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Li Hunz Chanz hat die Absicht aufgegeben, nach Peking überzusiedeln und wird die Unterhand lungen mt dem russischen Gesandten, Herrn 2e Giers. beginnen, sobald die- je? hie? eintrifft. Die Expedition nach Pao Ting Fu Kird erst am 6. Oktober abgehen. Der deutsche General von Hoepfner wird dii Nolonne kornmandiren, die von Peking abg;ht und der britische General Gaze- Ue die von Tien Tsin Abgehenden. Die Russen haben Tonz Shan be- setzt, ohne auf Widerstand gestoßen zu sein. Eine 1700 Mann starke deutsche cto tonne unter dem General von Hoepsner stieß am Dienstag, den 23. September, südlich von dem kaiserlichen Wildpark auf eine Boxer - Abtheilung. In dem folgenden Kampf wurden 40 Chinesen getödtet und die übrigen stoben nach allen Ricktungen auseinander. Vier deutsche Soldaten wurden verwundet. ' Chi Hsin, ein Mitglied des Tsung Li Famen und notorischer Fremdenhetze? und Beschützer der Bozer. ist in der kai- serlichen Stadt von den Japanern ge fangen genommen worden. Es ist noch nicht bestimmt, was mit ihm geschehen wird. P e k i n g. 28. Sept. Via Shanghai, 2. Okt. Der Zweck der am Donners tag vorgenommenen Recognoscirunz südlich vom kaiserlichen Wildpark war, die dort befindlichen Chinesen zu bestra sen, weil sie auf eine deutsche Patrouille geschossen hatten. Die Kolonne des Ge nerals von Hoepfner. zu der auch eine Batterie Artillerie gehörte, verbrannte mehrere Dörfer, in denen Waffen ge funden wurden. Die deutsch-Kolonne marschirte dann nach Nan Hung Nen, wo sie vor der Stadt eine Boxerbande auseinander trieb. Die Hälfte der Boxer waren mit Gewehren bewaffnet und die andere Hälfte mit Spießen und Säbeln. Einige von ihnen stürmten bis auf 20 Fards an die Teutschen heran, ihre mystischen Aoxerbewegungen machend, die sie un verletzbar machen sollten, sie wurden ober alle niedergeschossen. . Das russische Marine j Budget. St. Petersburg. 3. Oktober. Einer halboffiziellen Bekanntmachung zufolge wird das bisherige russische Marine-Budget im Ganzen 97.097.656 Rubel betragen. Es ist dies um mehr als zehn Millionen Nubel mehr als im letzten Jahr. Die gewöhnlichen Ausgaben belau fen sich auf 60.000.000 Rubel, wovon 16.000.000 Millionen für die Verstar Zung der Flotte in Anspruch genom m:n werden, drei Millionen für die .Hafenbauten in Libau, zwei Millionen für diejenigen in Wladiwostok und drei Millionen für Port Arthur. St. Petersburg. 3. Oktober. 'Die ' russisch? Gesandtschaft ist am Montag von Peking nach Tin Tsin ab .gereist. Shanghai. 3. Oktober. In 'Tien Tsin bleibt vorläufig das Haupt quartier der Alliirten. Feldmarschall Graf Walderse: trifft dort Vorberei äungen für den weiteren Feldzug. Die Generäle der verschiedenen Kontingen -te haben sich von Peking ebenfalls dort hinbegeben, um mit dem Höchstkom mandirenden zu konferiren. Die Beziehungen der fremden Offi ziere zu Graf Waldersee sind die besten; .namentlich Russen und Franzosen stel len sich vortrefflich mit den Deutschen. Briten und Amerikaner halten sich re servirter. da sie befürchten, nicht, lange jneh? fllHo Kiu bleiben. Wären die Gruppen allem maygeveno. o wurvr alle Mächte in energischer Weise gegen China vorgehen. Allgemeinen Beifall findet es auch, daß die kaiserliche Stadt in Peking nicht weiter geschont werden soll, sondern späterhin Graf Walder see in einem der Paläste derselben sein Harptquartier aufschlagen werde. Aus dem deutschen Reich. B e r l i n. 3. Oktober. Nachstehen des ist der Wortlaut der Depesche, wel che der Kaiser von China an den deut schcn Kaiser geschickt hat : Grun! Ick bedaure von ganzen? yerzen. daß der Gesandte Ew. Mae stät ein Opfer des Aufstandes ge worden, der plötzlich über China her eingebrochen ist, den unsere Beamten nicht im Stande waren zu verhindern und durch :n unsere beiderseitigen Be ziehungen gestört worden sind. In ei nem Dekret haben wir angeordnet, daß auf einem Altar Opfer für den Ver storbenen dargebrachte, werden sollen und der Großsekreiär Kun Fan ist an gewiesen worden. Sühnopfer darzu bringen. Die Handelssuperintenden ten der nördlichen und südlichen H'ä fen sind angewiesen worden, die nöthi- gen Maßregeln zu ergreifen, damit der Sarg mit dem Verstorbenen nach sei nem Vaterland zurückgeschickt wird. Wenn er in Deutschland ankommt, soll auf dem Altar ein zweites Sühnopfer dargebracht werden. Deutschland hat immer die freundschaftlichsten Bezie hungen mit China aufrechterhalten. Wir hoffen deshalb, daß Ew. Maje stät auf alle Rache verzichten, damit so bald als möglich ein Frieden abge- schlössen und die Ruhe für alle Zei- ten hergestellt werden kann. Es ist dies unsere größte Hoffnung und un- ser ernstlichster Wunsch." Der Kaiser Wilhelm antwortete da- rauf am 30. September wie folgt : .An den Kaiser von China! Ich. d Deutsche Kaiser, habe die Depesche Ew. Majestät, , des Kaisers von China, er halten. Ich habe mit Befriedigung da- raus ersehen, daß Ew. Majestät begierig sind, in Uebereinstimmurg mit den Ge- boten und Gebräuchen Ihrer Religion für die schmachvolle Ermordung meines Gesandten, die im Widerspruch mit alltt Cicilisation steht, Buße zu thun; aber als deutscher Kaiser und Christ kann ich nicht zugestehen, daß das abscheuliche Verbrechen mit einem einfachen Opfer gesühnt ist. Und außer meinem ermor beten Gesandten sind auch noch eine ganze Anzahl unserer christlichen Brüder vor dem Throne Gottes erschienen: Bischöfe und Missionäre. Frauen und Kinder, die. um ihres Glaubens Willen, den ge waltsamen Märtyrer-Tod gestorben sind und jetzt als Ankläger gegen Ew. Maj: stät auftreten. Genügen die Sühnopfer, die Ew. Majestät anzuordnen beliebt ha ben, für die Ermordung aller dieser Un schuldigen? Ich halte Sie nicht persön lich verantwortlich für di: Schandthaten, die in Peking gegen die Gesandtschaften j verübt worden jmo, die bet allen Natw i nen der Welt für heilig und unverletzlich gehalten werden, wie auch nrcht für das schwere Unrecht, das so vielen Anderen, darunter auch den christlichen Unterrha nen Ew. Majestät, zugefügt wurde. Aber die Rathgeber des Thrones Ew. Majestät und die Beamten, auf deren Häuptern die Blutschuld eines Verbre chens ruht, das bei allen christlichen Na tionen Entsetzen 'erregt hat. müssen für ihre abscheulichen Thaten büßen. Wenn Ew. Majestät sie in der Weise bestrafen, wie sie es verdient haben, dann erst werde ich annehmen daß die Verbrechen in ei ner Weise. ' tlche die christlichen Ratio nen zufriede.fftellt. gesühnt worden sind. .Wenn Ew. Majestät Ihre Kaiserlich Macht -in diesem Sinne ausüben wollen und zu diesem Zweck die Unterstützung alle: geschädigten Nationen annehmen, dann bin auch ich bereit, mitzuwirken. Ich würde es auch gerne seben. wenn Ew. Majestät nach Peking zurückkehren wür den. - Aus diesem Grunde habe ich mei nen General, den FeldmarschaU von Waldersee. mstruirt. Ew. Majestät nicht nur mit den Ihrem Rang gebührenden Ehren zu empfangen, sondern Ew. Ma jestät auch den militärischen Schutz zu gewähren, den Sie wünschen und gegen die Rebellen vielleicht gebrauchen könnten. Ich sehne mich auch nach dem Frie den. aber nach einem Frieden, der für begangene Schuld Buße thut, der began gene Uebelthaten wieder gut macht und der allen Ausländern in Cbina Sicher heit für Leben und Eigenthum, und. vor Allem, die frei: Ausübung ihrer Religion sichert. Wilhelm I. R." Die Antwort des Kaisers Wilhelm auf die Depesche des Kaisers Kwang Su erschien zu spät in der Norddeutsche Allllgemeine Zeitung", um der Presse im Allgemeinen noch Gelegenheit zu geben, sie zu besprechen. Die Freisinnig; Zeitung- weist jedoch darauf hin, daß das Antwortschreiben mit der Note des Grafen von Bülow im Einklang ist, in der die Bestrafung der Rathgeber des Kaisers verlangt wird. Das Blatt bezweifelt aber, daß der chine sische Kaiser nach Peking zurückkehren wird, da dies den Sturz der Mandschu Dynastie zur Folge haben wurde. JiidiaiilipoliS, Ind.. Mittwoch, dm 3. Oktober 1900. Xit Zeitung' oeoanen ano). van. ?:r Kaiser mit solchem Nachdruck von dem Christenthum spricht und Bestrafung für die an den Christen begangenen Schand thaten verlangt, dies angesichts der That-sach-e, daß das heidnische Japan ebenfalls und mit den Europ'ärern gelitten und bei den militärischen Operationen eine her vorragende Rolle gespielt hat. Im All gemeinen aber hat die Zeitung wenig an dem Schreiben auszusetzen, das. wie es scheint, einen sehr , guten Eindruck ge macht hat. . ' , ;!, Ein hoher Beamter des Auswärtigen Amtes sagte in Bezug auf den Brief des Kaisers Kwang Su. es geht daraus her vor, daß der Kaiser persönlich sich im mer korrekt benommen habe und nur die jenizen für die Schandthaten . verant wortlich seien, die dem Kaiser die Zügel der Regierung aus den Händen genom men haben. Professor Harnack hielt am Montag vor der Missionsgesellschaft inHamburg eine Rede, in der er die Missionäre in China gegen de? Vorwurf in Schutz nahm, daß sie für den Aufstand gegen die Ausländer verantwortlich 'seien; er erklärte aber, daß christliche Missionare niemals Schutz vcn der Regierung ver- langen sollten und daß die Regierungen den Missionären niemals Extra-Terri-torial - Rechte geben und die Missionäre auch keine solchen verlangen sollten. Die Erben des verstorbenen Brauers Herrn Pschorr haben der Stadt Mün chen eine Million Mark für wohlth'a iige Zwecke überwiesen. - ' München. 3. Okt. .Am Timstaz fand hier die Vermählung des belgischen Thronfolgers, Prinz Albert von Belgien, mit der Herzogin Elisabeth von Bayern statt. Die - Cioil-Trauung ' fand im Thronsaal des , Königlichen Schlosses statt und ihr folgte die kirchliche Trau- ung in der Schloßkavelle. Nachher fand im Schloß ein Empfang statt. i Diebstahl im Vatikan. ., Rom, 3. Okt. Aus einemGelV schrank- im Vatikan haben Diebe für 357,000 Lire Werthpapiere und 3000 Lire in Silber gestohlen. Der Geld schrank, der sich im zweiten. Stock befin det, gehört der Verwaltung de aposto- lischen. Paläste, die für den Unterhalt der Pferde, für die Equipagen und die Dekoration der St. Peters - Kathedrale zu sorgen hat. Die Einbrecber wußten ohne Zweifel in den Gemächern genau Bescheid. ' ;. " , . . Dem Sultan entwischt. Paris. 2. Ökt. General Osman Pascha, ein naher Verwandter des ver storbenen Helden vcm Plewna" kam am Dienstag von Konstantinopel in Marseille an. Er war aus Konstan tinopel geflohen, da er im Verdacht stand, an einer Verschwörung gegen den Sultan betheiligt gewesen zu sein. Er wird sich zu seinem Verwandten, Mah moud Pascha, nach Paris begeben. Eine neue Riesenbrücke. Q u e b e c. 3. Okt. In Gegenwart des Sir Wilfrid Laurier und einer großen Anzahl eingeladener Gäste, wurde am Dienstag der Grundstein der neuen Brücke gelegt, die bei Quebec den St. Lawrence Strom überspannen wird. Die Brücke wird einen Bögen ha ben, der der größte in der Weit sein wird. Sie wird 5.000,000 kosten und soll im Jahre 1904 fertig sein. Ein diebifcher Gesandter. Valparaiso. Chili. 3. Okt. Der frühere spanischeGesandte in, Chili, Salvador Lopez V Guijarro,. hat, so weit festgestellt werden konnte, unge fähr Z100.000 unterschlagen, die spani schen Staatsangehörigen gehörten. Lopez hatte das Geld von der chileni sche. Regierung erhalten., um damit die Schadenersatzansprüche zu begleichen, die von Spaniern als Folge der Revo lution von 1891 anhängig gemacht wor den waren. Der Gesandte reichte gleich darauf sein Abberufungsschreiben ein und verschwand dann, ohne einen Cent an die zu dem Geld Berechtigten zu be zahlen.. m mm - Die Münzprägung. Washington. D. C.. 3. Okt. Dem monatlichen Ausweis des Münz Direktors zufolge wurden im Monat September in den Ver. Staaten für Z6.440.933 Münzen geprägt, nämlich : Gold $2,293,335. Silber $3,932,185 und Kleingeld $215,415. Ein verbrecherischer An schlag. Logansport. Ind.. 3. Oktober. Ein abscheulicher Versuch,, Leben und Eigenthum zu zerstören, wurde' am Montag Abend gemacht,' als Jemand im Grand Central Hotel in zwei Zim mern die Gashähne andrehte, ohne sie anzuzünden. Das Hotel war seit eini gen Tagen geschlossen und es befanden sich nur einige Dienstboten darin. Als der Gasgeruch immer mehr bemerkbar wurde, wurde nachgeforscht, und gerade noch zur rechten Zeit wurde eine Frau verbindert, ein Streichholz anzuzünden. Die beste ö Cent Cigarre in der Stadt: Mucho's Longfellow. Inland Depeschen. DerKohkengräbersircili Kein Nachgeben der Berg-leute. Enthusiastische Äkassenversammlung dcrCtrcikcr. Elltsehliches Llinchgericht im Süden. Ein Neger lebendig am Pfahl ver brannt. Der britische Tampfcr Biela" in deu Grund gebohrt. Die Mannschaft gerettet. ' Adele Epitzcdcr in neuer Auflage. Der Streik d e r Kohlen g r ä b e r. Philadelphia. Pa.. 3. Oktober. Bis jetzt macht sich noch kein Nachgeben in den Reihen der Streiker bemerkbar, obgleich in der ganzen Streikzegend noch weitere Bekanntmachungen von der beab sichtigten Lohnaufbesserung abgeschlagen j wurden. Die Strerker schemen entschlos sen zu sein, noch weitere Konzessionen zu erzwingen, vor Allem die Anerkennung ihrer nationalen, Organisation seitens der Grubenbesitzer. Das Hauptinteresse am Dienstag kon zentrirte sich auf die.Massenversammlung der Kohlengräber und die große Parade in Wilkesbarre. wodurch die Streiker ihr; Stärke dokumentiren wollten. An der Parade nahmen nach mäßiger Schätzung 15,000 Mann theil und ver Tag wurde in canz Wilkezbarre und an- dern Ortschaften des Countys als Fest. ta beganzen. , n derMass enversammlung sprachen Präsident .Mitchell , und andere Beamte der Organisation. Ersterer wünschte den Streikern zu den bisher, erreichten Konzessionen Glück und sagte, daß ihre Sache überall qls oercht anerkannt werde M'W"btt" Sltpüakt nicht fern' sei, wo sie für ihre Arb'.it angemessene Be Zahlung erhalten würden. Er rieth ih- nen. fest zusammenzuhalten und er hoffe, daß Niemand die Reihe der Streiker ver lassen würde, ehe ein Vollständer Siez errungen sei. Man hatte erwartet, daß Präsident Mitchell seine Stellung zu der offerirten Lohnaufbesserung von zehn Prozent oe finiren würde ;' aber abgesehen davon, daß er diese Konzession als einen Sieg der Streiker bezeichnete, machte er wei tek leine Kömmentare'dazu. Auch sagt: er nichts über die Wahrscheinlichkeit einer baloigen Konvention der Gruben arbeiter und auf eine dahinzielende Frage bemerkte er. nur,, daß bis jetzt keine der lokalen Verbände um eine Ein berufung einer solchen Konvention nach gesucht haben. , Ein bedeutsames Zeichen dieser Rich tung ergab sich jedoch auZ den Vorgän gen in Shenandoa, wo am Dienstag Abend alle loyalen. VerHände Versamm lungen abhielten uno Delegaten zu einer baloigst von Präsident Mitchell einzuöe rufenoen Konvention ernannten. Dies war der erste Schrill zu? Abhaltung ei ner derartigen Konvention. In der ganzen Streikzegend herrscht Ruhe und nur wenige Gruben waren im Betriebe. Das Chicagoer M o r d g e h e i m n i ß. Chicago. Jlls., 3. Oktober. Ob gleich vorläufig noch nicht das Geringste über die Identität, der Person bekannt ist. deren Kopf im Cedar See gefunden wurde, sind doch zwei Anhaltspunkte vorhanden, die vielleicht. zuz Aufklärung des Geheimnisses beitragen werden. Dt? Kopf ist derjenige einer Frau und sie hat entweder in einer größeren Stadt ge wohnt oder sie hat eine solche besucht. Die'silberne Gaumenplatte und die bei den falschen Zähne .deuten darauf hin. Die Zahnärzte, welche die Platte exami nirt haben, erklären auch, daß sie dem Mund einer mittelgroßen, Frau , anze hörten und für den Mund eines Man nes zu klein war.- - Der Sheriff Lawson ist der Ansicht, daß der Kopf derjenige der vor mehreren Jahren bei Newport. Ky.. ermordeten Pearl Bryan ist. Der Kopf der Pearl Vryan soll in einem solchen Sack fort geschafft worden sein-wie der. in dem der Kopf in dem See gefunden wurde, und Pearl Bryan soll auch ene silberne Gaumenplatte gehabt haben. Der She riff hat sich bereits brieflich an den Va ter der Pearl Bryan gewendet. 'Unkonstilutionell. Lansing, Mich., 3. Okt. Das Ober-Staatsgericht hat in einstimmi ger Entscheidung das Gesetz für unkon- stitutionell erklärt. demzufolge der S.taat für jedes- Pfund. Rübenzucker, ! va tn Mtchlgan provuztrt wrro, einen Cent Prämie bezahlen sollte. Das Ge setz' wurde im Jahre 1897 von der Le gislatur angenommen. Ein Neger auf dem Scher ' terhaufen. verbrannt Wetum p ka.Ala.. 3. Okt. Win field Townsend alias Floyd, ein Ne- ger. wurde in der Nacht zum Dienstag um halb ein Uhr Morgens in dem klei nen Ort Eclectic, 15 Meilen von hier entfernt, lebendig verbrannt, weil er den Versuch gemacht hatte, Frau Lon nie Harrington, die Gattin eines wei ßen Farmers, zu schänden. Am Montag - Nachmittag kam Townsend, ein Neffe des Negers Floyd. der vor zwei Wochen in Wetumpka we gen eines ähnlichenVerbrechens gelyncht wurde, nach dem Harrington'schen Haus und erklärte, von Herrn Harring ton, der sich eine Meile entfernt in ei ner Vaumwoll-Gin' befand, geschickt worden zu sein, um zwanzig 6ents zu holen. Frau Harrington, die allein im Hause war. sagte, daß sie kein kleines Geld habe und der Neger entfernte sich darauf. Zehn Minuten später kehrte er zurück und er überfiel ohne Weiteres die Frau, die indeß laut um Hilfe rief. Die Rufe wurden von einem Neger Bob Nichols gehört, der gerade die Straße entlang kam, und sofort auf das Haus zueilte. Er sah gerade noch, wie Townsend übe: einen Zaun sprang und davoneilte. Nachdem Frau Harrington wieder zur Besinnung gekommen war, alarmirte Nichols die Nachbarn. Dje Nachricht verbreitete sich mit der größ ten Schnefligkeit. In Eclectic wurden die Geschäfte geschlossen und Jeder mann nahm an der Verfolgung Theil. Der Haufen theilte sich in zwei Theile. Der eine begab sich in den Wald, um dort nach dem Flüchtigen zu suchen, und der andere ging nach dem Zuchthaus, um dort Bluthunde zu holen. Es war bereits dunkel, als die 'Bluthunde auf die Spur des Negers gebracht wurden. Sie hielten schließlich vor einem Baum bor Odin's Laden außerhalb von Eclec- tic an und der Reger wurde dann auch wirklich auf dem Baume sitzend entdeckt. Er wurde heruntergeholt, nach demHar rington'schen Haus gebracht und be stimmt als der Thäter identifizirt. Um elf Uhr Abends wurden die Vorberei tungen getroffen, um den Neger zu h'än gen. Es wurde ein Strick über einen Baumast geworfen und die Leute wa- ren bereit, den Todeskandidaten in die Höhe zu ziehen, als Jemand den Vor- schlag machte, darüber abzustimmen, auf ro.elche Weise der Neger vom Leben zum Tod gebrajt werden sollte. Eine Majorität ber Anwesenoen"emschled, daß Townsend lebendig am Pfahl ver brannt werden sollte. Alle Vorberei tungen wurden schnell getroffen, der Neger wurde mit Ketten an den Pfahl gebunden und es wurden dann harzige Tannenäste um ihn her angehäuft, die von dem Gatten des Opfers des Negers angezündet wurde. Als die Flammen an ihm emporschlugen, rief der Neger verzweiflungsvoll Gott um Gnade und Hilfe an. die Umstehenden hatten aber kein Gefühl für seine Leiden und in ei ner Stunde war der Neger zu Asche ver.brannt. Townsend hatte, ehe er gebunden wurde, das Verbrechen eingestanden, und er sagte auch, daß er gemeinschaft lich mit Alex. Floyd an dem Angriff aus Frl. Kate Pearson betheiligt gewe sen sei, wegen dessen Floyd in We tumpka gelyncht wurde. Auch sagte er, daß Floyd und-er andere Verbrechen dieser Art geplant hätten. Dampfer - Kollision. Philadelphia, Pa.. 3. Oktober. Der britische Dampfer Eagle Point-, von London hierherbestimmt, der kurz vor sechs Uhr am Dienstag Moraen am Delaware Breakwater ankam, berichtet, daß er um ein Uhr am Montag Morgen, während eines dichten Nebels, mit dem britischen Dampfer Biela", von New York nach Manchester. England, be stimmt, kollidirte und die Bla" schcn nach zwanzig Minuten unterging, es aber gelang, die ganze Mannschaft der ..Biela" zu retten. Der Bug des Eagle Point" ist eingestoßen. Die Biela" war ein Stahldampfer Ion 2182 Tonnen und wurde 1870 in Hepburn gebaut. Sie gehörte der Lam Port und Holt Linie von Liverpool an. Die chinesische Frage.. W a s h i n g t o n. D. C.. 3. Oktober. Der chinesische Gesandte hat das Staats Departement offiziell von der Degradi runa des Prinzen Tuan .und anderer prominenter Chinesen benachrichtigt. Die Kommunikation lautet : . Eine von dem Generaldirektor Sheng in Shanghai angetroffene Kabeldepesche enthält die Nachricht, daß in einem am 25. September erlassenen Kaiserlichen Edikt die Prinzen Chwang und Yih und die Prinzen zweiter -Klasse Tsai Lien und Tsai Fing aller ihrer Aemter und' ihres Ranges beraubt werden; daß Prinz Tuan seiner Aemter beraubt und dem Kaiserlichen Familiengericht über antwgrtet wird, das öerMm und sich für No. 15 ne strenge Etraie entscheiden soll; aucy soll ihm kein Gehalt mehr ausgezahlt werden; daß der Herzog Tsai Lan und der Präsident des Census-Amtes Ying Nien ebenfalls an. das Familiengericht überwiesen werden sollen und . daß Kang Yi. der Hilfs-Groß-Sekretär und Präsident der Cioilbehörde. und Chas Shu Chiao, der Präsident der Strafbe Horde, eine Strafe für-sie bestimmen sollen. Adele Spitze d'er in neuer Auflage. Baltimore. -Md., 3. Oktober. In hiesiger Stadt wurde Frl. FranccS Caspari. Lehrerin der deutschen Sprache an der Hochschule für Mädchen in Bal timore. von der Schulbehörde abgesetzt und von der Polizei verhaftet, weil sie etwa Z30.000 von. prominenten Leuten unter falschen Vorspiegelungen erschwin delt hatte. Diese zweite Adele Spitzedcr hat' es verstanden, in weniger als zwei Jahren von ihren Bekannten etwa $30, 000 herauszulocken, welche dieselben un ter dem Versprechen. 800 Prozent zu ver dienen, für die New Jork und Southern Leaflct Association, die Neujahrskarten fabrizirt. und die Northern und Western Kindergarten und die Boston Kinder- aarten Company herqeziben baben. Die Financiere ist seit 1879 'an den hiesigen öffentlichen Schulen angestellt, war eine Zeit lang Sekretärin eines Pa- stors und bis letzten Februar .Sekretärin der Sonntagssckule der Ersten Unitarier Kirche. ' So wurde es ihr leicbt. Käs in das Vertrauen ihrer vielen Bekannten zu schleichen, die gern 30 Prozent per Monat verdienen wollten. Eine Frau nahm eine. Hypothek auf ihr Haus und übergab der Lehrerin $3000; Frau Ber- tha Greergab 5300 her und deren Schwester Frl. Doretta Schlimme $500?, eine andere Familie $1800. die Erspar nisse einer Reihe von Jahren. Professor Fuchs'vcm Maryland Institut investirte $700 zu 24 Prozent per Monat in der Kindergarten Company; er erhielt sem Geld mit Zinsen zurück und gab die ganze Summe aus Anrathen Frl.Caspa- ri's nochmals her. konnte es dann aber nichts wieder bekommen und erlangte im Juli ein Urtheil im Gerichts das er je doch nicht vollstrecken konnte. " Weitere, bisher bekannt gewordene Opfer des plumpen Schwindels sind der Bilderhändler Adolph Schaar. $2500. von denen er mit Mühe und Noth $1720 zurück erhielt. Frl. Grace A. Riggans. eine Lehrerin $1200. von denen sie $200 zurück empfing. 'x Das Merkwürdige an der ganzen Ge schichte ist, daß die Schwindlerin durch aus keine noblen. Passionen hatte, daß sie ganz ohne' (Seid ist und daß es bisher nicht gelang,, auszufinden, wo sie das Geld gelassen, hat, da sie in Baltimore kein Bankkonto besitzt. . . . i Der Y out sey - Prozeß. Georgetown. Ky.. 3. Oktober. Der Prozeß gegen Henry Voutsey. der Ermordung Wm. Goebel's angeklagt, wurde am Dienstag aufgerufen, auf Ver einbarung der beioerseitigen. Advokaten aber bis Mittwoch, verschoben, um die noch abwesenden Zeugen herbeizubrin- SfIU . .. . ... Lebendig verbrannt. - C h a k l t st o n . W. Va.. 3. Okt. Als am-Dienstag Abend Frau Henry Vlaisel ein Feuer anzündete und. um. es besser brennen zu machen. Petroleum auf die Flammen schüttete, explodirte die Petröleumkanne und eh: Hilfe ge bracht werden konnte, verbrannte ein. vier Monate altes Kind zu Tode. Die Mutter, deren .Sleider in Brand ge rathen waren, sprang aus einem Fen ster im zweiten Stock und erlitt dabei todtliche Verletzungen. : ri Die Wah laus sich ten. New Z) o r k . 3. Okt. ' Das repu blikanischc nationale Hauptquartier hat durch das Kommittee-Mitglied Manleq eine Erklärung erlassen, dahingehend, daß das Nationalkommittee 230 Elek toralstimmen sicher für McKinley bean ,'prucht; Herrn Bryan 112 als sicher zugesteht und 54 als zweifelhaft be zeichnet. Die Staaten di: W. I. Bryan zugesprochen worden, sind: Alabama, Arkansas. Florida. Georgia. Louisia na. Mississippi, di: Carolinas, Tennes see. Texas und Virginia. . Als zweifelhaft werden, bezeichnet: Colorado, Jdaho, Kentucky. Missouri. Montana, Nevada. Nebraska undUtah. Alle anderen Staaten werden für McKinley beansprucht, ausgenommen Jndiana, das mit seinen 15 Stimmen auch als etwas" zweifelhaft bezeichnet wird. - Das mörderische Fußball .. Spiel. L a k e F o r e st , Jlls., 3. Okt. Der Umstand, daß vor einer Woche Law rence Pierson. ein Fußballspieler von der Lake Forest Universität, an denVer letzungen gestorben ist, die er beim Fuß ballspiel erhalten, hat zur Folge gehabt, daß sechs anderen Mitgliedern des Fuß-ball-Team" die Theilnahme" an dem Spiel für die Zukunft von ihren Clterq absolut verboten worden ist. t , . r