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Jndiana Tribüne.
Erscheint Töglick, und Souniags.
Hon?gegrlen von der
TRIBUNE PUBLISHING CO.
JndiauaxvliZ. Ind.
Office : 28 Süd Alabama Straße.
1171.
Die tägliche .Xribünf erscheint jeden Nach
mittag und Testet, tciit Träger in'S HauS geliefert,
ob ex tet Poft zugeschittt.
1 Cent per Tag
t
Ernt die che oder bei Vorausbezahlung $3.00
tat Jahr.
al ein,iae aitseitige fccntctratiictf Abendblatt
im 6atf jndiana mit einer arögeren Girculati)
alt irgendeine andere dei.tjch Zeitung.
T a b e l i e b t e st r Orqan der Teutsen inb aller
deutame?!ianl,k?en vereine uns .rgaaiionr.
Tt
ie pepulärfte und dede uirrdfie deutsche demo
tätliche ücuu3 der ladt und des Staates In-
trat
b! ' 1. " l
n, eigen find, durch die Tribüne- die weiteste
SJerttttfung nd treten anertannz den besten Erfolg.
tit Sonnta gblatt der .Tribüne" ist hai
beigste und deste teutsche Famitienblatt großen
3ormai im Staate und wrqcn seiner Reichhaltigkeit
und des Irgfa'.:ig geadelten Jnyall4 allgemein de
liebt. ai Sonntagiblatt kostet nur 5 Cent?, mit
dem Adenddlalt zusammen Zv EentS per Woche, vom
Träger in' Hau gestellt oder per Post versandt.
Enteret! &t In(lianaplis P. 0. as gecond dass
reail matter.
Samstag, den 15. September 1900.
Versonen. ntlAe die Stadt Sdrend
i er Sommer Monate Ofrtaiien, kennen die Tribüne"
n Vvst zugeschickt er:?a::en. wenn die öresscn in der
Offt:e adgezedeil cüer schriftlich eingesäet werden.
Editorielles.
Wie es heißt will Gouverneur
Rooscvklt in Nebraska an einem Tage
sechszehn Spietsches" halten, jedenfalls
um Propaganda gegen 16 zu 1" zu
machen. Vielleicht will .er auch
Bryan's Rccord" als Dauerredner
brechen.
,
Man muß sich zu helfen wissen.
In Chicago läßt die Straßenreinigung
viel zu wünschen übrig, aber wenn eine
Parade angemeldet wird, wird die
Route wenigstens gefegt. Seitdem sind
Straßenparaden in Chicago an der
Tagesordnung. Das ist eine neue
Art, das Vergnügen mit dem Geschäft
zu verbinden.
um
New Jersey ist bekannt als der
Staat, in welchem die riesigen Moskitos
und die .Riesentrusts gedeihen. Troh
dem muß es dort sehr kleinliche Men
schen geben, denn kürzlich erhielt ein
Friedensrichter in Jersey City für eine
Trauung von dem betreffenden glück
lichcn Bräutigam ganze ,10 Cents und
der betreffende Friedensrichter nahm die
10 Cents auch an.
Deutsch Amerikaner, die ihre
herrliche Muttersprache so wenig achten
und ehren, daß sie dieselbe nicht einmal
ihren Kindern zu erhalten suchen, viel
mehr sich mit Kind und Kegel nicht
schleunig genug vcrenglischen zu können
glauben, beschämt ein so hochgebildeter
Cnglish-Amerilancr wie der hochw'ste
Bischof Spalding von Peoria, der ge
rade herauserklärt; Wie thöricht wären
die Deutschen, auf einmal ihre Mut
tersprache preiszugeben, die so innig
verbunden ist mit der Religion ihres
Herzens, mit den Träumen der Kind
heit, und deren Literatur eine Gold
grübe klassischer Reichthümer geworden
.ist!" '
Den Verleumdern und Verklei
nern der Prosperitäts-Aera sollte der
Prozeß wegen Hochvcrraths gemacht
werden.
Hier.der Beweis. Am 31. August
lieferten sich Corbctt und McCoy. in
7!cw York einen Faustkampf. Corbett
blieb Sieger und erhielt als Sieges
gcspreis' 30,000. McCoy bekam
$18,000; der Kampf dauerte etwa 20
Minuten.
Ein bischen Talent, und das Geld
fliegt einem in diesem Lande zum Jen
ster herein. Daß es unanstellige Men
schen giebt, die gar kein Talent haben,
dafür können doch die ProsperitätsAu
guren nicht verantwortlich gemacht wer
den! John Mitchell, der Präsident der
Vereinigten Kohlengräber Pennsylva
niens, sagt in seinem- Appell an das
amerikanische Volk, daß das Jahres
Einkommen eines pcnnsylvanischen
Bergarbeiters $250 nicht übersteige.
Da haben wir die - Talentlosigkeit in
krassester Form. Man muß eben der Ge
sellschaft nützliche Arbeit liefern, solche
Arbeit, wie die Kohlcnlords, der Präsi
dent McKinley, Corbett und McCoy
der Gesellschaft leisten. Dann wird es
einem wohlgehen in der Prosperitäts
Aera.
!!
Xir Bei einer Durchbrennerei
wurde gestern der No. 147 Woodruff
Place wohnende Horace Caldwell leicht
verleht uud später durch die Ambulanz
in seine Wohnung geschafft.
Lokal-Nachrichten.
(5lks Karneval in teteoiue.
(?ine gastliche Horberge.
Am nächsten Montag findet in Louis.
ville der E!!s Karneval statt. Gleich
wie hier ist auch dort als besondere
Anziehung ein Blumenkorso geplant.
Die zugesagte Betheiligung seitens der
Geschftshäufer mit Festmagen(k'Ic,at8),
sowie Privatleuten mit ihren eigenen
Fuhrwerken, verspricht ein glandcndes
Bild.
Von hier ist die Indianapolis Brcw
ing Co., welche von ihrer Louisvillcr
Filiale aus ein ausgcdchntesVGcschäft
im Süden betreibt, durch einen prachti
gen Prunlwagen vertreten.
Bekanntlich hat die Indianapolis
Brcwing Co. aus der Pariser Wcltaus.
stellung als einzige aus 38 amerikani
schen Mitbewerbern die große goldene
Medaille erhalten. Diese Auszeichnung
ist in der Darstellung des Wagens ver
sinnbildliche
Besuchern in Louisville können wir
bei dieser Gelegenheit das neueröffnete
Hotel cclbach gern cmpschlcn. Es
ist dies ein "European Hotel", wie so
bald kein zweites gesunden werden kann.
Der Herbergsvater, Herr Otto -Seel
bach, hat es an nichts fehlen lassen um
seinen Gästen den Aufenthalt angenehm
zu machen. In Verbindung damit steht
ein ganz vorzügliches, altdeutsches Re
staurant, dessen Leistungen in 5pcis und
Trank dem Fremdling bald das Gefühl
der Behaglichkeit und Gemüthlichkeit er'
wecken. Man lenke fomit feine Schritte
zur si. und Main Str., alles llcbrige
sindet sich dann von selbst.
Tcr llcinc Etadthcrold.
Herr und Frau Albert Gall sr. kehren,
heute aus dem Osten zurück.
Herr und Frau Lihner sind aus Bay
View, Mich, zurückgekehrt.
Frau May Wright Sewall, welche
vor mehreren Monaten als Reprüfen
tantin des International Council of
Women zur Pariser Weltausstellung
gefahren war, ist zurückgekehrt.
Heute Morgen starb Laura Anna
Habency,das jüngste Töchterchcn von
Henry F. Habcney im Alter von 7
Monaten und 24 Tagen. Erst vor
wenigen Monaten hatte Herr Habency
seine Frau verloren. Jetzt das Kind.
Die Beerdigung stndct am Montag
Rachmittag um 2 Ilhr vom Trauerhaufc
1132 R. Illinois Str. aus statt.
Herr Bcrnard Vonnegut und Familie
traten heute eine längere Reise nach
Deutschland an. Die Familie bleibt
vielleicht zwei Jahre. Herr Vonnegut
dagegen ' kehrt in einigen Monaten
wieder zurück. Gestern Abend brachte
der Musilvercin ihm und seiner Familie
ein Ständchen. Auf dem Rückwege
hielt man vor der Wohnung des Herrn
Robert Lieber und brachte ihm und
seiner jungen Frau ebenfalls ein
Ständchen. Nachdem fröhliche Einkehr.
Die Damen, welche sich gestern Preise
bei der vom Damenverein des Männer
chors veranstalteten "Euchre Party"
erworben hatten, sind folgende:
1. Preis Frau -Meidner aus St.
Louis.
2. Preis Frau Chas. Off.
3. Preis Frau Adolph Seiden
sticker, Sr.
4. Preis Frl. Gretchen Frick.
5. Preis Frau L. Meier.
G. Preis Frau I. Aufderheide.'
7. Preis Frau Anding.
8. Preis Frau hovey.
9. Preis Frau Theo. Reyer.
Preisgewinnerin beim ThierSpiele
war Frau Fred. Francke.
C Louis Kramer, 819 S. Se
nate Avc. wohnhast, wurde gestern
Abend irrsinnig erklärt. Er ist gemein
gesährlcch.
EXT Der 71 Jahre alte Farmer Abel
Harmon heirathete gestern die 21jährige
Cora Gasper. Er ist ein vermögender
Mann.
Die beste 5 Cent Cigarre in der
Stadt : Mucho's Longfellow.
JCJ Heute Vormittag um 11 Uhr
siel an der Ecke der Fulton und. New
York Str. der No. 401 N. Noble Str.
wohnende C. A. Albertson plötzlich todt
zu Boden. Ein Herzfchlag war die Ur
fache.
XC7 . Heute Vormittag verhaftete
die Polizei den No. 855 Rhodc Island
Str. wohnenden Joe Hilem wegen
Diebstahl. Er soll aus dem Geschäft
von . Lee Geiger, 247 Massachusetts
Ave., $14 gestohlen haben..
Jndimin Tribüne, Samstag,
, Äissionssest ;
Tcr. Evang. Zionökirche.
, Morgen feiert die. Evang! . Zions
kirchc ihr Missionsfcst. "AmBörmit.
tag hält ! Pastor I. C. - Nestel aus
Utica,- N.' Y. die "Jestpredigt uyi am
Abend sprechen die Pastoren Schory und
Nickisch. Der Vormittagsdicnst ist der
wie immer .gebräuchliche. Abends wird
der Kirchcnchor mehrere Lieder singen.
Feuer.
Die Feuerwehr wurde gestern, achtmal
alarmiri. .Fünf stille Alarme wurden
abgegeben und an den anderen stellen,
wo es wirklich 'gebrannt hatte, bcttiigt
der Verlust zusammen nur $65.' '
.i-J - ; ' '
j i-
7 In bcrn7 Dorfe Whceling?
Erant öounty, sind elf Blattern fälle
entdeckt worden.
c? Heute Vormittag brannte ein
Gcfpann der Bäckerei von Hitz durch.
An der Ecke der Kcntucky und Rircr
Ave. stieß der Wagen gegen einen Tc
legraphcnpfostcn. Der Kutscher, Howard
Grayson, wurde hinausgeschlcudcrt, er
hielt jedoch , nur leichte-Verletzungen.
Die Brode lagen überall auf der Straße
umheri "
Philip und Leo M. Rappaport, Ad
volatcn, Zimmer 730 und 731 Lew
Building. Neues Telephon 3245.
SXjT Prof. Albert Schurman aus
Ft.Lcavcnworth,Kan., welcher während
des spanisch amerikanischen Krieges
durch Anwendung von X-Strahlcn
manch: Kugel aus dem Körper verwun
detcr Soldaten entfernt hatte, befand
sich gestern auf der Durchreise nach
China in Indianapolis. In der Office
von Dr. Eisenbciß und ' Dr. Karchncr
machte er einige fehr interessante Expe
rimentc rnü den X-Strahlen. - Cr ist
dem Hospitalcorps in China' zugetheilt.
tLG- Frl! Alice Ashby, Vorsteherin
der Krankenwarterinnknschule des städ
tischen Hospitals, hat ihre Resignation
eingereicht:' Sie wurde sofort angc
nommen. Frl. Ashby hatte vor . Kur
zem Streit mit einem jungen Mädchen
gehabt und als Dr. Pouchcr, Superin
tendcnt.des Hospitals, Frl. Afhby auf
forderte, das Abgangszeugniß des jun
gen Mädchens zu unterzeichnen, hatte
sich Frl. Ashby geweigert. . Frl. Anna
Hand aus Cincinnatsist in 'ihre Stelle
ernannt worden.
. . i
Tie tägliche Tribüne" kostet
nur sechs (5cnts die Woche durch
den 'Träger iVci Haus geliefert.
Mit dem Tonntagsblatt zusammen
kostet das Blatt nur 10 ?cnts dk
Woche.
Verpönte Fülyer und Schirme.
In , manchen' Äädten unseres Lan
des waren im heurigin Sommer die
Sonnenschirme und auch die Regens
schirme' wenigstens für die fafhionable
Frauenwelt, so gut wie nicht borhan
den; und in anderen waren sie immer
hin herzlich wenig im Gebrauch dieser
Damenwelt zu sehen. Aehnliches läßt
sich' von, kn Fächern sagn, d. h. von
ihrer tatsächlich Benutzung; ja die
selben spielten eine noch geringfügigere
Rolle. Die unberechenbare Göttin
Mode hat diese, schönen Dinge Heuer
unpopulär in Damenkreisen gemacht,
soweit dieselben vollständig unter ihrem
MachtLebotIehen. ; .
Ns!ngs' bet diesjährigen Saison
wurden Fächer in großen Mengen ge-
kauft; aber gegenwärtig scheinen nur
wenige fashionable Evastöchter Lust zu
haben, sie herumzutragen, obgleich sie
zu der Toiletten - Ausstattung des
summer girl" von 1900 so hübsch
wie nur je passen., Man legt sie lieber
auf Verandas, Polsterkissen und an-
derswo herum, wo sie vielfach zur Er
höhung des artistischen Effectes beitra
gen. Allerdings hat der Frauenfächer
von jeher rnehr zur Klasse der maleri
schen und artistischen, als der wirklich
nützlichen Dinge gehört.
Auch hatte Anfangs des SommerS
das Gerücht, daß das heurige Som
mermädcl. ihren Teint ganz weiß und
ungegerbt" bewahren ' müsse, einen
Buhm in weißen und rothen Sonnen
schirmen . verursacht, welche' für die
wirksamsten Abhaltungsmittel in die
ser Beziehung gelten. ' Aber dieses Ge
nicht bewahrheitete sich so wenig, wie
so manche andere Gerüchte aus Hof
kreisen". ' Wenn sonnenverbrannte
Hände und Gesicht keinen Schrecken für
die hübschen Damen mehr haben cd:r
sogar für fashicnabel gelten, dann ist
es ganz natürlich, daß das Sommer
mädel nicht mehr diel Lust hat. sich mit
einem Sonnenschirm zu belasten, ob
gleis) die Last nicht'groß ist. An man.
chen Vergnügungsplätzen werden Son
uenschirrne wohl als Costüm-Schmuck-siück
mitgesührt.aber selten aufgemacht.
Die noch schwereren Regenschirme sind
durch die fashionablen Regenkleider
zum guten Thetl verdrängt worden.
'.. Mvlwürdigerweise finden gleichzct
tig die verpönten Regen- und Sonnen
schirme da und dort mehr Anklang in
unserer' Männerwelt.
den 15." September 1900.
Neisc,. vor 200 Jayrcn.
Daß Meltaus s:el7:.gkn wie so v:e
lcs andere ehne- die-Eisenbahnen un-
denkbar waren, wird sich ja jeder selbst
sagen; wie.es aber den vielen Leuten,
die jetzt nach Pzris pilgern, ergangen
wäre, wenn sie ihre Reise vor 200 Iah-
ren hätten machen sollen, davon wer-
den wenige eine richtige Vorstellung
haben. Die Direction der Eisenbahnen
im französischen Ministerium der öf
fcntlicten Arbeiten' hat auf der Welt-
ausstellung eine Reihe von Karten und
Seichnungn vorgeführt, die Aufklä-
rung über die Entlriclelung der Ver-
kehrsgeschwindigkeit in Frankreich seit
dem Ende des 17.- Jahrhunderts ge
ben. Da ist z. V. eine Karte aus dem
Treuen Anzeiger oder Führer für
Reisen" vom Jahr: 1763. entworfen
von' einem Geographischen, Ingenieur
am Königlichen Obserrstorium". Da-
rauf findet 'sich der Verlauf einerReise
verzeichnet, die man zu jener Zeit mit
der Dillience von Paris nach Lyon in
101 Wegstunden ausführen konnte. Am
fünften Tage um 6 Uhr Abends konnte
man in Lyon eintreffen, wenn man
Morgens immer früh auf war. um die
Wagenfahrt rechtzeitig fortzusetzen.
Gegenwärtigfährt der Mittelmeer-Ex-
preß in J stunden 24 Minuten von
Paiiö nach Lyon. Besonders ern?äh
nenswerth ist ferner ein für die Au
stellung besonders entworfenes Karto-
gramm. das mit seltener Anschaulich
keit die Entwickelung der Verkehrs
geschwindigkeit vom Jahre 1692 bis
1000 vorführt. Zugrunde gelegt ist
eine Fahrt von Paris nach Calais
(295 Kilometer), die der Schnellzug
jetzt in o Stunden, also" mit einer
mittleren Geschwindigkeit von 90,8
Kilometer in der Stunde, durchläuft.
Nun ist serner auf delnselben Wege an-
geben, wie groß die von den früheren
Beförderungsmitteln zurückgelegten
Strecken in dem Zeitpunkt sein wür
'den. in dem der heutige Schnellzug den
Bestimmungsort Calais bereits erreicht
hat. Die Karosse vom Jahre 1692 be-
finde! sich erst 5 Kilometer von Paris
entfernt, hat also nur 1.6 Kilometer in
der Stunde zurückgelegt. . Die Dili-
oence von 178 stebt 12 Kilometer von
Paris entfernt, ist also mit 3,6 Kilo
meter. stündlicher Geschwindigkeit ae
fahren. Ein Postwagen vom Jahre
1814 ist 22 Kilometer von Paris zu
finden, ein Postwagen vom Jahre
1834 im Abstände von 32 Kilometer,
dann ein Eisenbahnzug aus dem Jabre
1867 in 193 Kilometer und endlich ein
Eisenbahnzug von 1887 in der En!
fernung von 212 Kilometer. Die Ge
schwindigkeit betrug danach im Jabre
1814 stündlich 6.8 Kilometer, 1834
9,7, 1867 59.5 und 1887 65.3 Kilo
meter. Zur Reise von Paris nach Ca
lais brauchte man also 1692 7 Taqe.
1786 3 Tage. 1814 40 Stunden. 1834
28 Stunden. 1867 5 Stunden und
1900 31 Stunden. Die Fahrpreise sind
für die Beförderung in de? ' Karosse
von 1692 annähernd dieselben gewesen
wie heute in der Eisenbahn erster
Classe, während sie in der Diliaence
von 17&6 und in dem späteren Vosiver
kehr erheblich theurer waren. In
dritten Classe der französiscken Eisen
bahnen fäbrt man hcute um die Hälftl
bis ein Viertel biüiaer als mit &n
früheren Beförderungsmitteln. Eine
cindrücklickere Illustration der durch
die 'Dampfkraft ersolgien Verkehrs-
Umwälzung km kaum gegeben IM
den.". .' ' '' '
In New B r i t a i n, Conn.,
wurde Chas. Croppr. welcher seine
Frau geschlagen und mit Füßen getrc-
tin, weil sie sich geweigert hatte. Bier
für ihn zu holen, zu $200 Geldbuße
und sieben Monaten Gefängniß verur
theilt. Die schwer mißhandelte Frau,
wesebe im Gerichtssaale zugegen war,
drückte ihrem Manne, nachdem er vr
urtbeilt war, die Hand, küßte ihn und
sagte, es thue ihr leid um ihn.
EineK merkwürdigen Tc
des starb der 18 Jahre alte Robert A.
Morris in Waterloo. Md. Er befand
sich bei vollkommener Gesundheit und
hatte sein Abendbrod beendet, als er
einen Pfirsich zu essen begann. Dabei
verschluckte er eine Honigbiene, die ihn
in den Schlund stach. Eine Schwel
lung bildete sich sofort, und in weniger
als einer halben Stunde starb der
junge Mann an Erstickung.
In dem pennsylvanischen
Orte Olympia ist ein Rassenconflict
ausgebrochen. Dort wurden die Schu
len wieder eröffnet und im Hinblick auf
die starke Negerbevölkerung hatte man
sür die farbigen Schüler separate
Schulen und farbige Lehrer vorgese
hen. Die Neger aber führten ihre Kin-der-zu
den Schulen der Weißen und
verlangten, deren Aufnahme. - Das
wurde abgelehnt. Da sich aber das Ge
rücht verbreitete, daß die Neger zuge
lassen werden sollten, so erschienen die
Eltern der weißen Kinder und nahmen
dieselben nach Haust. Keine Partei
will nachgeben.
Heinrich Kurz,
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