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1 2 Jndiana Tribüne, Scmstag, den 18. August 1900. I Ein electrtsazes tHtjirl" ; Seit der Brrwn - Sequard'schn (in unserem Lande von Dr. Hcnninond Veiter .verbesserten-) Sensation hat man nichts inehr von neuen sogenann ten Lebens - Elixiren gehört, die be sondere Furore gemacht hätten; die Jungbrunnen oder Verjüngungsquel len, die jedes Jahr in derSauregurkeu zeit auftauchen, und deren eine auch kürzlich wieder in unserem Osten ein Wischen von sich reden machte, gehören natürlich wiederum in eine andere Ca iegorie. Ob das elektrische Le denskrast Erneuerungömittel, das in ! Kalifornien ausgeklügelt worden ist, rr . t. i ,s aucy nur geuroewig zur zeoruiung einet Weltsensation bringen wird, j muß noch dahingestellt bleiben. Ewst 'weilen sei in Kürze von der. Geschichte ; Vermerk genommen. I Man möge dieses Mkttel nicht mik inem der schon bekannten elektrischen ; Vorrichtungen. Gürteln u. f. w. ver- wechseln, die ja ebenfalls den Anspruch : erheben, die Lebenskaft neu anzuregen. , Wenn das Mittel ganz derselben Art ; wäre, wie die bisheriPN Elektrisi 7Mgs - Einrichtungen, so hätte der ? Erfinder wohl auch kn Vaäcnt auf fern Verfahren erwirken ronuen. Er manipulirt vielmehr rar: eir unbe Zkannten elektrische?? OdttlVA-. die eben $n Geheimniß ist, und sei Mittel ist - das Ergebniß eines füufiähriyen Stu- diums. Der Erfinder ist John I. Lewin, Oberelektriker an dn Sta?rford-Uni-, 'versttät. und das Mit so vor Mem ' dazu bestimmt sein, in cÄem Lberange strengten und daher zerrütteten Gehirn neue Lebens- und Arbeitstraft hervor zurufen, damit die betreffende Person mit neuem Erfolg ihre geistigen Arbei ten fortsetzen kann. Zunächst wurde das geheimnißvolle Fluidum an einer Anzahl Studenten jener Ansiali pro birt. welche infolge Ueberarbeitung in ihren Studien, zum grohen Leidwesen des Universitäts - Präsidenten Jor dan. zurückzubleiben drobten. Und d?r Erfolg soll ein ganz erstaunlicher gewe- sen sein. Ja, die Behandelten sollen nicht nut alles Zerrüttungsgesühl ver loren haben, sondern sie sollen jede neue anstrengende Gehirn Arbeit jetzt nur noch als eine Art Erholung em- pfinden und ganz enormeWiderstanvs- Zraft gegen Ermüdung haben! Das Gehirn von älteren Leuten soll v'rch dieses elektrische cnixn" Lewin selber nennt es gerne so geradezu verjüngt werden. Das ist gewiß viel auf einmal, und das unbekannte Fluidum wäre darnach weit mehr, als ein bloßes zeitweiliges Stimulirungsmittel. Da es Leute gibt, welche das Dahinsterben, den gan zen Abnützungs - Proceß des Lebens, nur für eine Art Ermüdung erklären, so mögen dieselben in der obigen Cur nichts Geringeres, als ein Mittel zur Verlängerung des Lebens, auf unb: stimmte Zeit erblicken! Damit würde sich ja ein unabsehbares Feld märchen- hafter Wirkungen eröffnen. Präsident Jordan selber behandelt die Sache noch mit gebührender Vor ficht, und obwohl er mit den Ergeb- uissen jener Versuche an Universität--Studenten bis jetzt sehr zufrieden sein soll, hält er die Zeit für eine rückhalts lose officielle Gutheißung dieser merk würdigen Erfindung doch noch nicht für gekommen. Seine Zurückhaltung scheint einige Gewähr dafür zu bieten, daß, wenn er schließlich doch in die Triumph - Posaune stoßen sollte, eine wirklich werthvolle Erfindung vorliegt. mag sie auch nicht geradezu das achte Weltwunder sein. Aeußerlich weist die Lewin'sche Vor Lichtung nichts Besonderes auf, ein fach ein kleines Kästchen mit zweiGrif fen, einer elektrischenScheibe und einem Zeiger. Durch Druck auf einen Knopf soll das mysteriöse Fluidum in Thä tigkeii treten, worauf es auf eine me tallische Bürste geleitet und mit dersel len über den Kopf gefahren wird. Am Ende gar kommt es noch dahin, daß dieses Wunder - Elixir zu einer ge roöhnlichen Barbierstuhl - Attraction wird! mm ' . Unsere Einwanderung. Die soeben veröffentlichte New Dor Zer Einwantxrungs-Statistik für das cm 30. Juni abgelaufeneFiskaljahr er liefet einen erheblichen Zuwachs über das Vorjahr, in dem zum ersten Male eine Zunahme, und zwar eine erheb liehe, seit dem starken Niedergang der 'Einwanderung zu verzeichnen war. die im Jahre 1893, dem Jahre der großen Geschäftspanik. begann und während der folgenden Jahre allgemeiner Ge Mftsdepression stetig abnahm, bis sie im Jahr 1897 auf 178.748 Einwan derern herabsank, die im New Iorker Hafen zur Landung zugelassen wur ten. Wie stark die Panik des Welt aussiellungsjahres die Einwanderung beeinflußte, geht daraus hervor, daß die Einwanderung von 343.422 im Vorfahre auf 219.045 fank. Mit der schrittweise zurückkehrende Stabilität der Geschäftsverhältnisse nahm auch die Einwanderung wieder zu. In dem Ende Juni 1899 abgelaufenenen Jis kaljahr war die New Forker Einwan berung auf 245.550 gestiegen, und in dem soeben abgelaufenen Fiskaljahr hat diefe Summe eine Zunahme von beinahe 100,000 Seelen erfahren, und zwar stellte sich die Einwanderung in dem New Forker Hafen auf 341.711, die größte erreichte Zahl feit 1893. und . nur um ein Geringes niedriger, als die Einwanderuna von 1892. Äußerer- dentlich lehrreich ist ein Vergleich der New Forker Einwanderung mit der Einwanderung der übrigen Einlaß Häfen. In den anderen 21 Einlaßhä sen wurden zusammen 311.715 Ein Wanderer zugelassen, um etwa 30,000 weniger als im New Aorker Hafen. . Die größte Zuichme der New Yor ker Einwanderung war in den letzten drei Monaten zu verzeichnen. Im April z. B. wurden 46,679 Einwan derer gelandet, gegen 32.803 im April des Vorjahres; im Mai 56.182 gegen 42,968 im Mai 1899. und im Juni 41.493 gegen 27.787 im Juni 1899. Nach dem steigen Verhältniß der Ein wanderungszunahnze zu schließen über 1000 Emigranten werden täglich in der Barge-Office gelandet, an eini gen Tagen bis zu 8000 dürfte das nächste Jahr den Record von 1899 1900 erheblich hinter sich lassen. ""Mir der zunehmenden Einwände-' rung hat sich absr auch das Nationali-täten-Verhältniß gründlich geändert Die älteren Einwanderungsbeamten erinnern sich noch der Zeiten, in denen fast nur Deutscht, Engländer, Jrlän der und Skandinavier durch ihre Hände gingen, ei Markanter Contrast gegen die Unmengen von Italienern, Polen und das bunte Völkergemisch us der österreichisch-ungarischen Mo narchie und den Salkanftaatcu, das jetzt die Ver. Staat überschwemmt. Während in früheren - Jahren ein Orientale, fei er ein Syrier, Armenier der Türke, geradezu ne Curiosität war, kommen diese Leute jetzt in Mas sen und fallen fchon gar nicht mehr auf. Ebenso sind solche Dölkertypen wie Griechen, Magyaren. Siovakcn, 5roa ten, Ruthenen, Serbier. Montenegriner xnd mehr oder weniger pittoreske Ge stalten aus den Balkanstaaten jetzt all tägliche Erscheinungen in der Varge Office. Wählend im Jahre 1882. dem sogen. Einwanderungs - Musterjahr, was Quantität wie Qualität der Ein Wanderung angeht, die europäischen Auswanderungscentren in Berlin, Pa ris und Antwerpen zu finden waren, ist das Pivot der Einwant?ungszone jetzt weit nach dem europäischen Süd- ost, Wien und Budapest, verlegt war- den. Am auffallendsten jedenfalls ist die Zunahme der italienischen Einwan- derung. Im letzten Jahre z. B. waren 100.000 aller Emigranten, etwa ein Drittel, Italiener und zwar großen- theils von der unerwünschten Classe der Süd-Jtaliener, vie einen auffallen den Contrast zu den aus dem Norden Italiens kommenden Einwanderern bilden. Während Letztere, durchschnitt lich einen respectablen Zehrpfennig mitbringen, im Durchschnitt $22 auf den Kopf, bringen die Süd-Jtaliener kaum $8 durchschnittlich mit. In welchem Maße die italienische Einwanderung zugenommen hat, geht aus einer !Üergleichung der ersten Hälfte dieses Jahres mit dem Vorjahre hervor. Vom 1. Januar bis Ende Juni 1599 kamen 45,446 Italiener hier an, hingegen zwischen dem 1. Ja nuar und 30. Juni dieses Jahres 63. 133. eine Zunahm: von 17.687. im Juli betrug die italienische Einwände rung 13.482. Außer der italienischen 5!nwande rung hat auch die der russischen und polnischen Juden erheblich zugenom men, 44,520 gegen 27.086 im Vor jähre. Auch die Finnen, die bis vor Kurzem in der Barge-Office fast un bekannt waren, klopfen jetzt infolge der Vergewaltigung des konstitutionellen GroßfürstenthumS durch russische Au tokratie in erheblicher Anzahl um Ein laß an Onkel Sam's Thoren. Fast noch einmal so viele Finnen als im Vorjahre kamen 18991900 herüber. Folgende Tabelle giebt eine Ueber sicht über die kn den letzten beiden Iah ren unter den Einwanderern am stärksten vertretenen Nationalitäten: 1898-99. 1899-1900. klrmen.kr .... 641 Ml Böhmen und MLdren 1.935 2 M Kroaten und Slavonicr 6,837 8 5r,glail0fr 4.558 4.54 Finnen .. 3.349 6.783 yranio'en 2.013 l.ftr.6 Teutsche 21.219 23 282 Glichen 2.L51 3.734 ktuftsche Juden 27.(66 442C rirUnber 1.6.37 25,. L Jla ttner snSrtl.che) IS.kX 1.6. Italiener lwdliche) 3.41 Lltihaner 6.033 .170 Maggann 4.517 11,851 Po.'rn 3,015 86,855 Ruthenen ... . 1.6'! 2,6.x? Elandinarier 16.034 2.847 Slovaken . 13,560 L5.29L Unter den 3-11,711 Einwanderern des letzten Regierungsjahres defanden sich 79.000 Analphabeten. Die we nigsten Analphabeten befanden sich unter den Deutschen. Finnen und Jr- ländern, während von den Italienern und Polen fast Niemand lesen und schreiben konnte, und von den Slova ken und Litthauern war etwa ein Viertel in den Elementarfächern unbe wandert. Was die von den verschiede nen Nationalitäten mitgebrachten ma teriellen Güter angeht, so hatten die Deutschen durchschnittlich den größten Zehrpfennig, Jeder mindestens $30 durchschnittlich. Die russischen und polnischen Juden brachten es kaum aus $8 durchschnittlich. DeS Unterschiedes zwischen den Nord- und Süd-Jtalie-nern ist bereits gedacht worden. Aus $8 durchschnittlich stellten sich auch die Litthauer, während die Magyaren und , Polen etwas besser ausstaffirt waren, etwa $10 pro Kopf. Die Jrländer hielten sich ungefähr auf derstlben S?ufe. Die Slovaken hatten etwa $12 nach Abzug aller Transportkosten in ihren Beutel gethan, die Griechen und Kroaten etwa $15. r tzpray,ude, eigener tlxt. Im Londoner Centralgerichtshofe wurde dieser Tage ein interessante: Sheschndungs Proceß zum Abschlüsse gebracht, der wegen der merkwürdigen Umstände, unter welchen. die betreffende Dame ihren Gemahl betrog, ein beson deres, Interesse in der vornehmen eng lischen Gesellschaft erweckt hat. Der klägerische Ehemam, Mr. Vivian Forbes - Smith, einHauptmann in der Miliz Artillerie, ließ sich von seiner Frau scheiden und' klagte gleichzeitig gegen ihren ehebrecherischen Freund, Mr. Dyson Ehadwick, ein wohlbekann tes reiches Mitglied ?er Londoner Ge fellfchaft. auf eine schwere Entschädi gungssumme. Das Ehepaar war kaum ein Jahr verheirathet gewesen, als die Dame eines Tages ihrem Manne mit theilte, sie -habe eine alte französische Marquise" kennen gelernt, welche mit ihr besondere Freundschaft geschlossen habe und gern von ihr englischen Sprachunterricht" für ein Honorar von 6 Pfd. Et. proMonat zu erhalten wün sche. Da der Hauptmann nicht gerade mit Glücksgütern reichlich gesegnet ist, so kam diese Extraeinnahme ihm durch aus nicht ungelegen, und er gab des halb ohne Zaudern seine Zustimmung zu diesem Sprachunterricht". Seine Frau übte nun ihren angeblichen Leh zerinnendienst mit großem Eifer ouH nd konnte ihrem Gatten derartige brillante Erfolge vermelden, daß ei so gar leichtgläubiger Weise durchaus nichts Merkwürdiges darin fand, wenn feine Frau allerhand werthvolle Ge schenke, wieSchmuckstücke, Eosiüme und sonstige Kleinigkeiten ihm zu Hause zeigte mit der freudigen Versicherung, daß sie diese alle der großen Freund schaft undDankbarkeit der französischen Marquise" verdanke. Fast ein ganzes Jahr nahm dieser gutbezahlte Sprach unterricht" seinen Fortgang, bis eines Abends die Frau Hauptmann außerge wohnlich lange bei ihrer Freundin ver weilte und erst gegen 2 Uhr Nachts sehr cchauffirt im ehelichen Haushalte sich wieder einstellte. Hauptmann Forbcs Smith fand dieses Verhalten trotz aller Entschuldigungen seiner Frau denn doch allzu ungehörig und verbot ihr allen weiteren Umgang mit der fran- zösischen Edeldame, ohne jedoch selbst dann irgend welche Untreue auf Sei- ten seiner Gattin zu vermuthen. Am nächsten Tage wurde er jedoch durch das Verschwinden der Frau und durch einen Brief von ihr aus allen Himmeln gerissen, in welchem sie ihm mittheilte, daß sie ihn für immer verlassen habe und daß überhaupt niemals eineMar quife" existirt habe. Der Sprachun terricht" sei nur eine Ausrede gewesen, und sie bedauere, ihn hintergangen zu haben. In dem gerichtlichen Verhör stellte der getäuschte Ehemann fest, daß er sich allerdings zuweilen über die reichen Geschenke der Freundin seiner Frau gewundert, aber selbst darin nichts gefunden habe, daß seine anae betete Gattin beinahe tagtäglich mit ihrer angeblichen Freundin verkehrte und an verschiedenen Abenden der Woche mit ihr in den vornehmen Re- staurants des Westends speiste. Die Geschworenen hielten ' das Verhalten des Mc. Tyson Ehadwick für besonders erschwerend, als er mit demHauptmann auf befreundetem Fuße stand und in seinem Hause viel verkehrte. Das Ur theil fiel deshalb auch entsprechend aus, die Ehe wurde getrennt und der ehebrecherische Freund in eine Entscha digungssumme von $7500 und in die außerordentlich hohen Gerichtskostcn verurtheilt. Es illustrirt wieder in treffender Weise die perversen Verhält nisse in der Londoner guten Gesell schaft", daß eine derartig ausgedehnte Leichtgläubigkeit auf Seiten einesEhe gatten, der doch selbst ein Weltmann und genauer Kenner der corrupten ge sellschaftlichen Verhältnisse ist, über Haupt möglich war. Gewehre neuester Constructiou. Die Handfeuerwaffen des' deutschen Expeditionscorps nach Ostasien sind ausnahmslos neuester Construction, und sowohl das Jnfanteriegewehr 98 Wie auch dr Karabiner 98 gehören zu den besten Mehrladern der Gegenwart. Von dem älteren Muster 83 unterschei den sie sich vornehmlich dadurch, daß bei ihnen der Laufmantel fortgefallen ist, weshalb den Laufwandungen eine größere Stärke gegeben werden konnte. Das Heißwerden des Laufes bei fort gesetztem Schießen wird allerdings hierdurch nicht beseitigt oder gemildert. Die Handhabung des Gewehres auch bei heißem Lauf wird aber durch einen hölzernen Handschuh im mittleren Theile des Gewehres gewährleistet, so daß an dieser Stelle der Lauf auf allen Seiten von dem hölzernen Schaft um geben ist. Die Vermehrung der An zahl der Züge im Laufe kommt der Gestrecktheit der Flugkahn zu statten; im Uebrigen aber sind die ballistischen Eigenschaften bei beiden Eonstructio nen dieselben, wie dies auch in Bezug auf die Mündungsgeschwindigkeit der Fall ist. Am Schloßmechanismus sind wesentliche Verbesserungen vorgenom men worden, deren wichtigste wohl da rin besteht, daß der Verschlußkopf mit dem Schlößchen fest verbunden ist und sich nicht abnehmen läßt. Ein Schie ßen mit nicht aufgesetztem Verschluß köpf, wie er beim Gewehr 83 vorkom men kann und dann leicht zu Ver letzungen des Schützen durch nach rück wärts ausströmende Gase führt, ist vollständig unmöglich gemacht. Auch die !kagazineinrich:ung wurde oerän dert; der alte und unten offene Maga zi.aften, durch den Staub, Sand und Schmutz in den Kasten und in den Schloßmechanismus eindrangen, ist be seitigt. .Das Gewehr 98 ist daher an der unteren. Schaftseite abgeschlossen und das Magazin ist flr?cher angeord net, weshalb auch die fünf Patronen einer einmaligen Magazinladung nicht mchr übereinander, scntern zickzackför mig nebeneinander gelagert sind, zwei an der inneren und drei an der äußeren Seite. Die Patronenrahmen sind eben falls beim Gewehr 98 abgeschafft; an ihre Stelle ist der Ladestreifen getre ten. auf den die Patronen mit der Ein börtelung nahe amPatronenbcden auf geschoben sind. Nach dem Oeffnen der Kammer wird dieser Ladestreifen in eine Nute eingesetzt, die Patronen wer den durch einen Druck mit dem Dau men auf die zu oberst liegende Patrone in das Magazin abgestreift und beim Schließen der Kammer kxrd der leere Ladestreifen selbstthätig abgeworfen. Eine wichtige Veränderung, die zu gleich eine Vermehrung der Treffsicher heit bedeutet, besteht darin, daß das Seitengewehr nicht mehr am Lauf, fondern durch eine besondere Vorrich tung am Schafte befestigt ist. Hieraus ergab sich die Nothwendigkeit, die Pa rirstange des haubajonettartigen Sei tengewehrs auf der einen Seite ganz zu entfernen, so daß das neue Seiten gewehr 93 nur sozusagen eine halbe Parirstange besitzt; auch ist der Griff nicht wie beim tengewchr 88 von Messing, sondern de Angel der Klinge wird im Griff durch wei gekerbte Holz halen nach außen abgeschlossen. Der Karabiner 98 ist in gleicher Weise ccn struirt, nur ist er kürzer als das In fanteriegewebr, mit dem auch die ost-asiatisi-ben Pioniere bewaffnet wurden, und es fehlt ihm das Haubajonett. Moderne Nixen. Einer interessanten Schaustellung wohnten dieser Tage zahlreiche Damen und einige ältere Herren der vornehmen Gesellschaft in London bei. Von der festlich decorirten Gallerie des Bath- Club" sahen die eleganten Zuschauerin- nen mit wachsender Bewunderung, doch in Anbetracht der fast tropischen Hitze nicht ohne Neid auf die in dem kühlen, durchsichtig klaren Wasser des riesigen Schwimmbassins sich tummelnden jun gen Mädchen herab. Die graziösen Schwimmerinnen kämpften mit gro ßem Eifer um den silbernen Ehren schild, den der Club alljährlich derjeni gen Wettbewerberin überreicht, deren Leistungen im Dauerschwimmen, Tau chen etc. als die besten anerkannt wer den. So sehr die Concurrentinnen sich auch bemühten, der bisherigen Besitze rin des ersten Preises diesen zu entrei ßen, es gelang ihnen nicht. Lady Con- stanze Mackenzie, die den Schild im vergangenen Jahre errang, eroberte ihn auch diesmal zusammen mit einer gol denen Medaille. Die Töchter von zwei hohen britischenOfficieren erhielten den zweiten und dritten Preis. In Peig noirs gehüllt, erschienen die drei Sie gerinnen sogleich auf der Gallerie, um von Oberst Dawney die Auszeichnun gen in Empfang zu nehmen. Dann kehrten sie in das feucht? Element zu lück und producirten sich mit ihren we niger erfolgreich gewesenen Gefährtin nen in den verschiedenartigsten, meist recht originellen Tricks. Nicht geringes Staunen erregte das sogenannteSchat-ten- oder. Spiegelschwimmen. Von je zwei gleichcostümirtenDamen schwamm eine auf dem Rücken drei Fuß unter der Oberfläche, während die andere genau über ihr auf dem Wasser die gleichen Bewegungen ausführte. Dies hat in der That den Effekt, als ob unmittel bar unter der oberen Schwimmerin ein Spiegel im Wasser liege, der ihr Bild zurückgebe. Höchst ergötzlich wirkte das ebenfalls von je zwei jungen Mädchen ausgeführte Radschlagen im Wasser. Die Betreffenden hielten sich gegensei tig an den Beinen fest, so daß die Füße der Einen auf, den Schultern der An deren ruhten, und in dieser Stellung drehten sie sich halb über, halb unter der Oberfläche mehrere Male herum. Von einzelnenSchwimmerinnen wurden sehr geschickt die possierlichen Bewegun gen einesFisches nachgeahmt, was stür mische Heiterkeit hervorrief. Marschi ren und Walzertanzen nach Musik ge hörten auch zu den mit Grazie und Si cherheit vorgeführten Schwimmkünsten der modernen Nereiden. Lady Macken zie erwies sich als eine Wassertänzerin ersten Ranges. ; ihre Pas" richteten sich exakt nach dem Rhythmus einer lang samen Walzermelodie. Einer sehr ge schmeidigen jungen Dame gelang ein rückwärts ausgeführter Saltomortale vom hohen Sprungbrett ganz vorzüg- lich. Beinahe zwei Stunden hielten es die Schwimmerinnen wie das distin guirte Publikum aus, ohne Ermüdung, respective Langeweile zu verspüren. Vor ungefähr 18 Jah re n verschwand die damals zweijäh rige Tochter des B.-Almaser Grund besitzers Martin Hintersehr spurlos aus dem Elternhause. Alle Nachfor schungen nach dem Mädchen blieben resultatlos. Neulich ' kam nun eine Zigeunercarawane in die Stadt; eine Zigeunerin mit zwei Kindern erschien im Hintersehr'schen Hause und bat um eine kleine Gabe. Frau Hintersehr er kannte in der Zigeunerin ihre verlorene Tochter, deren Identität auch durch ein Merkzeichen unter dem Knie bestätigt wurde. . - 4 - D0 Y0U GET UP WITH A LAME BACK ? Kiclney Trcadlc Makes Yoa Mlseradle. 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Gin Schlaagentödl. 5ou?tol. der Schlangentodter, ist zweifellos einer der eigenartigsten Menschen in Frankreich. 5r ist der glückliche Besitzer zweier vollständiger Anzüge aus Schlangenhaut und trägt auch eine spitze Mütze aus demselben Stoffe. Eourtol ist der Schrecken aller Vipern, von denen es in der Umgebung der oberen Loire wimmelt. Ohne Cour tol wäre wegen der Unmenge von Gift-' fchlangen jenes Land übel daran. Die Behörden beschlossen, auf den Kopf jeder Giftschlange einen Preis von 25 Centimes zu setzen. Diese weise Maß nähme hat Courtol auf die Laufbahn gezogen, die ihn groß gemacht hat. In- nerhalb kurzer Zeit schlug er jede Con currenz aus dem Felde, und der Ruhm seines Namens erscholl über ganz Frankreich, so daß Calinette, der Di- rector des Pasteur - Institutes in Lilie und Erfinder eines Heilblutes gegen Schlangengift,, für seine Arbeiten über das Schlangengift Courtol zum Mit arbeiter nahm. , Dieser einfache Bau crnsohn wurde als Lieferant lebendiger Giftschlangen engagirt. Es stellten sich aber andere Schwierigkeiten ein, indem die Cisenbahngksellschaft nach einiger Zeit die Beförderung der lebendenGift schlangen zwischen dem Wohnorte Courtols und Lille ablehnte. Es hat ten sich nämlich einige Male Gift schlangen während der Fahrt auf den Eiseubahnzügen aus der Verpackung befreit und eine Panik unter den beglei- tenden Beamten angerichtet. Seitdem hat sich Courtol wieder an den von der Behörde ausgesetzten Lohn von 25 Ccn times für jede getödteteSchlange halten müssen. Jeden Morgen zieht cr mit einem einfachen Stock bewaffnet in's Gehölz und kehrt nach zweistündiger Jagd regelmäßig mit etwa 30 der Un geheuer, theils als Todten, theils als Gefangenen, zurück. Eine solche Lei stung mögen nur wenige Leute nachah men können, denn die Giftschlangen sind für das ungeübte Auge häufig von der Färbung des Erdbodens aar nicht zu unterscheiden, die sie vielfach nach ahmen; auf schwarzen Vasaltfelsen nehmen sie eine bläulich - schwr'e Fär bung an. eine röthliche auf rothen vul kanischn Gesteinen. All solchzn Listen zum Trotz entgeht dem Schlangentöd ter von Haute - Loire kein einiges der giftigen Thiere. Er kennt ihre Ge wohnheiten auf's genaueste, er kennt die Stunden' und das Wetter, die sie aus ihrcn Schlupfwinkeln hervcrlockcn. er kennt den Wind, den sie für tfie Spaziergänge bevorzugen. So befreit Eartol. der Schlangentödter, seine öeima.h jährlich von über 4000 dieser Reptilien und bezieht für diese Beschäf tigung die hübsche Einnahme von 1000 Francs jährlich. li d) a n 5 Cnang - w o. der Hauptmann e.7.c? Näuberöar.dr. di! vor einiger Zeit Pootung unzlcher machte, ist von seinem Schicksa!' ereilt. Er wurde vor einigen Wochen rerhaf tet. Sein Proceß fand vor dem Magi trat der Chinesenstadt statt, der ihn für schuldig befand und zum Tode ver. urtheilte. Das Urtheil wurde jetzt mit der ganzen Grausamkeit vollstreckt, die den Asiaten charakterisirt. Nachdem er sein letztes Mahl erhalten hatte, wurde er in einen Käfig gesperrt, in dessen Decke ein Loch war. groß genug, seinen Hals zu umschließen. In diesem Käfig wurde er am Nordthor der Chinesen stadt ausgestellt. Er bekam keinen Bis sen Speise, keinen Trunk Wasser mehr; langsam mußte er verhungern und noch dazu in einer Stellung, die ihn an sich schon zum Wahnsinnigwerden peinigen muß. Unter seine Füße waren ein paar Mauersteine gelegt; jeden Tag wurde einer entfernt, so daß er schon am zweiten kaum noch auf dem Fuß. am dritten nur noch auf den Fußspitzen zu stehen vermochte, und schließlich mit dem Kinn und dem Hinterschädel im Käfig hing. Der Platz, an dem derKä fig ausgestellt war. wurde' täglich ge wechselt; er mußte die Runde an allen sieben Stadtthoren machen. t 1 1 i nrj n.rn ' . Ufa 1 .Öse-. k . l iQifiP gesWjl8.MWeiscr von Lcbcnövcrsichcrung. PflS iv ruLiijo tltto Pork Life Insurance Company. . H. Bambergkr, Sp. Ayknt. . r 200 Ir.diana Trust Builttrg. , Qmerican Central Life .ns. Co., 8 Oft erv !et Ctr. C. B. Martinlale, Prs.v Cafctfal $2v0.0ü0. PianoS und Muukalicn. Berlin & Lcrmcx, 5-9 Cst Mar!et Str. ' Landwirthschastlichcttät'he u. Wagen Holten W. B. Mfg. Co.. 339 Oft Wash. H. T. Conde Jniplemcnt Co., 27 N. Capitel Winker & Hummel, 221 W. Washingicn. Zuckerwaarcn (Wholcsale). TLgktt & Co., 18 Weft Ceorgia Ctr. Echnittwaattn. Murphy, Hibbrn & Co.. 135 S. Meridian. fccunl & EeddaZ Co., 206 S. Meridian Epann, John S. & Co.. 80 Oft Marlct."" Fcucrvcrsicherung5gcsellschaftcn. Jndiana Insurance Co., Chas. Cchur.'r.aI, Prls.; ThoZ. B. Linn, Lrtar. Elfen- und Llcchwaarcn, Gcvcrc. Sayman & Carey Co., 111115 T. Ncrld. Lcder, TreibrieNcn, Packmatmak. fcUK, Leathor 4 Bettina Co.. 227 S. Meridian Ctr. Wllndärztliche Instrumente. 33. H. Armstrong & Co., 224 3. Meridian. Pumpen, Wasserleitung, Fahrzeug?. Comftock & Coonse Co., 371 L., Meridian. tt und 'Hrosullc Commiwon. Cycrup & Co.. 2224 Z. Telaware S:r. Jce Crcam. Z?urncs, R. W.. '12 N. cnnsylran'.a Ctr. Vauholz. Coturn, Henry, Cecria Ztr. Weißblech. Tanner & CuNvan. 21C 2. M;rifcicn Ctr. ' Putzlvaarcn. Fahnley & McCrea. 2-10 3. Meridian Ctr. Lööcreien. The Parrott & Tagsert VZery. Tcl. 800. Dryce's Palrry, 14 Ost Ccu:h C!r. Hute, Handschuhe etc. hendrickson, Lesler k Co.. 131 C. Meridian. Eisen- und Tchmiedewaarcu. Vonneut Hardtrare Co., 120124 Oft Vzshinatcn Ctr. Eisen und Etahl. Holliday. W. 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