der wegen Waldstreu
Entwendung Verurtheilten nochmals
ausgestellt worden. Jn Folge dessen
sind in 369 Fällen die nach dem Poli
zeigesetz verwirkten ziemlich hohen Stra
sen erlassen worden. Die hohe Anzahl
der Straffiille läßt einen Schluß zu auf
den durch den Futtermangel hervorge
rufenen Nothstand. ««
— Die zweite süchsische Kammer
lehnie es ab, die Priigelstrase in den
Schulen als Zuchtmittel zu beseitigen. .
Die dahingehende Petition eines Dres- s
dener Arztes wurde nur von den Sozi
aldemokraten eisrig vertheidigt. Die erste
Kammer hat schon kürzlich den Beschluß
gefaßt, die Petition auf sich beruhen zu
lassen.
— Aus Halle an der Saale wird
berichtet: Mit den ersten Vorberei
tungen für die 200jührige Jubilitums
Feier der Universität Halle-Wittenberg
wird bereits begonnen, und insbeson
dere wird auch die Stadt das Jhrige
thun, um das Fest unserer Hochschule
so glanzvoll als möglich zu gestalten.
Die Stadtverordneten haben bereits
22,500 Mark bewilligt, welche vorwie
gend für solgendk Zwecke verwendet
werer Iouem Der umoermar fou
ein Chrengeschenk, bestehend in einer
Statue des Juristen Thomasius, der
als der Stifter der Universität gelten
darf, gestiftet werden. Hierfür sind
8,000 Mark ausgeworfen. Der Vor
platz des Bahnhofes soll feiner Zeit
auf Kosten der Stadt festlich ausge
schmückt werden, wofür man ;'),000
Mark verwenden will. Endlich giebt
die Stadt an dem Judeltage ein Fest
auf der Saale - Insel, welche die
,,Peißnitz« genannt wird; mit diesem
Feste soll eine große Saale-Fahrt und
Feuern-ers verbunden sein. Die Ko
sten hierfür sind auf 5,500 Mark ver
anschlagt. Man kann schon aus die
sen ersten Maßnahmen erkennen, daß
es sich bei dem Jubiläum unserer Uni
versität unt ein Fest im größten Stil
handeln wird.
— An der Mardurger Universität
promovirte kürzlich ein blinder Kandi
dat der modernen Philologie, Herr
Werner Potthoff aus Bielefeld. Seine
Doktor - Dissertation ,,Stilistische Ar
chaisnien dei Lafontaine« hatte der
Blinde mit der Schreibmnschine ge
schrieben. Die Erläuterungen im Se
minnr konnte er verfolgen, indem er
die vorgeleseneu Texte in seine Blin-;
denschrifst übertrug. Der junge Ge-;
klehrte ist seit seinem neunten Jahrel
ierblindet. :
—- Man schreibt aus Berlin: Die
bisher noch in der Schwebe geweiene
Terrain-Frage für die ini Jahre 1896
hier zu veranstaltende Berliner Ge
werbeaussiellung ist jegi glücklich ge-«
löst. Als Ausstellungsplay ifi ein nur
fünf Minuten vom Thiergarten ent
fernt gelegeties, 150 Morgen großes
Gelände bestimmt. Das deutsche
Kiznsigeioerbe gedenkt bei dieser Aus
stellung Chicago noch zu überhieten,
und der Geinmmivorstand hat den Ar
beitsausichnß ermächtigt, von je tan
non der ,,Berliner Gewerbe- nnd cui
icheu KuustgewcrbwAusfiellnng MEW
zu sprechen.
I --— Jm Neuen Theater zu Berlin
kam kürzlich als Novitüi dass Schau
spiel »Gisela« von Eise von Schabelsky
zur Ausführung. Die Verfassetin, die
selbst Schauspielerin ist und deren
frühere Beziehungen zu Paul Lindau
als bekannt vorausgesetzt werden klin
nen, hat sich schon mit verschiedenen
Bühnenarbeiten versucht, unter denen
der gegenwärtigen der erste Preis zuge
sprochen wird. Das Stiick behandelt
ein schon öfters variirtes gesellschaftli
ches Thema, die Ehe zwischen einem
rücksichtslosen Streber und einer schö
nen starkgejstigen Frau, die kein Mit
tel, selbst nicht das des Ehebruchs mit
dem Landesfürsten scheut, um ihrem
Mann und damit sich selbst eine große
Position zu schaffen. Reben den bei
den greift ein Liebespaar bedeutungs
volI in die Handlung ein und sind diese
beiden Figuren mit besonderem Ge
schick gezeichnet, wie denn überhaupt
die Charakterisirung der Hauptpersos
nen durchweg das hübsche Talent der
Verfasserin bekundet.
— Innerhalb Monatsfrist hat sich
in Mainz der zweite Schüler- Selbst
moxd ereignet. Der Lebensmüde ist
der Sohn des Großindustriellen Beinbe
und ein Enkel des Wormser Groß
industriellen, Reichstagsabgeordneten
Freiherrn v. Hehl. Was den Jüng
ling, der erst 17 Jahre zählte uno das
Real-Gytnnasium besuchte, in den Tod
getrieben hat, ist bis zur Stunde noch
nicht aufgeklärt. Bembe hat Freunden
gegenüber geäußert, daß er das Leben
satt habe und sich erschießen wolle.
CO
Es spukti
Ein Haus« in dein es spukt- ift in diesen aufgeklär
n·ii, eeeNomantik abhaler Zeiten etwas Seltenes
abek eine von dein Gedanken besessene Persönlichkeit,
ihr Leiden sei unbetlbae, ist utn so öfter anzutreffen.
Ungleiche an die heilende Macht der Medizin tst nur
eine wilde Form von Monomanie, obwohl in manchen
Fallen der wiederholte Mißerfolg bei-n Gebrauch ver
ittiiecenaitiger Mittel den Zweifel fast zu rechtfertigen
scheint. Odium-C Magenbitters bat den Beweis Se
liesekt, Iafi es im Stande Ist, Dospeviih Versto
pfung, inalaeiaaitige Krankheiten, Nieren- nnd Ve
betieiven und Nervositat in hinten; seine anerkann
ten Oetlerfolse sollten wenigstens den Versuch tainit in
allen one-benannten Krantbeitserschelnuugen rechtfer
tigen, selbst ieenn sich andere Rutversuche als fruchtlos
erwiesen lieben. Mitnonseaneni gebraucht, wird das
Bitters vie baitnittttaften Falte bespannten
-.-0-— —
— Bei einer Trauung zu Hof in
Bayern hatte sich vor der Kirche auch
eine Frauenspekfon mit einem fünf
bis sechs Jahre alten Kind auf dem
Arme eingefunden, das dem Bräutigam
einen Strohkranz entgegenhielt, den
ihm die Mutter in die Hand gedrückt.
Der Bräutigam ließ sich nichts-· metten,
»daß ihn die Geschichte fonderltch ange
«t)e; er gab dem Kutscher ein Zeichen
und fuhr davon —- auf alle Falle das
Klügste, was er machen konnte.
—-—s-iiUnfer Es
Frühjahrs - Novitäten
sind ciugctroff f,en die schönsten und reichhaltigsten, die jemals nach San Antonio gebracht worden find.
Es bereitet uns Freude, dieselben unseren Kunden zu zeigen!
Wir bieten die schönsten
Handschuhe zu den denkbar
niedrigsten Preisen an. Man
komme nnd kaufe!
Neue Challies.
Dieselben haben sich trotz
der Wandelbarkeit der Mode
schon seit Jahren dauernd zu
behaupten gewußt. Jede Sai
son bringt neue, wunderhüb
sche Muster m den verschieben
sten Nuancen hervor.
Neue Waschstofse.
Ginghams, Jaconette, Iri
sche Lawns, Percal, Mull,
Satine ec. Wunden-volle Stoffe
und dabei spottbilligl
Neue Satines.
Wir führen jetzt ein großes
Lager neuer Satines, in fran
zösischen Mustern, Braut-,
changirenb und Moiröe - Mu
ster, für nur
1243 Cents aufwärts.
Unsere neuen Hüte nnd Gar
nitnren treffen jetzt täglich
ctn, zu deren Befichtigung wir
einluden.
K
Kleider - Stoffe.
Die größten Fabriken der Textilssndustrie haben
uns ihre besten Erzeugnisse geliefert, wie:
Französische Diagonal - Stoffe in den verschiedensten
Schattirungen, Changirende Bengnlines, Battiste von
großer Wirkung, Schillernde Poplins, Lansdown Stoffe,
Schwarze Kleiderstosse, nnd viele andere.
I
Befatz - Artikel
zu allen Stoffen passend, die schönsten und elegantesten,
die es giebt.
Seiden - Stoffe
neuesten Fabrikates, zu überraschend billigem Preise, wie:
Brocat - Taffet, Pearl Silk, Weiße Seide, Schwere,
schwarze Seide, Leichte, wendbare Seide, Soie de la Ha
vine, Bengaline, Hopsacking, Pcau de Soie Ic. Ic.
?
Neue Strumpf- Waaren z
unerhdrt niedrigen Preise-.
Große Auswahl in leine
ueu Taschentiichm.
A
Neue Spitzen
— und —
Stictcceien.
Die neuesten Impoktatieuen
für das efriitjjatjr IM.
Am Montag eröffnen-wir
unsere große Ansstelluusxvsn
Spitzen ums SM
tcicue
die großartigste, die jemats in
Sau Antonio zu sehen am.
Neue irische Spitzen.
Schweizer Spiieu. «
Farbige Stickereieu in beu
schönsten Farben und eteqaus
testen Mustern-.
Man besichtigt unsere imu
und überaus reicht-activ Ins
wahl von Schallt-Wams file
Damen und Kindes-.
Zahlen beweisen ! Davon k-nn sich Jedermann überzeugen, der sich nach den Preisen unseren Frühjahr
Waaren erkundigt. Man komme und überzeuge sich !
l.. WMLL IWN M
WIE ZTM MEWIIS UT
Sa nnA Hi Te
W
Hamntirt das beste jaßi nnd ZkufchmsYkkks
Este m allen Theilen der Stadt auf das vkmktltchse frei abgeliefert
GTthd - Etgenthum..»
LTHMassenVerwaltesS - Verkauf-Ex
Ueber 81,000,000 Grund-Eigenthum in Sen Antvmv muß fksvts
verkauft werden; der ganze Besitz wird in Therleit uns Grund-stocken
angeboten, wie sie der Känfcr wünscht. Große,»gut emgmchtete Braun-T
mit gutem Absatz von Bier; weit unter dem »wtrklichen Werthe. -
Auggcdehnteø Druckerei- und lithographtsches Etablussement, welches
die beste Kundschaft im Südwesten hat. »
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