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Indiana tribüne. (Indianapolis, Ind.) 1878-1907, September 21, 1900, Image 1

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(ßrsdjciitt icpfit Ittadimitiafl itnfr ponntag ittorcua.
Jahrgang 24,
Indianapolis, Ind.. Mag, den 21. cptairticrii)Op.
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Zlüslattd Depeschen
3l,ls China,
. ,
Die M amiQ Joris ddu Dm
genommen.
Die Letzteren erlitten aber große
Verluste.
Mehrere EXpeditionen von pe
- kittg ans abgeyaugen.
,
!
TZe Lage in Tudafrika.
m.iNf Srtf inn ' Forts, nördlich von Taku. von den Ver
Lord Äobert- meldet, daj, von dem ,en eingenommen worden seien.
ocren-Heer i Die Verluste der Verbündeten sollen
sehr bedeutend sein.
Nur uoch einige maraudirende Banden j Am Dienstag war der Kommandeur
übrig seien. j der Forts aufgefordert worden, sich in-
; nerhalb von 24 Stunden zu ergeben,
2Z hgUä!,iichc KricgZschiN Eeldkk. widrigenfalls die Forts erstürmt wer.
laud
n
Wird den Praßdeuten Krüger nach
Holland dringen.
Grubenunglück in Böhmen.
35 Bergleute ümgclonlNttn.
! Aus China. ,
Peking, 14. Sept. General
Chaffee ist dafür, daß die Truppen in
einem aus Zelten gebildeten Winterla
ger untergebracht werden sollen, im
Falle sie in Peking bleiben sollten. Er
hält dies für besser, als sie in unzesun
den Gebäuden einzuquartieren.
Es werden wahrscheinlich 10,000
internationale Truppen über Winter in
Peking bleiben. Der größte Theil davon
wird aus Deutschen bestehen. Eine An
zahl der Truppen wird vielleicht auch
auf die umliegenden Stubte vertheilt
werden. Die Japaner werden die mei
sien ibrer -Truppen nach Nagasaki zu
lückschicken. Die Russen werden wahr
scheinlich 2000 Mann hier lassen.
Ei?.e gemeinschaftliche Expedition
nach Paoting ist von den Deutschen.
Engländern und Franzosen geplant
worden. Die Kaiserin - Regentin hat
sich bereit erklärt, nach Peking zurückzu
kehren, wenn ihr der nöthige Schutz ga
. M 1 1 1 V a CTt f nrrrrirStrVMT
Generäle'ünd dieesann 'sind er ! leute getödtet und 15 verletzt wur
rliit 23iaeni, - biesc S3erantortli!ett cn' . - ' r
.zu übernehmen. iVom Sozi allsten - Kongreß.
London. 21. Sevt. Die beute aus ' Mainz. 21. Sept. Der deutsch:
Peking einaetroffenen Depeschen bestär -
ken V:roacht beüalick, oer St:lluna
Rußland. Die Dailv Nerss" veröf- i die Ealwe:-R:so!utwn an. ln 'der oie
fentlicht ein Telegramm aus Peking Abschasfunz des Schutzzolls. . Einfüh
'des Jn-alts. Laß die Russen oie anderen ' rung von F:eihano:l und B.'rstaatll
Mächte nur veranlassen wollen, ihre ! chunz cer sämmtlichen Eisenbahnen des
'Truppen zurückzuziehen. 'Reiches verlangt uno gegen die Jnter-
Auch der Pekinaer Korresponoent oer : essen-Sphären". namentlich in China,
Mornu-.z Pcst" drückt dieselbe Ansicht protestirt wiro.
aus. Er erklärt, daß Herr De Giers ! Es ist ein: bekannte Thatsache, daß
uickit ae5cn wir), außer die anderen Ge -
sanoten gehen ebenfalls. Die russische
Gesanfchaft (atte Vorbereitungen zur
Abreise getroffen, dieselben indessen wie
der aufgegeben und wartet auf weiter:
.Instruktionen. Diese Verzögerung ist
nur deshalb erfolgt, weil die anderen
Gesandten noch nicht abgereist sind.
General Chaffee hat die Vertheilunz
von Reis an die Nothleidenden angeord
net. Dieser Plan ist gut. 'wenn auch
etioas verfrüht. Was zunächst noth
wendig ist. ist Sicherhek! des. Handels,
so daß die Bedürfnisse ungehindert über
all hingelangen können. - Dies kann je
doch erst geschehen, wenn die Boxer und
. ihre Anhänger zu Paaren getrieben sind.
Die Lage i n .C h i n a.
London, 21. Sept. Im britischen
.auswärtigen Amt wurde am Donners
tag die Erklärung abgegeben, daß die
Mächte es nicht für gerathen gehalten
hätten, den russischen Vorschlag zum
.Zurückziehen der Truppen anzunehmen,
da sie zuoerlässiz: Nachrichten erhalten,
daß die Borer bereit seien. Peking wie
der zu besetzen, soöalo die Verbünoeten
sich zurückgezogen hätten."
Peking. 16. Sept.. via Taku. 20.
'Sept. Aktwe militärische Operationen
.wetten binnen Kurzem wieder begonnen
weroen, um Kohlen- und Leöensmihel
oorräthe herbeizuschaffen, die Pässe im
Normen zu öfsr.en un) den Handel wie
.der zu beleben.
General Chaffee uns der britisch: Ge
neral Barrow hatten während des Tages
.ine lange Konferenz uns beschlossen
.dann, eine britisch-amerikanische Ko-
.lonne unter General JameZ H. Wilson,
1300 Mann stark, nach Pan Hai Tien
.zu schicken, um das dortige Arsenal zu
-nehmen und die Boxer zu vertreiben.
Die Kolonne, die am 16. ausrückt, be
steht aus z.-vei Bataillonen, vom 9. Ver.
St. Jnf.-Regiment. - einer Abtheilung
vom 14. Ver. St. Jnf.-Rezinnt und.
00 Briten wl öier Geschützen,
sn cer onreren? rouroe aua oe i
schlössen, den deutschen ctommanocui zu
ersuchen, eine Kolonne westivärts zu
schicken, um dort die Boxer zu vertreiben
uns die normalen Verhältnisse wieder
hetellen' '
Die Japaner und Franzosen operiren
! im Noröosten von Peking.
i cm:i cn. f e
Xfw sern osriauf oer oerc 'aincnu
nern gehörigen Kriegsbeute ist begonnen
worden. General Chassee hatte zuerst
die Absicht, den Plunder zu verbrennen,
er hielt es aber schließlich für besser, rast
dem Erlös die -hungernden Chinesen zu
speisen.
Die
P e i T a n g - Fo rt Z
ge
nommen.
V e r l i n , 21. Sept. Eine Depesche
des Lokal-Anzeiger- aus Shanghai
meldet, dak die Pei Tang- und Lu Tai
uc:i luuiuzu. un vcui -auyii nuuicii
4100 Deutsche, 4000 Russen und Trup
! pen anderer Nationalitäten Theil.
Aus Südafrika.
London. 21. Sept. Lord Ro
berts telegraphirt von Nelspruit, an der
Pretoria - Delagoa Eisenbahn, nicht
weit von der Grenzstation Kcmatipoort
entfernt, wie folgt:
. Von den 3000 Voeren, die sich vor
den heranrückenden britischen Truppen
aus Komatipoort zurückgezogen haben,
haben 700 die portugiesische Grenze
überschritten; andere sind desertirt und
haben sich nach verschiedenen Gegenden
zerstreut, und der Rest hat den Komati
Fluß überschritten. Er befindet sich jetzt
in den südlichen Ausläufern der Lom
bobo Berge, südlich von der Eisenbahn.
Ein allgemeiner Krawall scheint
stattgefunden zu haben, als die Boeren
die Hoffnungslosigkeit ihrer Sache ein
sahen. Sie haben ibre Long Toms"
und Feldgeschütze zerstört, und von der
Voeren Armee ist weiter nichts mehr
übrig als ein paar marodirende Ban
den. Kelly Kenny beschäftigt sich mit
einer dieser Banden, die eine Position
bei Doornberg inne hat.
Gruben - Explosion.
D u x. Böhmen, 21. Sept. In der
Frisch Glück Kohlen - Zeche bei hiesiger
Stadt fand am Mittwoch eine Explo
sion schlagender Wetter statt, bei der 3!5
! Sozialisten-Konzres; nahm am Don-,
! nerstaz mit uberivaltigenoer Majorität
! Herr Catwer uns einige anoere oer De
legaten, die für die Resolution stimmten,
in Wirklichkeit zu Gunsten von Schutz
zoll und Reciprozität sind, namentlich
insoweit Amerika in Betracht kommt,
daß sie es aber nicht für thunlich halten,
diese Prinzipien öffentlich zu befürwor
ten.
Vom holländischen Parla
' ment. '
Haag, 21 Sept. .In der ersten
Kammer der Generalstaaten sagte am
Donnerstag der Premier Dr. De Beau
fort, eine bezügliche Interpellation beant
wortend. die Regierung der Niederlande
habe England benachrichtigt, ' daß sie
Schadenersatz für die Ausweisung der
Angestellten der Netherlands Railway
aus Transvaal beanspruchen würde.
. In Bezug auf das' Anerbieten Hol
lands, den Präsidenten Krüger von ei
nem holländischen Kriegsschiff von Lo
renzo Marquez nach Holland bringen zu
lassen, sagte Dr. De Beaufort, daß Hol
land dem Präsidenten Krüger das An
erbieten gemacht habe, als die Regierung
erfahren, daß Herr Krüger aus Gesund-heits-Rücksichten
Europa besuchen wolle.
Die Regierung habe aber gleichzeitig die
britische Regierung von ihrer Absicht un
terrichtet und die letztere habe, nachdem
sie für die Information gedankt, erklärt.
daß England der Abreise des Herrn Krü
ger keine Hindernisse in den Weg legen
wolle.
In Bezug auf China sagte der Pa
mier. daß der dortige holländischeMili
tär-Kommandeur angewiesen worden sei.
keinerlei militärische Maßregeln zucr
greifen. .
Das Defizit der holländischen Regie.
rung für . das Jahr 1901 wird auf
5.250.000 Gulden abschätzt.
Der holländische Kreuzer Gelder
land", der sich jetzt bei der Insel Perim
im rothen Meere befindet, wird den Prä
sidentew Krüger in Lorenzo Marquez
abholen.
Vierzia Personen ertrun-
ken. .
L o n d o n , 21. Sept. Einer Depe
sche aus Athen zufolge sind bei dem
Stranden des egyptischen Postdampfers
Charkieh" an der Insel Andros, einer
der Cycladen, vierzig Personen, von der
Besatzung wie von denPassagieren, ums
Leben gekommen sind.
Aus dem Deut schen Reich.
Berlin, 21. Sept. Der Sultan
von Marokko Hai hier darum nachge.
sucht. . daß Deutschland die Initiative
ergreifen solle, um 'seine Differenzen
mit Frankreich, auszugleichen. DasAus-
kZärtige Amt hat aber nicht die geringste
Neigung, dem Antrage nachzukommen.
Die Beziehungen zu Frankreich sind seit
nahezu dreißig Jahren nie besser gewe
sen als jetzt, und der Kaiser beeinflußt
das Auswärtige Amt speziell' bahin
diese Beziehungen weiter zu pflegen.
Hauptmann von Besser von der Ka
meruner Schutztruppe" ist der neueste
Held- in einem deutschenKolonialskan-
dal. Auf einer sogenannten Strafexpe
dition nach Ekkois ließ er seine Solda-
ten plündern, sengen und brennen. Er
wurde vom Major von Komptz auf
Grund ttn Klagen anderer. Offiziere
abgesetzt. Major von Komptz leitete auch
eine Untersuchung gegen den Haupt
mann von Besser ein. Dieser ist Ritter
des eisernen Kreuzes, wie auch des Kro
nenordens vierter Klasse.
Der Dockarbeiter - Streik in Ham
bt.rg nimmt immer gefährlichere Di
mensionen an. Die Streiker griffen die
Nicht - Union - Arbeiter mit Messern
und Knüppeln an. Drei Polizisten und
zehn Arbeiter, welche der Union- nicht
angehören, wurden gestern schwer ver
wundet. Sechzig von den Streikern sind
verhaftet worden. '.
Wie aus Shanghai gemelvet 'wird,
wird Deutschland auf die Schleifung der
Fang Tse Küstenforts bestehen aU Vor
bedingung zu den Friedensunterhand-
lungen. . :. . -.
Die Freisinnige Zeitung" nennt, die
Parade, welche morgen bei der Ankunft
Waldersee's in Shanghai, abgehalten
werden soll, eine neue Ausgabe des
Waldersee-Unsinns-.
Ein Anarchist gesucht.
R o m. 21. Sept. Die hiesige Po
lizei hat die von New Fork und anderen
amerikanischen Hafenstädten davon ver
ständigt. ' daß der Anarchist Granotti
nach den Ver.Staaten abgesegelt ist und
daß sie seine Auslieferung verlangt.
Prinz Ludwig g e h z t.
Rom. 21. Sept.' Prinz' Ludwig
von Savoyen. Herzog der Abruzzen,
wurde bei feiner Ankunft in ' Neapel jn
demonstrativer Weise empfangen' Ci-vil-
und Militärbehörden,' wie auch-die
Vertreter hochbedeutender Wissenschaft
licher Gesellschaften bereiteten dem, küh
ncn Nordpol - Reisenden einen enthu
siastischen Empfang. Offiziere des bri
tischen Kriegsschiffes ..Surprise".' das
oben in der Bai von Sorront liegt, nah
men an der Feier theil, die ihre höchste
.Weihe dadurch erkielt, daßder König
Victor Emanuel III. di: Versammlung
durch sein . unerwartetes Erscheinen
überraschte und seinen Vetters den Her
zog der Abruzzen und arktischen For
scher, vor den Augen der Menge herzte
und küßte. .Der Herzog wird sich vor
läufig nach Copodimcnte begeben,' um
sich dort einige Zeit zu erholen. '" -
Ein I n t c x v i e w mr tÄ e u t
. ,, Hobson.' ' . r ;rc.i.
B a n e o ü b e r, B. C.. 21. Sept. '
Eine hiesige Zeitung veröffentlicht-'ein
Interview mit dem Leutnant'- R.-P
Hobson, in dem der Letztere gesagt -ha-ben
soll, daß die spanischen Schifft ' i
der Bai von Manila nickt vom Ädmiral
Dewey in den Grund geschossen worden
seien, daß' vielmebr die Spanier die
See - Ventile geöffnet und' dadntch
selbst die Schiffe zum Sinken gebracht
hätten. Das Feuer der amerikanischen
Schiffe soll nur verhältnißmäßig wenig,
Schaden an den spanischen Kreuzern
angerichtet haben.
Der H'o w a r d - Mo r d p r o z e.ß.
F r a n k f o r t . Ky.. 21. Sept.
Hatte Jim Howard am 30. Januar ei
nen Schnurrbart? Das ist die Frage,
an welcher in erster Linie seine Freiheit,
ja vielleicht sein Leben hängt. Alle Ent
lastungszeugen und der Angeklagte
behaupten fest, daß an jenem Tage sein
Gesicht glatt rasirt gewesen sei. . Bow
man Gaines, Ben. Rake und James F.
Daly, welche Howard als den Mann
identifizirten, den sie anr 30 Januar
sahen, beschworen , daß er einen
Schnurrbart hatte. Ex-Staatssekretär
Parker, welcher Howard gelegentlich
seines Prozesses in London. K., sah,
behauptet das Gegentheil..
- Die Vertheidigung hat "ihr Beweis
Material erschöpft. Sie legt ihr ganzes
Gewicht lediglich auf obige Frage, wo
durch sie ein Alibis für. Howard nachzu
weisen hofft, und läßt sämmtliche an
dere Punkte, von denen aus die An
klage angefochten werden, könnte,, unbe-rücksichtigt..
J,,la,td Depesche,,.
Coqc in Muckn
Das Standrecht wurde
heute aufgehoben.
Die Truppen bleiienaber noch bis
aus Weiteres in der Stadt. 1
- .
Malirscheilllikli noch nn '1,vv
Leichen unter den Trümmern. .
Pom Kohlengräber-StreiL.
, ,
Soweit alles ruhig und die Situation
unveräudrrt.
, Ef-Gonv. Nogcr Walcott
i
Lehnt die Ernrnnunz zum Votschaftcr
in Italien ab.
Nachrichten von den Philippinen.
Die La.ge i n G a l o e st o n.
G a l v e st o n. Texas, 21. Sept.
Jeder Mann, der Willens ist. zu arbci
ten. ist hier angestellt worden. Das
Ausräumen-der Trümmer geht schnell
von Statten und bi: Stadt fängt wieder
an. ein geschäftiges Aussehen zu er
halten. Die- Houston Post" veröffentlicht
eine reoidirte Liste derer. -die bei dem
Sturm um's Leben gekommen sino.
Diese Liste ist mit großer' Sorgfalt zu
sammenzestellt worden und die Zahl rcr
bekannten Todten wird darin auf 4754
angegeben.' ; . .
In der Nacht'züm Donnerstag wurde
ein Neger von den Wachen erschossen,
als er versuchte, in ein Magazin einzu
brechen, das Lebensmittel enthielt., Es
würde kein Versuch gemacht, tt Leiche
zu identlfiziren und sie wurde sofort ver
brannte. '
.Kapt. Page von den Dallas Rough
Riders ist nach genauer Untersuchung zu
der .Ansicht gekommen, daß noch ünge-
fahr eintausend Leichen unter den Rui
nen liegen, welche die Stadt umgeben
Der erste Eisenbahnzuz traf am
Abend in der Stadt ein und der Handel
der Stadt wird von jetzt an wieder auf
leben. Sobald Baumwolle und andere
Fracht ankommt, werden eine groß: An
zahl Arbnter an den Werften Beschäf
tiung finden.
' Die Zahl der Hilfsbedürftigen ist im
mer nochetne sehr große, sie nimmt aber
mit jedem Tag ab. Jedes Haus, das
stehen geblieben ist, enthält jetzt zwei
bis fünsFamilien. Am Mittwoch wur
den wieder 273 Leichen gefunden. Man
glaub!.' daß am Ende der Woche die mei
sten Leichen geborgen sein werden. , Vom
Samstag an werden keine Lc'bensmittcl
mehr an Leute verabfolgt werden, die
arbeiten und Geld verdienen. 'Dies wird
dem Kleingeschäft wieder aufhelfen.
Wittwen, Waisen und Kranke oder Ver
krüppelte werden noch weitir unterstützt
werden, außerdem werden aber nur
Lebensmittel und Kleider an diejenigen
verabfolgt werden, die unfähig sind, zu
arbeiten." - -
Der Mayor Jones erlief am Abend
eine Proklamation, in der anaekündigt
wurde, daß am.Freitga MitiacT das
j: S tanbreasi "äufgey ö oen werden würde
und die städtischen Behörden dann die
Leitung .der Angelegenheiten wieder
übernehmen, würden.- - Dies war auf
lAnrathen des General Scurry gethan
worden, .der die Ansicht aussprach, daß
die Lage sich derart gebessert habe, daß
die , Civilbehörden jetzt . vollauf im
Stande sein würden, die Situation zu
bemeistern. ' Dies bedeutet aber nicht,
daß die Milizen sofort zurückgezogen
werden. Sie werden mit den siädti
schen Behörden cooperiren und nach wie
vor die Ordnung aufrecht erhalten. Die
Truppen werden wahrschinlich noch
drei Wochen in Galveston. bleiben.
Den größten Verlust an Menschenle
ben hat eine Familie. Namens Ratte
seau aufzuweisen, die weiter unten auf
der Insel wohnte. Von 45 Personen,
die der Familie angehörten, sind - 42
um's Lehen gekommen.' , .
.Der Bischof Gallagher von der hie
sigen katholischen, iKrche'. .erklärt, daß
der Verlust an dem katholischen Kir
cheneigenthum in Galveston $326,000
betrage. ' Von den Kirchenmitgliedern
sind 1100 um's Leben gekommen und
außerdem zehn barmherzige Schwe
stern und 80 Waisenkinder. :
Der Streik der Kohlen,
. - " .. c l ;
fr grober.. x .
PhUadelp' hi a Pa., 21. Sept.'
Alles ist ruhig und ordentlich," sa lau
tet der Bericht, aus. der. Streik'Region.
Einige. Lohlengräber schlössen sich auch'
am Donnerstag drn Streikern an jedoch
nicht, diele..- Die Aussicht. daß.die Gru
benbesitzer. sich. auf. irgendwelebe. laiieds'
gerkcylllcye ntschettng einlassen wer-
den. ist den letzten Nachrichten ' zufolge
sehr gering. Bater Philips von Hazlc-
ton kam indessen doch aus der Streif
gegend nach hier und hatte eine längere
Unterredung mit Erzbischof Ryan. um
irgend einen Weg zu finden, vermittelst
dessen der Streik durch ein Schiedsgericht
oder sonstige Mittel -beigelegt werden
könnte. Auch die protestantischen Geist
lichen in Hazleton machen ' Anstrengun
gen in diese Richtung und versuchen
ihr Bestes, eine Einigung' zwischen den
gegnerischen Parteien zu Stande zu
bringen.
Der Kohlenmangel machte sich' am
Donnerstag schön unangenehm bemerk
bar und obgleich die Readinz Co. ihr
übliches Quantum Kohlen fördert, so
haben die Händler von Hartkohlen -docy
schon Schwierigkeiten, genügende Quan
titäten von Kohlen zu erlangen. Die
von anderen Minen und Transport
Kompagnien geförderten Kohlen nehmen
jedoch rasch ab und werden, wenn der
Streik nicht beendet wird, bald völlig
eingestellt werden. .
Unverbürgte Gerücht: melden , von
Vorkehrungen, welch: die Sheriffs so
wohl 'wie die Grubenbesitzer treffen, um
etwaigen GewaUthätigkeiten seitens der
Streiker begegnen zu können. Man ist
überzeugt, daß es zu Zusammenstößen
früher oder später kommen wird, bis jetzt
sind die Streiker jedoch ruhig undAn
zeichen von Ruhestörungen sind nicht
bemerkbar.
Von den Philippinen.
Washington , D. C., 21. Sept.
Eine von General MacArthur einge
troffene Depesche bestätigt die bereits
von der Associirten Presse gebrachte
Nachricht von der großen Aktivität der
Insurgenten auf den Philippinen. Die.
Depesche lautet wie folgt:
' Manila. 19. Sept. An den General
Adjutanten. Washington. Die Jnsur
gcnten sind in ganz Luzon wieder sehr
aktiv und es haben Kampfe in der Nähe
von Carig und Estella in der Provinz
Jsabella stattgefunden. Die Zahl er
dortigen Jnsurg?nten wird-auf 500 ab
geschätzt. Es ist dieö wahrscheinlich
übertrieben, sie sind aber immerhin in
genügender Zahl, um einen, bisher ru
higen Distrikt in Gährung zu bringen.
General Samuel B. Joung meldet
zahlreiche kleine Zusammenstöße in, den
Provinzen Jlocan und er bat so drin
gend um Verstärkungen ersucht, daß'
eine Schwadron vom 3. Kavallene-Re-giment
und ein Bataillon vom 5. Ins.
Reg. ihm zu Hilfe geschickt worden ist.
Das andere Bataillon vom 5. Regiment
'geht ebenfalls dorthin, sobald es an-
kommt.
Die nördlich von Pasiz. gelegene Ge
gend, einschließlich die ganze Provinz
Bulacan, ist sehr unruhig und kleine
Zusammenstoße sind dort an der Ta
gesordnung. Dasselbe gilt für die süd
lich von Pasig gelegene Gegend, die
Provinz Tayobas eingeschlossen. Diese
Thätigkeit der Insurgenten war erwar
tet worden, und ich habe in meinem
Briefe vom 23. August und in einer
Kabeldcpesche vom 31. August darauf
aufmerksam gemacht.
- Am 16. Sept. griff Kapt. David D.
Mitchell mit 90 Mann von Co. L vom
15. Jnf.-Reg. in der Nähe von Sini
loa.n Pt?yinz Laguna, den Jnsurgen-ten-Gennal
siLes an.-d:r .bei.Müvl
lac in derselben Provinz mit 800 Mann
eine starke Position besetzt hatte. Es
kam zu einem desperaten Kampf,, in
dem Mitchell mit großer Hartnäckigkeit
über einen schmalen l25ad vorrückte. Die
'Soldaten - usilden häufig bis an di
l
Hüften im Wasser. Kapt. Cook mit
Mann von Co. K vom 1?. Jnf.-Reg.
und zehn Mann vom 37. Reg.7 die zur l
Unterstützung heranruckten,' konnten m
Folge des tiefen Wassers in einem Arm
desSees nicht an die Position des Fein
des gelangen. Die ganze Gegend steht
in Folge der kürzlichen Regengüsse un
ter Wasser und die. Offensivoperationen
werden dadurch sehr stark aufgehalten.
Nach einem Kampf, der eine.. Stunde
unk zwanzig Minuten gedauert, zog
sich das K'ommando nach Siniloan zu
rück. Als die Truppen am 18. Sept.
wieder vorgingen, stellte es sich heraus,
daß die Insurgenten in der, Nacht vor
her von Mavitac' entkommen waren.
Sie haben sich wahrscheinlich wieder in
die umliegenden Dörfer begeben, wo sie
sich wahrscheinlich bis auf Weiteres
oder bis 'sie wieder ins Feld gerufen
werden, als Amigos aufspielen werder
Die Verluste, . die alle auf Mitchells
Kommando entfallen, das aus vier Of-
fizieren und 130 Mann bestand, belau
sen sich auf 24 Todte und 19 Verwun
dete. .Unter den Ersteren befinden sich
Kapt. David D. Richell und Leutnant
George, A. Cooper vom IS., und unter
den Letzteren Kapt.. John E. Moran
bom M'Jnf.-Regt.' . . - ,
Ein Verlust von 33 Prozent'ist ein
Beweis für die Heftigkeit des Kampfes,
diefurchtlose Führerschaft der Offiziere
und die,Tapfer5eit der Soldaten. .
, Der Verlust der Insurgenten beläuft
Nchoweit .dies' böcmnt. ist..auf bn
Todte und HO Verwundete. Unter den
Ersteren befindet sich der Oberst Fidel.
i Gen. I. A. McClernand t
S p r i n g f ie l d, Jll., 21. Sept.
General John A. McClernand ist hier
im Alter von 83 Jahren gestorben. Der
Verstorbene hatte sich im Bürgerkrieg
wiederholt unter den Generälen John
A. Logan und Grant ausgezeichnet, na
rnentlich bei Fort Donelson, Shiloh
und vor Vicksburg. ' ' '
.Einer der Söhne des Verstinbenen,
Oberst Edward McClernand. ist Mili-tär-Göuverneur
von Cebu in den Phi
lippinen. .
Selbstmord-Versuch. 1
M i l m a u k e e. Wis 21. Sept.
C..Vogt Peters. - General-Agent für
eine große New Docker Lebensversiche
rungsgesellschaft in hiesiger Stadt, hat
sich am Mittwoch Abend im Juneau
Park eine Kugel in den Kopf geschos
sen. Seine Verletzung ist wahrschcin
lich eine tödtliche. Vogt Peters ist 60
Jahre alt und der Vater zahlreicher
Kinder. i
Verderbliches Feuer.
.T o l e d o. O., 21. Sept. Ve!
einem Feuer, das in der Nacht , zum
Donnerstag Henry Rosen's Lumpen
magazin zerstörte, kam der Kapt. John
Gallagher von der Leiter-Kompagnie
No. 30 üm's Leben und zehn Feuer
.Wehrleute wurden mehr oder weniger
schwer verletzt. Der Feuerwehrchef
Mayo brach zwei Rippen und wurde '
auch im Gesicht verletzt.
Mord im Wahnsinn. V
S u m p t e r, Oregon. 21. Spt.
Fred. Kane. der mit. seiner Frau und
seiner sieben Jahre alten Stieftochter in
der Näh: hiejsger Stadt wohnte, hat :n
einem Wahnsinns - Anfall seine Frau
und das Kind erschossen und das letztere
dann verbrannt, indem er das Haus an- .
steckte. Er schoß sich dann selbst ein4
Kugel in die Brust. Leute, die des We-. ,
ges kamen, fanden Kane und seine Fraii
m sterbendem Zustand in der Nähe lil
brennenden Hauses ausser Straße IiV
gend und' brachten sie nach 'Sumpter
Beide sind wahrscheinlich tödtlich t)ti
.wundet. Kane' hatte die Frau erst vor
wenigen Monaten geheirathet.
Ex -.Gouv. Wolcott lehnt
ab.
'. W a s h i n g t n , D. C.. 21. Sept.
Der frühere Gouverneur Roger Wol
cott von Massachusetts hatten Präsi.
denten von Europa aus brieflich benach
richtigt. daß er die ihm angebotene Er
nennung zum Ver. St. Botschafter w,
Rom, Italien, nicht annehmen könne.
. Ermordete amerikanische
Missionäre.
Washington, D.E.. 21.. Sept.
Im StaatsLepartement ist währen) des
Tages die folgende Depesche 'von dem
Generalkonsul Goonow aus Shanghai
eingetroffen: -
Soweit bis jetzt bekannt, sina die fol--genden
amerikanischen Missionäre er
moroet worden: Reo. Simcor,-.' Frau
und drei Kinder. Dr. 5zoözes und Frau.
Dr. Taylor. Reo. Pitkin uno ' Frls.
Goulv uno Morrill jn Paoting Fu;
Frls. Desmond und Manchester, in Ku
chau; Frls. Rice und 5)ustön in Lu
cheng; Reo. Cap? und Frau, Rev. G.
&-Wife& Äeo. Davis. Frls. Bild
und Partridge in Taiku; Reo. Atwater
uno Frau un) vier Kinder. Reo. Price
und Frau unv ein Kind in Jen Chow
Fu. : . '
' Von General Chaffee traf ebenfalls
eine Depesche im Kriegsdepartement ein,
die dieselbe Angelegenheit behandelt und
lautet:
P e i i n g. 17.. Sept. Auf. Johre
Depesche. No. 33 antwortend, kann ich
erklären, daß die folgenden Nachrichten
als zuverlässig gelten :
. Am 9. Juli nurden in Tayuan zwei
Töchter von Reo. Atwater und 26 An
dere ermordet. Am 31. Juli wurden
Clapp und Frau und vier andere in
Taiku ermordet. Atwater wurde am 15.
August mit seiner Frau, zwei Kindern
und sechs anderen von der ihnen geliefer,
ten Eskorte bei Pen Chow. in der Pro
vinz Shan Si, ermordet. Sechs Per
sonen: Dixon und Frau. Ocürren und
Frau, ein einzelner Mann und eine le
dige Dame, sind von der Mission dreißig
Meilen nördlich von Takuar. in die
Berge geflüchtet. Sie entkamen zu Pfer-
de und es ist möglich, daß sie ihren Ver
folgern entkommen sind."
Die deutsche Anleihe.
New Y or k . 21. Sept. Das Syn
dikat, das die deutsche Regierungs-An-leihe
übernommen hat. hat am Don
nerstaa beschlossen, daß die klcinenSub
L skribenten den vollen Betrag für den sie
gezeichnet haben, erhalten sollen; Die
jenigen aber, die große Summen ge-
zeichnet haben, erhalten nur einen klei
nen Prozentsatz von dem, was sie ver
langt haben. Fast der ganze Betrag der
Anleihe geht an Subskribenten, in den
Ver.' Staaten. .
CT Weitere Depeschen auf
Seite 5.
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