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o Jndiana Tribüne, Freitag, den 17. August 1900. Si SchMtzgraver auf Actien. ' Giitt Schatzgräber ' Actiengesell schaft hat sich kürzlich in Tunis gebil fotL E handelt sich um nichts weniger lls darum, den sagenhaften Schatz des : Eschmun, das ist der Name eines puni- - schen Gottes, der unter den Römern - zi.m Saturn wurde, zu heben. Der ' selbe besteht us Goldmünzen und 'Goldbarren, goldenen Säulen und Statuen, und hat einen Werth von nicht unter 400 Millionen Francs. Im : Wolke sind über denselben unö überPer fönen, die ihn gesehen haben, eine Menge Legenden und Erzählungen im Umlauf, in denen man Wahres und 'Erfundenes schwer unterscheiden kann. -Schon unter Kaiser Nero war von die sem Schatze die Rede. Sueton in sei ntm Leben Nero's und Tacitus in sei 7ien Annalen, 16. Buch, berichten über einstimmend, daß Nero eine Flotte nach Karthago abgeschickt habe, um sich des Schatzes der Dido, wie er damals hieß, zu bemächtigen, dessen Vorhandensein hm ein aus Kqrthago gebürtiger Rit ter. Cesellius Ca.ssus. glaubhaft ge macht hatte. Als man ihn aber nicht fand, nahm sich Cesellius das Leben. Den Schätzen der Dido gesellte man später auch d'e Schätze der Karthager zu, welche sie vor der Eroberung ihrer 'Stadt in einer .unzugänglich gemachten Nekropole geborgen haben sollten. Die letztere aber liegt unter dem Hügel Sldi-bu-Haffan, südwestlich von Tu ras. am Salzsee; ein durch den letzteren gelegter Tunnel , verband sie mit Kar Lhago. Hier mag gleich erwähnt wer Un, daß beimBau des Hafens von Tu nis die Ingenieure bei ihren Sondi rungen das . Vorhandensein eines ge mauerten Gewölbes unter einer 55 Fuß tiefen Schlammschicht auf die ox,. i An rurha s-74sj,M,n 9Tf .,uiiyv wu aw jvitv w jv vvv m dem Hügel, so berichtet eine Legende, iwurde der Marabut Sidi-ben-Hassen, von dem er den Namen führt und der eine Zauia dort erbaut hatte, von ei nem ihm zürnenden Bey nebst 40 Ge fährten lebendig eingemauert. Als der Bey aber sich des Anblickes der todten Feinde erfreuen wollte, war in dem Ge iafe keine Spur derselben ,sichtbar. sie Hatten sich durch unterirdische Gänge bis an's Meer geflüchtet und waren nach Egypten gegangen. Vor 40 Iah .ren machte sich ein Marokkaner in Tu nis dadurch bemerkbar, das er Gold init vollen Hänft ausstreute, obgleich er bisher ganz arm gewesen war. Von ihm hieß es. daß er sich mit einem andsmann, von einem alten Manu .script geleitet, durch einen Luftschacht in die Todtenstadt hinabgelassen und sich dort sein Gold geholt habe. Beide verließen dann Tunis, und erst nach 15 Jahren .kam der zweite zurück, in der Absicht, sein seitdem vergeudetes Ver mögen in der Todtenstadt zu erneuern Da er sein Ziel allein nicht erreichte, warb er mehrere Genossen an, darunter einen gewissen Embarek. und mit ihrer Hilfe gelang es ihm, bis an das Thor eines unterirdischen Tempels zu gelan gen, in welchem die Schätze lagen. Bei einem Streite darüber, wer zuerst ein treten sollte, kam es zum Blutvergie- ßen, zwei Kameraden, darunter der Marokkaner, blieben todt und die übrigen, von wahnsinnigem Entsetzen -erfaßt, entflohen, nachdem sie den Ein gang zugeschüttet, sich gegenseitig das tiefste Geheimniß gelobend, um nicht i3 Mordes angeklagt zu werden. Al les bis jetzt Erzählte könnte bloße Er findung sein. Das Merkwürdige ist xlber, daß vor zwei Jahren Embarek, der bis nach Marokko geflohen war, von dort zurückkam und seine Kamera den von damals wieder aufsuchte, um die Expedition zu wiederholen, daß er auch zwei derselben noch am Leben und sehr geneigt fand, ihn dabei zu unter stützen, daß sie ferner nächtlicherweile einen Versuch machten, in den Schacht zu dringen, daß sie aber angesichts der veränderten Verhältnisse die Unmög lichkeit einsahen, denselben, ohne Auf rnerksamkeit zu erregen, durchzuführen, . und daß sie sich deshalb endlich an ei nen durch seine Studien und Nachfor schungen über punische Nekropolen be kannten tunesischen Gelehrten, Herrn Medina, wandten und ihn um seinen Beistand ersuchten. Herr Medina zog ien bekannten Eorrespondenten der Akademie von Paris. Baron Anselme de Kuisaye, hinzu, sie ließen sich von Embarek genau den Hergang seiner er sten Expedition erzählen, von dem ho hen gewölbten Gang, in den er zuerst kam, von den Seiteng'ängen nach dem See und in das Innere des Berges zu, von den in die Wände eingeschnittenen Wohnungen, von demPlatz endlich, auf welchem zwei Opfertische standen und dessen eine Seite der mit einem großen metallenen Thore verschlossene Tempel bildete, und sie erhielten auf ihre ein gestreuten Fragen jedesmal, ohne Zö gern vorgebracht, derart sachgemäße, mit anderen Beobachtungen, im Ein klang stehende Antworten, daß sie die Ueberzeugung bekamen, der Bericht be .ruhe auf Wahrheit. Demgemäß han delnv, wandten sie sich an die Regie rung. in diesem Falle durch die Herren Millet und Gauckler vertreten, und er hielten die gewünschte Ermächtigung zu Nachgrabungen an der bezeichneten Stelle auf ihre eigene Kosten. Doch be anspruchte der Staat die Hälfte vom Werthe der zu entdeckenden Gegen 'stände und es wurde sogar die Bildung einer Commission von fünfMitgliedern in Aussicht genommen, welche diesen Werth festzustellen hätte. Die Ausgra bungen begannen, hatten aber bis jetzt noch keinen besonderenErsolg. Obgleich Kln.barek und Genossen ohne Zögern an dem Orte, der ohne sie nicht zu sin den gewesen wäre, den Eingang wieder fanden, obgleich sie ohne Anspruch auf anderen Lohn als ihren Finderantheil. den zu verkaufen sie sich trotz hoher An erbietungen weigerten, eifrig mitarbei teten, fand sich der angeblich 24 Fuß hohe aewölbte Gang nicht mehr vor. Man stieß auf Wasseradern, die bewäl tigt werden mußten, fand auch Galc ricen. die aber verschüttet waren, und in ihnen menschliche Gebeine und puni sche Lampen und Topfgefäße, aber die vorhandenen Mitte! waren erschöpft, ohne daß man den gesuchten Tenipel fand, und deshalb hat sich der Baron d'Anselme entschlossen, einen Theil, und zwar 59 Procent, des ihm zukom inenden Anspruches zu veräußern, wel eher am Ende der Arbeiten unter die Unterzeichner von 100 Anteilscheinen zum Preise von 100 Francs vertheilt werden soll. Tintenfifch'Nederschwemmung. ' H Die Tintenfische ode: richtiger Tin tenschneckn sind an den Mitteleuropas schen Meeresküsten gewöhnlich seltene Gäste. Erst im Jahre 1874 tauchte eine größere Zahl dieser Thiere an der Küste der Bretagne auf, aber erst seit drei Jahren rotteten sie sich in solchen Massen zunächst in den südcnglischen Theilen des Eanals zusammen, daß sie zu einer wahren Plage wurden. Sie begaben sich dann auf die Wanderschaft und rückten allmälig nach Süden und Westen vor. Im Sommer vorigen Jahres belagerten sie zahlreich die Kü sten der Bretagne, zunächst bei Roscoff, und gingen dann immer weiter westlich und südlich über die Reede Don Brest hinweg, über das Ziegencap hinaus nach der Bay von Douarnenez, um in diesem Jahre schon in der Umgebung von Audiere das Gestade unsicher zu machen. Vor einem Jahre waren die Verhältnisse an der nordfranzösischen Küste infolge der Belagerung mit Tin tcnschnccken so unangenehm geworden, daß die dortigen Luxusbäder stark darunter litten, noch mehr aber Ixe Fi schereibevölkerung. Es ist kürzlich eine Denkschrift über den Schaden, der da durch verursacht ist. veröffentlicht wor den. Besonders merkwürdig und zu gleich unangenehm waien die Zustände auf der kleinen Insel Äatz im Bezirk von Morlaix. wo die .Tinienschnecken nicht ur Monate wng den Frschzug unmöglich machten, sondern sogar noch nach ihrem Tode lästig winden. Im April strandeten auf dem Nosduser der Insel so große Mengen von Leichen dieser Thiere, daß die Bewohner den Ausbruch einer Seuche infolge der An Häufung faulender Körper befürchteten. Der Bürgermeister ordnete an, die tod ten Tintenschnecken zu beseitigen, und es wurden daraufhin 120 Fuhren Thierleichen im Dünensands vergra den. Sie waren sehr groß, und Die Fangarme erreichten allein eine durch schnittlich Länge VON über einen Me tcr. Die ersten Tintenschmckcn hatten sich auf der Insel Batz vor etwa einem Jahre gezeigt und zwangen die Bewoh ner in kurzer Zeit, die Fischerei auf Hummern und Langusten aufzugeben, da die Köder von ihnen gestohlen und die Fische aus den Netzen weggeholt wurden.' Ein Fischer von RoscLff zog ein ganzes Netz von Tintenschneckcn in's Boot und konnte noch froh sein, als er die Thiere, die sich mit den Fangarmen um seine Beine schlangen, sammt dem Netz wieder losgeworden .war. nachdem er sich mittels eines Mes sers von den an seinen Beinen haften den Saugarmen befreit hatte. In den letzten Wochen erst hat sich in diesen den Erwerb der ganzen Küstenbevölkerung bedrohenden Mißständen eineBesserung gezeigt, wenigstens insofern, als man. auf die Beseitigung der Tintenschnecken mit ziemlicher Sicherheit rechnen kann. Es haben sich nämlich an jenen Küsten große Mengen von Delphinen einge stellt, die denTintenschnecken auf's Gie rigste nachstellen. Leider jedoch scheint der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben zu sein, denn die Delphine haben sich in Folge des reichlichen Futters derart vermehrt, daß die Schädigung der Fi schere! kaum geringer geworden ist. Nicht nur die Küsten der Bretagne, sondern auch die der Normandie und weiter südlich die Meeresgegend von Bordeaux bis hinunter nach der sparn schen Grenze sind jetzt so von Delphinen belagert, daß die Bewohner sich in einer von vielen Unterschriften bedeckten Pe tition an den Marineminister gewandt haben, damit etwas gegen diese neue Geißel der Fischerei und der Seebäder geschähe. Die Delphine sind nämlich auch große Liebhaber von Sardinen und Anchovis und haben bereits eine merkliche Verringerung dieser werth vollen Fische verursacht, die sich noch vergrößern wird, sobald die Gefräßig keit der Delphine nicht mehr in der Hauptsache durch Tintenschnecken ge stillt wird. .Der französische Marine minister wird wohl einige Regierungs dampfe? auf die Delphinjagd entsen den. Während der soeben been deten Saison wurden ca. 17.000 Wag gonladungen h 360 Kisten Orangen von Ealifornien versandt. Das seltene Fest ihres 72. Hochzeitsjubiläums feierten Herr und Frau S. R. Hopkins im Town' Dale, Outagcmie Ccunty. Wis. Herr Hop kins ist 93 Jahre alt und feine J-.-au um 3 Jahre jünger. China und die Mächte. Der frühere langjährige deutsche Ge sandte in Peking.Herr M. von Brandt, spricht sich in einemArtikel in folgender Weise über die gegenüber China zu be, folgende Politik aus. Anknüpfend an das Programm" des Grafen Bülow sagt er. daß dasselbe mit allen Pro grammen den Nachtheil habe, daß es in seiner allgemeinen Fassung leichter verständlich als in den Einzelheiten ausführbar erscheint. Eine Entschädi gung taun China nur zahlen, wenn es eine Anleihe aufnimmt, und eine An leihe ist nur unter Garantie der Mächte möglich. Die Zinsen und die Amorti saticn dieser Anleihe können abtx nur von dem fremden Handel und Verkehr ?nit und in China aufgebracht werden. Eine Bestrafung der wirklich Schuld! Hen ist bisher nie möglich gewesen, we der 1860 noch 1870. obgleich die An stifter der damaligen -Grausamkeiten und Metzeleien wohl bekannt waren. Dann heißt es in dem Artikel wörtlich weiter: Wn so Sühn:m? und Genugthu nng für das Begangene bei der Durch führung schon erheblichen Schwierig leiten begegnen dürften, wird es mit den anderen Punkten, der Wiederher stellung der Sicherheit der Person, Ei genthum und Thätigkeit der fremden Staatsangehörigen und der Wiederher stellung geregelter Zustände unter einer geordneten chinesischen Regierung, nicht besser und leichter bestellt sein. Der Fehler, der von fremder Seite asiati schen Staaten gegenüber gewöhnlich gemacht wird, besteht darin, daß man an sie Anforderungen stellt, die über das Niveau ihrer Civilisation hinaus gehen und die man selbst, mutatis iimtandis, nicht zu erfüllen bereit ist. Wenn morgen ein fremder Unterthan in Deutschland beraubt oder ermordet wird, so fällt es dem Staate nicht ein, dafür eine Entschädigung zu leisten; erfolgt aber etwas derart in einem der Länder, die wir als minder civilisict anzusehen pflegen, so erfolgt eine Ent schädigungs - Forderung fofort, und sie wird oft mit Mitteln durchgesetzt, welche die Regierung des inFrage !ol menden Staates schwächen, anstatt sie stärken muß. was doch allein die Mög lichkeit der Verhinderung der Wieder kehr ähnlicher Zustände gewähren könnte. Auch China gegenüber wird man jetzt voraussichtlich in ähnlicher Weise vorgehen und anstatt Alles zu thun, um eine möglichst starke und un abhängige eingeborene Regierung zu schaffen, an die vorhandene oder neu zu schaffende Regierung Chinas Anfärbe rungen stellen, die sie dem eigenen Lan de gegenüber compromittiren und schwächen und dadurch für den Schutz der Fremden weniger fähig machen werden, als sie sein müßte, wenn sie den an sie gerichteten Forderungen auf die Dauer nachkommen soll. Mit dem Schutze der Person, Eigenthum und Thätigkeit der Fremden wird es sich ähnlich verhalten. Ein erfolgreicher Schutz nach dieser Richtung hin kann überhaupt nur ausgeübt werden, wenn durch die Thätigkeit der Fremden keine vitalen Interessen der eingeborenen Be rölkerung geschädigt oder bedroht wer- den, und gerade nach dieser Richtung hin ist seit der Eröffnung Chinas für die Fremden durch den Frieden ?on Nanking und noch mehr seit dem Ab schluß des Friedens von Simonoseki vielfach gefehlt und gesündigt wordn. Während der Missionär die geistigen Güter des Chinesen und seine Civili sation sein Glaube und sein Aö.'c glaube sind für ihn hohe Güter, was immer wir von ihnen denken mögen bedroht und angreift, erfüllt das Vor gehen der Fremden auf dem Gebiete des Handels, des Verkehrs und der Gewcrbethätigkeit weite Kreise des chi nesischen Volkes und gerade die Ar beitsamsten und Aermsten unter ihnn mit nicht unberechtigten Besorgnissen. Daß wir davon überzeugt sind, daß die Einführung von Dampfschiffen und Eisenbahnen diejenigen eingebore nen Kreise, welche bisher von Trans Port von Waaren zu Wasser und zu Lande gelebt haben, nicht ernsthaft oder wenigstens nicht auf die Dauer schädigen werde, daß wir in dem Ersatz der Hausindustrie durch die Fabriks thätigkeit keinen Schaden sondern einen Vortheil für die Bevölkerung sehen, schafft die Bedenken und Befürchtungen der Chinesen nicht aus der Welt, und die Art und Weise, wie der Fremde solche Aenderungen zu verlangen und ins Werk zu setzen pflegt, ist im Allae meinen wenig geeignet, die eingeborene Bevölkerung mit den fremden Ideen und Methoden auszusöhnen. Die Lage wird aber noch schlimmer, wenn z. B. bei Eisenbahn- und Berg Werks - Concessionen die berechtigten Ansprüche der Eingeborenen ignorirt werden und der fremde Unternehmer, eventuell der fremde Staat einfach als Ausbeuter erscheinen und auftreten. Es ist viel, vielleicht zu viel verlangt, nach den Greuelthaten in Peking und nach dem die Rebellion dem ganzen Aus lande den Handschuh hingeworfen '.md die chinesische Regierung sich unfähig gezeigt hat, auch nur das Leben der Fremden zu schützen, von dem 'us lande zu verlangen, daß dasselbe an die eigene Brust schlagen und sich fra gen soll, welche Schuld es an den jüng sten Vorgängen trage, aber es kann für denjenigen, der die chinesischen Verhält- nisse ruhig und unparteiisch betragt?:. ; keinem Zweifel unterliegen, daß da 3 . 'ÄULland. wenn es nicht China geg?n, ; über seine Methoden ändert, sich naH Ux Niederwerfung de? jetzigen Bewe gung in wenigen Jahren einer neuen Krisis cegenüder befinden wird, weiche die gegenwärtige an Umsang und Schärfe weit übertreffen dürfte. Die Bevölkerung Chinaö. Angaben in geographischen Com pcndien us der Mitte des' 19. Jahr hunderts über die Einwoh:erzahl Chi nas lauteten auf 480500 Millionen. Die Beobachter, auf deren Schätzungen diese Zahl beruhte, gingen tabä von der außerordentlich starken Bevölke rung einzelner großen Küstenstädte und ihrer Umgebung aus; ein Maß stab. der natürlich sehr trügerisch ist. In den letzten Jahrzehnten, nachdem das Innere desReiches leichter zugäng lich geworden, und auch amtliche chine sische Angaben bekannt geworden sind, ist man zu wesentlich niedrigeren Zah len gelangt, die für das eigentliche China, d. h. die 19 Provinzen. 36 Millionen in .der Regel nicht über schreiten, während man für die Neben länder (Mandschurei. Mongolei. Ost Turkestan. Tibet) etwa 12 Millionen anzunehmen pflegt. Nachforschungen in chinesischen Sta tistiken und Staatshandbüchern haben zu einer ziemlich klaren Anschauung .über die historische Bewegung der Be Völkerungszahl .des chinesischen Reiches geführt. Es ist dort von Schätzungen und Zählungcn zu Steuerzwcckcn die Rede, und man kann annehmen, daß der ausgedehnte Beamten-Apparat des Reiches wohl in der Lage war. einiger maßen sichere Ergebniffe zu erlanoen Danach hat 711 n. Chr. die Bcvolke rung des damaligen China 48 50 Millionen Seelen betragen. Drei An gaben aus der Zeit von 13801580 bewegen sich zwischen 60 und 63 Mi! lionen. Das würde also eine ganz ge ringe Zunahme bedeuten; doch muß man die ungch-eurcn Opfer an Men sch:nleben in Rechnung ziehen, die die Mongolenkriege des 13. Jahrhunderts gefordert haben. Für die Jahre 16621711. also zu? Zeit des Be ginns der Mandschu5)errschaft, tritt eine neue erhebliche Verminderung ein; denn die Angaben chinesischer statisti scher Bücher schwanken zwischen nur 21 und 28 Millionen. Es ist zwar möglich, daß diese Zahlen nur die steuerpflichtigen Bewohner rcpräsenti ren, auf die es in älteren Perioden der chinesischen Regierung bei ihren Zäh lungen allein ankam; doch waren das auch sehr blutige Zeiten, da Bürger kriege daS Land verheerten, und unge zählte Millionen wurden dahingerafft, da es üblich war, daß der jeweilige Sieger alles ohne Gnade abschlachten ließ. Es folgten dann lange friedliche Zeiten, narnentlich ab kamen die süd lickn und westlichen Provinzen hinzu, und so hatte nach einem chinesischen Staatshandöuch 40 Jahre später die Bevölkerung des Reimes der Mitte be reits die Zahl von 103 Millionen. 80 Jahre später (Volkszählung von 1792) von 307 Millionen erreicht. Die Volkszählung von 1812 ergab 360 Millionen für die damaligen 18 Pro- vinzen, eine weniger zuverlässige Schätzung von 1844 367 Millionen. Wiederum um eine ungeheure Zahl verringerte sich die Bevölkerung wäh rend der furchtbaren Taiping-Revolu-tion von 1851 65. Sie wüthete ge rade in den am dichtesten bevölkert?: Theilen des Reiches, z. B. am unteren Vanatsekiang, und sowohl die Truppen des Rcbellenkaisers wie die der Pekin ger Regierung machten ausnahmslos alle Bewohner der eroberten Städte und Gebiete nieder, einschließlich Frauen und Kinder. Im Gefolge da von kamen Epidemien und Hungers nöthe. Es trat deshalb ein Stillstand in der Bevölkerungszunahme ein, und so ist es denn erklärlich, daß, wie er wähnt, die neuesten Schätzungen und eine Zählung von 1882 nur von 360 Millionen sprechen, einerBevölkerungs zahl, wie sie China bereits in der Zeit von 18121841 gehabt haben soll. In einer Arbeit Zur Bevölkerung--frage Chinas", die unlängst in der Deutschen Rundschau für Geographie erschien, kommt allerdings E. M. Kch ler zu einem wesentlich höheren Ergeb niß. Er glaubt unter sorgfältiger Be rüäsichtigung aller die Zunahme hin dernden und fördernden Momente für das eigentlicke China 350 Millionen und für die Nebenländer 70 Millionen Seelen nnehmen zu müssen, doch ist zweifellos die Zanl für die mit Aus nähme vielleicht der Mandschurei doch seh? dünn bewohnten Nebenländer viel zu hoch; sie dürfte höchstens 20 Willis nen betragen, so daß man für das ge sammte China unter Annahme de? Köhler'schen Zahl fü? die 19 Provin zen auf 400 Millionen kommen würde. Das würde sich auch mit einer Schätz ung des Jalres 1897 ziemlich genau decken, die für das eigentliche China 386 Millionen, für das gesammte China 402 Millionen herausbekommt. Die am zahlreichsten bevölkerten Provinzen sind nach der Volkszählung von 1882 Kiangfu mit 38 Millionen. Szetschwan mit 35. Anhui mit 34 und und Tschekiang mit 2926 Millionen Einwohnern, während Fünnan und Kweitschou mit 5.8 bezw. 5.6 Millio nen an unterster Stelle stehen. Relativ am dichtesten bewohnt sind folgende .Provinzen: Kiangfu mit 332 Einwoh ner auf den Quadratkilometer. Anhui mit 276. Tschekiana mit 259. Petschili mit 186 und Schantung mit 174 Ein-' wohnern; am dünnsten Kweitschou mit 32 und Mnnan mit 20 Einwohnern. VO Y0U GET ÜP WITH A LAME BACK ? Kldncy Trcndle Makes Ycu Hiserafcle. Almost everybody vho reads the news papers is rare to knew es the vonderful eures mace by Dr. Kilmer's v:amp-Root, the great kidney, liver and bladcer remedy. c 1t isthe great medi S cal triumch cf ths nin. ?m teenth Century; dis ! covered akter years of (Ifi 1 a r-A ook V v lljU viuai jj Hgkl Dr. Kilmer, the emi nent Kicncy ana Diaa der cpecialist, and 1s vonderful ly successful in prorr.ptly curing lame back, kidney. bladder, uric acid treu bles and Bright's Disease, which is the worst ferm of kidney trouble. Dr. Kilmer's Swamp-Root is not rec ernmended for everything but if you have kid ney, liver er bladder trouble it will be found just the remedy you need. 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Verlorene Perlen D:: Mcherleute von Corsu sind ge genwärtig wieder eifriger als je damit beschäftigt, nach einem durchlöcherten Eisenlästchen zu suchen, das die einstige Herrin dc- Märchcnschlossvs Achilleion. die ermordete Kaiserin don Oesterreich, bald nach dem Tode des Kronprinzen in irgend einer von den Wogen lz spülten Fels?nspaltc des zerklüfteten Mecresufers verborgen hatte. In die sem innen mit Silber ausgeschlaoenen eisernen Kästchen befand sich jenes Herr, liche Perlenhalsband, welches die un glückliche Fürstin seit ihrem Hochzeiis tage, an dem sie es geschenkt erhalten, bis kurz nach dem Drama von Meyer ling beständig trug. Sie schmiegte sich die kostbare Schnur auch um ihren Hals in der schrecklichen Stunde, in der sie Kenntnis; von dem tragischen End ihres vergött:r!en Sohnes erhielt. Anfanglich. hatte es den Anschein, als ertrüge die Kaiserin den furchtbaren Kummer mit größerer Fassung als ihr vollkommen niedergeschmetterter Sc mahl, den sie noch zu trösten sich be mühte. Nur einmal sah man sie Thrä nen vergießen. Selbst nicht in dem Moment, da das bleiche 2lnt!itz des cr mordeten Kronprinzen aufgedeckt wur d.', damit sie es noch einmal küssen konnte.. Wenige Wochen nach dem ?r schlitternden Ereigniß aber k2m der wie im Schmerz erstarrten Mutter die Größe tfns Verlustes erst so recht zum Lcwußtsrin. Einem tödtliÄ gctroffe nen gehetzten Wild gleich flüchtete sie ans dem geräuschvollen Wien. Dann lag sie lange schwer krank und bei ihre: Lenisung fand sie, daß ihre wunder vollen Perlen allen Glanz und Farben schimmer eingebüßt hatten. Sie ließ das erwähnte Eisenkästchen anfertigen, that das Halsöand hinein und verbarg es am Gestade der Ionischen See in der Nähe des Landungsplatzes bei dem Palast Achillcion. Elisabeth glaubte, daß die salzige Fluth. die durch das mit Löchern versehene Kästchen dringen mußte, den Perlen ihren Lüster zurück geb::: würde. Niemand weiß, ob die Kaiserin sich jemals von dem Erfolg ihres Verfahrens überzeugt hat. Man behauptet sogar, sie habenden Versteck selbst nicht wiederfinden können. Wc nigstens steht fest, daß die Fürstin das Perlenhalsband nie mehr gttrazcn hat. Aus diesem Grunde nahmen die Corfuotcn an. Elisabeth habe, als sie ihres paradiesischen Besitzes auf der Insel überdrüssig wurde und das Denkmal ihresSohnes, sowie ihre lieb sten Kunstschätze nach Oesterreich üb-:-führen ließ, den kostbaren Schmuck im Meer zurück.l?ffcn. Seit nun kürzlich verlautete, dan unter den Juwelen der rirstorceen .Kaiserin eine Perl-nri-viere vermißt wird, sichln die Fischer unablässig zwischen den Klippen des Strandes nach dem verlorenen Schc. sf.:4U f -".-.. ,,r..Tr, c.-.. -iwci-t.i I .....! t', n ir. ralvjen gen langst er.tführt und er ruht in der iCT des ,.!'.ce?eZ b-s ibn nc ,T1 (.T"Ts iUUj l w' fci " j'rr-s! rSr T TIM h"1." !Tr" Q" .....l JU 1 U .V il vilviy O f'T ?"ff? fi'rcr frV? Iu4 ..l il ..i 4 l , j.;.v4. Gedankensplitter. Mancher macht Carriere, weil cr auf seinen Untergebenen herumreitet. Strebe nach aufwärts! Bei jedem ' Schritt Hebst du den menschlichen Durchschnitt mit. So manche gallenbitt're Pille, Die uns des Schicksals eh'rner Wille Als Ungemach des Tag's beschert, Ist als Erfahrung Goldes werth. Jeder Mensch bestimmt den Ton selbst, den man ihm gegenüber an schlägt. Habsucht macht selbst den Feigling muthiz. Auch die Männer, die sich mit der Kunst vermählt haben, müssen auf der )ut sein vor Hausfreunden. ijffl 11 i TO k l&U w gWjl5-MMjji!l von !!!.! ff LcbcnövclsichcruNZ. Lew Pork Life Insurance Company. ft. Bambcrger, Ep. Aoent. ' - 2X) Andiana Trust BuilNvg. Tmericen Centro! Life 7.ns. Qc, 8 51 st Mar ke: Etr. E. 33. SRtttiiniaU, Pr5s. : Ccfciial $200.000. Pianos und Musikalien. Cerlin & LcnTirx, 5-9 Ost Market Str. ' LaudwirthschastsichcEcrächc n. Wagen Holten W. B. Mfg. Co., 339 Cst Wish. H. T. Conde Jinplen-.knt l?o.. 27 N. ?a?itol ÄV Winter & Hummel, 221 W. LaZhingun, Zuckcrwaarcn (Wholcsalc). Taggett & Co., 18 West (Sccigitt Etr. ' Echnillwaarcu. " Murphy, Hilden & Co., 135 S. Meridian. HavenS & Geddes Co.. 206 c. Mcr-dwn. Grulldcigcnthum und Vcrsickcrung. Epann, Jchn S. & Co., 80 Cit hattet. FeucN7rsichcrLNzöZcseUschaftttl'. Indien Insurance Co., Ches. Echurn-.an, Präs.; Thos. 33. Lmn, Tecre:är. Eisc:i- und Llcchllaarcn, GcuicNc. Laymc & Cerey Co., 111115 3. McriÄ. 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