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JJtc ZVechselKomodie. (Berlwer EkrichtSscen.'Z. .Det is 'n Wetter für die Kaffern in Die Transvaalausstcllunq, aber für uns Berliner is der viel zu jut," sagte korpulenter Herr mit glatt rasirtem Eezicht in jovialer Weise zu dem e richtsdiener, der ihm einen Platz auf Der Anklagebank anwies. Mit'n paar Reomühre weniger wäre ick ooch zufrie Den, un wenn ick dann noch 'ne kühle Blonde dazu hätte, dann ließe es sich rn Ende ooch unter dem neuen alten -Nurs rn Berlin leben. . . ." Der Vorsitzende nahm mit d.'n bei den Schöffen an der grünen Tafel Platz, und der Gerichtsdicner machie dem dicken Herrn bemerklich, daß er .jetzt schweigen möge. . Er nahm auch sofort eine sehr gesetzte Miene an und 'beantwortete die Frage nach seinen 'Personalien dahin, daß er Friedrich Schmidt heiße und Wieqemeister sei. Vors.: Was wiegen Sie denn? Angekl.:' Na, 'ne schöne Last is et schon: Zweihundertachtzig Pfund, mit Respekt zu sagen. Aber, wenn diese Hitze anhält, bei der sogar die Sonne schwitzt, wo sie doch an hohe Tempera tut jewöhnt is. denn wird et wohl mit meiner körperlichen Stattlichkeit so 'dusemang un pö a pö etwas runter jehen. Vors.: Sie haben mich mißverstan den. Ich wollte über die Art Jhr:r B; - schäftigung Näheres erfahren, da es doch auffällig ist, daß Sie sich inWech selgeschäfte eingelassen haben. Angekl.: Ick bin Wiejemeisier, also Meister von der Waage, indem ick allens abwieZe, wat aus der Fabr l hinausjeht. Aber det mit dem Wcchze!. det is 'ne Sache für sich, die hat mit der Wiejerci jar nischt zu. thun. Wie die Sache drum und dran hängt, det will id Ihnen kurz und kleen erzählen. Aso Mo.... Vors.: Sie meinen den Zeugen O!to Schaber, der Strasantrag wegen P.öi Perverletzung gegen Sie gestellt hat? Angekl.: Ja, meinen Landsmann Dtto Schaber von Wedding, wo wir Deede ufjezogen, confirmirt und jeboren worden sind. Heutzutage, wo in Ber lin fast jar keen jeborener Berliner mehr is, da freut man sich, wenn man mal so'n Berliner Landsmann trifft. So jinz et mir eines Dages, als ick vermuthet mit Otto in der Brunnen Ztraße zusammentraf. Wir pichelten mehrere Weißen aus und waren sehr verjnügt. Da öffnet Otto plötzlich sein Herz und seine Brusttasche. Aus dieser nahm er een Papier un sagte, tet wäre ,een Wechsel über 100 Mark, den er von einem Freund für 'eine Schuld erhalten hätte. So'n Wechsel wäre so jut wie ''ne Banknote, sagte Otto, aber er brauchte jleich baar Jeld, und ick möchte ihm. den Wechsel abnehmen. Du, so Zoat vergeh' ick nich," sagte ick zu ihm. ick weeß nich, wat ich damit anfangen un so'ne Papiere, die werden manch mal erst fällig, wenn man längst von den To'oten auferstanden is.- Nee '7MMer,oerware 'n kurzsichtiger Wechsel." Nu muß ick bemerken. Herr Jerichtshof, dat Otto selbst - etwas schüchtern uf die Oogen is. un wie er nu sagte,- det wäre een kurzsichtiger Wechsel.... Vors.: So eingehend brauchen Sie uns die Geschichte nicht zu erzählcn. Sie haben doch schließlich den Wechsel Qngenommen? Angekl.: Na. det dauerte doch min destcns zwee Weiße lang. Otto redete mir zu un sagte: Der Wechsel looft ja nur drei Monate." Wat?" sage ick. Jbxti Monate soll ick dem nachloofen? Det kann ick nich, da jeht mir die Puste aus. Ick mit meinem Körperjew'cht von 280 Pfund kann so 'ne strapaziöse Sache nich übernehmen." Otto belehrte mir dann aber über die Sache, un end lich, um ihm den Jefallen zu thun, übernahm ick den Wechsel und zahlte ihm bei Jeld aus. Vors.: Der Wechsel ist am Verfall-' tage nicht eingelöst worden? Angekl.: Eben nich. obwohl ick mir cn dem Dage janz schwarz angezogen und mit meinem Eylinderbibi je schmückt hatte. Der Mann, der ihn be zahlen sollte, sagte eenfach. er hatte zu fällig jerade keen licenct Jeld in die SXafchc, ick möchte mal wieder mit ran kommen, wenn et ihm paßte. Ick wurde nadierlich ärjerlich un sagte: ;ren Sie mal. Männeken, seien Sie jeb.ldet. roenn et Ihnen ooch schwer fällt." wo rauf er patzig antwortete: Na, be boomölen Se sich man nich." Herr Je richtshof, wenn Jemand so wat zu mir sagt, wenn er meent, ick soll mir nich deboomölen . . . Vors.: Es ist ja begreiflich, daß Sie in diesem Augenblicke erregt waren. Aber als Sie am anderen Tage zu Jh rem Freunde kamen, da mußte diese Aufwallung sich doch schon gelegt ha den. Nichtsdestoweniger haben Sie ihn geprügelt. Angekl.: Herr Jerichtshof, er hatte mir doch als Landsmann rinjelzt. Und ick habe den Jrundsatz: Ord nung regiert die Welt, und d:r Knippel die Leite." Vors.: Der Wechsel wurde aber doch schließlich bezahlt. Angekl.: Jawohl. Herr Jerichtshof. Is det jut, det er bezahlt wurde, oder is et nich jut! Jut is et, werden Sie sagen. Aber er wäre nich bezahlt wor den, wenn ick nich uffjetreten wäre. Un darum, weil ick eben uffjetreten bin, oll ick nun verknackst werden? Det ntV:fö!fcn jid Meoi ider aber doch. Das Ur Ihty lauteti allerdings nur auf 20 Mark Geldstrafe. Uebertrumpft. Dichter ling (stolz): Ich kann zufrieden sein, ich mag in welchen Salon kommen als, ich will, so liegt mein Buch auf dem' Tisch!" Dichter (bescheiden): So weit hab' ich es nicht gebracht, doch so diel ich höre, liegt das meinige fast unter jedem Kopfkissen!" ... . Chinesische Theater. Ohne Theater gibt es kein Vergnu gen in China und chinesische Volksbe lustigungen sind ohne schier endlose Thateroorstellungen, ohne Tanz und Gesang auf den Brettern kaum zu den ken. Das Theater geht dem Chinesen noch über Feuerwerk und Glücksspiel, über sein Theehaus und seine geheim mßvollen, kurz und klein gehackten Ragouts fins" namentlich, weil er diese andern Lebenswllrzen gleichzeitig mit dem Theaterspiel genießen kann. Und von diesem gibt es zweierlei Ar ten: bei Tageslicht unter freiem Him mel und Nachts in mit Bambusrohr und Strohmatten ausstaffirten Schup pen. Die letzteren sind wegen der zahl losen Papierlaternen und reichlich ab gebrannten Schwärmer sowie Raketen überaus feuergefährlich,' weshalb Thea terbrände im Reiche der Mitte nicht zu den Seltenheiten gehören. In Kanton verkohlten eines Tages 2000Menschen bei einem solchen Brand und keinHahn krähte danach. Regelmäßige Sielzei ten kennt das chinesische Theater nicht. Hat ein chinesischer Kaufmann ein gro- i I st?? Ijpl D DWW Wtz l iJl Vorstellung i rn Freien. ßes Geschäft abgeschlossen, ist ein rei cher Mandarin von schwerer Krankheit genesen oder hat sonst ein Begüterter Ursache, recht vergnügt zu sein, so ver schreibt jich eine Truppe von Schau spielern, die für eine gewisse Zeit Tags über auf seine Kosten öffentliche Bor stellungen geben.. Der Kuli, der Esel treiber, der Wäscher wen immer sein Weg über den Markt führt, der bleibt eine Zeit lang stehen, schaut dem Stückchen zu und trollt sich dann wei ter. Dabei sind aber die Comödianten kluge Leutchen und lassen so häufig wie möglich durchblicken, daß sie am Tage sozusagen nur ihre Erercieruniform, Abends dagegen in den Vorssellungen gegen Eintrittsgeld die Paradeanzüge trügen. Bärte, Masken, Feuerwerk werden Abends ebenfalls in verbesser ter Auflage geliefert, und die Costüme sind dann wirklich ein zuverlässiges Studienmaterial für die Kleidung, die in der gerade dargestellten Zeit that sächlich getragen wurde, denn nur bei der Bekleidung von Göttern und Gei stern darf der Theaterschneider .seiner Phantasie freien Spielraum gönnen. Allerdings behindern diese ungefügen, altchinesischen historischen Gewänder mit ihren bis weit über die Fingerspi tzen herunterhängenden Aermeln die Beweglichkeit der Künstler ganz au ßerordentlich, und auf den Abendlän der macht es einen komischen Eindruck, wenn der Held mitten in seiner Extase eine Kunstpause machte nicht etwa, weil er stecken blieb, sondern weil er sich für irgend einen fürchterlichen Akt des Hasses oder der Liebe erst ganz ge müthlich die allzulangen Aermel auf krempeln mußte; dann erst fuhr er fort, in Liebesraserei zu zappeln oder den Erbfeind zu erdolchen. Im Zuschauer räum geht es während der Vorstellung sehr ungenirt her. Beständiges Kom men und Gehen wogt; laute Unterhal tung hört man überall und von der Frauengallerie erschallt Kinderge quarr und Weibergekeif. Doch das ist noch nicht alles, denn im Zuschauer räum werden auch die verschiedensten Lebensmittel, grünliche Theebrühe und Knabe in Frauenrolle. glimmende Fidibusse ausgeboten, ja selbst heiße nasse Lappen, um sich die in. dem fürchterlichen Dunstkreis bald mit Thauperlen bedeckenden Gesichter abzuwischen! Dazwischen ruft der Oberkellner aus, wieviel er von jedem Gast erhalten hat, damit seine Unter collegen ausrechnen können, wieviel von dem Trinkgeld auf sie kommt, und im Uebrigen knabbert es lautschallend an allen Ecken und Enden, weil jeder, der sonst nichts zu verspeisen hat oder seinem Nachbarn nichts zu erzählen weiß, sich nämlich mit Aufknacken und Zermalmen von gerösteten Kernen von Sonnenblumen oder Kürbissen und Wassermelonen beschäftigt. Da bleibt dem Brunnenvergifter auf der Bühne nichts übrig, als seinen Tyrannen zu Übertyrannen", wie ein Zahnbrecher ?u lckreien und wie ein Besessener au toben oder be! Effectstellen ein paar knatternde Raketen loszulassen und sich dabei zu überschlagen, je öfter, desto besser! Aber die Vorstellungen klappe? brillant, und die L:utchen spielen mit einer Kraft und einem Eifer, von dem siemanchem unserer Schauspieler ein wenig abgeben könnten. An der mit. grellen Glückssymbolen bemalten Hin-' terwand zwischen den Schauspielern' sitzen die Musikanten., von denen na mentlich das Tamtam die dankbare Aufgabe hat. die Kraftstellen der ver schiedenen Reden gehörig zu unterstrei chen. Weibliche Wesen dürfen, abge sehen von den in den großen Hafen städten für Europäer zurechtgemachten Chinesentheatern, die Bühne höchstens als Sängeiinnen und Tänzerinnen be treten, die Liebhaberinnen werden viel mehr von temperamentvollen Knaben mit funkelnden Schlitzäuglein und prallen Pausbacken dargestellt. Sängerin und Tänzerin. Aber auch sonst noch bietet das Chi nesentheater Bemerkenswerthes genug, wobei allerdings der Einbildungskraft der Zuschauer h'äusig der Löwenantheil zufällt; so springt beispielsweise der wackere Ritter, der ausdrücken soll, daß er stolz zu Pferde herumsprengt, das Stück hindurch mit breit ausgespreiz ten Beinen auf der Bühne herum. Der Lohn für solche Heldenthaten bleibt auck nickt aus. freilich chinesisch fri- sirt". und als hohe Anerkennung gilt es für einen Mimen, wenn plötzlich der Diener eines vornehmen Mannes auf der Bühne erscheint und dem großen Künstler einen knusperigen Schweine- braten überreicht! Ein Zeitgenosse Hofcrs. .Ein gesunder Menschenschlag ist es, der das Passcier Thal, die Heimath Andreas Hofer's, bevölkert. Ein Be wohner dieses Thals, der sogen. Hög-ger-Jaggele,' hat dieser Tage sein 100. Lebensjahr vollendet. Er ist der ein zige noch Lebende, der Andreas Hofer persönlich gekannt hat und aus derZeit des tiroler Aufstandes 1809 noch Selbsterlebtes erzählen kann. Unser Porträt zeigt den Alten vom Berge in seiner Burggräflertracht, mit der ho hen, von langen weißen Haaren um rahmten Stirn und dem gutmüthigen Gesichtsausdruck. Sein hohes Alter hat ihn gebeugt, seine Füße versagen den Dienst, doch verräth seine Gestalt noch immer etwas von der einstigen Krast. Seit hundert Jahren sitzt Ja kob Pichler, wie das Taufregister des " Der Högger-Jaggele. Kirchenbuches in Riffian ihn benennt, auf seinem, eine Stunde oberhalb des Wallfahrtsortes Riffian im Passeier auf steiler Halde gelegenen Berghof, dem Hochegger-, vulgo Höggerhof in Vernuer. Nach diesem Hof hat er im Volksmund den Namen Högger - Jag gele erhalten. Der Jaggele hat immer als aufgeweckter Mann mit viel natür lichem Verstand und trockenem Witz gegolten. Nur in Sachen der Liebe scheint er begriffsstutzig gewesen zu sein: 'Mit die Weibezer hon i nia gern gwöllt viel z'tian hoben," meint er, sell ischt mir a guatr Knödl allm liabr g'wesn." So hielt sich Jaggele stets an die Knödl, diese Leibspeise des Tirolers und blieb ledig. Wuchang Pagode. JnderEntrüstung. Haus herr (zum Hausfreund): Schämen Sie sich denn nicht, meine Frau zu küs sen? Pfui Deubel!" drh 'M sfclr MMÄ' i vdV, - IlJÄvÄlE liteÄM 1I3& YwS Ajl C&jZzA ktR i - ,b.- f " . r 4t - W r 'ij&M-Ji 'S V. St. Consulat in Tschifu. Der Manöselder Bergban. Die gewaltigen Fortschritte auf dem Gebiete der Elektrotechnik, welche sich im Laufe des vergangenen Jahrzehntes Zn fast allen Industriezweigen günstig bemerkbar machten, haben die Nachfra ge nach einem' Metalle erhöht, das vor allen anderen berufen zu sein scheint, auch fernerhin einen wichtigen Faktor in der Verwendung elektrischer Energie zu bilden, ein Metall, dessen sonstige vorzügliche Eigenschaften schon unseren Vorfahren im Bronzezeitalter nicht un bekannt waren. Es ist dies das Ku pfer. Der steigende Verbrauch dieses Elementes aber hat die Produktion desselben bedeutend gehoben, eineThat sache, die in Deutschland, besonders im Mansfeldischen von Tausenden und Abertausenden braven Berg- und Hüt tenleuten freudig begrüßt wird. Dort, um die südöstlichen Ausläufer des Harzes herum lagert sich mit geringen Unterbrechungen eine nicht nur für den Bergmann, sondern auch für den Geo logen interessante Flößbildung, der sogenannte Kupferschiefer. Der Ku pferschiefer ist von geringer Mächtig- keit (schwankend von 2 bis 8 Zoll), be sitzt matte schwarze Farbe, die indessen je nach dem Erzgehalte zuweilen ins metallisch bläuliche oder röthliche hin- mim. LZdM Bergmann und Hütten mann. über spielt. Die Erze selbst sind durch gehend Schwefelerze wie: Kupfer- und Buntkupferkies. Silber- und Kupfer glänz und Zinkblende. Die ersten An fänge des Mansfeldschen Bergbaues Zeigten sich in der Nähe von Hettstedt, wo zahlreiche Halden auf bergmänni sche Thätigkeit unserer Väter hinwei sen. Daselbst soll der Bergbau zuerst ausgeübt worden sein. Der Zuzug neuer Bergleute, sowie günstige Lage rungsverhältnisse förderten das Gedei hen dieses Bergbaues, die Hauptrolle aber in dem Entwicklungsgange des Kupferschieferbergbaues spielten die Grafen von Mansfeld. Unter ihnen gelangte der Bergbau mächtig zur Blü the. besonders im 15. Jahrhundert, wo man die jährliche Produktion an Ku pfer auf 20.000 Ctr. und darüber hin aus angiebt. Der unumschränkte Ge nuß des reichen Grubengewinnes aber wurde für die Grafen selbst direkt ver hängnißvoll. Großer Aufwand am kaiserlichen Hofe, sowie die fortwähren den Fehden, in die sie verwickelt waren, nöthigten sie schließlich zu Ausgaben, die der bis dahin leidlich rationelle Grubenbetrieb nicht mehr bestreiten konnte, und als der dreißigjährige Krieg die Knappen zwang, zum Schutze ihrer Gaue das Werkzeug mit der Waffe zu vertauschen, kam Gruben und Hüttenbetrieb völlig zum Erliegen. Es erfolgte deshalb im Jahre 1671 das Freilassungspatent, welches den Berg bau vollständig freigab. Durch diesen Erlaß büßten die Gra fen sämmtliche Besitzrechte am Bergbau ein, reservirten sich dafür aber den Zehnten derAusbeuteund dasZwanzig sten der Zubußzechen. Auch wurde ihnen zur Hauptsache das Vorkaufs recht fpr das gewonnene Silber zuze sichert, und endlich blieben sie nicht ohne Einfluß auf die Besetzung der oberen Beamtenstellen. Die. Gläubiger dage gen verzichteten auf alle Ansprüche.und Einfahren. nur dem Rathe der Stadt Leipzig, dem durch die Freilassung am meisten ge schädigten, wurden 3z Fünftel vom Zehnten zugesprochen. Neues werkthä tiges Leben pulsirte jetzt wieder im Mansfeldischen. Es fanden sich ver schiedene spekulative Geister ein, die die Rentabilität des Unternehmens erkann ten. und so bildeten sich in den Jahren 1674 und 1675 6 Gewerkschaften mit 123 Kuxen, zu welchen im Jahre 1723 noch die Gewerkschaft der Kupferkam merhütte bei Hettstedt trat. Gefördert aber wurde der gedeihliche WUW " ,, .siil 1 rAMy: "" - 1 1 IN. V, ..,.,..,T.,..,., -t. 5 , Fortgang dieser Betriebe vor allem durch den engen Zusammenschluß der Gewerkschaften untereinander. Dieses gesunde Verhältniß bestand bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, wo im Jahre 1852 die Consolidation der Ge werkschaften zu einer einzigen, der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft, stattfand. Der eigentliche Abbau des Kupfer schiefers ist charakteristisch für den Mansfelder Bergmann. Der geringen Mächtigkeit der Lagerstätte angemessen, beträgt die Höhe des Arbeitsraumes nur etwa 16 bis 20 Zoll. Der Arbei, ter muß aus diesem Grunde der Aus Übung seines Berufes in liegender Stellung nachkommen, wobei er durch die Festigkeit und ebene Beschaffenheit der Sohle niesentlich unterstützt wird. Zur besseren Fortbewegung vor Ort bedient er sich zweier mit' fernen Stollen versehenen Bretter, von denen das eine, das Beinbrett, fest vorn au ßen an den linken Oberschenkel ge schnallt wird; während das andere, das Achselbrett, lose bleibt, und nur mittelst eines daran befestigtenHolzgriffes mit geführt wird. Beide Bretter bilden während der Arbeit des Strebhäuers eine schützende Unterlage gegen die kalte Sohle. Die Arbeit des Strebhäuers erstreckt sich nun darauf, direkt über der Sohle in der feinen Leite mittels Keilhaue einen etwa 6 bis 8 Zoll tiefen Schräm herzustellen. Nach Fertigstellung des Schrames wird der darüber befindliche Schiefer hereingebänkt, möglichst von den oft mals daran haftenden tauben Gesteins arten befreit, und hierauf wird mit telst Schießarbeit das Dach nachgenom men. Die fallenden Berge werden so viel als möglich zum nachfolgenden Bergeversatz benutzt, immerhin muß noch ein beträchtlicher Theil derselben über Tage gefördert werden, wo sich dieselben zu mächtigen Halden anhäu fen. Der nach den Hütten gelieferte Ku pferschiefer wird daselbst durch Rötter von der Schieferkläre getrennt, welche mit Hilfe von kräftigen Dampfpressen in backsteingroße Stücke umgeformt wird. Alsdann gelangt beides, Schie ferkläre wie Kupferschiefer, auf die Schieferbrennhaufen, die zum Zwecke des Brennens mit einer Reißigunter läge versehen sinb. Durch das Bren nen verliert der Schiefer den größten Theil seines Vilumen- und Kohlensäu regehaltes. Die gebrannten Schiefer ge hen jetzt auf die Oefen, um geschmolzen zu werden. Dieser Schmelzprozeß be- i Schlepper. zweckt die Trennung der Schwefelme talle des Kupsersteins von den Silikaten ; der Schlacke. Die Schlacke fließt hierbei continuirlich ab in Wagen, mit Hilfe derer sie in noch flüssigem Zustande nach besonderen Platzen gebracht wird, um daselbst m Formen gegossen und zu Tempersteinen verarbeitet zu werden. Die Fabrika tion dieser Steine hat sich in den letzten Jahren, seitdem man die vorzüglichen Eigenschaften dieses Pflasterungsma terials richtig erkannt und gewürdigt hat, seh? gehoben. Tausende von Tem persteinen werden täglich produzirt, und in fast allen großen Städten Mit teldeutschlands trifft man dieselben an. Um' dem Leser ein Bild von den auf den Werken der Mansfeldschen K'.'.pfer schiefer bauenden Gewerkschaft darge stellten Metallmengen zu geben, sei nur erwähnt, daß die Jahresproduktion von 1899 an Kupfer 21,115.631 Ton nen und., an Silber 119.106.127 Ki logramm betrug. In welcher Weife aber die Mans feldscheKupferschiefer bauende Gewerk schaft nicht nur ihren Kuxinhabern, sondern auch ihren Arbeitern und Be amten den Genuß dieser Einnahme quelle sichert, davon sprechen die man nigfaltigsten Wohlfahrtseinrichtungen. die Krankenhäuser etc., davon sprechen die freundlichen Ortschaften des Gaues mit ihrer zufriedenen Bevölkerung Eingegangen. ' Rechts ZnwaltDr. Knauser will dem nächst Hochzeit halten.' Er ist ein prac tischer Mann, der das Schöne liebt, wenn's nichts oder wenigstens mcht viel kostet. So hat er'S denn mich seit geraumer Ait prächtig verstanden, sei nen Freuncen all' die Dinge als Hoch zeitsgeschenke für ihn zu fuggeriren, d er gern möchte. ' Nur mit zwei wun derbaren Leuchtern, welche in dem Laden des Antiquitätenhändlers der kleinen Stadt ausgestellt sind, hat er's noch nlchi zu Wege gebrach. Du Leuchter gefallen ihm eminent; er hat eine wahre Leidenschaft daf-r; ab? ihr Preis, den er so unter der erfragt hat 120 Mark läßt es ihm ausgeschlossen erscheinen, daß einer seiner Bekannten sich daran wa gen toerde. Wenn er diese so Revue passiren läßt, wäre schließlich Eom mercienrath Schlau noch der Einzige, von dem man erwarten könnte . Er kauft auch sicher sein üJschenk in diesem Geschäft, denn es ist das b:ste am Platz. Aber 120 Mark! Nee. das thut der Mann nicht. Die Hälfte am Ende . Da schießt dem Rechtsanwalt plötz lich ein Gedanke durch den Kopf. Er geht zu dem Händler. Wenn Schlau nächstens käme, meint er, solle man ihm ja die Leuchter als Hochzeitsge schenk für Knauser empfehlen. Aber freilich, 120 Mark werde der Commer cienrath nicht anlegen wollen. Darum seien hier 60 Mark; nun könne der Kaufmann ja in aller Gemüthsruhe die Leuchter an Schlau für 60 Mark ablassen. Es handle sich nämlich um eine Wette ein Riesenspaß das! Der Rechtsanwalt reibt sich beim Weggehen vergnügt die Hände. 60 Mark sind ihm die Leuchter unter Brü dern werth. Famos! Famos! Aber noch weit mehr freut er sich. al5 ihm der Händler schon nach ein paar Tagen ein vertrauliches Billet schickt: Der Commercienrath hat die Leuchter richtig für 60 Mark gekauft. Welch' ein Entsetzen jedoch erfaßt den Rechtsanwalt, als er amHochzcits tage das Geschenk dieses Freundes er- hält: Eine harmlose Bowle! Schlau hatte die wunderbaren, für ihn so sehr billigen Leuchter selber behalten! Ja so! Lieber Freund, Du siehst letzter Zeit so schlecht aus lebst Du in schlechten Verhältnissen?" O nein, meine Schwester hat in 14 Tagen Hochzeit und da lernt sie bri uns zu Hause noch schnell kochen!" Unsere Dien st boten. il!"l! TÄ. JBfe i-vtttt- Vä sM jMM Junge Frau (zur Köchin): Hören Sie. Vertha, wenn mein Mann fragt, wer den Braten bat anbrennen lassen, so nehmen Sie's auf sich, verstanden!" Köchin: Das will ich thun, gnä' Frau, aber meinem Bräutigam gegen über müssen Sie selbst die Verantwor tung tragen, sonst kriege ich die größ ten Unannehmlichkeiten!" Aufmerksamkeit. , Wirth (als ein Gast bei einer Rau ferei auf den Bürgermeister einenKrug schleudern will): Halt! Wennst n' Bürgermeister auf 'n Schädel werf'n Willst, so nimm sein' Stammkrug!" . Patent. , &v' ' . 'X X isMmm. . - WSu U X u 1 a yj vj. Mann: Unser Geld ist alle, Alice." Frau:, So? Was, nun?" -Mann: Scheiden." . Frau: So ?" ... Mann: Ja, dann heirathen wir, wieder, wenn Papa frische Mitgift aibt.- . EinOpfer derPolitik. Ist es denn wahr, daß die Europäer China zertrümmern wollen?" Ja, Me schon mit l?J$ Brennntssel."Z dwsanz L M r- frt ei? i ff- -it Njittl H Zeitbild. rl wiii tß L , , . MW Dame (verschämt): HabenSie nicht einen Briefsteller für Eheleute, die sich scheiden lassen wollen?!" Enfant terrible. Onkel: Jetzt, will ich dir einmal eine kleine Lektion in der Höflichkeit geben. Sg einmal, warum kehre ich zum Beispiel einer Dame so wenig als irgend möglich den Rücken zu?" Hänschen: Damit sie deine Glatze nicht sehen soll, Onkelchen." Ein tüchtiger Mechaniker. Haben Sie Acht g:geben, daß beim Zerlegen des Rades kein Theil verlo zen gegangen ist?" Nichts ist verloren gegangen! Als ich das Rad wieder zusammenstellte, blieb mir sogar ein Dutzend noch übrig!" Ganz einfach. Bauersfrau (zu ihrer Tochter, die sich eben anschickt, Kunstbutter in die Stadt zu Markte zu tragen): Marei! Thua a' paarFliag'n eini, daß d' Leut' sehen, es is a' echte Landbutter!" Schöner Gedankt Wi Seppl (welcher seine erste Uhr be kommen): Jetzt sollt' mi' a Herr Prinz nach der Zeit frag'n!" . Der letzte Versuch. So ein Pech! Fall' ich da ß) schön in's Wasser und denke vom Feld her kommt ein Mann, der mich rettet, und nun seh' ich, daß es eine Vogelscheuche ist!" Fatale Bestätigung. Mann (wüthend): Nu? einJdiot kans sich mit einer Frau zanta:!" Gat MlW m imtffe; ii ru-n i -rri r77 sn- i wsrrs. iVi LUiw ; l ,n -u Wmi MUm m MMM -: iji yt ; Vvj' . yö jv . '?äiö,j ' M0k rvJSefy'A &riJ ' i 'Mm , - i isISI ßmi? , USd ' I ; i y m f tin: Jpninr.tr : i J . V' ' . V- fr'rr -V r-- ' l 4 -.... J i ) w i