I ;
X
)
r
.s.
t
VI cr
V 's,
A S öcnt
t Tag K
'
oo
' o
I Ä
-Tüf-
LttütSgr- j
Blatt
,1-perWoche
7
::: &
-Vft
K
0VO
V
1H
1V
(GvXdjcixxt ic&cu'ltadjmitta$ ititb Sonntag Morgens.
I
ahrgang 23.
Indianapolis, Ind.. Samstag, im-IS. Angnst1900.
No. 321)
fiifr
ifn W
itltfl
rK
V
i ii ii
vs
VI I I II
IVUA
zllZsZand Depeschen
yach Dsian Kl
Ist der kaiserlich chiue-
sljche5Mcmsioycn,
TTitrsi?rtm 7it l?rrsif?nirf nn ilfsl
xJlluljiJt lll Ulb UllUUUUillll uiv
Slaül Wig croöcrl
Gallen.
Kaiser Kwang Fu befindet
sich bei der Kaiserin
Witttve.
Peking wurde anscheinend ohne
Schwertstreich besetzt.
Tie Engländer in Thznghai.
Mißtrauen gegen AlbionZ Versöhn
uungs-Politik.
Sie Ver. Staaten erzielen 1931 Preise
auf der Pariser Weltzusstellung.
ft . f 5 t f ,i f f n
r. L t l u I Mwau
London, 13. August. Peking
würd: in der Ncht auf den 15. August
besetzt." Dies: Nachricht traf am Frei-
'.tag Abend im London:? Zolhrnte vom
Zolloinfior in Cheeszo ein. Dies ist
die einziast: off:zi:lle Depesche, die übe?
Vie Besetzung Pekings öis jetzt in Lon
don einzetrosfen ist. mit Ausnahme von
Admiral Reiney's Depesche, die indessen
zu spät eintraf, um in den Morgen
blättern veröffentlicht zu werden.
Ueber das durch die Besetzung Pe.
kincs erreichte Resultat schreibt, die
Morninz Post": Dies ist nicht nur
ein Dz nationaler Freute, sondern ein
'Tag d:r BeMck.DÜnschunz für alle
Großmächte der Welt
Ueber die zunächst zu unternebnienden
Schritt! liTMli das Blatt, daß di: Ver-
einiaten Staaten Willens zu sein schei
nen," oon lveiteren Feinoselizkeiten Ab
stanz zu nehmen, daß aber die EtoillU
guna Deutschlands und der andern
Mächte zu einer solchen versöhnlichen
Politik zweifelhaft sei.
Wie der Morning Post" aus Berlin
geneidet wi, hat die chinesische Regie
runz oder n?as noch davon exisiirt
bis jetzt kein Gesuch um Waffenstillstan)
an die Mäch:: gelangen lassen, und
wenn dies der Fall wä:e. wür:e das Ge
such voraussichtlich abschläziz beschieoen
XZZXvlii
Die übrigen Blätter drüben sich An
Gesichts der Thatsache, daß mehrere oi
fizielle Vericbte noch fehlen, sehr vor
sichtig über die Lage aus, verlangen
,abc? sämmtlich ein: genaue Unter-
suchung der Angriffe auf die Gesandten
und strenge Bestrafung der Schuldigen,
Qllch wenn dieselben über das ganze
chinesische Reich verfolgt werden rnüß
ten.
Der Daily Graplzic sagt in einem
offenbar inspirirten Artikel daß keine
Macht das stillschweizendeUebereinkom-
inen, die Integrität des chinesischen
Reiches zu wahren, verletzen wird. Die
Besetzung Shanghai's. fährt das ge-
-nannte Blatt fort, geschah nicht aus der
Initiative der Briten, sondern auf
Wunsch der chinesischen Behörden, aU
Zerdings mit dem Vorbehalt, daß die
'Besetzung durch englische Truppen nicht
.rfolgen sollte, wenn die anderen
"Mächte Anstoß daran nähmen.
Dies beweist, bemerkt der Daily
Graphic" weiter, daß an der Nachricht,
ier Vizekönig von Nanking habe unter
dem Drucke der andern Konsuln die
Landung englischer Truppen verweigert,
nichts Wahres ist. Die Engländer da
gegen werden auch Frankreich und. den
bereinigten Staaten, falls dieselben es
-ebenfalls für nöthig erachten sollten,
Truppen in Shanghai zu landen, sei
Tierlei Opposition machen,
Nachrichten aus Shakghai melden,
daß Kaiser Kmang-Su die Kaiserin
Wittwe nach Hsian-Fu begleitet habe,
obschon gegen seinen Wunsch. Prinz
Zinan kornrnandirt die Nachhut der kai
iV,X rcsi.-L. , it. rr'i .
t44iu,tii lisiuiic, icciajc zu jivzi juw
ttln aus Boxern besteht. Man erwar-
iete. daß General Tung Fuh Sianz nach
Ankunft der Alliirten dem kaiserlichen
Hoflager folgen würde.
Alle Schätze aus den kaiserlichen 'Pa
lasten wurden nach Hsian Fu in Sicher-
heit gebracht.
Die Versionen über die Einnahm: Pe
lings sinö widersprechend. Nach einigen
Berichten sollen heftige Kämpfe stattze
funden haben, während nach andern die
Stavt sich ohne Gegenwehr ergab. New
?öw,in.i wurde am 139surt', nfpr?rnT2
"j jj www "t w m
von den Chinesen angegriffen, doch wur
. den dieselben mit schweren Verlusten von
den Nüssen zinürkzeschlagen. Lrtzie
latterr nrdeffu? zuub ..großen VeiluÄe, .
5
Äuz xzixz w:rö b?rtcy::r. dan Tkapan
zu Gunsten des Kaisers und der Kaise-?in-Wittwe
interveniren will, dazu
die slieferung von Prinz Tuan so
wie von Kianz Ai, dem Präsidenten des
Krieasrathes. und von Hsu Tung, dem
Vormund des Präsumption? Thronfol
gers, sowie von Chao Shu Shiao; dem
Kommissär des Eisenbahndepartements,
peremptorisch verlangt.
Li Hung Chang ist von der Kaiserin
msikuirt worden, Rußland zu bitten,
eine Vermittelung mit den anderes
Nächten herbeizuführen und lüe'Felnd,
felizkeiten in der Mandschurei einzu
stellen.'
Paris. 18. Aug. General Frey,
der die französischen Marinesoldaten in
China kornrnandirt, meldet unter dem
Datum des 9. August, daß das schnelle
Vorrücken der Verbündeten auf Peking
eine Folge des ausgezeichneten Kund
schafterdienstes der Russen und Japaner
war. General Frey kehrte nach Tien
Tsin zurück, um die französischen Ver
stärkungen an die Front zu führen.
Tokio. 18. Aug. Auszüge aus
einer langen Depesche, welche oas Vor
rücken der Alliirten von Tien Tsin aus
beschreibt, sagen, daß General Ma wäh
reno der Schlacht bei Fang Tsun ver
schwand, daß das sofortige Vorgehen
auf Peking in einem am 7. August in
gang Tsun abgehaltenen Krieasrath be
schlössen wurde" an dem 3So Offiziere
Theil nahmen und daß die Kolonnen in
folgender Reihenfolge marschirten: Ja
paner. Russen. Briten und Amerikaner.
Die Franzosen mußten in Fang Tsun
bleiben, da ihrVersorgunzs-Devarternent
nicht ausreicheno aenug war.
Berlin. 18. Aug. Mehrer: arnt.
liche Depeschen sind angekommen, welche
besagen, daß Peking gefallen und die
Verbündeten in die Stadt eingezogen
sind.- Die Zeitungen weisen darauf hin.
daß Deutschland sich auf einen langen
Winterfeldzug in China vorbereitet.
Die preisgekrönten Ameri
k a n e r.
Paris. 18. August. Die Liste-de,
Preise, welche amerikanischen' Ausstel
lern aus der Pariser Weltausstellung
zugesprochen wurde, wurde Freitag ver
öffentlicht. Die Ver. Staaten erzielte
nn Ganzen 1931 Preise. Dzvzn waren
22j große Preise. 486 goldene. 533
silberne und 422 bronzene Medaillen,
270 ehrenvolle Erwähnungen und eine
lange Liste von Gold-, Silber- unÄ
Bronze Medaillen für allerlei Aus
steller. Jede Art von Industrie und
Kunst hat Anerkennung gefunden.
Amerikanische Farm - Produkte, ameri
kanische Minen und das Forstwesen er
halten gnnd prir" und dasselbe gilt
von Barnwolle-, Wolle- und Seiden
waaren. Ernte- und Nähmaschinen,
Druckerpressen, freien Künsten .Und
Transport - Facilitäten, während Sil-
berwaaren. Schmucksachen. Kunst und
Erziehungswesen ebenfalls vornan st:-
hen.
Aus der Pariser Ausstellung im
Jahre 18L9 wurden nur 1000 Preise
erlangt und der General - Kommissär
der Ver. Staaten. Herr Peck und seine
Mitarbeiter sind höchst zufrieden mit
icn Resultaten, da sie die Ueberlegenheit
zer amerikanischen Produkte wie über
Haupt der ganzen amerikanischen Sek
tion beweisen.
Unter den auswärtigen Kommissä-
ren. welche mit dem Abzeichen de? Eh-
ren-Legion beehrt sind, befindet sich
au chde? Generalkommissär Ferdinand
W. Peck von Chicago, der einer Veröf
fentlichunz im amtlichen Journal zu
Folge zum .grand officier" der Legion
ernannt ist
Aus dem Deutschen Reiche.
B e r l i n , 13. Aug. Die Verösfent
lichung der Rede, welch: Kaiser Wil
Helm bei der Abfahrt der zweiten ost
asiatischen Brigade von Bremerböen
nach. China an die Offiziere g:haltea
hat und deren Inhalt von einem der
Offiziere an einen Berliner Freund
brieflich mitgetheilt wurde, der sie an
die Presse weitergab, hat in Offiziers
kreisen besonders wegen'de? in der Re-
de enthaltenen Kritik des britischen
Admirals Seymour sehr peinlich be
rührt. Es werden Erhebunzen ange-
stellt, welcher Offizier seinen Verwand-
ten Gelegenheit gegeben hat, die Rede
zu veröffentlichen.
Die National-Zeitunz bemerkt
dazu, daß der Kaiser sicherlich berech-
tigt ist. in Mllitärkreisen militärische
Vorgänge zu kritisiren. aber bei den
heutigen Preßzuständen wären Kaiser
reden nur dann vor Mißbrauch sicher,
wenn sie überhaupt nicht gehalten
wurden.
Es wird vielfach angeregt, dieses
Iah? von der Sedan-Feier abzusehen,
weil Deutschland und Frankreich ge
meinsam die Chinesen bekämpfen. Die
.Post" protestirt energisch gegur eine
derartige Rücksichtnahm: und weist"
darauf hin, daß sich die Amerikaner
ihre tlnaöhängizkeitsfeier nicht neh
men lassen. Eben so sollt: Derrtchlan
sein: -nationalen ' Gedenktage ohne.
Rücksicht aus rö.enÄ Fernand ieitnC
Ver Werstarbeiter-Streik in Han
burg ist eingeschlafen, die streikenden
Werftarbeiter haben das Verrnitte
lungsanerbieten des Cewerbegerichts
angenommen.
Durch die Ausrüstung des China
korps ist die Armeekonservenfabrik in
Mainz fast über die Grenze ihrer Lei
stungsfähigkeit hwaus in Anspruch ge
nommen. Um dem Mangel an Ar
beitspersonal abzuhelfen, sind Solda
ten der Mainzer Garnison zum Rächt
betrieb der Fabrik kommandirt worden.
Feldmarschall Graf Waldersee und
Gemahlin dinirten am Freitag Abend
mit dem Kaiser 'Wilhelm auf
Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel.
Fürst Münster-Derneburg, der deut
sche Gesandte in Frankreich war an
wesend.
Professor S. C. P. Langley vorn
Smithfonian Institut in Washington
weilt in Berlin.
Der Voerenkrieg. ,
Kapstadt. 18. August. .Ein
amerikanischer Konsular-Veamter ist
von Lourenzo Marquez nach-Nooitge-dacht
abgegangen, um Gelder , unter
die dortigen englischen Gefangenen zu
oertheilen. Auf jeden Mann kommen
etwa vier Pfund Sterling.
Lord Kitchener hat nach längeren
Eilmärschen Oberst Hoare - und der
britischen Garnison am Elands River
Entsatz gebracht.
Feuerwehrleute ausKan
sasCity auf der Pari-
s e r A u s st e l l u n g.
Paris. 18. Aug. Etwa 5000
Feuerwehrleute verschiedener Nattona
litäten betheiligten sich Freitag an den
Kontesten der internationalen Aus
stellung von Feuerwehr-Apparaten.
Chef George C. Hale und seine Leute
von Kansas City erregten große Be
wunderung durch ihr schnelles Anfchir
ren. die Lebensrettungs-Methode u. s.
w. Man brachte ihnen eine Ovation
und auf allgemeines Uebereinkommen
wurde ihnen der erste Platz zugespro
chen. Die Kcnteste werden Samstaz
fo?taes:!:t.
.'rei Personen err? unten..
Q u t be c. 18. August. Die Aat
St. Francis schlug auf der Höhe vor:
White Island um und die fünf Per
sonen an Bord, Kapt. Foster, A. Sa
oard. C. Morin, P. Morin und' P.
Boncher, fielen in's Wasser.' Der
Jacht ..Ja'.boree" von Quebec, die in
der Nähe war. gelang es, Boncher und
Savard zu retten, die Anderen werden
aber vermißt und sind wahrscheinlich
ertrunken.
Die Beulen pest.
Donnerstag wurden fünf neue Fälle
von Beulenpest angemeldet, trotzdem die
Regierung bekannt gegeben hat, daß
die Pest ausgerottet ist.
I n einem Anfalle von
Geisteszestörtheit verletzte der Schuh-
wacher Schaper in Selxen seine 13
Jahre alte Tochter mit einem Schuster-
messer sehr schwer, indem er ihr acht-
zehn Stiche beibrachte. Dann versuchte
er.sich selbst, die Pulsader zu durc
schneiden, was ihm jedoch nicht voll
ständig gelang. Vater und Tochter
wurden in das Krankenhaus zu Ha
rneln überführt. An beider Aufkom
n wird aezweifelt.
3 ver Stadt Kisbei
würd der Advokat und leitende Di
rector der dortigen Sparkasse, Karl
Csüiy, begraben, welcher durch einen
Reooloerschuß seinem Leben ein Ende
machte. Er war 52 Jahre alt, hinter-
ließ eine Wittwe und zwei Kinder. Im
Komorner Comitate war er eine seh:
angesehene Persönlichkeit; seine mate
rielle Position war seh: günstig, trotz-
dem aber befand er sich immer in düste
rer Stimmung, und kein Mensch hatte
ihn noch lachen gesehen. Der Selbst
mord dieses allgemein geachteten Man-
nes hatte großesAussehen gemacht, noch
größere aber die Leichenrede, welche ihm
sein intimer Freund, der reformirt:
Geistliche Ludwi? Antal, am offenen
Grabe hielt, undin welcher das über
raschende Motiv des Selbstmordes ent
hüllt wurde. Csüty hatt: nämlich vor
20 Jahren ein amerikanisches Duell.
in welchem er die schwarz-e Kugel zog.
Den , Duell - Bedingungen zufolge
sollte sich Csüty an dem Tage erschie
ßen, an welchem er die schriftliche Auf
fordrung hierzu erhalten werde. Seit
20 Jahren erhielt er am Tage des
Duells ein Billet, in welchem dieWorte
standen: Ich lebe noch!". Schließlich
scheint er die Aufforderung zu'mSelöst-
mord erhalten zu haben. Die beim
Vegräbniß Anwesenden. Gunter welchen
sich auch die Reichstags Abgeordneten
Franz Thaly und Nikolaus Kühn be
wnden. hörten schaudernd die Erzäh
!ung des Geistlichen an. und der Bru
der des Unglücklichen schwur am offe
nen Grabe, nicht eher zu ruhen, als bis
er. denjenigen eruirt uaben werde
der seinen Bruder nach einem LOjähri
gen TodeZkarnpfc w da2 Cfcab- ge
stürzt hat. .
Inland Depeschen.
Victoria.
M.MWelm.jklM jlkg'
' reich .Ik.Mlng.
-m
Herr Couger und die übn
gen Gesandten in
Sicherheit.
?cr Einzug nach hartnäckigem
Kampf erzwungen,
,
Admiral Nemy und Konsul Fon
lcr übermitteln die Nachricht.
In Libcrtn, County, Ea. steht ein
Zasscnlricz in Aussicht.
i
Die Miliz ist alarmirt worden, um dem
- Sheriff zu helfen.
J Peking eingezogen,
lüashin gton, D. C., 18 Aug.
Die Verbündeten haben Peking einge
nommen und sind in die Stadt einzezo
gen trotz hartnäckigen Widerstandes
seitens der Chinesen. Die Mtglieder
der auswärtigen Gesandtschaften be
finden sich in Sicherheit.
Die amtliche Bestätigung des Falles
dcc chinesischen Hauptstadt ging der
Regierung Freitag Abend in der Ge
stalt von zwei Kabelgrammen zu, eins
von Admiral Remey und ' das andere
von Konsul Fowler in Chefoo. Remy's
Botschaft kam zuerst an und da das
Staatsdepartement wußte, wie begienz
das Publikum auf die letzten Nachrich
ten aus China ist,, wurde die Depesche
sofcrt bekannt gemacht. Sie besagte,
daß die Alliirten am 15. August in Pe
king eingezogen seien und er die Ein
zelbeiten bald berichten.werde.
Konsul ' Fowler's Depesche enthielt
schon mehr Einzelheiten.
Die erlösende Nachricht.
Wlshingto n, D.' C., 18. Aug.
Der stellvertretende Staatssekretär gab
Donnerstag Abend die folgende ' vom
Ver. Staaten Konsul in Chefoo einge-
laufene Depesche bekannt:
Chefoo, 17. August. (Eingetrof
fen um 7 Uhr 55 Min. am 17. Aug.)
An den Staatssekretär in Washington:
Der japanische Admiral meldet, daß
d'.e Alliirten am 15. August Peking
angriffen. Hartnäckiger Widerstand.
Abends zogen die Japaner mit den an-
deren Streitkräften in die Stadt ein.
Umzingelten die Gesandtschaften sofort.
Die Bewohner derselben sicher. Ver
luste der Japaner 100, Chinesen 300.
Fowler."
Allem Anschein nach ließen die Korn-
mandeure ihre Leute bei Tung Chow
rasten, da sie annehmen mußten, daß
schwere Kämpfe bevorstanden. Viel-
leicht wurde auch Halt gemacht, weil die
Chinesenllnterhandlungen bezüglich de?
Auslieferung der Gesandten anknüpf
ten. Wenn das Letztere der Fall war,
so müssen dieselben resultatlos gewesen
sein, denn die Armee setzte ihren Marsch
fo-.t und griff Peking drei Tage, nach-
dem sie 2ur Chow erreicht hatte, an.
Die ? .mten hier wußten, daß die
Vcxer besonders stark in der Chinesen
stadt waren und daß die Verbündeten
vieellicht zurückgeschlagen werden wür
den, wenn' sie versuchten, nach der Tar-
tarenstadt. wo die - Gesandtschaf
ten, sind, durchzudrinzen. Man wußte
auch, daß ' große - MunitionSvorrätbe
und Kanonen in dem Stadttheile stq
befanden, in dem der Angriff der Ver-
bündeten - erwartet werden - - durfte.
Wahrscheinlich wurde dies dem General
Cbaffee mitgetheilt und die Verbünde
ten beschlossen, die Stadt vom Ostea her
anzugreifen. Im Gegensatz zu den
während -des Tages angekommenen
Preß Depeschen besagt die Nachricht
v2y Konsul Fowler. daß die Verbünde
ten aus hartnäckigen Widerstand stie
ken.'Die Japanesen scheinen mit 10,
000 Mann angegriffen zu haben und
ihre Verluste waren demnach über ein
Prozent. Die Truppen der übriaen
Länder werden in gleichem Maße gelit-
ten haben. - X
Der Präsident war außer sich vor
Freude, als er hörte, daß der Ge
sandte Conger und die Lbriqen Mit
glikder der Gesandtschaft in Sicherheit
sind. Er. hat immer gehofft, daß Herr
Conger lebend angetroffen und .gerettet
werderr würde und seine Hoffnung ist
j:?t in Erfüllung gegangen.
Vorn General Chaffee ist noch keine
direkte Nachricht eingetroffen, aber der
General - Adjutant erwartet dieselbe
stündliche '
Nea.era.ufstaud. .
Atla.nta . Ga. Auq. Aus
Ersuchen des Hilss-Syernss Hendry t
Liberty County hat Gouverneur Cand
ler die Liberty-Garde. eine Kompagnis
der Georgia'er Staatsmiliz, unter die
Waffen gerufen, um einen Negerauf
stand in jener Gegend zu unterdrücken,
wo auf jeden Weißen drei Farbige kom
men. ' Der Aufstand scheint größere Dirnen
sionen annehmen zu wollen. Die Depe
sche. welche Hendry an den Gouverneur
sandte, lautete wie folgt: - Die Neger,
welche R. H. Curtts ermordeten, erhal
ten in den Wäldern Verstärkung von an
dern Negern. Liberty City wurde ge
stern Abend in Brand gesteckt und in
Lamöert waren zu gleicher Zeit Brand
stifter an der Arbeit. Die Geleise der
Savannah, Florida und Western Bahn
werden aufgerissen, um den Zug zur
Entgleisung zu bringen, auf dem sich
Sheriff Bremer und ein Theil der Posse
befinden. Ein Mann wrde gestern von
den Wachen festgenommen. Ein Mann
wurde aetootet, als er sich der Veroas
tung widersetzte. Die Bevölkerung ist
sehr aufzereqt und Unruhen werden er
wartet. Kann den Mob nicht länger
kontrolliren und die Lage wird stündlich
schlimmer.
Bei Airnars Mill wurde in der That
ein energischer Versuch gemacht, einen
Passagier - Zug des Plant - Systems
zur Entgleisung zu brinaen. Zwei Ne
ger sind dieserhalb verhaftet . worden.
Außerdem sind die Telephondrähte
durchschnitten. Während der Nacht
! wurden mehrere Farbige aus ihren
j Häusern geholt und gehörig verhauen,
j Vcn verschiedenen Plätzen aus dem
Countn kommen Meldungen über
Feuersbrünste..
C. P. Huntington's Leiche
beigesetzt.
New York. 18.. Aug. Nur sehr
wenige Personen hatten sich vor der
Huntington'schen Wohnung eingefun
den, als die Zeit des Leichenbegängnis
ses C. P. Huntington's gekommen war.
Die Familie hatte den Wunsch geäu-
ßert, daß dasselbe privat" sein sollte.
und diesem Wunsche wurde Folge ge
leistet. Nur ein halbes Dutzend Wa-
gen folgten dem Sarge zum Grand
. 1 y r . m. ' . ,
Central Baynyos. lim üspeziaizuz
brachte die Leiche und' die Leidtragen-
den nach dem Familien-Mausoleum in
Woodlawn. -".
Sacrackeyto. Cal.. 18. Aug.
Eme Feier zum' Andenken von ColllZ
P. Huntington wurde Donnerstag in
den Höfen der Central Pacific Eisen-bahn-Werkstätten
veranstaltet. Die
Letzteren waren schwarz drapirt. Etwa
1500 Personen, meistens Angestellte,
waren zugegen.
C h i c a g o, 18. August. Als die
elfte Vormittagsstunde in New Fork
erreicht war, wurde zu Ehren des ver
stcrbenen Herrn Collis P. Huntington
der Betrieb des ganzen Southern Paci
sic - Systems sieben Minuten unter
brechen. Die Geschäftslage desLan
des. New York, 18. August. Der
; Wochenbericht von R. G. Dun & Com-
pany, der Sonntag erscheint, wird sol-
genderrnaßen lauten: .
Nach anhaltendem, bedeutendem
Steigen der Preise ist der Optimismus
mit Bezug auf das Geschäft im Allge-
meinen gefährlich. Der Gipfelpunkt
wurde Mitte März erreicht und seither
hat eine Reaktion in jeder großen In-
dustrie eingesetzt, so daß Konsumenten
fragen, ob Einkäufe aus der jetzt
gen Preis - Basis nicht ziemlich sicher
sind. Es sind ferner Beweise von
Schwäche in Roh - Materialien vor-
Handen, .besonders auf dem Ge-
biete des Baucisens, aber überall macht
man sich dieselbe zu Nutze und placirt
grotze Kontrakte. I New Jork bewill-
kornrnnet Käufer aus dem ganzen Lande
in größerer Zahl denn je und sie kaufen
Ellenwaaren. Groceries, Schmucksachen
und Eisenwaaren. Wenn die Kontrakte
nicht ganz so bedeutend sind, wie man
erwartet hatte, so ist der Grund darin
zu suchen, daß aus weiteres Herabgehen
der Preise gerechnet wird. Hier einge
troffenen Berichten von anderen Plätzen
zufolge wird auch dort stark gekauft
werden, wenn die Zeit geeignet scheint.
Es wird immer klarer, daß die niedrig-
sten Preise in Eisen und Stahl erreicht
sind. Der Rückgang war bedeutend und
der Markt kann sich nur langsam erho-
en. Mit Ausnahme von Stahtschienen
wird Eisen in jeder Form, dom Roh-
Material bis zum fertigen Produkt eif
rtz gekauft, ohne daß bedeutende An
strenZungen gemacht werden, weitere
Kcnzessionen im Preise zu erlangen.
Die erste Wirkung "des amtlichen V?
richts über Weizen, der eine Ernte von
512,997,000 Bushel in Aussicht stellt,
war. die Preise zu festigen, als aber der
Acerbau - Sekretär von Dollar-Wei-zen
vor Ablauf desJahres" sprach, wies
der Markt Anzeichen davon auf, daß er
nicht damit übereinstimmt und zum
ersten Male seit - zwei , Monaten ging
September Option in New Iork un
ter 80 Cents tzzab. .
' Der Versandt von Schuhen und
Stiefeln von Boston aus belief sich in
diesem Fiskaljahr auf 2,735.443 Kisten
gegen 2.914.885 im Vorjahre, aber das
diesjährige Geschäfts - Volumen war
nur dreimal vorher größer. Häute ver
kaufen sich besser als der Ledermarkt
rechtfertigt.
Während' der Woche kamen in den
Ver. Staaten 161 Bankerotte vor ge
gen 156 im Jahre 1899; Canada hatte
24. ebensoviele als im Vorjahre.
Familienfehde inKentucky.
Morehead. Ky.. 18. August.
Die Adkins und die Howards lieferten,
sich eine blutige Schacht in Elliott
County. in der ein Howard getödtet
u:d ein anderer lebensgefährlich verletzt
wurde. ,
Drei Männer getödtet.- '
Allentown, Pa.. 16. Aug. Bei
Palin in Montgomerh County fuhr,
ein Passagierzug der ; Perkiommerr
Bahn gegen ein Fuhrwerk, auf dem
John F. und Harvey G. Wolle von hier,
und ihr Schwager John V. Gottschall
von New Fort saßen. Alle drei wur
den auf der Stelle getödtet. Die Leute
Waren auf dem Wegezu einem Camp.
Union Reform Party. .
S p r i n g f i e l d . O;. 18. Aug.
Die Union Reform-Partei macht das
folgende Ticket bekannt, das durch ein
direktes Votum aufgestellt ist: Staats
sekretär. Frank Frankenberg von Co
lumbus; Oberrichter. Lambertis V.
Logan von Alliance; Mitglied der Be
hörde für öffentliche Arbeiten. Rei
Rathbone von Springsielo; Lebens-mittel-Komrnissär.
W. F. Barr von
Bri; Staats-Schulkommissär. I. W.
Seeley.' Wooster; Elektoren at large,
Joseph Evans von Orbiston und Jeph
tha Girrard von Cincinnati.
Auflösung des Whisky- ?
T r u st s v e r l a n g t.'
Trenton. N. I.. 18. Aug.
Henry I. Dittrnan und K. 'Haas von
New Fort, Aktionäre der Kentucky Di
stilleries & Warehouse Company, lie
ßen Donnerstag im Chancery-Gericht
ein Gesuch um die Auflösung der Di-
stilleries Company von Amerika einrei-
chen. Die Gesellschaft ist unter den
Gesetzen des Staates New Fork mit
einem Kapital von $123,000,000 in
korporlri. ' Die Antragsteller gehören:
einer der Gesellschaften an, welche von
der Distilleries Company von Amerika
absorbirt wurden, und sie behaupten,
daß die Leitung der Letzteren der Ken
tucky Company schädlich ist.
Ann Jngersoll irrsinnig.
I o l i e t . Jll.. 18. Aug. Ann In
gersoll üon Painesville. O.. welche im
Mai 1893 den kleinen Gerald Lapiner
raubte und über ein Jahr verborgen
hielt, ist nach einjährigem Aufenthalt
im Zuchthause irrsinnig geworden. Sie
wurde ins Irrenhaus in Kankakee ge.
schafft. : . .
Seinen Nachbarn S o l o -m
o n Roberts soll der Farmer
Cheers in Centreville, Md., erschlagen
haben. Cheers hatte seine Frau im
Verdacht, daß sie verbotenen Verkehr
mit Roberts unterhielt. Neulich
Abends fand er die Frau und Roberts
zusammen in einem Heuschober. Er
schlug Roberts todt und deckte ihn mit'
Stroh zu. Die Brille des Erschlage-
nen wurde im Ofen der Wohnung
Cheers gefunden.
MitgenauerNothentging
die ganze Familie des Farmers Lewis
Connor in JrvingvilleGa., dem Tode
durch Vergiftung. Frau Csnnor hatte
in einem neuen kupfernen Kessel Erb
sensuppe gekocht, und einige Stunden
nach eingenommenerMahlzeit erkrankte
die Frau und drei Kinder heftig. Ehe
noch arztliche Hilfe ' zur Stelle war.
starben zwei Kind, und erst nach
stundenlangen Leiden wurde dieMuttc
und. das dritte Kind gerettet. Die
Aerzte erklären, daß eine Metallvergif
tung vorliege.
Die 17 Jahre alte Anna
Bruntin. deren Eltern ' unweit von
Brandenburg, Ky., ansässig sind, fuhr
allein zur Kirche und später wurde sie
als Leiche im Straßengraben gefun
den. Ihre Kehle war durchschnitten
und der Kopf vollständig zu Brei ge-
schlagen. Das Verbrechen wurde be-
rannt, als dre Pferde ohne Lenkerin
ZU öause eintrafen. Jesse Durham,
ein Verwandter deö Mädchens, ist als
verdächtig verhaftet worden und wurve
der Sicherheit halber nach Louisville
gebracht.
Ein 13 Jahre altes Mäd
chen Namens Mattie Äddington in In- .
dependence. Kan.'. ist an den Verletzun
gen gestorben, die es vor wenigen cl
gen beim S;'.: litten hatte. Ein
8jähriger Knabe war auf Mattie's
Rürn gesprungen, l,:tte seine lniee
gegen denselben rrbiüt und so das
Mäd:n rr -er, ") xZSzxiZ zu
tt i v - - f -
vWvl J i, . - w . kkWiVtk
derartig c::f:' l ; : :.:nd
T.ZC)
m I " - 9 - , " ' f
Uivi , . . . 4
giilt:r;r;;.: ;
V--.
w ..