Jttdiana Tribnnc, Tmnftög, den 15. September HJUQ
Eine Hölle auf Erden.
' Lnsciute criii f?pcr?uza, toi
rbAntrute!" $zlt de Hoffnung.
ihr, die ihr eintretet!- Diese Worte.
die in Dante's göttlicher Komödie die
Pforte der Hölle kennzeichnen, würden
im Sommer an den Eingängen zu der
Stadt Auma im Territorium Arizcna
wohl am Plae sein. Ein elendes
Nest, aus einigen hundert einstöckigen
Adobe und Bactsteingebäuden, die
planloZ an den kahlen Ufern eines
sepfrigrc, schmutzigen Flusses rer-
streut liegen, überspannt von einem
Himmel, der eine Hitze wie geschmolze-
nes V!ei euöströmt. da? ist Juma.
wo vier Monate im Jahre. Tag für
Tag, die Temperatur im schatten
zwischen 105 und 125 Grad variirt.
Und Huntlte' rcn Meilen nach jftx
Richtung dehnt sich eine furchtbare
Wüste vcn glühend heißem Sand und
Gestein aus, in welcher nur verschie
denc CactuZarten in bizarren Formen
fortzukommen vermögen. Auma liegt
in dem Herzen einer Region erloschener
Wulcane, in der kahle Berge mit irost-
losen Cannons abwechseln, und in de-
ren Crte nur gistige Reptile gedeihen.
schläfrig fließen die schmutzigen
Wasser des Colorado durch die furcht-
bare Wüste dem Golfe von Califormen
zu; soweit das Auge reicht, nichts als
slühheißer Cand, auf Weitze in
dünnen Schuhen kaum zu geben der-
mögen und selbst das Widerstands sä-;
hiqe Vieh der Prairie bald verendet. ;
Vcn grünender Vegetation findet man
nur an den Eisenbahnstationen der
kümmernde Spuren, denn die Sonnen-
strahlen brennen ohne Unterlaß wie
aus einem FeuerbaU herab. Daß von
den wenigen Bewohnein jener UN-
wirthlichen Gegend viele in Folge der
großen Hitze blind werden.'kann nicht
Wunder nehmen. Daß diesem furcht
baren Klima zum Trotz in 7)uma, das
im Ganzen Einwohner, davon
etwa ein Drittel Mericaner, zählt,
Amerikaner wohnen, ist auf die reichen
Kupfer-, Silber-, Gold- und Blei-
Minen der Umgegend lzurückzusühren.
Als im Jahre 1849 in Californien
Gold entdeckt wurde, ließen sich in
Fuma die ersten Amerikaner nieder,
denn dort war viel Geld zu verdienen.
In den Jahren 1850, 1851 und 1852
machten Tausende von Glücksjägern
!mit Maulthier- und Ochsenwagen
durch Tezas und Arizona die Ueber
landreise nach dem neuen Goldlande
und alle überschritten den Colorado bei
Yuma. das in Folge dieses Verkehrs
ine gewisseBedeutung erhielt. Als aber
im Jahre 1880 die Southern Pacisic
Bahn ihren Schienenweg von Los An
geles durch Fuma nach El Paso und
New Orleans baute, verfiel der Ort
schnell, bis die Entdeckung reicher Erz
lager ihm neues Leben verlieh; dies
gilt namentlich seit den im Jahre 1888
gemachten Goldfunden, die zu den
reichsten in Arizona gehören. Während
in diesem Sommer viele Gegenden un
seres Landes zeitweise unter einer ve
ritabeln Gluthhitze zu leiden hatten,
war die Temperatur m Fuma nor
mal", d. b. für jene HöOenqegend.
Wom 14. bis 30. Mai stieg das Queck
silber an jedem Nachmittag auf 93 bis
101 Grad, dann wurde es kühl", in
dem das Quecksilber nicht über 90
Grad in die Höhe ging. Vom 7. bis
25. Juni schwankte das Thermometer
zwischen 105 und 113 Grad, bis die
Eandwüste ordentlich durchhitzt war,
und seitdem ist es zweimal auf 122
Grad gestiegen, während die durch
schnittliche Nachmittags - Temperatur
115 Grad betrug; gegen 4 Uhr früh
kühlte es sich bis auf 105 Grad ab.
Aber die heißesten Tage der Saison
smd noch nicht vorüber. Im verflösse
nen Jahre war der 26. August der hei
ßeste Tag, mit 127 Grad, und noch im
September gab es Tage mit 121 und
Nächte mit 108 Grad. Der heißeste
Tag, den die Records von Fuma auf
weisen, war der lf. August 1896, als
besonders glühende Winde aus der
Wüste das Quecksilber von 110 Grad
bei Sonnenaufgang auf 123 Grad um
die Mittagsstunde und um 4 UhrNach
mittags aus 129 Grad brachten. Daß
die Backofentemperatur dem ganzen Le
den in Juma ihre Signatur verleiht,
ist wohl natürlich. Niemand arbeitet
mehr, als absolut nothwendig ist.
Während sechs Monate im Jahre steht
Jeder mit dem Morgengrauen auf.
Die Kauflädn werden geöffnet, die
Wagenzüge für die Minen mit Waaren
beladen, die Hausfrauen kochen die
Speisen für den Tag und Mezicaner
bringen in jedes Haus Fässer mit lau
warmem Wasser. Um 6 Uhr ist der
größte Theil der Tagesarbeit gethan
und um 8 Uhr herrscht überall tiefe
Ruhe. Mit dicken hölzernen Läden
werden die Fenster derbarrikadirt, d'e
Geschäfte sind geschlossen und in'6
.Freie wagen sich nrr die gegen die Hite
unempfindlichen Indianer. Um 6 Uhr
Abends, wenn es sich bis aus 109 oder
112 Grad abgekühlt" hat, beginnt das
Leben bon Neuem und nicht felten sind
manch Geschäftshäuser bis 3 Uhr
Morgens geöffnet. Während der
-Sommermonate schläft Jedermann
Männer. Frauen und Kinder im
Freien. Auf der Straße, auf den
stachen Oächern und den Vorhallen der
Häuser befinden sich Lagerstätten, wo
die schwitzende Menschheit, nur mit
einem Leintuch bedeckt, im Schlafe Er
quicküng zu finden hofft; die Kinder
sind in ihrer Unschuld dabei nur von
der azurnen Bläue des- Himmels be-
deckt. Daß diese abnormen Tempera
rurverhältnisse von Iuma zu allerlei
Wiken .Veranlassung gegeZen haben.
kann nicht überraschen: hier ein kleine?
Pröbchen. Ein Bewohner von Iuma.
der nach seinem Tode in die Hölle wan
dern sollte, fügte sich erebk?. in sein
grausiges Schicksal, nur bat er als
letzte Gnade um Vewilligung einer
wollenen Tecke, da er sich nach seinen
Erfahrungen im Leben in der Hölle zu
erkälten fürchtete. ..
Tit Sängexknötchtn.
1
Auf dem internationalen medizini
schen Ccngresse in Paris ist in der Ab-
theilung für Laryngologie eine krank-
hafte Erscheinung ausführlich vcn Au
toritäten mehrerer Länder behandelt
worden, die teil bescnderm Interesse
für Sänger und Sängerinnen ist, sie
hat in der Wissenschaft die etwas merk
würdige Bezeichnung der Sängerknöt-chen-
oder Stimmbandknötchen erhal-
ten. Zunächst besprach der Wiener
Laryngologe Chiari die Beschaffenheit
solcher Gebilde. -Sie sind rund oder
etwas länglich und sitzen am, freien
Rande der unteren Stimmbänder ze-
wohnlich zu beiden Seiten. Die Farbe
ist gelblich oder röthlichweiß, die Größe
gleicht der eines Stecknadelknopfes. Sie
geben nie in Geschwüre über, erleiden
aber glücklicherweise nicht selten eine
Rückbildung. Sie sind viel häufiger
bei weiblicten als bei männlichen Per-
sonen beobachtet worden und bei Sän-
gern und Sängerinnen wiederum sehr
viel öfter, al bei andern Menschen.
Sie entgehen durch starke Anstrengung
der Stimme, vielleicht auch durch feh
lerhaftcs Singen. Meist werden sie
als eine Wucherung der oberflächlichen
Faserschichten des Stimmbandes er-
klärt. Nach Professor Krause-Berlin
werden sie lediglich durch den Miß
brauch des Stimmorgans beim Sin
gen. nicht beim Sprechen hervorgeru
sen. Die durch sie veranlaßten Stö-rungen-bestehen
darin, dah die Ge-
sangsstimme in gewissen Lagen er-
schwert wird.weil das schadhaft gewor-
dene, durch die verdickten Wucherungen
stellenweise ersetzte elastische Gewebe die
Hervorbringung des Piano und der
Mittellage nicht mehr gestatte; eine fer
nere Folge ist der baldioe Eintritt von
Ermüdung bei allen Gesangsleistun-
gen. Der Sänger ist somit genöthigt.
für die ausfallenden Register Ersatz zu
schaffen, und er kann dies nur durch
eine stärkere Anspannung der Stimm
bänder erreichen, wobei jedoch der Ton
begreiflicherweise an Schönheit und
Weiche einbüßt. Er bekommt entweder
einen kehlenden Klang, weil er zu sehr
im Kehlkopf selbst erzeug! wird, oder
der Brustton beginnt zu überwiegen,
wodurch die Ausdr'cksfähigkeit beein
trächtig? wird. Ferner kommt es noch
durch stärkere Spannung der Stimm
bänder zur Bildung weiterer Ber
dickungen. zunächst an denSängerknöt
chen selbst, dann an denjenigen Stellen,
die durch stärkere Reibung besonders
mitgenommen werden. Als Behand
lung empfiehlt Prof. Krause zunächst
vejcnders uhe und Verbot des Sin
gens. um die Knötchen zur Rückbil
düng zu bringen. Wenn jedoch d2
durch keine Beseitigung erzielt werden
kann und das Interesse des Kranken
die Wiederherstellung der Stimme ae
bieterisch fordert, so muß die OperZ
tion .eintreten, selbstverständlich unter
möglichster Beschränkung auf die !l:i
nen Auswüchse selbst. Ausführlicher
hat sich Dr. Capart aus Brüssel über
die Behandlung der Sängerknötchcn
ausgesprochen. Er unterscheidet eine
hygienische, medikamentöse und opera
tive. An eine Heilung durch bloße
Ruhe glaubt er nicht, da diese wohl die
Kehlkopfentzündung, nicht aber die
Sängerknötchcn beseitigen könne. Un
ier medikamentöser Behandlung ver
steht er das Einblasen zusammenzie
hender und antiseptischer Pulver. Pin
selungen mit Höllenstein, die Aetzungen
mitIhromsäure alles wirksame,
aber gefährliche Mittel, da sie über die
Grenzender eigentlichen Erkrankung
hinaus wirken - und Entzündungen
herbeiführen. Als bestes Verfahren
ist daher die operative Beseitigung der
nötchen zu bezeichnen. Dafür ist die
Benutzung stumpfer Pinceton nicht ge
eignet, die zuweilen viel herausneh
men und durch Beschädigung des
Stimmbandcs die Singstimme für
immer beeinträchtigen können. Eine
galvanokaustischeBehandlung ist bescn
deis geeignet, wenn die Knötchen so
klein sind, daß man sie mit der Zange
nicht zu fassen vermag. Neubildungen
.sind immer möglich und müssen daher
durch gesundheitliches Verhalten sorg
fältig vermieden werden. Jnfolgedes
sen ist nach der Operation vollkomme
nes Stillschweigen und Vermeidung
des Singens für mindestens einen
Monat geboten, späterhin auch Wechsrl
der Gesangsmethode, des Negisters
und. wenn es sich um Umgebungen
handelt, womöglich auch des Lehrers.
Der Aufenthalt in Luftkurorten wie
Ems und ähnlichen ist selbstverstLnd
lich von Vortheil. ,
Phosphor unter das
Essen mischte der fast 60jährige Tag
löhner Hilmsdörfer aus Bimpflingen
in Württemberg seiner Tochter und de
ren drei unehelichen Kindern. Als Mo
iiv zu dieser That wird Eifer
sucht angegeben. Hilmsdörfer hat mit
seiner eigenen Tochter in einem sträfli
chen Verhältniß gestanden, das n cht
ohne Folgen geblieben ist und beschloß,
sie zu todten, weil sie die Absicht hatte.
in turier Qfit an fieirotivn- Natk? nnh
I " 0 K) l " " " - ""
Seilte; wurden verhaktet...,
k , ( n a n K (i ,' A ft . '. i ', 1 M
tteVsVff3
r""
i.l.l.
-Wck. förnn dassi-N;?.
M
jf cy
IQ
mf
Iß
Ml
)M0.
jyV"wW?N)ß ')
Selilrn und Geifieöfähiaktttcu.
Ob mit dem größeren Gehirn auch
die geistigen Fähigkeiten wachsen, ist
eine Frage, die cine genügende Auf-
ilärung noch nicht gefunden hat. Wäh
rend man bei manchen großen Gelehr-
ten und anderen geistig Herdorragenden
Menschen nach ihrem Tode ein auch der
Masse nach besonders enttvZäeltes Es-
Hirn festgestellt hat, fehlt es such nicht
an g?gentbciligen Xeispielcn. Es
kommt zweifellos nicht nur vor, daß
geistig hochbcdeutende Menschen ein
üehirn don verhältnißmäßig geringem
Gewicht besitzen, sondern es ist auch
mehrfach beobachtet worden, daß sehr
schwere Gehirne ganz unbedeutenden
oder degenerirtcn Personen zugehörten.
Nun ist es aber eine ganz bekannte
und sicheraesteUte Thatsache, daß die
Entwickelung des Gehirns nach Größe
und Gwicht in der Thierreihe mit der
geistigen Entwickelung bis zum Men-
schen hin immer zugenommen hat, so
daß ein gewisser Zusammenhang mit
der zunehmenden geistigen Bedeutung
doch wohl vorhanden sein muß. Der
berühmte englische Biologe Ray Lan
fester hat über die Bedeutung der
größeren Gehirnmaffe eine bemerkens
werthe Theorie aufgestellt, die wenig-
stens ein gewisses Verständniß vermit-
telt. 2)er Gelehrte weist auf den be-
glaubigten Umstand hin, daß die aus
gestorbenen Säugethiere, die während
der erdgeschichtlichen Epoche des Ter
tiär lebte:, und ' in den Resten ihres
Knochengerüstes erhalten sind, im Ber
gleich zu ihren noch jetzt lebenden Ber
wandten auffallend kleine Gehirne be.
sessen haben müssen, was ja aus dei
Form und dem Raumgehalt des Schä
deis mit Bestimmtheit geschloffen wer
den kann. Ebenso hat der Mensch eis
größeres Gehirn ds die menschen
ähnlichen Affen, deren Entwickelung in
eine frühere Zeit und auf eine niedere
Stufe zu verlegen ist. Worin besteht
denn nun der Vortheil der größeren
Gehirnmasse. und wie ist es zu erklä
ren. daß sich das Gehirn innerhalb der
Thiergruppen in der beschriebenen Art
fortschreitend entwickelt hat? Um
darüber in's Klare zu kommen, muß
man festzustellen suchen, worin Haupt
sächlich das Uebergewicht der mehr
entwickelten Thiere gegenüber ibren
ausgestorbenen Vettern und Vorfahren
und worauf im Besonderen das gei
stige Plus des Menschen im Vergleich
zum Assen zu finden ist. Lanlester
sieht den Hauptunterschied, um es mit
einem Worte auszudrücken, in der
Lernfähigkeit. Der Mensch ist weniger
von angeerbten Instinkten abhängig
als ein Affe, und aus diesem Grunde
kann er sich mehr individuell ent
wickeln, weil sein geistiger Standpunkt
nicht bereits von den ererbten Eigen
schaften in so hohem Maße ausgefüllt
ist. Man könnte danach so weit gehen
zu sagen, daß der Affe Verhältniß
mäßig klüger geboren wird als der
Mensch, weil auf ihn in höherem Maße
die Fähigkeiten derEltern einfach durch
Vererbung übertragen werden, wäh
rend der Mensch erst durch die Samm
lung eigener Erfahrung und durch sie
tiges Lernen auf die Höhe feiner Ent
Wickelung gelangt und so die ererbten
thierischen Instinkte durch eine höhere
Gehirnthätigkeit ersetzt. Für den
Kampf ums Dasein ist diese dem Men
schen eigenthümliche Fähigkeit, das Ge
Hirn individuell auszubilden, jeden
falls viel werthvoller, als es für das
Th!er die gleichbleibenden, von den frü
heren Generationen überkommenenJn
stinkie sein können. Somit findet Lan
kester die Bedeutung der größeren Ge
hirnmasse darin, daß sie ihrem Besitzer
eine -größere (Zrziehungs- und Ausbil
dungsmöglichkeit ertheilt, und er sagt:
Ist diese Vermuthung berechtigt, so
dürfen wir den Schluß ziehen, daß in
allen Klassen der Wirbelthiere und bei
vielen niederen Thieren die stetigeTen
denz vorhanden ist und gewesen ist, die
Lernfähigkeit an die Stelle der nur er
erbten Gehirnthätigeit. d. h. der In-
stinlte. ZU setzen und daß dies durch
eine Vergrößerung der Hirnmasse er
rziÄt wird."
,
Brigantenromamik.
' Auf dem Berge Scöpparrone. in der
italienischen Provinz Reggio. mehr als
2000 Fuß über dem Ä!eeresspiegel,
hatte dieser Tage ein Redacteur des
Forriere die Napoli" eineUnterredung
mit dem berühmten" Briganten Giu
seppe Musolino, der seit längerer'Zeit
der Schrecken von ganz Kalabrien ist.
Musolino ist ein schöner blonder Jüng-
ling von sympathischem Aussehen, von
der Sonne gebräunt, mit schwarzen,
lehr lebhaften Auen. jft auf Intelli
M 1 . v ' ? ' :M ' V ( '
s f V r
C? ist sn, dasselbe i, namttt sowohl
xs'.t taltrni Setter, wir heben
LZheunzatiSkttS
ode?
Ncuralgle.
es ist gant dasselbe U.H die Ort
odr Urszcl,e sein n:ag,
C?
Jalioös HsL
Ifrcaft lSc fixere Heilmittel
V ) S : w V U W V f N
genz ichließen lassen; seine Hände sind
mit Narben bedeckt. Er stellt sich als
ein Opfer der irdischm Justiz hin und
will nur deshalbRäuber geword:n sein,
um sich an seinen Feinden rächen zu
ILnnen. die ihn vor Jahren unschuldig
in's Zuchthaus gebracht haben, aus
dem er übrigens schon nach kurzer Zeit
entflohen war. Er hat seitdem sein
Rachewerk gründlich besorgt und eine
ganze Anzahl seiner vermeinten Feinde
in des bessere Jenseits hinübergeschiclt.
Musolino erzählte dem Journalisten
ein Interview mit einem Straßenräu
ber. 3000 Fuß über dem Mceresspiegel,
ist doch sicher das Modernste vom Ä!o
lernen , daß er zwei junge, hübsche
Schwestern habe, die fortwährend wei-
nen und für ihn beten. Seine Schn?e-
ster Grazia habe ihn auf dem Berge
von Aspromonte besucht und ihn unter
Thränen und Küssen gebeten, daß er
sich nicht mehr von ihr trennen möge;
sie wollte ihm folgen oder von seiner
Hand getödtet werden. Um meine
Rührung zu verbergen." sagte Muso-
lino, mußte ich das Mädchen von mir
stoßen, so daß sie zu Boden siel. Dann
floh ich und habe seit damals keinen
aus meiner Familie wiedergesehen. Ich
erfuhr nur, daß mein Vater lange krank
war." Musolino war bei dieser Er
zählung tief erschüttert; seine Augen
füllten sich mit Thränen, und er neigte.
bitterlich weinend, das 5aupt. Bei
dieser Gelegenheit öffnete sich der Hem
denschlitz vorn an seiner Brust, und der
Journalist erblickte eine kleine silberne
Schaumünze. Als er fragte, was diese
Schaumünze darstelle, führte Muso
lino die Medaille mit frommem Augen
aufschlag an die Lippen und sagte: Es
ist die heilige Familie, die ich immer an
rufe, wenn ich Hilfe l rauche. Der hei
lige Joseph steht mir bei in meinen
Kämpfen mit der Polizei; er hilft mir
bei der Flucht; er ist mein rettender
Engel." Auf die Frage, ob er bei den
vielen Mordthaten nicht Gewissensbisse
fühle, erwiderte er im kalabresischen
Dialect: In Teufels Namen, nein!
Sie wollten mich wie einen Hund ster
den lassen. Ich war unschuldig, und
e suchten mich zu verdächtigen. Ich
!enne keine Gewissensbisse. Ich bin
nur betrübt darüber, daß ich hier und
da einen Irrthum begangen und auch
Unschuldige getödtet habe.- Was
werden Sie thun, wenn Ihr Rachewerk
beendigt sein wird?" fragte der neugie
rige Zeitungsmann. Auswandern
werde ich," erwiderte der Räuber, und
wenn das nicht sein kann, werde ich die
Medaille küssen und mich mit einem
Revolverschuß tödten. Lebendig sollen
mick meine feinde nickt fanaen. Wenn
sie mich doch fangen sollten, so habe ich
hier noch etwas, um m:ch zu todten.
Bei diesen Worten nahm er eine kleine
lascbe mit Gift aus der Tasche.
Dann erhob er"iich, legte die Flinte um
die Schulter, schnallte den Gurte! fester,
fleckte zwei hübsche Revolver und einen
Dvlch hinein und verschwand.
Boshaft. Junger Dichter:
Ich muß wirklich heirathen!" Freund:
Ja, ja, Du mußt endlich Deinen Le-
erirels verooppem:
Polizisten,' C o n st a b l ? r
und andere Sicherheitswächter bewa
chen, bis an die Zähne bewaffnet, das
GerichtshauZ. das Gefängniß und die
öffentlichen Gebäude in Morristown,
Pa.. weil man befürchtet, daß Diebe
in die Gebäude einzubrechen und darin
fürchterlich zu Hausen beabsichtigen.
Diese ungewöhnliche Vorsicht ist eine
Folge der Entdeckung, daß Einbrecher,
denen selbst das Heiligste nicht mehr
heilig ist. sich gewaltsamen Zutritt zum
Gerichtsgebäude verschafft und die
große Metallglccke. welche seit 80 Iah
ren die Kuppel schmückte, gestoblen ha
ben. Wahrscheinlich werden sie auch
das Rathhaus demnächst ausplündern.
Wenn sie dabei auch die Stadtbeamten
mit stehlen, hat die Bevölkerung nichts
dagegen einzuwenden.
David Wholly und seine
Haushälterin. Edith Bittenbender. in
Shamokin. Pa.. hatten sich bereits des
Oefteren durch ihre Trunk- undStreit
sucht in unliebsamer Weise in derRach
barscbast bemerkbar gemacht, so daß sie
verhastet werden sollten. Als Polizist
Paine und Constabler Gottschalk am
Hause anklopften, wurde plötzlich die
Thüre aufgerissen und Wholly, fowie
die Donna" begannen, mit Revolvern
auf die Beamten zu schießen, welche
das Feuer erwiderten, mit dem Resul
tat. daß David Wholly, von einer Ku
gel über dem Herzen auf den Tod ver
wundet. zusammenbrach., während die
holde Edith", nachdem sie Psine in's
Vein geschossen, verhaftet wurde. Gott-
schall trug auch einen Streifschuß am
Halse davon.
Dr. J, k. Sutcliffe,
Wund-Arzt,
Geschlechts-, Urin- und Rcctunr.
Krankheiten.
Ossicc: 155 Ost Marlct Stt. Tel. 9
C!ficttunben: m !0Uhr Dorm.:2ku4Uhr N
C. C. Everts,
Deutscher Zahnarzt,
ll! llcrd Pennsylvania Str.
(BaS wird auf WunlÄ angewandt.
Dil, J0S. E, ,
Erschlich und-HarnkanIheitcu.
20 West Ohio Str.
)p c
200 Ost McCartY-Str.
CdrMunden: 8b'lS9Uhr Lorm.;
2 bis 3 Uhr Nachm.; 8 bis 9 Uhr Abds.z
Sonntag von s bis 9 Uhr Vorm. und
7 bis 8 Uhr Dben S.
Telephon im
DR. CARTER & Co.,
:: Tie zuverlässigen Tpezialisten ::
Cir.c 2zä?!j?e Sn'abruna in Ict Vrhandlunz 6cn
chronischen, nervösen und Spezia!
ttrankdeiten. Blut- und H a u t !rar.:t;nifn,
EkAkna, ttnrn, ü'.tin. rergrößme Trüsm, Ha!5
kran!Kr::cn und (rtärcü:? in denkbar kürzester Zsil
oebeil!. Erschöpfende rankdeiien, nerdescr
AN. vhvsisöer Verfall, nervöse Äd
nah???, Wassersuüt, Krampfader, öpi
! e v s i c ur.d Hämorrdoiden erfolgreich bchan-
veir.
Srrrchen Cie ror oder schreiben Tie für Jv.foria-
tien. T5mr:vme-Au5eis cnö Buch gratts. CenfsU
tation in rrNch uud engniq frei.
OfficeTtunden : It. Cottcr & C?o..
5-1? ; 2-0; 7-8.3. 114 Eüd Illinois t.
Conazs: -110. Indianaxrliö. Ind.
U. g. 8. m
hat feine Ofsi nach dem
Willoughby-Gebaudc,
No. 224 Nord Meridian Ctr., erste Etese.
reriegl.
Ofsice.Stunden: Vcn L Ui 4 Uhr Nackmittag.
3',Hcn: Clfire 2JS-Wodnung ECC.
Ve Wodnunz br-.nöft sich w.e btettcr
1337 Nord Xeiiiiteylvanla St.
Dr. I. B. EirKpatricit
7-!dklandklt
Frauenkrankheiten und Krankhei
ten deS ?!eetums.
Hämerrdvide ttnt sie riet n Vtkifi
rung kd.ilt.
0l5: Vvvj Boilding, 31 CitCtloElr.
WALTER FRANZ
SahttsAvzr,
ffic. iOH Cil üicrltt.Sttofef, Coff-n LIcck,
Zimmer 48.
Ossiust7!den : 9 !2a?in.; 1 5 71m.; 7 9 btnb
ScnnligS Den 10 Uhr P. tu NKrNm.
Otto Deppermann,
Deutscher Zahnarzt.
3Xnjestic Gretceucle.
Zimmer Ns. 207.
ir, L. A. GltEIFiER,
euu stehlt sich kt die
ScrpjTcgnng Imttt Thiere.
3 Kranke f ferbe werde entgtgenaenovime
und erhalten bcfjetc Kd Wartung alÄ in tljiei eigene
ttfillung.
18 diS 24 Oft Ofi.SNaße.
kelephon 005. Wshaung 1798.
Theodore F. Seither
ge1chiSter und zuverlässiger
Pech- und K!es-Tacher,
AsvHalt. und Gilsonit-Tacher.
Engros-Händler in allen Arten von
Dachmaterialien.
Telephon St.
30 1 7osi Haryland St.
Südwrslliche ttdt dv S.ssixp- nd V?arltd E
VeVnethen :
Zimmer im
MajesficGebaeude
zu rcduzirtcn Preisen.
Das feinste Osfice-GebSude in der Stadt.
Vollständig feuerslcker. Schnelle Fahrstühle
und aüe modernen Bequenilichkeiteu.
.Nachzusragcn bei
GREäOms & AFPELf Agenten,
für die Indianapolis Gas Co.
W. GIERKE,
Deutscher :-: Vuchdinder,
631 Süd Telawar Str., (Hinlerhauk.)
Herr . Vinsrang. 17 Süd ZllQbaa.Srreke nim
Zür mich Vefteaunge entgegen.
P i i
ttljlcr,
Ättfpf
V
MS
MB
vQ Mtz
i SW
Jp
v I"
Vn-Ä
mw
Xr ll?4yiJ
YtS
Wjl5.MWchl
von
wimm?
Lcbcnsvcrsichcruns.
5!ew s)vrk Life Insurance Cornp. 1
fy. Varnbkrarr, Cp. Acent.
2(0 Jr.diana Trust mtt
meriean Central Life 5ns. Co.. 8 Ost Max.
let Ctr. E. V. MarUndale, PraZ.
Cavito! nW.m.
Kutschen nnd NcpNatunn.
NedbiNs. Jrrin k Co., 32 Cjt e-rzia CN.
Spiclc und Spiclwaarcn.
Mäher. Charles k Co.. A W. Vashingon.
Truggistcn (Vholcsalc).
Indianapolis Trug Eo.. 21 . haryland.
Ward Bros. Trug Co.. 120 L. ridialr.
Sagen und Werkzeuge.
E. C. Attir.s Co., 402 110 S. Tllinci5.
Truft-Compagnien.
Jndiana Trust Co. & Safcly Va-.:!t
, Safe Tcposit VauZtö.
Fletcherö Elfe Teposit. 3l) t SaRingtta.
Boxes und aufwärts.
CaMlMIcr.
HuntinJtvn &, Page, 13 51 st Market.
$iavM und Mus!!2likN.
Berlin & Sernior, 59 Cst Marlct Ctr. '
LandvirtUchaUlche'Ecräthe u. WZgeu
Holten W. B. Mfg. Co.. 339 Oft Wash.
H. T. Cc7.de Iiplcment Co..
27 31. Cavitol ÄVA.
Winter k Hunincl, 221 2S. csljinßtcn.
Zuckcrwsärcn (Wholcsale).
Taggett k Co., 18 Weft Gecr5ic Etr.
Echnittvaaren.
NurdhY, hidbcn k Co.. 135 Z. Meridia.
Habens k Eeddes Co.. 206 S. Meridian.
GrNndcigcnthulZ und VcrsilbcnlNg.
Spann, Jchn S. Sl Co.. 80 Oj: Dkarket.
FcukrvcrsichcruNgSgescLkchaktcn.
Judiana Jnsurenc Co., Chas. Echurma?
Präs.; Thos. B. Linn, Secretär.
Eisen- und Blechwaarcn, Gewehre.
Layman & Cncy Co., 111115 S. Merid.
Leder, Tlcibricmen, Packmatcrial.
Hide. Leather k tn
227 S. Meridian Stx.
Wnndärztliche Instrumente.
W. H. Arrnprong & Co., 224 S. Meridi.
Pumpen, Wasserleitung, Fahrzeuge.
Comftok & Cronse Co., 371 S. Meridian.
Obst und Produkte CoulTlssion.
Eyerup & Co.. 2224 S. Telaware Str.
JceCrcam.
kZsurnaS. R. W., 212 N. Pennsylvania Cte.
Bauholz.
Coburn, Henry, Georgia Str.
Weißblech.
Tenner k Cullivan. 216 . Meridian Ctk.
Putzwaarcu.
Fahnley k McCrea, 240 S. Merisian Ctr.
Bäckereien.
The Parrctt k Taaqart Bakery. Tel.
Dryce's Batery. 14 Ost South Ctr.
HZte. Handschuhe etc.
Hendrickson, Lesler k Co., 131 E. Meridia.
Eise' und Schmiedewaareu.
Lonnegut Hardware Co.,
120124 Oft Washington Ct.
Eisen und Stahl.
Holliday, W. I. k Co., 107 S. Nerid!ar.
Schuhe und Stiesel (Wholesale).
W. D. Cooper Choe Co., 127 S. Meridian.
Te Hendricks. Pance Co., 215 C. Meridian.
Banken.
The Capital Rational Bank. 23 S. Meridia
Ctr. M. B. Wilson, PrZs.
W. T. Ehurchman, Kassirer.
Leichcnbcstatter.
Erinsiklne? BrcS., Ü22 Oft Market Ctr.
Farben, Oele und Glas.
The A. Vurdsal Co., 102 S. Meridian Ct,.
Indianapolis Paint k Color Co.,
240248 Massachusetts Vve.
" Grocers (Whslcsale).
Geo. W. Ctout, 207 C, Meridian Ctr.
Vrinkmeycr, Kühn k Co.,
211 C. Meridian BtK
Severin k Co.. 51 S. Meridian Ckr.
M. Q'Connor k Co.. 47 S. Meridian Ctr.
I. C. Prry k Co., 26 W. Gkorgia Qtt.
Adolph Frey
(0!d Freedom & Rifiht,)
Hotary Public, Translator,.
Corresponöent etc.
No. 970 West Walnut St
Täte Blako St. Car.
RlPAWS TABülES
Are inten Jcd sor chUorcn, ladies and all
who preser a medicinedisguised as coa
scctioncry. ' They rn2yrowbchad (put
wp iti Tut Boxes, scvcnty-twb In a box),
pricc, rwenty-sive cents or sive boxc$ fer
onedoliar. Any drugjistwiilgctlliKii
is you Insist, and they may aWays be jf$2
ebtained by Tcztilhz &t pnee t j
TIatircTis larr-l ' " I
M.iputU VrO
U)mp3ny
naio tü
BPniICi'!-
OL'
1 i n. . i y?fwyyffc i
V
bi
cz
V