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Indiana tribüne. (Indianapolis, Ind.) 1878-1907, September 14, 1900, Image 1

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(ßrsd)chtt jeden tadjmittai? unfc Sonntag Morgens.
Jahrgang 23.
Indianapolis, Ind.. Freitag, den 14. September 1900.
No. 357
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Zlusland Depeschen
Sie Caflc in
(SllstlclUi) und Tcutschland j
. ii.k .L ...
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verlassen
Und Oesterrcich und Italien folgen
dicken: Beispiel.
Wcitcrcz ist ttbcr noch nichl
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2ie verschiedensten Gerüchte
Nmlauf.
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Dcr Üricg in Siiaajrifa.
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noch voll mit
Badctt.
GucriUa' :
Ecucrat Kreuch im
Kamps mit den i
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öocrcu.
ZLcrlchicdcues an? dem Dcuksckcn Ncich.
Aus China.
S h a n g h a i , 14 Sept. Aus zu-
der!a;ziger Quelle verlaute!, van
aiseiin-Aittwe. der 5taiser Kw:
Sn und Prinz Tuan sich in Ta Tung,
in der Provinz Shan Si befinden, wo
sie sich eine Zelt laNg aufhatten werden.
Wenn sie dort nicht gestört werden,
wird sich der Hof binnen Kurzem süd
lich nach Fai Tuan begeben.
London, 14. Sept. Eine Depe
sche aus Shanghai sagt: Die Russen
haben zweimal versucht, die Forts von
'Pei Tong. nördlich von Taku. zu neh
rnen. sollen aber in beiden Fällen zu
lückgcschlagen worden sein.
Li Hung Chang erklärt, daß er Wil
lens sei, im Interesse der Wiedereinsetz
ung des Kaisers Kwang Su zu unter
handeln, aber sich nicht auf Unterhand
Zungen einlassen könne, welche die Be
strafung dcs Prinzen Tuan. Jung Lu's
oder Äung Li 'zum Zwecke hatten.
u
oei russische Kolonnen, eine vom
"Norden ur.d die andere vom Süden,
c (m... .
tucen gegen mun uno jjuioen vor,
die einzigen größeren Städte in der
Mandschurei. die noch nicht vzn den
Russen besetzt worden sind.
Pnnz Ching hat Li Hung Chang be -
v' 1 1 rr . rt-r &
naajriqtigr, oan eine gcioijic 'jjcacgx
v:e? Äedzngunzen gestellt hade, die an-
ßcnonnncr. werden müßten, ehe ckn ei-
nen üöafker'Zt'.lland gedacht werden
(ITiiiiii.
löifcf. r.ämlich die Neutralisirung von ! London. 14. Sept. Die Times
Ticn Tsin; dzZ Kreiren von Hey-Lang- enthält eine interessante Depesche aus
Kiang zu e?::i Pusser-Staat; Zulas- Peking, in der es beißt:
sunq " internationaler Garnisonen in ; In einer Versammlung der Gene-denertragc-häsen
und Hinrichtung ' räle erklärte der russische Kommandeur,
der Anführer der Bozer. daß Rußland 15,000 Mann Truppen
V c k i na . 5. Sevt.. v a Taku. 10.
Sept. Eine Kompagnie amerikani-
scher Kavallerie, die als Bedeckung für
einen Viehzua abkommandirt war.
überraschte '600 chinesische Truppen, die
in dem Tempel zu Shaho einquartiert
i" 1
waren. Sie todteten 30 Mann und er
beuteten 120 Gewehre. Die Chinesen
flohen nordwärts.
Mehrere hundert Boxer griffen vor
Kurzem zwei Kompagnien Russen an,
welche eine Anzahl Eisenbahn-Arbeiter
bei der Station Machoo zu beschützen
hatten, die Boier wurden aber bald zu
rückgetrieben. Zwei Russen wurden
verwundet. Da dies nicht das erste
Mal war. daß die Eisenbahn-Arbeiter
und Truppen in dieser Gegen angegrif
fen wurden, wurde eine Strafezpedi
tion unter dem Oberst Pretickow abge
schickt, mit der Instruktion, die umlie
senden Ortschaften niederzubrennen,
was er auch that; 200 Boxer wurden
dabei octödtet
Di: Japaner haben den Mörder des
deutschen Gesandten. Baron von Kette
ler, verhaftet. Der Mörder, der von
'den Japanern an die Deutschen ausge
liefert worden ist. hat seine Schuld ein
.gestanden. Ei wurde verhaftet, als er
versuchte, einem japanischen, Offizier
.eine wertyvLlle goldene Uhr zu verkau
5,.- !
vcs )U 1
sen. welck e las Monogramm
rons von Kettelcr auf dem Deckel trug.
Qi gab zu. die Uhr dem Gesandten ab
genomn'en zu haben. Später Jes'ind
-er ein. seit st Herrn von Kettele? g öd
te! z.l hc:ben. .-.ber auf Befehl der tai
serUchen Regierung.
P e k i 11 g . l). Sept. Prinz Cbinz
hatt: c:. Samstag eine Unterredung
mir den (befand f;n. Er sagte bei oie-
r . .. r. - ?
icr vc4e.:tnr.?;r. vag er ermächtigt sei-
VXi: den xriüAie n m unterbandeln. ber
nur aen:e:n!duftlitfi mit 9 .fiima
j 1 - f &
(Shang. Aus seinen Wunsch wurde
Ha
nn Li 111:3 Chang per Telegraph '
soeforder:. sofort nach,Peking zu I
QU
kommen
.Der Marqitij Tsiang erklärt, daß
nichts
ctth
")u M
werden könne, bis der
ilaifa
iei.
wie.
in Peking angekommen
D i e Lage in China,
' London. 14. Sept. Die Antwort .
Englands, auf die russischen Vorschläge
betreffs der Rä'..ng' von. Peking ist .
.
vor zwei Tagen abgeschickt worden.
England lehnt es darin ab, seine Trup. !
i,,n nn3 W.fina ,urück,u,ieben. so lan.
Regierung nicht a.
wnlun r d,e fetfuUung gewiss 99c
f"" " T" 3 u r (j 1 l
dingungen gegeben hat
Man ist hier geneigt, die Erklärung
für iin Allgemeinen als richtig aiyu
sehen, daß die sämmtlichen Mächte letzt
VJ ,.!TirB (T)nl f(.-nlvnrtrf ftsftr
llt tu i Ufc viwit uiuiuwvuu vvtt,
. . ' ' 7 ., v f r , !
und daß Deutschland und England sich ;
meiner!. IMina zu räumen: ba&
aeweiaert. Peking zu räumen: daß
Oesterreich und Italien erklärt Haben,
gemeinschaftlich mit Deutschland han
deln zu wollen und dak die anderen sich
r t.v: "3, :r-
. sen wird, wenigstens bis man sich auf
in nir snf nithfnn.7 VON ??ri?
WlU'lUilU tllit .lUpUl lll .nn tu
vitiv iu w j vin.if - - -
dcnsverhandlungen geeinigt hat.
Die sämmtlichen in China befindli
cken Korrespondenten schicken Entsetzen
I i v r i r c . . TT v .
erregende erichle uoer oie mai,enyas-
1 . rr . V . . . SYl. itnn rerr linn
te lrmorduna von Millionären und
! eingeborenen Christen. In den nörd
! lichen Provinzen sollen wenigstens 15.-
rvru-v eis ori nrn v. KhntUn r
UW ui3 äu,u!ä iiiiuiwviniv viv'llk" V '
mordet worden sei. Von vielen Mis-
r.S Kl nTrf Yit nrrinn:
llWtlUll.il UUI mal. iiwwm nv.
ten Nch:ichtkn halten, und man hat
asi alte Hoffnung aufgegeben, das;
11 . . 11 ' . .
rx,-f;rut mtf m ntrrrxrkfTl
uyituuuyiitii -cuwi v
werden. Eine der mildesten Methoden.
welche die Chinesen anwenden, ist. daß
r:. .... s,ttx; .s-;"
und dann langsam zu Tode prügeln.
tir nir 1 v 1 11 Lid 11. uuiiiLuiiuiu luiiiv.vii
yj . " .. ,
Die Zeitungen verlangen in tcr
energischsten Weise schnelle und strenge
Bestrafung der Schuldigen, man be
fürchtet aber, daß die russische Regie
rung. welche die Propaganda der Mis
sionäre keineswegs ermuthigt. sich in
dieser Sache nur lauwarm zeigen
wird.
Einer Depesche aus Shanghai zufol
ge, ist ein weiteres kaiserliches Edikt, auZ
Tchow. 8. Septemver oattrl. erianen
worden, in dem Li Hung Chang aufge
j fordert wird, sich sofort nach Peking zu
begeben und dort, gemeinschaftlich mu
c. ro ' sftl-. ...V fXJ f"iiM,
1 oem '-isnnzen u-ijiug uuu ucutiiu uay
: Lu Friedensunt:rhandlungen anzuknü-
pfen.
In diesem Dekret übernimmt der
: Kaiser die V:rantwZrtlichk:it für di? Er -
, rr i jfl 1 V
; eignine in gering uno er ipuau
Prinzen Tuan. jowte ötang oen
j Präsidenten des KriezZrJths, von all:r
; Schuld frei.
! über Winter in China behalten wurde.
Der deu
! Teutschland
! und der japanische jZommandeur kün-
digte an. daß Japan 22,000 Mann un-
, : : v . cr k..i.i it.nr.i
iciqaiicn wuiüc. zi itwu a,.
war nicht in der Lage, eine Ankundi-'
iit m.t&rt " I
wreu eruanen, 5ün u7 L ' Seainter des auswärtigen Amts den
Truppen zurückzuziehen. Unter diesen , Repräsentanten der .Associirten Pres
Verhältni ßen glaubt d?ß a ch ,
N),,r t. Tnhhn in Mfcrtnrt n O'O 1 j
vaii j u iiiuuivu. p0
n den best informirten Kreisen ist j Der Korrespondent. ' der bort den!
SrT"91' 1 m"l31b und . Rutschen Flotten-Verein nach China
utW gemkinschaftllch handeln geschickt worden ist. kabelt aus Sbang
und daß Rußland es darauf abgesehen hai hnh w f' 1n0V,0 h?n
, , ) , , .
hat das cjanae Gebiet nördlich von der
großen Mauer zu annexiren. während
Deutschland sich durch Shan Tung.
Kiang Su und die Jangtse-Provinzen
schadlos halten will."
London. 14. Sept. Einer Spe
zialdepesche aus Shanghai zufolge, ist
ein japanischer Beamter zum Nachfolger
des Herrn I. McLeoy Brown. als Fi
nanzdirektor und Zollkommissär von
Korea, ernannt worden.
I. McLevy Brown ist ein Engländer
und steht seit 1890 in Diensten Koreas.
Die Russen zum Abzug be
'reit. St. Petersburg, 14. Sept.
Die Noove Vremya" fagt. da, in Tien
Tsin bcreits Quartier für die russischen
Truppen gemacht worden sei, die aus
Peking zurückgezogen werden sollen. Ein
v m . . rr r n
ü.cu ocr yiujEa aucn in aru
überwintern, die meisten würden aber
nach Port Arthur und Ta Li:n Wan zu
rückgeschickt werden.
Eine Depesche aus Saratow sagt, daß
mehrere Batterien Artillerie, die nach
! China bestimmt, waren. Befehl erhalten
hatten, zu Hause zu bleiben und-daß auch
die Pferde - Ankäufe für die russische
Armee eingestellt worden seien.
Aus dem deutscken Neick.
Äerirn. 14. September. Das
deutsche auswärtige Amt bestätig das
Gerücht, daß jetzt sämmtliche Mächte
uf die russischen Vorschläge geantwor-
ier yaoen. Man kjt hier der Änjicht,
daß wenn Rußland wirklich seine
Truppen aus Peking zurückziehen soll
te. wofür aber noch nicht die gering
ste? Anieichtn vorhanden und. di: Ver.
Staaten und Frankreich ohne Zweifel
r-ci r-r :.
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D halbofk.zielle Ps,.e gS sich
? e Muhe,u been dan w atsch
JH , -i -- , "
Meinungsoerschiedenheit in Bezug auf
ok waumung von Peung innen ui
erlitten hat. Es wird angedeutet, datz
Deutschland nicht, daran denke, -ich
England.in die Arme zu werfen.
Das auswärtige Amt ist benachrich
tigt worden, daß die internationalen
Truppen einen vergeblichen Versuch ge
reat haben, die ckineüschen ircstuncts
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werke von Per Tang, nördlich von :1a
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XU'.?U.nc. " ... -
- - - - t i i f v i y
Ueber die relativen Vflickten und
Nräroaative des Dr. Mumm vonl
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Schwarzensiein und des eldmar-
iujuii viiu uuu uiuu u bu
schalls Graf von Waldersee gav ein
ab
Dr. Mumm ist unser regulärer
Gesandter in China und er wird wahr
Icheinlich bald nach Peking abreisen.
Der Grund, warum er sich noch nicht
nach dort begeben hat, ist der, daß kein?
chinesische Regierung, in Peking exi
flirt. Es hängt 0on dem Grasen von
Waldersee selbst ab. ob. er etwas er-
.5 www . ""nzu..-
tn VJll TlON liegt.
, , a ; t t r. :r:t-.:
- - , . fr. - " r I .
. D' -f dSrohmach,e
m Bttlm sagte heut : M . dak
crnr,-is.-rs Xt. stsfrif fcnt mtf
. lkN erneNNl.
. . r 'i V
Die deutschen Zeitungen verlangen,
daß drastischere Mittel China gegen
l über zur Anwenduna qebracht. und
v
auch, daß mehr Truppen nach China,
geschickt werden sollen. Die Westpha.
lische Zeitung" sagt: Deutschland
muß 40.600 Mann nach China schicken.
Es muß stark genug sein, um seine
ehrenvolle Rolle dortselbst zu Ende zu
führen."'
In München liegt der Prinz Hein
rich von Hessen, ein Onkel des Groß-
! Herzogs Ernst Ludwig und preußischer
General der Kavallerie, im Sterben,
nachdem ihn ein Schlaganfall betrof
fen. Er war zunächst mit einer Grä
sin zu Ridda und ist jetzt, mit einer
Freifrau von Dornberg morganatisch
vermählt. Diesen Ehen entstammt je
ein Sohn.
In Göttinaen ist der' Vrokessor
Griepenkerl, Zoologe und Dozent der
' Agrikulturwissenschaften. 74 Jahre alt
! I
aus oem veven gejazieoen.
Eine Londoner V?lagsfirma, soll
dem Herzog der Abruzzen vierzigtai:
send Pfund Sterling d. i. eine 1)lU
lion Lires oder Francs für das
allgemeine Verlagsrecht eines eventüe!
len Buches über sein: arktjsche-Reise
angeboten haben. ., .,- -Berlin.
14. Sept. Eine Flug
schrift, die den sensationellen Titel
s:,,. ,fi.r'rt.mn
j Wedel, ist von der Leivnaer Voli,ei
, . '
konslszlrt worden, da die Schrift als
Majestäts-Beleidigung, angesehen
. l w
- J "V UlHlUUi, wvw wv vv
der russischen Regierung erhalten, habe:
Die russische Reaieruna stellt das
folgende Ultimatum: Der Kaiser von
China solle persönlich , die Regierung
wieder übernehmen und vor allen
Dingen Prinz Tuan. den Führer der
Boxer, verhaften und bestrafen lassen..
Auch soll er der Kaiserin. Wittwe jeden
weiteren Einfluß auf .die 'Regierung
entziehen. . ' ,., . , .
Li Hung Chang hat erklart, daß
diese Forderungen unannehmbar
seien, die erste ausgenommen, 'und er
hat deshalb seine Abreise nach dem
Norden verschoben. Die Mandarinen
erkennen nur die Autorität des Prin
zen Tuan an. da sie dessen Rache fürch
ten. General Fung Lu . befindet sich in
Ta Tung Fu bei der Kaiserin-Wittwe,
die sich weigert, jene Stadt zu verlas
sen." Tchiffsnachrichtcn.
New York, 13. Sept. An,'ekom
men: Germanic" von Liverpool, Graf
Waloersee" von Hamburg.-
P l y m 0 u t b, 13. Sept. Angekom
men: Columbia" von New Fort. -
Liverpool. 13.' Sept.. Angekom.
men : , Livonian" ,von . . . Montreal,
Rhynland"' von 'Philadelphia. Abge
ganzen: Dominion", nach Montreal.
Rotterdam. 13.' Sept. Aöge.
gangen: Spaarndam" nach New Fsrk,
via Boulozne. .
London. 13. S:pt. A'e '7.:
.M.-no.'T'.in::" nach Vsr.
Inland Depeschen.
Icoifliiclc MM
Herrschen allmählig wieder
in Galveston.
. Das Aufräumen in der Stadt
Zvird jeht srillematisch betrieben.
, ,
Lebensmittel, Kleider etc. treffen
in groszen Mengen ein.
So iaß bald ausreichend für Alle ge
sorgt werden kann.
Alle Gesetzlosigkeiten zu Ende.
Tcr Kohlengräbcr--treik.
Der . Streik - Befehl den Bergleuten
verlesen.
Untergang des Dampfers Lyons
auf dem (5rie--ce.
Elf Personen ertrunken.
Vom Schauplatz der Fluth-
Katastrophe.
Galveston. Ter.. 14. Sept.
Galveston erholt sich allmählich wieder
von dem furchtbaren Schlage, welcher
es betroffen hat. und obgleich die
Stadt noch ein Sild der Zerstörung
bietet, so bemühen sich die Behörden
doch, ungesäumt solche Vorkehrungen
zu treffen, daß das geschäftliche Leben,
wenn auch nur in mäßigem Umfange,
wieder aufgenommen werden kann. .
Die Anwesenheit. der .Truppen. , hat
den 'gesetzlosen Elementen.,. oeilsame
Furcht tlngeflßt. und. gesetzlose. Zu
&Ä8ölÄl.totfJ .McPH.is.n-, M
pht bedrohliche ' Dimensionen annalj
men sind nirgends mehr wahrzuneh-
men. ):e uirty cyanen irno lammt
, ri pp L v ... ft'
üch schlössen und jeder körperlich
trihtn - 'Mtimar rir fi rt ftn fvi
Haus zu bewachen und zu repariren
lu,, vaT., ,""
iplwird zünden öffentlichen Arbeiten
herangezogen, um vor allen Dingen
die Wasserwerke und die Straßenbe
leitthtung wieder dem Betrieb zugäng-
lich zumachen.
Je weiter man mit der Wegräumung
der Trümmer vorschreit!!, um so grö-
ßer wird die Zahl der Verunglückten,
welche Unter den Ruinen ihrer Wohn
statten ein vorzeitiges Grab - fanden.
An dem unteren Strand fand eine Ar-beiter-Kolonne
Dutzends von Leichen
auf einem verhältnißmäßig kleinen
Areal, und es ist mit Gewißheit anzu-
'nehmen, da der Trümmerhaufen, der
sich quer über die ganze ns:! z:eht. in
feinem Innern nach viele Leichen birgt.
Abtheilungen Freiwilliger begraben die
Leichen der Verunglückten, aber es wird
voraussichtlich noch mehrere Tage dau
ern, bis alle noch in der Bai schwim
."ndenLeichen der Erde übergeben
werden" können.' Ein Berichterstatter
der Asscciirten Presse traf bei der Ue-
r 1 , 1 . cc e l. rb"
berfahrt über die Bat auf die Korper
- f rr 1 .. tl.
Ertrunkenen, welche in Ge-
memschaft mit den Kadavern vieles er -
trunkenen Hornviehs einen pestilenzia
lischen Gestank verbreiteten.
In verfchiedenen Theilen der Stadt
macht sich noch ein starker VerwefungZ
geruch bemerkbar, ein Uebelstand, dttt
man burch reichliches Desinfiziren zu be
seitizen sucht.
Die Stadt bietet noch immer den An
blick 7 eines theilweisen Trümmerfelde?
dar. .Wenig konnte. bis jetzt gethan wer
den. um die Straßen von Trümmern al
ler Art frei zu machen und viele Trot
toirs sino noch völlig 'unpassiröar. In
der' Pegel widerstanden solid: gebaute
Fach.erkhä'lser den entfesselten E.'emen
ten besser, wie die aus Backsteinen auf
geführten Häuser. Kleinere Fachwerk
Häuser wuroen indessen mit allein Zube
hör auch mehrere Gevierte weit mitze
rissen, um schließlich zertrümmert in die
Straße zu stürzen, wo si! a's Verkehrs
Hinderniß die Passage versperren. '' Hier
und bort sieht man auch schsn wieder
Arbeiter in Geschäftshäusern beschäftigt
doch scheint das rechte Vertrauen noch
nicht zurückgekehrt zu sein und nur die
jenizen Geschäftsleute sehen energisch
mit der Reparatur ihrer Geschäftshäuser
vor. dke ein unerschütterliches Vertrauen
in.d:e?Zukunft der Jnselstadt bekunden.
Das Wiedererscheinen der . Zeitungen
nach keiner Pause von mehreren Tagen
hat den Muth der Vürzttschzft neu be-
lebt und eine vorzügliche Wirkung gehabt
und die News- wie die Tribune" for.
dern die Bürger auf. nicht zu verzagen, :
sondern Alles zur Linderung der Noth (
aufzubieten un) mit Enür:ie an den '
Witteraufaau der züstö'rt Stzdt-
i theile m u?i:n. WzZ .dzZ. Resultat der I
Katastrophe für die Stadt sein wird, ist
bis jetzt schwer zu konstatiren. Viele
Einwohner verlassen die zerstörte Stadt,
um nie mehr dorthin, zurückzukehren
und eine ganze Anzahl anderer Bürger,
die Zeuge der schrecklichen Katastrophe
war. wird ihnen folgen, sobald sie in
anderen Städten lohnende Beschäftigung
finden können.
Die Masse der Bevölkerung ist
nur momentan unter, dem Schicksals
schlage gebeugt, aber keineswegs hoff
nungslos. und die Meisten betrachten
die Katastrophe als einen Zwischenfall,
dessen äußere Folgen bald wieder, ver
rauscht sein werden.
Mit Spannung erwartet man nun,
welche Vergünstigungen die Eisenbah
nen jetzt eintreten lassen werden, um
den Wiederaufbau der zerstörten
Wohnstätten so rasch als möglich
zu ermöglichen. 6in liberales Entge
genkommen der Bahnen wird mehr wie
alles andere dazu beitragen, das Ver
trauen der Bürget zu heben. .
Mehrere große Schiffe, die soeben
eingetroffen sind, liegen vor Anker in
der Bai. Dieselben waren nach hier
konsigrnrt, fanden aber bei ihrer An
kunft die Docks und Landungsschup
pen weggerissen, sodaß sie vorläufig
nicht im Stande sind, ihre Ladung zu
löschen. -
Die Zerstörung der Elektrizitäten
läge hat sehr schlimme Folgen für die
Stadt gehabt. Es herrscht Nachts ab
solute Finsterniß und wer ein paar
Kerzen im Hause hat. schätzt sich glück
lich. Nach Einbruch der Dunkelheit
wagt sich Niemand mehr auf die
Straße.
Das Hilfskommittee giebt" sich die
größte Mühe, System in die Verthei
lung von Lebensmitteln etc. zu bringen.
Es sind mehrere Züge hierher unter
wegs und man glaubt, daß am Freitag
schon alle Hungrigen gespeist und die
Leute mit Kleidern. Decken etc. versehen
werden können.
.' N e 10 Y 0 r k , 14. Sept. Bis t:ute
sind hier im Ganzen 5134.395 für die
Nothleidenden in Texas gesammelt tpor-
den, und am nächsten Montag wird der
von d:r Regierung zur Verfügung at
stellt worden ist, mit einer vollen Ladung
I wtujimitmi,
lveston abgehen.
i , w '
Don Lebensmitteln, Kleidern etc. nach
" sZl - Sf( 10 W
V lIVUVV, us., in. Vll. . 11,
Mayor Hnrison - erhielt während des
Tages $4,500 in kleinen Summen, die
für die Nothleidenden in Galveston be-
stimmt sind. Im Ganzen sind bis jetzt
hier $60,000 gesammelt worden. Die
Atchison Topeka u. Santa Fe Eisenbahn
yt während hes Taaes ihrin Check für
55000 "direkt an""oen' 6joübtttteur
Sayers geschickt. Der Spezialzug d-r
Reck Island Bahn, mit Vorr'äthen für
Galveston ging am Abend um 6 Uhr ab.
Die Wahl in Maine.
Portland' ' Me." U. Sepf.
Die Wahlberichte sind jetzt fast alle ein
getroffen, uno es fehlen nur noch die
jenigen von 30 kleinen Ortschaften.
Diesen Berichten zufolge hat der repu
blikanische Gouverneurskandidat Hill
einePluralität von 33.080 Stimmen
prfnttm
. ' . - v
Ermordet.
W a s h ! n g t 0 n. D. C.. U. Sevt.
' .
Vor einiaer 9eit tglfraoHrte di3
' -w--- r
j Staats - Departement an den Ge-z
' uvifauuia 11 un H'
s,., ; m.
I v.fc lll -uiiui Uiit , CA.UJ
was aus den presbyterischen
, G;ssr-n iWrfrs v
laer Hodge und Frau, von Philadelphia
geworden sei. Im Laufe des Tages
traf nun eine Depesche aus Peking ein.
in welcher der Gesandte mittheilte, daß
die beiden Leute in P20 Ting Fu er
mordet worden seien.
Ein.Denkmal für Gen. La w-
ton e n t b ü l l t.
Ft. Waync. IM. 14. Sept.
In hiesiger Stadt warde am Donner
staz ein Denkmal für den auf den Phi
lippi'nen gefallenen General Henry W.
Lawton enthüllt. Auf dem Denkmal
steht die kleine Messing-Kanone, die Ge
neral Lawton' den Filipinos abaenom
mcn hatte. Herr Wm. I. Bryan war
der Hauptredner, und außer ihm hielten
noch der Gouverneur Mount und Major
Barnett Reden.
Werthvolles Bild gestohlen.
New York. '14. Sept. Das be.
rühmte Gemäße von Ruysdael, Sile
nus Somnolens". ist auf demTransport
von Neapel nach New Fort gestohlen
worden. Das Bild war im Mai v?n ei
nem Agenten für S. Harfielö Mo:!zn
van hier angekauft weiden und war'sür
einen Flottenkommandeur. - nhrfch;in
lich Admiral Dewey. bestimmt. Herr
Mo'rton weigert sich aber, den Namen zu
nennen. Der Preis, der dafür bczablt
wurde, behagt $15.000: - '
" j j - ww w V w W , W
Die Kiste, die das Bild enthalten
sollte, kam am 30. August mit dem
Dampfer Eins" vom Norddeutschen
Lloyd in New York an. AU sie im
Hause des Herrn Mortn geöffnet wur
de. fcefanc sich nur ein leerer Rahmen
darin. - .
Wahrscheinlich unterge!
j gangen.
Conneaut. O.. 14. Scpt. Der ;
Schlepper Day" dampfte am Don
nerstag Morgen bei Tagesanbruch i
den See hinaus, um nach dem Dam
pfer Lvons" zu suchen, er kam aber
nach viclstündigem Suchen zurück, ohne
eine Spur von dem Dampser gefunden .
zu haben.
Elf Personen sind wahrscheinlich mit '
d'.m Dampfer untergegangen, der irt
dem Sturm in der Dienstag-Nacht ge
scheitert ist. Fünf Ueberlebende, zwei
Frauen und drei Männer, sind ant
Mittwoch Nachmittag, an einem Mast
festgebunden, bei hiesiger Stadt an'Z
Land getrieben worden. Sie waren
15 Stunden lang im Wasser gewesen. '
Die Mannschaft der Lyons" bestand '
aus 16 Personen. .
Die chinesische Frage. '
Washington. D. C.. 14. Sept.
Der Gesandte Wu hat eine Kabcldepe .
lsche von Li Hung Chang erhalten, in
der bereits aus die amerikanische Note
geantwortet wird, in welcher die Regie
rung die Hoffnung ausdrückte, daß Li
Hung Chang mit genug Gewalten aus
gerüstet sei. um Leben und Eigenthum
der in China befindlichen Amerikaner,
wie auch die amerikanischen Interessen
im Allgemeinen zu beschützen. Der
chinesische Staatsmann antwortet, dajj
?r die nöthigen Gewalten besitze und
darauf sehen werde, daß den Amen
kanern aller nöthige Schutz zu Theil
werde. ,
Au s d er Stadt gejagt. '
Delawa're, O.. 14. Sept. Eift
Farbiger Namens Beck, der beschuldigt
wurde, hypnotischen Einfluß auf ein
weißes Mädchen auszuüben, wurde am
Donnerstag Abend von einem Haufc
von .200 wüthenden Männepn geZwun
gen. die Stadt zu verlassen. Es wurde
ihm mit einem Lynchgecicht gedroht, für
den Fall, daß er dem Befehl; die Stadt
zu verlassen, nicht folge.
Beck reiste nach Columbus ab. er sagte
aber, daß er zurückkehren würde. Wenn
er Wort hält, dürfte es .ihm schlecht er.
gehen., 1 ;tii.
Feuer. -
Port Huron. Mich., 14. Sept.
Die sämmtlichen Gebäude der McMor
ran Milling Company, der Port Huron
u.7orest?kN Elevator Company, lchd.
von D. MMorran'u7ssomMy'
am Donnerstag "durch ' ' FZütt 'Zstö
worden. Der Verlust, der sich aus $22ü.
000 beläuft, ist durch Versicherung ge.
deckt. 'Ungefähr 150.M Bu. Getreide.
das stch in dem Elevator befand, ist gänz.
lich ruinirt. . .
Der Kohlengräber - Streik.
Wilkesbarre. Pa., 14. S?ptbr.
Fast die sämmtlichen Unionen des Unite
Mus Workers in diesem Distrikt M&i
am Donzierstaa Abend VersammMaen
.ab.'um über U ArMesehI des Prasi
dessien Mitchell zu entscheiden. In
einizen Fällen würd , der Streikbesebl
enthusiastisch aufgenommen' in anderen
aber blieben die Mitglieder der Unionen ,
mäuschenstill. , .
Es herrscht lmr7.er noch die größt
I W r i .mm
Melnunazzerch:eLenl;elt darüber. w?e
vZ Leut: sich an dem Streik beteiligen
h,rw nr Uikiu, llnii
i tm .cmw-4 t vtt::. M:jra
JUltCÜUllCia ll UUUl lUUl UiUttUCVtU.
Mrnbenbenner aeben ZU. dZk alle
Unionsleule stchdem Streik anschließen
werden, wie viele nicht okZZ?4si5t5 Arbei
ter aber dem Beispiel folgen wery,
kann nicht abgeschätzt werden. Es
scheint auf jeden Fall, daß nicht genug
Leute Willens sein werden, zu arbeiten,
um die' Minen in Betrieb zu halten.
"V ' 1 , o J ' v
Die meisten Bergleute werden indeß noch
diese Woche arbeiten. Nur ganz wenige
haben soweit die Arbeit eingestellt.
H a z e l t 0 n. Pa.. 14. Sept.
William Morgan. Besitzer eine? unab
hängigen Kohlengrube bei Audenried,
der zwanzig Männer beschäftigt, hat
die Forderungen der Leute bewilligt,
und sie werden dort nicht streiken.
M i n l st c r -Krisis bevor
st e h e n d.
L 0 tf d 0 n, 13. September. Das
Pariser Journal des Dcbats". die
vornehmste politische, Zeitung von
Frankreich, meldet, im französischen
Kabinet gehe eine starke Strömung da
hin, noch vor dem Wiederzusammen
tritt der Kammer zu resignircn. Seine
Aufgabe sei beendet, die Dreyfus-Af-färe
abgeschlossen, die Landesvertbei
digung uf' eine sichere Basis gestellt
und die Ausstellung dem Abschluß
nahe. . Das Ministerium würde durch
seine Resignation unliebsame ' Inter
pellationen über die Unfälle auf der
Ausstellung, Sreik-Unruhen und man-
cherlei sonstige schwer zu erklärende
Zwischenfälle vermeiden. Daö Kabi
net dürfte sich ehestens über ein czemein
sames Vorgehen schlüssig werden.
Weitere Depeschen auf
Seite 5.

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