;":--, , -Mit $ SoOlttsg?- S $ Bl!t ist IvcperWocke X ' V F. & s ii, -I!r- Z ' $ iXrnt Tag -y. - ti- - yV V r mvn r rrs?. IM y IV KXO Vrschrknt sedrn Zla1,mittag und Sonntag Morgens. Jahrgang 24. Indianapolis, Ind.. Donnerstag, den 18. Oktober 1900. No. 30 $ W vX V7 A X ''tl "" Zlusland , Depeschen MII W MellM Legt das Ncichskanzleramt nieder. Tie Verlobung der Königin von Holland. Bon dcn Philippinctt. Näheres über die Beskeinnzz des Capt. ShieldZulld seiner Leute. Eine ganze Erpcdition iu Afrika .uicdcrgcmctzelt. )robcsahrt mit Graf Zeppelins Luft schiff. König Oscar von ckuieden an der Luugtticutziiudung erkrankt. .Aus dem Deutschen Reich. 33 eil in, 18. Okt. Der Berliner Stadtrath bat bekanntlich vor einiger Zeit beschlossen, der Kaiserin Auzusta ii;toria diesmal nicht zu ihren: Ge burtstag zu gratuliren, weil im vori zen Jahr das Gratulationsschreiben Des Stadtrathes in etwas eigenthünili her Weise von der Kaiserin beantwor iet wurde. Sine Anzahl prominenter Privatpersonen in Berlin beabsichtigen nun. als Protest gegen das Verhalten 2es Stadtraths, eine Gratulations Adresse zu überreichen und es werden zafür jetzt eifrig Unterschriften gesani lnelt. In Breslau ist am Mittwoch ein Zlsrnarck-Tenkmal enthüllt worden. Es sind wieder Gerüchte, die angeblich iuf hl!bosfizielle Information, basir: sein sollen, im Umlaut, dan der türst . , ' f ' ' I ' J , ' r. v ' in cn j 3on Srjoniaqi ocinnaa;! aas yxcia unzterami niederlegen werde. Der Staatssekretär des Aeußeren. Iraf von Bülow, kam am Mittwoch in ' Hamburg an und wurde sofort von den: Kais?? Wilhelm empfangen. Die Kölnische Zeitung" versichert, aß Fürst Hohenlohe bereits seine Re- rgnaticn eingereicht habz und dieselbe nich angenommen worden sei. Derselben Autorität zufolge, soll der Kaiser Wilhelm den Grafen von Vü 'ow zum Nachfolger des Fürsten von hchenlohe int ReichZkanzleramt auZer--'ehen haben. Wenngleich in den letzten Tagen Ge :üchte von der bevorstehenden Nesigna :ion des Fürsten von Hobenlohe im Umlauf waren, schenkte man ihnen doch venig Beachtung, da solche Gerüchte chon seit mehreren Jahren periodisch in Umlauf waren. Es ist Thatsache, daß man weder im luswärtigen Amt noch in irgend einem znderen Negierungs - Departement in Berlin bis freute Abend wußte, das; Zürst H?hen!ohe resignirt hat und die Resignation von dem Kaiser angenom neu worden ist. Die Gründe, die den Fürsten veranlaßt haben, auf seiner ttesignation zu bestehen, waren vor- zehmlich : seine schnell zunehmende Schwäche in Folge hohen Alters und 'eine absolute Mißbilligung der per- änlichen China-Politik des Kaisers. Zn den letzten drei Monaten hat der Zander Freunden gegenüber häufig die sentimentale und impulsive Ein nischung des Kaisers in die chinesischen Wirren" scharf getadelt. Seitdem die chinesischen Angelegen Zeiten im Juni eine drohende Wendung lahmen, hat Fürst Hohenlohe thatsäch ;ich aufgehört seine Pflichten als Reichskanzler zu erfüllen, nachdem er vergeblich versucht hatte, dem Kaiser xtbz nüchterne und leidenschaftslose Ansichten in Bezug auf China beizu bringen. Fast während des ganzen SommerZ hielt sich Fürst Hobenlohe auf seinen Gü tern in Teutschland. Oesterreich und Rußland auf und er überließ es dem Kaiser und dem Grafen von Bülow. die Politik des Reiches nach eigenem Gut dünken zu führen. Er giebt' aber zu, caß ein solches Verhältniß "für die Dauer nia;t fortbestehen kann. Dazu kommt aber noch, daß der Fürst jetzt ehr als i an Schlaflosigkeit lebet und sein; phy sische Schwäche in Folge, dessen immer mehr zunimmt. Die Mitglieder seiner Familie haben ihm schon längst gerathen. stck vom Dienst zurückzuziehen und den NtZt seiner Taae in Ruhe zu verleben. 2er' Abschied vom Kaiser war ein durchaus herzlicher. , Beim Souper am Dinstag Abend, in Homburg, brachte der Kaiser einen Toast auf den Fürsten aus und nachdem er ihm für seine ge leisteten Dienste gedankt, küßte er ihn auf beide Wangen. Die Kölnische Zeitung" berichtet, daß Sraf Bülow auch zum preußischen Mi-nister-Prcsidenten und Minister d:Z Aeußeren ernannt worden sei. ö n i g O s k a r ' s Krankheit. L o n d o n . 13. Okt. Eine Depesche :er Daily Mail" aus Stockholm sagt, saß der König OZkar von Schwedens in einer Lungenentzündung leidet und ser Kronprinz zum Regenten ernannt zzorden sei. Aus China.' P e k i n g , 15. Okt., via Shanghai, ,48. Okt. Unter den Boxern nördlich lon Peking herrscht wieder größere Ak :ivit'ät. Die kaiserlichen Truppen be Häupten, die Boxer unterdrücken zu können, die Verbündeten werden aber vahrscheinlich selbst eine Expedition ge zen sie abschicken. Der Ver. Staaten Gesandte Conger and die Generäle Chaffee und Wilson erwiderten am Nachmittag den Besuch 2i Hung Chang's. Prinz Ching und Li Hung Chang konferiren jetzt mit einander, um einen Tag zum Beginn der Unterhandlungen anzusetzen. P e k i n g . 13. Okt. Man hält es i'etzt für gewiß, daß das angebliche kai , serliche Edikt.' in dem die Bestrafung ! zon hohen Borern anbefohlen wird, ge ! fälscht war. und zwar zu dem Zweck, !um zu verhindern, daß die Verbünde l ien auf Pao Tinz Fu zumarschiren. j Sowohl Prinz Ching wie auch Li Hung 'Ihang stellen die Aechthcit des Dekrets in Abrede. j Man erwartet, daß Graf von Wal j oersee am 17. Oktober hier ankommt, j London. 18. Okt. Der hiesig? ! chinesische Gesanote versichert, daß mit !zen Fri:2ensunterhandlung:n thatsäch ; (ich in Peking begonnen worden sei und z.-var in dem Gebäude des Tsung Li I Z)ämen. da3 den Chinesen für diesen z Zweck überlajzen worden sei. l Peking. 13. Okt. Prinz Ching 'und Li Hung Chang haben einer ge ! !neinschaftlichen Versammlung der Ge isandten ihre Vorschläge gemacht und j?3 soll amSamstaz die ersteZusammen j !unft bezüglich der Friedensunterhand lunaen stattfinden. Die kränke K'a i's e r i n.' ' B e r l i n , 13. Okt. Das Befinden oer Kaiserin Friedlich kst unverändert. Kaiser Wilhelm hat Telephon-Ler- bindung zwischen Schloß Homburg kund Schloß F?iedrichshof,'wo sich die ! t Li '! ( tränte itatierrn vesinoei, yerueuen las sen und der Kaiserin einen langen Be- such gemacht. Die kaiserliche Familie ist jetzt in Schloß Homburg versammelt, um der Konfirmation des Prinzen Adalbert beizuwohnen. Von den Philippinen. Manila, 18. Okt. Ueber die Ge- fangennahme des Kapt. Shields und i seiner kleinen Mannschaft seitens der ' Rebellen auf der Insel Marinduque ' und ihre Auslieferung an den General Hare ist jetzt das Folgende'bekannt'ge worden: Kapt Shields und seine 54 Mann waren nördlich von Torrejos in den . steilen Hügeln m einen Hinterhalt ge- ! rathen. Sie versuchten, sich nach der Küste durchzuschlagen, wurden aber ! von einem unsichtbaren Feinde, von vier Seiten zugleich beschossen. Kapt. Shields wurde bald nach Beginn des Gefechts zweimal schwer verwundet. Nachdem vier Mann getödtet und fünf verwundet worden waren, ergab sich das Kommando in Folge eines Miß Verständnisses zwischen den Leuten selbst an 25 Filipino-Schützen und 1000 Bolomänner, da den Soldaten die Munition ausgegangen war. Die Rebellen schickten dann ihre Gesänge nen in kleinen Abtheilungen und unter starker Bewachung in die schwer zu-, gänglichen Berge. Als diese Nachricht in Manila ein traf, wurden sofort zwei Kompagnien vom 38. Infanterie-Regiment unter Col. George S. Anderson nach Marin duque geschickt und ihnen folgten bald acht 'Kompagnien vom 1. Infanterie Regiment unter General Hare. Diese Truppen. 1300 Mann, besetzten sofort alle Städte auf der Insel und began nen dann, nach den Vermißten zu su chen. General Hare gab den Rebellen eine Woche Zeit, um die Gefangenen und ihre Gewehre' herauszugeben. Die Amerikaner waren Herren der Situa tion. Die Rebellen sahen ein, daß ihre Gefangenen ihnen bald abgejagt wer den würden und sie setzten sich deshalb I mit dem General Hare in Verbindung. , Die Gefangenen wurden dann auch vaiv ausgeliefert. )ie ranken uno Verwundeten, dreizehn Mann, wurden sofort mit dem Kanonenboot Ville- loobs" nach Manila geschickt, wo sie am 1 Dienstag ankamen. Kapt. ShieldZ be- j findet sich auf der Besserung. Das Zlommando des Generals Hare wl?d bis aus Weiteres in Marinduque bleiben. Er hat den Insurgenten bis zum 21. Oktober Zeit gegeben, um sich und die erbeuteten 51 Gewehre auszu liefern. Wenn sie der Aufforderung nicht nächkommen, wird er eine energi sche Strafexpedition gegen sie unter-nehmen.. Kapt. Shields und seine Leute wa ren von den Rebellen beraubt undwäh-. rend der ganzen Zeit der Gefangen schaft mißhandelt worden. Die Ofsi ziere der Rebellen mußten wiederholt die Bolomänner. verhindern,' die Ame rikaner zu' todten. Als er verwundet wurde, war Kapt. Shields nicht mehr im Stande, sich zu bewegen. Er for derte seine Leute auf, sich durchzuschla zen und ihn zurückzulassen, sie weiger ten sich aber, dies zu thun und sie kämpften, bis sie überwältigt wurden. Manila 13. Okt. In einer dunk len. stürmischen Nacht überrascht: Kapt. Elliot vom 40. Ins. Regiment das Hauptquartier der Rebellen bei Oro quieta, auf der Insel Mindanao, und :r Nahm ohne Kampf den General Alva rez mit seinem Stab und 25 Soldaten gefangen. Die Gefangennahm: ist von großer Wichtigkeit und wird die Pacifizirunz oes Distrikts zur Folze haben. Aloarez hat seit langer Zeit all: Feindseligkeiten auf Minoanao geleitet und er war es, der den oerzerbichen Angriff auf Oro quieta geleitet hatte. Eine ganzeExpedition nie dergemetzelt. Rom, 18. Okt. Die Tribun" veröffentlicht eine Korrespondenz aus Usmara. südwestlich von Massowah. in welcher die Niedermetzelung einer nach dem Assal-See bestimmten Expedition gemeldet wird. Die Expedition soll aus Briten bestanden haben, es ist aber mehr wahrscheinlich, daß die Mitglie der Franzosen waren, da der See in dem Gebiet liegt, das der Kaiser Me nelik von Abessinien an Frankreich ab-, getreten hat. Es scheint, daß sich die 200 Mann starke Expedition nach dem Assal-See begab, um die Steuer für das ezportir te Salz zu erheben. Die Eingeborenen antworteten, daß sie kein Geld hätten, die'Steuer aber mit Rindern bezahlen wollten. Der Führer der' Expedition war damit zufrieden. Eine große An- zahl der Eingeborenen begab' sich dann unter verschiedenen Vorwänden in das Lager der Expedition, wo. auf ein ge gebenes Signal, die sämmtlichen Mit glieder. die nichts Böses ahnten, nie dergemetzelt wurden. Eine zweite Expedition wurde abge schickt, um der ersten zu Hilfe zu kom- men oder sie zu rächen, man hat aber nichts mehr von ihr gehört und befllrch tet. daß sie ein ähnliches Schicksal er reich! hat. . ' ' ' Die Verlobung der Koni- g i N W ü ist l in i n t. , Haag. 18. Okt. Die Verlobung der Königin Wilhelmine von Holland mit dem Herzog Heinrich von Mecklen-burg-Schwerin wurde am Mittwoch dem Parlament verkündet. Im Unterhaus wurde die Ankündigung mit Hochrufm aufgenommen. Das Haus beauftragte den Präsidenten, der Königin in seinem Namen u gratuliren und ihr für die willkommene Ankündigung zu danken, da das Ereigniß von der höchsten Wich tigkeit für die Dynastie und das Land sei. 'Berlin, 18. Okt. Die Ankündi gung von -der Verlobung der Königin Wilhelmina von Holland wird von der ganzen deutschen Presse in sympathi- scher Weise besprochen, obgleich fast die sämmtlichen Zeitungen darauf hinwei sen. daß das Ereigniß ohne alle poli tische Bedeutung ist. Es wird aber da rauf hingewiesen, daß ihre Wahl ohne Zweifel die Freundschaftsband?, die zwischen den beiden Ländern existiren,, noch weiter bestestigen wird. Es wird auch auf die nahe Verwandtschaft zwi schen der holländischen, und deutschen Sprache, Rasse und Litteratur hinge-' wiesen, wie auch auf die Thatsache, daß die Mutter der Königin eine Deutsche ist. .. Lord Wolsley's Nachfol ger. ' " London. 18. Okt. Die Daily Expreß" behauptet, allerdings unier Vorbehalt, daß der General Sir Red vers Vuller von Südafrika zurückberü fen worden sei, um der Nachfolger des Lord Wolsley als Oberkommandeur, des Heeres zu werden. Lord Roberts soll sich geweigert haben, den Oberbe fehl zu übernehmen, wenn ihm nicht vollständig freie Hand gelassen' würde. Das Zeppelin' sche Luft-' schiff, ,,,, : Friedrichshafen. Würem-, berg. 13. Okt. Das Luftschiff des' Grafen Zeppelin machte am'Mittwoch,. nachdem mehrere Veränderungen daran vorgenommen worden waren, wieder eine Probefvhrt, die diesmal durchaus erfolgreich war. Das Lustschisf würd? gegen den Wind gesteuert und es wur den verschiedene Manöver damit ge macht. Es blieb dann dreiviertel Stun den lang in einer.Höhe von 1800 Fuß ruhig stehen und wurde zuletzt.wied:r in den Tee niedergelassen.. Der König und die Königin von Württemberg sa hen der Probefahrt zu. ,.. :r 4 Inland Depeschen. . DerKoßkettgraöerjZreik zu tznde. Die Kohlenkompagnien Bewilligen alle Forderungen der Streiket. , Schlimme Zenersbruttst in Zlew l)oxC Acht Personen dabei um's Leben gekommen. Senator John Sljcrmnn schwer krank. Wenig Aussicht auf Genesung vor Handen. Die Dowieitcn , ; Rufen in AlamfieldO., die Hülfe der Gerichte an. Ein Mordgchci'.lmiß.,in Lynn, Mass. , Eine in eine Sack eingenähte kopflose Leiche gefunden. Der Kohlengräber-Streik z u E n d e. Philadelphia. Pa.. 13. Okt. Der große Streik in der Pennsylvanier Hartkohlen-Region. der am 17."Sep tember, inaugurirt wurde, erreichte am Mittwoch, genau einen Monat, that- i sächlich ein Ende, indem die Philadel- pym (k Aeannz ioai & Jron iic. und die Lehizh Valley Coal Company sich verpflichteten, die gleitende Lohn skala in ihren respektiven Regionen ab zuschaffen.. und - eine Netto-Lohnerh'ö-hung von? zehn' Prozent zu .gewähren, die bis zum 1. April 1001 oder später in Kraft' bleiZien soll. Dieser Beschluß ist in Uebereinstimmung mit den For derungen der Scrantoner Konvention. Diese Entscheidung wurde nach zwei tägiger Konferenz zwischen den indi viduellen Grubenbesitzern und den gro ßen Kohlen-Kompagnien getroffen. Nach der Kohlengräber-Konvention in Scranton bewilligten die individuellen Grubenbesitzer alle Forderungen der Bergleute, auch die, daß alle anderen, noch nicht erledigten Differenzen schiedsgerichtlich geschlichtet werden sollten. Die Grubenbesitzer ernannten S dann ein Kommittee, das versuchen 'sollte, auch die großen Kohlen-Kom- I pagnien zum Annehmen dieser Bedin ! gungen zu veranlassen, was nun auch ! gelungen ist. ( Es wird zugestanden, daß das Re j sültat der heutigen Konferenz ein voll ; ständiger Sieg für die Bergleute ist. Alle Forderungen ihrer Konvention sind bewilligt worden, und die Gruben besitze? gehen sogar noch etwas weiter, . indem sie sich verflichten. die Lohncr- höhung auch nach dem 1. April bezah i len zu wollen. Einer der Grubenbentzer sagte nach der Konferenz : Die Bergleute haben gesiegt. Wir haben in alles eingewilligt und es bleibt jetzt nichts weiter übrig, als daß sie an die Arbeit zurückkehren, sobald die Betriebsleiter der Bergwerke die nöthige Bekanntmachung erlassen haben. Ich erwarte,, daß spätestens bis zum Montag 'die Gruben wieder in Be trieb sein werden. Die Konferenz war eine ' durchaus harmonische und jede Phase der Streiklage wurde besprochen. ; Wann der Präsident Mitchell von den Uvited Mine Workers ein: offizielle Be kanntmachung erlassen, die Beendigung des Streiks ankündigen und die Berg leute auffordern wird, an die Arbeit zu rückzukehren, ist noch nicht bekannt. Man glaubt hier, daß er keine solche Ordre erlassen wird, solange nicht di: sänimtlichen Kompagnien eine gleich: oder ähnliche Bekanntmachung, wie Reading und die Lehigh Company, er lassen haben. Calvin Pardee & Company, die be deutende Kohlengruben in der Hazleton- Region haben, erklärten am Nachmittag, daß sie am Donnerstag eine ähnliche Be- kanntmachung wie die Reading 6cm pany erlassen würden. Dies deutet ohn? Zweifel an, dah die sämmtlichen indivi- duellen Grubenbesitzer dem Beispiel fol gen werden. E i n Mord-Geheimniß. Lynn Mass., 18. Okt. Der Rumpf eines Mannes,', ohne Kopf. Arme und Beine, und. in einen groben Sack fest eingenäht.' wurde am Mittwoch im Floatina Bridge-Teichs aufgefunden. j Tin der Brust des Todten befanden snü zwei Schukwunden. die auaensckeinliÄ den Tod verursacht hatten. Es scheint. aß der Kopf, Arme und Beine mit ei- ner Axt oder mit einem Metzger-Bell abgehackt wurden. - . : An der Leiche würbe nur eine ger-, rissene Uhrkette gefunden. Die Taschen waren alle leer, und dies scheint auf ei nen Raubmord hinzudeuten. . Des Kindesmords anae- k . y t. N e w Y o r k , 18. Okt. Harry How ard Stewart, ein 26 Jahre alter Mann von Cleveland,. O.. wurde am Mitt rooch in hiesiger Stadt auf die Anklage hin verhaftet, in Cleveland sein Kind ermordet zu haben. Stewart hatte vor vierzehn Tagen in Cleveland seine Frau verlassen und war nach New Jork gekommen, wie man glaubte, mit dem Kind, mit dem er in der Nacht seine Wohnung verlassen hatte. Bald nach seiner Ankunft in New Jork traf hier eine Depesche ein. in welcher die Polizei ersucht wurde, nach Stewart zu suchen, da er sein drei Mo nate altes Baby gestohlen habe. Er wurde in den Bureaus der Metropoli tan Life Ins. Co. gefunden, wo er eine Stellung als Stenograph angenommen hatte. Er weigerte sich, jede Auskunft über den Verbleib des Kindes zu geben. Am Mittwoch traf eine Depesche aus Cleveland ein. in der mitgetheilt wur de. daß das Kind Stewart's mit durch schnitten Kehle am Dienstag aus dem Erie 'See gefischt worden sei und dort ferner um die Verhaftung Stewart's ersucht wurde. j Cleveland, O., 18. Okt. Stew 1 art und seine Frau wohnten hier bei den Eltern der Letzteren an der Supe' rior Straße. Am Montag vor einer Woche erhob sich Stewart zwischen ein und zwei Uhr Morgens, nahm das Kind von der Seite der schlafenden Mutter weg und verließ das Haus. Schreckliches Brandunglück. New York. 18. Okt. Acht Per sonen kamen bei einem Feuer um's Le ben. 'das am Mittwoch Morgen zu früher Stunde das doppelte, aus Holz erbaute Miethsh,'.us No, 45 und 45z Hefter Straße teilweise zerstörte.. Die Ver unzlückten sind: Sarah Saß?36 Jahre alt, und ihre, dre! Kinder, im Alter von 13, 9 und 2 Jahren ste.hcnö; Frau Ho m.43; Rosa Lewis. 52; Mensel Strauß, 60, uno Samuel Strauß. 20 Jahre alt. Das Feuer wurde um halb zwei Uhr Morgens von dem Janitor entdeckt. Das Haus. stand bereits in hellen Flam men und obwohl oer Janitor sofort den Alarm gab. waren nur mehr wenige der Bewohner im Stanöe, über die Treppe in's Frei: zu gelangen. Die verunglück ten Personen wohnten alle im obersten Stock. Charles Saß ergriff das ihm am nächsten liegende Kino unZ eilte da mit auf die Feuerleiter hinaus. Es ge- lang ihm, bis auf den Balkon im zweiten Stock zu gelangen und er glaubte, daß iv ijsriu iriii Den anoer?ndlei Kin dern ihm folge. a2er nur Frau horow'ch war ihm gefolgt. Sie nahm ihm das '. . c iV . : jttnD au oen Armen, xiq einem Poli zisten zu, eZ aufzüfana'en w:d liess eZ hinabfallen. Der Pottzift finz auaz glücklich auf uns rief dann auch dtt Frau zu, sich von dem Balkon hlnaosal len zu lassen. Saß war bereits hinabze sprungen. Frau Horowitz war gerade im Be, griff, sich fallen zu lassen, als eine Mai auise unter ihr in Brai?d gerieth und dii Flammen mit solcher Gemalt aufschlu gen, daß die Frau zurückgetrieben wur de. . Auch aus dem Fenster hinter ihl schlugen die Flammen heraus und dik arme Frau war im Augenblick so ganz vom Feuer eingehüllt, daß es unmögliä war, sie zu retten. Sie verbrannte aus dem Balkon, nur wenige Fuß über bet Straße, aber, von allen Seiten vor Flammen umgeben, vor den Augen fcei entsetzten Zuschauer zu Tode Die anderen Personen waren all: im obersten Stockwerk erstickt oder ver, brannt. Der finanzielle Schaden in Folge des Feuers beträgt ungefähi 56000. . Der Voutsey - Proseß. " Georgetown, Ky.. 18. Okt. Die Vertheidigung in dem Prozesse ge- gen Henry Joutsey wegen Mitschuld an der Ermordung. Gouverneurs Goeöels beendete ihre Beweisführung am Mitt woch Nachmittag und die Staatsanwalt schaft wird'iekt Gegenzeugen aufrufen. i deren Vernehmung bis Donnerstag Mit tag beendet sein wird. NoutseyZ Zustand hatt- st ch während des Tages erheblich gebessert, obgleich cr sich noch fast immer in ei-nem völlig apa loschen Zustand befindet. Von Wichtigkeit in den heutigen Ver- : Handlungen war die Aussage des Oberst Nelson, welcher entschieden rn Abrede stellte, daß er (Nelson) Arthur Goebel und Col. Campbell gegenüber die Aeu- ßerung gemacht habe, daß Voutsey ge 'nug wisse, um Gouverneur Tavlor zu hängen." Zeuge gestand indessen zu, ge -sagt zu haben, daß Voutsey Manches wisse, welches für die Staatsanwalt schaft in einem eventuellen Prozesse gegc Gouverneur Taylor.von Wichtigkeit titt würde. ; -'.- i"; ; Der Staatsanwalk suchte hierdurch zu beweisen, daß Boutsey. wenn er etwaS Jnkriminirenöes über Taylor wisse, auch den anderen Details der Tragödie nicht ferngestanden habe. Die Vertheidigung führt am Mitt woch mehrere wichtige Zeugen ins Feld, welche das von oer Staatsanwaltschaft erbrachte Beweismaterial in mehreren wichtigen Punkten entkräfteten. Youtseys Zustand hat sich am Mitt woch Abend in bedenklicher Weise ver schlimmert. Er hatte wieder einen An fall und ist nicht im Stande, Nahrung zu sich zu nehmen, ausgenommen durch hypodermische Einspritzungen. James Howard, welcher von Frank fort nach Georgetown gebracht worden war als Zeuge für die Vertheidigung, gab an, daß er derselbe Howard sei. wel cher wegen Ermordung Gouverneur Goebels zum Tode verurtheilt sei. daß er Joutsey seines Wissens niemals zu vor gesehen habe, daß er Foutsey in Folge dessen auch niemals irgendwohin habe begleiten können; daß er am 3'X Januar nicht in Calev Powers Office gewesen sei und sich überhaupt gar nicht in der Nähe des Gebäudes aufgehalten habe. Im Kreuzverhör gab er zu. in Clay Ccunty wegen Ermordung eines George Baker zum Tode verurtheilt worden zu sein, doch habe er einen neuen Prozeß erhalten und sich am 30. Januar nach Frankfort begeben, um eine Begnadi gung von Gouverneur Taylor zu erlan gen. Zur Zeit, als Goebel ermordet worden sei, habe er sich im Board of . Trade Hotel befunden. Sonderbare Brüder. Mansfield, O., 18. Okt. Die religiöfe Sekte der Dowieten (Anhänger des Chicagoer Propheten" Dowie)'ist entschlossen, alle Versuche, .sie aus die ser Stadt herauszuhalten, zu vereiteln. Unzefähr drei sind an jedem Tage' seit Sonntag gewaltsam von hier entfernt worden und drei halten sich noch in der Stadt auf, wo sie im Geheimen reli giöse Uebungen vornehmen. Der 'Vor steher" Edward Williams von Benton Harbor; Mich..' welcher ! am .Monjäaus' dir Städte gewiesen Äurde,' kehrte am Mittwoch auf einem Fahrrad nach hier zurück und erst nach längerer Verfolgung gelang es der Polizei, ihn festzunehmen und wieder auf den Schub zu bringen. Er sagte, er werde dem Befehl seines Oberen" gehorchen und an jedem Tage wieder zurückkommen. Diakon Homer Keßler von Chicago, Chicago's Dowie - Reklamemacher, kam am Mittwoch nach Mansfield und be gab sich in's Gerichtsgebäude, um seinen Advokaten zu konsultiren. Die Poli- zisten brachten ihn ebenfalls nach dem. Bahnhof zurück, um ihn abzuschicken, als" drei Hilsssherisfs intervenirten welche einen Habeas Corpus--Vefehl für Keßler hittcn. . Dis Hilfssheriffs brachten ihn nach dem Gefänaniß. wohin eine groggy Meng, sslgte, welche Knüppel und Stei ne nach Keßler warfen.' wobei Keßler und Hilfssheriff Bell ernstlich verletzt wurden. Si; erreichten indessen glückliche da5' Gefängniß, wo Keßler iniern!rt wurde, während die HilfssheriZ Wache hielten. Eine Menschenmenge sammelte sich später um das Gefängniß und Hun derte suchten die Schlupfwinkel der Stadt nach den drei Vorstehern ab, un? sie zu t Heeren und zu federn. Joh'n Sherman schwer er krankt. Washington, D. C., 18. Okt. Der frühere Kabinets - Minister und Senator John Sherman liegt schwer erkrankt in seiner Wohnung, an der K-Straße. darnieder. Sein System ist vollständig zusammengebrochen. theilweise , aus allgemeiner Alters' schwäche und, theilweise in Folge der schweren Krankheit, welche er vor zwei Jahren auf seiner Reise nach West In- dien durchzumachen hatte, und von dn. er sich niemals vällia erholt bat. Schisssnachrichtcn. New Y r k . 17. Okt. Angekom men : Majestic" von Liverpool ; AI solia" von Neapel. Liverpool. 17. Okt. . Ange- , kommen : Cambroman" von Mon treal. Angekommen : Teuionic" von New Jork und Queenstown ; Abgegangen : .Sylvania" nach Boston. . , Queenstown. 17. Okt. An- - gekommen : ..Rhynland" von Phila delphia nach Liverpool bestimmt. Abgegangen : Lake Superior" ivon ? Liverpool) nach Quebec und Montreal. ' Angekommen: New England" von ; Boston nach Liverpool bestimmt. Torv Island, 17. Okt. Pas- ' sirt : Ethiopia" von New York nach Moville und Glasgow bestimmt. ' "' ! ' ! i