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Erlös! s Vornan ton M. (?. Vraddon. (Fortsetzung.) "onora setzte sich an den Schreib- r- tisch und schrieb einige flüchtige Zeilen n den Baron. Theuerster! Nach der Entdeckung, die heute gemacht worden ist, kann ich nicht länger Hierbleiben. Ich bin zu feige. Dir noch einmal unter die Aucen zu treten. Fortan wirst Du nur G:- fühle der Verachtung und des Abscheus für mich haben. Eines Tages, wenn ich fern von Dir bin und meine gegen artige Verwirrung einer ruhigeren Stimmung Raum gegeben haben wird, will ich Dir alles erklären. Denke mei xier in Milde und Barmherzigkeit, wenn Du kannst; und wenn Du mir zu glauben vermagst, daß in all' den bösen Heimlichkeiten der letzten Wochen mein Thun und Handeln nur von der innigsten und aufrichtigsten Liebe zu Dir geleitet war. wirst Du das Wahre treffen. Leb wohl. Du Bester. Du Vielgetreuer! Der Schmerz, Dich für immer verlassen zu müssen, ist nicht so groß, wie d Schmerz, zu wissen, daß Du aufgehört hast, mich zu lieben." S?e schob das Blatt in einen Brief- mfchlag, verschloß ibn, schrieb des VaronZ Adresse darauf und ließ den Brief auf dem Schreibtisch liegen. , Noch einmal sah sie sich in dem klei- nen Zimmer um. Wie glücklich war sie hier mit Anton von Mellis gewesen, den sie für ihren rechtmäßigen Gatten gehalten hatte, wie arglos glücklich, ehe jene Wetterwolke niederging, die sie beide vernichtet hatte. Schaudernd wendete sie sich ab. Jch habe Schmach und Unglück über alle gebracht, die mich liebten," sagte sie sich in bitterem Gram. Wehe ich weniger feige gewesen, hätte ich Stephan von Ingram die volle Wahr- heit gestanden, so wäre das alles rer- mieden worden." , Stephan von Ingram! - Ich will zu ihm gehen," dachte sie. (rr ist ein guter Mensch und ebenso klug wie gut. Jetzt werde ich mich nicht mehr schämen, ihm alles zu erzäh- len. er wird mir rathen, was ich zu thun habe, und meinem armen Vater das Geschehene schonend mittheilen." Als Honora im Erlenwald mitLucie sprach, hatte sie schon die Ahnung durchschauert, daß der Tag heraufzog, an dem die Schatten der Vergangen heit ine bestimmte Gestalt annehmen, alles entdeckt werden, und sie, Zuflucht suchend, bei ihrer Cousine erscheinen würde. Viertel vier." sagte sie, derSchnell zug geht um fünf Uhr von Doncaster ab, bis dahin könnte ich den Bahnhof noch zu Fufj erreichen." Sie begab sich in ihr Zimmer, hüllte sich in einen weiten, grauen Mantel und setzte ihren einfachsten ut auf. Mein armer, armer Tony," seufzte sie, weshalb wurde ich geboren, solchen Kummer über Dich zu bringen? Er wird glauben, daß ich ihn nie geliebt habe, daß er das Opfer einer hinter- listigen, ränkesüchtigen Frau wurde, die durch ihn die gesellschaftliche Stel iung wieder zu gewinnen wünschte, die sie verloren hatte! Sie schloß ihren Schreibtisch auf und nahm aus einem der Fächer meh rere Banknoten und einige Goldstücke, steckte s in ihre Börse und verließ das Zimmer. Im Flur traf sie ihr Mäd chen. Ich gehe in den Garten, Hanna," sagte sie. Theilen Sie dem Herrn Baron mit, daß auf dem Schreibtisch seines Arbeitszimmers ein Brief für ihn liegt." Auf ihrem Wege durch den Park be gegnete sie zwei Personen, die dicht neben einander herschreitend. in eine flüsternde Unterhaltung vertieft waren und erschrocken zusammenfuhren und die Farbe wechselten, als sie die Baro nin erblickten. Diese -beiden Personen waren Tom Reck und Frau von Walter. Meine beiden Feinde stecken die Köpfe zusammen," dachte Honora. und sinnen auf mein Verderben.' Es ist Zeit, daß ich das Schloß verlasse. Leb' wohl. Du geliebtes Heim, in dem ich ein betrügerischer Eindringling war." Während Honora dem Bahnhof zu eilte, lag Anton von Mellis im Grase, starrte zerstreut aus den düsteren Pfuhl mit dem -grünlichen Wasser, dachte in treuer Liebe und innigem Mitleid an sie und verzieh ihr von ganzem Herzen. j " ' 9. C a p i t e l. ' ; Die Sonne stand schon tief am West lichen Himmel, und die Dorfuhren hat- ien lieben geschlagen, als Anton von Mellis heimwärts wanderte. Der Ba-. ron war sehr blaß, die Hand ruhte auf dem zusammengeknüllten Papier, das er in der Rocktasche trug, aber ein Strahl hoffnungsfroher Zuversicht leuchtete aus seinen Augen, und die sirengen Linien um seinen Mund hat Un sich zu einem milden Lächeln gelöst, einem Lächeln der Lies und Verge bung. Er hatte in der schwülen Stille des Sommernachmittages das Borge , fallene durchdacht und die angebetete : Frau vertheidigt, wie der geschickteste Anwalt, sie entschuldigt und ihr verzie hen, nicht leicht und nicht ohne heftigen Kampf, der ihm das Herz zerriß. Die Enthüllung der Vergangenheit war &m eine jp J'üittt jScbmccrk eine Jo grauenvolle Erniedrigung, ein so un widerruflicher Schimpf! Durchweiche höllische Angst war die Hohe, dieStolze zu einer so erniedrigenden Verbindung verlockt worden, von welcher dieses elende Blatt Papier Kunde gab? Der Stolz fünf unbefleckter Jahrhunderte richtete sich in unbezähinbarem Zorn in der Brust des Edelmannes auf, in dem glühenden Verlangen, die Schinach. die der von ihm so heiß geliebten Frau widerfahren war, zu rächen. Er war der Welt für die Vergangenheit wie für die Gegenwart verantwortlich. Es war nicht seine eigene Tmüih! gung, an die er dachte, als sein Gesicht sich mit brennendem Roth bedeckte, bei der Vorstellung, wie man in der ganzen Gegend über sie sprechen würde, wenn Honoras Jugendgeschichte bekannt Aürde, es war der Gedanke an die ihr drohenden Demüthigungen, die ihm das Herz zermalmten. Die lächerliche Rolle, die ihm selbst zufallen mußte, machte ihm keinen Kummer. In diesem Punkte war es, wo Anton und Stephans Art der Liebe und des Duldens so weit voneinander verschie den waren. Stephan von Ingram hatte eine Frau gesucht, die den Ab glänz ihrer Ehre auf ihn widerstrahlen lassen sollte, und sich von Honora los gesagt, als sein Vertrauen zu ihr zum ersten Male erschüttert wurde und die Furcht vor eigener Gefahr in ihm auf- zusteigen begann. Anton von Mell'i's Identität war in der Honoras unter- gegangen. Er lebte nur noch in ihr. Das Unrecht, das zu verzeihen ihm so schwer fiel, war nicht das an ihm be gangene. sondern das verhängnißvol lere Unrecht, das sie an sich selbst ver schuldet. Sie war so edel, so königlich, so vollkommen, wie hatte sie das thun können! Immer wieder faltete er das unselige Papier auseinander, um jede Wort der amtlichen Urkunde zu lesen, ehe er sich überzeugen konnte, daß es nicht eine von Georg Lambrt zum Zwecke fortgesetzter Erpressungen verübte Fäl schling war. Mein armes Kind! Meine -arne Honora!" seufzte er. Sie war noch ein Schulmädchen, ein unerfahrenes Kind, als dieser Trauschein ausgestellt wurde, ein Kind, das arglos jede Lüge glaubt, die ein Schurke ihm vorredet." Eine finstere Wolke umschattete seine Stirn, als er mit dem ganzen Stolz seiner Kaste und seiner Erziehung da ran dachte, wie tief Honora von ihrer Höhe hinabgestiegen war. Als er sich aus dem Grase erhob, um in das Schloß heimzukehren, das er am Morgen verlassen hatte, ohne zu ahnen, welche Trübsal ihn so' bald niederbeu gen sollte, war der schwere Kampf in seine? Brust ausgekämpft. Von der 5)offnung beseelt, seine Frau an's Herz zu schließen und sie für die bittere Ver gangenheit zu trösten, beschleunigte er seine Schritte. Wie schmerzlich er auch die Demüthigung fühlte, die ihre Un- besonnenheit für sie im Gefolge hatte, war es doch nicht an ihm, sie daran zu mahnen. S:ine Pflicht war es, sie vor jeder Unbill zu schützen. Von der Auf findung desTrauscheins sollte sie nichts erfahren. Niemand' brauchte etwas davon zu wissen. Pfarrer Roß und Dr. Hllser sind ehrenwerthe Leute, die das Geheimniß der Jugendthorheit meiner armen Honora nicht ausplau- dern werden. Er sehnte sich nach dem Augenblick, wo er sie in seinen Armen halten und ihr sagen würde: Sei beruhigt. Theuerste, zwischen uns gibt es kein Geheimniß mehr, sort an sind Tine Sorgen meine Sorgen, und es müßte sonderbar zugehen, wenn ich Dir Deine Last nicht erleichtern könnte. Wir sind eins, Geliebte, zum ersten Male seit unserem Hochzeitstage sind wir wahrhaft verbunden." Er erwartete, Honora in seinem eigenen Zimmer anzutreffen, denn sie hatte die Absicht ausgesprochen, den ganzen Tag dort zu verweilen, und über die Veranda eilend, hinter der sein Asyl sich versteckte, klopfte er an die verschlossene Glasthür, aber keine Ant wort erfolgte. Nora ist des langen HarrenZ müde geworden," dachte er, sich in den Salon begebend, wo er zu seiner schmerzlichen Ueberraschung nur Frau von Walter vorfand. Die blasse Wittwe hatte sich eben in den Gedanken vertieft, wie hübsch es für sie wäre, als Vertreterin der Haus frau im'Schlosse zu regieren, wenn der Baron Honora verstieße, die ihn so schmählich betrogen hatte und niemals seine rechtmäßige Gattin gewesen war. Unter allen Umständen - sind beide in meiner. Gewalt, und ich bin nicht länger eine arme abhängige Person, die man fortschicken kann, wenn man ihrer müde ist." Gerade weil ihr der Baron und Ho nora allezeit wie einem ebenbürtiaen Gaste begegnet waren, fühlte sie sich un behaglicher be! ihnen, als in den Fa mitten, wo sie von der Last der ihr auf erlegten Pflichten beinahe erdrückt wor den war. Wo ist meine Frau?" fragte der Baron. Ich glaube ausgegangen." ;; Ausgegangen? Wohin?" Sie scheinen zu vergessen," erröt derte die Wittwe vorwurfsvoll, daß Sie mich sehr nachdrücklich ersuchten, mich jeder Beaufsichtigung Ihrer Frau Gemahlin zu enthalten." Sprechen Sie darüber ein anderes Mal, nur heute verschonen Sie mich damit," rief der Varon ungeduldig, jetzt will ich nur wissen, wo meine Frau ist." . bedaure sehr. Jhn.en .keine. Aus-, Jndiana Tribüne, Donnerstag, den 23. August 1900. , Zunft cMn'zu kZnen. Gegen vier Uhr ist die Frau Baronin in Hut und Mantel von hier fortgegangen. Seit- dem habe ich sie nicht wiedergesehen." Aber irgend Jemand muß doch wissen, wo meine Frau hingegangen ist?" Vielleicht Hanna, die Kammerjung fer der Baronin. Soll ich nach ihr klingeln?" Ja, ich bitte." Hanna erschien, konnte aber nur be richten, daß Frau von Mellis gesagt habe, sie wolle 'in den Garten gehen und einen Brief für den Baron zurück gelassen habe. Frau von Walter hatte diesen Brief nach ihrer Unterredung mit Tom und dem zufälligen Zusam- mentreffen mit Honora in des Barons Zimmer auf dessen Schreibtisch liegen sehen, und nach den Mittheilungen, die der Schwachsinnige ihr von der Auf findung des Trauscheins gemacht, war es ihr nicht schwer, zu errathen, daß die unglückliche junge Frau dem Paron einige Wschiedsworte geschrieben hatte. Anton von Mellis verfügte sich in sein Kablet, ergriff mit wilder Hast den Brief, den Honora für ihn zurück gelassen hatte, und begann ihn zu lesen. Während er las. malte sich weder Zorn noch Schrecken in seinem Gesicht, nichts als hingebende Liebe und inni- ges Mitleid. Armes Kind, arme Honora! Wie kommt sie auf denGedanken, daß meine Liebe ihr jetzt fehlen werde, wo sie ihrer am meisten bedarf? Ich wurde auch dann nicht von ihr gelassen haben, wenn jener Schurke noch lebte, sein Anrecht Kraft der Urkunde in meiner Tasche geltend machte und mir Honora entführte. Bis an das End? der Welt würde ich ihr gefolgt und in ihrerRähe geblieben sein, um sie vor jeder Unbill zu schützen. Es war thöricht, mir sol- chen Brief zu schreiben, noch thörichter, mir zu entfliehen." Er steckte den Brief in die Tasche und rüstete sich zur Abreise. Zunächst wollte er sie in Erlenwald suchen, fest überzeugt, sie werd sich zu ihrem Vater geflüchtet haben. Ungestüm klingelte er seinem Kam merdiener und befahl ihm, einen klei nen Koffer zu packen, er beabsichtige auf einige Tage nach London zu gehen. Leider mußte er noch einige Stunden auf den nächsten Zug warten. Ehe ich abreise," sagte er zu Frau von Walter, möchte ich noch ein paar Worte mit Ihnen sprechen. Nehmen Sie gefälligst Platz, ich werde Sie nicht lange aufhalten." Frau von Walter setzte sich und sah ihn mit ernstem Blick an. Ein nervö ses Zittern umzuckte ihre dünnen Lip pen. S'.e kamen als Gast und Freundin memer Zsrau zu uns." begann oer La ron in fast strengem Ton. Ich brauche wohl nicht erst zu betheuern, daß Ihnen nichts Anderes ein größeres Anrecht auf meine eigene Freundschaft hätte sichern können. Jedes liebevolle Wort. jeden Blick ausrichtiger Zuneigung sür Honora würde ich Ihnen gern selbst mit den schwersten Opfern vergelten. öte wurden durch Ihre Liebe für das mutterlose junge Geschöpf nichts ver loren haben, hätte meine tiefste Dank- barkeit solche Zärtlichkeit belohnen kon nen. Ich sah in Ihnen die natürliche Freundin und Beratherin meinerFrau, doch nur zu bald entdeckte ich. daß ich mich bitter in Ihnen getäuscht hatte, daß Sie Honora keine Freundin wa ren!" Herr Baron!" Sie denken, weil ich nicht übermä ßig gelehrt bin. müßte ich einNarr sein. Das ist ein Irrthum, dessen Sie . sich schuldig machten, Frau von Walter. Ich habe Verstand genug, jede Gefahr zu bemerken, von welcher die bedroht sind, die ich liebe. Sie können meine Frau nicht leiden, Sie mißgönnen ihr ihre Jugend, ihre Schönheit und meine vergötternde Liebe, und haben sie mit den Augen des Hasses verfolgt und nachgesonnen, wie Sie ihr Böses zu fügen können. Es ist nicht meine Ab sicht, Sie zu kränken, ich will Ihnen nur mein Bedauern ausdrücken, daß es Ihnen nicht möglich war, Honora zu lieben, die selten ermangelte, alle die, welche sie kannten, zu Freundinnen zu gewinnen. Scheiden wir ohne Groll von einander, Sie lieben uns nicht, und es ist besser, daß wir uns trennen, ehe Ihr Haß gegen uns noch mehr zu nimmt." Wie betäubt hatte die Wittwe dem Baron zugehört. Bleich und drohend erhob sie sich. ' Sie sind nur meiner Absicht zuvor gekommen, Herr Baron," rief sie zorn bebend. Nach den unerfreulichen Um ständen, die kürzlich bekannt wurden, hätte ich unmöglich noch länger in Jh rem Hause weilen können. Ich wünsche nur, daß Ihnen aus Ihren Beziehun gen zu der Tochter des Bankiers Ham den nicht noch größere Wirrnisse ent stehen. Gestatten Sie mir ein Wort der Warnung, ehe ich für immer Ihr Haus verlasse.. Boshafte Leute wür den sich vielleicht versucht gefühlt haben, über die Verzückung zu lächeln, mit der Sie von Ihrer Frau sprachen, obwohl die Person, die Sie als Ihre Gemahlin bezeichnen, Honora Lambert. die Witt we Ihres Reitknechts ist und niemals ein Recht auf den Titel besaß, den sie sich anmaßte." Der Baron blkb äußerlich ganz ru hig bei diesen giftigen Reden. Eine Frau für solche Teufeleien zu züchii gen, war ihm nicht gegeben. lO.Capitel. . Lonora Jtattt das Glück, in einem leeren Abtheil erster Klasse Platz zu finden. Ich dachte nicht so, wie ich schrieb." ging es ihr durch den Sinn. Mein armer Tony wird mich niemals weni- ger lieben, als bisher. Sein großes Herz ist voll selbstloserLiebe und treuer Ergebenheit. Er würde mich von gan- zer Seele bedauern! Nie könnte er wie der stolz auf mich sein, niemals wieder sich meiner rühmen. Es wäre zu qual voll sür ihn, sehen zu müssen, wie man mit Fingern auf mich zeigte, als die leichtsinnige Thörin, die ihren Reit knecht heirathete. Er würde in hundert Händel, in zahllose Bedrängnisse gera then. Ich will die unendliche Güte, die er für mich hatte, damit lohnen, daß ich ihm entsage und in die weite Welt gehe, um mich vor ihm zu verbergen." Sie versuchte sich das Leben auszu malen, das Anton ohne sie führen würde, sich ihn vorzustellen, nachdem er seinen Gram überwunden und sich mit ihrtm Verlust ausgesöhnt haben wurde, aber sie konnte es nicht, sie konnte das Bild nicht ertragen, das ihn ihr losgelöst - von seiner Liebe zeigte. Und wie sollte sich ihr Leben hinfort gestalten? Ich will zu meinem Vater zurück- kehren," dachte sie, wie ich schon ein mal zu ihm zurückgekehrt bin, aber diesmal soll keine Unwahrheit, keine Verheimlichung zwischen uns stehen.". Mitten in all' ihrer Angst klam- merte sie sich an dem Gedanken fest, daß Lucie un!) Ingram ihr helfen würden. Sie wollte di leidenschaftslosen Ritt meister bitten, ihren armen r:rzweifel- ten Anton in seinem Kummer wieder auszurichten. Stephan wird mir sagen, was Recht und Ehre von mir fordern," dachte sie. Ich will seinem Rath UN- verbrüchlich folgen, er soll über meine Zukunft entscheiden." Honoras Liebe zu Ingram war nie mals eine sehr leidenschaftliche gewesen, aber er hatte ihr stets die größte Hoch achtung eingeflößt. All' ihre Liebe zu ihm wurzelte in dieser Hochachtung, und die Verehrung, die sein Charakter ihr abnöthigte, war um so größer, als er einen so vollständigen Gegensatz zu dem gemeinen Ränkeschmied bildete, dem ihre Jugend geopfert worden war, Ueberzeugt von seiner Gerechtigkeit, hatte sie sich ohne Widerspruch dem Ur theil gefügt, das sie von ihrem Bräuti gam schied, und auch jetzt war sie be reit, sich jeder Entscheidung zu unter werfen, die der Mann über sie verhän gen würde, in dessen Ehrgefühl sie ein unbegrenztes Vertrauen setzte. Endlich war die Reise zurückgelegt. Mit dem ihr eigenen offenen Wesen suchte Honora bei anderen Trost und Hilfe. Verschlossenheit war nie ein Zug ihres Charakters gewesen, und die einzige Verheimlichung ihres Le bens hatte ihr beständig Schmerz und Kummer bereitet. Es war neun Uhr vorüber, als Honora die Thürglocke an der Wohnung Stephan von Jngrams Zog. Wer kann das sein, der zu so spä ter Stunde noch kommt?" bemerkte Lucie neugierig, doch schon meldete das Dienstmädchen, die Frau Baronin von Mellis warte im Salon, um den Herrn Rittmeister zu sprechen. Honora!" rief Lucie. Das kann nicht sein. Sie ist erst vor einigen Ta gen von Erlenwald nach Mellis zurück gekehrt." Herr Baron von Mellis ist doch gleichfalls im Sllon?" fragte Ingram. Nein, die Frau Baronin kam allein in ihrer Droschke' vom Bahnhof und wünscht eine Unterredung mit dem Herrn Rittmeister." t Ich stehe der gnädigen Frau sofort zu Diensten." Das Mädchen entfernte sich, dem Gast die Antwort des Rittmeisters , zu überbringen. . . Die arme Honora," seuszte Lucie. im Begriff zu ihr zu eilen. Es muß etwas vorgefallen sein. Vielleicht ist Onkel Rupert plötzlich erkrankt. Er sah sehr leidend aus. als wir Erlen wald verließen." Bleib' hier, liebes Kind." entschied der Rittmeister, Du hörtest, daß Deine Cousine mich erst allein zu spre chen wünscht." Lucie gehorchte, aber sie erinnerte sich mit Bangen ihrer letzten Unterredung mit Honora, in welcher ihre Cousine auf einen Tag schwerer Bedrängniß hingedeutet hatte, wo sie sich vielleicht genöthigt fehen würde, bei ihren Ver wandten Trost und Zuflucht zu suchen. War dieser Tag vielleicht schon erschie nen? , Als Ingram sich in. den Salon be gab, die Baronin von Mellis zu be grüßen, stand jener Weihnachtsabend in Erlenwald wieder lebhaft vor seiner Seele, wo er um die theuersten Hoff nungen seines Herzens betrogen, sich bei dem von ihm so heiß geliebten Mädchen Trost suchen wollte, aber der jäh aufzuckende Schmerz, den diese Er innerung hervorrief, verschwand so scbnell wie er kommen war. (Fortsetzung folgt.) . -7 Befolgter Rath. Rechts anw'alt: .Wie hat besagter Herr Meier Sie beleidigt? Kläger: .Er sagte zu mir, ich solle zum Teufel gehen." Rechtsanwalt: .Und was thaten Sie darauf?" Kläger: .Ich begab mich sofort zu Ihnen." Sicheres Zeichen. Frl. A. :' .Ich glaube. Herr Rettner liebt mich und wird mich heirathen." Frl. B. : .Hat er Dir das gesagt?" Frl. A.: .Nein, aber er kann Mama schon jett nicht leiden.' Täglicher Marktbericht. Viehmarkt. Indianapolis Union Vichhöse, 23. Aug. Rindvieh. Auserlesene bis prima Stiere, 1350 Pfd. und aufwärts $5.40 Gute bis mittlere Stiere 1350 Pfd. und aufwärts 5.00 Auserlesene bis prima Stiere 1150 bis 1300 Pfd 4.90 Gute bis mittlere 1150 bis 1300 Pfd. Stiere.. 4.75 Mittlere bis gute Stiere 900 bis 1100 Pfd 4.50 Gute bis gewählte Rinder. 4.25 Mittlere bis gute Rinder. 3.65 Gewöhnliche leichte Rinder 3.00 5.75 5.40 5.35 5.10 5.00 5.00 4.40 3.50 4.35 13.60 3.00 6.25 5.00 4.25 3.75 3.85 5 30 Gute bis gewählte Kühe.. 3.75 Mittlere bis gute Kühe.. 3.40 Gewohnuche alte Kühe.. 4.75 Kälber... 4.00 Schwere Kälber 3.00 Prima bis fancy Export Bullen 3.90 Gute bis gewählte Schläch ter Bullen.. 3.50 Gewöhnliche bis gutcBullen 3.75 Gute Kühe mit Kalb $35 GcwohnlichcKühe mit Kalb 15 Schweine. Gute bis gewählte, mitt lere und schwere. $5.30 5.37H Gemischten. schm.Packing 5.25 5.30 Gute bis gewählte leichte 5.40 5.45 Gewöhnliche leichte 5.30 5.40 Pigs 4.50 5.474 Roughs 4,75 5.2 Schafe. Spring Lambs.... $5.25 5.75 Gute bis gewählte Schafe 3.00 4.25 Gewöhnliche bis mittlere Lämmer 3.25 3.75 Gute bis gewählte Jahr linge 4.50 5.00 Gewöhnliche bis mittlere Jährlinge 3.25 3.75 Ordinäre bis qute Schafe 2.50 3.25 Böcke, per 100 Pfd 2.00 3.00 Früchte und Gemüse. Früchte. Pfirsiche, $1.25 per Crate, 6 Körben; 60c 65c für 4 Bushel Korb. Tomatoes, einheimische, 30c per Bushel. Orangen, California Navels 4.00. Citronen. $5 für 300: 5.50 für 360 Aepfcl, neue, 50c-75 per Bushel Bor. Feigen, 124c-15c. Bananen. 1.50-1.75 per.Bunch. Datteln, Persische 54c-6c per Pfund. Kokusnüe, 3.50-4.00 per Hundert. Ananas, 3.50 per iae 30-36. Rothe Pflaumen, 4.00 per 24 Qt. Cafe. Canteloupcs, 75c per Crate; südliche Jndiana 25c per Korb; Tcckcrs Litte! Gems 25c per Korb. Trauben, per Crate von 6 Körben $1. Heidelbeeren, 1.75 per 16 Ot. Cafe. Birnen, hiesige, 75c per Bushel. Wassermelonen, $10 per Hundert. NeueGemüse. Kraut, 25c per Faß. Radieschen, 15c per Dutzend Bunches. Zwiebeln. 84c per Dutzend Bunchfs: Reue Bermuda 2.00 per Crate; Neue Louisiana $4 per Faß. Rothe Rüben, 15c per Dutzend. Gelbe Rüben, 75c per Dutzend Bun. ches. - Gurken, 20c per Dutzend. Neue Kartoffeln, 1.15 per Faß. Sommer.Celery, 15c per kl. Bunch. Korn', 3c per Dutzend.. AlteÄemüse. Parsnips, 1.25 per Faß. Squafhes, $18-22 per Tonne. Kartoffeln, Burbanks und runde weiß 53c.p'er Bushel. Zum Versandt bereit 5c mehr. Zwiebeln, Gelbe Denvers 50c per Bushel, rothe, Globe 75c; weiße Globe $2' per Faß. Weiße Rüben, Ungewaschene 1.25 1.50 per Faß; gcwafchene 1.50-1.75; Canada Rutabagas 1.10-1.25 per Faß. Rothe Rüben, $1.25 per Faß. Geräuchertes Fleisch. Sugar Cured Schinken Erste Quali tät: 20-18 Pfund ; 15 Pfund 12c; 12-10 Pfund 12c; Zweite Qualität 20-18 Pfund ; 15 Pfund llc; 12 Pfund 12c; 10 Pfund 12c. Californische Schinken bis 8 Pfund 8s c; 10 bis 12 Pfund 8c; 12 bis 14 Pfund. Frühstück Speck Klarer Englifh Cured 14c; gewählter Sugar .Curid 13zc; 6-7 Pfund im Durchschnitt 12jc; 8 bis 9 Pfund im Durchschnitt c; 10 bis 12 Pfund im Durchschnitt 11c; 5 Psund im Durchschnitt, schmal, 11c; 6 Pfund im Durchschnitt, schmal, 11c. Speck, Engl. Gewählter, 8 bis 10 Pfund im Durchschnitt, lHc;, 10 bis 12 Pfund im Durchschnitt, 10Zc. Speck Klare Seiten, 50 bis 60 Pf. im Durchschnitt, 9c; Klare Seiten, 30 bis 40 Pfd. im Durchschnitt, c; Klare Seiten, 20 bis 30 Psd., 9c; Klare Bellies, 25 bis 30 Pfd., c; 18 bis 22 Pfd., 10c; 14 bis 16 Pfd., 104c; Klare Rücken, 20 bis 25 Pfd., 9jc; Rücken 12 bis 16 Pfd., 9$c; Klare Rücken 6 bis 9 Pfd., 10c. Schultern, Engl. Cured 10 bis 20 Pfund im Durchschnitt, c; 16 Psund im Durchschnitt, 9c; 10 bis 12 Pfund-9c. Gedörrtes Rindfleisch, Schinken, reg. Sets, 13c; Außenseiten 104c; Innen seilen 15c; Knöchel 15c. Schmalz, in Ticrces, 1. Qualität 8c; 2. Qualität 8c; 3. Qualität. Sie Gcpöckcltes Schweinefleisch, Knochen- lofes Fancy Pig $17.75; Klares Bean 17.25; Family 16.25; Short Clear 15.75; Rumpf 15.75. Würste, Geräucherte Bratwurst - 7c; Frankfurter 7c; Wicncrwurst 71c; Knackwurst 7c; Bologna in Därmen. 6$c, m Tuch 6c. Butter, Eier und Geflügel. Händler bezahlen folgende Preise r Butter, frische, 12c Eier, 10c per Dutzend. Hübner 7c. , Svrina Cbickens 7c Vfd. Turkey Hennen 6c, junge Hähne 5cv ane yayne 4c; Bitten 5-b'c; Game wer den verlaust zu 3.75-4.25 per Ttzd. Getreide. " Wenen-Ro. 2 rother 72c auf deit Geleisen, 72c von der Mühle ; No. rother 68-70c; August 72c auf den Geleisen; Wagenweizen 72c. Korn-Ro. 1 weiß 41c; No. 2weiß. 44c; No. 3 weiß 41fc; No. 4 weiß, 38-40!c; No. 2 wein acmisckt 40k: No. 3 weiö gemischt 40Zc; No. 4 weiß. gemischt 37-39; :io. 2 gclb41jc; No. 3 aelb 414c: No. 4 aelb 2S4-40lc:: No. 2 gemischt 40Zc; No. 3 gemischt 405c; Vio. 4 gemischt 372-39c; an Kolben 41ic Hafcr-No. 2 weißer Uk; No. S weißer 234c; No. 2 gemischter 22jc; No. 3 gemischter 24jc Heu-altes No. 1 T'.mothy 13.00 14.00; neues No. 1 Timothy $11.50--$12.50; altes No. 2 Timothy $12.00 12.50; neues No. 2 Timothy 11.00 11.50. Groecries. Zucker Dominoes 6.67c; Stückzucker 6.82c; pulvcrjirter 6.52c; HH pul verisirter 6.57c; Standard granulirter 6.42c; feiner granulirter 6.42c; granu lirter in 5 Pfund Säcken 6.52c; granu lirter in 5 Pfund Cartons 6.52c; extra.' feiner granulirter 6.52c; Cubcs 6.57cx Mold A 6.67c; Confcctioncrs' A 6.22c; 1 Columbia. A-Keystone A 6.07c; 2' Windsor A-American A 6.04c; 3 Ridge. wood A-Centennial A. 6.07c; 4 Phönix A-California A 6.02c; 5 Empire A Franklin B 5.97c; 6 Ideal Extra Gol den C-Keystone B 5.87c; 7 Windsor. Extra C-American B 5.77c; 8 Ridge wood extra C-Centennial B 5.72c; 9 gelber extra C-California B 5.67c; IC gelber C-Franklin extra C 5.62c; 11. gelber-Kcystone extra C. 5.57c; 12: gclber-Amcrican extra C 5.s2c; 13 gcl-ber-Ccntcnnial extra C 5.52c; 14 gelber -California extra C 5.52c; 15 gelber 5.52c; 16 gelber 5.52c. Nassee. Folgendes sind die Indianapolis - Preise : Gewöhnl. bis guter 12c-18c; prima bis gewählter 20-22c. Fancy 26-27; Golden Rio 23-26; Java 28-31c. In Packctcn: Ariosa $12.75, Lion 11.75, Jerset 42.75, Caracas 12.25, Dillworth's- 12.75, Dutch Java Blend 16.50, Mail Pouch 11.75, Gates Blended Java. 11.75. 5läse. Engros Verkaufspreise, Jmportirter Schweizerkäse 27c per Pfund; einhei mifcher Schweizerkäse 17c; Wisconsin. Cream Käse 10c-12c; New York Ched dars 12c; einheimischer Limburgcr 12c;, Brick 13c. Tamerezen. Kaufpreise: Klcesamen, Rother, $4-$4.25; ena lischer, je nach Qualität $4-4.50; Al. syke 5-7.00; Alfalsa 5.50-6.00 per Bushel. Timothy $1.20-$1.30. Detail-Preise : Klcesamen, alter, prima, $4.75;? neuer $5.00. Timothy, gewählter $1.50; prima $1.45. , Blue Gras, Fancy Kcntucky $1.25 per Bushel; extra reines 65-75c per Bushel. Sohlen. Tonne Tonne Anthracits $7.00 3.65 Pittsburg 4.25 2.2 Kanawha 4.25 2.25 Winifrede 4.25 2.25- Raymond City 4.25 2.25 Jackson 4.25 2.25- Brazil Block 3.25 1.80- Island City Lump u. Egg 3.00 1.65 Jndiana Lump 3.00 1.65 Island City Domestic Nut 2.75 1.50- Mine Run 2.75 1.50- Slack 2.00 1.15 Bloßburg 5.00 2.65- Rauchlose 4.50 2.40 Lump Coke 11c per Bushel. $3 per 25 Bushel. Zerkleinerter Coke 12c per Bushel.. $3 per 25 Bushel. ; Wolle. Folgendes sind die Preise sür Wagen ladungen : Ungewaschene mittelmäßige Wolle 19-20c; feine Merino 15-17c; unge reinigte von 3c bis 5c weniger; zuberge waschene 28-30c.